Die staatliche Zeitung "New Times" berichtete am Freitag, ein ehemaliger Rebellenführer der im Kongo aktiven Hutu-Miliz FDLR habe Ingabire belastet, als er bei einem illegalen Grenzübertritt festgenommen worden sei.
Ingabire werde die Gründung einer terroristischen Organisation, Waffenkauf und Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen, sagte Polizeisprecher Eric Kayiranga.
Ingabire war erst Anfang des Jahres aus dem niederländischen Exil nach Ruanda zurückgekehrt, um für die Präsidentenwahlen im August zu kandidieren. Sie wurde im Frühjahr wiederholt festgenommen und an der Ausreise gehindert.
Ihre Partei, die FDU-Inkingi, wurde von den Behörden nicht zur Wahl zugelassen. Regierungsmedien warfen ihr Kontakte zu Vertretern des Hutu-Regimes vor, das verantwortlich für den Völkermord an 800'000 Tutsi und gemässigten Hutu im Jahr 1994 war.
Bei den Präsidentenwahlen siegte Amtsinhaber Paul Kagame mit mehr als 90 Prozent der Stimmen. Die einzigen zugelassenen Mitbewerber waren Vertreter von Parteien, die mit Kagames Ruandischer Patriotischer Front (RPF) zusammen arbeiten. Menschenrechtsgruppen werfen der ruandischen Regierung eine zunehmende Unterdrückung von Oppositionellen und unabhängigen Medien vor.