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Unglück in Deutschland

Bus kommt auf dem Weg nach Zürich von der Fahrbahn ab – Polizei korrigiert: Vier statt fünf Todesopfer 

Ein Reisecar des Busunternehmens Flixbus ist am Mittwoch in der Nähe von Leipzig verunglückt. Ob Schweizer unter den Opfern sind, wurde zunächst nicht bekannt.

Auf der deutschen Autobahn A9 nordwestlich von Leipzig ist ein Reisecar auf dem Weg nach Zürich schwer verunglückt. Die Zahl der Toten wurde am Mittwochabend von fünf auf vier korrigiert: Eine der Polizei zunächst als gestorben gemeldete Person befinde sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, teilte die Polizeidirektion Leipzig mit. Ungefähr 20 Passagiere seien verletzt worden, einige schwer. Über die Nationalität der Opfer ist bislang nichts bekannt.

Der Bus sei am Mittwochmorgen um 8 Uhr in Berlin gestartet, sagte ein Sprecher der Betreiberfirma Flixbus. Zum Unfallzeitpunkt seien 53 Fahrgäste und zwei Chauffeure an Bord gewesen. Offenbar befindet sich keiner der beiden Fahrer unter den Toten. Nach Angaben des Busunternehmens sass der Lenker seit der Abfahrt in Berlin am Steuer; er habe alle vorgeschriebenen Ruhezeiten eingehalten.

Unfall auf gerader Strecke

Der Doppelstockbus fuhr um 9.45 Uhr auf gerader Strecke zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz in ein Gebüsch und kippte auf die Seite. Die Verletzten wurden zunächst in einem Notfallzelt versorgt; unterdessen wurden sie per Helikopter in umliegende Spitäler ausgeflogen.

Der Bus an der Unfallstelle auf der Autobahn A9. 
Bild: Bild: Jan Woitas/DPA

Die Ursache des Unfalls sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Einen Zusammenstoss gab es offenbar nicht. «Nach bisherigem Stand können wir ausschliessen, dass weitere Fahrzeuge am Unfall beteiligt waren», zitiert die «Leipziger Volkszeitung» eine Behördensprecherin. Die Passagiere eines weiteren Reisebusses, die das Unglück beobachtet hatten, wurden als Zeugen vernommen.

Das EDA hat eine Hotline eingerichtet

Die Autobahn A9, eine wichtige Verbindung zwischen Berlin und München, wurde nach dem Unfall in beide Richtungen gesperrt. Am Nachmittag wurde der Verkehr in nördlicher Richtung wieder freigegeben. Die Bergungsarbeiten könnten noch bis in den Abend andauern, sagte ein Polizeisprecher.

Auf X (früher Twitter) hat sich das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu Wort gemeldet. Die Schweizer Botschaft in Berlin stehe mit den zuständigen deutschen Behörden in Kontakt. Schweizer Staatsangehörige vor Ort würden gebeten, die Anweisungen der lokalen Behörden zu befolgen. Diese sind telefonisch unter der Nummer +49 341 966 46666 erreichbar.

Ein Sprecher von Flixbus teilte mit, für die Passagiere und ihre Angehörigen sei eine Hotline eingerichtet worden. Zudem kündigte er an, für die unverletzten Fahrgäste einen Weitertransport zu den von ihnen gewünschten Destinationen anzubieten.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer äusserte sich bestürzt über das Unglück. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen und Hinterbliebenen der Toten. Den Verletzten wünsche er eine schnelle Genesung. Zugleich dankte der Politiker den Einsatzkräften, die schnell reagiert hätten. Sachsens Innenminister Armin Schuster sagte, es sei eine «schwere Lage» gewesen, die «hervorragend gemeistert» worden sei.

2019 hatte es auf der A9 schon einmal einen schweren Busunfall gegeben. Damals starb bei Bad Dürrenberg im Bundesland Sachsen-Anhalt eine Frau und mehrere Personen wurden verletzt . Erst im Dezember war ein Reisebus ebenfalls auf der A9 bei Leipzig verunglückt; dabei gab es mehrere Verletzte. (dpa/hfm/cri)

2019 starb bei einem Busunglück nahe Leipzig eine Person. 
Bild: Bild: Jan Woitas/Keystone