notifications
Arbeitsmarkt

Allen Krisen zum Trotz: Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz verharrt auch im September bei sehr tiefen 2 Prozent

Im September waren in der Schweiz zwar leicht mehr Menschen als arbeitslos gemeldet. Dennoch verharrt die Arbeitslosenquote bei
2 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen sinkt derweil weiter.
Trotz leicht mehr arbeitslosen Menschen: Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz verharrt im September bei 2 Prozent auf sehr tiefem Niveau.
Bild: Bild: Mira Güntert

Bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) waren im September 90’826 Menschen als arbeitslos gemeldet. Das sind zwar 945 mehr als im Vormonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilt. Die Arbeitslosenquote verharrt dennoch gegenüber August bei
2 Prozent.

Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist die Arbeitslosenzahl damit zwar um 1300 Personen oder 1,5 Prozent leicht gestiegen. Allen Krisen zum Trotz wie die anhaltende Teuerung, drohende Rezession oder der Ukraine-Krieg sieht Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) dennoch weiterhin keine Anzeichen für eine Trendwende. «Insgesamt zeigt sich der Schweizer Arbeitsmarkt nun seit über einem Jahr in sehr robuster Verfassung und bewegt sich weiterhin seitwärts», sagte der Seco-Spitzenmann in einem Mediengespräch.

Noch immer fast auf 20-Jahre-Tief

Denn auch saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat nur marginal angestiegen. Laut Zürcher war einzig in den Bereichen Gastronomie und Bildung ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Nach dem 20-Jahre-Tief der Arbeitslosenquote mit 1,9 Prozent im Sommer 2022 liege man derzeit noch immer nur marginal darüber.

«Sehr erfreulich» wertet Zürcher zudem den Fakt, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen und der Aussteuerungen auch im September weiter gesunken ist. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass die aktuellen Zahlen ungefähr die wirtschaftliche Situation vor ein bis zwei Quartalen widerspiegeln. Dies, da der Arbeitsmarkt immer verzögert reagiere auf Veränderungen.

Mehr junge, weniger alte Arbeitslose

Doch wie vor Monatsfrist sieht Boris Zürcher noch immer keine Anzeichen für einen Umschwung. Die Schweiz stehe weiterhin vor einer Normalisierung der Lage. Und so rechnet der Seco-Spitzenmann im laufenden Jahr zwar weiterhin mit einer durchschnittlichen Arbeitslosigkeit von 2 Prozent, 2024 dann allerdings mit 2,3 Prozent.

Bei näherer Betrachtung der aktuellen Seco-Zahlen zeigt sich, dass die Jugendarbeitslosigkeit im September zwar ganz leicht um 33 auf 9779 Personen gesunken ist. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies jedoch einer Zunahme um 411 Personen oder 4,4 Prozent.

Auch die Anzahl der älteren Arbeitslosen (50 bis 64 Jahre) erhöhte sich im September um 206 Personen (+0,8 Prozent) auf 25’356. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies jedoch einer Abnahme um 1828 Personen (-6,7 Prozent).

Mehr Stellensuchende, gleich viele offene Jobs

Derweil haben die RAV im vergangenen Monat mehr Stellensuchende registriert – nämlich 153’535, was einem Plus von 1218 Personen entspricht. Gegenüber der Vorjahresperiode ist diese Zahl jedoch um
5864 Personen oder 3,7 Prozent gesunken.

Und auch die Zahl der den RAV gemeldeten offenen Stellen ist im September minim zurückgegangen – um 175 auf 47’191 offene Jobs. Von diesen offenen Stellen unterlagen 29’074 der Meldepflicht, wie sie seit 2018 gilt.