notifications
Vatikan

Führende Köpfe im Vatikan äussern Zweifel

Im Vatikan gibt es grundlegende Bedenken wegen des synodalen Wegs der deutschen katholischen Kirche. Dies formulierten die führenden Kardinäle Luis Franciso Ladaria und Marc Ouellet bei einem Treffen mit 62 deutschen Bischöfen.
Bild: KEYSTONE/AP/Peter Dejong

Wie der Vatikan und die Deutsche Bischofskonferenz am Freitagabend in Rom mitteilten, äusserten die Kardinäle Ladaria und Ouellet klar und offen ihre Bedenken und Vorbehalte, heisst es in der Erklärung.

Kardinal Ladaria ist Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Ouellet Präfekt der Bischofskongregation - beide gehören damit zu den führenden Köpfen in der Weltkirche.

Die Bedenken der Kardinäle betreffen die Methodik, die Inhalte und die Vorschläge des synodalen Weges - also quasi alle zentralen Punkte dieses Forums der deutschen Kirche. Der synodale Weg fordert unter anderem eine stärkere Mitsprache der Laien, mehr Beteiligung der Frauen und eine Debatte über den Pflichtzölibat für Priester.

Zugunsten der Einheit der Kirche und ihres Evangelisierungsauftrages hätten die Kardinäle Vorschläge gemacht, die bisher vorgebrachten Anliegen der Deutschen in die von Papst Franziskus angestossene Synode der Gesamtkirche einfliessen zu lassen.

In der Debatte zwischen den Kardinälen und den deutschen Bischöfen stand sogar ein Moratorium - also eine Verschiebung - des noch bis ins nächste Frühjahr geplanten synodalen Wegs zur Diskussion. Dies sei aber verworfen worden.

Die deutsche Bischofskonferenz befand sich von Montag an in Rom zu Gesprächen mit der dortigen Kurie und mit Papst Franziskus, es war der erste Ad-limina-Besuch seit dem Jahr 2015. Seit längerem ist das Verhältnis der deutschen Kirche zum Vatikan angespannt. In Rom wird der als Antwort auf den Missbrauchskandal gestartete synodale Weg mit viel Skepsis gesehen.

Das Treffen wurde von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin moderiert. Auch Parolin machte den Angaben zufolge seine Skepsis gegenüber dem synodalen Weg deutlich. (sda/afp)