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Naturgefahr

Der Berg rutscht: In Brienz gilt wieder die höchste Gefahrenstufe

Das Bündner Dorf Brienz darf erneut nicht mehr betreten werden. Die Experten halten einen grossen Schuttstrom in den nächsten Tagen für möglich.

Droht der Bündner Gemeinde Brienz das gleiche Schicksal wie Blatten? Die Gefahr eines grossen Bergsturzes sei «stark gestiegen», wie die Gemeinde schreibt. Deshalb ist für das Dorf wieder die «Phase Rot» ausgerufen worden. Bewohnerinnen und Bewohner dürfen es nicht mehr betreten. Mit «einem Ereignis muss in den nächsten Wochen jederzeit gerechnet werden». Das hängt unter anderem mit den Niederschlägen der letzten Wochen zusammen.

In einem Teil des Plateaus haben sich die Geschwindigkeiten in den letzten Tagen so stark beschleunigt, dass die Expertinnen einen Absturz in den nächsten Tagen für möglich halten. Bricht das weg, so könnte das einen gewaltigen Schuttstrom auslösen. «Im schlimmsten Fall könnten so bis zu 2,2 Millionen Kubikmeter Gesteinsmasse hinunter zum Dorf und weiter Richtung Albula stürzen und schwere Schäden verursachen», heisst es in der Mitteilung.

An einer Medienkonferenz hiess es, es sei eher eine Sache «von Wochen als von Tagen». Es gebe auch weiterhin die Möglichkeit, dass die Rutschung gar nicht stattfinde. Allerdings würden viele Entwicklungen darauf hindeuten. Gerade bei Regen steige die Gefahr deutlich.

Brienz beschäftigt sich bereits seit zwei Jahren mit einem drohenden Bergsturz. Schon mehrfach mussten die Einwohner evakuiert werden. Es kam bereits zu mehreren Abbrüchen, das Dorf wurde dabei aber nicht verschüttet. In den vergangenen Wochen galt die Phase Orange, dabei konnte die Bevölkerung das Dorf zumindest tagsüber betreten. Mittlerweile beschäftigt sich die Region mit Umsiedlungsplänen für die Einwohner.

Das Bündner Bergdorf Brienz darf erneut nicht mehr betreten werden.
Bild: Keystone