Der Bankrat habe die entsprechende Ausweitung des Prüfauftrages nachträglich angeordnet, bestätigte SNB-Sprecherin Silvia Oppliger am Donnerstag einen Bericht des «Tages-Anzeiger». Untersucht würden in den Geschäftskonten der Galeristin Kashya Hildebrand aber nur Transaktionen über 100'000 Franken im Zeitraum 2008 bis 2010.
Bisher war auf eine Überprüfung dieser Konten verzichtet worden - aus zeitlichen Gründen, wie KPMG-Prüfer Daniel Senn am 7. März ausführte, als er den Bericht zu den privaten Transaktionen des sechsköpfigen SNB-Direktoriums präsentierte.
Aufwändige Durchleuchtung
Die Durchleuchtung der Konten von Kashya Hildebrands international tätiger Galerie sei aufwendig, betonte Senn damals. Man habe aber den Prüfbericht wegen der bevorstehenden Neubesetzung des SNB-Direktoriums möglichst schnell vorlegen wollen.
Philipp Hildebrand habe sich während der Überprüfung durch KPMG sehr kooperativ verhalten. Auch er sei daran interessiert, dass jeder Verdacht ausgeräumt werde. Hildebrand habe aber keine Vollmachten über die Geschäftskonti seiner Frau.
Die KPMG hatte bei keinem Direktionsmitglied Reglementsverletzungen festgestellt. Bei drei Mitgliedern hatte die Revisionsgesellschaft allerdings sechs private Transaktionen vertieft analysiert.