notifications
Geldpolitik

Europas Währungshüter halten rekordtiefes Niveau bei

Ungeachtet der wirtschaftlichen Erholung bleibt der Leitzins in den 16 Euro-Ländern unverändert auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Das beschloss die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung.

Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld verharrt wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise seit Mai auf diesem Niveau.

Obwohl die Euro-Länder das tiefe Tal der Rezession verlassen haben, scheint es wegen der unsicheren Konjunkturlage und der niedrigen Inflationsraten noch zu früh für eine Zinsanhebung. Die meisten Ökonomen erwarten eine Erhöhung des Leitzinses erst in der zweiten Jahreshälfte 2010.

Der EZB-Rat ist nach wie vor skeptisch, ob die Erholung selbsttragend ist. Ausserdem gibt es weiter keinen Druck an der Preisfront, da die Inflationsrate im Euro-Raum im November 0,6 Prozent betrug. Im dritten Quartal wuchs die Wirtschaft in der Eurozone gegenüber dem Vorquartal preisbereinigt um 0,4 Prozent.

Auf einer Pressekonferenz dürfte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet konkrete Ausstiegspläne aus der expansiven Geldpolitik der Notenbank präsentieren. Im Kampf gegen die Rezession flutet die EZB den Markt seit Monaten mit Milliarden an billigem Geld.