
Bisher wurden in Brunegg drei Abteilungen geführt: Kindergarten, Unterstufe (1. bis 3. Klasse) und Mittelstufe (4. und 5. Klasse). Sie wurden von drei Hauptlehrerinnen, zwei Aushilfslehrerinnen und einem Heilpädagogen betreut. Vom Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) wird verlangt, dass eine Abteilung mindestens 12 Schüler umfassen muss.
Diese Vorgabe wird in Brunegg bereits im laufenden Schuljahr nicht erreicht, weshalb für die Führung von zwei Abteilungen mit insgesamt nur 19 Schülern eine Ausnahmebewilligung des BKS nötig war. Für das Schuljahr 2009/10 beträgt die Gesamtschülerzahl noch 15, weshalb das BKS die Ausnahmebewilligung nicht mehr erteilt.
«Für Brunegg bedeutet dies, dass die Schule auf eine einzige Abteilung reduziert werden muss», erklärte Schulpflegepräsident Christoph Béchir. Die Unter- und die Mittelstufe werden zusammengelegt, es entsteht eine einzige Abteilung von der 1. bis zur 5. Klasse. Als Folge davon muss die Stelle einer Hauptlehrerin gestrichen werden.
Existenz der Schule gefährdet
Auf mittlere bis lange Frist sei die Existenz der Schule Brunegg stark gefährdet, führte Béchir aus. Wenn die Schülerzahl unter 12 fällt, droht der Schule die Schliessung. Die Auswirkungen des Bildungskleeblatts seien zurzeit nicht abschätzbar, weder bei Annahme noch bei Ablehnung. Hauptkriterium für den Fortbestand sei nach wie vor die Schülerzahl.
Zusammen mit dem Gemeinderat sei die Schulpflege deshalb auf der Suche nach möglichen Lösungen. So werde die Zusammenarbeit mit anderen Schulen geprüft und auch die Führung einer «halbprivaten» Schule mit Aufnahme von auswärtigen Schülern werde ins Auge gefasst. Anderseits lässt die rege Bautätigkeit die Hoffnung aufkommen, dass die Schülerzahlen in den nächsten Jahren wieder ansteigen. So sehen die Prognosen für das Schuljahr 2011/12 wieder 19 Schüler, für 2012/13 gar 25 Schüler vor.
Bei der Oberstufe gibt es insofern eine Änderung, als der Vertrag mit Othmarsingen für die Sekundar- und Realschüler gekündigt wurde und sämtliche Oberstufenschüler in Zukunft nach Möriken-Wildegg gehen werden. Zum Schluss seiner Ausführungen wies Béchir auf die Stärken der Schule Brunegg hin: Beim «Check 5» liegen die Ergebnisse von Brunegg bei 85 Prozent gegenüber dem Kantonsmittel von 60 Prozent. Ausserdem sei durch die kleinen Klassen eine individuelle Betreuung gegeben.
Systematische Erfassung der Strassen
Die Strassen von Brunegg haben verschiedene Altersstufen und weisen daher unterschiedliche Zustände auf, wie Gemeinderat Dieter Brack im Rahmen des Polit-Apéros erläuterte. Um einen professionellen Unterhalt der Gemeindestrassen sicherzustellen, liess der Gemeinderat vom Ingenieurbüro Steinmann, Brugg, den Zustand jeder Strasse erfassen und eine entsprechende Dokumentation erstellen. Gleichzeitig wurden die Werkleitungen untersucht. Aufgrund der erarbeiteten Grundlagen können nun die Prioritäten festgelegt und die finanziellen Auswirkungen über die kommenden 10 bis 15 Jahre ermittelt werden.
In der nachfolgenden Diskussion war vor allem die Sicherheit in der Schulstrasse ein Thema, wo die Beschränkung auf Tempo 30 offenbar von vielen Automobilisten nicht eingehalten wird.
Keine Asylbewerber in Brunegg
Gemäss Berechnung des Kantons muss die Gemeinde Brunegg zwei Asylbewerber aufnehmen oder eine Ersatzabgabe von rund 1300 Franken pro Quartal leisten, wie Gemeindeammann Kathrin Härdi ausführte. Zwar besitzt die Gemeinde eine Wohnung für zwei Personen, doch ist diese an eine Spielgruppe vermietet. «Die Spielgruppe ist nebst dem Mittagstisch und der Randstundenbetreuung ein wichtiger Angebotsteil der familienergänzenden Tagesstrukturen und steigert die Standortattraktivität von Brunegg für junge Familien», betonte Kathrin Härdi. Der Gemeinderat habe sich deshalb entschieden, bis auf Weiteres keine Asylbewerber aufzunehmen und die Ersatzabgabe zu entrichten.