Während die Credit Suisse die Zahl der neu Entschädigten nicht nennen mag, sprach der Zürcher Wirtschaftsanwalt Daniel Fischer am Freitag auf Anfrage von mindestens 100 Personen, die nun Geld erhielten. Dies seien aber noch nicht alle.
"Wir sind weiter in Verhandlungen. Mehrere Dutzend Fälle seien noch nicht durchdiskutiert", sagte Fischer zu entsprechenden Medienberichten.
Nach der Einigung mit der Westschweizer Konsumentenvereinigung FRC ("Fédération Romande des Consommateurs") im Frühling habe die CS versprochen, Härtefälle anzuschauen, sagte Banksprecher Andres Luther: "Das haben wir jetzt gemacht."
Die Credit Suisse habe anhand der mit der FRC vereinbarten Kriterien Lösungen für Härtefälle gefunden, aber keine neuen Konditionen vereinbart, betonte Luther. Anwalt Fischer sprach von einer "Feinabstimmung der bestehenden Kriterien im Einzelfall".
Wieviele Kunden insgesamt auf Anraten ihres Bankberaters kapitalgeschützte Papiere von Lehman Brothers gekauft hatten, wollte der CS-Sprecher nicht bekannt geben. Gemäss früheren Aussagen des CS-Private Banking-Chefs Walter Berchtold sind nur 0,3 Prozent aller Kunden betroffen. Insgesamt zahle die CS rund 150 Mio. Fr. an Entschädigung, sagte Luther.
Bis heute hätten noch über 2000 Lehman-Opfer kein Geld erhalten, sagte der Sprecher der Schutzgemeinschaft der Lehman-Anlageopfer, René Zeyer.
Die Credit Suisse ist auch nicht die einzige Bank in der Schweiz, deren Kunden wegen der Lehman-Pleite auf wertlosen Papieren sitzen blieben. Allerdings ist das Ausmass bei den anderen Banken viel kleiner.