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Covid-19

Corona ist nur noch die vierthäufigste Todesursache

Die neuste Todesursachenstatistik des Bundes zeigt, dass die Gefährlichkeit von Corona zurückgeht. Die Zahl der Corona-Toten liegt aber nach wie vor deutlich höher, als das Bundesamt für Gesundheit vermeldet.

Die Corona-Impfung hat viele Leben gerettet und so gut wie keine Todesfälle verursacht.
Bild: Bild: Sandra Ardizzone

Auch wenn derzeit eine versteckte Coronawelle durchs Land geht , hat das Virus im Sorgenbarometer vieler Leute nur noch einen tiefen Stellenwert. Das hat auch damit zu tun, dass das Virus dank Impfung und Immunität an Gefährlichkeit eingebüsst hat.

Neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zum ersten Halbjahr 2022 belegen das: Während Corona 2021 noch die dritthäufigste Todesursache war, liegt das Virus neu noch auf Platz 4.

Noch immer sterben aber pro Monat deutlich über 400 Leute an Corona. Ergänzt man die Todesfälle um jene, bei denen Corona nicht als Haupttodesursache, sondern als Begleiterkrankung registriert wurde, steigt die Zahl auf deutlich über 500 Todesfälle pro Monat.

Das heisst auch: Bei vier Fünftel der im Zusammenhang mit Corona stehenden Todesfälle starb die Person an und nicht bloss mit Corona.

Das BFS weiss von doppelt so vielen Corona-Toten

Die Daten zeigen auch, dass die Diskrepanz zwischen den beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) registrierten Corona-Todesfällen und jenen beim BFS nun noch deutlicher auseinandergeht als bisher schon . Während beim BAG im ersten Halbjahr 2022 1387 Corona-Todesfälle vermerkt wurden, waren es beim BFS 2616 (Covid-19 als Haupttodesursache) beziehungsweise 3233 (inklusive Covid-19 als Begleiterkrankung).

Dass die Zahlen auseinandergehen, liegt an der Art der Erfassung. Das BAG schrieb dazu bereits früher: «Die Statistik des BAG ist eine zeitnahe Statistik zu epidemiologischen Zwecken, die aufzeigt, wie viele der Sars-CoV-2 positiven Patientinnen und Patienten in der Schweiz gestorben sind.» Die Todesursachenstatistik des BFS, «die mit wesentlicher zeitlicher Verzögerung publiziert» werde, basiert hingegen auf «Informationen auf dem Todesursachenzertifikat, das vom Arzt ausgefüllt wird».

Doch auch beim BFS ist man sich nicht mehr sicher, wie verlässlich die Zahlen sind. Schon bei der Veröffentlichung der Todesursachenstatistik 2021 sagten die Statistiker, dass die Covid-19-Todesfälle die Übersterblichkeit nicht mehr vollständig erklären könnten. Es ist aber von einer Dunkelziffer auszugehen.

So gut wie keine Todesfälle wegen der Impfung

Ebenfalls enthalten in den Zahlen sind die Todesfälle aufgrund unerwünschter Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen. Im ersten Halbjahr 2022 wurden nur zwei solcher Todesfälle registriert. Im gesamten 2021 waren es 19.

Demgegenüber stehen die vielen dank der Impfung geretteten Leben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat unlängst einen Bericht publiziert , der zeigt, dass durch Impfstoffe allein in Europa und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion eine Million Menschenleben gerettet wurden.