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Tankstellen-Shops

Coop Pronto ist die klare Nummer 1 unter den Tankstellen-Shops

Pronto ist bekannter als der Konkurrent Migrolino und erreicht mehr Kunden, die erst noch treuer sind. Doch der Markt für Tankstellen- und Bahnhof-Shops verfügt über weiteres Wachstumspotenzial.

Tankstellen- und Bahnhof-Shops sind beliebt: Gut die Hälfte aller Schweizerinnen und Schweizer zwischen 14 und 65 Jahren gehen dort einmal die Woche einkaufen. Der Markt wächst tüchtig: Für 2010 hatte die «Convenience Schweiz»-Studie ein Plus von 8 Prozent prognostiziert.

Gut zwei Drittel der befragten Detailhändler erzielten diese Wachstumsrate oder lagen gar darüber. Und die Zukunft scheint rosig: Vieles deute darauf hin, schreibt das Beratungsunternehmen Fuhrer & Hotz, «dass der voraussichtliche Wachstumspeak im Convenience-Retail in den kommenden drei bis fünf Jahren erreicht wird.» Es herrscht Goldgräberstimmung.

Bislang gibt es im ewigen Wettstreit der beiden Grossverteiler in der Disziplin «Bahnhof- und Tankstellenshops» einen eindeutigen Sieger: Coop Pronto. Die Basler haben über 230 Verkaufsstellen und damit ein Viertel mehr als Migrolino. Dieses engmaschigere Verkaufsnetz ist die Folge eines frühen Markteintritts. Demgegenüber vertändelte die Migros viel Zeit mit Kioskbetreiberin Valora. Deren Joint Venture – die gemeinsamen avec-Shops – wurde erst vor drei Jahren aufgelöst. Der orange Riese musste in der Folge die Migrolino-Marke lancieren.

89 Prozent kennen Coop Pronto

Mit der Konsequenz, dass gemäss repräsentativer Umfrage von Fuhrer & Hotz 89 Prozent Coop Pronto kennen, während es bei Migrolino «nur» drei Viertel der Befragten sind. «Wer mich nicht kennt, der kommt auch nicht zu mir in den Laden», meint Martin Hotz, Mitautor der Studie, lapidar.

Gestützt auf diesen Bekanntheitsgrad ergibt sich eine deutlich höhere Reichweite: Zwei Drittel aller Befragten haben in den zwölf Monaten in einem Coop Pronto eingekauft. In einem Migrolino Shop hat nur knapp jeder Zweite sein Portemonnaie gezückt. Zugleich sind Pronto-Kunden die treueren Seelen: Die Hälfte ihrer Käufer kauft dort auch am häufigsten ein. Bei den Migrolino-Kunden ist es bloss jeder Fünfte.

Was den Migros-Managern am Limmatplatz ebenfalls zu denken geben muss, ist die Tatsache, dass viele ihrer Stammkunden nicht Stammkunden von Migrolino sind, sondern lieber in den Coop-Pronto-Shops einkaufen gehen, nämlich 46 Prozent. Im Gegenzug frequentieren nur gerade 13 Prozent der treuen Coop-Kunden die Migrolino-Shops regelmässig. Die Studienautoren von Furrer&Hotz führen dies einmal mehr auf die «guten und zahlreichen Standorte» von Coop Pronto zurück.

Das Verkaufsnetz schafft also die Differenz, denn in der Beurteilung diverser Kompetenzfelder (von Warenleistung bis Ladenatmosphäre) durch Detailhandelsprofis zeichnet sich kein eindeutiger Sieger ab: Sowohl die Verantwortlichen von Coop Pronto als auch von Migrolino scheinen ihre Sache gut zu machen, rangieren ihre Ladenketten doch stets auf den Spitzenrängen in der «Convenience Schweiz»-Studie.

Lichtblicke für die Migros

Der Markt für Tankstellen und Bahnhof-Shops verfügt – wie gehört – über weiteres Wachstumspotenzial. Insofern dürfte es – je nach Erfolg der Ladenexpansion – noch zu Verschiebungen kommen.

Ein Beispiel: Während Retailprofis dem Discounter Denner die höchsten Erfolgschancen für Bahnhofsläden einräumen, würden 56 Prozent der befragten Konsumenten im Bahnhof am liebsten beim orangen Riesen einkaufen gehen. Gut zehn Prozent mehr als bei Coop. So oder so. Für Migros besteht durchaus noch Aufholpotenzial.