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Einschaltquoten aller «Bestatter»-Folgen: Serie startete noch nie mit weniger Zuschauern

«Asche auf dein Haupt», die erste Folge der siebten und letzten Staffel der SRF-Erfolgsserie «Der Bestatter», wurde gestern Dienstag ausgestrahlt. 682'000 Zuschauer zog es vor die TV-Geräte. Doch was heisst das, ist das viel? Wir ziehen den Vergleich zu den letzten sechs Staffeln.

Am Dienstag hat Luc Conrads letzter grosser Fall begonnen – die siebte und letzte Staffel der SRF-Erfolgsserie ist angelaufen. 682'000 Zuschauer schalteten ihren TV für die erste Folge «Asche auf dein Haupt» ein, wie SRF auf Anfrage der AZ mitteilt.

«Unsere Erwartungen haben sich mehr als erfüllt, wir sind stolz und zufrieden», betont Urs Fitze, Bereichsleiter Fiktion. Besondere Freude habe man am grossen Anteil der jüngeren Zuschauer (36,4 Prozent Marktanteil bei den 15 bis 59-Jährigen, 334'000 Zuschauer). «Diese Spitzenwerte zeigen, dass das Interesse des Publikums auch bei der letzten Staffel ungebrochen gross ist.»

Der Bestatter ist unbestritten noch eine der beliebtesten SRF-Sendungen, doch wie sehen die Einschaltquoten im Vergleich mit den letzten 6 Jahren aus?

Tatsächlich scheint sich langsam eine gewisse Sättigung abzuzeichnen. Noch nie ist die Serie mit so wenig Zuschauern in eine neue Staffel gestartet. In allen Jahren zuvor war jeweils die erste Folge mit grossem Abstand die meist gesehene – 2015 sorgte das für den Rekord von 913'000 Zuschauern. (Die dritte Staffel war letztlich auch die bisher erfolgreichste mit Zuschauerschnitt von fast 750'000.)

Zudem erzielte die erste Folge der 7. Staffel einen für die Krimiserie unterdurchschnittlichen Marktanteil von 38,7 Prozent, einzig die gesamte vierte Staffel weist einen tieferen Wert auf.

Marktanteil «Der Bestatter»

2013: 41,5 Prozent
2014: 41,9 Prozent
2015: 39,2 Prozent
2016: 37,5 Prozent
2017: 39,9 Prozent
2018: 39,8 Prozent

Ende nicht auf dem Höhepunkt, aber vor dem Flop

Vertraut man also der Statistik, so lässt sich prognostizieren: Die letzte Staffel wird auch jene mit den eindeutig tiefsten Einschaltquoten. Die Quote für die Eigenproduktion ist aber nach wie vor noch gut. Und so scheint der Zeitpunkt zur Einstellung der Serie letztlich gut gewählt geworden zu sein – zwar nicht auf dem Höhepunkt, aber weit entfernt von einem Flop. Oder können Luc, Anna-Maria, Fabio und Semmelweis zum Ende gar nochmals auf Spitzenwerte zulegen?

Die erste «Bestatter»-Staffel zeigte SRF im Januar 2013 – der Beginn einer langanhaltenden Erfolgsgeschichte . Denn auch 2018, nach 5 Jahren und 34 Folgen, war die schweizerdeutsche Krimiserie trotz – oder gerade wegen – des angekündigten Endes immer noch ein Quotengarant.

Auch wenn die sechste Staffel durchschnittlich marginal weniger Zuschauer (708'500) hatte als der Gesamtschnitt der letzten sechs Jahre (719'000), Mike Müller alias der Aarauer Bestatter Luc Conrad überzeugte das Publikum so konstant, dass 2015 auch der Streaming-Dienst Netflix die Serie ins Sortiment aufnahm.

«Der Bestatter»: So viele Zuschauer sahen die Folgen