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Doppelt so viele Pleiten im Mitteland

In den ersten drei Monaten 2010 sind in der Schweiz 1590 Firmen Konkurs gegangen und damit soviele wie noch nie. Die höchste Zuwachsrate hatte mit 95 Prozent das Mittelland.

Am Genfersee gingen die Pleiten dagegen gegenüber der Vorjahresperiode um 2 Prozent zurück, wie die Wirtschaftsauskunftei Dun&Bradstreet (D&B) am Mittwoch mitteilte. Alle anderen Regionen hatten hohe Zunahmeraten: Zürich wies 53 Prozent mehr Pleiten aus, die Ostschweiz 58, die Zentralschweiz 44 und die Nordwestschweiz 30 Prozent.Gesamtschweizerich nahmen die Pleiten gegenüber dem Vorjahresquartal um 39 Prozent zu.

Nur die Firmenpleiten aufgrund von Insolvenz betrachtet, hellt sich das Bild leicht auf. Zahlungsunfähig wurden 14 Prozent mehr Unternehmen als in der Vorjahresperiode. Die anderen Konkurse wurden wegen organisatorischer Mängel verhängt.

Besonders stark zugenommen hat die Zahl der Pleiten in den Kantonen Appenzell Ausserhoden (+450%), Solothurn (+288%, Jura (+240%) und Schwyz (+223%). Im Kanton Aargau dagegen fiel die Zunahme mit 13% nur bescheiden aus. In Baselland beträgt die ZUnahme 15%, in Basel Stadt 55%.

Gastgewerbe an der Spitze

Anführer in der Pleitestatistik nach Branchen war im ersten Quartal das Gastgewerbe. Hier musste jeder 148. Betrieb das Handtuch werfen. Im Baugewerbe kam für jeden 181. Betrieb das Aus vom Konkursrichter, beim Handwerk traf es jede 242. Firma.

Immerhin wehte der Gründergeist weiter durchs Land: Neu ins Handelregister eingetragen wurden 9442 Firmen und damit 9 Prozent mehr als von Januar bis März 2009.

Besonderen Pioniergeist zeigten Jungunternehmerinnen und - unternehmer im Kanton Schaffhausen. Dort nahmen die Neugründungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 42 Prozent zu. Vor allem Grosshandel und Logistikbranche zeichnen gemäss D&B dafür verantwortlich. Eine Abnahme der Neugründungen um 14 Prozent gab es hingegen im Kanton Appenzell-Ausserrhoden.