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Sämi Richner

«Die Frage der Erschliessung ist nicht gelöst»

Für den Auensteiner Grossrat Sämi Richner ist die Dynamische Flussaue, deren Projekt zurzeit öffentlich aufliegt, grundsätzlich eine gute Sache. Wie auch der Gemeinderat Auenstein erachtet Richner jedoch ein paar Sachen als nicht gut gelöst. So will er mit einer Einsprache in verschiedenen Bereichen Optimierungen bewirken.

Toni Widmer

Das Projekt der Dynamischen Flussaue in Rupperswil/Ausenstein - das grösste Teilprojekt im Rahmen der Realisierung des Kantonalen Auenschutzparks - läuft unter dem Prinzip WOV (Wirkungsorientierte Verwaltung). «Es gab weder eine öffentliche Vernehmlassung noch ein Mitwirkungsverfahren. Um Verbesserungen zu erreichen bleibt nur die Einsprache», erklärt der Auensteiner EVP-Grossrat Sämi Richner.

Eine solche Einsprache hat er im Rahmen der noch bis zum 6. Mai dauernden öffentlichen Auflage angekündigt. Richner legt Wert auf die Feststellung, dass er mit dem Projekt grundsätzlich einverstanden ist: «Es geht mir lediglich um Detailverbesserungen, die meines Erachtes für das Vorhaben aber wichtig sind.»

Bereits Korrekturen erreicht

Richner ist schon aktiv geworden, als die Pläne im Juli des vergangenen Jahres der Rupperswiler Bevölkerung erstmals vorgestellt worden sind. Bereits damals hat er - zusammen mit Rudolf Hediger, dem Präsidenten der Rupperswiler Ortsbürgerkommission - Ergänzungen zum Projekt verlangt. Eines dieser Anliegen ist mittlerweile in das Projekt eingeflossen.

Ein Fussgängerübergang, der vorerst lediglich vom Rupperswiler Ufer bis zur Kanalinsel geplant war, wird jetzt bis auf die Auensteiner Seite geführt. Auch die Stegbreiten, die Richner vorerst bemängelt hat, sind zwischenzeitlich angepasst worden. «Mit einer Breite von 1,25 Metern bin ich zufrieden. Bei der ursprünglichen Breite hätten kaum zwei Radfahrer kreuzen oder eine Person im Rollstuhl den Steg gefahrlos passieren können».

Weiterhin nicht zufrieden ist Sämi Richner jedoch mit der Erschliessung: «Es ist davon auszugehen, dass der Auenschutzpark als Vorzeigeprojekt vermarktet wird. Mit regelmässigen Exkursionen ist zu rechnen und die gesteigerte Attraktivität des Gebietes wird auch zusätzlich Ausflügler anlocken.»

Lenkungsmassnahmen nötig

Diesem Umstand habe der Kanton im Projekt viel zu wenig Rechnung getragen. «Wenn Private bauen, stellt der Kanton unweigerlich die Frage nach Verkehr und Erschliesssung. Wenn er selber baut, tut er das offenbar nicht», reklamiert Richner und verlangt nach Lenkungsmassnahmen.

Im Projekt seien weder Feuerstellen noch Rastplätze mit Abfallbehältern vorgesehen. «Wenn es keine Gelegenheiten gibt, den Abfall geordnet loszuwerden, wird er im Gebiet verteilt. Und sicher ist es auch nicht wünschenswert, wenn überall wilde Feuerstellen errichtet werden», sagt Richner. Der Grossrat hat noch eine andere gute Idee: «Mit wenig Aufwand könnte im oberen Fahrschachen ein kleiner Badesee eingerichtet und mit Wasser aus dem Steinerkanal gespiesen werden. Das gäbe einen schönen Rastplatz für die Schulklassen, welche inskünftig vermehrt im Gebiet sein werden.»

Mehrverkehr bringt Probleme

Ein weiteres Thema ist für Richner die verkehrsmässige Erschliessung, die er als nicht gelöst erachtet. Das Parkplatzangebot werde zwar verdoppelt, aber die Zu- und Wegfahrten ins Gebiet genügten angesichts des zu erwartenden Mehrverkehrs sicher nicht. Eine Meinung, die auch der Auensteiner Gemeinderat vertritt: «Wir haben schon heute an schönen Wochenenden Probleme mit dem Verkehr. Es hat zu wenig Parkplätze und die schmalen Aarebrücken sind für Fussgänger und Radfahrer gefährlich. Man muss sie ausbauen.»

Der Gemeinderat Auenstein stelle sich auf den Standpunkt, dass diese Probleme zusammen mit der Realisierung des Auenschutzparks gelöst werden müssten, erklärt Gemeindeschreiber Jürg Lanz.

Eine offene Frage für den Gemeinderat sei zudem die Finanzierung des verlängerten Stegs: «Auenstein bezahlt an diesen Übergang sicher einen Teil. Aber wir finanzieren nicht das ganze Projekt. Darüber müssen wir uns mit dem Kanton noch einigen.»

Alle Probleme gelöst sind im Zusammenhang mit dem Projekt für die Gemeinde Rupperswil: «Wir haben uns im Laufe des Planungsverfahrens immer wieder mit dem Kanton abgesprochen und unsere Anliegen einbringen können», sagt Gemeindeschreiber Hans Zuber.