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Moskau-Newsblog

Zahl der Toten steigt auf 143 ++ Russlands Sicherheitsrat: Ukraine hinter Anschlag

Bewaffnete stürmten in der Nähe von Moskau eine Konzerthalle und schossen auf Besucher. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Alle News in unserem Ticker.

Impressionen aus Moskau:

Am Stadtrand von Moskau wurde in einer Konzerthalle am Freitagabend ein Attentat verübt.

Dabei wurden mindestens 139 Menschen getötet und über 180 wurden verletzt.

Zum Anschlag hat sich der IS bekannt.

Elf Personen konnten am Samstag verhaftet werden.

Hier fand der Anschlag statt:

19:27 Uhr

DIENSTAG, 26. MÄRZ

Mittlerweile 143 Tote bei Terroranschlag in Moskau

Nach dem schweren Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau ist die Zahl der Toten auf 143 gestiegen. Das geht aus einer Liste hervor, die der russische Zivilschutz am Mittwochabend veröffentlichte. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium von 140 Toten gesprochen. Nach Angaben von Behördenleiter Michail Muraschko liegen weiter 80 Opfer des Anschlags in Kliniken in Moskau und im Umland, darunter sechs Kinder. Bei vier Patienten sei der Zustand weiter sehr kritisch, sagte Muraschko.

Bei dem Anschlag vom vergangenen Freitag hatten vier Bewaffnete in der Konzerthalle Crocus City Hall um sich geschossen. Nach Angaben von Mittwoch wurden insgesamt 360 Menschen verletzt, 155 von ihnen mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte diesen seit Jahren schlimmsten Anschlag in Russland für sich. Auch russische Politiker sprechen von islamistischen Terroristen. Sie unterstellen aber, diese könnten im Auftrag der Ukraine oder deren westlicher Unterstützer gehandelt haben. Beweise legen sie dafür nicht vor.

Die Behörden ermitteln wegen Terrorismus und haben bislang elf Personen festgenommen, darunter die vier mutmasslichen Schützen. Sie stammen den gefundenen Pässen nach aus der zentralasiatischen Republik Tadschikistan. Das ungehinderte Eindringen der Bewaffneten in das mit Tausenden Besuchern besetzte Veranstaltungszentrum gilt als schweres Versagen der russischen Sicherheitskräfte. Der Parlamentsvorsitzende Wjatscheslaw Wolodin forderte am Mittwoch die zuständigen Ausschüsse in der Staatsduma auf, die Sicherheitsregeln für Massenveranstaltungen zu verbessern.

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, sagte, Gegner Russlands hätten dessen innere Probleme ausnutzen wollen. Es sei versucht worden, Feindschaft zwischen den zwei grossen angestammten Religionen Christentum und Islam in Russland zu stiften. «Natürlich können wir das nicht zulassen», sagte Kirill der Agentur Tass zufolge auf einer Versammlung in Moskau. (dpa)

13:40 Uhr

Dienstag, 26. März

Russlands Sicherheitsrat: Ukraine hinter Anschlag

Ungeachtet glaubwürdiger Bekennerschreiben islamistischer Terroristen hat der Sekretär von Russlands nationalem Sicherheitsrat, Nikolai Patruschew, die Ukraine für den Anschlag bei Moskau am vergangenen Freitag verantwortlich gemacht. Auf die Frage von Journalisten, ob hinter dem Angriff auf die Konzerthalle Crocus City Hall mit mindestens 139 Toten die Terrormiliz Islamischer Staat oder die Ukraine stecke, antwortete Patruschew am Dienstag laut staatlicher Agentur Tass: «Natürlich die Ukraine.» Wie er zu dieser Einschätzung kommt, erklärte der 72-Jährige, der immer wieder als glühender Befürworter des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auftritt, nicht.

Zu dem Anschlag in Moskau hat sich bereits mehrfach die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten halten das auch für glaubwürdig und vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) dahinter. Trotzdem behaupten russische Vertreter seit Tagen und ohne Vorlage von Beweisen, die Ukraine könnte verwickelt sein. Kiew weist das strikt zurück.

Kremlchef Wladimir Putin trat unterdessen etwas zurückhaltender auf. Er zähle darauf, dass die russische Generalstaatsanwaltschaft alles dafür tun werde, «dass die Verbrecher eine gerechte Strafe erhalten, so wie es das russische Gesetz vorschreibt». Am Montag hatte Putin bestätigt, dass der Angriff auf die Crocus City Hall von islamistischen Terroristen ausgeführt wurde. Zugleich machte er wie schon am Wochenende deutlich, dass er eine ukrainische Spur sieht. Russland wolle wissen, «wer der Auftraggeber ist». Putin geht demnach davon aus, dass Islamisten zwar den Auftrag für den Massenmord ausgeführt haben, die Drahtzieher aber anderswo sitzen. Ein Motiv sieht er in der Ukraine, nicht beim IS. (dpa)

12:49 Uhr

Dienstag, 26. März

Russisches Gericht erlässt Haftbefehl gegen achten Terrorverdächtigen

Vier Tage nach dem Terroranschlag bei Moskau ist ein achter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft gekommen. Bei dem Mann handele es sich um einen 31 Jahre alten russischen Staatsbürger, der in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan geboren sei, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag unter Berufung auf das Moskauer Basmanny-Gericht. Ihm wird demnach vorgeworfen, den Terroristen vor der Tat eine Wohnung zur Verfügung gestellt zu haben. Vor Gericht soll der Mann allerdings abgestritten haben, dass er von den Anschlagsplänen wusste. Stattdessen habe er sie für normale Mieter gehalten.

Am vergangenen Freitag hatten Terroristen die Konzerthalle Crocus City Hall in der Stadt Krasnogorsk bei Moskau gestürmt und mindestens 139 Menschen getötet. Rund 200 weitere wurden verletzt. Später bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) dahinter.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB teilte unterdessen mit, er habe einen weiteren Anschlag in der Region Samara vereitelt. Dahinter habe angeblich ein Mitglied der paramilitärischen Organisation «Russischer Freiwilligenkorps» gesteckt, die aufseiten der Ukraine kämpft. Unabhängig überprüft werden konnte das zunächst nicht. (dpa)

12:38 Uhr

Dienstag, 26. März

Olympia: Experte warnt vor Anschlägen

Vier Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Paris hat der Terror-Anschlag bei Moskau auch Frankreich aufgeschreckt. «Das Risiko ist immer da. Frankreich ist sich dessen bewusst, und die Behörden sind in diesen Fragen äusserst wachsam», sagte der Sicherheits-Experte Jean-Baptiste Guegan im Interview mit Münchner Merkur/tz: «Der Angriff von IS auf Moskau hat die Bedrohung weiter verschärft und alle Beteiligten an die Vielzahl von Risiken erinnert.»

Die Regierung rief deshalb zuletzt die höchste von drei Alarmstufen aus. «Was die Spiele in Paris betrifft, so besteht die reale Gefahr, dass die weltweiten Konflikte und Spannungen nach Frankreich exportiert werden», sagte Guegan: «Der Schaufenster-Effekt von Olympia kann für das internationale Image Frankreichs grandios sein - oder eben auch katastrophal. Es besteht auch die Befürchtung, dass sich München 1972 wiederholt. Aber die Sicherheitsvorkehrungen sind außergewöhnlich. Trotzdem ist Vorsicht angesagt.»

Die Sicherheitsvorkehrungen würden noch einmal «drastisch erhöht wird. Die Angst vor einem Anschlag wird sehr ernst genommen. Es handelt sich um das aufsehenerregendste internationale Ereignis. Ideal für alle, die eine politische Botschaft oder Terror verbreiten wollen», sagte Guegan: «Die Gefahr des Terrorismus ist nie auszuschließen. Niemand in Frankreich hat die Anschläge auf Charlie Hebdo und das Bataclan oder den Tod von Samuel Paty und Dominique Bernard vergessen.» (dpa)

05:39 Uhr

Dienstag, 26. März

Russland sucht Drahtzieher des Terroranschlags

Nach dem wohl islamistisch motivierten Terroranschlag bei Moskau suchen die russischen Sicherheitsbehörden mit Nachdruck nach den Drahtziehern. «Wir wissen, dass das Verbrechen von radikalen Islamisten begangen wurde», hatte Kremlchef Wladimir Putin am Montagabend gesagt. Doch nunmehr wolle Russland wissen, «wer der Auftraggeber ist». Bei dem Anschlag hatten vier Männer auf die Besucher der Crocus City Hall geschossen und das Gebäude mit Benzin in Brand gesetzt. Die Zahl der Todesopfer stieg bis Montagabend auf 139. Die Aufräumarbeiten in der zerstörten Halle sowie die Suche nach möglichen weiteren Opfern unter den Trümmern sollen an diesem Dienstag abgeschlossen werden.

Jetzt müssten mehrere Fragen geklärt werden, machte Putin deutlich. «Wie kommen radikale Islamisten, die sich als gläubige Muslime ausgeben und sich zum sogenannten reinen Islam bekennen, dazu, während des heiligen Monats Ramadan, der allen Muslimen heilig ist, schwere Gräueltaten und Verbrechen zu begehen?», wurde Putin bei dem Treffen mit Vertretern verschiedener Behörden zitiert. Es bleibe auch abzuwarten, «ob radikale und terroristische islamische Organisationen wirklich daran interessiert sind, Russland anzugreifen, das heute für eine gerechte Lösung des eskalierenden Nahostkonflikts steht».

Bereits mehrfach für sich reklamiert hat den Anschlag die Terrormiliz Islamischer Staat. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten halten das Bekenntnis für glaubhaft und vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) hinter dem Anschlag.

Mit seiner Aussage zu den Tätern wich Putin von seiner ursprünglichen Linie ab, in der er eine «ukrainische Spur» hinter der Bluttat vermutet hatte, ohne dafür Beweise anzuführen. Dennoch sollte geklärt werden, warum die Terroristen nach der Bluttat in die Ukraine entkommen wollten. «Und wer sie dort erwartet hatte», fügte Putin hinzu. Die mutmasslichen Attentäter waren in der Region Brjansk südlich von Moskau gefasst worden. Das Weisse Haus wies Aussagen der russischen Führung zu angeblichen Verwicklungen der Ukraine in den tödlichen Terroranschlag als «Propaganda des Kremls» zurück. John Kirby. Die ukrainische Führung hat die Vorwürfe zudem strikt zurückgewiesen.

Der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski bezeichnete den Kremlchef am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache als «kranke und zynische Kreatur». Jeder ist ein Terrorist ausser ihm, obwohl er sich seit zwei Jahrzehnten vom Terror ernährt.»

Zahl der Toten steigt auf 139

Unterdessen stieg die Zahl der Toten des Anschlags auf 139. Von den über 180 Verletzten seien mehr als 50 bereits in häusliche Pflege entlassen worden, teilte Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa mit. 93 Menschen, unter ihnen fünf Kinder, würden noch stationär behandelt. Bis Montagabend seien 75 Tote identifiziert worden. An einem improvisierten Gedenkort am Zaun des Geländes Crocus City legten trauernde Menschen weiterhin Blumen nieder.

Die russischen Sicherheitskräfte hatten nach dem Anschlag elf Verdächtige in der Region Brjansk südlich von Moskau festgenommen. Sieben der Männer, unter ihnen die vier mutmasslichen Todesschützen, wurden inzwischen von Basmanny-Bezirksgericht in Moskau in Untersuchungshaft genommen. (dpa)

19:46 Uhr

MONTAG, 25. MÄRZ

Putin: Terroranschlag von Islamisten ausgeführt

«Wir wissen, dass das Verbrechen von radikalen Islamisten begangen wurde, deren Ideologie die islamische Welt selbst seit Jahrhunderten bekämpft», sagte Putin am Montagabend bei der Aufarbeitung des Anschlags vom Freitag, bei dem 139 Menschen ums Leben kamen. Wir wissen nun, wessen Hände dieses Verbrechen gegen Russland und sein Volk verübten, jetzt wollen wir wissen, wer der Auftraggeber ist. (dpa)

Damit wich Putin von seiner ursprünglichen Linie ab, in der er eine «ukrainische Spur» hinter der Bluttat vermutet hatte. Dennoch sollte geklärt werden, warum die Terroristen nach der Bluttat in die Ukraine entkommen wollten. «Und wer sie dort erwartet hatte», fügte er hinzu.

Jetzt müssten mehrere Fragen geklärt werden. «Wie kommen radikale Islamisten, die sich als gläubige Muslime ausgeben und sich zum sogenannten reinen Islam bekennen, dazu, während des heiligen Monats Ramadan, der allen Muslimen heilig ist, schwere Gräueltaten und Verbrechen zu begehen?», wurde Putin bei dem Treffen mit Vertretern verschiedener Behörden zitiert. Es bleibe auch abzuwarten, «ob radikale und terroristische islamische Organisationen wirklich daran interessiert sind, Russland anzugreifen, das heute für eine gerechte Lösung des eskalierenden Nahostkonflikts steht». (dpa)

17:20 Uhr

MONTAG, 25. MÄRZ

USA: Verbindung zu Ukraine ist Kreml-Propaganda

Das Weisse Haus hat Aussagen der russischen Führung zu angeblichen Verwicklungen der Ukraine in den tödlichen Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau als «Propaganda des Kremls» zurückgewiesen. Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Kumpane im Kreml versuchten, einen Weg zu finden, der Ukraine die Schuld zuzuschieben, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington.

«Es gibt aber keine Verbindung zur Ukraine.» Dies sei ein Anschlag, der von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat verübt worden sei, sagte Kirby weiter. «Punkt. Ende des Satzes, Ende der Geschichte - keine Verbindung zur Ukraine.» Putin versuche nur, den anhaltenden Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen. (dpa)

17:16 Uhr

MONTAG, 25. MÄRZ

Terror-Verdächtige erscheinen mit Folterspuren vor Gericht

Bei ihrem Auftritt vor Gericht sind die mutmasslichen Täter sichtlich gezeichnet. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow lässt die Frage nach der Behandlung der Männer unbeantwortet.

12:05 Uhr

Montag, 25. März

Kreml: Putin will über Massnahmen nach Terroranschlag beraten

Nach dem Terroranschlag nahe Moskau mit mindestens 137 Toten will Russlands Präsident Wladimir Putin noch an diesem Montag über weitere Massnahmen beraten. Gegen Abend sei ein Treffen unter anderem mit Vertretern aus Sicherheitsstrukturen und anderen staatlichen Bereichen angesetzt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Es solle dabei auch um die Frage gehen, mit welchen Leistungen Opfer und ihre Angehörigen unterstützt werden können.

Zu den Hintergründen des Angriffs auf die Konzerthalle Crocus City Hall am vergangenen Freitag äusserte sich Peskow indes nicht. Er verwies stattdessen auf Informationen der russischen Strafverfolgungsbehörden. Bereits mehrfach für sich reklamiert hat den Anschlag die Terrormiliz Islamischer Staat. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten halten das Bekenntnis für glaubhaft und vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) hinter dem Anschlag. Trotzdem behaupteten Putin und andere russische Vertreter ohne Vorlage von Beweisen, dass angeblich die Ukraine in das Verbrechen verstrickt sei. Die ukrainische Führung hat dies strikt zugewiesen. (dpa)

11:15 Uhr

Montag, 25. März

Noch fast 100 Verletzte im Krankenhaus nach Moskauer Terroranschlag

Drei Tage nach dem Terroranschlag auf eine Moskauer Konzerthalle werden immer noch 97 Verletzte in Krankenhäusern behandelt. Das teilte die Leiterin der Gesundheitsverwaltung im Gebiet Moskau, Ljudmila Bolatajewa, am Montag mit. Die Patientinnen und Patienten seien über Kliniken der Hauptstadt und des Moskauer Gebiets verteilt. Die erlittenen Verletzungen seien unterschiedlich schwer, sagte sie russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Bei dem Anschlag vom Freitagabend waren nach letzter Zählung der russischen Behörden 137 Menschen getötet und mehr als 180 verletzt worden. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass in den Trümmern der ausgebrannten Halle noch weitere Leichen gefunden werden.

Vier bewaffnete Männer hatten vor einem Rockkonzert in dem Veranstaltungszentrum Crocus City Hall wahllos auf Besucher geschossen. An einem improvisierten Gedenkort am Zaun von Crocus City legten nach Medienberichten auch am Montag noch trauernde Menschen Blumen nieder.

Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte den Anschlag in mehreren Botschaften für sich. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten halten das Bekenntnis für glaubhaft und vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) hinter dem Anschlag. Die russische Propaganda versucht indes, einen Zusammenhang mit der Ukraine herzustellen. Die vier mutmasslichen Haupttäter wurden am Samstag bei Brjansk nahe der Grenze zur Ukraine und zu Belarus festgenommen. Am Sonntagabend wurden sie in Moskau vor Gericht vorgeführt und in Haft genommen. Die Gesichter der Männer wiesen dabei Verletzungen als Spuren mutmasslicher Folter auf. (dpa)

06:06 Uhr

Montag, 25. März

Vier Tatverdächtige sind dem Haftrichter vorgeführt worden

Gezeichnet von üblen Gesichtsverletzungen sind die vier mutmasslichen Attentäter des jüngsten Terroranschlags nahe Moskau dem Haftrichter vorgeführt worden. Die Angeklagten wurden am Sonntag von vermummten Sicherheitskräften ins Basmanny-Gericht in der russischen Hauptstadt gebracht und mit deutlich sichtbaren Blutergüssen, Schwellungen, Schürf- und Platzwunden in Glaskäfigen platziert. Einer von ihnen war offensichtlich nicht mehr in der Lage zu laufen und lag mit geschlossenen Augen festgeschnallt in einem Krankenstuhl. Ein anderer hatte einen wenig fachmännisch wirkenden Verband am rechten Ohr.

Vor dem Gerichtstermin waren Videoaufnahmen im Netz verbreitet worden, die zeigen sollen, dass die festgenommenen Männer gefoltert wurden und einem von ihnen gar ein Ohr abgeschnitten wurde. Ob die Aufnahmen authentisch sind, liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die eigentliche Anhörung fand hinter geschlossenen Türen statt, wie die russische Staatsagentur Tass berichtete. Der Terrorverdächtige auf dem Krankenstuhl, der den Anschlag gefilmt haben soll, hatte demnach «Schwierigkeiten zu sprechen». Das Ermittlungskomitee wirft ihm und seinen drei mutmasslichen Komplizen einen gemeinschaftlich verübten tödlichen Terroranschlag vor. (dpa)

22:09 Uhr

SONNTAG, 24. MÄRZ

Nach Anschlag in Moskau: Frankreich ruft höchste Alarmstufe aus

Nach dem tödlichen Terroranschlag in Moskau reagiert Frankreich auf die verschärfte Sicherheitslage in Europa und ruft die höchste Alarmstufe aus. Das schreibt Premierminister Gabriel Attal auf X.

«Angesichts der Tatsache, dass der Islamische Staat die Verantwortung für den Anschlag übernommen hat, und der Bedrohungen, denen unser Land ausgesetzt ist, haben wir beschlossen, die Vigipirate-Haltung auf die höchste Stufe anzuheben», so der französische Premier in seinem Post. (cam)

21:23 Uhr

SONNTAG, 24. MÄRZ

Haftbefehl gegen zwei Terror-Verdächtige beantragt

Ein Gericht in Moskau hat am Sonntagabend den Antrag auf Haftbefehle für zwei mutmassliche Akteure des blutigen Terroranschlags auf eine Konzerthalle nordwestlich der russischen Hauptstadt erhalten. Das Ermittlungskomitee habe sie bereits informiert, dass gegen sie Anklage wegen des gemeinschaftlich verübten tödlichen Terroranschlags erhoben werde, berichtete die Staatsagentur Tass. Insgesamt waren nach der Tat elf Verdächtige festgenommen, vier von ihnen gelten als die eigentlichen Todesschützen.

Auf diesem vom russischen Ermittlungskomitee veröffentlichten Bild sollen die Verdächtigen des Terroranschlages zu sehen sein. 
Bild: Bild: AP

In dem Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau mit Tausenden Plätzen hatten am Freitag mehrere Täter wahllos auf Besucher geschossen, ehe sie das Gebäude in Brand steckten. Dabei starben mindestens 137 Menschen, die Zahl der Verletzten stieg inzwischen nach neuesten Angaben der Gesundheitsbehörden auf 182.

Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich, doch sieht der russische Präsident Wladimir Putin vielmehr eine «ukrainische Spur» hinter dem Anschlag - ohne Beweise dafür anzuführen. (dpa)

17:44 Uhr

SONNTAG, 24. MÄRZ

Terror kehrt nach Moskau zurück - mehr als 135 Tote

Nach einem der schwersten Terroranschläge in der russischen Geschichte hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Tat mit fast 140 Toten und 150 Verletzten für sich reklamiert und mehrere Bekennerschreiben veröffentlicht. Dennoch will Russland eine Verwicklung der Ukraine sehen, gegen die Russland seit mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg führt.

Nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin wollten die Täter in die Ukraine flüchten, Beweise dafür legte er aber nicht vor. Kiew wies jede Beteiligung an der Tat von Freitagabend zurück. Auch die US-Vizepräsidentin Kamala Harris sieht für eine ukrainische Beteiligung «keinerlei Beweise».

Unterdessen beging Russland am Sonntag einen nationalen Trauertag. «Wer sich retten konnte, hat Glück gehabt», sagte ein Mann am Sonntag am Ort des schlimmsten Terroranschlags in Russland seit Jahren. Er selbst gehöre zu diesen Glücklichen, erzählte er der Nachrichtenagentur Tass. Zwei Tage zuvor hatten vier Bewaffnete in der Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau um sich geschossen und das Gebäude in Brand gesetzt. Die Menschen flüchteten in Panik.

Putin sieht Spur in die Ukraine

Putin sprach in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede am Samstagnachmittag von einer angeblichen Spur in die Ukraine. Mit Blick auf die festgenommenen Verdächtigen sagte er: «Sie haben versucht, sich zu verstecken und haben sich in Richtung Ukraine bewegt, wo für sie ein Fenster für einen Grenzübertritt vorbereitet worden war.» Der ukrainische Militärgeheimdienst konterte, die Grenze sei seit langem vermint.

Die vier Männer wurden am Wochenende im russischen Grenzgebiet Brjansk festgenommen und nach Moskau gebracht. Insgesamt gab es nach Behördenangaben elf Festnahmen. Die Geheimdienste der USA und anderer westlicher Länder hatten bereits Anfang März vor einem drohenden Anschlag in Moskau gewarnt. Putin tat diese Warnungen aber als westliche Provokation ab.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski wies jede Verwicklung seines Landes in den Anschlag zurück. Auch die USA erklärten, dass es dafür keinerlei Hinweise gebe. Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa sagte hingegen, es sei vorschnell, die Ukraine zu entlasten. (dpa)

15:44 Uhr

SONNTAG, 24. MÄRZ

Terrormiliz IS veröffentlicht Video nach Massaker bei Moskau

Nach dem Terroranschlag bei Moskau mit mehr als 130 Toten hat die Terrormiliz Islamischer Staat ein Video der Bluttat veröffentlicht. Der Propagandakanal Amak publizierte am Sonntag ein fast 90 Sekunden langes Video, das die Attentäter am Anschlagsort zeigen soll. In arabischen Untertiteln heisst es, Amak zeige «exklusive Szenen» der «blutigen Angriffe auf Christen».

Zu Beginn ist zu sehen, wie ein schwer bewaffneter Mann mit einem Sturmgewehr in einen Gang feuert, wo bereits viele leblose Körper auf dem Boden liegen. Die Kamera schwenkt daraufhin zu einem der mutmasslichen Terroristen, der mit einem Messer auf eine Person am Boden einsticht. Daraufhin durchqueren vier Männer einen verlassenen Bereich der Crocus City Hall. Die Stimmen der mutmasslichen Täter sind verzerrt. Laut arabischen Untertiteln sagt eine Person: «Töte sie ohne Gnade» und «Wir sind angetreten für die Sache Gottes».

Nach russischen Behördenangaben waren vier Männer am Freitagabend in das Veranstaltungszentrum gestürmt und hatten auf Besucher geschossen. Die Zahl der gefundenen Toten belief sich bis Sonntag auf 137. Bereits kurz nach dem Anschlag reklamierte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Attacke für sich. (dpa)

14:39 Uhr

SONNTAG, 24. MÄRZ

US-Vize Harris: Ukraine nicht in Terrorattacke bei Moskau verwickelt

Die US-Regierung hat Vorwürfe von Kremlchef Wladimir Putin zurückgewiesen, dass die Ukraine in den tödlichen Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau verwickelt gewesen sein soll. Dafür gebe es «keinerlei Beweise», sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris in einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview. Verantwortlich sei vielmehr die Terrormiliz Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK), sagte sie. Sie sprach von einem terroristischen Akt und einer «Tragödie».

Bild: Bild: Al Diaz/AP

Bei dem Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau waren am Freitagabend mehr als 130 Menschen getötet worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich. Dagegen sprach Kremlchef Putin von einer «ukrainischen Spur», ohne jedoch Beweise vorzulegen. Kiew wies jede Beteiligung an der Tat zurück. (dpa)

10:02 Uhr

Sonntag, 24. März

Putins lautes Schweigen: Der tödliche Anschlag von Moskau offenbart die Schwäche des Kreml-Chefs

Während Russland seit zwei Jahren Andersdenkende als «Terroristen» jagte, vernachlässigte es den Blick auf die echten Gefahren aus Islamistenkreisen.

07:06 Uhr

Sonntag, 24. März

Moskau-Attentäter: «Erhielt eine halbe Million Rubel, um zu töten – ich weiss nicht von wem»

Bei der Festnahme der mutmasslichen Attentäter wurde einer der Männer befragt. Davon existiert ein Video. Der Mann sagt, er sei über Telegram engagiert worden, um zu töten – «egal wen». Dafür habe er eine halbe Million Rubel erhalten sollen, das entspricht knapp 5000 Franken.

Hier wurde das Video übersetzt vom X-Account «Zentrale Ermittlungsstelle fremde Medien Ost», welcher regelmässig Nachrichten und Videobeiträge von Medien über Osteuropa verbreitet. Achtung: Das Video kann verstörend wirken.

06:44 Uhr

Sonntag, 24. März

Zahl der Opfer bleibt bei 133, Zahl der Verletzten angestiegen

Die Zahl der Opfer nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau ist zunächst bei 133 geblieben. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Sonntagmorgen unter Berufung auf das Katastrophenschutzministerium für die Region Moskau. Die Zahl der Verletzten stieg von 147 auf 152, darunter fünf Kinder. Viele der Verletzten sollen in kritischer Verfassung sein.

Noch immer laufen die Aufräumarbeiten.
Bild: Bild: Russian Emergencies Ministry Han/EPA

In der Nacht räumten schwere Maschinen Schutt auf dem Gelände. Es war befürchtet worden, dass weitere Opfer noch unter den Trümmern der schwer beschädigten Konzerthalle in Krasnogorsk nordwestlich von Moskau gefunden werden könnten. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten sollten nach Behördenangaben mindestens bis Sonntagabend andauern.

Nationaler Gedenktag in Russland

Russland gedenkt an diesem Sonntag mit einem nationalen Gedenktag der Opfer. Die Terrormiliz Islamischer Staat hatte die Tat bereits in der Nacht zu Samstag für sich reklamiert, doch der russische Präsident Wladimir Putin sah vielmehr eine «ukrainische Spur» hinter dem Anschlag - ohne jedoch Beweise dafür anzuführen. Kiew wies jede Beteiligung an der Tat vom Freitagabend zurück. Die vier Hauptverdächtigen des Terroranschlags waren am Samstagabend zum Verhör in die russische Hauptstadt gebracht worden.

Menschen legen nahe der Crocus City Hall in Krasnogorsk Blumen nieder. 
Bild: Bild: Yonhap / EPA

21:03 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

USA verurteilen Terrorattacke in Russland: «Abscheuliches Verbrechen»

Die US-Regierung hat den Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau aufs Schärfste verurteilt. Es handle sich um ein «abscheuliches Verbrechen», teilte US-Aussenminister Antony Blinken am Samstag mit. «Wir verurteilen den Terrorismus in all seinen Formen und stehen in Solidarität mit dem russischen Volk, das den Verlust von Menschenleben durch dieses schreckliche Ereignis betrauert.» Den Angehörigen der Opfer spreche die US-Regierung ihr Beileid aus. Das Weisse Haus fügte hinzu, dass die Terrororganisation Islamischer Staat ein gemeinsamer Feind sei, der überall besiegt werden müsse.

In einem Veranstaltungszentrum am Moskauer Stadtrand hatten am Freitag Täter offensichtlich wahllos auf Besucher geschossen. Die Zahl der Toten bei dem Anschlag stieg mittlerweile auf mehr als 130. Behörden haben mehrere Verdächtige festgenommen. Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar, die russischen Sicherheitsbehörden ermitteln wegen Terrorismus. Die Geheimdienste der USA und anderer westlicher Länder hatten bereits Anfang März vor einem drohenden Anschlag gewarnt. Kremlchef Wladimir Putin tat die Warnungen als westliche Provokation ab. (dpa)

20:00 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Vier Hauptverdächtige in Moskau verhört

Die vier Hauptverdächtigen nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle in Moskau sind am Samstagabend zum Verhör in die russische Hauptstadt gebracht worden. Wie die Staatsagentur Tass weiter berichtete, waren die vier Männer in einer streng abgesicherten Wagenkolonne aus der Region Brjansk im Süden des Landes, wo sie festgenommen worden waren, zum sogenannten Ermittlungsausschuss gefahren worden. In den kommenden Tagen solle vor Gericht ein Antrag auf Haftbefehl gestellt werden. Ihnen allen drohe eine lebenslange Haftstrafe, hiess es bei Tass weiter.

Bei dem Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau am Freitagabend starben mindestens 133 Menschen. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich, dagegen spricht Kremlchef Putin von einer «ukrainischen Spur», ohne jedoch Beweise vorzulegen. (dpa)

19:22 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Wut, Fassungslosigkeit und viele offene Frage

Über 100 Menschen sind bei einem Terroranschlag in Russland gestorben. Sie befanden sich in einer Konzerthalle ausserhalb von Moskau, als die Attentäter wahllos ins Publikum geschossen haben. Nach ihrer Flucht wurden die Angreifer erwischt. Zum Anschlag bekennt sich inzwischen die Terror-Organisation Islamischer Staat. (chm)

18:48 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Tusk: Terrorangriff nicht als Vorwand für Eskalation missbrauchen

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat den Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau entschieden verurteilt und den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl ausgesprochen. «Wir hoffen, dass diese furchtbare Tragödie niemandem als Vorwand für eine Eskalation von Gewalt und Aggression dienen wird», schrieb der liberalkonservative Politiker am Samstag bei X (vormals Twitter).

Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz teilte mit, dass alle für die Sicherheit verantwortlichen Dienste des Landes die Situation analysieren und überwachen würden. Er kündigte zudem eine Verstärkung der Truppen in den Woiwodschaften an der Ostgrenze des EU- und Nato-Mitgliedstaats an. Russland führt seit mehr als zwei Jahren einen grossangelegten Angriffskrieg gegen das gemeinsame Nachbarland Ukraine.

In einem Veranstaltungszentrum am Moskauer Stadtrand hatten am Freitag Täter offensichtlich wahllos auf Besucher geschossen. Die Zahl der Toten bei dem Anschlag stieg mittlerweile auf mehr als 130. Behörden haben mehrere Verdächtige festgenommen. Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar, die russischen Sicherheitsbehörden ermitteln wegen Terrorismus. (dpa)

17:30 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Terroranschlag in Moskau mit mehr als hundert Toten: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick

Mehrere Angreifer eröffnen das Feuer in einer Konzerthalle nahe Moskau. Es gibt viele Tote und Verletzte. Ermittelt wird wegen Terrors, viele Fragen sind jedoch weiter offen. (dpa)

16:56 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Blumen für die Opfer in der Crocus City Hall

Nach dem blutigen Anschlag mit über 130 Toten hat sich am Samstag vor der schwer beschädigten Konzerthalle bei Moskau ein nicht enden wollender Menschenstrom zum Gedenken an die Opfer eingefunden.

Die Anteilnahme ist gross...
Bild: Bild: Alexander Zemlianichenko/AP

Nach russischen Medienberichten strömten Hunderte Bewohner Moskaus und des Moskauer Umlandes in Scharen zur Crocus City Hall, um Blumen abzulegen oder um Kerzen anzuzünden. Auch Spielsachen wurden am Zaun vor der Halle abgelegt, in der Angehörige des russischen Zivilschutzes weiter die Trümmer beseitigten und nach weiteren Opfern suchten.

... und Fassungslosigkeit.
Bild: Bild: iAlexander Zemlianichenko/AP

Aktuell gingen die Behörden von 133 Todesopfern aus, doch könnte diese Zahl noch steigen. Zudem seien bei dem Angriff auf die Konzerthalle 147 Menschen verletzt worden.

Mehrere Bewaffnete waren am Freitagabend in die Halle eingedrungen und hatten aus automatischen Waffen das Feuer eröffnet. Die russischen Behörden haben inzwischen elf Verdächtige festgenommen. Die Terrormiliz Islamischer Staat hat die Tat für sich reklamiert, doch geht Kremlchef Wladimir Putin vielmehr von einer «ukrainischen Spur» aus, ohne dies zu belegen. (dpa)

15:38 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Ukraine kontert Putin: Anschuldigungen zu Anschlag «absolut falsch»

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat die Behauptungen von Kremlchef Wladimir Putin zu einer angeblichen Verwicklung der Ukraine in den Terroranschlag in Moskau deutlich zurückgewiesen. Putins Anschuldigung, dass vier Täter nach dem Verbrechen am Freitagabend von Russland aus die Grenze zur Ukraine hätten überqueren wollen, sei eine «absolut falsche und absurde Aussage», sagte HUR-Vertreter Andrij Jussow am Samstag laut ukrainischen Medien.

«Dafür muss man kein Experte für Sicherheitsfragen sein», führte Jussow demnach aus: «Seit mehr als zwei Jahren dauert die Vollinvasion an, die Grenzgebiete sind voller feindlicher Truppen, Spezialagenten, Vertretern von Geheimdiensten und Sicherheitskräften. Die Grenzlinie ist vermint, sie wird mit allen Mitteln überwacht - darunter Luftaufklärung von beiden Seiten.»

Der Ukrainer fügte hinzu: «Natürlich kann diese Version keiner Kritik standhalten. Das versteht jeder auf der Welt, ausser vielleicht der zombifizierten russischen Bevölkerung.» Jussow beschuldigte den Kreml zudem, die Tragödie in Moskau nutzen zu wollen, um Repressionen im eigenen Land weiter zu verschärfen.

Einen Tag nach dem Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall am Freitagabend nahe Moskau hatte Putin bei einer Ansprache an sein Volk behauptet, vier von insgesamt elf festgenommenen Männern hätten nach der Tat in die Ukraine fliehen wollen.

Auch russische Propagandisten taten ein Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat, die sich zu dem Verbrechen bekannt hat, schnell als angeblichen «Fake» ab und wiesen der Ukraine die Schuld zu, die sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt. Belege für diese Behauptungen lieferten sie allerdings nicht. (dpa)

15:38 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Spontane Gedenkfeier in Beslan im Kaukasus für Terror-Opfer

Die Bewohner der vor 20 Jahren von einem Terroranschlag getroffenen Stadt Beslan im Kaukasus haben am Samstag spontan der Opfer des terroristischen Anschlags in einer Konzerthalle bei Moskau gedacht. In der damals von islamistischen Terroristen überfallenen Schule versammelten sich am Samstag über 1000 Menschen, um für die Opfer in der «Crocus City Hall» Kerzen anzuzünden, berichtete die Staatsagentur Tass. Die Aktion sei von der Organisation «Mütter Beslans» organisiert worden.

Beslan in der russischen Teilrepublik Nordossetien im Kaukasus war im September 2004 Schauplatz einer gross angelegten Geiselnahme. Mehr als 30 Islamisten nahmen damals über 1100 Kinder, Lehrer und Eltern als Geiseln.

Bei der spontanen Befreiungsaktion, gestartet nach einer irrtümlich ausgelösten Explosion in der Turnhalle, starben nach heutigem Kenntnisstand insgesamt 334 Menschen, unter ihnen 186 Kinder. 126 ehemalige Geiseln sind heute Invaliden, darunter 70 einstige Schüler, wie Tass weiter berichtete.

Die Terroristen hatten unter anderem die Freilassung tschetschenischer Gefangener sowie den Rücktritt von Kremlchef Wadimir Putin gefordert. (dpa)

14:44 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Chefin des Staatsmediums RT macht Ukrainer für Anschlag verantwortlich

Die Chefin des russischen Staatsmediums RT, Margarita Simonjan, sieht die Verantwortlichen für den Terroranschlag auf die Konzerthalle bei Moskau nicht bei der Terrormiliz Islamischer Staat. Diese Version sei von US-Seite gestreut worden, behauptete sie am Samstag bei Telegram, ohne Beweise vorzulegen.

Nach Darstellung Simonjans, die in russischen Geheimdienstkreisen gut vernetzt ist, sollen hingegen Ukrainer für die Tat verantwortlich sein. Die Ukraine hatte bereits am Abend zuvor eine Verwicklung in den Anschlag zurückgewiesen. Auch die USA hatten erklärt, es gebe keine Verbindung zur Ukraine. Darüber hinaus gibt es ein Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat, das von einigen Experten bereits als echt eingestuft wurde.

Die Täter seien so ausgewählt worden, «dass man eine dumme Weltgemeinschaft davon überzeugen kann, dass es der IS war», teilte Simonjan weiter mit. Die Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin hatte zuletzt auch ein abgehörtes Gespräch von ranghohen Luftwaffenoffizieren zum deutschen Marschflugkörper Taurus, den die Ukraine fordert, öffentlich gemacht und damit weltweit für Aufsehen gesorgt. Sie ist eine Verfechterin des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Simonjans Informationen zufolge sollen bei dem Anschlag 143 Menschen getötet worden sein. Damit wäre es einer der tödlichsten Anschläge in der russischen Geschichte. Die offizielle Zahl lag zuletzt bei 133.

Auf einem von Simonjan veröffentlichten Video sagte ein mutmasslicher Todesschütze, dass er gegen Geld und zwar für 500'000 Rubel (rund 5000 Euro) in der Konzerthalle geschossen habe. Zu den Auftraggebern sagte er auf dem veröffentlichten Clip aber nichts. Einen anderen Mann, der Tadschikisch sprach, präsentierte Simonjan in einem Video als Kopf der Bande.

Offiziell bestätigt von den russischen Behörden waren diese Informationen nicht. Sie sagte auch, dass die Aussagen der Verhörten nicht komplett seien. Die Echtheit der Videos konnte zunächst nicht überprüft werden.

Die Behörden in Tadschikistan wiesen nach Auftauchen von Passdaten mutmasslicher Täter in den sozialen Netzwerken darauf hin, dass die namentlich genannten Männer sich nicht in Russland, sondern in der zentralasiatischen Republik aufhielten.

Womöglich waren die Pässe der Verdächtigen gefälscht. Ein weiterer Tadschike halte sich in der russischen Stadt Samara auf, hiess es von den Behörden. Tadschikistan, das an Afghanistan grenzt und als ein Rückzugsort auch von islamistischen Terroristen gilt, wies eine Beteiligung an dem Verbrechen zurück. (dpa)

15:23 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Ermittler: 133 Tote nach Anschlag auf Veranstaltungshalle bei Moskau

Nach dem Anschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau ist die Zahl der Toten laut Behörden auf 133 gestiegen. Beim Wegräumen der Trümmer in der Konzerthalle des Zentrums hätten Einsatzkräfte weitere Leichen gefunden, teilte das Moskauer Ermittlungskomitee am Samstag bei Telegram mit. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern dauere an, hiess es.

Zuvor hatten staatliche Medien von 143 Toten berichtet. Offiziell bestätigt war das zunächst nicht. Das Ermittlungskomitee hatte am frühen Nachmittag von 115 Toten berichtet und auch mitgeteilt, dass die Zahl womöglich noch steigen werde.

Viele Menschen hatten am Freitagabend ein Konzert dort besuchen wollen, als Bewaffnete das Gebäude stürmten, um sich schossen und ein Feuer legten. Ermittelt wird wegen Terrorverdachts. Die vier mutmasslichen Schützen und sieben weitere Verdächtige wurden nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes festgenommen. (dpa)

14:37 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Terrormiliz IS veröffentlicht Fotos angeblicher Moskau-Attentäter

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach dem Anschlag mit mehr als 100 Toten bei Moskau verpixelte Fotos der angeblichen Attentäter veröffentlicht. Der IS-Propagandakanal Amak veröffentlichte dazu am Samstag ein Bild mit vier Personen, deren Gesichter unkenntlich gemacht worden waren.

Die Kämpfer hätten bewaffnet mit Sturmgewehren, Pistolen und Bomben Russland einen «schweren Schlag» versetzt, hiess es in der Mitteilung. Der Angriff habe «Tausenden Christen in einer Musikhalle» gegolten. Der IS bekämpft Anhänger des Christentums und betrachtet sie als Ungläubige.

In einem Veranstaltungszentrum am Moskauer Stadtrand hatten am Freitag Täter offenbar wahllos auf Besucher geschossen. Behörden haben elf Verdächtige festgenommen, von denen mindestens vier direkt an dem Angriff auf das Veranstaltungszentrum beteiligt gewesen sein sollen. Der IS reklamierte die Attacke für sich.

Trotzdem sind weiter viele Fragen offen. Russische Propagandisten behaupteten recht schnell, dass hinter dem Anschlag die Ukraine stecken soll. Beweise dafür legten sie nicht vor. Die Ukraine, gegen die Russland seit mehr als zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg führt, wies die Gerüchte über eine Beteiligung deutlich zurück. (dpa)

14:21 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Putin spricht von ukrainischer Spur bei Anschlag nahe Moskau

Russlands Präsident Wladimir Putin hat von einer angeblichen Verwicklung der Ukraine in den Terroranschlag in Moskau gesprochen. Mit Blick auf vier von elf mittlerweile festgenommenen Männern sagte Putin bei einer Ansprache, die am Samstagnachmittag unter anderem im russischen Staatsfernsehen übertragen wurde: «Sie haben versucht, sich zu verstecken und haben sich in Richtung Ukraine bewegt, wo für sie ein Fenster für einen Grenzübertritt vorbereitet worden war.» Zuvor hatte Russlands Inlandsgeheimdienst FSB bereits über Festnahmen in der Grenzregion Brjansk berichtet.

Die Ukraine, gegen die Russland seit mehr als zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg führt, hat Gerüchte über eine Beteiligung hingegen deutlich zurückgewiesen. Darüber hinaus gibt es ein Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat, das von einigen Experten bereits als echt eingestuft wurde. Trotzdem sind weiter viele Fragen offen. Russische Propagandisten hingegen behaupteten recht schnell, dass hinter dem blutigen Verbrechen die Ukraine stecke. Beweise dafür legten sie nicht vor.

Bei dem Anschlag am Freitagabend waren in der Konzert- und Veranstaltungshalle Crocus City Hall Behördenangaben zufolge mindestens 115 Menschen getötet worden. Die Zahl könnte aber noch weiter ansteigen. (dpa)

13:01 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Überlebende in Moskau: «Habe sofort verstanden, dass etwas nicht stimmt»

Am Tag nach dem Terroranschlag nahe Moskau mit vielen Toten sind mehrere Überlebende zum Ort des Verbrechens zurückgekehrt, um zu trauern und Blumen abzulegen. Als die bewaffneten Angreifer am Freitagabend den Konzertsaal der Crocus City Hall in der Stadt Krasnogorsk stürmten, habe sie gerade mit ihrem Mann auf einer der oberen Besuchertribünen gestanden, erzählt die 30 Jahre alte Margarita am Samstag.

«Wir wollten ein Erinnerungsfoto machen.» Im ersten Moment habe sie die Explosionsgeräusche für lauten Begrüssungsapplaus für die Künstler gehalten, erinnert sie sich. «Aber es knallte weiter. Da habe ich sofort verstanden, dass etwas nicht stimmt.»

Ihr Mann sei aufgesprungen und habe gerufen: «Renn weg!» In den Fluren habe Panik und Unübersichtlichkeit geherrscht, erzählt Margarita weiter. «Es hat sich angefühlt, als seien die Schüsse direkt neben uns. Wir hatten Angst, dass wir jetzt runtergehen und sie dann kommen.»

Dann aber seien sie in einem unteren Geschoss in einem dunklen Raum angekommen, möglicherweise in einem Lager. Dort hätten sie ein Schild mit der Aufschrift «Ausgang» entdeckt und sich ins Freie retten können.

Die Zahl der Toten bei dem Anschlag am Freitag ist mittlerweile auf mindestens 115 gestiegen, darunter sind mindestens drei Kinder. Behörden haben elf Verdächtige festgenommen, von denen mindestens vier direkt an dem Angriff auf das Veranstaltungszentrum beteiligt gewesen sein sollen. Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar, die russischen Sicherheitsbehörden ermitteln wegen Terrorismus. ( dpa )

11:20 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Opferzahl steigt weiter an

Die Zahl der Toten bei dem Anschlag stieg unterdessen auf mindestens 115, darunter sind mindestens 3 Kinder. Beim Wegräumen der Trümmer in der Konzerthalle des Zentrums hätten Einsatzkräfte weitere Leichen gefunden, teilte das Moskauer Ermittlungskomitee am Samstagvormittag bei Telegram mit.

Ausserdem gingen die Behörden von mehr als 100 Verletzten aus. Nach Angaben des russischen Gesundheitsministeriums sind darunter 44 Schwerverletzte.

10:00 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Überblick zum Anschlag in Moskau

In dem grossen Konzertsaal der Crocus City Hall mit Tausenden Plätzen hatten mehrere Täter am Freitagabend offenbar wahllos auf Besucher geschossen. Menschen, die um ihr Leben rannten, und Verletzte berichteten in sozialen Netzwerken von vielen Opfern. Zu sehen waren auch einzelne auf dem Boden liegende Tote oder Verletzte. Nach Augenzeugenberichten in sozialen Medien brauchten viele Besucher lange, um aus dem Gebäude herauszukommen. Die Ermittler fanden später Waffen und viel Munition. Tütenweise sammelten die Behördenmitarbeiter leere Patronenhülsen ein. Zudem gab es Explosionen in dem Gebäude und einen Grossbrand.

Elf Festnahmen

Gemäss Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB hat es bisher elf Festnahmen gegeben. Vier der Festgenommenen sollen direkt an dem Angriff auf das Veranstaltungszentrum beteiligt gewesen sein, wie FSB-Chef Alexander Bortnikow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Samstag sagte.

Bortnikow habe Präsident Wladimir Putin über die «Festnahme von elf Personen, darunter alle vier Terroristen, die direkt an der Ausführung des Angriffs beteiligt waren», informiert, zitierten staatliche Nachrichtenagenturen am Samstag aus einer Erklärung des Kreml.

Zu den Festnahmen teilte der russische Parlamentsabgeordnete Alexander Chinstein mit, dass am Freitagabend ein mutmassliches Fluchtfahrzeug mit Waffen im Inneren im Gebiet Brjansk gestoppt worden sei. Weitere Verdächtige würden in einem Wald gesucht, teilte er auf Telegram mit.

Das Fahrzeug habe am Freitagabend bei einer Verfolgungsjagd der Polizei nicht angehalten, sei beschossen worden und habe sich dann überschlagen. «Ein Terrorist wurde auf der Stelle festgenommen, die anderen haben sich im Wald versteckt», sagte Chinstein. Am frühen Morgen sei ein zweiter Verdächtiger festgenommen worden.

Die Suche nach den anderen mutmasslichen Tätern werde fortgesetzt. Im Inneren des Fahrzeugs seien eine Pistole, ein Patronenmagazin und eine Kalaschnikow sowie Pässe von Bürgern des zentralasiatischen Republik Tadschikistan gefunden worden. Wenig später gab der Inlandsgeheimdienst bekannt, dass insgesamt elf Verdächtige festgenommen worden seien.

Bewaffnete in Tarnuniform

Dem Telegram-Kanal Mash schilderte ein Augenzeuge, dass es sich um «mindestens fünf» «bärtige» Angreifer gehandelt habe. Sie hätten sich wie ausgebildete und trainierte Kämpfer verhalten, hiess es in dem Bericht.

«In dem Moment, als sie das Gebäude betraten, wurden die Wachen und die Leute, die an der Tür standen, getötet. Dann blockierten sie den Haupteingang.» Die Attentäter seien mit AK-Sturmgewehren bewaffnet gewesen und hätten viel Munition dabeigehabt, so der Augenzeuge weiter. «Mindestens zwei der Angreifer trugen Rucksäcke, möglicherweise mit Molotowcocktails.»

«Die Menschen in der Halle legten sich auf den Boden, um den Schüssen zu entgehen. Sie lagen zwischen 15 und 20 Minuten, dann begannen sie herauszukriechen. Viele schafften es, rauszukommen», sagte ein Reporter, der vor Ort war.

93 Tote

Die Zahl der Toten bei dem Anschlag stieg unterdessen auf mindestens 93. Zuvor war von mindestens 60 Toten die Rede gewesen. Darunter sind mindestens 3 Kinder, es gab mehr als 100 Verletzte. In dem grossen Konzertsaal der Crocus City Hall mit Tausenden Plätzen hatten am Freitag Täter offenbar wahllos auf Besucher geschossen. Menschen, die um ihr Leben rannten, und Verletzte berichteten in sozialen Netzwerken von vielen Opfern. Zudem gab es Explosionen in dem Gebäude und einen Grossbrand.

Hintergründe unklar

Die russischen Behörden machten auch am Morgen zunächst weiter keine Angaben zu möglichen Hintergründen der Tat. Auch zu einem Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat gab es keine Bewertung von offizieller russischer Seite. Die Terrorermittlungen dauerten an, hiess es.

Die Terrormiliz Islamischer Staat hatte den Anschlag für sich reklamiert, wie das IS-Sprachrohr Amak im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen meldete. Experten gehen davon aus, dass dieses Bekennerschreiben echt ist.

Dach eingestürzt

Die Lage an der Crocus City Hall war am Morgen unterdessen ruhig. Einsatzkräfte löschten Glutnester nach dem Grossbrand, wie die Feuerwehr mitteilte. Nach dem kompletten Löschen sollten die Trümmer des eingestürzten Daches der Konzerthalle beseitigt werden. Polizei, Nationalgarde und Ermittlungskomitee nahmen die Schäden auf und sicherten Spuren. ( dpa )

09:43 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Opferzahl steigt auf 93

Bei dem Anschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nahe Moskau ist die Zahl der Toten nach Angaben der Ermittler auf 93 gestiegen. Die Zahl steige weiter, teilte das Ermittlungskomitee der russischen staatlichen Agentur Tass zufolge am Samstag in Moskau mit. ( dpa )

09:06 Uhr

SAMSTAG, 23. MÄRZ

Moskauer Abgeordneter: Zwei Festnahmen nach Anschlag

Nach dem Anschlag bei Moskau hat es nach Angaben des Parlamentsabgeordneten Alexander Chinstein zwei Festnahmen gegeben. Das mutmassliche Fluchtfahrzeug sei mit Waffen im Inneren im Gebiet Brjansk gestoppt worden, teilte Chinstein in seinem Telegram-Kanal am Samstag mit.

Interfax berichtet zudem, dass der Leiter des FSB Wladimir Putin am Samstagmorgen über die Festnahme von insgesamt elf Personen informiert hat – darunter vier direkt am Anschlag beteiligte. ( dpa )

06:09 Uhr

Samstag, 23. März

Opferzahl steigt auf 60 Personen – Täter werden noch immer gesucht

Bei dem mutmasslichen Terroranschlag auf eine Konzerthalle am Stadtrand von Moskau sind mehr als 60 Menschen getötet worden. Das teilte das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands am frühen Samstagmorgen mit. Zugleich gingen die Behörden von fast 150 Verletzten in dem Veranstaltungszentrum Crocus City Hall aus. Die unbekannten Bewaffneten, die am Vorabend vor einem Rockkonzert wild um sich geschossen hatten, waren auf der Flucht. Starke Einheiten der Nationalgarde suchten nach ihnen.

Die Hintergründe des Geschehens waren völlig unklar, die russischen Sicherheitsbehörden ermittelten wegen Terrorismus. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte den Anschlag für sich, wie das IS-Sprachrohr Amak im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen meldete. Experten gingen davon aus, dass dieses Bekennerschreiben echt ist.

Bewaffnete in Tarnuniform

Bei den Schützen soll es sich um mindestens drei Personen in Tarnkleidung mit Waffe handeln. Die Rede ist von Automatik-Waffen sowie Sprengstoff. Ein weiterer Zeuge sagte, es sei eine Granate und eine Brandbombe geworfen worden.

Wie die Männer in Tarnuniform und schwer bewaffnet in die Konzerthalle gelangen konnten, war ebenfalls unklar. Die russische Hauptstadt Moskau gilt mit einem Grossaufgebot an Sicherheitskräften, mit Überwachungskameras und Metalldetektoren an vielen Stellen als sichere Stadt.

Als die Schüsse fielen, rannten die Besucher in dem riesigen Veranstaltungszentrum um ihr Leben, wie Videos zeigten. Zu sehen waren auch einzelne auf dem Boden liegende Tote oder Verletzte. Nach Augenzeugenberichten in sozialen Medien brauchten viele Besucher von Crocus City Hall lange, um aus dem Gebäude herauszukommen. Die Ermittler fanden später Waffen und viel Munition. Tütenweise sammelten die Behördenmitarbeiter leere Patronenhülsen ein.

IS reklamiert Attentat für sich

Nach der Tat war zunächst unklar, wer dahinter steckte. Am Freitagabend bekannte sich der Islamische Staat zum Anschlag. So schreibt der IS auf seinem Telegram-Kanal:

«Kämpfer des Islamischen Staates haben eine grosse Versammlung von Christen in der Stadt Krasnogorsk am Rande der russischen Hauptstadt Moskau angegriffen, töteten und verletzten Hunderte und richteten grosse Zerstörungen an, bevor sie sich in ihre sicheren Stützpunkte zurückzogen.»

Der Terrorexperte Peter Neumann vom King’s College in London hält das Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zum Anschlag bei Moskau für echt. Das bestätigte Neumann am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Die Bekennernachricht lief über alle offiziellen IS-Kanäle. Ich und meine Kollegen können das 100%ig bestätigen», schrieb Neumann zudem auf X.

Geheimdienste warnten vor drohendem Anschlag

Die Geheimdienste der USA und anderer westlicher Länder hatten aber Anfang März vor einem drohenden Anschlag gewarnt. Präsident Wladimir Putin tat dies nach seiner Wiederwahl am vergangenen Sonntag als westliche Provokation ab.

Erst vor wenigen Wochen hatte die US-Botschaft in Russland auf ihrer Homepage vor möglichen Terroranschlägen in Moskau gewarnt. «Wir verfolgen Berichte, wonach Extremisten unmittelbar bevorstehende Pläne haben, grosse Versammlungen in Moskau anzugreifen, darunter auch Konzerte», hiess es damals.

Gebäude immer noch in Brand

Bei dem Anschlag geriet das Gebäude auch in Brand. Das russische Zivilschutzministerium nannte eine Fläche von 13'000 Quadratmetern, die in Flammen standen. Löschhubschrauber waren im Einsatz. Das Dach soll eingestürzt sein. Auch wenn es hiess, das Feuer sei unter Kontrolle, schlugen am frühen Samstagmorgen doch wieder offene Flammen aus dem Gebäude, wie die Agentur Tass meldete. Dutzende Rettungswagen waren im Einsatz und viele Busse, um Menschen in Sicherheit zu bringen.

Ukraine dementiert jede Verwicklung

Das ukrainische Aussenministerium wies den Verdacht einer ukrainischen Verwicklung zurück. «Die Ukraine steht in absolut keiner Beziehung zu den Vorgängen», betonte Mychajlo Podoljak, Berater von Präsidentenbürochef Andrij Jermak, in einer Videobotschaft bei Telegram am Freitag.

Sein Land stehe mit Russland und der russischen Armee in einem Krieg und werde diese mit «entschiedenen Offensivhandlungen» zerschlagen. Gleichzeitig hob er hervor: «Die Ukraine hat im Unterschied zur Russischen Föderation niemals terroristische Methoden der Kriegsführung, Terrorismus als solchen angewandt.»

Für eine Beteiligung russischer Sicherheitskräfte an solchen Aktionen gebe es hingegen Präzedenzfälle in der jüngeren Vergangenheit, sagte er. Es seien schon ähnliche Terrorakte gegen eigene Bürger als Rechtfertigung für das Vorgehen gegen andere ethnische Gruppen im Land genutzt worden. Podoljak spielte damit auf Sprengstoffanschläge gegen Moskauer Hochhäuser im Sommer 1999 an, die der damalige Regierungschef Wladimir Putin als Begründung für den Zweiten Tschetschenienkrieg verwendete. Bis heute gibt es Spekulationen über eine Beteiligung des Inlandsgeheimdienstes FSB an den Explosionen.

Die USA mahnten in einer ersten Reaktion ebenfalls an, keinen Zusammenhang mit der Ukraine herzustellen. «Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Ukraine oder Ukrainer mit den Schüssen zu tun hatten», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, in Washington. ( dpa )

23:05 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Nach Anschlag: US-Botschaft in Moskau warnt Amerikaner

Nach dem mutmasslichen Terroranschlag bei Moskau hat die US-Botschaft in der russischen Hauptstadt eine Warnung für amerikanische Staatsbürger herausgegeben. Amerikaner sollten die Gegend um das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall meiden und den Anweisungen der Behörden vor Ort Folge leisten, hiess es in der Mitteilung vom Freitag. Die US-Regierung könne amerikanischen Staatsbürgern in Russland nur sehr eingeschränkt helfen. Derzeit bestehe vom US-Aussenministerium eine Reisewarnung der Stufe 4 («Do not travel»).

Die US-Botschaft hatte bereits am 7. März über einen Zeitraum von 48 Stunden hinweg vor der Teilnahme an grossen Versammlungen wie etwa Konzerten in Moskau gewarnt, da diese von Extremisten ins Visier genommen werden könnten. (dpa)

22:50 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Terrormiliz IS bekennt sich zum Anschlag

Die Terrormiliz Islamischer Staat bekennt sich zum Anschlag auf das Veranstaltungszentrum bei Moskau mit Dutzenden Toten und Verletzten. Das meldete das IS-Sprachrohr Amak am Freitag im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. (dpa)

22:01 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Mutmasslicher Terroranschlag erfolgte vor Konzert bekannter Rockgruppe

In dem von mutmasslichen Terroristen angegriffenen Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nahe Moskau hätte es am Freitagabend ein Konzert der bekannten Rockgruppe Piknik geben sollen. Die Musiker seien bei dem Angriff nicht verletzt worden, teilte der Direktor der Gruppe, Juri Tschernyschewskyj, der russischen Nachrichtenagentur Interfax mit. Es gebe allerdings bisher keine telefonische Verbindung zum technischen Personal, betonte er. Auf Videos war zu sehen, wie Menschen aus der Crocus City Hall flohen und um ihr Leben rannten.

Die Rockgruppe Piknik stammt noch aus sowjetischer Zeit. In Russland hat die Band nach wie vor viele Anhänger. Leadsänger Edmund Schkljarski hat sich öffentlich nicht zum Ukraine-Krieg geäussert. Die Gruppe steht allerdings wegen eines Auftritts auf der von Russland 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim in der Ukraine auf der schwarzen Liste. (dpa)

22:01 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Russlands Nationalgarde sucht nach Tätern bei Terroranschlag

Nach dem mutmasslichen Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nahe Moskau sind Spezialeinheiten der russischen Nationalgarde dort im Einsatz. Gesucht werde nach den Verbrechern, teilten die Einsatzkräfte am Freitagabend in Moskau mit. Zudem würden Personen in Sicherheit gebracht. Auf Videos war zu sehen, wie Menschen um ihre Leben rannten.

Das russische Zivilschutzministerium teilte mit, dass das Gebäude, in dem auch eine Konzerthalle mit Tausenden Sitzplätzen ist, auf einer Fläche von 13'000 Quadratmetern in Flammen stehe. Bisher gelinge es nicht, das Feuer zu löschen. Auch Löschhubschrauber waren im Einsatz.

In der Crocus City Hall gibt es mehrere Veranstaltungssäle, die auch für Messen genutzt werden. Es ist eine der beliebtesten Freizeitstätten für die Moskauer und die Menschen im Umland der russischen Hauptstadt. Immer wieder sind dort auch Stars aufgetreten. (dpa)

21:31 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Kiew dementiert Beteiligung an Terroranschlag in Moskau

Vertreter Kiews haben den Verdacht einer ukrainischen Verwicklung in den mutmasslichen Terroranschlag bei Moskau zurückgewiesen. «Die Ukraine steht in absolut keiner Beziehung zu den Vorgängen», betonte Mychajlo Podoljak, Berater von Präsidentenbürochef Andrij Jermak, in einer Videobotschaft bei Telegram am Freitag. Sein Land stehe mit Russland und der russischen Armee in einem Krieg und werde diese mit «entschiedenen Offensivhandlungen» zerschlagen. Gleichzeitig hob er hervor: «Die Ukraine hat im Unterschied zur Russischen Föderation niemals terroristische Methoden der Kriegsführung, Terrorismus als solchen angewandt.»

Für eine Beteiligung russischer Sicherheitskräfte an solchen Aktionen gebe es hingegen Präzedenzfälle in der jüngeren Vergangenheit, sagte er. Es seien schon ähnliche Terrorakte gegen eigene Bürger als Rechtfertigung für das Vorgehen gegen andere ethnische Gruppen im Land genutzt worden. Podoljak spielte damit auf Sprengstoffanschläge gegen Moskauer Hochhäuser im Sommer 1999 an, die der damalige Regierungschef Wladimir Putin als Begründung für den Zweiten Tschetschenienkrieg verwendete. Bis heute gibt es Spekulationen über eine Beteiligung des Inlandsgeheimdienstes FSB an den Explosionen.

Der ukrainische Militärgeheimdienst lastete den Anschlag ebenso russischen Geheimdiensten an. «Letztendlich begann Diktator Putin so seinen politischen Weg und mit genau diesen Sachen versucht er diesen zu beenden», sagte der Vertreter des Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, dem Onlineportal NV. Die auf ukrainischer Seite kämpfende Einheit russischer Paramilitärs «Legion Freiheit Russlands» machte ebenfalls den Kreml für den Anschlag in der Crocus City Hall verantwortlich.

Podoljak und Jussow verwiesen zudem auf Warnungen westlicher Botschaften. «Die Vorbereitung dieser Spezialoperation, dieser Terroranschläge von Seiten der russischen Geheimdienste ist für niemanden auf der Welt ein Geheimnis», behauptete Jussow. (dpa)

21:31 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Moskau schliesst alle Theater und Museen nach Terroranschlag

Nach dem mutmasslichen Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nahe Moskau bleiben nach Behördenangaben am Wochenende in der Hauptstadt alle Theater und Museen geschlossen. Weltberühmte Museen wie die Tretjakow-Galerie und das Puschkin-Museum sowie grosse Theater teilten am Freitagabend mit, dass sie am Samstag und Sonntag geschlossen bleiben. Theatervorstellungen wurden abgesagt.

Zuvor hatte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin gesagt, dass alle Grossveranstaltungen in Europas grösster Stadt abgesagt seien. Auch im Moskauer Umland sagten die Behörden Massenveranstaltungen ab. (dpa)

20:58 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Anschlag in Moskau: Chefin des Föderationsrats droht mit Vergeltung

Nach dem mutmasslichen Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall in Moskau hat die Chefin des Föderationsrats, dem Oberhaus des russischen Parlaments, Valentina Matwijenko, den Drahtziehern mit Vergeltung gedroht. «Diejenigen, die hinter diesem fürchterlichen Verbrechen stehen, werden die verdiente und unausweichliche Strafe dafür erhalten», schrieb sie am Freitagabend auf ihrem Telegram-Kanal. Der Staat werde zugleich alles tun, um den Hinterbliebenen zu helfen, kündigte sie an. Die Regierung kündigte ebenfalls Hilfe an.

Der Inlandsgeheimdienst FSB bestätigte Medienberichte von etwa 40 Toten und mehr als 100 Verletzten sowie weiteren Explosionen nach Schüssen in einem Konzertsaal und einem Brand. An dem Gebäude waren lodernde Flammen zu sehen und eine riesige Rauchwolke. In den Zuschauersälen gibt es Tausende Plätze. Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf einen Terroranschlag. (dpa)

20:47 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Erste Reaktionen aus dem Ausland

Kurz nach Bekanntwerden des Angriffs gab es bereits erste Reaktionen aus dem Ausland. Das Weisse Haus teilte auf Nachfrage mit, es gebe derzeit keine Anhaltspunkte für eine Verbindung in die Ukraine. «Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Ukraine oder Ukrainer mit den Schüssen zu tun hatten», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, in Washington.

Man könne noch nicht viel zu den Details mitteilen, rate aber zu diesem frühen Zeitpunkt eindringlich von der Annahme ab, dass es eine Verbindung zur Ukraine gebe. «Die Bilder sind einfach schrecklich», betonte Kirby ausserdem und sagte, man sei in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Das US-Aussenministerium rate amerikanischen Staatsbürgern vor Ort dazu, grosse Menschenansammlungen zu meiden.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte am Abend sämtliche Sport-, Kultur- und sonstigen Veranstaltungen für das Wochenende ab. Er bitte um Verständnis für die Massnahme, schrieb er in seinem Telegram-Channel. (dpa)

20:39 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

FSB meldet 40 Tote und 100 Verletzte bei Anschlag in Moskau

Nach dem mutmasslichen Terroranschlag auf eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau hat der russische Inlandsgeheimdienst von 40 Toten gesprochen. In der Crocus City Hall seien zudem ersten Erkenntnissen zufolge mehr als 100 Menschen verletzt worden, wurde die Behörde am Freitagabend von der Agentur Interfax zitiert. (dpa)

20:17 Uhr

FREITAG, 22. MÄRZ

Behörde: Terrorermittlungen nach Angriff in Moskau

Nach dem Angriff auf eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau mit Toten und Verletzten hat Russlands zentrales Ermittlungskomitee ein Verfahren wegen eines mutmasslichen Terrorakts aufgenommen. Das teilte die Behörde am Freitagabend im Nachrichtendienst Telegram mit. (dpa)

19:25 Uhr

Freitag, 22. MÄRZ

Rund 100 Menschen sind eingeschlossen

Nach dem Angriff auf eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB laut Agentur Interfax Tote und Verletzte bestätigt. Konkrete Zahlen zu dem mutmasslichen Terroranschlag wurden am Freitagabend zunächst nicht genannt. Nach Behördenangaben wurden nach Schüssen und einem Brand weitere Explosionen gemeldet.

Unbekannte in Kleidung in Tarnfarben hätten die Crocus City Hall kurz vor Beginn eines Konzerts in der Stadt Krasnogorsk nordwestlich von Moskau gestürmt und das Feuer eröffnet, teilte die russische Generalstaatsanwaltschaft mit. Die Hintergründe des Vorfalls waren weiter unklar.

Zuvor hatten russische Medien von Schüssen und Explosionsgeräuschen in der Crocus City Hall und teils von Dutzenden Toten und Verletzten berichtet. Bei den Opfern soll es sich sowohl um Mitarbeiter als auch um Besucher der Konzerthalle handeln.

In sozialen Netzwerken kursierten Aufnahmen von dem Gebäude, das mittlerweile zu einem Drittel in Flammen stehen soll und dessen Dach wohl einzustürzen droht. Rund 100 Menschen waren Berichten zufolge zwischenzeitlich in dem brennenden Haus eingeschlossen. Rettungskräfte waren vor Ort.