Die aktuelle Fedpol-Chefin werde von ihrem Posten per 31. Januar 2025 zurücktreten, teilt das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Mittwoch mit. Der Bundesrat habe an seiner Sitzung vom gleichen Tag den Rücktritt genehmigt. Die Stelle soll demnächst ausgeschrieben werden.
Der Bundesrat danke Nicoletta della Valle «für ihre Arbeit und ihren Einsatz für die Sicherheit der schweizerischen Bevölkerung», so die Mitteilung weiter. Wie das EJPD in der Mitteilung schreibt, war es «ein grosses Anliegen» della Valles, «aus dem Bundesamt eine Polizei zu machen». Sie habe sich beim Kampf gegen terroristische Gefährder und gegen die Organisierte Kriminalität «auch stark auf die intensive Zusammenarbeit» mit Partnerbehörden im In- und Ausland eingesetzt.
Nationalrat will Ressourcensituation im Fedpol prüfen lassen
Das Fedpol und della Valle waren zuletzt in die Kritik geraten. Die Behörde setze zu wenig ihrer Ressourcen für Ermittlungen ein, etwa in den Bereichen Terrorismus oder Organisierte Kriminalität. Dahingehend äusserte sich etwa Bundesanwalt Stefan Blättler im vergangenen Jahr . Ende 2022 waren weniger als 15 Prozent der 966 Vollzeitäquivalenzstellen des Fedpol im Ermittlungsbereich angesiedelt.
Der Nationalrat verlangte deshalb im Februar 2024 per Postulat, die Ressourcensituation im Fedpol extern überprüfen zu lassen. Nicoletta della Valle stellte sich stets auf den Standpunkt, dass das Fedpol alle seine gesetzlichen Aufträge mit denjenigen Ressourcen erfülle, welche die Politik ihrer Behörde zur Verfügung stelle.
Vor ihrer Zeit als Direktorin des Fedpol arbeitete die heute 62-Jährige bei den Universitären Psychiatrischen Diensten des Kantons Bern. Davor hatte della Valle mehrere Jahre als stellvertretende Direktorin des Fedpol sowie im Generalsekretariat des EJPD gearbeitet. Zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens aus dem Bundesdienst wird della Valle 63 Jahre alt sein. (cbe/sat)
