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Statistik

Einwohner, Geburten, Hochzeiten, Todesfälle, Scheidungen: So entwickelt sich die Schweiz

Die Schweizer Bevölkerung wächst weiter. Im vergangenen Jahr ist die Einwohnerzahl um rund 75'000 Personen gestiegen. Und es wird auch wieder öfters geheiratet.

In den nächsten Jahren dürfte die Schweiz mehr als 9 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner haben.
Bild: Keystone

Geht das Wachstum in diesem Tempo weiter, hat die Schweiz 2025 oder 2026 neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilt, betrug Ende 2022 die ständige Wohnbevölkerung 8'812'700 Personen. Das sind 73'900 Personen oder 0,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr. «Damit wuchs die Bevölkerung im gleichen Mass wie 2021», so das BFS.

Die Bevölkerung in allen Kantonen ist gewachsen. «Das grösste Plus registrierten die Kantone Schaffhausen und Freiburg (je +1,4 Prozent), die geringste Zunahme der Kanton Jura (+0,1 Prozent)», heisst es in der Mitteilung zu den provisorischen Ergebnissen zur Bevölkerungsstatistik. Das Wachstum hat unter anderem auch mit einem Geburtenüberschuss zu tun: In der Schweiz sind 2022 mehr Menschen geboren als gestorben.

Zuwanderung bleibt der grösste Wachstumstreiber

Insgesamt registrierten die Statistiker 82'000 Lebengeburten und 74'300 Todesfälle. Das sind rund 224 neue Kinder pro Tag gegenüber gut 204 Personen, die pro Tag in der Schweiz sterben. Während die Zahl der Todesfälle gestiegen ist (+4,4 Prozent), ging jene der Geburten zurück (-8,5 Prozent). 2021 war aber ein «geburtenstarkes Jahr», wie das BFS schreibt, aber auch gegenüber 2020 betrug die Abnahme 4,5 Prozent.

Nicht in allen Kantonen gab es aber einen Geburtenüberschuss. In Uri, Glarus, beide Appenzell, Wallis, Solothurn, Neuenburg, Schaffhausen, Jura, beide Basel, Graubünden, Bern und Tessin starben im vergangenen Jahr mehr Menschen als Babys auf die Welt gekommen sind.

Der grösste Treiber beim Bevölkerungswachstum bleibt die Zuwanderung. Hier weist das BFS 190'500 Einwanderinnen und Einwanderer aus (21'900 davon sind Schweizer Staatsangehörige). Demgegenüber stehen 120'400 Personen, welche die Schweiz verlassen haben (davon sind 31'300 Schweizer Staatsangehörige). Das ergibt ein Wanderungssaldo von 70'100 Personen.

Am meisten wandern Personen aus den Nachbarländern ein

Bei den Ausländerinnen und Ausländern, die sich in der Schweiz niederlassen, handelt es sich in den meisten Fällen um Personen aus den Nachbarländern. «Wie in den Vorjahren waren die 2022 in die Schweiz eingewanderten Personen mehrheitlich deutsche, italienische und französische Staatsangehörige», heisst es in der Mitteilung.

Ebenfalls Aufschluss gibt die Statistik über Eheschliessungen und Scheidungen. 2022 wurden 40'700 Mal die Ringe getauscht. Das sind 11,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Diese deutliche Zunahme hängt auch mit den gleichgeschlechtlichen Ehen zusammen . Seit dem 1. Juli können auch homosexuelle Paare in der Schweiz heiraten. Dabei wurden rund 700 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen und 2200 eingetragene Partnerschaften in eine Ehe umgewandelt.

Mehr Hochzeiten, weniger Scheidungen

Gerade bei der Ehe zwischen Mann und Frau gab es nicht in allen Kantonen eine Zunahme. In den Kantonen Thurgau, Uri, Zürich, Basel-Stadt, Obwalden, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden waren sie rückläufig. «Mit Ausnahme der beiden Appenzell wird dieser Rückgang durch die Eheschliessungen gleichgeschlechtlicher Paare und die Umwandlung von eingetragenen Partnerschaften in eine Ehe, kompensiert,» schreibt das BFS.

Den Hochzeiten gegenüberstehen 16'100 Scheidungen. Das sind 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Aber weiterhin werden gemäss dem aktuellen Trend «zwei von fünf Ehen (39,4 Prozent) irgendwann mit einer Scheidung enden», wie es in der Mitteilung heisst. In den Kantonen Basel-Stadt, Waadt, Graubünden, Appenzell Ausserrhoden, Nidwalden und Glarus gab es mehr Scheidungen als 2021.