Über den Kaufpreis haben Barry Callebaut und Sweet Products, die Muttergesellschaft von Baronie, Stillschweigen vereinbart, wie es am Montag in einem Communiqué hiess. Bestandteil des Verkaufs ist aber auch eine Vereinbarung über rund 25'000 Tonnen Flüssigschokolade sowie Halbfertigprodukte, welche Barry Callebaut dem belgischen Konzern fortan jährlich liefern wird.
Mit dem Verkauf geht auch die Alprose-Schokoladenfabrik in Caslano am Luganersee in neue Hände über. Für die rund 100 Alprose-Angestellten ändert sich durch die neuen Besitzer allerdings nichts. Man werde die von Barry Callebaut übernommenen Schokoladenhersteller als unabhängige Gesellschaften weiterzuführen, sagte ein Sweet-Products-Mediensprecher auf Anfrage.
Auch seien keine Veränderungen bezüglich Fabrikstandorte und Mitarbeitendenzahl vorgesehen. Nebst der Alprose-Fabrik gehören noch drei Werke in Deutschland und eines in Belgien zur Stollwerck-Gruppe. Insgesamt erzielt die Gruppe mit 1700 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund einer halben Milliarde Euro.
Positionierung als Industriezulieferer
Barry Callebaut hatte Stollwerck 2002 gekauft. Ziel der damaligen Akquisition war es, auch im Konsummarkt zum weltweit grössten Schokoladenkonzern zu werden.
Inzwischen hat Barry Callebaut seine Strategie geändert: Das Unternehmen, dessen Aktienmehrheit der Jacobs-Holding gehört, positioniert sich nun hauptsächlich als industrieller Zulieferer für Flüssigschokolade und Halbfertigprodukte. Ausserdem liefert der Konzern mit Sitz in Zürich auch Premium-Produkte zur Weiterverarbeitung an Chocolatiers, Confiseure und Bäcker.