Noch immer gehen die Emotionen hoch. Musste Problembär M13 tatsächlich abgeschossen werden? Die Meinungen gehen auseinander. Einer, der klar Stellung bezieht, ist Heinrich Erhard, der Direktor des Amts für Jagd und Fischerei der autonomen Provinz Bozen im Südtirol.
Lob für Schweizer Konzept
Er lobt das viel gescholtene «Konzept Bär» des Bunds. «Ich wäre froh. hätten wir diese Möglichkeiten», sagt er dem «Regionaljournal». In Italien wären die Zuständigkeiten nicht klar geregellt. Zudem dürften Bären nicht geschossen werden. Es wird lediglich von einer Entnahme gesprochen, die aber nicht weiter konkretisiert wird. Normalerweise würden die Tiere eingefangen, verfrachtet und eingesperrt. Dies geht gegen die Überzeugung von Erhard: «Wild muss wild bleiben», sagt er im «Regionaljournal».
Froh um Unterstützung
Ein Abschuss sei nie schön, aber es gehe am Ende um die Population, nicht das Individuum. Es ist also schon fast ein Glücksfall für den Südtiroler, dass der Problembär ins Puschlav eingewandert ist. «Die Bündner haben uns geholfen, ein Problem zu lösen», sagt er im SRF.
Hoffnung auf Wahlen
Erhard moniert, dass Italien noch weit von einem aktiven, zeitgemässen Management entfernt wäre, wie es Mitteleuropa habe. Hoffnungen setzt er in die Wahlen vom Wochenende, die einen Richtungswechsel weg vom Zentralismus bringen könnten. Nicht vergessen dürfe man, dass Italien einen grossen Verdienst bei der Erhaltung von drei Wildtierarten habe. (pp)