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Sonntagspresse

Bier wird teurer, KI sorgt für weniger Jobs und Mieten steigen kräftig

Bierliebhaber müssen künftig mehr bezahlen, denn Feldschlösschen dreht an der Preisschraube. Für Stellensuchende gibt es ernüchternde Nachrichten – vor allem in einer Branche, die bisher boomte. Und für Familien mit mittleren Einkommen wird Wohnen bald Luxus. Das sind die News der Sonntagspresse.

Ab dem 1. November wird Flaschen- und Fassbier von Feldschlösschen teurer. Grund seien die seit Jahren massiv gestiegenen Beschaffungs- und Herstellungskosten entlang der gesamten Lieferkette. Sprecherin Gaby Gerber bestätigt Informationen von SonntagsBlick , dass Feldschlösschen «leichte Preiserhöhungen» vornimmt.

Feldschlösschen erhöht die Preise – und bereitet der Gastronomie sorgen.
Bild: Valeriano Di Domenico

Für viele Wirtinnen und Wirte ist das eine bittere Nachricht, denn die Teuerung betrifft die Gastronomie besonders. Die Tochtergesellschaft der dänischen Carlsberg-Gruppe ist mit einem geschätzten Anteil von 40 Prozent klar an der Spitze des Schweizer Biermarktes. Laut dem Wirteverband Gastrosuisse seien die Rendite sei wegen mehrerer Faktoren bereits gedrückt. Dennoch betont der Verband Gastrosuisse die enge Partnerschaft mit Feldschlösschen – auch wenn die Luft für Wirte nun noch dünner wird. Wie hoch die Teuerung konkret ausfallen wird, lässt die Brauerei noch offen.

KI sorgt für weniger Stellenausschreibungen

Auch beim Arbeitsmarkt gibt es schlechte News: Das Bundesamt für Statistik meldet einen deutlichen Rückgang bei offenen Stellen. Im zweiten Quartal stieg die Erwerbslosenquote um 0,6 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Wie die SonntagsZeitung berichtet, trifft es ausgerechnet jene Branchen besonders hart, die einst als Zukunftsfelder galten: Laut dem Swiss Job Market Index von Adecco und der Universität Zürich sind die offenen Stellen für Informatikerinnen und Informatiker im ersten Halbjahr um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen.

Ausgerechnet in Branchen, die bisher boomten, gibt es weniger offene Stellen.
Bild: Barbara Hettich

Die Gründe dafür sind vielschichtig, doch ein zentraler Faktor ist die Automatisierung. Viele Programmier- und Analyseaufgaben werden inzwischen durch künstliche Intelligenz erledigt. Damit ist die Zahl der offenen Stellen im Informatikbereich mittlerweile sogar niedriger als 2014. Das sorgt nicht nur in der Tech-Branche für weniger Nachfrage, sondern betrifft zunehmend auch klassische Büroberufe.

Nach geleaktem Zoll-Telefonat: Trump ist sauer auf Keller-Sutter

Nachdem Details zum Telefonat zwischen Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und US-Präsident Donald Trump öffentlich wurden, herrscht im Weissen Haus dicke Luft. Laut Quellen des SonntagsBlick fühlt sich Trump im Gespräch von Keller-Sutter nicht nur korrigiert, sondern regelrecht gedemütigt. So sieht man es zumindest in Washington. Sie soll ihm einen halbstündigen Crashkurs in Volkswirtschaft verpasst haben – etwas, was sich kein anderer US-Präsident hätte gefallen lassen: «Bill Clinton hätte nach zehn Minuten aufgehängt.»

Donald Trump mag Karin Keller-Sutter offensichtlich gar nicht.

Trump sei offenbar derart sauer gewesen, dass er danach erklärte, nie wieder mit ihr verhandeln zu wollen: «He's done with her», sagt eine Auskunftsperson. Er sehe das Problem weniger als Streit zwischen Ländern, sondern als «Persönlichkeitsproblem». Keller-Sutters Departement schweigt zu den Vorwürfen, doch klar ist: Die Entscheidung zum 39-Prozent-Zoll gegen die Schweizer Wirtschaft lag allein bei Trump.

Schweiz wappnet sich gegen Übertourismus

Während Städte wie Barcelona oder Amsterdam längst mit den Schattenseiten des Massentourismus kämpfen, bereitet sich nun auch die Schweiz auf mögliche Overtourism-Probleme vor. Jährlich werden neue Besucherrekorde verzeichnet – bisher ohne grosse Exzesse, doch Experten warnen, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis auch hier Kapazitätsgrenzen erreicht werden. «Der Overtourism wird auch zu uns kommen», sagt Jürg Schmid, Präsident von Graubünden Tourismus gegenüber der NZZ am Sonntag .

Die Branche arbeitet deshalb zusammen mit Schweiz Tourismus und der Hochschule Luzern an einem Massnahmenkatalog, der im kommenden Frühling vorgestellt werden soll. Parallel dazu lässt auch der Bund über 50 denkbare Massnahmen prüfen – von Besucherlenkung bis hin zu bewusst abschreckendem De-Marketing. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) plant zudem eine neue Tourismusstrategie, in der Overtourism ein zentrales Thema sein wird. Der Bundesrat soll im Sommer darüber entscheiden.

Wohnen wird Luxus: Bund rechnet mit Mieten plus 5 Prozent jährlich

Die Mieten in der Schweiz steigen weiter – und zwar kräftig. Laut Martin Tschirren, Direktor des Bundesamts für Wohnungswesen, müssen Haushalte in den kommenden Jahren mit einem jährlichen Anstieg der Angebotsmieten um drei bis fünf Prozent rechnen. Besonders hart trifft es laut der NZZ am Sonntag Familien und Personen, die neu auf den Wohnungsmarkt kommen oder umziehen müssen. Der Grund: Die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt das Angebot deutlich. Zwar steigen die Mieten bei bestehenden Verträgen weniger stark, doch wer neu sucht, bezahlt den Preis für die Verknappung.

Verschärft wird die Situation durch die sinkende Bautätigkeit. Seit 2016 sind die Baubewilligungen um fast ein Drittel zurückgegangen – und der Trend dürfte sich fortsetzen. Tschirren schlägt deshalb vor, Einsprachemöglichkeiten zu begrenzen, um Bauprojekte nicht unnötig zu blockieren. Hinzu kommt die anhaltende Zuwanderung, die laut Analysen in den letzten zehn Jahren für rund 60 Prozent der neuen Haushaltsgründungen verantwortlich war. (zen)