Die chinesische Zentralbank legte den mittleren Tauschwert des Yuan zum Dollar zum Wochenauftakt mit 6,6732 Yuan fest. Damit war die Währung so teuer wie seit 2005 nicht mehr, als die Volksrepublik erstmals die enge Bindung an den Dollar lockerte.
Unter internationalem Druck hat China bereits vor Monaten versprochen, nach dem Ende der Finanzkrise wieder einen grösseren Anstieg zuzulassen. Mit Aufschlägen von unter 3 Prozent hielt sich das Zugeständnis aus Sicht der Industriestaaten bislang jedoch in Grenzen.
China werde weiterhin nur kleine Schritte gehen, bekräftigte Zhou. Die Stärke der Währung müsse sorgfältig aufgrund von Fundamentaldaten zu Inflation, Wachstum und Arbeitsmarkt ermittelt werden.
Für die Unterschiede zwischen dem planwirtschaftlich gesteuerten System seines Landes und der marktwirtschaftlichen Ausrichtung der Industriestaaten zog der Notenbankchef einen Vergleich aus der Medizin heran: Der Westen suche in der Währungsdebatte nach "Pillen, die das Problem über Nacht lösen". China bevorzuge es dagegen, zehn Kräuter zusammenzumischen, die über einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten wirkten.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte sich am Wochenende auf mehr Zusammenarbeit bei Währungsfragen verständigt, die konkreten Schritte dazu jedoch offen gelassen.