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Medien

Druck auf dem Druck: Wer produziert künftig noch Zeitschriften?

Die deutsche Zeitschriftendruckerei, die für Ringier und die Tamedia Magazine produziert, schlingert. Es ist dies ein Problem mit Ansage.

Seit Ende September stehen die Rollenoffset-Maschinen in Zofingen still. Swissprinters, eine Firma von Ringier und NZZ, hat die Zeitschriftenproduktion eingestellt – beziehungsweise ausgelagert. Seither werden Ringier-Magazine wie die «Schweizer Illustrierte» oder die «Bilanz» im badischen Pforzheim gedruckt. Dort, wo bereits eine Grossauflage des «Spiegel» oder auch «Das Magazin» der Tamedia produziert werden.

Die 120 Mitarbeitenden, die in der Schweiz ihren Job verloren, werden es mitbekommen haben: Der Start in Pforzheim war eine mittlere Katastrophe; schlecht geheftete Zeitschriften, unvollständige Lieferung, verspäteter Versand. Und nun dies: Die produzierende Stark Druck hat ein Schutzverfahren beantragt. Es ist dies der rechtlich vorgesehene Versuch, einen Konkurs zu vermeiden.

Das Sprichwort, wonach «Totgesagte länger leben», ist eben bloss ein Sprichwort. Im Wirtschaftsleben werden Totgesagte – und die Druckereibranche gehört dazu – abgewickelt. Die Investitionen werden auf ein Minimum beschränkt, die Lebensdauer des Maschinenparks mit einer Revision über den Abschreibungszeitpunkt hinaus verlängert. Besser wird die Qualität dadurch nicht.

Dass Zeitschriften jedoch auf Druckereien angewiesen sind, ist eine Binsenwahrheit. So ist denn zu hoffen, dass die Sanierung der Stark Druck in Pforzheim gelingen mag.