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Banken

Die Credit Suisse zieht sich aus unrentablen Ländern zurück

Zahlreiche ausländische Kunden müssen sich eine neue Bank suchen: Die Credit Suisse zieht sich aus bis zu 50 Ländern zurück, darunter die Hälfte aller afrikanischen Ländern, wie der «Tagesanzeiger» am Dienstag schreibt.

Aus Spargründen zieht sich die Credit Suisse (CS) aus rund 50 Ländern zurück. Darunter die Hälfte aller afrikanischer Länder, aus Turkmenistan, Usbekistan oder Weissrussland, wie der «Tages-Anzeiger» in seiner jüngsten Ausgabe schreibt.

«Die Massnahme ist Teil eines grösseren Plans, die CS profitabler zu machen», sagt CS-Sprecher Marc Dosch. «Das grenzüberschreitende Geschäft ist teilweise sehr aufwendig und durch regulatorische Vorschriften eingeschränkt.» In jedem Land gebe es wieder andere Vorschriften.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagt die CS allerdings nicht, wie viele Länder, Kunden und was für Vermögenswerte betroffen sind. Die Medienstelle bestätigte aber einzelne Angaben aus einem Bericht des "Tages-Anzeigers" und des "Bund", der am Dienstag erschien.

Die Betreuung von Kunden in Ländern, wo die CS ohnehin nur wenige Kunden hat, verursacht in einigen Fällen einen zu grossen Aufwand. Die Bank sei immer stärker verpflichtet, Kunden und deren Vermögenswerte zu durchleuchten und sie muss dabei zahlreiche länderspezifische Regeln beachten, hiess es.

Die CS wägt so Kundenbeziehungen auf ihren Nutzen ab. Die Betreuung über Landesgrenzen hinweg (Offshore) ist wegen der Steuerkonflikte zwischen der Schweiz und anderen Ländern, der Geldwäschereigesetzgebung oder wegen der verschärften Beobachtung exponierter Personen je nach Fall heikel oder komplizierter geworden.

Zum Teil trennt sich die CS aber auch von Kunden, die für die Massstäbe der Bank im internationalen Privatkundengeschäft zu geringe Bestände haben. Ausserhalb der Schweiz betreut die CS gemäss einer Faustregel nur Kunden mit mindestens einer Million Franken betreutem Vermögen.

Die CS hat aber nur in 20 Ländern Niederlassungen mit der Möglichkeit für eine lokale Betreuung von Kunden und betreibt weiterhin ein Offshore-Geschäft. Wie ein Sprecher der Bank der SDA sagte, ist das grenzüberschreitende Geschäft keineswegs Geschichte.

Im Geschäft mit sehr reichen Kunden, in dem die CS im weltweiten Geschäft einen Spitzenplatz für sich reklamiert, blüht zudem das "Multishore-Geschäft". Grosse Vermögen von Privatpersonen betreut die CS je nach den Wünschen ihrer Kunden von verschiedenen Ländern aus.

Kleineres Filialnetz

Ein Offshore-Geschäft betreibt die CS auch weiterhin etwa in Deutschland oder Frankreich. Dort dränge man die Kunden nach wie vor zu Steuerehrlichkeit, hiess es von der CS.

Die vor Monaten aufgetauchten Gerüchte, die CS wolle nach einer schlechten Phase in Deutschland mit Datenklau-Affären und schlechter Presse das dortige Geschäft vor Ort (Onshore) verkaufen, kommentiert die Zentrale in Zürich nicht.

Ende 2012 war bekannt geworden, dass die Bank in Deutschland drei von zwölf Niederlassungen aufgibt. Auch in Italien, wo die CS zeitweise Razzien der Steuerpolizei ausgesetzt gewesen war, ist das Filialnetz geschrumpft. (sda/fam)