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Finanzminister der G20 kommen zu Gipfelvorbereitung zusammen

Die Finanzminister der 20 führenden Industrienationen und Schwellenländer (G20) sind südlich von London zusammenkommen, um den Weltfinanzgipfel vom 2. April vorzubereiten. Zunächst stand ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm.
Alistair Darling (l.), Timothy Geithner
Bild: Keystone

Der britische Finanzminister Alistair Darling beklagte kurz vor Beginn des Treffens den "frustrierend langsamen" Fortschritt bei der Reform der Bankenlandschaft. Das Problem sei bekannt, nun sei es an der Zeit, voranzukommen und es zu lösen.

Darling pochte erneut auf eine internationale Zusammenarbeit. Mit Blick auf das Treffen der Finanzminister sagte er: "Wir können zeigen, dass wir nicht nur wissen, was getan werden muss, sondern dass wir auch vorankommen und es umsetzen."

Beim Treffen in West Sussex wollen die G20-Minister die Vorschläge für einen Umbau des weltweiten Finanzsystems beraten. Sie wollen etwa alle Finanzmärkte und -produkte regulieren, Marktabschottungen verhindern, Steueroasen austrocknen und den Internationalen Währungsfonds IWF finanziell besser ausstatten.

Einen Tag vor dem Treffen der G-20-Finanzminister in London hatten NGO aus Europa, darunter der Schweiz, auf der Kanalinsel Jersey einen Aktionsplan gegen Steueroasen vorgestellt. Ihre Botschaft an die G-20: macht ernst mit der Austrocknung von Steueroasen.

Am Treffen der Mitglieder des "Tax Justice Network" (Netz für Steuergerechtigkeit, TJN) nahm auch ein Vertreter der Erklärung von Bern (EvB) teil. Diese hatte 2003 das TJN mitbegründet, das ein Ende des Offshore-Finanzsystems erreichen will. Für die Schweiz fordert die EvB ein Ende der Unterscheidung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug.

Dass sich die NGO auf Jersey getroffen haben, ist kein Zufall. Die grösste der britischen Kanalinseln hat gemessen an seinen 90 000 Einwohnern eine aussergewöhnlich hohe Bankendichte.