Julia Gohl
Etwas bewölkt ist es, wie in Hersberg die Schaufeln in die Erde gerammt werden. Doch die Sonne kämpft mit aller Kraft gegen die lästigen Wolken an und obsiegt, so wie der Hersberger Kombibau alle Hindernisse überwunden hat, die ihm während der letzten Jahre erwachsen sind.
Die Erleichterung darüber, dass der Bau nun Realität wird, ist gross. Das bestätigt auch Peter Itin. Der Baukommissionspräsident hat viel Zeit und Energie in das Projekt gesteckt, den Werkhof und das Feuerwehrmagazin in einem Gebäude zu vereinen. «Die Anstrengung hat sich gelohnt», zeigte sich Peter Itin beim Spatenstich gestern Morgen überzeugt. Und gerade weil es so ein komplizierter Weg war, bis es endlich mit dem Bau losging, ist der Startschuss ein besonderer Moment. «Darum haben wir uns auch dafür entschieden, einen Spatenstich zu machen», erklärt Itin. Zusammen mit Gemeinderat Florian Kron, dem Architekten Tibor Liptay und Ernst Erny vom zuständigen Tiefbauunternehmen führt er diesen durch.
Ende Jahr soll er nun endlich stehen, der Kombibau, der in Hersberg für Furore gesorgt hat. 2,5 Millionen hätte er ursprünglich kosten sollen - zu teuer, wurde moniert. So wurde das Projekt immer wieder zurückgestuft, und Ende 2007 stimmte die Gemeindeversammlung der Version für 500 000 Franken zu.
Doch es sollte noch ein weiteres Hindernis für die Realisierung des Gebäudes geben, in dem Werkhof und Feuerwehrmagazin untergebracht werden sollen. Alt Regierungsrat Erich Straumann wurde im Jahr 2008 wegen Mangel an Interessierten für das Amt des Gemeinderats vom Kanton als Sachwalter in Hersberg eingesetzt. Und prompt unterschrieb dieser das Baugesuch nicht, weil innerhalb des Feuerwehrverbundes Viola (Arisdorf, Giebenach, Hersberg) mittelfristig nur noch ein oder zwei Feuerwehrmagazine nötig sein sollen. Er schlug vor, die Feuerwehren der drei Gemeinden in Arisdorf zu konzentrieren und legte das Hersberger Bauprojekt erst einmal auf Eis. Dafür erntete er im 300-Seelen-Dorf Kritik und Entrüstung.
Grünes Licht für das Projekt
Nach einer Beurteilung durch das Baselbieter Feuerwehrinspektorat und gründlichem Aktenstudium kam der Gemeinderat dann aber doch zum Schluss, Grünes Licht für das Projekt zu geben.
Jetzt wird endlich gebaut. Dies sei vor allem auch der Baukommission zu verdanken, die sich immer sehr stark für den Kombibau engagiert habe, sind sich Peter Itin und Tibor Liptay einig. Von der Wichtigkeit des neuen Gebäudes sind sie felsenfest überzeugt. «Es ist wichtig, dass es in Hersberg so etwas gibt.»