Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld war seit Oktober 2008 angesichts der Rezession im Euro-Raum in mehreren Schritten auf das aktuelle Rekordtief gesenkt worden, zuletzt im Mai.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat die wegen ihrer zögerlichen Kreditvergabe in die Kritik geratenen Banken aus der Schusslinie genommen. Aus der Verantwortung entlassen will er sie aber nicht.
Er sei "glücklich" mit dem Ergebnis des ersten über ein Jahr laufenden Refinanzierungsgeschäfts der EZB in der vergangenen Woche, sagte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) nach einer Sitzung des EZB-Rats in Luxemburg.
Trichet ermahnte die Banken dennoch, die bereitgestellten Gelder nun in den Wirtschaftskreislauf einzuspeisen. Die schleppendere Kreditvergabe in der Euro-Zone sei sowohl durch geringere Nachfrage wegen der Rezession, aber auch durch geringeres Angebot bedingt.
Mit der ausserordentlichen Stützungsmassnahme wollen die Notenbanker die Finanzierungsbedingungen für Banken und Unternehmen verbessern und der kriselnden Wirtschaft neuen Schwung verleihen. Mit der Bekanntgabe zusätzlicher "unkonventioneller Massnahmen" rechnen die Experten nicht.
Niedrige Zinsen verbilligen Kredite für Unternehmen und Konsumenten und können so die Wirtschaft ankurbeln. Sparguthaben werden jedoch ebenfalls niedriger verzinst.