15:37 Uhr
Mittwoch, 30. April
Kreise: Ukraine bereit für Unterzeichnung von Rohstoffabkommen
Die Ukraine will nach Angaben aus Regierungskreisen möglicherweise noch am Mittwoch ein lange erwartetes Rohstoffabkommen mit den USA unterzeichnen. Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko halte sich in Washington auf, um die letzten technischen Details zu besprechen, sagten zwei mit den Verhandlungen vertraute Gewährsleute der Nachrichtenagentur AP. Es wird erwartet, dass das ukrainische Kabinett zuvor den Text der Vereinbarung billigt, im nächsten Schritt soll das Dokument von einem befugten Regierungsvertreter unterzeichnet werden. Ob auch die US-Regierung zur sofortigen Unterzeichnung bereit war, blieb zunächst unklar.
Ehe das Abkommen in Kraft treten kann, müsste es auch noch vom ukrainischen Parlament ratifiziert werden. (AP)
07:51 Uhr
Mittwoch, 30. April
Viele Verletzte bei russischen Drohnenangriffen auf Ukraine
Ungeachtet aller Diskussionen über eine mögliche Waffenruhe hat Russland die Ukraine in der Nacht mit schweren Drohnenangriffen überzogen. Die ukrainischen Streitkräfte meldeten zeitweise Luftalarm im ganzen Land. Allein die Großstadt Charkiw im Osten dicht an der russischen Grenze wurde nach Behördenangaben von mehr als 15 Kampfdrohnen attackiert. Die Zahl der Opfer stieg rasch an: Kurz nach Mitternacht Ortszeit (Dienstag 23.00 Uhr MESZ) sprach Bürgermeister Ihor Terechow von mindestens 39 Verletzten. «In der Stadt sind Explosionen zu hören», schrieb er auf Telegram.
Mehrere Stadtteile seien von den Angriffen betroffen. Es gebe Schäden an Wohngebäuden, einem Krankenhaus und Einrichtungen der zivilen Infrastruktur. Charkiw, vor dem Krieg eine Millionenstadt, ist aufgrund der Nähe zur Grenze besonders häufig von russischen Luftangriffen betroffen.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griffen russische Drohnen auch die Städte Dnipro und Krywyj Rih sowie das Gebiet Cherson an. In Dnipro wurde nach Angaben von Gebietsgouverneur Serhij Lyssak mindestens ein Mensch getötet. Es gebe mehrere Brände in der Stadt.
Waffenruhe weiter ungewiss
Über eine mögliche Waffenruhe wird weiterhin gestritten. Die ukrainische Seite beharrt auf eine umfassende Feuerpause von 30 Tagen als Einstieg in eine mögliche weitergehende Lösung zur Beendigung des seit mehr als drei Jahren dauernden russischen Angriffskriegs. Dies ist auch der Vorschlag der US-Regierung von Präsident Donald Trump. Russland lehnt das ab.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine dreitägige Feuerpause vom 8. bis 10. Mai angekündigt, die das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren 1945 umfassen würde. Die Ukraine hält das für ein Täuschungsmanöver. Trumps Ukraine-Beauftragter Keith Kellogg nannte die Idee absurd. Washington hofft auf den Beginn einer längeren Waffenruhe. (dpa)
22:21 Uhr
Montag, 28. April
Selenski wirft Putin Betrug mit Waffenruhe vor
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die von Kremlchef Wladimir Putin angekündigte Waffenruhe zu den Jubiläumsfeiern zum Weltkriegsende als Vortäuschung von Dialogbereitschaft und Friedenswillen kritisiert. Die Feuerpause sei «ein weiterer Manipulationsversuch», sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. «Aus irgendeinem Grund sollen alle bis zum 8. Mai warten und erst dann das Feuer einstellen», damit Putin während der Parade seine Ruhe habe. Kiews Priorität sei der Schutz von Menschen, nicht der von Paraden, sagte Selenski.
Er verwies darauf, dass die Ukraine im Gegensatz zu Russland dem Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zu einer bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe bereits Anfang März zugestimmt habe. Russland aber weise alle Vorschläge zurück, die auf ein langfristiges Schweigen der Waffen abzielten. In dem Zusammenhang warf Selenski dem Kreml vor, «die Welt zu manipulieren und zu versuchen, die USA zu betrügen.»
Der ukrainische Staatschef ging dabei auch auf einen russischen Drohnenangriff auf die Region Tscherkassy ein. Dort halten seinen Angaben nach die Arbeiten zur Wiederherstellung der Gasversorgung der Bevölkerung an. (dpa)
19:22 Uhr
Montag, 28. April
Pistorius sieht Aussichten für Feuerpause skeptisch
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius setzt wenig Hoffnung in die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigte Feuerpause im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Am Rande eines Besuchs im Nato-Hauptquartier verwies er auf frühere Ankündigungen Putins: «Und das Ergebnis kennen wir: Trotz laufender Gespräche über einen Waffenstillstand wurden Städte und zivile Infrastruktur gezielt und verstärkt angegriffen, um die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen.»
Er hoffe dennoch sehr, dass es zu einer echten und verlässlichen Feuerpause komme. «Eine Veränderung im Kriegsgeschehen oder einen Ausblick auf einen wirklichen Frieden wird es dadurch aber voraussichtlich noch nicht geben», sagte er. (dpa)
15:51 Uhr
Montag, 28. April
Ukraine fordert sofortige Waffenruhe: «Warum auf den 8. Mai warten?»
Die Ukraine hat die russische Ankündigung einer dreitägigen Waffenruhe im Mai kritisiert. «Wenn Russland wirklich Frieden will, muss es das Feuer sofort einstellen», sagte der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha in einer Erklärung seines Ministeriums vom Montag. Kiew sei zu einer «dauerhaften, zuverlässigen und vollständigen Waffenruhe» für mindestens 30 volle Tage bereit. «Warum auf den 8. Mai warten?». Ob die Ukraine bereit wäre, die von Präsident Wladimir Putin verkündete Feuerpause vom 8. bis 10. Mai ebenfalls einzuhalten, sagte Andrij Sybiha nicht. (dpa)
14:30 Uhr
Montag, 28. April
Putin verkündet dreitägige Waffenruhe
Der russische Präsident Wladimir Putin hat für die Gedenktage an den Sieg im Zweiten Weltkrieg 1945 eine mehrtägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg ausgerufen. Sie solle von Tagesanbruch des 8. Mai bis Tagesanbruch des 11. Mai dauern, teilte der Kreml auf seiner Website mit.
«In dieser Zeit sollen alle Kampfhandlungen ruhen». Die Verkündung war zunächst einseitig. «Russland geht davon aus, dass die ukrainische Seite diesem Beispiel folgen sollte», hiess es. Putin nannte «humanitäre Überlegungen» als Grund.
Zuletzt hatte der Kremlchef an Karsamstag eine 30-stündige Waffenruhe über Ostern verfügt, der sich die angegriffene Ukraine auch anschloss. Es gab in der Zeit weniger Gefechte; sie kamen aber nicht vollständig zum Erliegen. Einer Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, die Feuerpause nach Ostern um 30 Tage zu verlängern, kam Moskau nicht nach.
Für Russland ist das Gedenken an den sowjetischen Sieg über Nazideutschland vor 80 Jahren ein wichtiger Feiertag. Am 9. Mai, dem russischen Tag des Sieges, wird in Moskau eine grosse Militärparade abgehalten. Dazu werden zahlreiche Staatsgäste erwartet, angeführt vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping.
Russland steht auch unter Druck, Gesten des guten Willens zu zeigen. US-Präsident Donald Trump, der ein Ende des seit mehr als drei Jahren dauernden Krieges erreichen will, warf Moskau zuletzt fehlenden Friedenswillen vor. Seine Administration hat damit gedroht, sich als Vermittler auszuklinken, wenn es keine raschen Fortschritte gibt. (dpa)
13:05 Uhr
Montag, 28. April
Russland meldet abgefangene Drohnen über der Region Brjansk
Russland und die Ukraine haben sich in der Nacht gegenseitig mit Raketen und Drohnen angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, seine Streitkräfte hätten in der Nacht 119 ukrainische Drohnen abgefangen, die meisten davon über der russischen Grenzregion Brjansk. In der Ukraine ertönte am Morgen in weiten Teilen des Landes Luftalarm. Es gab keine unmittelbaren Berichte über Verletzte. Fotos, die der ukrainische Rettungsdienst zur Verfügung stelle, zeigten brennende Häuser in der Region Donezk. (dpa)
09:09 Uhr
Montag, 28. April
Putin dankt nordkoreanischen Truppen für Einsatz in Russland
Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Montag den nordkoreanischen Truppen für ihren Einsatz gegen die ukrainischen Streitkräfte in der russischen Region Kursk gedankt. In einer am Morgen vom Kreml veröffentlichten Mitteilung würdigte Putin «den Heldenmut, das hohe Niveau der Spezialausbildung und die Hingabe der koreanischen Kämpfer, die Schulter an Schulter mit den russischen Kämpfern unser Vaterland wie ihr eigenes verteidigt haben».
Kurz zuvor bestätigte Nordkorea erstmals die Entsendung von Soldaten nach Russland. Die Regierung in Moskau hatte am Samstag erstmals eingeräumt, für den Kampf zur Rückeroberung seines Gebiets Kursk an der Grenze zur Ukraine auch nordkoreanische Soldaten eingesetzt zu haben.
Nach Angaben von Geheimdienstvertretern aus den USA, Südkorea und der Ukraine entsandte Nordkorea im vergangenen Herbst etwa 10.000 bis 12.000 Soldaten nach Russland. Aus der nordkoreanischen Mitteilung vom Montag ging nicht hervor, wie viele Soldaten Nordkorea nach Russland schickte und wie viele von ihnen ums Leben kamen. (dpa)
06:21 Uhr
Montag, 28. April
Nordkorea bestätigt erstmals Entsendung von Truppen nach Russland
Nordkorea hat zum ersten Mal bestätigt, Truppen nach Russland entsandt zu haben. Dies meldete die nordkoreanische staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag und bezog sich auf Staatschef Kim Jong Un. Dieser habe den Einsatz der Soldaten befohlen. Die Entsendung der Truppen sollte «die ukrainischen Neonazi-Besatzer vernichten und auslöschen und das Gebiet Kursk in Zusammenarbeit mit den russischen Streitkräften befreien», sagte der nordkoreanische Machthaber der KCNA zufolge. Vertreter Russlands haben die Invasion in die Ukraine bereits in der Vergangenheit mehrfach damit gerechtfertigt, gegen - wie sie es nennen - ukrainische «Nazis» vorzugehen.
Die Entsendung der Truppen erfolgte im Rahmen eines gegenseitigen Verteidigungsabkommens, um Russland im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Sie alle, die für die Gerechtigkeit gekämpft haben, seien «Helden und Vertreter der Ehre des Vaterlandes», sagte Kim weiter. Der Vertrag, den Kim und der russische Präsident Wladimir Putin im Juni 2024 unterzeichnet hatten, verpflichtet beide Länder im Falle eines Angriffs, sofortige militärische Hilfe zu leisten.
Russland hatte am Samstag erstmals eingeräumt, für den Kampf zur Rückeroberung seines Gebiets Kursk an der Grenze zur Ukraine auch nordkoreanische Soldaten eingesetzt zu haben. Bei einem Treffen im Kreml am Samstag habe Generalstabschef Waleri Gerassimow Putin über die Rückeroberung der Region Kursk durch Russland informiert. Das ukrainische Militär bestritt die Darstellung des Kremls, es gebe keine ukrainischen Soldaten mehr in Kursk. Die Kämpfe dauerten an, erklärte der Generalstab am Samstag.
Nach Angaben von Geheimdienstmitarbeitern aus den USA, Südkorea und der Ukraine hat Nordkorea im vergangenen Herbst etwa 10.000 bis 12.000 Soldaten nach Russland entsandt. Aus der nordkoreanischen Erklärung ging nicht hervor, wie viele Soldaten Nordkorea letztendlich entsandt hatte und wie viele von ihnen gefallen waren.
Beobachtern zufolge sind die nordkoreanischen Soldaten auf den russisch-ukrainischen Schlachtfeldern aufgrund ihrer mangelnden Kampferfahrung und ihrer Unkenntnis des Geländes zu leichten Zielen für Drohnen- und Artillerieangriffe geworden. Nach Angaben des ukrainischen Militärs und Mitarbeitern des Geheimdienstes haben sie jedoch rasch Erfahrungen auf dem Schlachtfeld dazugewonnen.
Im März sagte das südkoreanische Militär, Nordkorea habe Anfang des Jahres etwa 3000 zusätzliche Soldaten nach Russland geschickt, nachdem seine Soldaten an der russisch-ukrainischen Front schwere Verluste erlitten hätten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski und Südkoreas Generalstabschef bezifferten die Zahl der getöteten oder verwundeten nordkoreanischen Soldaten auf etwa 4000, während die US-Schätzungen mit etwa 1200 niedriger lagen.
Kim kündigte auch an, dass in Pjöngjang bald ein Denkmal zur Erinnerung an Nordkoreas Heldentaten errichtet und Blumen vor den Grabsteinen der gefallenen Soldaten niedergelegt werden sollen.
Neben Soldaten soll die Führung in Pjöngjang Moskau nach Geheimdiensterkenntnissen auch mit Artillerie und konventionellen Waffen unterstützen. Seoul und Washington fürchten, dass Nordkorea auch sein Atomwaffen- und Raketenprogramm mit moderner Technologie aus Russland ausbauen könnte. (dpa)
06:11 Uhr
Montag, 28. April
Trump: Habe «gutes Treffen» mit Selenski gehabt
US-Präsident Donald Trump hat sein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski als «gutes Treffen» bezeichnet. Man werde nun sehen, was passiert, sagte Trump. Auf die Frage, ob Selenski bereit sei, die Schwarzmeer-Halbinsel Krim aufzugeben, sagte Trump nach Angaben der mitreisenden Presse: «Ich denke schon.» Das Thema sei bei dem Treffen kurz aufgekommen. An Kremlchef Wladimir Putin gerichtet sagte der Republikaner, dass dieser aufhören solle zu schiessen und einen Friedensdeal eingehen solle.
Trump war am Samstag am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom mit Selenski zu einem Gespräch zusammengekommen. Auf seiner Rückreise in die USA warf er Kremlchef Putin vor, möglicherweise den Krieg nicht ernsthaft beenden zu wollen - und drohte Russland mit neuen Sanktionen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa)
17:08 Uhr
Samstag, 26. April
Kreml: Putin zu Gespräch mit Kiew «ohne Vorbedingung» bereit
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Kremlangaben zu direkten Verhandlungen mit der Ukraine ohne Vorbedingungen bereit. «Während des gestrigen Gesprächs mit Trumps Gesandtem Witkoff bekräftigte Wladimir Putin, dass die russische Seite bereit ist, den Verhandlungsprozess mit der Ukraine ohne Vorbedingungen wieder aufzunehmen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete.
Bisher hatte Putin zwar immer wieder seine Bereitschaft zu Gesprächen mit Kiew betont. Er erklärte dann aber, dass der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski erst sein Dekret zurückziehen müsse, das solche Gespräche untersagt.
Wenn dies als Vorbedingung wegfiele, dann könnte es eine Lage wie zu Beginn des Krieges geben, als Ukrainer und Russen direkt verhandelten über ein Ende des Krieges. (dpa)
15:58 Uhr
Samstag, 26. April
Nach Treffen mit Selenski: Trump droht Russland mit Sanktionen
US-Präsident Donald Trump hat die Bereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin angezweifelt, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Noch am Freitag hatte Trump erklärt, eine Einigung zur Beendigung des Krieges stehe möglicherweise kurz bevor - die Ukraine und Russland seien «einem Deal sehr nahe». In einem Social-Media-Beitrag verkündete Trump auf dem Rückweg vom Begräbnis des am Ostermontag verstorbenen Papstes Franziskus am Samstag dann, Putin habe keinen Anlass gehabt, in den vergangenen Tagen Raketen auf zivile Gebiete und Städte abzufeuern.
Dabei deutete der US-Präsident an, dass es zu neuen Sanktionen gegen Moskau kommen könnte. «Es bringt mich zum Nachdenken, dass er den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur hinhält - und anders behandelt werden muss» - möglicherweise durch «Sekundärsanktionen», erklärte Trump. «Zu viele Menschen sterben!!!» Zuvor hatte er sich am Rande der Trauerfeier für Franziskus kurz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski getroffen. (dpa)
15:44 Uhr
Samstag, 26. April
Kiew widerspricht Putin: Kämpfe im Raum Kursk gehen weiter
Der ukrainische Generalstab hat die von Russland erklärte Rückeroberung des grenznahen Gebiets Kursk als einen «Propaganda-Schachzug» von Kremlchef Wladimir Putin zurückgewiesen. Die Kämpfe gingen nicht nur in einigen Teilen des Gebiets Kursk weiter, sondern auch im benachbarten russischen Gebiet Belgorod, teilte der Generalstab in Kiew bei Facebook mit.
Zuvor hatten Putin und Generalstabschef Waleri Gerassimow erklärt, die Region Kursk sei komplett frei von den ukrainischen Streitkräften. (dpa)
13:40 Uhr
Samstag, 26. April
Moskau bestätigt Einsatz nordkoreanischer Soldaten in Kursk
Das russische Militär hat den Einsatz nordkoreanischer Soldaten gegen ukrainische Truppen in der russischen Region Kursk bestätigt. Zuvor hatte der Kreml erklärt, es seien alle ukrainischen Soldaten aus Kursk vertrieben worden. Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Präsident Wladimir Putin die Nachricht bei einem Treffen am Samstag übermittelt, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax den Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Gerassimow sagte, die Nordkoreaner hätten «Schulter an Schulter mit russischen Soldaten an Kampfeinsätzen zur Abwehr des ukrainischen Vormarsches teilgenommen» und «hohe Professionalität, Standhaftigkeit, Mut und Heldentum im Kampf bewiesen». (AP)
13:09 Uhr
Samstag, 26. April
Kreml: Alle ukrainischen Soldaten aus Region Kursk verdrängt
Das russische Militär hat nach Angaben des Kremls alle ukrainischen Soldaten aus der russischen Region Kursk vertrieben. Das erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag. Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Präsident Wladimir Putin die Nachricht bei einem Treffen am Samstag übermittelt, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax Peskow. Von ukrainischer Seite lag zunächst keine Bestätigung vor.
Unterdessen wurde auf ukrainischem Staatsgebiet weiter gekämpft. In der Nacht wurden nach Angaben von Behördenvertretern mindestens drei Menschen bei russischen Angriffen getötet. Zwei Menschen seien bei einem Angriff auf die Stadt Jarowka in der östlichen Region Donezk ums Leben gekommen, sagte Gouverneur Wadym Filaschkin. Eine weitere Person wurde in der Region Dnipropetrowsk getötet, wie Gouverneur Serhij Lyssak erklärte. Sechs weitere Menschen seien verletzt worden, darunter eine 88-jährige Frau und ein elfjähriges Mädchen, sagte er. (AP)
12:23 Uhr
Samstag, 26. April
Zwei Stühle, zwei Präsidenten: Trump und Selenski im Gespräch
Ein Foto des ukrainischen Präsidentenpressebüros zeigt, wie sich der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski mit US-Präsident Donald Trump am Rande der Paps-Bestattung unterhalten hat.
11:03 Uhr
Samstag, 26. April
Weisses Haus: Trump traf vor Papst-Begräbnis Selenski
US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski sind in Rom am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus zu einem Gespräch zusammengekommen. Das Weisse Haus bezeichnete das Treffen als «sehr produktiv», weitere Details wolle man später bekanntgeben. Es war das erste Treffen der beiden Staatsmänner nach einem Eklat im Weissen Haus Ende Februar.
Trump will den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beenden und dabei Selenski Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht etwa auf die von Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenski bisher kategorisch abgelehnt.
Ende Februar war es bei einem Gespräch von Trump, US-Vizepräsident JD Vance und Selenski zu einem Eklat im Weissen Haus gekommen. Dabei platzte auch ein Abkommen über den Zugriff der USA auf ukrainische Rohstoffe, darunter die weltweit begehrten seltenen Erden. Beide Seiten hatten zuletzt in einem Memorandum angekündigt, noch diese Woche einen Rohstoff-Deal zu unterzeichnen.
Trump sieht Einigung in «meisten wichtigen Punkten»
Laut Trump stehen die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine nach Gesprächen auch seines Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau am Freitag kurz vor einem Ergebnis. Russland war bei der Trauerfeier in Rom nur mit Kulturministerin Olga Ljubimowa vertreten. Die Führung in Moskau spricht zwar von Fortschritten bei den Verhandlungen mit Washington, verweist aber darauf, dass noch Detailfragen für eine Beendigung des Krieges zu klären seien.
Moskau hatte sich nach den Gesprächen mit Witkoff erneut offen gezeigt für direkte Verhandlungen mit der Ukraine - wie zu Beginn des russischen Angriffskrieges 2022. Dazu verlangte Kremlchef Wladimir Putin bisher aber stets, dass Selenski sein Dekret, das solche Verhandlungen verbietet, zurückzieht. (dpa)
06:19 Uhr
Samstag, 26. April
Drohne trifft Wohnhaus in Ukraine – Kind unter Verletzten
Ein neunstöckiges Wohnhaus in der Stadt Kamjanske in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk ist bei einem Drohnenangriff getroffen worden - drei Menschen sind dabei nach ersten Erkenntnissen verletzt worden. Unter den Verletzten befinde sich ein Kind, teilte der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, in der Nacht zum Samstag auf Telegram mit. «Wohnungen brennen», schrieb Lyssak weiter.
Zuvor hatte es am Freitagabend nach seinen Angaben auch einen Angriff auf die Stadt Nikopol gegeben, die sich in der Nähe der Frontlinie befindet. Ein 46-jähriger Mann starb demnach an Verletzungen.
Luftalarm gab es am Abend und in der Nacht in mehreren Regionen des Landes, darunter in der Oblast Kiew. (dpa)
06:17 Uhr
Samstag, 26. April
Bericht: Ukrainischer Friedensplan deutet Zugeständnisse an
Als Antwort auf US-Pläne für eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Kiew einem Medienbericht zufolge nun einen Gegenvorschlag ausgearbeitet, der Raum für mögliche Kompromisse lässt. So werde in dem Plan, der der «New York Times» vorliegt, etwa nicht erwähnt, dass die Ukraine das gesamte von Russland beschlagnahmte Territorium vollständig zurückerhält. Auch werde laut der Zeitung nicht auf einen Nato-Beitritt der Ukraine bestanden.
Dies sind zwei Punkte, die bisher von ukrainischer Seite als nicht verhandelbar galten. In dem ukrainischen Plan soll es nun lediglich heissen: «Der Beitritt der Ukraine zur Nato hängt vom Konsens zwischen den Mitgliedern des Bündnisses ab», schreibt die Zeitung. Russland lehnt eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine vehement ab.
Medienberichten zufolge sind auch ukrainische Gebietsabtretungen an Russland Gegenstand von laufenden Gesprächen zwischen Moskau und Washington.
Trump zeigt sich optimistisch
US-Präsident Donald Trump hatte Wolodimir Selenski jüngst noch mangelnde Kooperationsbereitschaft vorgeworfen. Nach seiner Ankunft in Rom für die Bestattung des gestorbenen Papstes Franziskus gab sich Trump dagegen zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung zwischen Russland und der Ukraine kommen werde.
Nach Angaben der «New York Times» sieht Kiews Plan weiterhin vor, dass es keine Beschränkungen für die Grösse des ukrainischen Militärs gibt. Zudem solle ein von den USA unterstütztes «europäisches Sicherheitskontingent» auf ukrainischem Territorium stationiert werden. Eingefrorene russische Vermögenswerte sollen demnach zur Behebung von Kriegsschäden in der Ukraine verwendet werden. (dpa)
20:23 Uhr
Freitag, 25. April
Selenski drängt erneut auf Sicherheitsgarantien der USA
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski erwartet trotz mehrerer gegenteiliger Äusserungen aus Washington weiter US-amerikanische Sicherheitsgarantien für sein Land. «Wir wollen unbedingt, dass sie stark sind, mindestens so stark wie die israelischen», erklärte der Staatschef Journalisten in Kiew, wie die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine meldete. Zudem drängte er auf die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme des Typs «Patriot» aus US-Produktion.
Darüber hinaus erwartet Selenski eine militärische Präsenz der europäischen Verbündeten. An der «Infrastruktur» der Sicherheitsgarantien werde gearbeitet. «Selbst dort, wo es europäische Truppen gibt, sprechen wir über eine Rückendeckung durch die Vereinigten Staaten von Amerika», hob Selenski hervor. Mit US-Präsident Donald Trump habe er besprochen, dass diese Rückendeckung nicht unbedingt US-Truppen in der Ukraine erfordere. Dabei sei eine Zusammenarbeit der Geheimdienste, Abwehr von Cyberangriffen und Flugabwehr diskutiert worden.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Kiew drängt auf westliche Sicherheitsgarantien bereits vor einem Friedensschluss, um Russland von weiteren Angriffen abzuhalten. Moskau lehnt die Präsenz westlicher Truppen im Nachbarland ab. (dpa)
16:23 Uhr
Freitag, 25. April
Trump schliesst Treffen mit Selenski in Rom nicht aus
US-Präsident Donald Trump schliesst nicht aus, dass er sich am Rande der Papst-Trauerfeierlichkeiten auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski treffen wird. Auf eine entsprechende Frage vor seinem Abflug mit dem Helikopter zum Flughafen sagte Trump: «Das ist möglich.» Er werde sich mit einer Reihe ausländischer Staats- und Regierungschefs treffen. In Rom werden zahlreiche Staatsgäste für die Trauerfeierlichkeiten erwartet.
Ende Februar war es bei einem Gespräch von Trump, seinem Stellvertreter JD Vance und Selenski zu einem offenen Eklat gekommen . (dpa)
13:26 Uhr
Freitag, 25. April
Russischer General bei Auto-Explosion nahe Moskau getötet
Bei einem Bombenanschlag im Moskauer Vorort Balaschicha ist laut russischen Behörden Generalleutnant Jaroslaw Moskalik getötet worden. Der leitende Mitarbeiter des russischen Generalstabs sei bei einer Explosion eines Autos ums Leben gekommen, teilte das Ermittlungskomitee in Moskau mit. Die Detonation sei durch einen selbstgebauten Sprengsatz ausgelöst worden.
Ranghohe Offiziere in Moskau und auch Propagandisten sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine immer wieder Ziele von Anschlägen.
«Das Ermittlungs- und Einsatzteam, dem Ermittler, Kriminalisten, Experten sowie Mitglieder der operativen Einheiten der Strafverfolgungsbehörde angehören, hat mit der Untersuchung des Tatorts begonnen», sagte Swetlana Petrenko, die Sprecherin des Ermittlungskomitees.
Im Dezember kam der prominente General Igor Kirillow bei einem Bombenanschlag vor seinem Wohnhaus ums Leben. Ermittler stuften die Explosion, bei der auch Kirillows Adjutant starb, als Terroranschlag ein. Der ukrainische Geheimdienst bekannte sich zu der Tat. Die Detonation war durch einen Sprengsatz verursacht worden, der in einem Elektroroller versteckt worden war. Der 54-Jährige gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. (dpa)
11:24 Uhr
Freitag, 25. April
Ukraine meldet drei Tote bei neuen russischen Angriffen
Bei neuen russischen Angriffen sind im Südosten der Ukraine nach örtlichen Angaben drei Menschen getötet worden. Eine Drohne habe in der Nacht auf Freitag ein Wohngebäude in Pawlohrad in der Region Dnipropetrowsk getroffen, schrieb Verwaltungschef Serhij Lyssak auf Telegram. Demnach waren ein Kind und eine 76 Jahre alte Frau unter den Toten, zehn weitere Menschen wurden verletzt.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte die russische Armee in der Nacht 103 Drohnen vom Typ Schahed sowie Täuschungsdrohnen auf fünf Regionen ab. Aus den Gebieten Charkiw und Sumy im Nordosten des Landes meldeten Behörden Schäden an der zivilen Infrastruktur, jedoch keine Opfer.
Erst in der Nacht auf Donnerstag hatte das russische Militär die Hauptstadt Kiew mit einem heftigen Raketen- und Drohnenangriff überzogen, der nach ukrainischen Angaben mindestens zwölf Menschen das Leben kostete. Es war die schwerste Attacke auf Kiew seit dem vergangenen Juli. Den Angriff hätten russische Truppen als Finte genutzt, um entlang der fast 1000 Kilometer langen Frontlinie fast 150 Angriffe auf ukrainische Stellungen zu starten, erklärte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski am Donnerstagabend.
US-Präsident Donald Trump sah sich nach dem Angriff auf Kiew zu seltener Kritik an Kremlchef Wladimir Putin veranlasst. Er sei nicht glücklich über die russischen Attacken auf Kiew, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. «Nicht nötig, und sehr schlechtes Timing. Wladimir, hör auf! 5000 Soldaten pro Woche sterben. Lasst uns den Friedensdeal unter Dach und Fach bringen!»
Der Appell spiegelte den wachsenden Frust Trumps wider, dessen Bemühungen um eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg bisher fruchtlos geblieben sind. Zuletzt warnten ranghohe US-Regierungsmitglieder, dass Washington seine Vermittlungsaktivitäten bald aufgeben könnte, falls sich die Konfliktparteien nicht einigen sollten. Am Freitag wollte Trumps Sondergesandter Steve Witkoff in Moskau erneut mit Putin zusammentreffen.
In einem am Freitag veröffentlichten Interview des «Time»-Magazins betonte Trump, dass ein von den USA vermittelter Vorschlag für ein Friedensabkommen vorsehe, die ukrainische Halbinsel Krim unter russischer Kontrolle zu belassen. «Die Krim wird bei Russland bleiben», erklärte er wörtlich. Moskau hatte die Halbinsel 2014 völkerrechtswidrig annektiert. Selenski hat mehrmals betont, dass eine Anerkennung von besetztem Gebiet als russisch für sein Land eine rote Linie sei. Erst diese Woche hatte Trump dem ukrainischen Staatschef vorgeworfen, mit seiner Weigerung, etwa auf die Krim zu verzichten, den Krieg nur in die Länge ziehe.
Der US-Präsident und Selenski wurden noch für Freitag in Rom erwartet, wo sie an der für Samstag geplanten Trauerfeier für den am Ostermontag gestorbenen Papst Franziskus teilnehmen wollen. Es war unklar, ob es zu einem Treffen zwischen Trump und Selenski kommt. (AP)
10:20 Uhr
Freitag, 25. April
Ukraine-Botschafter in Deutschland fordert «Teilnahmeverbot» für Russland
Kurz vor dem Weltkriegs-Gedenken im ostdeutschen Torgau hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, gefordert, die angekündigte Teilnahme Russlands noch zu unterbinden. Er verwies darauf, dass in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mindestens zwölf Menschen bei einem russischen Grossangriff mit Raketen und Drohnen auf Kiew getötet worden seien.
«Offiziellen Vertretern des dafür verantwortlichen verbrecherischen Regimes kann an der Elbe nur auf eine Weise begegnet werden – mit Ausladung und Teilnahmeverbot», sagte Makeiev der Deutschen Presse-Agentur. «Sonst belohnt man Angriffskriege und verspottet den Friedensschwur als Farce.»
Der russische Botschafter Sergej Netschajew will an diesem Freitag in Torgau an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Aufeinandertreffens US-amerikanischer und sowjetischer Soldaten auf der zerstörten Elbebrücke am 25. April 1945 teilnehmen. Die Stadt Torgau als Veranstalter hat signalisiert, dass sie den Botschafter nicht daran hindern will. (dpa)
21:55 Uhr
Donnerstag, 24. April
Trump: Russland machte in der Ukraine bereits ein Zugeständnis
Russland hat nach den Worten von US-Präsident Donald Trump bereits ein «ziemlich grosses Zugeständnis» gemacht, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Russland habe nicht die Kontrolle über das gesamte Land übernommen, sagte Trump am Donnerstag im Weissen Haus während eines Treffen mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre. Die Ukraine und weite Teile Europas haben diese Interpretation zurückgewiesen und führen an, dass die Unterbrechung einer Landnahme durch Russland kaum ein Zugeständnis sei.
Trump äusserte sich auch erneut zu einem schweren russischen Angriff mit Raketen und Drohnen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht zum Donnerstag. Dabei kamen mindestens zwölf Menschen ums Leben. «Mir hat die letzte Nacht nicht gefallen», sagte Trump über den Angriff. «Ich war nicht glücklich damit.» Der Präsident erklärte zudem, die Krim sei der Ukraine 2014 kampflos abgenommen worden. Er wies auch darauf hin, dass die Annexion der ukrainischen Halbinsel unter Präsident Barack Obama erfolgt sei. (dpa)
17:50 Uhr
Donnerstag, 24. April
Tote bei Luftangriff auf Kiew – Druck auf Selenski wächst
Mit neuen massiven Luftschlägen auch gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew setzt Russland Präsident Wolodimir Selenski zunehmend unter Druck, auf ein Friedensangebot einzugehen. Nicht nur die russische Führung warf Selenski fehlenden Willen für eine Beendigung des Krieges vor, sondern auch US-Präsident Donald Trump ging ihn erneut scharf an. Trump warf ihm vor, den Krieg zu verlängern und warnte, er könne die gesamte Ukraine verlieren. Derweil starben bei den Angriffen mit Raketen und Drohnen auf Wohnhäuser mindestens 12 Menschen, 90 weitere wurden der Militärverwaltung zufolge verletzt. Die Attacke kritisierte Trump ebenfalls.
«Wir müssen eine Vereinbarung mit Selenski treffen», sagte Trump. Zuvor kochte ein Streit hoch um die von Moskau schon 2014 annektierte Krim. Selenski lehnte es ab, die Schwarzmeerhalbinsel als russisches Gebiet anzuerkennen. Die russische Führung lobte Trump für seine Belehrung Selenskis, dass die Ukraine das Gebiet schon 2014 verloren und damals nicht darum gekämpft habe. Das entspreche voll der Position Moskaus, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Moskau wirft Kiew vor, Friedensprozess zu torpedieren
Moskau warf Selenski «absolute Unfähigkeit zum Verhandeln» für ein Ende des Krieges vor. Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, kritisierte, dass der ukrainische Präsident nur Verhandlungen zu seinen eigenen Bedingungen führen, aber keine Zugeständnisse eingehen wolle. «Dieser schizophrene Ansatz zeigt die absolute Verhandlungsunfähigkeit und die Verantwortungslosigkeit Kiews, das ohne Rücksicht auf die Opfer danach strebt, das Gemetzel bis zum letzten Ukrainer fortzusetzen», sagte sie.
Sacharowa und Peskow sagten, dass Russland seine Gespräche mit den Amerikanern über eine Lösung des Konflikts um die Ukraine fortsetze. Russland erwartet dazu auch den US-Sondergesandten Steve Witkoff zu einem neuen Besuch. Einen Termin nannte Peskow nicht. Zugleich betonte er, dass Russland an einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert sei.
Kurz zuvor hatte der Kremlsprecher in einem Interview betont, dass Russland an seiner Forderung nach einem völligen Rückzug der Ukrainer aus den vier 2022 von Moskau annektierten Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja festhalte. (dpa)
14:28 Uhr
Donnerstag, 24. April
Trumps Reaktion auf Putin Kiew-Angriff: «Wladimir, Stopp!»
US-Präsident Donald Trump taxiert den Grossangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew als «unnötig». Das Timing mitten in den Gesprächen sei schlecht. An die Adresse Putins schreibt Trump auf seinem Kurznachrichtenkanal Truth Social: «Wladimir, STOP!» Der russische Präsident solle sich lieber auf den Friedens-Deal konzentrieren. (jk)
14:25 Uhr
Donnerstag, 24. April
Selenski: Angriff auf Kiew war einer der ungeheuerlichsten bisher
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat den massiven Raketen- und Drohnenangriff auf Kiew in der Nacht zum Donnerstag als eine der ungeheuerlichsten russischen Attacken auf sein Land seit Kriegsbeginn verurteilt. Nach vorläufigen Informationen habe Russland mit mehr als 250 Drohnen und Raketen Zivilisten angegriffen, sagte Selenski am Donnerstag während eines Besuchs in Südafrika. Mindestens neun Menschen kamen ums Leben.
Der ukrainische Präsident betonte, dass er weiter an einer Friedenslösung interessiert sei, aber nach der jüngsten Attacke sei deutlich geworden, dass es auf Russlands Absichten ankomme. «Denn es ist in Moskau, wo sie eine Entscheidung treffen müssen.» (AP)
11:25 Uhr
Donnerstag, 24. April
Nach Angriff auf Kiew: Selenski bricht Besuch in Südafrika ab
Nach einem Raketen- Drohnenangriff auf Kiew mit mindestens neun Toten bricht der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski einen Staatsbesuch in Südafrika vorzeitig ab. Er werde unmittelbar im Anschluss an eine Unterredung mit Präsident Cyril Ramaphosa in die Ukraine zurückkehren, schrieb Selenski am Donnerstag auf Telegram.
Der Angriff auf Kiew ereignete sich in der Nacht zum Donnerstag, als Selenski bereits nach Südafrika abgereist war. Ramaphosa hat sich aufgrund der Beziehungen Südafrikas zu Russland, die beide dem Staatenblock Brics angehören, als möglicher Vermittler angeboten. Seine Bemühungen haben allerdings bisher kaum konkrete Fortschritte gebracht. Ramaphosa sagte, er habe am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und beide hätten sich verpflichtet, «gemeinsam auf eine friedliche Lösung des russisch-ukrainischen Konflikts hinzuarbeiten». (AP)
07:14 Uhr
Donnerstag, 24. April
Neun Menschen bei russischem Angriff auf Kiew getötet
Bei einem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht auf Donnerstag neun Menschen getötet und 63 weitere verletzt worden. Darunter waren auch sechs Kinder, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt auf ihrem Telegram-Kanal mitteilte. Tymur Tkatschenko, der Leiter der Militärverwaltung sagte, es seien auch Brände in mehreren Wohngebäuden gemeldet worden. Weitere Details lagen zunächst nicht vor. (AP)
06:28 Uhr
Donnerstag, 24. April
Trump: «Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland»
Bei den Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine ist Russland nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump bereit für eine Lösung. «Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland», sagte Trump nach der Unterzeichnung mehrerer Dekrete zum Bildungssystem in Washington. «Wir müssen eine Vereinbarung mit (dem ukrainischen Präsidenten) Selenski treffen», sagte Trump. «Ich dachte, es wäre einfacher, mit Selenski zu verhandeln. Bis jetzt war es schwieriger, aber das ist okay.» Trump liess offen, ob er den ukrainischen Präsidenten bei den Papst-Trauerfeierlichkeiten in Rom am Samstag sehen wird. (dpa)
18:51 Uhr
Mittwoch, 23. April
Trump: Selenski verlängert mit seiner Haltung den Krieg
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski für dessen Weigerung scharf kritisiert, die Besetzung der Krim zu akzeptieren. Er warf ihm vor, damit den Krieg zu verlängern. «Wenn er die Krim haben will, warum haben sie dann nicht schon vor elf Jahren um sie gekämpft, als sie ohne einen Schuss an Russland übergeben wurde?», schrieb auf seiner Plattform Truth Social. Es seien solche aufhetzende Äusserungen, die es schwierig machten, diesen Krieg beizulegen. «Diese Aussage ist sehr schädlich für die Friedensverhandlungen mit Russland», schrieb der US-Präsident.
Selenski hatte Gebietsabtretungen an Russland zuvor kategorisch ausgeschlossen. «Da gibt es nichts zu bereden. Das steht ausserhalb unserer Verfassung», sagte der Staatschef in Kiew mit Blick auf von Russland annektierte ukrainische Gebiete wie die Schwarzmeerhalbinsel Krim. (dpa)
18:20 Uhr
Mittwoch, 23. April
Ein Toter nach russischem Bombenangriff in der Ostukraine
Bei einem russischen Bombenangriff auf die ostukrainische Stadt Slowjansk ist mindestens ein Mensch getötet worden. Zwei weitere Personen seien verletzt worden, schrieb der Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram. Ausserdem wurden durch den Luftangriff mit zwei Bomben demnach 17 Privathäuser beschädigt.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Russische Angriffe führen immer wieder zu zivilen Opfern in der Ukraine. (dpa)
16:41 Uhr
Mittwoch, 23. April
Putin kritisiert russische Drohnenproduktion als zu gering
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Drohnenproduktion der Rüstungsindustrie für den Krieg gegen die Ukraine als ungenügend bemängelt. «An diesen Kampfmitteln fehlt es bis heute», sagte der Kremlchef bei einer Sitzung der Militär- und Rüstungskommission in Moskau. An der Front würden speziell per Kamera gesteuerte Drohnen sehnlichst erwartet, da sie ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Kriegsführung seien.
Zugleich zeigte er sich «überzeugt, dass alle Pläne zur Produktionssteigerung bei Drohnen erfüllt werden.» So sei es im Vorjahr immerhin gelungen, die Zahl der hergestellten Drohnen auf 1,5 Millionen zu steigern. Täglich gelangten davon etwa 4.000 ferngesteuerte Drohnen an die russisch-ukrainische Front.
Mit Blick auf andere Bereiche lobte Putin die guten Produktionsziffern. «Im vergangenen Jahr haben praktisch alle Rüstungsunternehmen die Staatsaufträge in vollem Umfang, hochwertig und termingerecht umgesetzt», sagte der Staatschef. Zum Teil seien die Aufträge vorfristig erfüllt worden. Seinen Angaben nach wurden so auch mehr als 4.000 Einheiten gepanzerter Technik, sowie 180 Kampfflugzeuge und -helikopter ausgeliefert.
Im Februar 2022 hat Russland die Invasion in die Ukraine begonnen. Einschliesslich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim kontrolliert Russland fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets. (dpa)
16:14 Uhr
Mittwoch, 23. April
Polnischer Aussenminister an Russland: «Habt ihr nicht genug Land?»
Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski hat in einer Rede vor dem Parlament in Warschau am Mittwoch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit scharfen Worten kritisiert. «Habt ihr nicht genug Land?», fragte er in Richtung von Präsident Wladimir Putin und dessen Getreuen im Kreml. «Elf Zeitzonen und immer noch nicht genug? Kümmert euch darum, das, was innerhalb eurer Grenzen ist, besser und nach internationalem Recht zu regieren.»
Sikorski sagte in der jährlichen Rede zur Aussenpolitik weiter, der Krieg an der Grenze zu Polen belaste auch die eigenen Bürger. «Die Angst und die Frage, was passieren wird, haben sich in polnischen Häusern eingenistet. Sind auch wir von einer russischen Aggression bedroht? Bewegen sich die Beziehungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten auf eine Krise zu? Kann Europa seine Verteidigungskapazitäten schnell verbessern?»“.
Sikorski erwähnte US-Präsident Donald Trump nicht namentlich, spielte aber auf dessen Kurswechsel in der Ukraine- und Europa-Politik an. «Die grösste Bedrohung für Polen wäre der Zerfall der westlichen Gemeinschaft. Deshalb können wir uns keine Illusionen oder Untätigkeit leisten. Wir können es uns nicht leisten, allein zu sein.» Putin und dessen Anhänger würden letztlich in ihrem Streben nach einer Wiederherstellung der russischen Grossmachtstellung aber scheitern, sagte der polnische Aussenminister. «Ihr werdet hier nie wieder regieren, weder in Kiew, noch in Vilnius, noch in Riga, noch in Tallinn, noch in Chisinau.»
Seit Kriegsbeginn seien die russischen Truppen nur langsam vorangekommen und hätten gewaltige Verluste erlitten, sagte Sikorski. Putin habe damit gerechnet, die Ukraine binnen weniger Tage zu erobern. Nach drei Jahren Krieg steckten seine Soldaten aber immer noch im Osten des Landes fest. «Es wird geschätzt, dass der Krieg Russland bereits mindestens 200 Milliarden Dollar gekostet hat und fast eine Million russische Soldaten vom Schlachtfeld verschwunden sind. Die ukrainischen Verluste sind geringer, und sie haben weder die Einnahme ihrer Hauptstadt noch die Einsetzung einer Marionettenregierung zugelassen.» (AP)
15:24 Uhr
Mittwoch, 23. April
Vizeregierungschefin: Ukraine will verhandeln – nicht kapitulieren
Die ukrainische Regierung will bei Gesprächen über eine Friedenslösung trotz Drucks aus Washington an ihren Positionen festhalten. «Die Ukraine ist bereit zu verhandeln - aber nicht zu kapitulieren, sagte Vizeregierungschefin Julia Swyrydenko am Mittwoch.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, sein Land sei bereit für Verhandlungen egal welchen Formats, solange diese den Weg zu einer Waffenruhe und echten Friedensgesprächen bereiteten. «Wir bestehen auf einer sofortigen, vollständigen und bedingungslosen Waffenruhe», schrieb Selenskyj am Mittwoch auf seinem Telegram-Channel und verwies dabei auf einen Vorschlag, den die Vereinigten Staaten vor sechs Wochen unterbreitet hatten.
Am Dienstag hatte Selenskyj eine Abtretung von Territorium an Russland als Teil eines möglichen Friedensabkommens ausgeschlossen.
US-Vizepräsident JD Vance bekräftigte aber, dass aus Sicht der USA beide Seiten einige Gebiete aufgeben müssten, die sie derzeit hielten. Ein geplantes Treffen von Spitzendiplomaten der USA, Grossbritanniens, Frankreichs und der Ukraine in London fand nach einer kurzfristigen Absage von US-Aussenminister Marco Rubio nicht wie geplant statt.
Statt Rubio wurden die USA vom Sondergesandten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, vertreten. (dpa)
13:37 Uhr
Mittwoch, 23. April
Aussenministertreffen zur Ukraine in London geplatzt
Ein für Mittwoch geplantes Treffen von Spitzendiplomaten der USA, Grossbritanniens, Frankreichs und der Ukraine ist in letzter Minute abgesagt worden. Der gastgebende britische Aussenminister David Lammy teilte mit, stattdessen würden an dem Treffen ausschliesslich Berater teilnehmen und Wege zum Frieden in der Ukraine diskutieren.
Das US-Aussenministerium teilte am Dienstag mit, Aussenminister Marco Rubio werde wegen Terminschwierigkeiten nicht nach London reisen.
Rubios abrupte Absage liess Zweifel an der Richtung der Verhandlungen aufkommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schloss eine Abtretung von Territorium an Russland als Teil eines möglichen Friedensabkommens aus und bezeichnete einen solchen Schritt als nicht umsetzbar.
Der ukrainische Staatschef reagierte am Dienstag auf Berichte, wonach die US-Regierung ein Abkommen vorschlägt, das es Russland erlauben würde, besetzte ukrainische Gebiete als Teil eines möglichen Friedensabkommens zu behalten.
US-Vizepräsident JD Vance sagte, die Verhandlungen näherten sich dem Moment der Wahrheit. «Wir haben sowohl den Russen als auch den Ukrainern einen eindeutigen Vorschlag unterbreitet, und es ist an der Zeit, dass sie entweder Ja sagen oder die Vereinigten Staaten sich aus diesem Prozess zurückziehen», sagte Vance am Mittwoch während eines Besuchs in Indien. Es handele sich um einen sehr fairen Vorschlag, der die territorialen Grenzen in etwa dort einfrieren würde, wo sie heute seien. Beide Seiten müssten aber einige Gebiete aufgeben, die sie derzeit hielten. Weitere Einzelheiten zu dem Vorschlag nannte er nicht.
Ungeachtet der Absage des Aussenministertreffens traf am Mittwoch eine ranghohe ukrainische Delegation in London ein. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, teilte auf der Plattform X mit, der Delegation gehörten Aussenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umerow sowie er selbst an.
«Der Weg zum Frieden ist nicht einfach, aber die Ukraine war und bleibt den Bemühungen zum Frieden verpflichtet», sagte Jermak. Die ukrainischen Vertreter würden über Möglichkeiten diskutieren, eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe als ersten Schritt zu einer umfassenden Lösung zu erreichen.
US-Präsident Donald Trump drängt auf ein Ende des Krieges und sagte in der vergangenen Woche, dass die Verhandlungen sich zuspitzten. Zuvor hatte Aussenminister Rubio angedeutet, dass sich die USA bald von den Verhandlungen zurückziehen könnten, wenn diese nicht vorankommen.
Zu den Teilnehmern des Treffens gehörte der Generalleutnant im Ruhestand Keith Kellogg, Trumps Gesandter für die Ukraine und Russland. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wollte nach Angaben russischer Vertreter im Laufe dieser Woche erneut nach Moskau reisen. (dpa)
13:08 Uhr
Mittwoch, 23. April
ISW: Einfrieren der Front wäre kein Garant für Frieden
Ein laut Zeitungsberichten von Moskau vorgeschlagener Stopp der russischen Invasion in der Ukraine an der derzeitigen Frontlinie wird Experten zufolge keine künftigen Aggressionen seitens Russland verhindern.
Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington schreibt zu entsprechenden Berichten unter anderem in der «Financial Times», ein mögliches künftiges russisches Abkommen über das Einfrieren der Front, ohne dass Russland die vollständige Kontrolle über die Oblaste Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson erlange, schließe künftige russische Aggressionen zur Durchsetzung seiner weitergehenden territorialen Forderungen nicht aus. Das sei insbesondere der Fall, wenn das Abkommen ein Moratorium für den Erhalt westlicher Militärhilfe für die Ukraine vorsehe. (dpa)
11:11 Uhr
Mittwoch, 23. April
Hochrangige Ukraine-Delegation in London
In London ist eine ukrainische Delegation zu Beratungen mit westlichen Verbündeten über ein Ende des russischen Angriffskrieges eingetroffen. «Der Weg zum Frieden ist nicht einfach, aber die Ukraine war und bleibt den Friedensbemühungen verpflichtet», schrieb der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, nach der Ankunft bei Telegram. Er werde von Aussenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umjerow begleitet.
Jermak betonte, dass «wie in Paris vereinbart», Sondierungen mit US-amerikanischen und europäischen Vertretern geplant seien. Zuvor war bekanntgeworden, dass ein Treffen auf Aussenministerebene verschoben wurde. Stattdessen sollen Gespräche nur auf Beraterebene stattfinden, hiess es. Insbesondere das Fernbleiben von US-Aussenminister Marco Rubio dämpft nun die Erwartungen an den Termin in London.
Vor Gesprächen den über ein Ende des russischen Angriffskrieges hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski Gebietsabtretungen an Russland kategorisch ausgeschlossen. «Da gibt es nichts zu bereden. Das steht ausserhalb unserer Verfassung», sagte er mit Blick auf von Russland annektierte ukrainische Gebiete wie die Schwarzmeerhalbinsel Krim. Medienberichten zufolge sind ukrainische Gebietsabtretungen an Russland zumindest Gegenstand von Gesprächen zwischen Washington und Moskau. (dpa)
21:12 Uhr
Dienstag, 22. April
Selenski: Sind weiter zu Waffenruhe bereit
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die Bereitschaft zu einer auch nur teilweisen Waffenruhe mit Russland erneuert. «Die Ukraine ist zu einer bedingungslosen Waffenruhe bereit, und wenn diese Waffenruhe teilweise ist, dann sind wir zu spiegelbildlichen Massnahmen bereit», sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz in Kiew. Als Beispiele führte er den Verzicht auf Angriffe auf Energieanlagen oder den Einsatz von weitreichenden Waffen an.
Für Selenski ist dabei die von Russland um den vergangenen Ostersonntag ausgerufene Waffenruhe ein Beleg, dass es einzig von Moskau abhängt, den Beschuss zu verringern. «Aber bis zu einer bedingungslosen Waffenruhe ist es noch sehr weit», unterstrich der Präsident.
Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren gegen eine russische Invasion. Die USA drängen die Kriegsparteien seit mehreren Wochen zu einer Waffenruhe, aber bisher ohne Erfolg. (dpa)
18:48 Uhr
Dienstag, 22. April
Explosionen in grossem Munitionslager östlich von Moskau
Östlich von Moskau hat ein Brand in einem Munitionslager der Raketen- und Artilleriestreitkräfte mehrere Explosionen verursacht. Ursache des Feuers sei der Verstoss gegen Sicherheitsbestimmungen beim Umgang mit Explosionsstoffen, teilte das russische Verteidigungsministerium Nachrichtenagenturen in Moskau zufolge mit. Verletzte gebe es vorläufigen Informationen nach nicht. Die örtlichen Behörden riefen den Notstand in der Region Wladimir aus, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Zuvor hatte bereits der Gouverneur der Region Wladimir, Alexander Awdejew, die Explosion bestätigt, aber vor der Verbreitung von Bild- und Videomaterial gewarnt. Dies sei strafbar, schrieb er auf seinem Telegramkanal. Die Kreisverwaltung teilte mit, dass wegen der anhaltenden Explosionen zwei Dörfer in unmittelbarer Nähe der Munitionsbasis evakuiert werden müssten: Barsowo und Mirny.
Das Munitionslager nahe der Stadt Kirschatsch zählt zu einem der grössten Depots der russischen Streitkräfte. Es ist mehr als 500 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. (dpa)
16:09 Uhr
Dienstag, 22. April
Russische Drohnen attackieren Odessa
Die ukrainische Hafenstadt Odessa ist nach Angaben lokaler Behörden in der Nacht zum Dienstag mit russischen Drohnen attackiert worden. Regionalgouverneur Oleh Kiper schrieb am Dienstag bei Telegram, Odessa sei zum Ziel einer «massiven Attacke» durch russische Drohnen geworden. Ein Wohngebäude in dicht besiedeltem, städtischem Gebiet, zivile Infrastruktur und eine Bildungseinrichtung seien getroffen worden. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe in der Nacht 54 Schahed- und Täuschungsdrohnen auf die Ukraine abgefeuert.
Weniger als 24 Stunden zuvor war eine einseitig vom Kreml ausgerufene Waffenruhe über Ostern ausgelaufen, gegen die Russland nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski jedoch mehr als 2.900 Mal verstossen haben soll. Die Nachrichtenagentur AP konnte nicht prüfen, ob die vom Kreml ausgerufene Waffenruhe entlang der etwa 1.000 Kilometer langen Frontlinie Bestand hatte. (AP)
21:56 Uhr
Montag, 21. April
Putin bringt direkte Gespräche mit Kiew ins Spiel
Kremlchef Wladimir Putin hat direkte Gespräche mit Kiew über die Ausweitung eines Moratoriums von Angriffen gegen bestimmte Objekte in den Raum gestellt. Russland habe registriert, dass die Ukraine versuche, beim Thema Waffenruhe die Initiative zu übernehmen, eine Verlängerung anstrebe oder weitere Objekte vom Beschuss ausnehmen wolle, sagte Putin russischen Journalisten. «Wir müssen darüber nachdenken.»
Zwar zeigte er sich gegenüber dem von Kiew vorgeschlagenen Verzicht auf Angriffe auf zivile Anlagen skeptisch. Er sei aber bereit, solche Fragen in bilateralen Gesprächen zu klären, sagte Putin. Bilateral bedeute in dem Fall direkt mit der ukrainischen Seite, betonte später Kremlsprecher Dmitri Peskow. Bislang laufen die Verhandlungen über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zwischen Moskau und Kiew nur indirekt - wobei sich die USA zuletzt als Vermittler eingeschaltet haben.
Putin rechtfertigt Angriffe auf zivile Objekte
Russland habe in der jüngsten Zeit Angriffe gegen zivile Objekte verübt, räumte der Kremlchef ein und nannte dabei die Attacke auf Sumy, bei der ukrainischen Angaben nach 35 Menschen ums Leben kamen, die meisten davon Zivilisten. Putin jedoch erklärte, der Raketenschlag habe einer Versammlung ukrainischer Offiziere gegolten, die in der Stadt ausgezeichnet worden. Daher sei die Attacke berechtigt gewesen.
Zugleich zog der 72-Jährige ein positives Fazit zur von ihm verkündeten Osterwaffenruhe für die Ukraine. «Insgesamt beobachten wir eine Verringerung der Kampfhandlungen des Gegners, das ist wahr», sagte Putin. Dennoch habe die Ukraine fast 5.000 Mal gegen die von ihm angeordnete Waffenruhe verstossen, führte er aus. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte Moskau zuvor rund 3.000 Verstösse vorgeworfen. (dpa)
06:27 Uhr
Montag, 21. April
Nach Feuerpause erneut Luftalarm in der Ukraine
Kurz nach dem Ende der von Moskau angeordneten Oster-Feuerpause im Ukraine-Krieg hat es in der Nacht in weiten Teilen der Ukraine erneut Luftalarm gegeben. Die ukrainische Luftwaffe warnte unter anderem im grenznahen Gebiet Sumy sowie in Charkiw, Saporischschja, Donezk und Dnipro vor einer Gefahr durch feindliche Luftangriffe. An mehreren Orten gab es Berichte über Explosionen. Zu Schäden oder Opfern war zunächst nichts bekannt.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Samstag eine 30-stündige Waffenruhe verkündet, die um Mitternacht Moskauer Zeit (23.00 Uhr MESZ am Sonntag) endete.
Einer Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski, die Feuerpause nach Ostern um 30 Tage zu verlängern, kam Moskau nicht nach. Auch auf einen weiteren Vorschlag Selenskis, für 30 Tage zumindest von Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen auf zivile Objekte abzusehen, reagierte der Kreml nicht.
Selenski: Russland verletzt Oster-Waffenruhe fast 3000 Mal
Nach Ablauf der von Moskau angeordneten Oster-Waffenruhe hatte der ukrainische Präsident Selenski den russischen Streitkräften im Tagesverlauf 2935 Verletzungen der Feuerpause vorgeworfen. Die meisten Angriffe der russischen Streitkräfte hätten sich gegen Pokrowsk im Gebiet Donezk gerichtet, berichtete Selenski auf der Plattform X.
Die Waffenruhe habe demnach auch nicht für das grenznahe russische Gebiet Kursk gegolten. Insgesamt habe es an der gesamten Frontlinie 96 russische Angriffe gegeben. In 1882 Fällen sei Beschuss auf ukrainische Stellungen gemeldet worden. Zudem habe es über 950 Einsätze mit Drohnen gegeben, teilte Selenski unter Berufung auf Informationen des ukrainischen Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj mit.
«Taten sprechen immer lauter als Worte»
Der ukrainische Präsident beklagte, dass Moskau weder seiner Forderung nach einer Verlängerung der Feuerpause noch seinem Vorschlag für eine begrenzte Feuerpause in der Luft nachgekommen war.
Selenski kündigte an, dass die Massnahmen seines Landes weiterhin symmetrisch bleiben würden: «Waffenruhe wird mit Waffenruhe beantwortet, und russische Angriffe werden mit unseren eigenen zur Verteidigung beantwortet», schrieb er weiter. «Taten sprechen immer lauter als Worte.»
Die Ukraine beklagt in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg vor allem fast täglich schwere Luftangriffe von russischer Seite mit massiven Schäden an Energieanlagen und ziviler Infrastruktur. Immer wieder sterben dabei Zivilisten, oder sie werden verletzt. Russland betont zwar stets, nur militärische Ziele anzugreifen, dennoch zeugen Bilder beinahe täglich von Treffern in Wohnhäusern oder anderen zivilen Objekten.
USA zunehmend ungeduldig
In den Bemühungen, zwischen der Ukraine und Russland zu vermitteln und ein Ende des Krieges zu erreichen, zeigt sich die US-Regierung zunehmend ungeduldig. US-Präsident Donald Trump schrieb am Sonntagabend in dem sozialen Netzwerk Truth Social: «Hoffentlich machen Russland und die Ukraine diese Woche einen Deal». Er fügte hinzu: «Beide werden dann anfangen, grosse Geschäfte zu machen mit den Vereinigten Staaten von Amerika, die sich hervorragend entwickeln, und ein Vermögen verdienen.»
Trump verlangt von beiden Seiten Kompromissbereitschaft - was besonders bei den westlichen Verbündeten der Ukraine zu der Sorge führt, dass diese schmerzhafte Zugeständnisse machen muss. Putin ist bislang nicht von seinen Maximalforderungen abgerückt. US-Aussenminister Marco Rubio hatte vor wenigen Tagen deutlich gemacht, dass die USA schnelle Fortschritte erwarten - und ihre Bemühungen um einen Frieden einstellen könnten, wenn sie zu dem Schluss kommen, dass ein Ende des Krieges nicht machbar erscheint.
Zuletzt schon Probleme mit Feuerpause für Energieanlagen
Bei seinem Telefonat mit US-Präsident Trump hatte Putin am 18. März eine Feuerpause für Energieanlagen angeordnet. Allerdings beklagte Selenski da ebenfalls eine Vielzahl von Verstössen von russischer Seite. Auch Moskau listete Dutzende Fälle auf, in denen russische Energie-Infrastruktur von ukrainischer Seite angegriffen worden sei. Diese Vereinbarung lief vorige Woche aus, ohne dass Putin offiziell eine Verlängerung verfügte.
Solche thematisch eingegrenzten Feuerpausen gelten als leichter umsetzbar als die umfassenden zu Wasser, zu Land und in der Luft. Kiew und Moskau warnen immer wieder, dass eine allgemeine Waffenruhe vor allem dazu genutzt werden könnte, dass sich die Gegner neu positionieren und aufrüsten, um dann gestärkt die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen. Die beiden Kriegsparteien werfen sich gegenseitig vor, kein echtes Interesse an einem Frieden zu haben. (dpa)
06:15 Uhr
Sonntag, 20. April
Oster-Feuerpause in der Ukraine: Hoffen auf Verlängerung
Nach Moskaus Ankündigung einer Feuerpause zu Ostern hat Kiew eine Verlängerung um 30 Tage vorgeschlagen. In der Nacht beobachteten sich die Soldaten der beiden Kriegsparteien, um sofort auf eventuelle Verstösse gegen die Feuerpause zu reagieren. Beide Seiten warfen der jeweils anderen vor, wiederholt gegnerische Stellungen angegriffen zu haben. Kiew hatte nach der Erklärung Moskaus betont, man werde sich am Verhalten der russischen Seite orientieren. «Schweigen (der Waffen) im Gegenzug für Schweigen, Abwehrschläge als Antwort auf Angriffe», betonte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski auf der Plattform X.
Kremlchef Wladimir Putin hatte am Karsamstag in seinem Krieg gegen die Ukraine überraschend eine kurze Feuerpause für Ostern ausgerufen und entsprechende Befehle an die Truppen erteilt. Die Feuerpause soll demnach 30 Stunden gelten - vom frühen Samstagabend bis Mitternacht (Ortszeit) am Ostersonntag.
Der ukrainische Präsident Selenski reagierte nach anfänglicher Skepsis mit einem Gegenvorschlag und brachte eine Verlängerung der Feuerpause um 30 Tage ins Spiel. «Falls die vollständige Feuerpause tatsächlich hält, schlägt die Ukraine eine Verlängerung über den 20. April hinaus vor», schrieb Selenski auf der Plattform X. «Das würde Russlands wahre Absichten zeigen - denn 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Massnahmen», fügte der Präsident hinzu. «30 Tage würden dem Frieden eine Chance geben.»
Selenski: Weiter Kämpfe auf russischem Boden
Trotz der Feuerpause berichtete Selenski bei X von anhaltenden Kämpfen auf russischem Boden und von Artilleriebeschuss entlang der Front in der Ukraine. In manchen Gebieten habe sich die Lage unterdessen beruhigt.
Die von Putin angekündigte Feuerpause bezog sich demnach auf die Front in der Ukraine. Selenski berichtete unter Berufung auf den Oberbefehlshaber des ukrainischen Militärs, in den russischen Grenzregionen Kursk und Belgorod - wo die Ukraine Vorstösse auf russischen Boden gemacht hat - werde derweil weiter gekämpft. Dort gebe es auch weiter russische Angriffe. Die militärischen Angaben Kiews liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
In der Ukraine selbst war die russische Artillerie laut Selenskis Post an manchen Frontabschnitten weiter zu hören. Auch russische Drohnen seien weiter im Einsatz. Das ukrainische Militär werde sich so verhalten, wie es von Russland vorgemacht werde.
In verschiedenen Richtungen der Frontlinie habe es bis 6.00 Uhr morgens (5.00 Uhr MESZ) bereits 59 Fälle von russischem Beschuss und 5 Angriffe durch russische Einheiten gegeben, teilte Selenski auf der Plattform X mit. Insgesamt versuche die russische Armee den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich an die Feuerpause halte. Trotzdem gebe es vereinzelte Versuche, in der Ukraine vorzurücken und Kiews Streitkräften Schaden zuzufügen, sagte er.
Der Generalstab in Kiew berichtete, am Samstag habe es insgesamt 107 bewaffnete Zusammenstösse entlang der Fronten gegeben, dazu russische Artillerie- und Luftangriffe. Aus der auf Facebook verbreiteten Statistik ging jedoch nicht hervor, ob und wie viele Kampfhandlungen es nach Inkrafttreten der Feuerpause gegeben habe.
Auch das russische Militär berichtete von Verstössen und bewaffneten Provokationen der Ukrainer. Vor allem bei Cherson im Süden der Ukraine habe es heftigere Zusammenstösse gegeben.
Ukrainischer Aussenminister zu Putin: «30 Stunden statt 30 Tage»
Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha äusserte sich unterdessen ebenfalls kritisch zu der 30-stündigen Feuerpause zu Ostern. Er erinnerte in einem Beitrag auf X daran, dass die Ukraine bei Friedenssondierungen Anfang März in Dschidda dem US-Vorschlag einer 30-tägigen Feuerpause zugestimmt habe. Allerdings habe Russland abgelehnt und stattdessen eine Reihe von Vorbedingungen gestellt.
«30 Stunden statt 30 Tage», fasste Sybiha Putins Angebot zusammen. Leider sei das russische Missverhältnis zwischen Erklärungen und Tatsachen bekannt. «Wir wissen, dass wir seinen Worten nicht trauen können und dass wir die Taten betrachten, und nicht die Worte.» Nach seiner Meinung könnte Moskau jederzeit einer 30-tägigen Feuerpause ohne Vorbedingungen zustimmen.
Zunehmender Druck aus Washington
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass die Waffenruhe aus humanitären Gründen eingeführt werde. Die Hintergründe dieser Entscheidung waren zunächst unklar. Putin hatte bereits im Januar 2023 zum orthodoxen Weihnachtsfest seinen Truppen eine anderthalbtägige Feuerpause an den Fronten in der Ukraine befohlen.
Zuletzt hatte Washington den Druck auf die Kriegsparteien erhöht, der baldigen Aufnahme von Friedensgesprächen zuzustimmen. US-Präsident Donald Trump hat klargemacht, dass er schnelle Fortschritte sehen will, damit der Krieg in der Ukraine bald endet - andernfalls könnte seine Regierung ihre Bemühungen einstellen. Er wolle «sehr bald» eine Einigung sehen, sagte Trump im Weissen Haus. Wie viele Tage damit gemeint seien, konkretisierte er nicht. Der US-Präsident betonte, dass er bei mangelnder Kompromissbereitschaft beider Seiten kein Interesse an einer Fortsetzung seiner Vermittlungsbemühungen habe.
UN nehmen Feuerpause «zur Kenntnis»
Die Vereinten Nationen nahmen die von Moskau angekündigte Feuerpause kommentarlos «zur Kenntnis», wie Stéphane Dujarric, Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres sagte. «Wir haben immer wieder einen dauerhaften Waffenstillstand in der Ukraine gefordert und bekräftigen unsere Unterstützung für sinnvolle Bemühungen um einen gerechten, dauerhaften und umfassenden Frieden, der die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen, dem Völkerrecht und den einschlägigen UN-Resolutionen uneingeschränkt wahrt.» (dpa)
20:52 Uhr
Samstag, 19. April
Selenski schlägt Verlängerung der Feuerpause vor
Nach der von Moskau überraschend angekündigten kurzen Feuerpause zum Osterfest hat der ukrainische Präsident im Gegenzug eine Verlängerung um 30 Tage vorgeschlagen. «Falls die vollständige Feuerpause tatsächlich hält, schlägt die Ukraine eine Verlängerung über den 20. April hinaus vor», schrieb Wolodimir Selenski auf der Plattform X. «Das würde Russlands wahre Absichten zeigen - denn 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Massnahmen», fügte der Präsident hinzu. «30 Tage würden dem Frieden eine Chance geben.»
Selenski betonte, dass die Ukraine bereit sei, sich an dem Verhalten der russischen Streitkräfte zu orientieren: «Schweigen (der Waffen) im Gegenzug für Schweigen, Abwehrschläge als Antwort auf Angriffe.» Er betonte, dass den Worten aus Moskau nicht vertraut werde. «Wir wissen zu gut, wie Moskau manipuliert, wir sind auf alles vorbereitet.»
Aktuell berichte das Militär, dass es an mehreren Frontabschnitten weiter russische Angriffe sowie Artilleriebeschuss gebe. Er erwarte am späteren Abend einen detaillierten Bericht über die Lage an der Front.
Kremlchef Wladimir Putin hatte am Nachmittag überraschend eine einseitige Feuerpause an der Front in der Ukraine angekündigt. Das 30-stündige Schweigen der Waffen soll bis Mitternacht am Ostersonntag dauern. (dpa)
18:38 Uhr
Samstag, 19. April
Ukraines Aussenminister traut Worten Putins nicht
Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha hat sich wie auch Präsident Wolodimir Selenskikritisch zu der von Moskau angekündigten 30-stündigen Feuerpause zu Ostern geäussert. Er erinnerte in einem Beitrag auf der Plattform X daran, dass die Ukraine bei Friedenssondierungen Anfang März in Dschidda dem US-Vorschlag einer 30-tägigen Feuerpause zugestimmt habe. Allerdings habe Russland abgelehnt und stattdessen eine Reihe von Vorbedingungen gestellt.
«30 Stunden statt 30 Tage», fasste Sybiha das Angebot Putins zusammen. Leider sei das russische Missverhältnis zwischen Erklärungen und Tatsachen bekannt. «Wir wissen, dass wir seinen Worten nicht trauen können und dass wir die Taten betrachten, und nicht die Worte.» Nach seiner Meinung könnte Moskau jederzeit einer 30-tägigen Feuerpause ohne Vorbedingungen zustimmen.
Sybiha forderte die Partner der Ukraine zu Wachsamkeit auf. «Nur Taten und nicht Worte können die Wahrheit enthüllen: Dieser Krieg begann und dauert nur wegen Russland an.»
Kremlchef Wladimir Putin hatte am Nachmittag überraschend eine 30-stündige, einseitige Feuerpause der russischen Truppen an den Frontabschnitten der Ukraine angekündigt. (dpa)
17:37 Uhr
Samstag, 19. April
Putin kündigt Oster-Waffenruhe in Ukraine an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine kurze einseitige Waffenruhe in der Ukraine über Ostern angekündigt. Die Feuerpause werde 36 Stunden lang vom (heutigen) Samstag um 18 Uhr bis um Mitternacht nach dem Ostersonntag (Moskauer Zeit) andauern, teilte der Pressedienst des Kremls mit. Putin begründete die Waffenruhe mit «humanitären Überlegungen».
«Wir gehen davon aus, dass die ukrainische Seite unserem Beispiel folgen wird. Gleichzeitig müssen unsere Truppen bereit sein, mögliche Verletzungen der Waffenruhe und Provokationen des Gegners, jede seiner aggressiven Aktionen, abzuwehren», wurde Putin nach einem Treffen mit dem russischen Generalstabschef Waleri Gerassimow zitiert.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski gab sich skeptisch. Die angekündigte Feuerpause sei nur «ein weiterer Versuch Putins, mit Menschenleben zu spielen». Warnungen vor Luftangriffen in der Ukraine und russische Drohnen im Himmel «offenbaren Putins wahre Einstellung zu Ostern und zum menschlichen Leben», schrieb Selenski auf X.
Kurz vor Putins Ankündigung am Samstag hatte das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt, das ukrainische Militär habe mit dem Dorf Oleschnja eine seiner letzten Stellungen in der russischen Grenzregion Kursk verloren. Unabhängig konnte die russische Eroberung des Ortes nicht verifiziert werden und auch von ukrainischer Seite lag zunächst keine Bestätigung vor.
Russland und die Ukraine teilten am Samstag zudem mit, sie hätten im Rahmen des grössten Gefangenenaustauschs seit Beginn des Krieges vor mehr als drei Jahren Hunderte von Gefangenen ausgetauscht.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kamen 246 russische Soldaten aus dem von Kiew kontrollierten Gebiet zurück. Ausserdem seien «als Geste des guten Willens» 31 verwundete ukrainische Kriegsgefangene im Austausch gegen 15 verwundete russische Soldaten überstellt worden. Selenski sagte, dass 277 ukrainische Soldaten aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt seien. (AP)
16:13 Uhr
Samstag, 19. April
Putin kündigt Waffenruhe für Ostern an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in seinem Krieg gegen die Ukraine erstmals einseitig eine Feuerpause ausgerufen. Sie gelte für die Fronten in der Ukraine von heute, 18.00 Uhr, bis 00.00 Uhr am 21. April (Moskauer Zeit), teilte der Pressedienst des Kreml mit. (dpa)
14:15 Uhr
Samstag, 19. April
Russland meldet Eroberung von weiterem Ort in Region Kursk
Das ukrainische Militär hat nach Darstellung Moskaus eine seiner letzten Stellungen in der russischen Grenzregion Kursk verloren. Das Dorf Oleschnja an der Grenze zwischen Kursk und der Ukraine sei von russischen Militäreinheiten erobert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit. Unabhängig konnte das nicht verifiziert werden und auch von ukrainischer Seite lag zunächst keine Bestätigung vor.
Nach einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass wird um ein weiteres Dorf, Gornal, rund elf Kilometer südlich von Oleschnja noch heftig gekämpft.
Russische und nordkoreanische Soldaten, die nach dem überraschenden Vorstoss der Ukraine in die Grenzregion im vergangenen Jahr dorthin entsandt wurden, haben Kursk fast wieder komplett unter russische Kontrolle gebracht. (dpa)
09:06 Uhr
Samstag, 19. April
Bericht: Washington könnte Krim als russisch anerkennen
Inmitten der Diskussion um ein mögliches Ende der US-Vermittlung im Ukraine-Krieg vor allem wegen der hinhaltenden Politik des Kreml ist einem Bericht zufolge von amerikanischer Seite ein neuer Versuchsballon gestartet worden. Die USA könnten bereit sein, die Krim als russisches Staatsgebiet anzuerkennen, berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Russland hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel 2014 besetzt und danach infolge eines von Moskau gesteuerten Referendums völkerrechtswidrig annektiert.
Nach Einschätzung von Bloomberg könnte ein derartiges Zugeständnis ein Signal von US-Präsident Donald Trump sein, der unter allen Umständen eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine herbeiführen will. Bisher hat sich vor allem Russland diesen Bestrebungen verschlossen, während sich die Ukraine zu Friedensgesprächen bereit gezeigt hat. Die Gesprächspartner von Bloomberg wiesen allerdings darauf hin, dass in den Gedankenspielen um die Krim noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden sei.
Kiew hat sich zu diesen Gedankenspielen noch nicht geäussert. Die Ukraine lehnt es aber kategorisch ab, auf die von Russland besetzten Landesteile zu verzichten. Dies gilt sowohl für die Krim als auch für die Gebiete in der Ostukraine, die von Moskau ebenfalls bereits völkerrechtswidrig in den russischen Staatsverband eingegliedert wurden. Der Westen lehnt eine Anerkennung der besetzten Gebiete als russisch kategorisch ab. Das gilt bislang auch für die USA.
Washington will schnell einen Deal zur Beendigung des Ukraine-Kriegs erreichen - und sonst womöglich seine Bemühungen einstellen. Er wolle «sehr bald» eine Einigung sehen, sagte Trump im Weissen Haus. Wie viele Tage damit gemein seien, konkretisierte er nicht.
Der US-Präsident betonte zugleich, dass er bei mangelnder Kompromissbereitschaft beider Seiten kein Interesse an einer Fortsetzung seiner Vermittlungsbemühungen habe. «Wenn nun aus irgendeinem Grund eine der beiden Parteien es sehr schwierig macht, werden wir einfach sagen: Ihr seid dumm. Ihr seid Dummköpfe, ihr seid schreckliche Menschen, und wir werden es einfach lassen», sagte er. «Aber hoffentlich werden wir das nicht tun müssen.» (dpa)
06:31 Uhr
Samstag, 19. April
Russische Drohnen greifen Charkiw und Saporischschja an
Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht erneut die ostukrainische Grosstadt Charkiw mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Attacken galten den Wohngebieten der Stadt, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf der Plattform Telegram mit. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. Erst am Vortag war bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw ein Mann getötet worden. Mindestens 50 Menschen wurden dabei nach offiziellen Angaben verletzt.
Ein weiterer russischer Drohnenangriff in der Nacht galt der Grossstadt Saporischschja. Das teilte der regionale Militärverwalter Iwan Fjodorow auf Telegram mit. «Es ist ein Feuer ausgebrochen, die Rettungsdienste sind im Einsatz», schrieb er, ohne weitere Details zu nennen. (dpa)
11:13 Uhr
Freitag, 18. April
USA und Ukraine wollen Rohstoffdeal am 26. April abschliessen
Das Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA soll am 26. April in Washington unterschrieben werden. Vorher werde der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal zu abschliessenden Verhandlungen am Vertragstext in den USA erwartet. Das geht aus der Absichtserklärung hervor, die beide Seiten am Donnerstag unterzeichnet haben. Die ukrainische Regierung in Kiew veröffentlichte den Text am Freitag.
Dies vorläufige Papier enthält keine wirtschaftlichen Eckdaten, sondern erklärt, dass ein gemeinsamer Investitionsfonds zum Wiederaufbau der Ukraine eingerichtet werden soll. (dpa)
11:11 Uhr
Freitag, 18. April
China weist ukrainische Vorwürfe zu Waffenlieferungen zurück
China hat Vorwürfe des ukrainischen Präsidenten Wolodymir Selenski über angebliche Waffenlieferungen an Russland zurückgewiesen. Die Volksrepublik lehne unzutreffende Anschuldigungen und politische Manipulation ab, sagte Aussenamtssprecher Lin Jian in Peking.
China habe keiner der beiden Konfliktparteien jemals tödliche Waffen geliefert, betonte Lin. Zudem würden jene Güter, die zivil als auch militärisch genutzt werden können, streng kontrolliert.
Selenski hatte zuvor erklärt, allgemeine Informationen «vom Geheimdienst SBU und der Aufklärung über Schiesspulver und Artillerie» zu haben. In der kommenden Woche wolle er konkrete Details vorlegen. Vertreter Chinas produzieren seinen Worten zufolge auch Waffen auf dem Territorium Russlands.
China, das als wichtigstes Partnerland Russlands gilt, gibt im Ukraine-Krieg offiziell eine neutrale Haltung an. Lin zufolge strebt China Friedensgespräche an.
Selenski hatte Peking bereits vorgeworfen, in China die Rekrutierung chinesischer Staatsbürger für die russische Armee zu dulden. (dpa)
10:12 Uhr
Freitag, 18. April
US-Aussenminister Rubio droht mit Ende der Friedensbemühungen
Sollte es innerhalb der nächsten Tage keinen Fortschritt bei den Bemühungen um ein Friedensabkommen zwischen Russland und der von ihm angegriffenen Ukraine geben, werden die USA sich womöglich davon verabschieden. Das gab US-Aussenminister Marco Rubio am Freitag bei einem Besuch in Paris zu verstehen. Rubio teilte mit, die US-Regierung wolle in den nächsten Tagen festlegen, ob eine Waffenruhe «in den nächsten paar Wochen möglich ist».
Bei ranghohen Gesprächen am Donnerstag in Frankreich hatten Vertreter der Ukraine, der USA und Europas über die Sicherheit der Ukraine gesprochen. Rubio berichtete, die Gespräche seien konstruktiv gewesen. Es gebe einen Rahmen für Schritte in Richtung Frieden. Aus französischen Regierungskreisen verlautete, in den kommenden Tagen werde es voraussichtlich ein neues Treffen im gleichen Format in London geben.
Rubio teilte mit, die US-Regierung wolle in den nächsten Tagen festlegen, ob eine Waffenruhe «in den nächsten paar Wochen möglich ist». AP)
06:29 Uhr
Freitag, 18. April
Tote und Verletzte bei Angriffen in der Ukraine
Trotz internationaler Bemühungen um eine Friedenslösung haben sich die Streitkräfte Russlands und der Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen überzogen. Bei einem Drohnenangriff in der nordostukrainischen Grossstadt Sumy wurde nach Angaben des geschäftsführenden Bürgermeisters Artem Kobsar ein Gebäude getroffen und ein Mensch getötet. Ausserdem gebe es einen Verletzten.
In einem dicht besiedelten Gebiet der ostukrainischen Grossstadt Charkiw schlug nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow eine Rakete ein. Der regionale Militärverwalter Oleh Sinegubow berichtete ebenfalls auf Telegram, das Geschoss habe ein mehrstöckiges Wohngebäude getroffen. Nach vorläufigen Informationen seien 20 Menschen verletzt worden. Explosionen waren Berichten zufolge auch in Vororten der ukrainischen Hauptstadt Kiew sowie in der südukrainischen Industriestadt Dnipro zu hören.
Der Gouverneur des russischen Gebiets Rostow, Juri Sljusar, teilte unterdessen via Telegram mit, die Luftabwehr habe mehrere feindliche Drohnen abgefangen und zerstört. Vorläufigen Informationen zufolge gebe es weder Schäden am Boden noch Tote oder Verletzte. Die Angaben beider Seiten liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Im Élysée-Palast in Paris hatten sich am Donnerstag Vertreter der USA, Unterhändler der Ukraine und Berater der französischen, britischen und deutschen Regierung in verschiedenen Formaten über Wege zu einer Beendigung des russischen Angriffskriegs ausgetauscht. (dpa)
06:27 Uhr
Freitag, 18. April
Russlands UN-Vertreter nennt Waffenstillstand unrealistisch
Ein Waffenstillstand im Ukraine-Krieg ist nach Worten des russischen Botschafters bei den Vereinten Nationen zurzeit unrealistisch. Schon die Vereinbarung der beiden Kriegsparteien, im beidseitigen Einvernehmen die Angriffe auf Energieeinrichtungen im jeweiligen Nachbarland einzustellen, habe nicht funktioniert, sagte der russische UN-Vertreter Wassilij Nebensja in New York.
«Wir haben es mit einer begrenzten Waffenruhe zur Energieinfrastruktur versucht, die von der ukrainischen Seite nicht eingehalten wurde. Unter diesen Umständen ist es schlicht unrealistisch, jetzt über einen Waffenstillstand zu sprechen.» Auch die Frage, wer die Einhaltung eines solchen Waffenstillstands überwachen sollte, sei ungeklärt.
Russland wirft der Ukraine mehr als 80 Verstösse gegen den einmonatigen Stopp wechselseitiger Angriffe auf Energieanlagen vor, der nach einem Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump am 18. März verkündet worden war. Zwar gab es in den 30 Tagen keine grossen russischen Attacken auf ukrainische Kraftwerke mehr.
Allerdings wurden aus der Ukraine Schäden an der Stromversorgung nach russischen Luftangriffen gemeldet. Ausserdem nahm der Beschuss ziviler Objekte zu und kostete seit Anfang April Dutzende Ukrainer das Leben. Die ukrainische Armee wiederum beschoss laut Angaben aus Kiew keine russischen Raffinerien mehr, was Moskau in den Wochen zuvor grosse Probleme bereitet hatte. (dpa)
21:15 Uhr
Donnerstag, 17. April
Trump: Rohstoffabkommen mit Ukraine wohl kommende Woche
Die US-Regierung erwartet die Unterzeichnung eines Abkommens über eine strategische Rohstoff-Partnerschaft mit der Ukraine in der kommenden Woche. «Wir haben ein Abkommen über Mineralien, das wohl am Donnerstag unterzeichnet wird, kommenden Donnerstag», sagte Trump bei einem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Weissen Haus. Weitere Details nannte er nicht, er schien aber über ein finales Abkommen zu sprechen.
Weitere Nachfragen der Presse verwies Trump an seinen Finanzminister Scott Bessent, der bei dem Treffen ebenfalls anwesend war. «Wir arbeiten noch an den Details», sagte dieser mit Blick auf das Prozedere, wann und wo der Deal unterzeichnet werden würde. Man strebe den 26. April an, so Bessent. Das wäre der Samstag kommender Woche. «Es ist im Wesentlichen das, worauf wir uns zuvor geeinigt haben», so der Minister. Es handle sich um ein rund 80-seitiges Dokument.
Unterzeichnung war nach Eklat im Weissen Haus gescheitert
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski im Ringen um den Abschluss des Rohstoffdeals einen Zwischenschritt angekündigt. «Die Absichtserklärung könnte bereits heute online unterzeichnet werden», sagte der Staatschef Journalisten in Kiew. Der Vorschlag dazu war ihm zufolge von der amerikanischen Seite gekommen. Am eigentlichen verbindlichen Rohstoffabkommen würden Juristen weiter arbeiten.
Ende Februar war die Unterzeichnung eines vage gehaltenen Rahmenabkommens zum gemeinsamen Rohstoffabbau nach einem Streit zwischen US-Präsident Trump und Selenskyj in Washington gescheitert. Trump drängt Kiew seit längerem zum Abschluss eines Rohstoffvertrags. Die Gewinne unter anderem aus dem Abbau von Metallen der Gruppe der seltenen Erden sollten den USA als Kompensation für bereits gewährte Militärhilfen an das von Russland angegriffene Land dienen. (dpa)
20:38 Uhr
Donnerstag, 17. April
Paris: Ukraine-Gespräche mit USA waren «exzellent»
Frankreich zeigt sich nach den Pariser Gesprächen über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zufrieden. Élysée-Kreise sprachen im Anschluss von einem «exzellenten Austausch». Die Ukraine, die USA und die Europäer teilten das gleiche Ziel, nämlich möglichst schnell einen soliden Frieden zu erreichen und den Respekt der Grundrechte der Ukraine garantieren zu können. Französischen Angaben zufolge war es das erste Mal, dass Ukrainer, Europäer und Amerikaner gemeinsam für Gespräche über einen Frieden in der Ukraine zusammenkamen.
Schon nächste Woche soll in London weiter geredet werden
Seit dem Morgen hatten sich im Pariser Élysée-Palast US-Vertreter, Unterhändler der Ukraine und Berater der französischen, britischen und deutschen Regierung in verschiedenen Formaten ausgetauscht. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron telefonierte nach den Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski. Bereits vor seinem Treffen mit dem Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, und US-Aussenminister Marco Rubio hatte Macron mit Selenski gesprochen. Selenski dankte am Abend bei Telegram Macron für seine Bemühungen.
Nach französischen Angaben kamen bei den verschiedenen Gesprächen alle wichtigen Punkte auf den Tisch, die Teil eines Friedensabkommens sein sollten. Der Austausch sei sehr strategisch gewesen. Schon in der kommenden Woche sollen Europäer, Ukrainer und US-Vertreter im gleichen Format zusammenkommen, hiess es aus Paris.
Aus Deutschland war der aussen- und sicherheitspolitische Berater der geschäftsführenden Bundesregierung, Jens Plötner, an einigen der Gespräche beteiligt. Aus der Ukraine kam unter anderem der Chef der Kiewer Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, und Außenminister Andrij Sybiha.
Unterschiedliche Ansätze an einem Tisch
Mit Spannung verfolgt wurden die zahlreichen Gesprächsrunden in Paris, weil dort Vertreter sehr unterschiedlicher Ansätze für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs aufeinandertrafen. US-Präsident Trump will ein rasches Ende des Krieges und eine Wiederannäherung zwischen den USA und Russland. Trump und Witkoff haben nach Kontakten mit Kremlchef Wladimir Putin betont, dass dieser ihrem Eindruck nach Frieden wolle. Sie sind eher geneigt, die Ukraine unter Druck zu setzen.
Frankreich verfolgt dagegen wie Grossbritannien und andere europäische Länder den Ansatz, die Ukraine vor Verhandlungen möglichst stark zu machen und sie militärisch zu unterstützen. (dpa)
16:19 Uhr
Donnerstag, 17. April
Deutscher Bundestag schliesst Russland von Gedenken aus
Der deutsche Bundestag schliesst die Botschafter von Russland und Belarus von der zentralen Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai aus. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte zuvor eine entsprechende Empfehlung abgegeben. Begründet wurde das mit der Befürchtung, dass Russland diese Veranstaltungen «instrumentalisieren und mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine missbräuchlich in Verbindung bringen» könnte.
Der russische Botschafter Sergej Netschajew hatte am Mittwoch trotzdem an einer Gedenkveranstaltung östlich von Berlin teilgenommen. Dort fielen bei der grössten Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden rund 33'000 Soldaten der Roten Armee sowie 16'000 deutsche und 2000 polnische Soldaten. Netschajew wurde zwar nicht aktiv von den Veranstaltern eingeladen, aber auch nicht an der Teilnahme gehindert. (dpa/pin)
15:49 Uhr
Donnerstag, 17. April
Russland hebt Terrorgruppen-Einstufung für Taliban auf
Der Oberste Gerichtshof Russlands hat die Einstufung der afghanischen Taliban als Terrorgruppe aufgehoben. Der Schritt vom Donnerstag ist ein diplomatischer Erfolg für die militant-islamistischen Taliban, die seit 2021 wieder in Afghanistan regieren. Sie standen seit 2003 auf der russischen Liste der Terrororganisationen. Dadurch war jeglicher Kontakt mit den Taliban unter russischem Gesetz strafbar.
Der Gerichtshof entschied zu einem Antrag der Generalstaatsanwaltschaft. Im vergangenen Jahr war in Russland ein Gesetz verabschiedet worden, wonach die offizielle Einstufung als Terrororganisation von einem Gericht ausgesetzt werden kann. Russische Regierungsvertreter fordern, dass man mit den Taliban interagieren müsse, um für Stabilität in Afghanistan zu sorgen. Die frühere Sowjetunion führte einen zehn Jahre langen Krieg in Afghanistan, der 1989 mit dem Rückzug der sowjetischen Truppen aus dem Land endete.
Die Taliban hatten nach ihrer Rückkehr an die Macht versprochen, dass sie im Vergleich mit ihrer vorherigen Herrschaft in Afghanistan von 1996 bis 2001 weniger streng regieren würden. Doch bereits kurz nach
der Machtübernahme 2021 führten sie Einschränkungen für Frauen und Mädchen ein. Mädchen dürfen beispielsweise keinen Schulunterricht über die sechste Klasse hinaus besuchen. Wegen ihrer Massnahmen sind die Taliban international isoliert und ihr Vorgehen hat sich auf Auslandshilfen für Afghanistan ausgewirkt. Doch haben die Taliban diplomatische Beziehungen zu China und den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgebaut.
Die Taliban haben auch ihre strenge Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia, wiedereingeführt. Dazu gehören öffentliche Hinrichtungen. (AP)
14:23 Uhr
Donnerstag, 17. April
30 Tage Feuerpause enden - Russland sieht ukrainische Verstösse
Russland wirft der Ukraine mehr als 80 Verstösse gegen den 30-tägigen Stopp wechselseitiger Angriffe auf Energieanlagen vor. Das sagte die Sprecherin des Aussenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, an diesem Donnerstag, dem 30. Tag der begrenzten Feuerpause. «Die Armee der Ukraine hat buchstäblich jeden Tag mit Hilfe von Drohnen die Infrastruktur des russischen Treibstoff- und Energiesektors angegriffen», sagte Sacharowa der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Ob Russland sich weiter an diese Beschränkung der Angriffe hält, muss nach früheren Angaben des Kremls Präsident Wladimir Putin entscheiden.
Putin hatte die Feuerpause nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump am 18. März verkündet. Für die Ukraine kam dies überraschend. Sie erklärte sich im Prinzip einverstanden, forderte aber eine Ausweitung auch auf andere Infrastruktur. Moskau veröffentlichte wiederum einseitig nur eine Liste von Energieanlagen, die angeblich nicht beschossen werden sollten. (dpa)
14:17 Uhr
Donnerstag, 17. April
Ukraine-Gespräche in Paris angelaufen
Vertreter der USA und mehrerer europäischer Länder haben in Paris Gespräche über mögliche Wege zu einem Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begonnen. Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, tauschte sich unter anderem mit dem diplomatischen Berater im Élysée-Palast, Emmanuel Bonne, aus. Auch der aussen- und sicherheitspolitische Berater der geschäftsführenden Bundesregierung, Jens Plötner, nahm an der Gesprächsrunde teil.
Wie es aus dem Élysée-Palast hiess, wollte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sich später mit Witkoff, dem US-Aussenminister Marco Rubio und dessen französischem Kollegen Jean-Noël Barrot zu einem Arbeitsmittagessen zusammensetzen. Eine Pressekonferenz oder Wortmeldungen waren zunächst aber nicht angekündigt. Neben dem Ukraine-Krieg soll es bei dem Treffen auch um die Lage in Nahost und Zölle gehen. Auch Unterhändler der Ukraine waren für die Gespräche nach Paris gereist. (dpa)
09:23 Uhr
Donnerstag, 17. April
Ukrainischer Unterhändler in Paris eingetroffen
Die USA und Frankreich wollen heute Gespräche in Paris über ein Ende des Ukrainekriegs führen - nun sind überraschend auch Unterhändler aus Kiew in der französischen Hauptstadt gelandet. Der Chef der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, schrieb auf X, er werde bei seiner Visite von Aussenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umjerow begleitet. Geplant seien mehrere bilaterale Treffen mit Vertretern der Staaten aus der sogenannten «Koalition der Willigen». Konkret nannte Jermak Frankreich, Deutschland und Grossbritannien. (dpa)
07:40 Uhr
Donnerstag, 17. April
Zwei Ansätze: USA und Frankreich sprechen über Ukraine-Krieg
US-Aussenminister Marco Rubio und der Sondergesandte Steve Wittkoff führen heute in Frankreich Gespräche über mögliche Auswege aus Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das US-Aussenministerium in Washington bestätigte die Reise, die auf ein Treffen Wittkoffs mit Kremlchef Wladimir Putin vergangene Woche folgt. Nach Medienberichten soll Wittkoff als Gesandter von US-Präsident Donald Trump mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron sprechen, während Aussenminister Rubio seinen Kollegen Jean-Noel Barrot trifft. Die Gespräche sollten «Präsident Trumps Ziel voranbringen, den russisch-ukrainischen Krieg zu beenden und das Blutvergießen zu stoppen», teilte das US-Aussenministerium mit.
Damit prallen in Paris zwei sehr unterschiedliche Ansätze aufeinander, wie der seit mehr als drei Jahren andauernde Krieg beigelegt werden könnte. Trump will ein rasches Ende des Krieges und eine Wiederannäherung zwischen den USA und Russland. Trump und Wittkoff haben nach Kontakten mit Putin betont, dass dieser ihrem Eindruck nach Frieden wolle. Sie sind eher geneigt, die Ukraine unter Druck zu setzen. Sie halten ihr vor, einen Krieg zu führen, den sie nicht gewinnen könne. Der Kreml unternimmt zwar grosse Anstrengungen, den Dialog mit den Amerikanern auszuweiten. In der Ukraine hält er aber unverrückbar an seinen Kriegszielen fest.
Frankreich verfolgt dagegen wie Grossbritannien und andere europäische Länder den Ansatz, die Ukraine vor Verhandlungen möglichst stark zu machen und sie militärisch zu unterstützen. Paris und London sind auch die Wortführer bei Überlegungen, die Sicherheit der Ukraine künftig durch Soldaten aus europäischen Ländern zu unterstützen. Dabei könnte es am ehesten um eine Ausbildungs- und Ausrüstungsmission für die ukrainische Armee fernab der Front gehen. Moskau lehnt das mögliche Einrücken europäischer Truppen - zumal aus Nato-Staaten - in die Ukraine ab. Allerdings trauen sich die Europäer bislang nicht recht ohne eine Absicherung ihrer Mission durch die USA.
Tote bei Drohnenangriff auf Industriestadt Dnipro
In der Nacht wurde die südukrainische Industriestadt Dnipro zum Ziel eines grossen russischen Drohnenangriffs. Dabei seien ein Mädchen und eine ältere Frau getötet worden, teilte Gebietsgouverneur Serhij Lyssak auf Telegram mit. Ausserdem gebe es mindestens 28 Verletzte, unter ihnen vier Kinder. Es brenne an mehreren Stellen, Wohnhäuser seien beschädigt worden. Über der Stadt, die vor dem Krieg knapp eine Million Einwohner hatte, waren in kurzer Zeit zahlreiche Explosionen zu hören, wie der Rundfunksender Suspilne berichtete.
Dnipro ist ein Zentrum der ukrainischen Rüstungsindustrie. Die ukrainische Luftwaffe ortete russische Kampfdrohnen auch über der nahen Stadt Krywyj Rih und über der Grossstadt Charkiw im Osten des Landes. Aus Sumy wurden in der Nacht mehrere Explosionen nach Drohnenangriffen gemeldet.
Ukraine produziert mehr als 40 Prozent ihrer Waffen selbst
Die Ukraine kämpft nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenski bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges aktuell zu mehr als 40 Prozent mit Waffen aus eigener Produktion. «Unsere Verteidigungsindustrie stellt bereits mehr als tausend Waffentypen her: von Artilleriegranaten über Raketen und Langstreckenwaffen bis hin zu unseren Drohnen», sagte Selenski vor Vertretern der Rüstungsbranche in Kiew. «Mehr als 40 Prozent aller Waffen, die an der Front zur Verteidigung unseres Landes eingesetzt werden, werden in der Ukraine produziert», sagte er nach Angaben des Präsidialamtes. Zugleich wachse die Zahl der Kooperationen ausländischer Partner mit der ukrainischen Rüstungsindustrie, die seinen Angaben zufolge rund 300.000 Menschen beschäftigt. (dpa)
14:14 Uhr
Mittwoch, 16. April
Ukraine verlängert Kriegsrecht und Mobilisierung bis August
Trotz laufender internationaler Gespräche über eine Waffenruhe hat die Ukraine das geltende Kriegsrecht und die Mobilisierung um weitere 90 Tage bis Anfang August verlängert. Für beide von Präsident Wolodimir Selenski eingereichten Anträge stimmten Medienberichten zufolge deutlich mehr als zwei Drittel der Abgeordneten.
Das Kriegsrecht gilt nach der Unterschrift Selenskis bis zum 6. August. Es wäre am 9. Mai ausgelaufen. Die Ukraine wehrt sich seit gut drei Jahren gegen eine russische Invasion.
Vor der Abstimmung hatte Ex-Präsident Petro Poroschenko die Eile des Beschlusses fast einen Monat vor Ablauf der Frist kritisiert und von einem Missbrauch des Kriegsrechts gesprochen. «Es wird nicht nur für die Verteidigung des Landes genutzt, sondern auch für die Errichtung eines autoritären Regimes», schrieb der von Selenski mit Sanktionen belegte Oppositionsführer in Online-Netzwerken. Die unbeschränkte Macht des Präsidentenbüros über die Abgeordneten sei erniedrigend für die Ukraine.
Nach dem russischen Einmarsch im Februar 2022 wurde in dem osteuropäischen Land das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet. Die regulären Präsidentschafts- und Parlamentswahlen fanden daher nicht statt. Zudem können wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren das Land nur in Ausnahmefällen verlassen. (dpa)
06:34 Uhr
Mittwoch, 16. April
Russische Drohnen treffen Hafenstadt Odessa
Die russische Armee hat in der Nacht die südukrainische Hafenstadt Odessa mit Kampfdrohnen angegriffen. Dabei wurden nach Angaben des regionalen Militärverwalters Oleh Kiper mehrere Wohnhäuser getroffen. In einem sei ein Brand ausgebrochen. «Informationen über mögliche Opfer werden noch geklärt», schrieb Kiper auf der Plattform Telegram. Im Hafen seien zudem Lagerhäuser beschädigt worden, teilte Bürgermeister Hennadij Truchanow mit.
In der Hauptstadt Kiew und einer Reihe anderer ukrainischer Städte wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst. Nach Angaben der Flugabwehr waren grössere Drohnenschwärme in den ukrainischen Luftraum eingeflogen. Nähere Angaben zu möglichen Zielen der Kampfdrohnen lagen zunächst nicht vor.
Russland greift die Ukraine verstärkt mit sogenannten Kamikaze-Drohnen an. Die Attacken erfolgen üblicherweise nachts, um der Flugabwehr das visuelle Erfassen der Ziele zu erschweren. Zudem wird durch die nächtlichen Angriffe die Zivilbevölkerung im Schlaf überrascht. (dpa)
22:33 Uhr
Dienstag, 15. April
Selenski: Nur wir dürfen über Grenzen der Ukraine reden
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die US-Unterhändler in den Gesprächen mit Russland vor unzulässigen Zugeständnissen bei den besetzten Gebieten der Ukraine gewarnt. «Alle Territorien gehören zum Einheitsstaat Ukraine», sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer.
Nur das ukrainische Volk entscheide über sein Staatsgebiet. «Und Sie wissen, dass dies für uns eine rote Linie ist - alle vorübergehend besetzten Gebiete nicht als ukrainisch, sondern als russisch anzuerkennen», sagte Selenski örtlichen Medien zufolge.
«Vertreter reden über Dinge jenseits ihrer Kompetenz»
Deshalb redeten die US-Vertreter über Dinge jenseits ihrer Kompetenz, sagte er. Dies bezog sich wohl vor allem auf Steve Witkoff, den Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump. Witkoff hatte vergangene Woche in St. Petersburg mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen. Danach sagte er, dass es bei einem Friedensabkommen auch um «die sogenannten fünf Gebiete» gehen werde.
Nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 hat Russland 2022 auch die ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja zu seinem Staatsgebiet erklärt. Ausser der Krim kontrolliert Russland keines der Gebiete vollständig. Moskaus Auslandsgeheimdienstchef Sergej Naryschkin sagte zuletzt, Kiew müsse auf diese Territorien verzichten.
Die ukrainische Führung spricht nicht mehr - wie noch zu Beginn des Kriegs - davon, dass eine militärische Rückeroberung der besetzten Gebiete möglich sei. Ein dauerhafter rechtlicher Verzicht steht für Kiew aber nicht zur Debatte. (dpa)
19:03 Uhr
Dienstag, 15. April
USA blockieren G7-Erklärung zu Russlands Angriff auf Sumy
Die G7-Staaten wollen den russischen Angriff auf Sumy verurteilen – Trumps Regierung blockiert jedoch die Erklärung. Das berichtet «Bloomberg». Grund für die Blockade sei, dass die USA die Verhandlungen mit Moskau aufrechterhalten wollen.
Die US-Regierung teilte den Verbündeten mit, dass sie die Erklärung, in der der Anschlag verurteilt wird, nicht unterzeichnen könne, da sie «daran arbeite, den Raum für Friedensverhandlungen zu erhalten». (hkl/watson)
17:45 Uhr
Dienstag, 15. April
Vorwurf der Zusammenarbeit mit Nawalny: Vier Journalisten verurteilt
Vier der Zusammenarbeit mit dem verstorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny beschuldigte Journalisten sind in Russland zu jeweils fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Sie wurden am Dienstag in einem Prozess hinter verschlossenen Türen des Vorwurfs des Extremismus schuldig gesprochen. Der Vorwurf stand im Zusammenhang mit einer von Nawalny gegründeten Anti-Korruptions-Gruppe. Antonina Faworskaja, Kostantin Gabow, Sergej Karelin und Artjom Kriger seien in eine Gruppe verwickelt gewesen, die als extremistisch eingestuft worden sei, urteilte ein russisches Gericht. Die Medienleute wiesen die Anschuldigung zurück. Sie sagten, sie würden wegen ihrer Arbeit als Journalisten strafrechtlich verfolgt.
Die russischen Behörden gehen verstärkt gegen Kritiker vor, seitdem Moskau im Februar 2022 Soldaten in die Ukraine schickte. Ins Visier genommen werden Oppositionelle, unabhängige Journalisten, Aktivisten und gewöhnliche Russen, die dem Kreml kritisch gegenüberstehen. Hunderte sind inhaftiert worden, Tausende sind aus Russland geflohen. (AP)
14:19 Uhr
Dienstag, 15. April
Russischer Geheimdienstchef nennt Bedingungen für Kriegsende
Moskaus Auslandsgeheimdienstchef Sergej Naryschkin hat für die Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mehrere Bedingungen genannt. Die Ukraine müsse dafür etwa auf einen Nato-Beitritt und auf die von Moskau einverleibten Gebiete verzichten, sagte Naryschkin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Moskaus Kriegsziele bleiben demnach unverändert, nachdem am Freitag der US-Sondergesandte Steve Witkoff stundenlang mit Kremlchef Wladimir Putin verhandelt hatte.
Bei dem Treffen in St. Petersburg ging es auch um eine Beendigung des Krieges. «Die Bedingungen des Friedensabkommens beinhalten natürlich einen atomwaffenfreien, neutralen Status der Ukraine, die Entmilitarisierung und Entnazifizierung des ukrainischen Staates, die Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze, die nach dem Staatsstreich 2014 verabschiedet wurden», sagte Naryschkin mit Blick auf den Sturz des russlandfreundlichen damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Zuge prowestlicher Proteste. Eine Einigung, so Naryschkin weiter, müsse zudem «die Anerkennung der Souveränität und der territorialen Grenzen der Russischen Föderation - die aktuellen territorialen Grenzen» einschliessen.
Nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 hatte Russland 2022 nach umstrittenen Volksabstimmungen auch die ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja zu seinen Regionen erklärt. Ausser der Krim kontrolliert Russland aber keines der Gebiete vollständig. Naryschkin lobte, dass der Dialog zwischen Russland und den USA wieder aufgenommen worden sei. Beide Länder arbeiten nach Telefonaten zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump an einer Wiederherstellung ihrer Beziehungen und an der Lösung im Ukraine-Konflikt. Zugleich warf Naryschkin Deutschland, Frankreich und Grossbritannien vor, die Lage im Krieg zu eskalieren.
Russland sehe gemeinsam mit Weissrussland, das ebenfalls eine Grenze mit Polen hat, eine Zunahme der Nato-Aktivitäten an den Grenzen, sagte Naryschkin bei einem Besuch in der Hauptstadt Minsk. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass Russland und die USA angestrengt an einer Friedenslösung für die Ukraine arbeiteten. Europa hingegen warf er vor, mit Waffenlieferungen an die Ukraine an einer Fortsetzung des Krieges interessiert zu sein. (dpa)
13:03 Uhr
Dienstag, 15. April
Selenski entlässt nach russischem Raketenangriff Gouverneur von Sumy
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach einem verheerenden russischen Raketenangriff die Entlassung des Militärgouverneurs des Gebiets Sumy, Wolodimir Artjuch, eingeleitet. Sein Antrag wurde von der Regierung unterstützt, teilte der Regierungsvertreter im Parlament, Taras Melyntschuk, bei Telegram mit.
Artjuch hatte am Tag zuvor dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufolge eingeräumt, dass dort zu der Zeit des Angriffs eine Ordensverleihung an Soldaten stattgefunden hat. Gleichzeitig hatte Artjuch jedoch erklärt, dass diese Veranstaltung nicht von ihm veranlasst worden sei. Der 66-Jährige hatte das Amt knapp zwei Jahre lang inne. Bei dem Angriff in der nordostukrainischen Stadt sind mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen. Unter den gemeldeten Opfern waren inoffiziellen Angaben zufolge allerdings nur zwei Soldaten. (dpa)
11:55 Uhr
Dienstag, 15. April
Tote durch russische Angriffe in Süd- und Ostukraine
In der Ukraine sind durch russische Angriffe nach Behördenangaben binnen 24 Stunden mindestens sechs Zivilisten getötet worden. Ein Mann sei im südukrainischen Gebiet Saporischschja ums Leben gekommen, teilte Gouverneur Iwan Fedorow am Morgen bei Telegram mit. In der benachbarten Region Donezk wurde ein weiterer Mann in der Stadt Pokrowsk getötet. Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von der Bergarbeiterstadt entfernt.
Am Montagabend war schon der Tod von vier Menschen in der Region Charkiw bekanntgeworden. Etwa 17 Menschen wurden zudem in mehreren Gebieten durch russischen Beschuss verletzt.
Das russische Militär informierte wiederum über 115 abgeschossene ukrainische Drohnen. Mit 109 sei der überwiegende Teil über dem westrussischen Grenzgebiet Kursk abgefangen worden. Zwei Dutzend mehrstöckige Wohnhäuser sind Angaben der Behörden von Kursk zufolge dabei beschädigt worden. In der Nacht zum Dienstag hatte die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass ein Todesopfer - eine 85-jährige Frau - und neun Verletzte infolge des ukrainischen Angriffs gemeldet. (dpa)
08:31 Uhr
Dienstag, 15. April
US-Sondergesandter: Putin zu «dauerhaftem Frieden bereit»
Der russische Präsident Wladimir Putin (72) ist nach Worten des US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) bereit zu einem «dauerhaften Frieden» in der Ukraine, das berichtet der «Blick». «Putins Forderung ist es, hier einen dauerhaften Frieden zu haben», sagte Witkoff, der Putin vergangene Woche in St. Petersburg getroffen hatte, in einem am Montag ausgestrahlten Interview im konservativen US-Nachrichtensender Fox News. Das sei eine «Antwort» für die Zeit nach einer möglichen Waffenruhe.
Es habe «eine Weile gedauert, zu diesem Punkt zu gelangen», sagte Witkoff weiter. «Ich denke, wir könnten kurz vor etwas stehen, das für die gesamte Welt sehr, sehr wichtig sein würde.» (dpa)
06:08 Uhr
Dienstag, 15. April
Ukraine bekämpft Nachschub für Russlands Armee
Die ukrainischen Streitkräfte haben seit Jahresbeginn nach eigenen Angaben bereits Tausende von russischen Militärfahrzeugen zerstört. «Seit Anfang des Jahres hat der Feind 11'583 Fahrzeuge und Sonderausrüstung verloren», schrieb Armeechef Olexandr Syrskyj auf Telegram. Logistik des Gegners zu vernichten, sei eine der Hauptaufgaben der ukrainischen Streitkräfte. «Insgesamt wurden seit Anfang 2024 mehr als 35'000 Einheiten feindlicher Fahrzeuge zerstört.»
Der Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte fügte der Mitteilung auch ein Video hinzu, auf dem die Zerstörung russischer Militärfahrzeuge verschiedenster Art - auch Panzer - durch Drohnen zu sehen ist. Durch diese Angriffe hätten Hunderttausende Tonnen an Munition, Ausrüstung und Treibstoff die russischen Truppen entlang der Frontlinien in der Ukraine nicht erreicht, behauptet Syrskyj. Seine Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
In den vergangenen Monaten gingen die russischen Streitkräfte vermehrt dazu über, die ukrainischen Stellungen mit Wellen von Soldaten anzugreifen, die lediglich von Artillerie unterstützt wurden. (dpa)
21:25 Uhr
MOntag, 14. April
Pistorius reagiert skeptisch auf Merz’ Taurus-Pläne
Der geschäftsführende deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat sich skeptisch zu dem Vorhaben des wohl künftigen Kanzlers Friedrich Merz geäussert, in Abstimmung mit europäischen Partnern Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern.
Bei einer SPD-Konferenz in Hannover widersprach er Darstellungen, dass er schon immer für eine solche Waffenhilfe gewesen sei: «Ich habe das nie gesagt.» Für die Lieferung von Taurus gebe es zwar gute Argumente, es gebe aber auch «viele Argumente, gute Argumente dagegen». Nur einen Teil davon könne man öffentlich diskutieren.
Auch zur Abstimmung mit den Verbündeten äusserte Pistorius sich skeptisch. «Ich kenne keinen europäischen Partner mit einem solchen System. Von daher ist das mit der Abstimmung auch so eine Sache», sagte der SPD-Politiker, der in einer neuen schwarz-roten Regierung wahrscheinlich Verteidigungsminister bleiben wird.
Grossbritannien und Frankreich haben Marschflugkörper geliefert
Von den europäischen Verbündeten haben bisher Grossbritannien und Frankreich Marschflugkörper an die Ukraine geliefert. Die Storm Shadow und Scalp genannten, fast identischen Waffensysteme gelten aber als weniger präzise als Taurus und haben eine deutlich geringere Reichweite.
Merz hatte am Sonntag seine Bereitschaft zur Lieferung der Taurus-Raketen bekräftigt. «Nicht, dass wir selbst in diesen Krieg eingreifen, sondern dass wir die ukrainische Armee mit solchen Waffen ausrüsten», sagte er in der ARD-Sendung «Caren Miosga». Er habe aber immer gesagt, dass er das nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern tun würde. «Das muss abgestimmt werden, und wenn es abgestimmt wird, dann sollte Deutschland sich daran beteiligen.»
Scholz lehnt Taurus-Lieferung ab
Der scheidende, nur noch geschäftsführende SPD-Kanzler Olaf Scholz lehnt die Lieferung von Taurus ab, weil er befürchtet, dass Deutschland dadurch in Krieg hineingezogen werden könnte. Die Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern können von der Ukraine aus Ziele in Moskau erreichen. (dpa)
20:48Uhr
MOntag, 14. April
Sumy-Gouverneur bestätigt Militärversammlung in der Stadt
Nach dem schweren russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Stadt Sumy hat der Gouverneur des Gebiets Medien zufolge bestätigt, dass es dort zu der Zeit eine Versammlung von Militärs gab. Es sei nicht seine Initiative gewesen, sagte Gouverneur Wolodymyr Artjuch dem Nachrichtenportal «Suspilne». «Ich war eingeladen.» Dem Portal zufolge machte Artjuch auch auf Nachfrage keine Angaben dazu, wer Initiator des Treffens war. «Das ist schon ein anderes Thema», meinte er auf die Frage.
Nach dem russischen Raketenangriff vom Sonntag stieg die Zahl der Toten auf 35, wie Behörden mitteilten. Etwa 120 weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Ein Bürgermeister der Region und eine Parlamentsabgeordnete kritisierten am Sonntag, dass sich unweit der russischen Grenze im Zentrum von Sumy in einer Kongresshalle Soldaten versammelt hatten. Eine solche Zusammenkunft gilt als potenzielles Ziel für russische Angriffe und deshalb als Gefahr für Zivilisten.
Russland spricht von militärischem Ziel in Sumy
Russland stellte den Raketenschlag als Angriff gegen ein militärisches Ziel dar - ein Treffen gegnerischer Kommandeure. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte ukrainische Angaben über einen Doppelschlag: Es seien zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander-M eingesetzt worden.
Kremlsprecher Dmitri Peskow wiederholte in Moskau die übliche Darstellung, dass die russische Armee nur auf militärische oder militärnahe Ziele schiesse. Mehrere westliche Politiker, darunter der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, verurteilten den russischen Raketenangriff. (dpa)
17:54 Uhr
MOntag, 14. April
Trump macht Selenski und Biden für Krieg verantwortlich
US-Präsident Donald Trump hat seinen Vorgänger Joe Biden und den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski beschuldigt, den Krieg in der Ukraine nicht verhindert zu haben. «Präsident Selenski und der korrupte Joe Biden haben einen absolut schrecklichen Job gemacht, als sie zuliessen, dass diese Farce begann», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben, den Kriegsausbruch zu verhindern, schrieb er weiter – ohne zu erläutern, wie die von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Invasion in das Nachbarland im Februar 2022 hätte gestoppt werden können.
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sei Bidens Krieg, nicht seiner, erklärte der US-Präsident. Er sei seit Kurzem im Amt und habe während seiner vorhergehenden Amtszeit kein Problem damit gehabt, ihn zu verhindern, da der russische Präsident Wladimir Putin ihn respektiere. In Grossbuchstaben wiederholte er: «Ich hatte nichts mit dem Krieg zu tun, aber ich arbeite unermüdlich daran, dass Tod und Zerstörung aufhören.»
Trump drängt auf ein Ende des Krieges und hält über seinen Sondergesandten Steve Witkoff einen engen Draht zum Kreml. Einen «Deal» für ein Kriegsende stellt sich Trumps Regierung an mehreren Stellen so vor, wie es im Sinne Moskaus ist: So soll die Ukraine ihr Streben nach einem Nato-Beitritt aufgeben und US-Soldaten sollen nicht Teil einer möglichen Friedenstruppe sein. Selenski sagte jüngst, seinem Eindruck nach habe sich in der US-Regierung stark die russische Sicht auf den Krieg durchgesetzt. (dpa)
15:18 Uhr
Montag, 14. April
Russland: Raketenangriff auf Sumy galt Militärvertretern
Der Kreml hat seinen tödlichen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Sumy am Palmsonntag als Attacke auf Militärs gerechtfertigt. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Montag, die russische Armee greife nur Militärziele an. Das russische Verteidigungsministerium behauptete, es habe auf ein Treffen ranghoher Militärangehöriger abgezielt, Kiew habe jedoch Menschen als Schutzschilde missbraucht, indem es Militärtreffen im Stadtzentrum abgehalten habe. Das Ministerium gab an, mehr als 60 ukrainische Soldaten seien getötet worden. Russland lieferte aber keinerlei Belege für die Angaben.
Ukrainische Behördenvertreter hatten berichtet, am Sonntagmorgen seien zwei ballistische Raketen im Herzen von Sumy eingeschlagen, einer Stadt etwa 30 Kilometer von der Grenze mit Russland entfernt, als sich dort Menschen versammelt hätten, um den Palmsonntag zu feiern. Mindestens 34 Menschen seien getötet und 117 weitere verletzt worden. Unter anderem wurde ein Bus getroffen. Es war der zweite tödliche Angriff auf Zivilisten in wenig mehr als einer Woche. (AP)
06:48 Uhr
Montag, 14. April
Über 150 Opfer nach Raketenangriff auf Sumy: Schwere Vorwürfe gegen ukrainischen Gouverneur
Nach dem russischen Raketenangriff auf die nordukrainische Stadt Sumy mit Dutzenden Opfern hat ein ukrainischer Bürgermeister Vorwürfe gegen den Gouverneur der Region erhoben. Er kritisierte, dass die Behörden in Sumy trotz der Nähe zur Front und der hohen Gefahr von Angriffen eine Militärversammlung zur Ehrung von Soldaten angesetzt hätten. «Soweit mir bekannt ist, wurde er (Gouverneur Wolodimir Artjuchin) gewarnt, dass man so etwas nicht tut», sagte der Bürgermeister der Stadt Konotop, Artem Semenichin, in einem bei Facebook veröffentlichten Video.
Zwar erhob der Bürgermeister nicht direkt den Vorwurf der Fahrlässigkeit. Zahlreiche ukrainische Medien berichteten aber über seine ungewöhnlich kritischen Äusserungen in aller Öffentlichkeit.
Anschuldigungen wie die von Semenichin sind selten, weil Kritiker der offiziellen Linie im Verteidigungskrieg gegen Russland schnell in Misskredit geraten können. Der Bürgermeister stellte auch klar, dass die Schuld am Angriff bei den Russen liege. «Ziel Nummer eins waren die friedlichen Menschen, vor allem Kinder. Ziel Nummer zwei waren die Soldaten», sagte er. Unter den Militärs wurde demnach niemand verletzt.
Der Angriff forderte mehr als 150 Tote und Verletzte. Unter den Zivilisten im Stadtzentrum gab es nach Angaben der Behörden und Selenski mindestens 34 Tote und 117 Verletzte, darunter mehrere Kinder. Mehrere westliche Politiker, darunter der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, verurteilten den russischen Raketenangriff.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen Russlands Angriffskrieg. Moskau wirft Kiew immer wieder vor, russische Angriffe gezielt zu provozieren und ukrainische Zivilisten in Gefahr zu bringen, um im Westen mehr Unterstützung für das Land zu mobilisieren. Beweise für solche Behauptungen gibt es nicht. (dpa)
14:33 Uhr
Sonntag, 13. April
Macron verurteilt russischen Angriff auf Sumy
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den schweren russischen Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine verurteilt. Es habe zahlreiche zivile Opfer gegeben, darunter auch erneut Kinder, sagte Macron. «Jeder weiss, dass Russland allein diesen Krieg gewollt hat. Heute ist klar, dass es allein Russland ist, das sich für die Fortsetzung des Krieges entscheidet.»
Unter Missachtung von Menschenleben, des Völkerrechts und der diplomatischen Angebote von US-Präsident Donald Trump setze Russland den Krieg fort, sagte Macron. «Es bedarf starker Massnahmen, um Russland zu einem Waffenstillstand zu zwingen. Frankreich arbeitet mit seinen Partnern unermüdlich daran.» (dpa)
14:00 Uhr
Sonntag, 13. April
Russland bestätigt Abschuss von F-16-Kampfjet in der Ukraine
Nach dem Tod eines F-16-Kampfpiloten in der Ukraine hat das russische Militär den Abschuss eines solchen Kampfflugzeugs bestätigt. Die russische Flugabwehr habe eine F-16 abgeschossen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit, ohne Details zu Ort und Zeitpunkt zu nennen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte am Samstag mitgeteilt, dass der F-16-Kapitän Pawlo Iwanow getötet worden sei. Er verlieh dem 26-Jährigen postum den Titel «Held der Ukraine».
Selenski machte aber keine Angaben zum Vorfall selbst. Kiew nutzt unter anderem diese Kampfjets zur Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg. Laut Medien soll der Kampfjet über dem Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine abgeschossen worden sein. Damit verlor die Ukraine die zweite der für sie wertvollen Maschinen. Nach dem selbst verschuldeten Verlust der ersten F-16 im Sommer hatte Selenski Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk entlassen. (dpa)
13:57 Uhr
Sonntag, 13. April
Ukraine: Zahl der Toten bei russischem Angriff auf Sumy steigt auf 32
Bei dem russischen Raketenangriff auf die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Behörden bisher mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien zwei Kinder, teilte der staatliche Notfalldienst mit. 84 Menschen, unter ihnen zehn Kinder, seien verletzt worden.
Zwei ballistische Raketen seien im Zentrum von Sumy eingeschlagen, als Ortsansässige sich für Feiern zum Palmsonntag versammelt hätten, schrieb der geschäftsführende Bürgermeister Artem Kobsar in einem Post in den sozialen Medien. «An diesem strahlenden Palmsonntag hat unsere Gemeinde eine schreckliche Tragödie erlitten.» Videos vom Ort des Geschehens in sozialen Medien zeigten auf dem Boden aufgereihte Leichensäcke inmitten von Schutt und Trümmern, Rauch stieg auf. Im Laufe der Bergungseinsätze wurden weitere Tote in Decken gehüllt.
Präsident Wolodimir Selenski teilte mit, dass die Einsätze der Hilfskräfte in Sumy andauerten. Es habe Dutzende Tote durch den Angriff mit den zwei Raketen gegeben. «Nur dreckiger Abschaum kann sich so verhalten - gewöhnlichen Menschen das Leben nehmen», erklärte Selenski. Er forderte eine internationale Reaktion auf den Angriff. «Gespräche haben noch nie ballistische Raketen und Fliegerbomben gestoppt. Was Not tut, ist eine Haltung gegenüber Russland, die ein Terrorist verdient.» Es war der zweite schwere Angriff auf die Ukraine mit vielen zivilen Todesopfern in mehr als einer Woche. (dpa)
13:14 Uhr
Sonntag, 13. April
Selenski: Mehr als 30 Tote in Sumy und über 80 Verletzte
Nach dem schweren russischen Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine ist die Zahl der Toten auf mindestens 31 gestiegen. Unter den Toten seien auch zwei Kinder, teilte Präsident Wolodimir Selenski am frühen Nachmittag bei Telegram mit. Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Unter den mehr als 80 Verletzten seien ebenfalls viele Kinder. «Jeder bekommt die nötige Hilfe», sagte er.
Zuvor hatte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko von mindestens 21 Toten gesprochen. Viele Menschen seien zudem mitten auf der Strasse, in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Häusern verletzt worden, teilte er bei Telegram mit. Klymenko warf Russland einen gezielten Angriff auf Zivilisten vor. (dpa)
10:59 Uhr
Sonntag, 13. April
Minister: Mehr als 20 Tote in Sumy
Bei dem russischen Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko mindestens 21 Menschen getötet worden. Viele Menschen seien zudem mitten auf der Straße, in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Häusern verletzt worden, teilte er bei Telegram mit. (dpa)
06:25 Uhr
Sonntag, 13. April
Ukrainische Drohnen nehmen russische Artillerie ins Visier
Die ukrainischen Drohneneinheiten haben sich in den vergangenen Wochen nach eigener Darstellung auf russische Artilleriesysteme eingeschossen. Insgesamt seien im März von allen ukrainischen Einheiten 1644 Artilleriesysteme der russischen Streitkräfte zerstört worden, teilte das 412. Nemesis-Regiment der Drohnenstreitkräfte auf Telegram mit. Das Regiment selbst beanspruchte für März die Zerstörung oder Beschädigung von 282 Haubitzen und anderen Geschützen.
Zuletzt mehrten sich auf ukrainischer Seite jedoch Berichte über erfolgreiche Angriffe gegen russische Artilleriestellungen. (dpa)
12:41 Uhr
Samstag, 12. April
Verletzte nach Drohnenangriffen auf Kiew und Charkiw
Bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und die zweitgrösste Stadt des Landes, Charkiw, in der Nacht und am frühen Morgen sind nach Behördenangaben mindestens vier Menschen verletzt worden. Getroffen worden seien mehrere Lagerhallen, aber auch ein Wohngebäude und ein Sportplatz, teilte die Militärverwaltung von Kiew bei Telegram mit. Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von drei Verletzten in der Hauptstadt, eins der Opfer sei ins Krankenhaus eingeliefert, die anderen beiden ambulant behandelt worden.
Infolge der Attacke auf Kiew brachen mehrere Brände aus, die die Feuerwehr erst im Laufe des Vormittags löschen konnte. Auch im Umland Kiews wurden durch herabfallende Drohnentrümmer Lager und Wohnhäuser beschädigt. In Charkiw seien Drohnen in einem privaten Betrieb eingeschlagen. Dabei sei ein Mensch verletzt worden, schrieb Militärgouverneur Oleh Synjehubow.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland bei den Angriffen insgesamt 88 Drohnen ein. Neben Kiew und Charkiw seien dabei auch die Gebiete Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk attackiert worden. Insgesamt 70 Drohnen seien entweder von der Flugabwehr abgeschossen oder durch Funkstörungen zum Absturz gebracht worden. (dpa)
06:31 Uhr
Samstag, 12. April
Ukraine erhält weitere Waffensysteme aus Deutschland
Die Ukraine ist für ihre Luftverteidigung auf die Unterstützung ihrer Partner angewiesen, ist aber auch zum Kauf weiterer Flugabwehrsysteme bereit. Das betonte Präsident Wolodimir Selenski nach dem Treffen der sogenannten Ramstein-Gruppe in Brüssel. «Die Ukraine bittet nicht nur - wir sind bereit, die entsprechenden zusätzlichen Systeme zu kaufen», sagte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft. «Starke Waffen sind das Einzige, auf das man vertrauen kann, um Leben zu schützen, wenn man einen Nachbarn wie Russland hat.» Deutschland und etliche andere Länder haben der Ukraine weitere Militärhilfen in Milliardenhöhe für den Abwehrkampf gegen Russland zugesagt.
Der geschäftsführende Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) kündigte bei einem Treffen in Brüssel unter anderem die kurzfristige Lieferung von Flugabwehrraketensystemen vom Typ Iris-T sowie von Kampfpanzern, Artilleriesystemen und Aufklärungsdrohnen an. Zudem wird nach seinen Angaben an mittel- und langfristigen Zusagen gearbeitet. Dabei geht es um mehr als 1.100 Radarsysteme zur Bodenüberwachung sowie weitere Iris-T-Systeme. Der britische Verteidigungsminister John Healey bestätigte, die Gruppe aus rund 50 Nationen habe sich auf weitere Hilfen im Wert von insgesamt 21 Milliarden Euro verständigt.
«Wir zählen auf die Entscheidungen unserer Partner - wir brauchen die Systeme, sie sind in der Welt verfügbar, und wir brauchen eine politische Entscheidung, damit die Luftabwehr hier in der Ukraine funktioniert», betonte Selenski. Er erinnerte zugleich an die jüngsten russischen Luft- und Raketenangriffe auf ukrainische Städte.
«Kristallkugel»: Grosse Unsicherheit bei US-Hilfen
Ob die Zusagen reichen werden, um der Ukraine eine effektive Fortsetzung des Kampfes gegen Russland zu ermöglichen, ist allerdings höchst unklar. Grund ist der Kurs von US-Präsident Donald Trump, der bislang keine neuen Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt hat und Kiew und Moskau stattdessen in Verhandlungen über einen Waffenstillstand drängen will. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth war nicht zum Treffen der Ukraine-Verbündeten nach Brüssel gereist, sondern liess sich per Video zuschalten. «In naher Zukunft (...) werden wir sehen, was mit einer US-Beteiligung, mit der US-Unterstützung passiert», sagte Pistorius. «Ich bin nicht in der Lage, in die Kristallkugel zu schauen. Wir warten ab.» Europa übernehme mehr Verantwortung, auch innerhalb der Nato.
Briten wollen «Hunderttausende Drohnen liefern
Neben Deutschland stellte bei dem Treffen unter anderem auch Grossbritannien weitere Details der Unterstützung vor. Ein von Norwegen mitfinanziertes Paket im Wert von mehr als 500 Millionen Euro soll unter anderem die Lieferung von Radarsystemen, Panzerabwehrminen und «Hunderttausenden Drohnen» ermöglichen.
Selenski: Hunderte Chinesen in russischen Streitkräften
In den Reihen der russischen Streitkräfte in der Ukraine kämpfen nach Angaben von Selenski mehrere Hundert Chinesen. «Uns liegen Informationen vor, wonach mindestens mehrere Hundert chinesische Staatsbürger als Teil der russischen Besatzungstruppen kämpfen», erklärte er der Ramstein-Gruppe nach Angaben ukrainischer Medien. «(Kremlchef Wladimir) Putin hatte nicht genug Soldaten aus Nordkorea - jetzt versucht er, die Verluste auszugleichen, indem er eine andere Nation ins Spiel bringt - die Chinesen.» Selenski hatte vor einigen Tagen die Gefangennahme von zwei auf russischer Seite in der Ukraine kämpfenden Chinesen gemeldet und dann erklärt, es handle sich nicht um Einzelfälle. Er wies darauf hin, dass die auf russischer Seite kämpfenden Chinesen im Widerspruch zur offiziellen Position Pekings stünden. China habe immer vor einer Eskalation des Kriegs gewarnt. China hatte den Vorwurf zurückgewiesen, dass eigene Bürger an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt seien. Dies seien haltlose Behauptungen.
US-Sondergesandter trifft Putin
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff sprach indes in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang mit Kremlchef Putin unter anderem über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Konkrete Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss nicht aus, dass es nach den Unterredungen ein weiteres Telefonat Putins mit Trump geben könnte. Witkoff habe eine Nachricht Trumps mitgebracht, die sich Putin anhöre, hatte Peskow gesagt. Die Gespräche zu den verschiedenen Aspekten einer Lösung des Ukraine-Konflikts gingen weiter. Es gehe um schwierige Fragen. US-Präsident Trump setzte Moskau nach der Ankunft Witkoffs noch einmal unter Druck. Er schrieb auf der Plattform Truth Social: «Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg.»
Neue Drohnenangriffe gegen ukrainische Städte
Kurz nach Abschluss der amerikanisch-russischen Gespräche in St. Petersburg startete das russische Militär erneut Kampfdrohnen gegen ukrainische Städte. Zunächst wurde die ukrainische Hafenstadt Odessa angegriffen. Bürgermeister Hennadij Truchanow rief die Bewohner auf, sichere Orte aufzusuchen. Er berichtete auf der Plattform Telegram von Explosionen in der Stadt. Danach wurden die Hauptstadt Kiew und die zweitgrösste Stadt Charkiw zu Zielen russischer Drohnenangriffe. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow berichtete auf Telegram von mindestens drei Explosionen in der Stadt. Details nannte er nicht. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von mindestens zwei Bränden nach Drohneneinschlägen. (dpa)
16:16 Uhr
Freitag, 11. April
Putin kündigt Milliarden-Aufrüstungsprogramm für Flotte an
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Milliardeninvestitionen für die Aufrüstung der Kriegsflotte seines Landes angekündigt. «Im nächsten Jahrzehnt sind 8,4 Billionen Rubel (umgerechnet derzeit etwa 87 Milliarden Euro) für den Bau neuer Boote und Schiffe der Kriegsflotte vorgesehen», sagte Putin russischen Nachrichtenagenturen zufolge auf einer Sitzung zur Entwicklung der Kriegsflotte in St. Petersburg.
Die Um- und Aufrüstung der Flotte sei neuen Gefahren und Herausforderungen geschuldet, sagte der Kremlchef. Er verwies dabei auf die Entwicklung der Drohnen- und Robotertechnik, die Digitalisierung, aber auch die politische Lage in der Welt. Auf den von ihm begonnenen Krieg gegen die Ukraine, in dem auch eine Reihe von Schiffen der russischen Schwarzmeerflotte versenkt wurde, ging er in dem Zusammenhang nicht speziell ein. (dpa)
15:35 Uhr
Freitag, 11. April
Trumps Sondergesandter Witkoff erneut in Russland
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist für erneute Gespräche über den Konflikt in der Ukraine nach Russland gereist. Das bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag, liess aber offen, ob ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin geplant war. Witkoff soll den Kreml dazu bewegen, einer Waffenruhe mit der Ukraine zuzustimmen. Russische Staatsmedien veröffentlichten Bilder, die ihn bei einem Treffen mit Putins Gesandtem Kirill Dmitriew in St. Petersburg zeigten. (dpa)
13:36 Uhr
Donnerstag, 10. April
Ukraine hat Fährbetrieb nach Georgien wieder aufgenommen
Trotz des laufenden Abwehrkampfes gegen Russland haben ukrainische Eisenbahnfähren erstmals seit Kriegsbeginn wieder einen georgischen Hafen angelaufen. «Es wurden zwei Fahrten am 18. und 26. März aus dem Hafen Tschornomorsk in den Hafen Batumi ausgeführt», sagte der Logistikchef der staatlichen ukrainischen Eisenbahnen, Tymofij Murachowskyj, gemäss einer Meldung von Interfax-Ukraine. In der kommenden Woche sei eine dritte Fahrt geplant. Die ersten beiden Passagen seien unter kompletter Geheimhaltung erfolgt.
Die Fährverbindungen nach Georgien waren nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 eingestellt worden. Im vergangenen Sommer war eine Wiederaufnahme bereits angekündigt, aber nicht realisiert worden. Ziel ist es, einen Teil chinesischer Waren unter Umgehung Russlands über die Ukraine nach Europa zu bringen - durch Kasachstan, das Kaspische Meer, Aserbaidschan und Georgien. Seit der Verdrängung der russischen Schwarzmeerflotte aus dem westlichen Schwarzen Meer werden die drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen im Grossraum Odessa wieder von Frachtern angelaufen. Dabei halten sich die Schiffe seit 2023 an einen von Kiew ausgewiesenen Korridor. (dpa)
13:35 Uhr
Donnerstag, 10. April
Ukraine meldet Verletzte nach russischen Drohnenschlägen
Bei neuen russischen Drohnenangriffen gegen die Ukraine sind laut Behörden in dem Land mindestens 13 Menschen verletzt worden. In der Hauptstadt Kiew sprach Bürgermeister Vitali Klitschko von drei Verletzten. Die Behörden der Millionenmetropole meldeten auch, dass ein Lager in Brand geraten sei durch Trümmer abgeschossener Drohnen.
In der südukrainischen Stadt Mykolajiw trugen nach offiziellen Angaben zehn Menschen Verletzungen davon. Dort stürzten demnach Drohnenteile auf Wohnhäuser. Nach nicht überprüfbaren Angaben der ukrainischen Flugabwehr setzte das russische Militär in der Nacht insgesamt 145 Drohnen gegen sechs Regionen des Landes ein. 85 Flugobjekte seien abgeschossen worden, 49 weitere ohne Sprengsätze seien ohne Folgen wieder vom Radar verschwunden, hiess es. (dpa)
12:45 Uhr
Donnerstag, 10. April
Medien: USA und Russland tauschen Gefangene aus
Die USA und Russland haben laut Medienberichten in einem neuen Gefangenenaustausch in Dubai zwei Verurteilte auf freien Fuss gesetzt. Das «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf CIA-Direktor John Ratcliffe, dass die in Russland zu zwölf Jahren Haft verurteilte Doppelstaatlerin Xenia Karelina wieder in Freiheit sei. Das bestätigte ihr russischer Anwalt Michail Muschailow der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax.
Laut «Wall Street Journal» kam im Gegenzug der russisch-deutsche Doppelstaatler Artur Petrow auf freien Fuss, der 2023 in Zypern nach einem Haftbefehl der USA wegen Verstössen beim Handel mit Mikroelektronik festgesetzt worden war. Eine offizielle Stellungnahme von russischer Seite gab es zunächst nicht. Karelina war wegen Landesverrats verurteilt worden, weil sie Geld in Russland für eine ukrainische Hilfsorganisation gesammelt haben soll.
Russland und die USA hatten in der Vergangenheit immer wieder Gefangene ausgetauscht. Kremlchef Wladimir Putin hatte zuletzt am 1. August inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch gegen Amerikaner freibekommen. Unter den von Russland freigelassenen US-Bürgern war der wegen Spionage verurteilte Journalist Evan Gershkovich. Im Zuge des Gefangenenaustauschs, an dem sieben Staaten, darunter Deutschland, beteiligt waren, kam auch der in Berlin verurteilte sogenannte Tiergartenmörder auf freien Fuss. (dpa)
06:37 Uhr
Donnerstag, 10. April
Treffen der Ukraine-Unterstützer
Während die USA bei der Hilfe für die Ukraine zögern, kommen im Brüsseler Nato-Hauptquartier Verteidigungsminister aus Mitgliedstaaten der sogenannten Koalition der Willigen zusammen. Die von Frankreich und Grossbritannien geführte Gruppe will bei dem heutigen Treffen (15.00 Uhr) ihre Pläne zur Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes vorantreiben. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie der Ukraine ein Höchstmass an Sicherheit gegeben werden könnte, wenn sie sich auf einen Waffenstillstand einlassen sollte.
Dazu wird sowohl an einem Konzept für die Überwachung eines möglichen Waffenstillstands als auch an Plänen für eine noch stärkere Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte durch Ausbildung und Waffenlieferungen gearbeitet. Im Idealfall soll die Armee so schlagkräftig werden, dass Russland keine weiteren Aggressionen wagt. Im Gespräch ist zudem, zwecks Abschreckung europäische Streitkräfte an der Westgrenze der Ukraine zu stationieren.
Selenski nennt Chinas Position widersprüchlich
Nach der Gefangennahme von zwei aufseiten der russischen Armee in der Ukraine kämpfenden Chinesen erhebt die Führung in Kiew schwere Anschuldigungen gegen Peking. Es handle sich nicht um Einzelfälle, sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft. «Wir haben auch Informationen über andere chinesische Bürger in der russischen Armee mit Namen und Kampfnamen sowie Beschreibungen der konkreten Art und Weise, wie diese Soldaten in das russische Besatzungskontingent gelangten.»
In einer Pressekonferenz kurz zuvor hatte Selenski die Zahl der Chinesen in der russischen Armee mit mindestens 155 angegeben. Zu diesen Kämpfern habe man inzwischen alle Angaben einschliesslich der Passdaten, sagte er. Russland werbe diese Männer über soziale Netzwerke wie Tiktok an und die Regierung in Peking wisse davon. Die beiden chinesischen Gefangenen, die inzwischen in Kiew befragt würden, werde die Ukraine nur im Austausch gegen eigene Kriegsgefangene freigeben, sagte Selenski auf der Pressekonferenz. In seiner Videobotschaft betonte Selenski, es stehe im Widerspruch zur offiziellen Position Pekings, dass Chinesen aufseiten der russischen Besatzer kämpfen. Chinas Führung habe immer vor einer Eskalation des Kriegs gewarnt - aber die Beteiligung chinesischer Kämpfer stelle genau eine solche Eskalation dar. Daher sei eine harte Reaktion erforderlich.
China, das sich offiziell neutral gibt, hatte den Vorwurf zurückgewiesen, dass eigene Bürger an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt seien. Dies seien haltlose Behauptungen, hiess es. Die chinesische Regierung habe ihre Bürger stets aufgefordert, sich von Gebieten mit militärischen Konflikten fernzuhalten.
Hoffnung auf neue Waffenlieferungen aus den USA
Die ukrainischen Vorwürfe gegen China bekommen zusätzliche Brisanz vor dem Hintergrund des beispiellosen Handelskriegs zwischen Washington und Peking. Während US-Präsident Donald Trump China strategisch als grösste Bedrohung der USA betrachtet, behandelt er Russland vergleichsweise wohlwollend. Mehrere russische Kriegsforderungen wie den Verzicht der Ukraine auf grössere Gebiete und einen Nato-Beitritt hatte die US-Regierung schon vor eigentlichen Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe praktisch abgesegnet.
Auch von seinem gewaltigen Zollpaket hat Trump Russland mit Verweis auf die laufenden Friedensbemühungen ausgenommen, nicht aber die Ukraine. Trump ist - im Gegensatz zu seinem Vorgänger Joe Biden - nicht gewillt, weiter grosse Summen in die Unterstützung der Ukraine zu investieren. Selenski bekräftigte aber erneut, sein Land sei bereit, für weitere Militärhilfen aus den USA zu zahlen, speziell für die dringend benötigten Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot. (dpa)
22:09 Uhr
Mittwoch, 9. April
Kiew verschärft Vorwürfe gegen Peking
Nach der Gefangennahme von zwei auf russischer Seite in der Ukraine kämpfenden Chinesen hat Kiew die Vorwürfe gegen Peking verschärft. Es handle sich nicht um Einzelfälle, betonte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bei seiner abendlichen Videobotschaft. «Wir haben auch Informationen über andere chinesische Bürger in der russischen Armee mit Namen und Kampfnamen sowie Beschreibungen der konkreten Art und Weise, wie diese Soldaten in das russische Besatzungskontingent gelangten.» In einer Pressekonferenz kurz zuvor hatte Selenski die Zahl der Chinesen in der russischen Armee mit mindestens 155 angegeben.
Zu diesen 155 Menschen habe Kiew inzwischen alle Angaben einschliesslich der Passdaten, sagte Selenski. Russland werbe diese Männer über soziale Netzwerke, beispielsweise Tiktok an und Peking wisse davon. Die beiden chinesischen Gefangenen, die inzwischen in Kiew befragt würden, werde die Ukraine nur im Austausch gegen eigene Kriegsgefangene freigeben, sagte er auf der Pressekonferenz.
In seiner Videobotschaft wies Selenski darauf hin, dass die auf russischer Seite kämpfenden Chinesen im Widerspruch zur offiziellen Position Pekings stünden. China habe immer vor einer Eskalation des Kriegs gewarnt. Genau eine solche Eskalation stelle die Beteiligung chinesischer Kämpfer aber dar. Daher sei eine harte Reaktion erforderlich. «Das Besatzungskontingent verstärken - und von Frieden sprechen - sind zwei einander ausschliessende Sachen», sagte Selenski. (dpa)
16:11 Uhr
Mittwoch, 9. April
Ukraine erhält weitere Milliardensumme aus der EU
Die EU zahlt der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro als Teil eines großen Hilfspakets aus. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird.
Das Geld sei auch eine Investition in eine gemeinsame Zukunft, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. «Wir unterstützen die beeindruckenden Reformbemühungen der Ukraine und vertiefen unsere Beziehungen - von Raumfahrt, Sicherheit und Verteidigung bis hin zum Aufbau eines florierenden Geschäftsumfelds.»
Die Unterstützung ist Teil einer Initiative der G7-Gruppe der großen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen in Höhe von rund 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung - mit der neuen Auszahlung flossen bislang fünf Milliarden Euro. Abgesichert ist die Summe zum Ärger Moskaus durch Zinseinkünfte auf russisches Staatsvermögen, das im Westen eingefroren ist. (dpa)
12:38 Uhr
Mittwoch, 9. April
Russland und Ukraine überziehen sich mit Drohnenangriffen
Russland und die Ukraine haben sich in der Nacht erneut gegenseitig mit Drohnenangriffen überzogen. Ukrainischen Behörden zufolge gab es Verletzte und Schäden in mehreren Regionen.
In der Grossstadt Dnipro wurden dem Gebietsgouverneur Serhij Lyssak zufolge 15 Menschen verletzt und 15 Privathäuser sowie mehrere mehrstöckige Wohn- und Geschäftsgebäude beschädigt. Der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, schrieb bei Telegram von fünf Verletzten in dem Gebiet.
Das russische Verteidigungsministerium schrieb bei Telegram, dass in der Nacht 158 ukrainische Drohnen abgefangen worden seien. Betroffen waren demnach mehrere Regionen Russlands sowie die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Angaben zu möglichen Folgen wurden nicht gemacht. (dpa)
23:21 Uhr
Dienstag, 8. April
UN: Fast 13'000 getötete Zivilisten in der Ukraine
Rund 13'000 Zivilisten sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen im Angriffskrieg Russlands in der Ukraine getötet worden. Das UN-Büro für Menschenrechte (OHCHR) habe die Tötung von wenigstens 12.910 Unbeteiligten – darunter 682 Kinder – bestätigt, sagte der UN-Nothilfechef Tom Fletcher vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.
Zudem seien seit Kriegsbeginn zwischen Ende Februar 2022 und Ende März 2025 knapp 30'700 Menschen verletzt worden. Fletcher betonte, dass er von einer hohen Dunkelziffer ausgehe. Allein von Ende Februar bis Ende März seien mehr als 170 zivile Todesopfer dazugekommen. Immer wieder werden durch russische Angriffe Zivilisten in der Ukraine getötet, zuletzt auf einem Spielplatz bei einem Raketenschlag gegen die ukrainische Industriestadt Krywyj Rih.
Diplomat Fletcher betonte, das internationale Völkerrecht in der Ukraine und in weiteren Konflikten weltweit werde ausgehöhlt. «Das ist der rote Faden, der diese Konflikte verbindet. Und wenn Prinzipien nur für Gegner gelten, dann sind es keine humanitären Prinzipien.» (dpa)
16:09 Uhr
Dienstag, 8. April
Selenski klagt über Chinesen in russischen Streitkräften
Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenski zwei in der russischen Armee kämpfende chinesische Staatsbürger gefangen genommen. «Es gibt die Dokumente der Gefangenen, Bankkarten, persönliche Daten», schrieb der Staatschef bei Telegram und veröffentlichte ein Video mit Bildern eines der Gefangenen. Die Gefangennahme soll im ostukrainischen Gebiet Donezk erfolgt sein. «Wir haben Informationen darüber, dass es weitaus mehr solcher Bürger Chinas in den Einheiten der Besatzer gibt», betonte Selenski.
Der Präsident wies den ukrainischen Aussenminister Andrij Sybiha an, unverzüglich von Peking eine Reaktion einzufordern. Für ihn sei das ein klares Signal, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg nicht beenden und stattdessen weiterkämpfen wolle. «Das erfordert unbedingt eine Reaktion. Eine Reaktion der USA, Europas und aller in der Welt, die wollen, dass Frieden herrscht», unterstrich Selenski. Die chinesischen Kriegsgefangenen befinden sich demnach beim ukrainischen Geheimdienst SBU.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Auf russischer Seite wurden bereits Einheiten der nordkoreanischen Armee eingesetzt. Für Kiew kämpfen nach eigenen Angaben Tausende ausländische Staatsangehörige freiwillig. (dpa)
06:44 Uhr
Dienstag, 8. April
Selenski: Auch Truppenpräsenz im russischen Gebiet Belgorod
Die ukrainischen Streitkräfte halten laut Präsident Wolodimir Selenski neben den Teilen der russischen Region Kursk nun auch Stellungen in der benachbarten Region Belgorod. «Wir führen aktive Operationen in den Grenzregionen auf dem Gebiet des Feindes aus», sagte der Staatschef in seiner abendlichen in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Es war die erste offizielle Bestätigung dazu von ihm. «Der Krieg muss dorthin zurückkehren, woher er gekommen ist», erklärte er.
Von russischer Seite gibt es keine Bestätigung dafür, dass ukrainische Truppen in das Gebiet Belgorod eingedrungen sind. Allerdings hat die Gebietsverwaltung in Belgorod dort teils die Kontrolle verloren, seit grenznahe Teile von ukrainischer Seite beschossen werden. Zudem waren dort in der Vergangenheit auf ukrainischer Seite kämpfende Russen eingedrungen.
Kiew: Operationen auf Feindgebiet zum Schutz eigener Regionen
Das wäre nach dem Eindringen der ukrainischen Truppen im Gebiet Kursk Anfang August ein neuer erfolgreicher Nadelstich Kiews gegen Russland, das Kremlchef Wladimir Putin gern als unverwundbar darstellt.
Wie bei der Operation in Raum Kursk gehe es weiter darum, ukrainische Gebiete zu schützen, sagte Selenski - und nannte konkret die Grenzregionen Charkiw und Sumy. Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj habe ihn über diese Aktivitäten entlang der Grenzlinie auf Feindgebiet unterrichtet, sagte Selenski. Er dankte den Soldaten für ihren Mut und ihren Widerstand; schon mit der Kursk-Offensive hätten sie es geschafft, den russischen Druck an anderen Teilen der Front zu schwächen, besonders im Gebiet Donezk.
Russland sprach von erfolgreicher Abwehr
Die ukrainische Seite hatte den Vorstoss in das Gebiet Belgorod bisher nicht kommentiert. Das russische Verteidigungsministerium informierte über angeblich abgewehrte Angriffe. Moskauer Militärbeobachter hatten zuletzt berichtet, die Russen hätten im Grenzgebiet Belgorod einen eigenen Damm mit einer Fliegerbombe zerstört - bei dem Dorf Popowka nur wenige Hundert Meter von der ukrainischen Grenze entfernt. Damit sollte der Einsatz von schwerer ukrainischer Panzertechnik verhindert werden.
In der benachbarten Region Kursk hatten ukrainische Einheiten monatelang ein grösseres Gebiet kontrolliert, mussten sich aber zuletzt weitgehend zurückziehen. Westliche Beobachter sehen das Eindringen der ukrainischen Streitkräfte auf russischer Seite kritisch, weil damit Ressourcen an anderen wichtigen Abschnitten der Front fehlen.
Selenski kündigt neue Schläge weitreichender Drohnen an
Selenski betonte, es sei absolut wichtig, russische Ausrüstung und die Logistik der Besatzer zu zerstören. Zugleich kündigte er neue Schläge im russischen Hinterland mit reichweitenstarken Drohnen an. Hier gebe es eine positive Dynamik. «Ich kann keine konkreten Zahlen nennen, aber in diesem Jahr werden wir unsere Verteidigungskräfte mit dem nötigen Umfang ausstatten», sagte er.
Selenski dankte den Unternehmen, die diese Flugobjekte entwickelten. Seit Anfang des Jahres seien mehr als 20 neue Modelle von Glasfaserdrohnen zertifiziert worden. Diese Drohnen gelten als unempfindlich gegen Störsender. Auch Russland setzt solche Flugobjekte ein, um die elektronische Flugabwehr der Ukraine zu umgehen.
Trump: Russland bombardiert Ukraine «wie verrückt»
US-Präsident Donald Trump kritisierte indes die vielen Angriffe Russlands auf die Ukraine mit scharfen Worten. Er sei nicht glücklich über das, was zurzeit passiere: «Denn sie bombardieren im Moment wie verrückt», sagte Trump in seinem Büro im Weissen Haus. «Das ist keine gute Situation», fügte er mit Blick auf das russische Vorgehen hinzu.
«Ich bin nicht glücklich über die ganzen Bombardierungen, die es in der letzten Woche gegeben hat, schrecklich, es ist schrecklich.» Trump will ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine erreichen, der vor mehr als drei Jahren begann.
Die USA hatten in Gesprächen mit Russland und der Ukraine verschiedene Modelle von Feuerpausen vorgeschlagen, zu denen Moskau aber Vorbedingungen stellt. Russland hält sich nach eigenen Angaben nur an einen Stopp von Angriffen auf Energieanlagen. Allerdings haben seitdem die Attacken auf Wohnhäuser und andere zivile Objekte zugenommen. In der Stadt Krywyj Rih starben bei einem Raketenangriff und seinen Folgen 20 Menschen, darunter 9 Kinder und Jugendliche.
Kiew bringt Raketenschlag gegen Kinder vor UN-Sicherheitsrat
Die Ukraine hat nach dem Tod der Kinder und Jugendlichen bei dem Raketenschlag für diesen Dienstag eine Dringlichkeitssitzung vor dem UN-Sicherheitsrat anberaumt. Es sei die grösste Zahl an Kindern, die bei einem einzelnen Schlag seit Kriegsbeginn 2022 getötet wurde, teilte der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X mit.
Er warf Russland vor, einen Sprengkopf mit Streumunition eingesetzt zu haben, um eine möglichst hohe Opferzahl auf einem Spielplatz zu erreichen. «Es braucht eine klare internationale Antwort auf die russischen Gräueltaten. Solcher Terror sollte niemals normal werden», sagte der Minister. Er habe auch mit der geschäftsführenden Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) über den Mord an den Kindern gesprochen. Die Kollegin habe ihr Beileid bekundet. «Ich danke Deutschland und persönlich Annalena für all die Unterstützung», sagte Sybiha.
Russland müsse seine Angriffe auf Kinder und Zivilisten beenden und auf den US-Vorschlag einer umfassenden Waffenruhe eingehen, forderte Sybiha. Die Ukraine habe einer solchen Waffenruhe zugestimmt, um den Krieg zu beenden.
Russland weist Vorwürfe zurück
Nach dem schweren Raketentreffer im Südosten der Ukraine behauptete Kremlsprecher Dmitri Peskow, es würden keine Schläge gegen soziale Infrastruktur ausgeführt. Moskau hatte von einem «Hochpräzisionsschlag» gegen eine Versammlung von Militärs gesprochen. Auf den von ukrainischer Seite veröffentlichten Bildern vom Ort des Angriffs sind keine Hinweise auf militärische Ziele zu sehen. (dpa)
22:02 Uhr
Montag, 7. April
Kiew bringt Raketenschlag gegen Kinder vor UN-Sicherheitsrat
Nach dem Tod von neun Kindern und Jugendlichen bei einem russischen Raketenschlag gegen die ukrainische Industriestadt Krywyj Rih hat Kiew dazu für diesen Dienstag eine Dringlichkeitssitzung vor dem UN-Sicherheitsrat initiiert. Es sei die grösste Zahl an Kindern, die bei einem einzelnen Schlag seit Kriegsbeginn 2022 getötet wurde, teilte der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X mit.
Er warf Russland vor, einen Sprengkopf mit Streumunition eingesetzt zu haben, um eine möglichst hohe Opferzahl auf einem Spielplatz zu erreichen. Bei dem Raketenschlag vom Freitag und seinen Folgen starben 20 Menschen, darunter 9 Kinder und Jugendliche.
Russland müsse seine Angriffe auf Kinder und Zivilisten beenden und auf den US-Vorschlag einer umfassenden Waffenruhe eingehen, forderte Sybiha. Die Ukraine habe einer solchen Waffenruhe zugestimmt, um den Krieg zu beenden.
Nach dem schweren Raketentreffer im Südosten der Ukraine behauptete Kremlsprecher Dmitri Peskow, es würden keine Schläge gegen soziale Infrastruktur ausgeführt. Moskau hatte von einem «Hochpräzisionsschlag» gegen eine Versammlung von Militärs gesprochen. Auf den von ukrainischer Seite veröffentlichten Bildern vom Ort des Angriffs sind keine Hinweise auf militärische Ziele zu sehen. (dpa)
16:05 Uhr
Montag, 7. April
«Ich will nur noch Russen töten, töten, töten»: Trauer und Wut über das Spielplatz-Massaker
Der russische Raketenangriff auf einen Spielplatz in Wolodimir Selenskis Heimatstadt war bloss der tragische Tiefpunkt einer Kette von russischen Luftangriffen auf ukrainische Ortschaften. Die neun getöteten Kinder und Jugendlichen steigern die Wut auf Kreml-Herrscher Putin – und auf US-Präsident Trump. (chm)
15:47 Uhr
Montag, 7. April
Letzte ukrainische Verteidiger von Luhansk in Bedrängnis
Russische Truppen bringen nach Berichten beider Seiten zunehmend die letzten ukrainischen Verteidiger des Gebietes Luhansk in Bedrängnis. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau nahm für seine Truppen in Anspruch, den kleinen Weiler Kateryniwka im äußersten Norden des Gebietes Donezk erobert zu haben.
Ukrainische Militärblogger sehen den Ort auf ihren Karten zwar noch unter Kontrolle Kiewer Truppen. Sie bestätigen aber die russischen Vorstösse in dieser Richtung. Auch der ukrainische Generalstab meldete Gefechte in der Gegend.
Russland betrachtet Luhansk seit 2022 als sein Staatsgebiet
Sollten russische Truppen Kateryniwka und das Nachbardorf Nowomychajliwka erreichen, geraten sie in den Rücken der Ukrainer, die in der Nähe den letzten Rest des Gebietes Luhansk verteidigen. Russland hat dieses ostukrainische Verwaltungsgebiet 2022 zu seinem Territorium erklärt und will es ganz erobern.
Am Sonntag habe es 165 russische Sturmangriffe entlang der Front gegeben, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht von Montagmorgen mit. Schwerpunkt der Gefechte war demnach erneut die seit Monaten umkämpfte Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die grossangelegte russische Invasion. (dpa)
19:53 Uhr
Sonntag, 6. April
USA: Keine Zölle gegen Russland wegen Ukraine-Verhandlungen
Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre «nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen». US-Präsident Donald Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen.
Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hassett. Der Präsident konzentriere sich lediglich auf die Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte dagegen vor wenigen tagen noch, dass Russland nicht berücksichtigt worden sei, weil US-Sanktionen bereits «jeden bedeutenden Handel ausschliessen». Für die Ukraine sollen laut Trumps Zoll-Liste Strafzölle von 10 Prozent fällig werden. (dpa)
18:07 Uhr
Sonntag, 6. April
Ukraine verhandelt erneut mit den USA über Rohstoffabkommen
Die Ukraine will in der kommenden Woche ein Team nach Washington entsenden, das über ein Rohstoffabkommen mit den USA verhandeln soll. Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko sagte der Nachrichtenagentur AP, ein Entwurf der amerikanischen Seite zeige, dass die USA weiterhin gemeinsame Investitionen planten. Der Delegation aus Kiew werden Vertreter der Ministerien für Wirtschaft, Aussenpolitik, Justiz und Finanzen angehören. Ein Abkommen soll den USA Zugang zu den Bodenschätzen der Ukraine gewähren. (dpa)
06:10 Uhr
Sonntag, 6. April
Russland greift Kiew mit Raketen an
Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen und auch die Hauptstadt Kiew ins Visier genommen. Das Nachrichtenportal «Kyiv Independent» berichtete am Morgen unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko von Explosionen sowie mehreren Opfern und herabstürzenden Trümmern beschädigter Gebäude. In mehreren Bezirken der Millionenstadt seien Brände ausgebrochen, Rettungskräfte seien losgeschickt worden, um Verletzte zu versorgen. Auch in anderen Landesteilen herrschte dem Bericht zufolge Raketenalarm.
Am Vorabend hatte das russische Militär die Ukraine mit neuen Drohnenschwärmen überzogen, die Medienberichten zufolge von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Aus der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes meldete die regionale Militärverwaltung Einschläge von Kampfdrohnen und mindestens zwei brennende Wohnhäuser. ( dpa )
17:56 Uhr
Samstag, 5. April
Britische und französische Militärs in Kiew
Die Generalstabschefs Frankreichs und Grossbritanniens haben bei einem Besuch in Kiew die weitere Unterstützung für die Ukraine erörtert. Dabei sei mit den Vertretern der ukrainischen Führung sowohl die weitere militärische Hilfe für Kiew im Kampf gegen die russische Armee als auch eine Langzeitstrategie für den Umbau der ukrainischen Streitkräfte besprochen worden, teilte der französische Generalstabschef Thierry Burkhard auf der Plattform X mit. Er und sein britischer Kollege Tony Radakin hatten sich in Kiew auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, Armeechef Olexander Syrskyj und Verteidigungsminister Rustem Umjerow getroffen.
Wichtiger Punkt der Unterredung in Kiew waren auch sogenannte Rückversicherungsoptionen. Damit ist die Entsendung internationaler Friedenstruppen in die Ukraine für den Fall eines Waffenstillstands gemeint. Sowohl London als auch Paris sind dazu bereit, suchen jedoch noch weitere Partner für eine internationale Koalition. «Gemeinsam wollen wir einen dauerhaften und festen Frieden in der Ukraine sichern, eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit des europäischen Kontinents», schrieb Burkhard. (dpa)
06:18 Uhr
Freitag, 4. April
Vorwürfe aus Kiew nach russischem Angriff mit 18 Toten
Nach einem schweren Raketenangriff auf die ukrainische Grossstadt Krywyj Rih mit vielen Toten und Verletzten hat Kiew dem russischen Militär die Kriegführung gegen Zivilisten vorgeworfen. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe das russische Militär Angriffe auf die Städte Krywyj Rih und Charkiw sowie ein Kraftwerk in Cherson lanciert - trotz einer Abmachung zum Schutz von Energieanlagen, sagte Präsident Wolodimir Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. «Alle russischen Versprechen enden mit Raketen und Drohnen, Bomben oder Artillerie», fügte er hinzu.
In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih am Freitag wurden durch einen russischen Raketenschlag nach Behördenangaben 18 Menschen getötet. Die Rakete sei im Wohngebiet bei einem Kinderspielplatz eingeschlagen. Unter den Opfern seien auch neun Kinder, schrieb Gebietsgouverneur Serhij Lyssak auf Telegram. Mehr als 60 Menschen wurden seinen Angaben zufolge verletzt. Ein zweiter Angriff nur wenige Stunden später hatte demnach ein weiteres Todesopfer zur Folge.
Selenski: Russland will keine Feuerpause
Getroffen worden sei eine gewöhnliche Stadt, der Schlag sei gegen eine belebte Strasse und Wohnhäuser geführt worden, hatte Selenski schon in einer ersten Reaktion bei Telegram beklagt. «Es gibt nur einen Grund, warum das weitergeht: Russland will keine Feuerpause, und wir sehen das.» Der ukrainische Staatschef forderte, den Druck auf Moskau zu erhöhen: Amerika, Europa und der Rest der Welt hätten genügend Möglichkeiten, um Russland zu zwingen, Terror und Krieg einzustellen.
Autos und Garagen seien in Brand geraten und rund zwei Dutzend mehrstöckige Wohnhäuser beschädigt worden, erklärte derweil Lyssak. Die Heimatstadt von Präsident Selenski liegt gut 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Russland spricht von Hochpräzisionsschlag
Das russische Militär bestätigte später den Schlag gegen Krywyj Rih. Moskau sprach hierbei allerdings von «Hochpräzisionsschlag». Getroffen worden sei ein Restaurant, in dem sich ukrainische Kommandeure mit ihren westlichen Instrukteuren getroffen hätten. «Durch den Schlag lagen die Verluste des Gegners bei 85 Soldaten und Offizieren ausländischer Staaten», heisst es in der Pressemitteilung. Zudem seien rund 20 Militärfahrzeuge zerstört worden.
Zu zivilen Opfern machte Moskau keine Angaben. Auf von ukrainischer Seite veröffentlichten Bildern von dem Ort des Angriffs waren keine Hinweise auf militärische Ziele zu sehen. Der ukrainische Generalstab sprach in einer Mitteilung auf Telegram von einer Lüge. «Wir erklären, dass Russland wieder einmal falsche Informationen verbreitet. Die Rakete schlug in einem Wohngebiet und auf einem Spielplatz ein», hiess es. Es habe sich um eine ballistische Rakete vom Typ «Iskander-M» mit Streumunition gehandelt, die ein grösseres Gebiet und möglichst viele Menschen treffen sollte.
Kiew nennt russischen Beschuss von Kraftwerken gezielt
Krywyj Rih reiht sich dabei nach den Worten Selenskis nur in die Serie jüngster russischer Angriffe auf zivile Objekte ein. In Charkiw seien so nach russischen Drohnenangriffen aus der Nacht zuvor mit fünf Toten und 34 Verletzten immer noch die Bergungsarbeiten im Gange. Auch der Treffer mit einer per Kamera gesteuerten Drohne in einem Kraftwerk könne kein Zufall sein - «die Russen wissen, dass es sich um eine Energieanlage handelt und diese Anlagen gemäss den Versprechen Russlands gegenüber der amerikanischen Seite vor jeglichen Angriffen geschützt werden müssen», warf er Russland vor.
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hatten bei einem Telefonat als Minimalkonsens - eine völlige Waffenruhe lehnte Putin ab - ein Moratorium für Schläge gegen Energieobjekte ausgemacht. Kiew stimmte dem später zu. Seither werfen sich beide Seiten immer wieder vor, die Abmachung nicht einzuhalten. Selenski bat einmal mehr die USA um Konsequenzen.
Derweil berichtete in der Nacht zu Samstag der Gouverneur der russischen Region Samara, Wjatscheslaw Fedorischtschew, von einem ukrainischen Drohnenangriff auf einen Industriebetrieb in der Stadt Tschapajewsk. Es gebe Brände, aber keine Verletzten. In der Stadt befindet sich eine Sprengstoff-Produktionsanlage.
Kiew hofft weiter auf Truppenkontingente
In seiner Videobotschaft ging Selenski aber auch auf ein Treffen ukrainischer Militärs mit Vertretern Frankreichs und Grossbritanniens ein. Dabei seien Details zur Stationierung von deren Sicherheitskontingenten besprochen worden. Es gebe spürbare Fortschritte auf dem Weg zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine, lobte der Präsident. Paris und London führen eine «Koalition der Willigen» an, die einen möglichen Frieden in der Ukraine absichern will.
Russland lehnt die Stationierung europäischer Truppen in dem von ihm angegriffenen Land als Bedrohung der eigenen Sicherheit strikt ab. In Washington hatte dabei der Kreml-Sondergesandte Kirill Dmitrijew erstmals überhaupt das Sicherheitsbedürfnis der Ukraine akzeptiert. «Manche Sicherheitsgarantien in irgendeiner Form könnten akzeptabel sein», sagte er in einem Interview nach den Verhandlungen mit US-Vertretern. Näher ging er nicht auf das Thema ein. Er lobte allerdings die Gespräche mit den US-Vertretern.
Rubio: Müssen bald echte Fortschritte vom Kreml sehen
Die Einschätzung von US-Aussenminister Marco Rubio klang weniger euphorisch: «Wir werden schon bald wissen, in wenigen Wochen, nicht in Monaten, ob es Russland mit dem Frieden Ernst meint oder nicht. Ich hoffe, dass sie es tun. Es wäre gut für die Welt», sagte Rubio vor seiner Abreise aus Brüssel, wo ein Treffen von Aussenministerinnen und Aussenministern der Nato stattgefunden hatte.
US-Präsident Trump werde nicht in die Falle einer Reihe endloser Verhandlungen tappen. Wenn Moskau Frieden wolle, wäre das grossartig. Wenn nicht, müssten die USA neu bewerten, «wo wir stehen und wie wir vorgehen.» Es sei klar, dass Washington bald echte Fortschritte sehen müsse, «oder wir müssen zu dem Schluss kommen, dass sie nicht am Frieden interessiert sind». ( dpa )
22:02 Uhr
Freitag, 4. April
Selenski wirft Russland Angriffe auf zivile Objekte vor
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Russland die bewusste Kriegsführung gegen Städte und andere zivile Einrichtungen vorgeworfen. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe das russische Militär Angriffe auf die Städte Krywyj Rih und Charkiw sowie ein Kraftwerk in Cherson lanciert - trotz einer Abmachung zum Schutz von Energieanlagen, sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. «Alle russischen Versprechen enden mit Raketen und Drohnen, Bomben oder Artillerie», fügte er hinzu.
Beim jüngsten Angriff auf Krywyj Rih mit mindestens 14 Toten sei eine Rakete im Wohngebiet bei einem Kinderspielplatz eingeschlagen. Unter den Opfern seien auch sechs Kinder. In Charkiw seien derweil nach nächtlichen russischen Drohnenangriffen mit fünf Toten und 34 Verletzten immer noch die Bergungsarbeiten im Gange. Auch der Treffer mit einer per Kamera gesteuerten Drohne in einem Kraftwerk könne kein Zufall sein - «die Russen wissen, dass es sich um eine Energieanlage handelt und diese Anlagen gemäss den Versprechen Russlands gegenüber der amerikanischen Seite vor jeglichen Angriffen geschützt werden müssen», warf er Russland vor. (dpa)
19:39 Uhr
Freitag, 4. April
Viele Tote nach russischem Raketenschlag auf Krywyj Rih
In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih sind durch einen russischen Raketenschlag nach Behördenangaben mindestens 14 Menschen getötet worden. «Darunter sind auch sechs Kinder», schrieb der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bei Telegram. Mehr als 50 weitere Personen sind nach Angaben der Militärverwaltung verletzt worden. Der Angriff sei mit einer ballistischen Rakete durchgeführt worden.
Getroffen worden sei eine gewöhnliche Stadt, der Schlag sei gegen eine belebte Strasse und Wohnhäuser geführt worden, beklagte Selenski. «Es gibt nur einen Grund, warum das weitergeht: Russland will keine Feuerpause, und wir sehen das.» Der ukrainische Staatschef forderte, den Druck auf Moskau zu erhöhen: Amerika, Europa und der Rest der Welt hätten genügend Möglichkeiten, um Russland zu zwingen, Terror und Krieg einzustellen.
Autos und Garagen seien in Brand geraten und mehrstöckige Wohnhäuser beschädigt worden, erklärte Gebietsgouverneur Serhij Lyssak. Die Zahl der Opfer dürfte noch zunehmen. Die Heimatstadt von Präsident Selenski liegt gut 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt. (dpa)
13:51 Uhr
Freitag, 4. April
Joly: Mehrausgaben setzen Einigkeit über russische Bedrohung voraus
Die kanadische Aussenministerin Melany Joly hat eine gemeinsame Bewertung der von Russland ausgehenden Gefahr als Grundvoraussetzung höherer Verteidigungsausgaben der Nato-Mitglieder bezeichnet. «Es ist wichtig, dass wir uns alle einig sind, dass Russland eine Bedrohung darstellt. Andernfalls wüsste ich nicht, warum wir die Verteidigungsausgaben immer weiter erhöhen sollten», sagte sie am Freitag im Nato-Hauptquartier in Brüssel, wo sich die Aussenminister der Mitgliedsstaaten des Bündnisses seit Donnerstag zu einem zweitägigen Gipfel treffen. Die USA drängen die übrigen Nato-Partner, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. (AP)
12:59 Uhr
Freitag, 4. April
Ultimatum an Putin? Trump verliert laut Nato-Partnern Geduld
Ist es eine Frage von Wochen, bis es neue Entwicklungen bei den Bemühungen für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg geben könnte? Dieser Eindruck wird bei einem Nato-Treffen in Brüssel vermittelt.
Bei ihren Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine verlieren die USA nach Angaben aus Nato-Kreisen die Geduld mit Russland. Aussenminister Marco Rubio machte bei einem Bündnistreffen in Brüssel deutlich, dass Präsident Donald Trump die aktuelle Hinhaltetaktik von Russlands Präsident Wladimir Putin vermutlich nicht mehre lange akzeptieren werde. Es gehe dabei eher um «Wochen als um Monate», ergänzte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen des Treffens.
Unklar blieb demnach allerdings, wie die USA in dem Fall reagieren würden, dass Putin seinen Kurs nicht ändert. Als Optionen gelten neue US-Sanktionen gegen die russische Wirtschaft, aber auch neue Waffenhilfen für die Ukraine.
Trump will Waffenruhe
Trump versucht im Krieg Russlands gegen die Ukraine seit Wochen eine Lösung zu vermitteln. Er hat mehrfach zu verstehen gegeben, dass dies im Eigeninteresse der USA liege und für sein Land wirtschaftlich von Vorteil wäre. Eine von Trump vorgeschlagene 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen hat Putin aber abgelehnt. Als Minimalkonsens wurde vereinbart, Objekte der Energieversorgung von Angriffen auszunehmen – was in der Praxis aber nicht klappt, wie sich beide Kriegsparteien vorwerfen.
Mehrere europäische Alliierte äusserten am Freitag bei dem Aussenministertreffen Verständnis dafür, dass Trump nun wohl die Geduld verliert. Russland schulde den USA eine Antwort, sagte etwa der Franzose Jean-Noël Barrot. Der britische Aussenminister David Lammy erklärte mit Blick auf Putin: «Er könnte jetzt einer Waffenruhe zustimmen». Stattdessen bombardiere er aber weiterhin die Ukraine, ihre Zivilbevölkerung und ihre Energieversorger.
Über Trumps Ungeduld, was die Politik von Putin angeht, hatte vor kurzem auch Finnlands Präsident Alexander Stubb nach einer Runde Golf mit dem Trump berichtet. Er nannte allerdings keine Zeitlinien für mögliche Konsequenzen. ( dpa)
10:58 Uhr
Freitag, 4. April
Frankreich und Grossbritannien werfen Putin Verzögerungstaktik vor
Grossbritannien und Frankreich haben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, Gespräche über eine Waffenruhe in der Ukraine hinauszuzögern. «Unserer Einschätzung nach verschleiert Putin weiterhin die Lage und zögert», sagte der britische Aussenminister David Lammy im Beisein seines französischen Amtskollegen Jean-Noel Barrot am Freitag beim Treffen der Nato-Aussenminister zu Journalisten. Während Putin eigentlich einer Waffenruhe zustimmen solle, bombardiere er weiter die Ukraine, deren Zivilbevölkerung und die Energieversorgung, sagte Lammy. «Wir sehen Sie, Wladimir Putin. Wir wissen, was Sie tun», erklärte er.
Barrot sagte, die Ukraine habe den Bedingungen einer von den USA vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenruhe bereits vor drei Wochen zugestimmt. Russland schulde den Vereinigten Staaten eine Antwort. Russland setze seine Kriegsverbrechen und Angriffe auf die Energieversorgung fort. Moskau müsse mit Ja oder Nein antworten. «Es muss eine schnelle Antwort sein.» Anzeichen, dass Russland seine Militärkampagne stoppen wolle, gebe es nicht. Barrot verwies darauf, dass Putin am Montag eine Einberufung angeordnet habe, um 160.000 Wehrpflichtige für ein Jahr zum Wehrdienst zu verpflichten. Die beiden Minister kündigten an, der Ukraine weiter beim Aufbau ihrer Streitkräfte zu helfen. (AP)
10:55 Uhr
Freitag, 4. April
Kreml: Noch kein Signal der Europäer zu Friedensgesprächen
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Kreml-Angaben noch kein Signal der Europäer für mögliche Gespräche über ein Ende des mehr als drei Jahre währenden Ukraine-Krieges erhalten. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. «Bislang gab es keinerlei Signale», sagte Peskow. Er bezog sich vor allem auf Äusserungen des finnischen Präsidenten Alexander Stubb. Dieser hatte gesagt, dass ein oder zwei Länder für alle europäischen Unterstützer der Ukraine mit Moskau verhandeln sollten - am ehesten Frankreich oder Großbritannien. Russland wiederum betrachtet bislang nur die USA als Gesprächspartner über den Krieg - nicht die Europäer und auch nicht die Ukraine selbst. ( dpa)
05:42 Uhr
Freitag, 4. April
Kiew will von Nato stärkeren Druck auf Moskau
Vor dem Abschluss des zweitägigen Treffens der Nato-Aussenminister fordert die Ukraine von dem Verteidigungsbündnis stärkeren Druck auf Russland zur Umsetzung einer Friedenslösung. «Russland muss es mit dem Frieden ernst meinen. Dafür ist es an der Zeit, den Druck auf Moskau zu erhöhen», sagte der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha vor den Beratungen seiner Nato-Kollegen bei einem Auftritt mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel.
Zum Abschluss des zweitägigen Treffens soll es auch um mögliche weitere Unterstützung für die Ukraine gehen. Angesichts der Diskussion über die von US-Präsident Donald Trump verkündeten neuen Handelszölle warnte Sybiha, man dürfe «nicht vergessen, dass in Europa ein echter Krieg tobt. Russland bleibt eine existenzielle Bedrohung für Europa.»
Russischer Drohnenangriff auf Charkiw
In der Nacht wurde über weiten Teilen der Ukraine erneut Luftalarm ausgelöst. Die Grossstadt Charkiw im Osten wurde von mehreren russischen Kampfdrohnen angegriffen. Dabei seien mindestens drei Menschen getötet worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. Weitere 32 Personen seien verletzt worden. Auch im Gebiet Dnipropetrowsk gab es heftige Angriffe mit Drohnen des iranischen Typs Shahed, wie der Verwaltungschef Serhij Lysak auf Telegram mitteilte.
Besonders betroffen waren demnach die Städte Dnipro und Kamianske. In Dnipro seien drei Menschen verletzt worden. Es habe Brände gegeben, Verwaltungsgebäude seien beschädigt worden. Im Gebiet Saporischschja wurde nach Angaben der Militärverwaltung ein 63 Jahre alter Mann bei einem Drohnenangriff verletzt und zivile Infrastruktur zerstört. Auch über der Hauptstadt Kiew war die Flugabwehr im Einsatz. Laut der regionalen Militärverwaltung wurde ein Mann verletzt. Nach russischen Angaben wurden über den Grenzregionen Kursk und Orjol ukrainische Drohnen abgefangen.
Kiew erwartet heftigere Angriffe im Frühjahr
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine grossangelegte russische Invasion. Sie rechnet nach Angaben des Präsidentenbüros damit, dass Russland seine eingesetzten Truppen in diesem Jahr um 150.000 Mann aufstocken wird. «Die Russen haben jetzt keine Probleme, Personal zu rekrutieren», sagte Pawlo Palissa, Vizechef der Kanzlei von Präsident Wolodimir Selenski, in Kiew. Zwar könnten diese frischen Kräfte nicht alle gleich zum Einsatz kommen, sagte der Oberst dem Rundfunksender Suspilne. Der Druck der Russen an der Front werde aber rasch zunehmen.
Nato-Aussenminister beraten über Aufrüstungsbemühungen
Die Aussenminister der Nato-Staaten kommen heute zu einem Austausch mit EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas zusammen. Dabei soll es auch um den Beitrag der Europäischen Union zu den aktuellen Aufrüstungsbemühungen gehen. Geplant sind unter anderem EU-Kredite in Höhe von 150 Milliarden Euro.
Eine Sonderregel soll es erlauben, Verteidigungsausgaben von den strengen EU-Schuldenregeln auszunehmen. So sollen allein in den kommenden vier Jahren 800 Milliarden Euro mobilisiert werden. Die Hoffnung dabei ist auch, US-Aussenminister Marco Rubio von der Glaubwürdigkeit der europäischen Aufrüstungsbemühungen zu überzeugen. US-Präsident Donald Trump hatte den Europäern zuletzt immer wieder vorgeworfen, sich zu sehr auf den Schutz der USA zu verlassen und selbst deutlich zu wenig für ihre Verteidigung zu tun.
Denkfabrik: Russland steigert Rüstungsproduktion erfolgreicher
Der britischen Denkfabrik Royal United Services Institute (Rusi) zufolge hat Russland seine Rüstungsproduktion im Zuge des Ukraine-Kriegs deutlich erfolgreicher hochgefahren als Europa. Das sei nicht nur für die Ukraine ein grosses Problem. «Russlands anhaltender Vorsprung in der Rüstungsproduktion stellt eine strategische Bedrohung für die Nato und die Glaubwürdigkeit ihrer konventionellen Abschreckung dar», hiess es in dem Bericht. Als Gründe für die Rückstände nennen die Autoren einen Mangel an Abstimmung, zu wenig Fokus auf Massenproduktion statt auf hoch entwickelte Waffensysteme, bürokratische Hürden sowie keinen ausreichenden Zugang zu Testinfrastruktur.
Nato schätzt russische Verluste hoch ein
Die russischen Verluste im Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Einschätzung der Nato zuletzt erheblich angestiegen. Ein ranghoher Nato-Beamter sprach von bis zu 250.000 Toten. Insgesamt bezifferte er die Zahl der getöteten oder verletzten russischen Soldaten auf etwa 900.000. Allein für Februar wird von mehr als 35.100 russischen Verlusten ausgegangen. Mit Verlusten sind sowohl getötete wie verletzte Soldaten gemeint. Die stark gestiegen Zahlen seien zum grossen Teil darauf zurückzuführen, dass es zuletzt eine Ausweitung der Kampfzonen gegeben habe, sagte der Nato-Beamte. Zudem seien die Kämpfe intensiver gewesen. (dpa)
23:02 Uhr
Donnerstag, 3. April
Kiew: Russen wollen Kräfte um 150'000 Soldaten aufstocken
Die Ukraine rechnet nach Angaben des Präsidentenbüros damit, dass Russland seine Truppen im Angriffskrieg in diesem Jahr um 150'000 Mann aufstocken wird. «Die Russen haben jetzt keine Probleme, Personal zu rekrutieren», sagte Pawlo Palissa, Vizechef der Kanzlei von Präsident Wolodimir Selenski, in Kiew.
Dies entspreche etwa 15 mechanisierten Infanterie-Divisionen. Zwar könnten diese frischen Kräfte nicht alle gleich zum Einsatz kommen, sagte der Oberst dem Rundfunksender Suspilne. Der Druck der Russen an der Front werde aber rasch zunehmen.
Palissa erläuterte nicht, worauf sich diese Zahlen stützen. Allerdings sind beide Kriegsparteien durch Aufklärung oder Spionage recht gut über die Pläne der jeweils anderen Seite informiert.
Ukraine zählt 600'000 feindliche Soldaten
Bisher setzt Moskau nach Angaben Selenskis vom Januar etwa 600'000 Mann im Krieg ein, die an der Front im Osten und Süden der Ukraine ein Übergewicht haben. Die ukrainische Armee zählt demnach etwa 880'000 Soldaten und Soldatinnen.
Nach Monaten des stetigen Vordringens in der Ostukraine ist die russische Offensive zuletzt langsamer geworden. Im März gab es nach Angaben ukrainischer Militärbeobachter die geringsten Geländegewinne seit Juni 2024. Allerdings rechnet das ukrainische Militär für die kommenden Wochen wieder mit russischen Offensiven an vielen Abschnitten der Front. (dpa)
20:28 Uhr
Donnerstag, 3. April
Selenski deutet Kursk-Offensive trotz Rückzug als Erfolg
Trotz des weitgehenden Rückzugs ukrainischer Truppen aus der russischen Region Kursk sieht Präsident Wolodimir Selenski den Vorstoss auf Feindgebiet als Erfolg. «Es ist absolut fair, den Krieg dorthin zu verlagern, wo er herkommt», sagte Selenski in einer Videobotschaft.
Er zeichnete das Video nach eigenen Angaben in der ukrainischen Grenzregion Sumy auf, von der aus die Ukrainer im August 2024 auf russisches Gebiet vorgedrungen waren. Mit den Kommandeuren der noch in Kursk kämpfenden Einheiten habe er besprochen, welche Ausrüstung und Unterstützung sie benötigten. «Wir arbeiten daran, unsere Stellungen zu schützen», sagte Selenski.
Nur noch wenige Quadratkilometer in ukrainischer Hand
Im vergangenen Sommer hatten die ukrainischen Truppen rasch etwa 1300 Quadratkilometer russisches Territorium unter Kontrolle gebracht. Davon sind Karten ukrainischer Militärbeobachter zufolge nur kleine Reste direkt an der Grenze geblieben. Im März eroberte Russland die Kreisstadt Sudscha zurück.
Der schnelle Vorstoss hatte 2024 die Stimmung in der Ukraine gehoben. Doch die Kiewer Hoffnung erfüllte sich nicht, in Friedensverhandlungen besetztes Gebiet eintauschen zu können. Unabhängigen ukrainischen Militärexperten zufolge erlitten beide Seiten ähnlich hohe Verluste, was für die Ukrainer schwerer wiegt als für die Russen. Die eingesetzten Truppen fehlten der Ukraine 2024 zur Abwehr der russischen Offensive im Osten bei Pokrowsk. (dpa)
18:15 Uhr
Donnerstag, 3. April
Nato: Rund 900'000 russische Soldaten getötet oder verletzt
Die russischen Verluste im Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Einschätzung der Nato zuletzt weiter erheblich gestiegen. Ein ranghoher Nato-Beamter sprach in Brüssel am Rande eines Aussenministertreffens von bis zu 250'000 Toten. Insgesamt bezifferte er die Zahl der getöteten oder verletzten russischen Soldaten auf etwa 900'000.
Allein für Februar wird von mehr als 35'100 russischen Verlusten ausgegangen. Mit Verluste sind immer getötete oder verletzte Soldaten gemeint. Ende Oktober 2024 hatte die Nato noch von mehr als 600'000 Verlusten gesprochen.
Zum Hintergrund der stark gestiegen Zahlen sagte der Nato-Beamte, ein grosser Teil sei darauf zurückzuführen, dass es zuletzt eine Ausweitung der Kampfzonen gegeben habe. Zudem seien auch Militäroperationen zum Teil etwas intensiver gewesen.
Die Zahl der im Einsatz für Russland getöteten Soldaten aus Nordkorea bezifferte er auf rund 1500. Etwa 3500 weitere wurden demnach verwundet. Die Gesamtzahl der in der russischen Grenzregion Kursk stationierten Nordkoreaner gab der Nato-Beamte mit rund 11'000 an. 3500 weitere wurden den Angaben zufolge im Januar und Februar zu Trainingszwecken nach Russland geschickt. (dpa)
17:54 Uhr
Donnerstag, 3. April
Zwei Tote nach Handgranatenexplosion in Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind zwei Menschen durch eine Handgranate getötet worden. Die Explosion ereignete sich in einem Geschäft, wie die Polizei mitteilte. Die zwei getöteten Männer waren demnach 59 und 60 Jahre alt. Es wurden Ermittlungen wegen vorsätzlichen Mordes und illegalen Umgangs mit Waffen, Munition oder Sprengstoff eingeleitet. (dpa)
13:43 Uhr
Donnerstag, 3. April
Kiew will sich um niedrigere US-Zölle bemühen
Die ukrainische Regierung bemüht sich beim Weissen Haus um bessere Zollbedingungen. Das schrieb Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko im Netzwerk X. Die ukrainischen Zölle auf US-Produkte seien «ziemlich niedrig», erklärte sie. Zudem habe ihr Land im vergangenen Jahr mehr Güter aus den USA importiert als im Gegenzug dorthin verkauft worden seien. Die von US-Präsident Donald Trump auf Waren aus der Ukraine verhängten Zölle in Höhe von zehn Prozent würden sich überwiegend auf kleine Produzenten auswirken, warnte sie. «Die Ukraine hat den Vereinigten Staaten als verlässlicher Verbündeter und Partner einiges zu bieten. Beide Länder werden von fairen Zöllen profitieren», erklärte sie. (AP)
13:37 Uhr
Donnerstag, 3. April
Kremlbeauftragter führt erstmals Gespräche in Washington
Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wirbt ein Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin in Washington bei Treffen mit US-Spitzenbeamten um eine teilweise Aufhebung der Sanktionen. Der Chef des staatlichen Russischen Fonds für Direktinvestitionen (RFDI), Kirill Dmitrijew, teilte nach seiner Ankunft in seinem Telegram-Kanal einen Medienbericht, nach dem Moskau US-Präsident Donald Trump gebeten habe, «einige der Sanktionen aufzuheben - im Rahmen der Verhandlungen über eine Waffenruhe unter Vermittlung der USA». Derzeit steckten die Gespräche zur Ukraine in der Sackgasse, hiess es in dem von Dmitrijew geteilten Bericht, nach dem Trump sauer sei über fehlende Fortschritte. Trump hatte mehrfach erklärt, er wolle ein Ende des Krieges erreichen. Dmitrijew sagte, er sei deshalb im Auftrag Putins in Washington. Putin hatte sich bei einem Telefonat mit Trump im März zu einer Waffenruhe bereit erklärt - er stellte aber Bedingungen, darunter auch die Aufhebung einiger Sanktionen.
Dmitrijew: Wiederaufbau der Beziehungen nicht leicht
Der selbst wegen des Krieges lange mit Sanktionen belegte Dmitrijew soll als Sondergesandter des russischen Präsidenten für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Staaten unter anderem mit Trumps Beauftragten Steve Witkoff beraten. Die Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und den USA sei nicht leicht und könne nur schrittweise erfolgen. Der amerikanisch-russische Handel habe vor dem Krieg im Jahr 2021 einen Umfang von 35 Milliarden US-Dollar gehabt. Wegen der im Zuge des Krieges gegen die Ukraine eingeführten US-Sanktionen sei er voriges Jahr auf 3,5 Milliarden US-Dollar gesunken. (dpa)
13:41 Uhr
Donnerstag, 3. April
USA beharren in Nato auf 5-Prozent-Ziel für Militärausgaben
Die USA wollen die europäischen Nato-Partner trotz grosser Widerstände zu Verteidigungsausgaben in Höhe von bis zu fünf Prozent ihrer Wirtschaftskraft bewegen. «Wir wollen, dass die Nato stärker wird. Wir wollen, dass die Nato leistungsfähiger wird. Und die einzige Möglichkeit, wie die Nato stärker und leistungsfähiger werden kann, ist, wenn unsere Partner (...) über mehr Fähigkeiten verfügen», sagte US-Aussenminister Marco Rubio bei einem Nato-Treffen in Brüssel. Er verstehe, dass es nach Jahrzehnten des Aufbaus umfangreicher sozialer Sicherungssysteme möglicherweise unpopulär sei, davon abzuzweigen und mehr in die nationale Sicherheit zu investieren. Aber die Ereignisse der vergangenen Jahre – inklusive des aktuellen Kriegs im Herzen Europas – seien eine Erinnerung daran, dass harte Macht als Abschreckung weiterhin notwendig sei.
Aus US-Sicht müsse es am Ende des Nato-Treffens ein gemeinsames Verständnis darüber geben, dass sich jedes einzelne Mitglied verpflichten sollte, auf Verteidigungsausgaben von bis zu fünf Prozent zu kommen. «Niemand erwartet, dass das in einem Jahr oder zwei erreicht werden kann. Aber der Weg dahin muss glaubwürdig sein», sagte Rubio. Dies sei eine unbequeme, aber grundlegende Wahrheit, die jetzt ausgesprochen werden müsse. Große Nato-Länder wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien sehen Verteidigungsausgaben in Höhe von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts bislang auf absehbare Zeit als unrealistisch an. Deutschland und Frankreich kamen zuletzt auf nur etwas mehr als zwei Prozent, Italien und Spanien lagen sogar sehr deutlich darunter. Ziel ist es derzeit, beim nächsten Nato-Gipfel im Juni eine neue gemeinsame Zielvorgabe für Verteidigungsausgaben zu vereinbaren. (dpa)
13:21 Uhr
Donnerstag, 3. April
Hoffen auf Erkenntnisse: Rubio bei Nato-Aussenministertreffen
US-Aussenminister Marco Rubio und der neue Nato-Botschafter der USA, Matt Whitaker, sind zu einem zweitägigen Treffen der Nato-Aussenminister in Brüssel angereist. Die Verbündeten hoffen darauf, dass die beiden Diplomaten neues Licht auf die US-Sicherheitspläne in Europa werfen. Whitaker erklärte in einer Mitteilung, unter der Führung von Präsident Donald Trump werde die Nato «stärker und effektiver sein als je zuvor». Eine robuste Nato könne weiterhin «als Fundament für Frieden und Wohlstand» dienen. «Die Vitalität der Nato beruht darauf, dass alle Verbündeten einen fairen Beitrag leisten», fügte Whittaker hinzu. Er bekräftigte das Bekenntnis seines Landes zur Beistandsverpflichtung der Nato, nach der ein Angriff auf einen Bündnispartner als Angriff auf alle Nato-Staaten gewertet wird. Sein Auftrag sei es aber auch, Europa zu ermutigen, bei «Frieden, Sicherheit und dem Wiederaufbau der Ukraine» eine Führungsrolle zu übernehmen. Die Verbündeten sollten demonstrieren, dass die Nato Bedrohungen aus China ernst nehme, forderte er zudem.
Unterdessen sind die europäischen Partner der USA und Kanada zutiefst besorgt über die Bereitschaft Trumps, sich Russland im Zuge der Bemühungen um eine Waffenruhe und letztlich einen Waffenstillstand in der Ukraine anzunähern. Moskau betrachtet die Nato als Bedrohung. (AP)
13:16 Uhr
Donnerstag, 3. April
Rutte will keine Diskussion über Zollstreit in Nato
Nato-Generalsekretär Mark Rutte will die Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump bei den derzeitigen Beratungen im Bündnis ausklammern - obwohl diese auch negative Folgen auf die Rüstungsindustrie haben könnten und ausgerechnet Russland zu den ganz wenigen Staaten zählt, die nicht davon betroffen sind. Bei dem aktuellen Treffen der Aussenminister der Bündnisstaaten gehe es nicht um wirtschaftliche Dinge, sagte der frühere niederländische Regierungschef in Brüssel. Der Fokus liege auf der Abwehr von Bedrohungen durch Russland. Rutte betonte auch, dass er die USA weiter als verlässlichen Bündnispartner sieht. Er wies dabei auf Äusserungen des Amerikaners hin, nach denen dieser weiter hinter Artikel 5 des Nato-Vertrags steht. Dieser ist das Herzstück der kollektiven Verteidigung und regelt die Beistandspflichten im Fall eines Angriffes.
Die von Trump am Mittwoch verkündeten Strafzölle treffen eine Liste von 185 Handelspartnern - Russland fehlt aber darauf, im Gegensatz etwa zur Ukraine. Zur Erklärung führte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt der US-Nachrichtenseite «Axios» gegenüber an, dass Russland nicht berücksichtigt wurde, weil US-Sanktionen bereits «jeden bedeutenden Handel ausschliessen». Russland lag in der Handelsbilanz der USA bei Warenimporten zuletzt allerdings immer noch vor der Ukraine. (dpa)
06:49 Uhr
Donnerstag, 3. April
Viele russische Drohnen greifen Charkiw an
Die ostukrainische Grossstadt Charkiw ist in der Nacht erneut Ziel eines schweren russischen Angriffs mit Kampfdrohnen geworden. Binnen 40 Minuten hätten 14 Drohnen die Stadt attackiert, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Er berichtete von Einschlägen an fünf verschiedenen Orten und Schäden an Wohnhäusern. Vorläufig gebe es keine Berichte über Verletzte. Nach Angaben von Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow war es die zweite grosse Angriffswelle auf Charkiw an einem Tag. Auch über anderen Teilen der Ostukraine wurden Drohnen geortet. In der Nacht auf Montag hatte die Ukraine erstmals in diesem Jahr nicht unter nächtlichen russischen Drohnenangriffe zu leiden gehabt. Doch in der Nacht auf Dienstag setzte die russische Armee die gefährlichen Fluggeräte wieder ein. Die Ukraine verteidigt sich seit drei Jahren gegen eine russische Invasion. (dpa)
17:46 Uhr
Mittwoch, 2. April
Tote nach russischem Raketenschlag auf Krywyj Rih
Durch einen russischen Raketenschlag sind in der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih mindestens vier Menschen getötet worden. Drei weitere wurden verletzt, teilte der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Wilkul, bei Telegram mit. Eine ballistische Rakete sei in ein Objekt der zivilen Infrastruktur eingeschlagen und es gebe einen großen Brand. Weitere mehrstöckige Wohnhäuser seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. (dpa)
13:15 Uhr
Mittwoch, 2. April
Kreml nennt Reise eines Gesandten nach Washington möglich
Der Kreml hat Medienberichte über ein geplantes Treffen des russischen Funktionärs Kirill Dmitrijew mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Washington bestätigt. «Ja, ich kann das bestätigen, eine solche Reise ist möglich», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Russland führe den Dialog mit den USA über eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine auf unterschiedlichen Kanälen fort.
Der US-Sender CNN hatte zuvor berichtet, dass Kreml-Berater Dmitrijew in dieser Woche zu Gesprächen nach Washington reisen wolle. Es wäre die erste Reise eines hochrangigen russischen Funktionärs in die USA seit Kriegsbeginn. Dmitrijew hatte Russland auch bei einer Verhandlungsrunde mit den USA in Saudi-Arabien vertreten. Der Chef des russischen Fonds für Direktinvestitionen steht derzeit noch auf Sanktionslisten des Weissen Hauses. Für eine Einreise in die USA müssten diese zumindest zeitweise ausser Kraft gesetzt werden.
Die jüngsten Äusserungen von US-Präsident Donald Trump über mögliche Sanktionen gegen Russland, sollte Kremchef Wladimir Putin Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine verzögern, beantwortete Peskow mit neuerlichen Vorwürfen gegen Kiew. Putin stehe Friedensverhandlungen offen gegenüber, allein Kiew sei nicht bereit, diesen Weg zu gehen. Dies zeige sich daran, dass Russland das Moratorium auf Schläge gegen Energieanlagen des Gegners einhalte, während die Ukraine dies nicht tue.
Trump und Putin hatten bei einem Telefonat vor zwei Wochen eine Teilwaffenruhe vereinbart. Demnach sollten Energieanlagen von Angriffen verschont bleiben. Einen Tag später hatte auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski nach einem Gespräch mit Trump dem zugestimmt. Beide Seiten werfen sich jedoch regelmässig gegenseitig den Bruch dieser Abmachung vor.
12:39 Uhr
Mittwoch, 2. April
Russen bombardieren im Grenzgebiet Belgorod eigenen Damm
Die russische Armee hat Moskauer Militärbeobachtern zufolge im Grenzgebiet Belgorod einen eigenen Damm mit einer Fliegerbombe zerstört. Ein in sozialen Netzwerken kursierendes Video zeigte den Einschlag des mutmasslich drei Tonnen wiegenden Sprengsatzes. Der Einsatz sei bei dem Dorf Popowka nur wenige Hundert Meter von der ukrainischen Grenze entfernt erfolgt. Damit soll die Verlegung von schwerer ukrainischer Panzertechnik verhindert werden.
Seit knapp zwei Wochen toben Kämpfe um den nahe gelegenen Ort Demidowka. Die ukrainische Seite kommentierte den Vorstoss in das Gebiet Belgorod bisher nicht. Das russische Verteidigungsministerium informierte über abgewehrte Angriffe. Ukrainische Militärbeobachter kennzeichnen das Gebiet als umkämpft. In der benachbarten Region Kursk hatten ukrainische Einheiten monatelang ein grösseres Gebiet besetzt, mussten sich aber zuletzt weitgehend zurückziehen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. (dpa)
12:31 Uhr
Nach drohnenfreier Nacht neue russische Angriffe auf Ukraine
Russland hat die Ukraine nach einer Nacht ohne Drohnenangriffe wieder aus der Luft attackiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski warf Moskau einmal mehr Verstösse gegen die Abmachung vor, gegenseitig keine Energieanlagen mehr anzugreifen. «Nicht einmal eine Teilwaffenruhe will (der russische Präsident Wladimir) Putin sicherstellen», schrieb der Staatschef bei Telegram. Es brauche daher neuen und spürbaren Druck auf Russland, um den Krieg einem Ende näherzubringen.
Selenski zufolge hat in der Region Sumy eine Drohne ein Umspannwerk getroffen. In der Region Dnipropetrowsk ist eine Stromleitung durch einen Artillerieschlag beschädigt worden. Fast 4000 Kunden in beiden Regionen seien dadurch ohne Stromversorgung.
Ein Toter und Verletzte nach Angriffen
In der Region Saporischschja wurde nach Angaben des Gouverneurs, Iwan Fedorow, ein Mensch getötet. Zwei Personen wurden verletzt. Einen massiven Angriff mit 15 Drohnen gab es nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow auch auf die östliche Millionenstadt Charkiw. Dabei seien acht Menschen verletzt worden. Der Angriff galt dem Zivilschutz zufolge Gebäuden ziviler Unternehmen, jedoch wurden auch anliegende Wohnhäuser beschädigt.
Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr griff Russland mit 74 Drohnen und Drohnenattrappen an. Davon seien 41 abgeschossen worden.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht 93 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet, vor allem über der Grenzregion Kursk, zerstört zu haben.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Mittlerweile attackieren sich beide Seiten fast täglich gegenseitig mit Drohnen. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich kaum unabhängig überprüfen. Klar ist aber: Die Folgen der ukrainischen Angriffe als Teil der Verteidigung gegen die Angreifer stehen in keinem Verhältnis zu den von Russland verursachten Schäden und Opfern im Nachbarland. (dpa)
06:28 Uhr
Mittwoch, 2. April
Selenski erhofft sich von Merz Taurus-Lieferung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski hofft weiter auf die Lieferung von weitreichenden deutschen Marschflugkörpern vom Typ Taurus. «Wir werden daran arbeiten», antwortete Selenski auf die Frage, ob er erwarte, dass Friedrich Merz als Kanzler schnell entscheiden werde. Man führe dazu Gespräche, sagte Selenski am Dienstag bei einem Treffen mit der geschäftsführenden deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Kiew.
Zu Details wolle er sich aber nicht äussern, bevor Merz das Amt übernommen habe, fügte Selenski hinzu. Auf Nachfrage, ob es seine Hoffnung sei, dass Merz sich zu einer Lieferung von Taurus entschliesse, sagte er: «Ja, natürlich.» Es sei sogar «ein klein wenig mehr als Hoffnung».
Auch auf der Plattform X dankte Selenski Deutschland einmal mehr für die bisher geleistete Milliardenhilfe für die Ukraine.
Merz hatte Ende Februar die Frage offen gelassen, ob die Bundesregierung unter seiner Führung den durchschlagskräftigen Taurus-Marschflugkörper liefern würde. «Ob es dann der Taurus ist oder ein anderes System, das muss man sehen und im Kreise der europäischen Verbündeten abstimmen», so Merz. Zugleich warnte er damals, dass Deutschland keine Kriegspartei werden dürfe.
Baerbock brach nach ihrem Abschiedsbesuch in Kiew am Abend nach Moldau auf. Der armen Ex-Sowjetrepublik sagte sie vor den dortigen Parlamentswahlen im Herbst europäische und deutsche Unterstützung gegen Einflussversuche des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu. Mit Desinformation, Fake-News-Kampagnen und Stimmenkauf werde Putin «erneut versuchen, Demokratie und Freiheit in Moldau zu untergraben», kritisierte die Grünen-Politikerin. Das Land ist zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. Wie die Ukraine ist Moldau seit 2022 EU-Beitrittskandidat.
Selenski kündigt Militärtreffen in der Ukraine an
Die Ukraine hofft weiter auch auf die Stationierung europäischer Bodentruppen als Abschreckung für Russland. Darüber sprechen in dem Land an diesem Freitag führende westliche Militärs, wie Selenski sagte. Es handele sich um einen engen Kreis von Ländern, die bereit seien, Kontingente zu stationieren. Selenski hatte ein Treffen auf Ebene der Generalstabschefs Frankreichs, Grossbritanniens und der Ukraine bereits am vergangenen Freitag angekündigt, aber keinen Termin genannt.
Zuvor hatten sich in der so bezeichneten «Koalition der Willigen» vor allem Paris und London zur Entsendung von Truppen in die Ukraine bereiterklärt, um dort einen möglichen künftigen Waffenstillstand zu überwachen. Russland lehnt eine Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine kategorisch ab und warnt vor einer Eskalation in dem Konflikt. Deutschland ist gegen eine Entsendung von Truppen in die Ukraine.
Selenski: Gespräche über Kontingente und Sicherheit
Dagegen sprach Selenski auch in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft von Plänen für eine neue Sicherheitsarchitektur bei dem Treffen am Freitag. Es werde nun ein gemeinsames Konzept für die Frage der Kontingente erörtert.
Auch die USA hätten das Thema einer möglichen Stationierung ihrer Truppen in der Ukraine nach der Beendigung des Krieges bisher bei Gesprächen nicht offiziell von der Tagesordnung genommen.
In Washington wird in dieser Woche nach Informationen des Senders CNN ein Kreml-Berater zu Gesprächen erwartet. Es wäre der erste Besuch eines hochrangigen Vertreters Russlands seit Beginn des Einmarschs in der Ukraine. Laut CNN soll es sich um Kirill Dmitrijew handeln, dem Chef des staatlichen russischen Investitionsfonds. Er soll sich unter anderem mit dem Trump-Beauftragten Steve Witkoff treffen.
Selenski fordert von USA neue Sanktionen gegen Russland
Bei seinem Treffen mit Baerbock warf Selenski Russland erneut Verstösse gegen eine vereinbarte Waffenruhe für den Energiesektor vor. Von den USA erwarte er eine «ernsthafte Demonstration von Sanktionsschritten», sagte er.
Die Ukraine übermittle nahezu täglich Informationen zu Verstössen Russlands an die USA, sagte Selenski. Dabei habe sich das Land verpflichtet, «nicht mit Raketen auf Energieanlagen» zu schiessen.
Moskau: Kiews Verstösse bei USA und UN angezeigt
Moskau behauptet wiederum, sich an die Vereinbarung zu halten. Die russische Führung wirft Kiew vor, russische Energieinfrastruktur weiter zu bombardieren. Russland übergab nach Angaben von Aussenminister Sergej Lawrow eine Liste mit Verstössen der Ukraine gegen die vereinbarte Pause bei Angriffen auf Energieanlagen an die USA und die Vereinten Nationen.
US-Präsident Trump und Kremlchef Wladimir Putin hatten am 18. März bei einem Telefongespräch vereinbart, dass Russland keine ukrainischen Energieanlagen mehr angreift. Putin liess mitteilen, dass ein noch in der Nacht damals erteilter Befehl weiter in Kraft sei.
Einer von den USA ebenfalls vorgeschlagenen und von der Ukraine befürworteten Waffenruhe zu Wasser, zu Lande und in der Luft hingegen hat Russland nicht zugestimmt. Putin verlangt dafür zuerst eine Lösung der grundlegenden Ursachen für den Krieg, darunter etwa einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Betritt. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Militärhilfe gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa)
21:55 Uhr
Dienstag, 1. April
Selenski fordert US-Sanktionen für Russland
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Russland erneut Verstösse gegen eine vereinbarte Energiewaffenruhe vorgeworfen. Von den USA erwarte er eine «ernsthafte Demonstration von Sanktionsschritten», sagte Selenski bei einer Pressekonferenz in Kiew.
«Ich finde, wir sind am Punkt für eine Verschärfung der Sanktionen angelangt, denn ich denke, dass die Russen gegen das verstossen, was sie Amerika versprochen haben», sagte Selenski. Er hoffe, dass US-Präsident Donald Trump genügend Einflussinstrumente habe.
Die Ukraine übermittle nahezu täglich Informationen zu Verstössen Russlands an die USA, sagte Selenski. Dabei habe sich das Land verpflichtet, «nicht mit Raketen auf Energieanlagen» zu schiessen.
Moskau behauptet wiederum, sich an die Vereinbarung zu halten und wirft Kiew vor, russische Energieinfrastruktur weiter zu bombardieren. (dpa)
20:58 Uhr
Dienstag, 1. April
Briten wollen stärker gegen russische Einflussnahme vorgehen
Großbritannien will stärker gegen russische Einflussnahme vorgehen. Wer im Auftrag Russlands agiert, soll seine Aktivitäten im Land künftig anmelden oder mit einer Gefängnisstrafe rechnen müssen, wie das Innenministerium in London mitteilte. Diese Vorsichtsmaßnahmen wurden auch schon für den Iran angekündigt.
Schon zu lange sei der Kreml verantwortlich für «inakzeptable Bedrohungen unserer nationalen Sicherheit», teilte Innenministerin Yvette Cooper mit. Sie nannte etwa Cyberangriffe oder versuchte Attentate.
Das Registrierungssystem gegen ausländische Einflussnahme (Foreign Influence Registration Scheme) soll ab 1. Juli greifen, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Russland wird auf der Liste auf die höchste Stufe gesetzt und als Staat eingestuft, von dem ein Sicherheitsrisiko ausgeht. (dpa)
15:59 Uhr
Dienstag, 1. APril
Ukraine erhält 3,5 Milliarden Euro von der EU
Die Ukraine hat weitere 3,5 Milliarden Euro von der Europäischen Union erhalten. «Diese Gelder helfen uns, die makroökonomische Stabilität zu erhalten», schrieb Ministerpräsident Denys Schmyhal bei Telegram. Einer Mitteilung zufolge handelt es sich bei der Überweisung um 3,1 Milliarden Euro an ermässigten Krediten, 400 Millionen Euro sind Zuschüsse. Die Tranche sei Teil des bis 2027 geplanten Unterstützungsprogramms Ukraine Facility über insgesamt 50 Milliarden Euro. 2024 hatte die Ukraine daraus bereits 16 Milliarden Euro erhalten.
Dem Finanzministerium in Kiew zufolge sind seit der russischen Invasion ausländische Hilfen von umgerechnet fast 110 Milliarden Euro in den ukrainischen Haushalt geflossen. (dpa)
06:00 Uhr
Dienstag, 1. April
Selenski pocht auf Bestrafung Moskaus für Kriegsverbrechen
Drei Jahre nach Rückeroberung der durch Gräueltaten gezeichneten Kleinstadt Butscha hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski eine Bestrafung Russlands für die Kriegsverbrechen gefordert. «Für all das müssen russische Verbrecher unbedingt zur Verantwortung gezogen werden», forderte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft. «Es kann nicht zugelassen werden, dass (Kremlchef Wladimir) Putin, andere russische Verbrecher und der russische Staat selbst von der Verantwortung freigesprochen werden.»
Die nahe Kiew gelegene Kleinstadt Butscha, in der vor dem Krieg rund 50'000 Menschen lebten, war in den ersten Kriegstagen im Frühjahr 2022 von russischen Truppen besetzt worden. Nach ihrer Befreiung durch die ukrainischen Streitkräfte wurden in den Strassen getötete Zivilisten gefunden - manche mit gefesselten Händen. Die Stadt wurde damit zum Symbol für russische Kriegsverbrechen. Die Vereinten Nationen bestätigten später in einem Bericht den Tod von Dutzenden Zivilisten. Russische Offizielle weisen den Vorwurf eines Kriegsverbrechens bis heute zurück und sprechen von einer Inszenierung.
Selenski sagte weiter, es sei einfach unmöglich, das zu normalisieren, was die Russen in Butscha, in Mariupol und in so vielen anderen Städten und Dörfern getan hätten. «Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Russland für diesen Krieg zur Rechenschaft gezogen wird.» Ukrainischen Angaben zufolge wurden in Butscha rund 1400 tote Zivilisten registriert, darunter fast 40 Kinder. Mehr als 170 Menschen wurden demnach in Massengräbern und Folterkellern entdeckt.
Treffen mit Frankreich und Grossbritannien demnächst
Selenski sagte, er habe dem britischen Premier Keir Starmer in einem Telefonat für die Unterstützung der Ukraine und den Druck gedankt, den London auf Moskau ausübe. «Wir bereiten ein Treffen unserer Militärvertreter zur Vorbereitung der Kontingente vor», sagte Selenski zudem. Starmer zufolge soll ein Treffen von Vertretern Grossbritanniens, Frankreichs und der Ukraine in den kommenden Tagen stattfinden, um Planungen für die Sicherheit Kiews voranzutreiben.
Grossbritannien und Frankreich führen eine «Koalition der Willigen» an, die ihre Bereitschaft erklärt haben, nach einer Waffenruhe diese mit einem Truppenkontingent abzusichern. Russland lehnt die Stationierung europäischer Soldaten in der Ukraine bislang kategorisch ab.
Chinesischer Aussenminister berät mit Lawrow über Ukraine
Heute berät Chinas Aussenminister Wang Yi mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Moskau über den Krieg in der Ukraine. Auch Kremlchef Wladimir Putin bereitet sich auf ein Treffen mit dem Gast aus Peking vor. «Wir rechnen damit, dass Präsident Putin Herrn Wang Yi empfängt und sie sich austauschen können», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
China ist ein enger Bündnispartner Russlands. Es sieht aber kritisch, dass dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine grosse internationale Verwerfungen verursacht. Ein eigener Friedensplan der Führung in Peking wurde von der Ukraine verworfen, weil er dicht an russischen Positionen lag. Sollten die Vereinten Nationen bei einer Regelung eine Rolle spielen, wäre China als Vetomacht im Sicherheitsrat beteiligt.
Putin beruft 160'000 Männer zum Wehrdienst ein
Vor dem Hintergrund seines Angriffskriegs gegen die Ukraine berief Putin 160'000 junge Männer zum Wehrdienst ein. Bis Mitte Juli sollen die Russen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren eingezogen werden, heisst es in dem entsprechenden Präsidentendekret. Das ist die höchste Zahl an Wehrpflichtigen, seitdem der Kreml im Zuge der Armeereform seit 2012 verstärkt auf professionelle Vertrags- und Zeitsoldaten setzt. Zweimal im Jahr - im Frühjahr und Herbst - beruft Russland aber immer noch jeweils mehr als 100'000 Männer für den einjährigen Wehrdienst ein.
Der Kreml erhöhte die Truppenstärke der russischen Armee seit dem Einfall in die benachbarte Ukraine bereits dreimal. Zuletzt ordnete Putin im vergangenen Herbst die Erhöhung der Sollstärke auf 2,4 Millionen Militärangehörige an - davon 1,5 Millionen Soldaten. Offiziell nehmen Wehrpflichtige nicht am Krieg gegen die Ukraine teil, allerdings waren sie mehrfach in Kämpfe im russischen Grenzgebiet verwickelt. (dpa)
19:24 Uhr
Montag, 31. März
Moldau weist drei russische Diplomaten aus
Die Republik Moldau hat drei Mitarbeiter der russischen Botschaft zu unerwünschten Personen erklärt. Die Entscheidung der Behörden begründe sich auf offenkundigen Beweisen für Tätigkeiten, die dem Diplomatenstatus widersprächen, heisst es in einer Mitteilung des Aussenministeriums. Die Diplomaten sollen demnach das Land, das EU-Beitrittskandidat ist und zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine liegt, verlassen.
Zuvor hatte der Geheimdienst der Republik schwere Vorwürfe erhoben. Demnach sollen die russische Botschaft und russische Geheimdienste dem moldauischen Abgeordneten Alexandr Nesterovschi geholfen haben, in die abtrünnige Region Transnistrien zu fliehen. Er soll in die russische Botschaft gegangen sein und von dort in einem Fahrzeug mit Diplomatenkennzeichen in das abtrünnige Transnistrien gebracht worden sein.
Nesterovschi war in der vergangenen Woche zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Medienberichten zufolge ging es dabei unter anderem um Korruptionsvorwürfe.
Die russische Botschaft in Chisinau bezeichnete die Vorwürfe als unbegründet und inakzeptabel. Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, kündigte eine «angemessene und harte Antwort von russischer Seite» an. (dpa)
17:51 Uhr
Montag, 31. März
Russland will Taliban nicht mehr als Terrorgruppe einstufen
In Russland könnten die afghanischen Taliban bald nicht mehr als Terrororganisation gelten. Der Oberste Gerichtshof des Landes teilte am Montag mit, er habe von der Generalstaatsanwaltschaft einen Antrag erhalten, die Einstufung der in Afghanistan regierenden Extremisten als Terrorgruppe aufzuheben. Eine Anhörung dazu sei für den 17. April geplant. Die Taliban stehen seit 2003 auf der Terrorliste Russlands.
Die Taliban wurden nach ihrer gewaltsamen Machtergreifung in Afghanistan vor mehr als drei Jahren weitestgehend isoliert. Doch mittlerweile gibt es innerhalb der internationalen Gemeinschaft einige Stimmen, die diesen Paria-Status aufheben wollen. Taliban-Delegationen waren etwa auch bei von Russland ausgerichteten Konferenzen zu Gast, obwohl ihre Gruppe als Terrororganisation eingestuft ist und jeglicher Kontakt zu ihr eigentlich als Straftat gilt. (AP)
18:09 Uhr
Montag, 31. März
Putin beruft Rekordzahl an Rekruten ein
Vor dem Hintergrund seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin 160'000 junge Männer zum Wehrdienst einberufen. Bis Mitte Juli sollen die Russen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren eingezogen werden, heisst es in dem entsprechenden Präsidentendekret.
Das ist die höchste Zahl an Wehrpflichtigen, seitdem der Kreml im Zuge der Armeereform seit 2012 verstärkt auf professionelle Vertrags- und Zeitsoldaten setzt. Zweimal im Jahr - im Frühjahr und Herbst - beruft Russland aber immer noch jeweils mehr als 100'000 Männer für den einjährigen Wehrdienst ein.
Bei der Einberufungskampagne setze Russland diesmal auf eine zentrale elektronische Datenbank, teilte der Generalstab mit. Dabei verzichteten die Wehrkreisersatzämter nicht auf die gedruckten Einberufungsbescheide, die weiterhin an die Meldeadressen verschickt würden. (dpa)
17:11 Uhr
Montag, 31. März
US-Militär: Drei Soldaten in Litauen tot
Nach der Bergung eines metertief im Schlamm versunkenen Panzers hat das US-Militär den Tod von drei von vier vermissten US-Soldaten in Litauen bestätigt. Das Schicksal des vierten Soldaten blieb zunächst weiter unklar. Die Suche auf dem Truppenübungsplatz in Pabrade an der Nato-Ostflanke unweit der Grenze zu Belarus werde fortgesetzt, teilte die europäische Kommandozentrale der US-Armee in Wiesbaden mit.
Nach der Bergung eines Panzers, der metertief im Schlamm versunken war, hat das US-Militär den Tod von drei der vier vermissten Soldaten in Litauen bestätigt. Die Suche nach dem vierten Soldaten auf dem Truppenübungsgelände Pabrade gehe weiter, teilte die europäische Kommandozentrale der US-Armee in Wiesbaden mit.
Das US-Aussenministerium in Washington äusserte sich bestürzt über den Tod der drei Soldaten, drückte deren Angehörigen sein Beileid aus und dankte den Einsatzkräften für die tagelange Suchaktion.
Die US-Armee und die litauischen Behörden haben Ermittlungen zur Unglücksursache eingeleitet. Litauens Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sprach von einem «schmerzlichen Verlust» und einem «sehr traurigen Tag für ganz Litauen».
Sie schrieb auf der Plattform X: «Wir können Ihnen versichern, dass wir nicht ruhen werden, bis wir den letzten vermissten Soldaten gefunden haben.» Auch Staatspräsident Gitanas Nauseda und Aussenminister Kestutis Budrys bekundeten ihre Anteilnahme und sprachen den Angehörigen der Soldaten ihr Beileid aus. (dpa)
16:24 Uhr
Montag, 31. März
Knapp 1,5 Mrd. Euro: Schweden präsentiert bislang grösstes Hilfspaket für Ukraine
Schweden greift der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg mit seinem bislang grössten militärischen Hilfspaket unter die Arme. Das 19. Paket habe einen Wert von fast 16 Milliarden schwedischen Kronen (knapp 1,5 Mrd. Euro), gab Verteidigungsminister Pål Jonson auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt.
Damit unterstütze Schweden die Ukraine in militärischer Hinsicht in diesem Jahr mit rund 29,5 Milliarden Kronen (2,7 Mrd. Euro). Seit 2022 mache die Gesamtsumme umgerechnet fast 7,4 Milliarden Euro aus.
Europa müsse bei seiner Unterstützung für die Ukraine einen Gang höher schalten, forderte Jonsons Ministerium. Eine anhaltende und verstärkte Unterstützung für die Ukrainer sei für die europäische Sicherheit entscheidend.
Die Ukraine habe auf dem Schlachtfeld grossen Bedarf und unter anderem um Unterstützung bei der Luftverteidigung, Artillerie, Satellitenkommunikation und Marine gebeten. Mit Blick auf diesen Bedarf sollen nach Jonsons Angaben für etwa neun Milliarden Kronen des neuen Pakets Verteidigungsgüter von schwedischen und anderen europäischen Rüstungskonzernen neu angeschafft werden, die im Anschluss an die Ukraine weitergereicht werden. (dpa)
14:27 Uhr
Montag, 31. März
EU-Chefdiplomatin will mehr Druck von den USA auf Putin
Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas fordert von der US-Regierung von Donald Trump eine stärkere Einflussnahme auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. «Ich denke, dass die Vereinigten Staaten auch die Aufgabe haben, mehr Druck auf Russland auszuüben», sagte die frühere Regierungschefin Estlands bei einem Treffen mit europäischen Aussenministern im Madrid.
Russland müsse im Krieg in der Ukraine einer Waffenruhe zustimmen und einen Schritt nach vorn machen. Dieser könnte zum Beispiel daraus bestehen, deportierte ukrainische Kinder zurückzugeben oder Kriegsgefangene freizulassen.
An den Beratungen zum anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nahmen neben Kallas unter anderem die Aussenminister aus Polen, Frankreich und Spanien sowie EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius teil. Zum Abschluss war eine gemeinsame Erklärung geplant, in der auch auf die aktuellen Bemühungen von US-Präsident Trump für eine Waffenruhe eingegangen werden sollte.
Kubilius forderte bei dem Treffen eine umgehende Umsetzung der zuletzt von der EU-Kommission vorgelegten Aufrüstungsstrategie. Putin diese nur vorzulesen, werde ihn nicht abschrecken, warnte er. (dpa)
11:00 Uhr
Montag, 31. März
Putins trojanisches Pferd: Warum die Russen dieses Rohr anbeten – und was das über die Kreml-Sicht auf den Krieg verrät
Mitte März starteten russische Soldaten in der Region Kursk einen Überraschungsangriff durch eine Gaspipeline. Das Rohr, durch das sie krochen, steht nun kurz vor der Heiligsprechung. (chm)
06:28 Uhr
Montag, 31. März
Trump verärgert über Putin und Selenski
In Zusammenhang mit seinen Bemühungen um einen Friedensvertrag für die Ukraine und Russland hat sich US-Präsident Donald Trump verärgert über Kremlchef Wladimir Putin und über den ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski gezeigt. Obwohl Trump gegenüber Reportern betonte, dass sein Team «eine Menge Fortschritte macht», räumte er ein, dass zwischen den beiden Männern «enormer Hass» herrsche. Er sei «wütend, stinksauer» über Äusserungen des russischen Präsidenten gewesen, als Putin begonnen habe, sich über die Legitimität Selenskis auszulassen, sagte Trump am Sonntagmorgen (Ortszeit) in einem Interview mit NBC News.
Putin bekräftigte diese Woche seine Behauptung, der ukrainische Präsident sei nicht mehr legitimes Staatsoberhaupt, weil seine Amtszeit im vergangenen Jahr abgelaufen ist. Nach der ukrainischen Verfassung sind Wahlen nicht zulässig, solange das Land unter Kriegsrecht steht - wie derzeit wegen des russischen Angriffskrieges. Putin ignorierte das jedoch und schlug vor, die Ukraine unter UN-Schirmherrschaft zu stellen und «Neuwahlen unter externer Leitung» abzuhalten. Eine dabei gewählte Regierung könne dann über einen Friedensvertrag verhandeln.
Trump drohte in dem Interview mit Strafzöllen für Abnehmer von russischem Öl. Sollte es keinen Deal für ein Kriegsende in der Ukraine geben, und «ich denke, dass es Russlands Schuld war, werde ich Sekundärsanktionen gegen Russland verhängen», sagte Trump. Es werde Zölle von 25 bis 50 Prozent auf alles Öl geben. Alle, die Öl von Russland kauften, würden nicht in der Lage sein, «ihre Produkte in die Vereinigten Staaten zu verkaufen, jegliches Produkt, nicht nur Öl».
Zugleich betonte Trump, er pflege eine «sehr gute Beziehung» zu Putin und milderte auf seinem Rückflug nach Washington am Sonntagabend seinen Ton schliesslich wieder etwas ab. «Ich glaube nicht, dass er sein Wort zurücknehmen wird», sagte er über Putin. «Ich kenne ihn schon sehr lange. Wir sind immer gut miteinander ausgekommen.» Auf die Frage, ob es für ihn eine Frist für den angestrebten Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine gebe, sagte Trump es gebe eine «psychologische Frist». Wenn er den Eindruck bekomme, an der Nase herumgeführt zu werden, «werde ich nicht glücklich sein», sagte er.
Auch über den ukrainischen Präsidenten äusserte sich Trump am Sonntag kritisch: «Er versucht, aus dem Abkommen über seltene Erden auszusteigen», sagte der amerikanische Präsident. Bei dem Abkommen geht es um den Zugang der USA zu Mineralien in der Ukraine im Gegenzug für die geleistete Verteidigungshilfe im Abwehrkampf gegen Russland. Die Ukraine hatte im Gegenzug Sicherheitsgarantien gefordert.
Trump und Selenski hätten das umstrittene Mineralienabkommen bei einem Besuch des ukrainischen Staatschef im Weissen Haus unterzeichnen sollen, das Treffen endete jedoch in einem Eklat vor laufenden Fernsehkameras. Trump deutete am Sonntag an, Selenski wolle «das Abkommen neu verhandeln», um bessere Sicherheitsgarantien zu erhalten. (dpa)