Nora Althaus
«Wir sind interessiert an der Meinung der Anwohner», liess Stefan Niggli vom Amt für Verkehr und Tiefbau des Kantons Solothurn (AVT) am Montagabend in Nennigkofen verlauten. Die Anwohner schienen gewillt, diese auch kundzutun und erschienen zahlreich, um mehr über die Umgestaltung der Lüterkofen- und der Dorfstrasse zu erfahren und zu diskutieren. Grundsätzlich ginge es darum, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, aber im Speziellen die Fussgänger, zu erhöhen, meinte Niggli. Denn nach der Eröffnung der A5 habe der Verkehr auf der Lüterkofenstrasse um 48 Prozent zugenommen.
Gesicherte Bereiche für Fussgänger
Man hätte an der Lüterkofenstrasse einfach durchgehend ein Trottoir bauen können, so Niggli. Jedoch entschied man sich auch dem Dorfbild zuliebe dafür, einen durchgehend gesicherten Bereich für die Fussgänger zu schaffen. Christoph Oetiker von Kontextplan stellte die vorgesehenen Massnahmen vor. So entstehen teilweise neue Trottoirs oder Mergelpfade, aber auch Vorplätze von Häusern sollen vergrössert werden, über die der Fussgänger gehen kann. Die Strasse soll teilweise verbreitert werden, durch die Massnahmen wird sie aber im Endeffekt eher verschmälert.
«Warum zeichnet man nicht einfach durchgehend eine Linie, innerhalb der sich der Fussgänger bewegen kann?» wollte ein Anwohner wissen. Laut Niggli stellt dies eine falsche Sicherheit für den Fussgänger dar. «Warum macht man nicht gleich Tempo 30?» war eine andere Frage. Diese Option wurde vom Kanton geprüft, wusste Niggli. Dieser sei aber zum Schluss gekommen, dass dies nicht sinnvoll sei, da Kantonsstrassen auch immer eine Durchleitungsfunktion haben.
Und man müsse auch denen, die durchfahren, gerecht werden - nicht nur den Einwohnern. Die Lüterkofenstrasse ist verkehrsorientiert und somit nicht für eine Tempo-30-Zone geeignet. «Mit den Massnahmen verbaut man sich die Möglichkeit auf Tempo 30 aber nicht», so Oetiker. Auch ein Lastwagenverbot kommt auf der Lüterkofenstrasse nicht infrage.
Trottoirs auf der Dorfstrasse
Auf der Dorfstrasse hingegen dürfen bald keine Lastwagen mehr verkehren. Zudem kann dort Tempo 30 umgesetzt werden. Man will die entsprechenden Massnahmen gleichzeitig mit dem Umbau der Lüterkofenstrasse realisieren. Teilweise sollen an der Dorfstrasse Trottoirs gebaut und mit Pollern gekennzeichnet werden. Auch mit gepflasterten Flächen und Bäumen soll erzielt werden, dass die Autos langsamer fahren. Auf dem Dorfplatz beim ehemaligen «Weyeneth» ist eine Verkehrsinsel geplant. Diese wird zuerst provisorisch gebaut, um festzustellen, ob sie am richtigen Standort steht. Niggli betonte zudem, dass das Lastwagenverbot Zubringerdienst gestattet.
Die Planauflage für die Lüterkofenstrasse soll vor oder nach den Sommerferien stattfinden, je nach Dauer der Vernehmlassung. Wenn während dieser Zeit keine Einsprachen eingehen, will man bereits 2009 mit einer ersten Etappe des Umbaus anfangen. Jedoch sei ein Baubeginn erst 2010 realistischer. Gleichzeitig mit der Planauflage soll auch das Baugesuch für die Dorfstrasse publiziert werden.
Kredit bereits gesprochen
Für die Lüterkofenstrasse ist ein Kredit von 700 000 Franken gesprochen. Da das Projekt aber noch in der Vernehmlassung ist, können die Kosten tiefer, aber auch höher sein, so Niggli. 26,4 Prozent der Kosten für die Lüterkofenstrasse muss die Gemeinde übernehmen. Auch der Kredit für die Dorfstrasse wurde bereits von der Gemeindeversammlung gesprochen. Man rechnet dort mit Kosten von 110 000 Franken.