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Calmy-Rey

Calmy-Rey: Weinen hilft der Schweiz nicht mehr

Bundesrätin Calmy-Rey hat sich gestern Abend an einer Veranstaltung des Theaters Basel und der deutschen Wochenzeitschrift «Die Zeit» recht unverblümt zur Datenklau-Affäre mit Deutschland geäussert: Sie selber würde «stark darüber nachdenken, bei den Daten zuzugreifen», so die Aussenministerin.

Bundesrätin Micheline Calmy-Rey brachte an einer Veranstaltung im Theater Basel mit dem Titel «Wohin treibt die Schweiz?» - über die das Nachrichtenmagazin «10vor10» berichtete - viel Verständnis die deutschen Begehrlichkeiten auf. Auf die Frage, ob sie solche gestohlenen Bankdaten kaufen würde, meinte sie nämlich: «Als Finanzministerin würde ich die Daten auch kaufen. Jeder Finanzminister kämpft gegen Steuerflucht, vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie jetzt». Die Aggressivität aus Deutschland sei man sich hingegen nicht gewöhnt. Man sei bisher die kleine Schweiz gewesen: «Wir weinten ein bisschen, dann kamen die anderen Länder und haben uns schon geholfen.» Diese Methode nütze nun endgültig nichts mehr. Der Grund für die derzeitigen Attacken liegt für Calmy-Rey klar auf der Hand: «Die Schweiz wird angegriffen, weil sie so erfolgreich ist.»
(pat)