
Der Vorstoss möchte mit dem Entscheid geschlechterneutrale Toiletten schaffen. Mit getrennten Kabinen soll so mehr Privatsphäre gegeben sein. Dies kann etwa für transgender Personen wichtig sein. Pissoirs werden dabei ganz abgeschafft. Der Alternativvorschlag, nur Pissoirs abzuschaffen und nicht gleich geschlechterneutrale WCs einzuführen, kam von den Grünen selbst, da sie plötzlich selbst an der Chance von non-binären Toiletten zweifelten.
Pissoir-Abschaffung soll vor Mobbing schützen
Die Gegner des Vorstosses argumentierten damit, dass Pissoirs hygienischer als normale WCs seien. Laut der «Berner Zeitung» soll sich der Gemeinderat bei Hauswarten erkundigt haben. Deren Erfahrung nach gäben Pissoirs weniger zu putzen.
Das laut der «Berner Zeitung» überzeugende Argument brachte schlussendlich Beryll Veraguth von der EVP. So erinnerte die 25-Jährige daran, dass es um das Wohl der Kinder gehe. So gelte es, vor Mobbing zu schützen, und ein gut einsehbares Pissoir stelle da ein Risiko dar. Gerade in Zeiten, in denen das Handy überall mit dabei sei.
«Pissoirs sind ein Menschenrecht»
Auf Social Media wird das Thema kritisch diskutiert. Viele junge Männer sprechen sich für Pissoirs aus: «Pissoirs sind ein Menschenrecht», sagt ein Teenager gegenüber Tele Bärn. Als Protest wurde daraufhin in Kommentaren auf TikTok vorgeschlagen, einfach in das Waschbecken zu pinkeln. Befürworter der Abschaffung von Pissoirs machen dies mit einfachen Worten kund: «Nicht so deep, Jungs», schrieb etwa eine junge Frau dazu. (watson.ch/sav)