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Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten

Zwischen einem Autohändler und einem Klub liegt das muslimische Glaubenshaus in Kirchdorf. Gegründet wurde diese Moschee 1997 von Mazedoniern, jetzt treffen sich dort Muslime von verschiedensten Ländern.

Philippe Neidhart

Abdul Malik Allawala steht mitten im Raum und erzählt den Anwesenden, wie man als Muslim betet. Er ist Vorstand des Verbandes für Aargauer Muslime und will zwischen den Fronten vermitteln. Es ist nicht das erste Mal, dass er einen Tag der offenen Moschee mitorganisiert. «Wir tun das nicht nur wegen der Minarett-Initiative, wir suchen den Dialog und laden jedes Jahr während des Ramadans Leute zum Essen mit uns ein.» In diesem Jahr sind allerdings nicht ganz so viele Leute gekommen wie in den letzten Jahren. Dort waren es jeweils um die 40 Personen, «heute waren es nur 20 Gäste, aber wir wären auch zufrieden, wenn nur jemand gekommen wäre», fügt Allawala an.

Respektvoller Umgang

Die Moschee in Nussbaumen ist klein - nur ein Raum und Toiletten. Auf den ersten Blick ähnelt es mehr einer Wohnung als einem Gotteshaus. In der rechten Ecke steht ein Sofa mit einem Tisch in der Mitte und Bilder von Moscheen hängen an den Wänden. Das Licht im Raum wirkt kalt, denn statt edler Kronleuchter hat es Neonröhren. Umso höher ist je-doch die Gastfreundschaft, sofort wird Kaffee und Kuchen angeboten.

Nach seinen Erklärungen setzt sich Allawala an den Tisch und beantwortet geduldig die Fragen der Anwesenden. Immer wieder kommt er dabei auf die Jugend zu sprechen. «Sie sind unsere Zukunft. Damit diese gut aussieht, müssen die Erwachsenen einiges leisten.» Er betont, dass die Treffen dazu da sind, Gemeinsamkeiten zu suchen und zu lernen, respektvoll miteinander umzugehen. «Die Schweizer haben keine Bodenschätze - der Reichtum liegt in der Bevölkerung», sagt Allawala.

Treffpunkt für Gläubige

Die Moschee ist nebst einem Raum zum Beten auch ein Treffpunkt für Gläubige. Jeden Freitag findet hier ein Frauentreff statt. Dort kommt nicht nur Religion zur Sprache, sondern auch ganz allgemeine Themen wie Erziehung und Alltagssorgen. Samstags ist jeweils Sprachunterricht. Unter der Woche hat es normalerweise wenige bis gar keine Leute in der Moschee, da die meisten einer Arbeit nachgehen. Deshalb gibt es keine Festangestellten, alles läuft auf freiwilliger Basis. Finanziert wird die Moschee nur durch freiwillige Abgaben anschliessend an die Gottesdienste und Spenden.