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Rolf Büttiker

Büttiker spielt mit dem Feuer

Rolf Büttikers Wirken auf allen politischen Ebenen kann sich durchaus sehen lassen. Im Ständerat engagierte er sich längst nicht nur erfolgreich für die Rettung der Schweizer «Volkswurst» Cervelat, sondern namentlich in Verkehrs- und Infrastrukturfragen. Doch der Jungliberale von einst ist in Bundesbern als Freisinniger ganz schön in die Jahre gekommen.

Urs Mathys

Rolf Büttikers Wirken auf allen politischen Ebenen kann sich durchaus sehen lassen. Im Ständerat engagierte er sich längst nicht nur erfolgreich für die Rettung der Schweizer «Volkswurst» Cervelat, sondern namentlich in Verkehrs- und Infrastrukturfragen. Doch der Jungliberale von einst ist in Bundesbern als Freisinniger ganz schön in die Jahre gekommen. Weniger an Lebens-, sondern an Amtsjahren unter der Bundeshauskuppel. Deren 24 werden es 2011 sein; vier im Nationalrat, 20 im Ständerat. Immer wieder hat das Solothurnervolk ihm das Vertrauen ausgesprochen. Auch in Zeiten, in denen sein Privatleben zu zweifelhaften literarischen Ehren kam.

«Am 27. Juni 2010 werde ich 60, dann sage ich, was ich vorhabe.» Diesen Satz hat Büttiker in den letzten Monaten und Jahren stets repetiert, wenn er nach den Plänen für seine politische Zukunft gefragt worden ist. Gestern Sonntag war besagtes Datum. Und Büttiker liess die Katze aus dem Sack: Er verzichtet auf eine erneute Kandidatur. Oder etwa doch nicht?

Schon bei den Wahlen 2007 waren innerhalb der FDP Stimmen laut geworden, dass der «Sesselkleber» endlich neuen Kräften Platz machen solle. Wie Büttikers offenes Klagen über «Druck aus dem Raum Solothurn» belegt, tobten hinter den Parteikulissen offensichtlich längst noch hitzigere Diskussionen. Ob sein «Verzicht» der FDP nun die drohende Zerreissprobe erspart, wird sich also erst noch weisen müssen. Wenn Büttiker nicht ausschliesst, allenfalls auf eine «Bewegung an der Basis» aufzuspringen, hält sich der alte Politfuchs zwar im Gespräch – aber er spielt mit dem Feuer.