
Mit 6 Prozent sei letztes Jahr das Wachstum bei den Passagieren in Basel-Mülhausen doppelt so hoch gewesen wie im europäischen Durchschnitt, gaben die Verantwortlichen des binationalen EuroAirport (EAP) am Donnerstag vor den Medien bekannt. Von den 5'354'758 Fluggästen reisten 91 Prozent im Linienverkehr, der um 9 Prozent zulegte. Der Charterverkehr wuchs um 13 Prozent.
Erstmals mehr als die Hälfte Schweizer
Für das laufende Jahr wird am EAP ein Wachstum um 3 Prozent auf rund 5,5 Millionen Fluggäste erwartet. Für Flughafendirektor Jürg Rämi ist die Frankenstärke eine der Ursachen für die positive Entwicklung: Sie animiert Schweizerinnen und Schweizer vermehrt zu Flugreisen. Erstmals machte ihr Anteil an den EAP-Passagieren 2012 mit 52 Prozent mehr als die Hälfte aus.
Bei den Destinationen lag 2012 erneut London vor Paris und Berlin an der Spitze. Einen wahren Boom erlebte Istanbul. Mit 277'000 Fluggästen wurde ein Plus von nahezu 70 Prozent registriert. Die grösste türkische Stadt wird vom EuroAirport aus inzwischen von drei Airlines bedient. Für Rämi ist die Türkei denn auch einer der Zukunftsmärkte.
Easyjet als mit Abstand wichtigste Fluggesellschaft auf dem EAP hat ihren Marktanteil von 46 auf 51 Prozent ausgebaut. Air France, Lufthansa, Swiss und Air Berlin auf den Rängen zwei bis fünf bringen es auf Marktanteile von 5 bis 7 Prozent und haben letztes Jahr Passagiere verloren.
Fracht weiter rückläufig
Erneut rückläufig war 2012 der Güterumschlag, der um 9 Prozent auf 94'346 Tonnen sank. Im Vollfrachtgeschäft wurde ein Einbruch um 33 Prozent auf 5895 Tonnen verzeichnet. Die Expressfracht nahm dagegen um 2 Prozent auf 33'271 Tonnen zu. Beim Luftfrachtersatzverkehr mit Lastwagen ergab sich mit 55'181 Tonnen ein Minus von 11 Prozent.
Die Fracht bleibe indes für Basel-Mülhausen ein wichtiges Standbein, hiess es an der Medienkonferenz. Für 2013 wird in diesem Bereich denn auch ein Plus von 4 prognostiziert.
Noch im Verlauf dieses Jahres werden am EAP die Arbeiten für eine 40 Mio. Euro teure neue Frachthalle mit einer Gesamtfläche von 21'000 Quadratmetern in Angriff genommen. Insgesamt plant der Flughafen in den nächsten Jahr Investitionen von rund 200 Mio. Euro, die der EAP aus eigener Kraft finanzieren will.
Praktisch stabil waren im vergangenen Jahr die Flugbewegungen. Die Zahl der Starts und Landungen sank um 0,3 Prozent auf 87'355. Rämi führte diese Entwicklung auf den Einsatz grösserer Flugzeuge und deren bessere Auslastung zurück.
Deutlich gesunken ist auf dem EAP die Zahl der Arbeitsplätze, nämlich um 450 auf 5850. Stellen gestrichen wurden hauptsächlich bei Jet Aviation und Lufthansa Technik Switzerland.