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WEF 2010

«Banker dürfen in Bern nach 10 Uhr nicht mehr im Stehen pinkeln»

Der Londoner Bürgermeister Boris Johnson tut alles, um seinen Finanzplatz zu verteidigen. So auch in Davos. Bei einem Auftritt am WEF warnte er die Londoner Banker vor einem Umzug in die Schweiz oder die USA. Mit abstrusen Argumenten.

In der Schweiz setzten sich die Banker unerwarteten Risiken aus. «Mir wurde gesagt, dass es Regionen im Kanton Bern gibt, wo ein Mann nach 10 Uhr abends nicht mehr im Stehen pinkeln kann, aus Angst die Nachbarn zu stören», sagte Johnson bei einer Veranstaltung der japanischen Investmentbank Nomura in Davos.

Die Bemerkung machte Johnson in Bezug auf einen Bericht, wonach Hedge-Fonds-Manager und Investment-Banker die britische Finanzmetropole in Richtung Schweiz verlassen, um die hohen britischen Steuern für Grossverdiener und die Spezialbesteuerung auf Bankenboni zu umgehen.

«Für die Meister des Universums ist es an der Zeit zu zeigen, dass sie Diener der Gesellschaft sein können», sagte Johnson. Auch vor einem Wechsel nach New York riet er den Bankern ab.

Die Überlebenschancen in London seien höher als auf dem grössten Finanzplatz der Welt. "Obwohl sich die Mordrate auf einem Allzeit-Tief befindet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr ermordet werdet in New York dreimal höher als in London", sagte Johnson.

Der Konservative ist für seine pointierten Äusserungen bekannt. In Grossbritannien gehört der frühere Journalist und Schriftsteller zu den berühmtesten, aber auch umstrittensten Politikern.