Die Bank Coop soll jahrelang Aktienkurse manipuliert haben. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) rügt deswegen die Bank Coop heftig. Der ehemalige CEO Andreas Waespi erhält ein Berufsverbot von drei Jahren.
Wie die Finma am Mittwoch mitteilte, hat die Bank Coop zwischen 2009 und 2013 den Börsenkurs der eigenen Inhaberaktien manipuliert. Es sei zu "erheblichen Stützungskäufen" gekommen, um einem Sinken des Kurses entgegenzuwirken. Insbesondere vor und während der Publikation von Geschäftszahlen sowie an Monats- und Jahresenden stützte die Bank demnach den Börsenkurs.
Damit habe die Bank, die von der Basler Kantonalbank kontrolliert wird, in schwerer Weise gegen das aufsichtsrechtliche Verbot der Marktmanipulation und gegen ihre Gewährs- und Organisationspflichten verstossen, hält die Finma fest.
Die Aufsichtsbehörde macht der Bank Coop Auflagen und erlässt gegen den ehemaligen CEO ein Berufsverbot. Sie anerkennt aber die unterdessen von der Bank Coop getroffenen Massnahmen, um organisatorische Mängel zu beheben. Zudem hätten sich weder die Bank Coop noch Personen der Bank durch die Manipulationen bereichert.
Bank Coop akzeptiert Rüge
Die Bank Coop akzeptiert die Rüge der Finma. Sie bedauere die Ereignisse, den Handel mit eigenen Aktien habe sie bereits Mitte 2013 vollumfänglich eingestellt, schreibt die Bank in einem Communiqué vom Mittwoch.
Die Bank hält fest, dass ihr die Finma attestiere, die notwendigen Massnahmen bereits aus eigener Initiative ergriffen und die Auflagen grösstenteils bereits umgesetzt zu haben. Die Finma anerkenne auch, dass die Bank sich stets kooperativ verhalten und so zur raschen Aufklärung beigetragen habe.
Berufsverbot für Ex-CEO
Der ehemalige CEO der Bank Coop, Andreas Waespi, wird nun nicht Direktionspräsident der Aargauischen Kantonalbank (AKB), wie die AKB mitteilte. Er war Ende Juni vom Bankrat zum Nachfolger für den Ende April 2015 in den Ruhestand tretenden Rudolf Dellenbach gewählt worden.
Das Verfahren der Finma sei einige Wochen nach Abschluss des Arbeitsvertrages auf Waespi ausgedehnt worden, hiess es. Nun werde der Arbeitsvertrag einvernehmlich aufgehoben. Dellenbach bleibt so lange im Amt, bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gefunden und eingearbeitet sei.
Die Bank Coop hält seinerseits fest, dass Waespi bereits Anfang August die Bank verlassen habe. Im Rahmen ihrer umfassenden Abklärungen habe die Finma keine strafrechtlich relevanten Sachverhalte festgestellt.
Die Kursmanipulation ist die zweite schlagzeilenträchtige Affäre der Bank Coop in diesem Jahr. Anfang Jahr hatte sie Kontoauszüge an die falschen Kunden verschickt.