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Humanitäre Hilfe

Schweiz nimmt verletzte Kinder aus Gaza auf

Humanitäre Hilfsaktion bestätigt – bis zu 100 Menschen aus dem Gazastreifen dürfen in die Schweiz einreisen.
2-jähriges Mädchen aus Gaza im Kinderspital in Neapel, wo es nach der Evakuierung medizinisch versorgt wurde
Bild: Andrew Medichini

Der Bund will 20 verletzte Kinder aus dem Gazastreifen in die Schweiz holen, um sie hier medizinisch versorgen zu lassen. Die Kinder sollen mit maximal vier Familienangehörigen einreisen können. In den kommenden Wochen könnten demnach bis zu 100 Personen aus Gaza hier eintreffen.

Vor der Einreise werden die Personen einer Sicherheitskontrolle unterzogen, nach ihrer Ankunft durchlaufen sie ein Asylverfahren.

Die 20 Kinder zu holen, wurde generalstabsmässig geplant, vier Departemente sind involviert, dazu verschiedene Kantone. Die Spitäler sind bereit, die Kinder zu empfangen. Doch ob und wann diese eintreffen, steht in den Sternen. Geplant war die Evakuierung über Jordanien für die kommenden Tage. Doch nun hat Israel - als Retorsionsmassnahme für die Anerkennung Palästinas als Staat durch mehrere westliche Regierungen -  die Grenze zu Jordanien geschlossen. Aufgrund von Feiertagen in Israel wird sich daran in den kommenden Tagen auch nichts ändern.

4000 Kinder in kritischem Zustand

«Bis die Grenze wieder offen ist und man die Evakuierung durchführen kann, leben wahrscheinlich einige dieser 20 Kinder nicht mehr», heisst es von jemanden, der mit dem Dossier vertraut ist.

Für eine Evakuierung infrage kommen Kinder, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO erfasst wurden. Auf der Liste stehen rund 4000 Kinder in einem kritischen, oftmals lebensbedrohlichen Zustand, die in Gaza nicht angemessen behandelt werden können. Nach Einschätzungen der Organisation dürften jedoch viel mehr Kinder betroffen sein.

Andere Länder haben ähnliche Hilfsaktionen durchgeführt und Verletzte aus dem Kriegsgebiet nach Europa gebracht, darunter Italien und Grossbritannien.

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