Der Nettoumsatz sackte per Ende September von knapp 4 Mrd. auf 2,61 Mrd. Fr. ab, wie das Energiehandelsunternehmen am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gab. Der Betriebsgewinn (EBIT) halbierte sich von 329,8 Mio. auf 168 Mio. Franken. Unter dem Strich schmolz der Gewinn von 186,7 Mio. auf 25,3 Mio. Fr. zusammen.
"Das Geschäftsjahr ist enttäuschend für uns verlaufen", gestand EGL-Chef Hans Schulz auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich ein. Eine Reihe von Faktoren machte dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung.
So hat die Axpo-Tochter mit einem Kraftwerksprojekt in Süditalien viel Geld in den Sand gesetzt. Weil sich für das Gaskraftwerk-Vorhaben "Energy Plus" in Salerno bisher kein Käufer fand, zieht sich EGL von dem Projekt zurück und bleibt auf 47,2 Mio. Fr. Abschlusskosten sitzen.
Zudem kostete der Ausfall eines Atomkraftwerks in Frankreich eine Stange Geld. Um den Ausfall auszugleichen, musste das Unternehmen Strom teuer am Markt einkaufen. Und im Energiehandel schlugen die gesunkenen Strompreise aufs Resultat.
Die Gassparte konnte zwar ihr Ergebnis verbessern, blieb aber wegen des Überangebots im Markt mit einem Verlust von 37,2 Mio. Fr. immer noch in den roten Zahlen nach -46,5 Mio. Fr. im Vorjahr.
Im Sommer hatte die Lage sogar noch düsterer ausgesehen. Wegen des Tauchers im dritten Quartal hatte EGL einen Verlust im gesamten Geschäftsjahr befürchtet. Doch die Erholung im Schlussquartal ermöglichte immerhin einen kleinen Konzerngewinn von 25,3 Mio. Franken.
Das im Sommer gestartete Sparprogramm kostete 50 Stellen vor allem im Energiehandel, so dass der Personalbestand auf 822 Vollzeitstellen sank. Das Sparprogramm habe seine Wirkung noch nicht voll entfaltet, sagte Schulz: Im laufenden Geschäftsjahr dürfte es die Kosten um 30 Mio. Fr. drücken.