
Der 66-jährige Duch soll zwischen 1975 und 1979 in Toul Sleng die Folter von mindestens 12 380 Menschen angeordnet und überwacht haben. Er ist unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mordes und Folter angeklagt. Duch hat seine Schuld eingestanden. Ihm droht lebenslange Haft.
"Mein Name ist Kaing Guek Eav alias Duch - das war mein Revolutionsname", sagte Duch zum Auftakt der Verhandlung mit fester Stimme. Duch sass allein auf der Anklagebank mit dem Rücken zum Zuschauerraum, wo mehrere hundert Menschen den ersten Prozess gegen einen Schergen des brutalen Rote-Khmer-Regimes verfolgten.
Nach aussen ungerührt hörte Duch die Anklageschrift an. Er habe absichtlich Kinder und Jugendliche als Wachen und Helfer rekrutiert, hiess es, mit der Begründung: "Sie sind wie ein leeres Blatt und können leichter indoktriniert werden."
Die Roten Khmer wollten in den 70er Jahren eine Bauernutopie in Kambodscha verwirklichen. Die Aufgabe des Folterzentrums war die "Vernichtung der Feinde".
Der Prozess gegen Duch dauert wahrscheinlich vier bis sechs Monate. Sein Anwalt hat eine Entschuldigung seines Mandanten angekündigt. Duch will ausserdem gegen die anderen vier Angeklagten aussagen, die jede Schuld an den Grausamkeiten abstreiten.