Gleichzeitig soll die Kommission die Auswirkungen der Eigenkapitalregeln (Basel II) und der Bonitätsbewertungen der Ratingagenturen untersuchen. Basel II schreibt den Banken vor, mögliche Verluste von Krediten oder Wertpapierportfolien mit Eigenkapitalreserven abzudecken.
Der Auftrag ist Teil eines Bündels von Massnahmen, mit dem die EU-Staaten Mechanismen in der europäischen Finanzarchitektur abfedern wollen. Dabei geht es um Vorschriften, die im Fall einer Krise, diese noch verschärfen ("Prozyklizität").
Bei Basel II sollten bezüglich Prozyklizität jene Massnahmen, die eine Krise eher verschärfen können, angepasst werden. "Hier muss man entgegentreten, ohne aber das Gesamtkonstrukt über Bord zu werfen", sagte Österreichs Finanzminister Josef Pröll.
Zu weit ging Pröll und weiteren Amtskollegen der Vorschlag des deutschen Finanzministers Peer Steinbrück, der die Basel-II-Eigenkapitalregeln für Banken zeitlich begrenzt abschwächen wollte, um mehr Kapital für Darlehen freigeben zu können.
Der schwedische Finanzminister Anders Borg sagte, eine breite Mehrheit der Mitgliedstaaten habe sich dagegen ausgesprochen. Doch sei vereinbart worden, das Thema weiter zu besprechen.
Steinbrück sprach sich auch dafür aus, dass es bei einer Verschärfung der Kreditklemme erstmals in der Geschichte Deutschlands direkte Darlehen der Bundesbank an die Unternehmen geben könnte.
Pröll befand im Gegensatz zu Steinbrück, dass "Bundesbanken oder Banken im Eigentum des Staats nicht direkte Kreditvergaben vornehmen sollen". Das Risiko dürfe nicht auf den Staat abgewälzt werden.