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Kommentar

Das Prinzip Hoffnung produziert keinen Strom

Längere AKW-Laufzeiten, höhere Staumauern, Photovoltaik überall und mehr Windräder. Für die Versorgungssicherheit wird es alles brauchen.
Ohne Windrad wird es im Winter nicht gehen.
Bild: Bild: Pius Amrein/Luzerner Zeitung

Eines haben die oft propagierten Lösungen alle gemeinsam: Es gibt sie allesamt nicht – oder jedenfalls noch nicht. Die Zauberbatterie, die Strom über die Saison hinweg in grossen Mengen und ohne Verluste speichert, wurde bis anhin noch nicht erfunden. Das AKW der neuen Generation, das kaum mehr Risiken birgt, aber umso mehr Energie produziert, existiert nur auf dem Papier. Und der parlamentarisch aufgegleiste Solarexpress ist schon vor der ersten Kurve ins Stocken geraten.

Die Schweiz muss also ihre Stromversorgung anders sichern, mit jenen Energiequellen, die es auch wirklich gibt. Und zwar mit allen. Denn der Strombedarf wird aufgrund des Ausstiegs aus den fossilen Energien nochmals massiv ansteigen. Ohne eine Verlängerung der Laufzeit der bestehenden AKW wird es nicht gehen. Zudem müssen ein paar Staumauern erhöht und Solarzellen im grossen Stil ausgelegt werden. Und es wird noch zusätzliche Windräder brauchen. Ob es gleich 800 Stück sein müssen, wie es der Axpo-Chef vorrechnet, wird sich weisen.

Sicher ist aber, dass die Windenergie einen kleinen, aber entscheidenden Anteil zur Versorgungssicherheit im Winter wird leisten müssen. Ohne Windräder könnten die Lichter hierzulande dann tatsächlich mal ausgehen. Denn das Prinzip Hoffnung allein liefert keinen Strom. Und sollte es in Zukunft plötzlich doch noch eine Zauberbatterie geben, dann sind die Windräder auch schnell wieder abgebaut.