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Medien

«Deville» und «Rundschau»: Gerichtliche Verfügung gegen zwei SRF-Sendungen

Die jüngsten Ausgaben der SRF-Sendungen «Deville» und «Rundschau» wurden juristisch beanstandet. Aktuell sind sie online nicht abrufbar. Beide befassen sich mit der Spionage-Affäre um die WM in Katar. 

Die Satiresendung «Deville» muss aufgrund einer gerichtlichen Verfügung ihren jüngsten Beitrag ändern. (Archiv)
Bild: SRF

Die Redaktion der SRF-Satiresendung «Deville» teilte am Sonntagabend mit, dass die jüngste Ausgabe online gerade nicht verfügbar sei – und zwar «aus rechtlichen Gründen». Auch die letzte Ausgabe des Politmagazins «Rundschau» vom vergangenen Mittwoch ist aktuell auf SRF nicht abrufbar. Diese zeigte auf, dass das WM-Gastgeberland Katar hochrangige Funktionäre des Weltfussballverbandes Fifa ausspioniert haben soll.

Beide Ausgaben sind aufgrund einer einstweiligen gerichtlichen Verfügung aktuell nicht verfügbar. Demnach musste SRF in beiden Publikationen dieselbe Person anonymisieren. «Deville» verwendete dabei Material aus der «Rundschau». Auf Anfrage von CH Media bestätigte SRF am Montag einen Bericht der Tamedia-Zeitungen. «Bei ‹Deville› und ‹Rundschau› werden die notwendigen Bearbeitungen vorgenommen und die Sendungen zeitnah wieder online gestellt», schreibt SRF.

Nebst den beiden Sendungen musste das Medienhaus auch einen Online-Artikel zur Spionage-Affäre um Katar ändern. «Der betroffene Unternehmer wurde auf dem Foto unkenntlich gemacht und sein Name aus der Publikation entfernt», heisst es am Ende des Artikels.

CH Media beschrieb im Oktober in einer dreiteiligen Serie ( «Katar, Kohle, Kumpanei» ), wie skrupellos die Scheichs bei der Spionage vorgingen, insbesondere in der Schweiz. So wurde die Fifa-Zentrale in Zürich gezielt ausspioniert. Das Ziel war es, Gegner und Kritiker auszuspionieren und so zu bearbeiten, dass sie für Katar keine Gefahr mehr darstellten. (dpo)