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Die Reformagenda der schwarz-gelben Koalition

Die Reformagenda der schwarz-gelben Koalition

Nach ihrem Wahlsieg müssen CDU, CSU und FDP ihre politischen Vorstellungen in einem Koalitionsvertrag zusammenführen. Dies wird nach den Geplänkeln zwischen CSU und FDP im Wahlkampf nicht ganz einfach sein. Der latente Konflikt dürfte sich noch akzentuieren, nachdem die FDP sehr gut und die CSU überraschend schlecht abgeschnitten hat.

2003 hatte sich Angela Merkel als Oberreformerin in Szene gesetzt, sie wollte Steuern senken und das Steuersystem radikal vereinfachen. Auch in der Gesundheitspolitik wollte sie einschneidende Reformen. In der Grossen Koalition konnte Merkel diese hoch gesteckten Ziele nicht umsetzen. Zusammen mit der FDP kann sie jetzt ihre bürgerlichen Vorstellungen stärker zum Tragen bringen - wenn sie denn will.

«Konservativ war sie nie, wirtschaftsliberal nur eingeschränkt, der Vernunft halber», schreiben Eckart Lohse und Markus Wehner über Kanzlerin Merkel in ihrem Buch «Rosenkrieg» über die Grosse Koalition.

Die MZ hat für sechs Bereiche die Reformprojekte von Schwarz-Gelb zusammengestellt. Die Opposition hat gestern bereits ihren Widerstand angekündigt, beispielsweise gegen eine Renaissance der Atomkraft. «Da werden wir hart dagegenhalten», sagte SPD-Chef Frank-Walter Steinmeier.