Nachruf

Christiane Brunner – die Ikone der Frauenbewegung, die ihrer Zeit voraus war

Lebensfroh, direkt, undiplomatisch und originell: So sei Christiane Brunner gewesen, schreibt Autorin Catherine Duttweiler. Sie hat die Nationalrätin und Ständerätin gut gekannt. Brunner verstarb im Alter von 78 Jahren.
Christiane Brunner, aufgenommen im Bundeshaus im Dezember 1999. Brunner war damals Ständerätin.
Foto: Keystone

Christiane Brunner war eine Frau der klaren Worte. Als Aussenminister René Felber am 13. Januar 1993 überraschend aus dem Bundesrat zurücktrat, tauchte die Kronfavoritin nicht wie sonst üblich ab. Anstatt sich eine mehrere Wochen lange Bedenkzeit auszubedingen, wie kürzlich Mitte-Spitzenkandidat Markus Ritter, trat sie noch am Tag von Felbers Rücktritt vor die Kameras – ohne die Nomination durch ihre Partei abzuwarten. «Ich kandidiere nicht, weil ich unbedingt Bundesrätin werden will», erklärte sie, «sondern weil die Frauen erwarten, dass eine Frau Bundesrätin wird.» Die Landesregierung war zu jenem Zeitpunkt, vier Jahre nach dem Rücktritt von Elisabeth Kopp, ein reines Männergremium – aber nur noch für kurze Zeit. Und das ist bis heute auch das Verdienst der schlagfertigen Genfer Juristin.

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