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Autobahn

E-Vignette: Hier (k)leben die grössten Fans der alten Vignette und dieser Kanton ist besonders digital unterwegs

Immer mehr Lenkerinnen und Lenker setzen für die Autobahngebühr auf die digitale Vignette. Zwischen den Kantonen gibt es aber teils erhebliche Unterschiede.
Dieses Mal im schönen Blau: Die Vignette für das kommende Jahr.
Bild: PD

Eigentlich ist es eine urschweizerische Tradition für alle Autofahrer und Autofahrerinnen. Spätestens im Januar wird die alte Vignette von der Innenseite der Windschutzscheibe abgekratzt und die neue Vignette aufgeklebt. Doch die Kratzwilligen werden immer weniger: Bereits 45 Prozent aller verkauften Vignetten im vergangenen Jahr waren digital. Das teilt das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit mit.

Das sind 10 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Gesamthaft wurden rund 4,9 Millionen digitale Vignetten verkauft, der grösste Teil davon an Schweizerinnen und Schweizer: 2,8 Millionen. Aufgeschlüsselt hat der Bund auch, in welchen Kantonen besonders viele digitale Vignetten gekauft wurden: Am grössten war die Nachfrage nach der digitalen Vignette in den Kantonen Zürich (476'000), Bern (333'000), Aargau (271'000) und Waadt (217'000).

Spitzenreiter wohl dank Mietfahrzeugen

Nur: Das sind die bevölkerungsreichsten Kantone. CH Media hat die Zahlen mit der Anzahl an immatrikulierten Fahrzeugen in den Kantonen verglichen. Dabei zeigt sich ein spannendes Bild: E-Vignetten-Meister ist Appenzell Innerrhoden. Rund 79 Prozent aller dort zugelassenen Fahrzeuge sind mit unbeklebter Scheibe unterwegs. Allerdings sind in diesem Kanton die meisten Mietfahrzeuge zugelassen.

Auf den weiteren Spitzenplätzen folgen Zug (52,1 Prozent), Nidwalden (48,2 Prozent), Zürich (48,1 Prozent) und der Aargau (47,4 Prozent). Mindestens zum Teil nicht unbedingt Kantone, die als digitale Pioniere gelten. Auch in Basel-Land, St.Gallen, Schwyz, Luzern, Obwalden und Solothurn setzen mehr als 45 Prozent aller Personen auf die E-Vignette.

Am klebrigsten sind die Autofahrer und Töfffahrerinnen im Kanton Genf. Hier sind es gemäss den Berechnungen von CH Media gerade einmal 28 Prozent, die auf die digitale Variante setzen. Sprich: Auf fast drei von vier Fahrzeugen klebt weiterhin eine physische Vignette.

«Die E-Vignette ist im Aufwind»

Ganz allgemein gibt sich das Welschland und das Tessin deutlich skeptischer gegenüber der E-Vignette: Die sieben Kantone aus diesen Sprachregionen belegen die sieben letzten Plätze bei der Auswertung. Besonders tief ist der Wert noch im Tessin (32,4 Prozent). Auch im Wallis ist man mit 37,2 Prozent Anteil an digitalen Vignetten deutlich unter dem Schweizer Schnitt.

Ganz generell stellt der Bund fest, dass «die E-Vignette weiter im Aufwind» ist. Sie habe zahlreiche Vorteile gegenüber der Klebevignette. So muss bei Wechselschildern nicht mehr für jedes Fahrzeug eine Vignette gelöst werden und auch bei einem Scheibenbruch sei kein Neukauf notwendig.

Und auch: «Sie muss nicht an das Fahrzeug angebracht und wieder entfernt werden», wie es in der Mitteilung heisst. Aber das kratzt in der Westschweiz offensichtlich die Menschen weniger.