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International

Amerika-Gipfel: Erklärung zur Migration

Zum Abschluss des Amerika-Gipfels in Los Angeles haben 20 Länder eine gemeinsame Erklärung zur Migration verabschiedet. "Die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise und die politischen Unruhen in autoritären Ländern haben zu Rekordzahlen bei der Migration geführt", sagte US-Präsident Joe Biden am Freitag (Ortszeit) auf dem Gipfeltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Los Angeles. "Keine Nation sollte diese Verantwortung allein tragen".
Bild: Keystone/The Canadian Press/Sean Kilpatrick

Angesichts der grossen Migrationsbewegungen zwischen Süd-, Mittel- und Nordamerika sowie der Karibik wollen die Staaten künftig enger zusammenarbeiten. Ziel der gemeinsamen Erklärung ist es, die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern zu verbessern, legale Arbeitsmigration zu erleichtern und den Kampf gegen Schlepperbanden zu verstärken.

"Eine sichere, geordnete und legale Migration ist gut für alle unsere Volkswirtschaften", sagte Biden. "Aber ein grosser Teil der Migration ist nicht akzeptabel. Durch koordinierte Aktionen mit unseren regionalen Partnern werden wir unsere Grenzen schützen."

Die US-Regierung kündigte an, im Haushaltsjahr 2023/2024 rund 20 000 Flüchtlinge aus der Region aufzunehmen und 11 500 Visa für Saisonarbeiter aus Mittelamerika und Haiti herauszugeben. Zudem soll die Familienzusammenführung von Migranten aus Kuba und Haiti erleichtert werden. Kanada sagte zu, über 50 000 Saisonarbeiter aus Mexiko, Guatemala und der Karibik in das Land zu lassen.

Kolumbien und Ecuador wollen den zahlreichen Migranten aus Venezuela Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen gewähren, Costa Rica sagte den Nicaraguanern im Land ähnliches zu. Die US-Regierung gab 314 Millionen US-Dollar für humanitäre Hilfe und Entwicklungsprojekte in jenen Ländern frei, die besonders viele Migranten aufgenommen haben. Gleichzeitig soll der Kampf gegen kriminelle Organisationen verschärft werden. "Wenn ihr verzweifelte Migranten für euren Profit ausnutzt, werden wir euch kriegen", sagte Biden. "In den ersten zwei Monaten unseres Anti-Schlepper-Einsatzes haben wir schon 1800 Verdächtige festgenommen."

Wegen Gewalt und Armut verlassen in der Region viele Menschen ihre Heimat und suchen anderswo bessere Lebensbedingungen. Etwa sechs Millionen haben allein das Krisenland Venezuela verlassen und sich vor allem im benachbarten Kolumbien und anderen Staaten Südamerikas niedergelassen. Aus Mittelamerika machen sich jedes Jahr Hunderttausende Menschen auf den Weg in die USA. (sda/dpa)