US-Präsident Donald Trump hofft auf einen Deal für eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen noch in dieser Woche.
Unterdessen griff Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben in der Nacht militärische Einrichtungen der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz im Jemen an.
21:23 Uhr
Sonntag, 6. Juli
Berichte über Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen hat es im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. In der Stadt Gaza seien mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, als bei einem Angriff das Haus einer Familie getroffen worden sei, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. In dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen, heiss es weiter. Laut dem Bericht wurden auch mehrere Menschen verletzt sowie unter Trümmern verschüttet.
Wafa meldete seit dem Morgen insgesamt mindestens 17 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen. Laut der Nachrichtenagentur sollen am Samstagabend zudem vier Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren bei einem Drohnenangriff Israels ums Leben gekommen sein. Bei dem Vorfall in der Stadt Chan Junis sei ein Zelt von Vertriebenen getroffenen worden. Bei den Kindern soll es sich um Mitglieder derselben Familie handeln. Zudem sei eine weitere Person getötet worden. Dem Bericht zufolge soll es auch mehrere Verletzte gegeben haben.
Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.
In einer Mitteilung des Militärs hiess es, die Armee gehe weiterhin gegen Terrororganisationen im Gazastreifen vor, darunter im Gebiet der Stadt Chan Junis sowie in der Stadt Gaza. Israels Luftwaffe habe am Samstag rund 130 Ziele angegriffen, darunter Waffen und Mitglieder von Terrororganisationen. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht verifiziert werden. (dpa)
15:45 Uhr
Sonntag, 6. juli
Schweizer Botschafterin kehrt nach Teheran zurück
Die Schweizer Botschaft in Teheran hat am Sonntag ihren Betrieb nach zweiwöchiger Schliessung wieder aufgenommen. Dies teilte das Aussendepartement EDA in Bern mit.
Die Schliessung war am 20. Juni wegen der instabilen Lage im Iran erfolgt. Botschafterin Nadine Olivieri Lozano kehrte am Samstag mit einem kleinen Team über den Landweg via Aserbaidschan nach Teheran zurück.
Die Wiedereröffnung sei nach einer sorgfältigen Risikoanalyse in Absprache mit Iran und den USA erfolgt. Der Botschaftsbetrieb wird gemäss EDA schrittweise aufgenommen. Konsularische Dienstleistungen und Visa sind derzeit noch nicht verfügbar. Mit der Rückkehr nach Teheran nehme die Schweiz ihre Rolle als Schutzmacht der USA im Iran wieder vor Ort wahr, heisst es weiter. (cbe)
13:58 Uhr
Sonntag, 6. Juli
Krankenhäuser: Mindestens 33 Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Deir al-Balah (AP) — Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben von Krankenhäusern mindestens 33 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. Der Direktor des Schifa-Krankenhauses in Gaza, Mohammed Abu Selmia, sagte am Sonntag, in der Stadt seien zwei Häuser bei israelischen Angriffen getroffen worden. Dabei seien 20 Menschen getötet und 25 weitere verletzt worden.
Mitarbeiter des Nasser-Krankenhauses in der südlichen Stadt Chan Junis informierten die Nachrichtenagentur AP über 13 Todesopfer bei Angriffen im Gebiet Al-Muwasi, wo viele vertriebene Palästinenser in Zelten leben. Fünf der Toten gehörten derselben Familie an, erklärten sie.
Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht zu den einzelnen Angriffen, teilte aber mit, es habe binnen 24 Stunden etwa 130 Ziele in dem Küstengebiet angegriffen, darunter Kommando- und Kontrollstrukturen, Lager, Waffen und Abschussvorrichtungen der militant-islamistischen Hamas. Im Norden des Gazastreifens seien mehrere Extremisten getötet worden. (dpa)
12:29 Uhr
Sonntag, 6. Juli
Bericht: Israel erlaubt mehr Hilfe für den Norden Gazas
Israels Sicherheitskabinett hat einem Medienbericht zufolge einer Ausweitung der Hilfslieferungen für den nördlichen Gazastreifen zugestimmt. Verantwortlich für die Umsetzung dieses Plans sollen internationale Hilfsorganisationen sein, wie die «Times of Israel» unter Berufung auf einen Beamten meldete. Ein Regierungssprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Kritik kam vom rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich. Er sprach von einer «Fehlentscheidung». Die Hilfe, die «auf die alte und schlechte Art» geliefert werde, werde auch die Hamas erreichen, schrieb er auf der Plattform X.
Israel wirft der islamistischen Hamas vor, humanitäre Hilfe für sich abzuzweigen, und hat deshalb kürzlich ein neues System mithilfe der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) eingeführt, um Hilfsorganisationen der UN und andere Initiativen zu umgehen. Die UN kritisierten dies und sagen zudem, Israel habe keine Beweise vorgelegt, dass die Hamas die Hilfsgüter stehle. Augenzeugen im abgeriegelten Gazastreifen haben jedoch in der Vergangenheit mehrfach bestätigt, Hamas-Mitglieder hätten Hilfslieferungen gekapert.
Die von Israel und den USA unterstützte GHF ist umstritten, immer wieder gibt es Berichte über tödliche Zwischenfällen in der Nähe ihrer Verteilzentren. Die Stiftung hat im Norden des Gazastreifens bislang keine Verteilzentren, Hilfe kommt dort deshalb weiterhin von anderen internationalen Organisationen.
Mehrere israelische Medien berichteten von einem heftigen Streit während der mehrstündigen Sitzung des Sicherheitskabinetts. Smotrich machte demnach dem Generalstabschef Ejal Zamir schwere Vorwürfe, die er auch in einer Stellungnahme auf X wiederholte. Zamir erfülle seine Mission nicht, wenn es darum gehe, humanitäre Hilfe im Gazastreifen zu leisten, ohne dass diese auch die Hamas erreiche. Die Politik sei deshalb dazu gezwungen, Hilfe bereitzustellen, die auch die Hamas stärke. Zamir entgegnete Medien zufolge, Smotrich schwäche mit seinen Worten den Kampfgeist der israelischen Armee.
Israels Finanzminister kritisierte auf X auch Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, der Regierungsentscheidungen im Gazastreifen nicht durchsetze.
Netanyahu, gegen den seit Jahren ein Korruptionsprozess läuft, ist für sein politisches Überleben auf seine rechtsextremen Koalitionspartner angewiesen. Diese fordern eine harte Linie im Gaza-Krieg und üben deshalb immer wieder Druck auf Netanyahu aus. Smotrich hatte in der Vergangenheit auch mit einer «totalen Zerstörung» des Gazastreifens gedroht. (dpa)
12:29 Uhr
Sonntag, 6. Juli
Berichte über Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen hat es im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. In der Stadt Gaza seien mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, als bei einem Angriff das Haus einer Familie getroffen worden sei, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. In dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen, heiss es weiter. Laut dem Bericht wurden auch mehrere Menschen verletzt sowie unter Trümmern verschüttet.
Wafa meldete seit dem Morgen insgesamt mindestens 17 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen. Laut der Nachrichtenagentur sollen am Samstagabend zudem vier Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren bei einem Drohnenangriff Israels ums Leben gekommen sein. Bei dem Vorfall in der Stadt Chan Junis sei ein Zelt von Vertriebenen getroffenen worden. Bei den Kindern soll es sich um Mitglieder derselben Familie handeln. Zudem sei eine weitere Person getötet worden. Dem Bericht zufolge soll es auch mehrere Verletzte gegeben haben.
Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.
In einer Mitteilung des Militärs hiess es, die Armee gehe weiterhin gegen Terrororganisationen im Gazastreifen vor, darunter im Gebiet der Stadt Chan Junis sowie in der Stadt Gaza. Israels Luftwaffe habe am Samstag rund 130 Ziele angegriffen, darunter Waffen und Mitglieder von Terrororganisationen. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht verifiziert werden. (dpa)
06:23 Uhr
Sonntag, 6. Juli
Netanyahu: Hamas-Wünsche für Waffenruhe inakzeptabel
Israel lehnt die von der islamistischen Hamas geforderten Änderungen am neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen ab, ist aber zu indirekten Verhandlungen bereit. Die Änderungen, die die Hamas an Katars Vorschlag vornehmen wolle, seien für Israel «inakzeptabel», teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit. Netanyahu habe aber die Einladung zu «Annäherungsgesprächen» angenommen. Eine Delegation werde heute in die katarische Hauptstadt Doha aufbrechen. Am selben Tag wird Netanyahu Medien zufolge in die USA abreisen.
Obwohl noch wichtige Hürden zu überwinden sind, ist die Wiederaufnahme der indirekten Gespräche, bei denen Katar, Ägypten und die USA als Vermittler fungieren, ein wichtiger Schritt in Richtung einer möglichen Waffenruhe in dem seit bereits 21 Monaten andauernden Krieg.
Die Gespräche fänden «auf der Grundlage des von Israel akzeptierten Vorschlags Katars» statt, hiess es in der Mitteilung von Netanjahus Büro. Dieser sieht eine zunächst auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe vor. In der Zeit soll über ein dauerhaftes Ende des Krieges verhandelt werden. Die Hamas stimmte dem Vorschlag nach eigener Darstellung grundsätzlich zu, sieht aber noch Klärungsbedarf in drei Punkten. (dpa)
22:14 Uhr
Samstag, 5. Juli
Tausende demonstrieren in Israel für Freilassung der Geiseln
Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung aller Geiseln demonstriert, die im Gazastreifen von islamistischen Terroristen festgehalten werden. «Es ist Zeit für einen Deal, der jeden rettet, die Lebenden und die Gefallenen, für einen Deal ohne «Selektion»», sagte Maccabit Meyer als Rednerin auf der zentralen Kundgebung in Tel Aviv einem Bericht der «Times of Israel» zufolge. Sie ist die Tante zweier Zwillingsbrüder, die sich in der Gewalt der islamistischen Hamas befinden.
Die Proteste richteten sich gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, die bei den wahrscheinlich nun bevorstehenden indirekten Verhandlungen mit der Hamas einen mehrstufigen und in die Länge gezogenen Prozess der Geiselfreilassung anstrebt. So sollen Medienberichten zufolge während einer 60-tägigen Waffenruhe nur 10 von 20 als lebend angenommenen Geiseln freikommen.
Die übrigen zehn Geiseln hätten erst dann eine Aussicht auf ein Ende ihrer qualvollen Gefangenschaft, wenn sich Israel und die Hamas auf die dauerhafte Beendigung des Krieges einigen. Insofern müsste Israels Regierung eine Wahl treffen, welche zehn Geiseln während der 60-tägigen Feuerpause freikommen sollen. Kritiker werfen Netanyahu vor, durch das Hinauszögern der Schritte zu einem Kriegsende sein eigenes politisches Überleben sichern zu wollen. (dpa)
16:38 Uhr
Samstag, 5. Juli
Luftangriffe im Gazastreifen kosten 14 Menschen das Leben
Israelische Luftangriffe haben laut palästinensischen Angaben im Gazastreifen mindestens 14 Menschen das Leben gekostet. Zehn weitere Menschen seien während der Suche nach Nahrungsmitteln in dem weitgehend zerstörten Küstengebiet getötet worden, sagten Krankenhausvertreter am Samstag der Nachrichtenagentur AP. Zwei US-Mitarbeiter der von Israel unterstützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) wurden im Süden des Gazastreifens verletzt, als unbekannte Angreifer an einer Ausgabestelle für Lebensmittel Granaten auf sie warfen, wie die Organisation mitteilte.
Die israelischen Luftangriffe trafen Zelte in der Region Al-Mawasi im Süden des Gazastreifens. Dabei wurden laut Angaben des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis sieben Menschen getötet, darunter ein palästinensischer Arzt und seine drei Kinder. Vier weitere kamen in der Stadt Bani Suheila ums Leben, drei weitere bei drei Angriffen in Chan Junis. Das israelische Militär gab keine Stellungnahme zu den Angriffen ab.
Unterdessen wurden acht Palästinenser in der Nähe eines Verteilzentrums der GHF in Rafah im Süden des Gazastreifens getötet, wie die Klinik mitteilte. Ein Palästinenser kam in der Nähe einer anderen GHF-Verteilstelle in Rafah ums Leben. Es war unklar, wie weit die Palästinenser von den Verteilungszentren entfernt waren.
Die GHF bestritt, dass es in der Nähe ihrer Standorte zu Todesfällen kam. Zuvor hatte die Organisation erklärt, dass auf dem Gelände ihrer Zentren, die von privaten Sicherheitsdiensten bewacht werden, niemand von Schüssen getroffen worden sei. Der Zugang zu den Standorten ist nur über israelische Militärstellungen Hunderte Meter entfernt möglich.
Ein Palästinenser wurde getötet, als er in einer Menschenmenge im Osten von Chan Junis auf Lastwagen mit Hilfsgütern wartete, wie Mitarbeiter des Nasser-Krankenhauses sagten. Die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen bringen ihre eigenen Hilfsgüter in das Küstengebiet. Es war unklar, zu welcher Organisation die Lkw gehörten, auf die die Palästinenser warteten, aber der Vorfall schien nicht in Zusammenhang mit der GHF zu stehen.
Die GHF teilte mit, zwei amerikanische Helfer seien am Samstagmorgen an einer Verteilstelle in Chan Junis verletzt worden. Die Angreifer hätten Granaten auf die Helfer geworfen. Die GHF veröffentlichte später ein Foto der Splitter eines Sprengsatzes und gab an, dieser sei von Hamas-Extremisten gezündet worden. Die Helfer seien nicht lebensbedrohlich verletzt worden.
Die GHF ist eine im Staat Delaware registrierte US-Organisation, die Ende Mai mit der Verteilung von Lebensmitteln an Palästinenser begann. Palästinenser berichten, dass israelische Soldaten fast täglich auf Menschenmengen auf den Strassen zu den Verteilungsstellen schiessen. Die Strassen führen durch israelisches Militärgebiet. Mehrere hundert Menschen wurden laut dem von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium im Gazastreifen und Zeugenaussagen getötet und Hunderte weitere verletzt. (dpa)
13:48 Uhr
Freitag, 4. Juli
Tote bei israelischen Angriffen - Israel prüft Hamas-Antwort
Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. Seit den frühen Morgenstunden seien mindestens 40 Menschen in dem abgeriegelten Küstengebiet ums Leben gekommen, hiess es aus medizinischen Kreisen. Unter den Toten seien auch zwölf Menschen, die an Verteilungsstellen für humanitäre Hilfe gewartet hätten. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete Tote in mehreren Gegenden des Gazastreifens. Angriffe habe es unter anderem in der Nähe der Stadt Gaza sowie in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gegeben. Vom israelischen Militär gab es zu jüngsten Angriffen zunächst keine Angaben.
Indes laufen die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Die Terrororganisation hat einem neuen Vorschlag für eine Feuerpause im Grundsatz zugestimmt und den Vermittlern nach eigenen Angaben eine «positive Antwort» übermittelt. Die Hamas sei bereit, in indirekte Verhandlungen einzutreten. Möglicherweise gibt es aber Bedingungen oder Vorbehalte.
Die israelische Zeitung «Haaretz» berichtete unter Berufung auf Beamte, Israel habe die Antwort der Hamas erhalten. Einzelheiten würden nun geprüft, hiess es. Dem Bericht der Zeitung zufolge ist am späten Abend eine Sitzung des Sicherheitskabinetts geplant. Die Sitzung sei bereits zuvor geplant gewesen, die Antwort der Hamas dürfte nun jedoch im Mittelpunkt der Gespräche stehen. (dpa)
21:37 Uhr
Freitag, 4. Juli
Hamas äussert zusätzliche Wünsche für Waffenruhe
Die islamistische Hamas hat nach eigener Darstellung einem neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen zugestimmt. «Die Hamas hat den Vermittlern eine positive Antwort vorgelegt», teilte die Organisation in ihrem Telegram-Kanal mit. Sie sei bereit, umgehend in indirekte Verhandlungen über die Umsetzung dieses Vorschlags einzutreten, hiess es in der Erklärung weiter.
Weitere Einzelheiten nannte diese nicht, so auch nicht etwaige Bedingungen oder Vorbehalte. Ein Funktionär der Organisation, der nicht namentlich genannt werden wollte, hatte kurz vor der Veröffentlichung der Erklärung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitgeteilt, dass die Antwort an die Vermittler Ägypten, Katar und USA auch den Wunsch nach einigen Klarstellungen beinhalte.
Demnach bestünde noch Klärungsbedarf in Hinsicht auf den Fortbestand nach der vorerst auf 60 Tage befristeten Dauer der Waffenruhe, auf den Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen sowie auf den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet, fügte er hinzu.
Die Vermittler hatten zuletzt einen Vorschlag für eine auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgelegt. Israel stimmt nach Angaben von US-Präsident Donald Trump den «notwendigen Bedingungen» für den Abschluss der Feuerpause bereits zu.
Die genauen Bedingungen des neuen Vorschlags der Vermittler sind noch unklar. Israelischen und internationalen Medien zufolge sieht der Vorschlag für einen Deal die Freilassung von zehn der noch mindestens 20 lebenden Geiseln und die Übergabe der Leichen von 18 Entführten im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen vor.
Frühere Waffenruhe-Deals waren an den auseinandergehenden Vorstellungen Israels und der Hamas gescheitert. Während der begrenzten Zeit der Waffenruhe sollten die Seiten die Detailfragen für einen dauerhaften Waffenstillstand ausverhandeln.
Die Islamisten fordern ein Abkommen, das zum effektiven Ende des Kriegs führt. Israel möchte sich ein weiteres militärisches Vorgehen nach dem Verstreichen der 60 Tage vorbehalten, wenn die Detailverhandlungen zu keinem Ergebnis führen. (dpa)
17:20 Uhr
Freitag, 4. Juli
UN-Sprecherin: 613 Tote bei Gaza-Verteilzentren und Konvois
Seit Ende Mai sind im Gazastreifen nach UN-Angaben bereits 613 Menschen bei Verteilzentren für Hilfsgüter und rund um Hilfskonvois getötet worden. Davon sind 509 Tötungen an oder in der Nähe von Verteilstationen der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) registriert worden, wie UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani in Genf mitteilte.
Die umstrittene Stiftung hatte Ende Mai ihre Arbeit im Gazastreifen nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. UN-Hilfsorganisationen arbeiten nicht mit GHF zusammen. Sie kritisieren unter anderem, dass die Stiftung viel zu wenige Verteilzentren betreibe, und dass hilfsbedürftige Menschen dort und auf dem Weg dahin grossen Gefahren ausgesetzt seien. Nach palästinensischen Angaben ist das israelische Militär für die auch tödlichen Zwischenfälle im Zusammenhang mit der Verteilung humanitärer Hilfe verantwortlich.
Rik Peeperkorn, der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den Palästinensergebieten, bestätigte, dass die meisten der Tötungen und Verletzungen im Zusammenhang mit GHF-Zentren stünden. Die Vorfälle würden der WHO direkt von medizinischem Personal gemeldet, sowie von Verwandten und Freunden von Opfern, sagte er.
Die Opfer seien hauptsächlich Jungen, die für ihre Familien zu den Verteilzentren gingen, und dann Schüsse «in den Kopf, in den Hals, in die Brust, in den Bauch, in die Knie» abbekämen, sagte der WHO-Repräsentant in einer Videoschalte. (dpa)
15:18 Uhr
Freitag, 4. Juli
Israelisches Militär ordnet neue Evakuierungen in Chan Junis an
Das israelische Militär hat die Räumung weiterer Gebiete im Gazastreifen angeordnet. Es forderte Menschen im Nordwesten der Stadt Chan Junis am Freitag auf, die Gegend in Richtung Westen zu verlassen, weil in der Stadt Militäreinsätze gegen die militant-islamistische Hamas geplant seien. Die neuen Evakuierungsbefehle führen dazu, dass die Palästinenser in zunehmend kleinere Gebiete an der Küste ziehen müssen.
Darüber hinaus gab das Militär bekannt, im Norden des Gazastreifens sei ein Soldat getötet worden. Der Fall werde untersucht. Seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 sind mehr als 860 Soldaten getötet wurden, mehr als 400 von ihnen bei Kämpfen. (dpa)
14:36 Uhr
Freitag, 4. Juli
IAEA: Atominspektoren haben Iran verlassen
Nach der Aussetzung der iranischen Kooperation mit den UN-Atomwächtern haben Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Freitag das Land verlassen. Das teilte die IAEA in Wien auf der Plattform X mit. Das Inspektoren-Team sei während des jüngsten Krieges im Land geblieben und habe sich nun sicher auf den Weg nach Wien gemacht, hiess es.
Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen waren zuletzt nur noch einige wenige IAEA-Fachleute in der Islamischen Republik gewesen. Wie viele es waren, und ob alle Inspektoren ausgereist sind, beantwortete ein IAEA-Sprecher nicht.
Am Mittwoch hatte der Iran die Zusammenarbeit mit der IAEA formal ausgesetzt. Die Inspektoren hatten keinen Zugang mehr zu den Atomanlagen, seit diese im Krieg mit Israel und den USA bombardiert und beschädigt worden waren.
Es sei ausserordentlich wichtig, dass die IAEA mit dem Iran über eine möglichst baldige Wiederaufnahme ihrer unverzichtbaren Kontroll-Einsätze im Iran spreche, zitierte die IAEA ihren Chef Rafael Grossi auf der Plattform X.
Israel hatte am 13. Juni den Iran angegriffen und landesweit Ziele bombardiert. Als Begründung führte die Regierung die Bedrohung durch Irans umstrittenes Atomprogramm an. Israel befürchtet, die Islamische Republik könnte eine Atombombe bauen. Der Iran bestreitet dies und reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen. Dann traten die USA in den Krieg mit ein und bombardierten die wichtigsten Atomanlagen im Iran. Wie gross die Schäden sind, ist weiterhin unklar. Inzwischen gilt eine Waffenruhe. (dpa)
13:51 Uhr
Freitag, 4. Juli
UN: 613 Todesfälle im Zusammenhang mit Hilfsgütern im Gazastreifen
Die Vereinten Nationen haben nach eigenen Angaben 613 Tötungen nahe Konvois mit Hilfslieferungen und im Umfeld von Verteilungsstellen einer von Israel unterstützen US-Organisation dokumentiert. Das UN-Menschenrechtsbüro sei nicht dazu imstande gewesen auszumachen, wer für die Todesfälle verantwortlich sei, die es seit Ende Mai gegeben habe, teilte Sprecherin Ravina Shamdasani am Freitag mit. Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die neben Israel auch von den USA unterstützt wird, hatte am 26. Mai die Verteilung von Hilfsgütern aufgenommen.
Shamdasani sagte aber, es sei «klar, dass das israelische Militär Palästinenser, die versucht haben, zu den Verteilungsstellen zu gelangen, beschossen und auf sie geschossen hat». Es sei unklar, wie viele der Todesfälle es an GHF-Stellen gegeben habe, und wie viele in der Nähe von Konvois erfolgt seien. Die Zahlen bezögen sich auf einen Zeitraum zwischen dem 27. Mai und dem 27. Juni, seitdem habe es aber «weitere Vorfälle gegeben», sagte Shamdasani. In einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AP erklärte Shamdasani, 509 der 613 Todesfälle seien «GHF-bezogen», also an oder in der Nähe von Verteilungsstellen erfolgt.
Die Zahl der Todesfälle sei mit Hilfe einer strengen Verifizierungs-Methode des UN-Büros für Menschenrechte ermittelt worden. Sie basiere zum Teil auf Berichten von Krankenhäusern, die Leichen aufnähmen, sagte Shamdasani. Wegen Einschränkungen des Zugangs für die Vereinten Nationen zu den betroffenen Gegenden werde man «das volle Ausmass dessen, was dort passiert», womöglich nie erfassen können.
Die GHF hat schwere Verletzungen oder Todesfälle direkt an ihren Verteilungsstellen bestritten. Angriffe ausserhalb deren unmittelbarer Umgebung fielen in den Zuständigkeitsbereich des israelischen Militärs, hiess es. (AP)
11:26 Uhr
Freitag, 4. Juli
Israels Armee plant Massnahmen gegen weitere iranische Bedrohung
Israel will nach dem Krieg mit dem Iran nach den Worten von Verteidigungsminister Israel Katz weitere Schritte unternehmen, damit von der Islamischen Republik keine Bedrohung mehr ausgeht. Katz sagte, die israelische Armee bereite dafür einen Durchsetzungsplan vor. «Das Militär muss sich sowohl nachrichtendienstlich als auch operativ vorbereiten, um die Lufthoheit über Teheran zu sichern und den Iran am Wiederaufbau seiner Fähigkeiten zu hindern», bekräftigte der Minister nach einem Treffen mit hochrangigen Militärs.
Israel hatte am 13. Juni einen Krieg gegen seinen Erzfeind Iran begonnen und massive Luftangriffe gegen Ziele im ganzen Land geflogen. Teheran reagierte mit heftigen Raketenangriffen in Israel. Am 24. Juni verkündete US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe zwischen beiden Ländern. Kurz zuvor waren die USA auch in den Krieg eingetreten und hatten die unterirdische Atomanlage Fordo im Iran angegriffen. Anlass der israelischen Angriffe waren Befürchtungen, die iranische Führung treibe den Bau von Atomwaffen voran. (dpa)
08:20 Uhr
Freitag, 4. Juli
Hamas berät mit Palästinenser-Gruppen über Waffenruhe
Die islamistische Hamas berät mit anderen palästinensischen Gruppen über den jüngsten Vorschlag zu einer neuen Waffenruhe. «Um die zionistische Aggression gegen unser Volk zu beenden und den freien Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten, führt unsere Bewegung Konsultationen mit den Führern der palästinensischen Kräfte und Gruppierungen über den Vorschlag durch», hiess es in einer Mitteilung der Organisation. «Die Bewegung wird den Vermittlern nach Abschluss der Konsultationen eine endgültige Entscheidung vorlegen und diese offiziell bekanntgeben.»
In der Hamas nahe stehenden Medien hiess es, die Terrororganisation habe positiv auf den neuen Vorschlag reagiert. Allerdings wolle die Gruppe Garantien, dass die zweimonatige Waffenruhe zu einem dauerhaften Ende der Kämpfe führt, zitierte die in London herausgegebenen Zeitung «Asharq Al-Awsat» eine Person aus dem Umfeld der Hamas. Unterdessen kam laut einem Bericht des Nachrichtenportals «Ynet» das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über die Einzelheiten einer möglichen Feuerpause zu beraten. (dpa)
18:27 Uhr
Donnerstag, 3. Juli
Israel greift im Libanon an – Auto explodiert
Die israelische Luftwaffe hat erneut im Libanon angegriffen und dabei ein Auto im Berufsverkehr nahe Beirut zur Explosion gebracht. Eine dpa-Reporterin berichtete heute vom Einschlag zweier Raketen auf einer Schnellstrasse südlich von Beirut, als dort viele Autos unterwegs waren. Das ausgebrannte Autowrack habe kurz darauf dampfend am Strassenrand gestanden. Dem Gesundheitsministerium zufolge wurden ein Mensch getötet und drei weitere verletzt.
Das israelische Militär teilte mit, nahe Beirut einen «Terroristen» getötet zu haben, der im Auftrag der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden gearbeitet habe. Er soll demnach für die Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans Waffen geschmuggelt haben und für Terroranschläge gegen israelische Zivilisten und Soldaten verantwortlich gewesen sein.
Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz, die mit dem Iran verbündet ist, hatten sich im November vergangenen Jahres nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah-Miliz hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht.
Das israelische Militär greift dennoch nahezu täglich in seinem Nachbarland an, allerdings meist in Dörfern im Süden und Osten des Landes. Ein Angriff in so starkem Verkehr so nahe an der Hauptstadt ist ungewöhnlich. (dpa)
20:15 Uhr
Mittwoch, 2. Juli
Palästinenser melden 17 Tote bei israelischem Angriff in Gaza
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 17 Menschen getötet worden. Getroffen worden sei ein Gebäude im al-Saitun-Viertel in der Stadt Gaza, in dem vom Krieg vertriebene Familien Zuflucht gefunden hätten, teilte der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Unter den Opfern sollen sieben Minderjährige und fünf Frauen gewesen sein.
Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Bei einem weiteren israelischen Luftangriff wurden der Direktor des Indonesischen Krankenhauses, Marwan Sultan, und seine Familie getötet. Die Opfer hatten sich in ihrer Wohnung in der Stadt Gaza aufgehalten. Das bestätigte das ebenfalls von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Das Indonesische Krankenhaus in Beit Lahia im Norden des Gazastreifens war im Mai von israelischen Truppen geräumt worden und funktioniert seitdem nicht mehr.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast 21 Monaten wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde bislang mehr als 57'000 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Diese Angaben machen keinen Unterschied zwischen Zivilisten und Kämpfern. (dpa)
17:18 Uhr
Mittwoch, 2. Juli
Mehrere Tote bei Explosion in Syrien - Ursache unklar
Bei einer Explosion im Westen Syriens sind mehrere Menschen getötet worden. Das syrische Staatsfernsehen berichtete von mindestens sieben Toten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete mindestens drei Tote und fünf Verletzte. Unter den Todesopfern soll demnach auch ein Kind gewesen sein.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass ein Feuer in einem Tanklaster die Explosion verursacht habe. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Laut der Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien wurden infolge der Explosion nahe der Grossstadt Hama auch Gebäude in der Umgebung beschädigt. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Infos aus einem Netz von Informanten vor Ort. (dpa)
16:50 Uhr
Mittwoch, 2. Juli
Netanyahu: «Es wird im Gazastreifen keine Hamas mehr geben»
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat sein Kriegsziel bekräftigt, die Hamas aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Nach dem Krieg werde es in dem Palästinensergebiet «keine Hamas mehr geben», sagte Netanyahu am Mittwoch. (dpa)
13:20 Uhr
Mittwoch, 2. Juli
Hamas-Ministerium: 40 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen soll es im Gazastreifen seit Mittwochmorgen erneut Dutzende Todesopfer gegeben haben. Das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium sprach von insgesamt 40 Toten in verschiedenen Teilen des Küstengebiets. Laut Krankenhausvertretern waren sieben Frauen und vier Kinder unter den Opfern. Das israelische Militär erklärte, es gehe den Berichten nach. (dpa)
11:23 Uhr
Mittwoch, 2. Juli
Hamas fordert Vereinbarung über Ende des Gaza-Krieges
Die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat zurückhaltend auf den Vorschlag einer 60-tägigen Waffenruhe im Gazastreifen reagiert. Hamas-Vertreter Taher al-Nunu wiederholte am Mittwoch die Forderung nach einem Ende des Krieges. Die Hamas sei «ernsthaft an einer Einigung interessiert» und «bereit, jede Initiative zu akzeptieren, die eindeutig zu einer vollständigen Beendigung des Krieges führt», sagte er.
Wie der Krieg beendet werden soll, war jedoch immer wieder Knackpunkt in den Verhandlungen über eine Waffenruhe. Die Hamas will die in ihrer Gewalt verbliebenen 50 israelischen Geiseln nur freigeben, wenn sich Israel vollständig aus dem Gazastreifen zurückzieht und der Krieg beendet wird. Israel will den Krieg jedoch erst beenden, wenn die Hamas kapituliert, die Waffen abgibt und ins Exil geht. Mehr als die Hälfte der etwa 50 israelischen Geiseln soll bereits tot sein.
US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag erklärt, Israel habe einem Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe zugestimmt. Während dieser Zeit solle über ein Ende des Kriegs verhandelt werden. Einzelheiten nannte Trump nicht, sagte aber, eine Einigung sei kommende Woche möglich. Dann wird der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Washington erwartet. Sein Spitzenberater Ron Dermer hat bereits in den USA verhandelt.
Ein Vertreter Ägyptens sagte, eine Hamas-Delegation solle am Mittwoch in Kairo mit ägyptischen und katarischen Vermittlern zusammentreffen, um den Vorschlag zu erörtern. Ein israelischer Regierungsvertreter sagte, der Waffenruhevorschlag sehe einen teilweisen israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen und mehr humanitäre Hilfen für das Küstengebiet vor. Die Vermittler und die USA hätten zwar Zusicherungen zu Gesprächen über ein Ende des Krieges gegeben, aber Israel verpflichte sich im Rahmen des jüngsten Vorschlags nicht dazu. (dpa)
12:03 Uhr
Mittwoch, 2. Juli
Israels Aussenminister: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal
Laut Israels Aussenminister Gideon Saar gibt es innerhalb der israelischen Regierung eine grosse Mehrheit für ein Gaza-Abkommen, das auch die Freilassung der Geiseln vorsieht. «Wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, dürfen wir sie nicht verpassen!», schrieb Saar auf der Plattform X. Seinen Angaben nach spricht sich auch eine grosse Mehrheit der israelischen Bevölkerung für einen Deal aus. Auch Umfragen haben das immer wieder ergeben.
Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir will einen Deal dagegen weiterhin unbedingt verhindern. Israelische Medien berichteten, Ben-Gvir habe den ebenfalls rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich kontaktiert, damit sie ihr Vorgehen diesbezüglich abstimmen könnten. Angehörige der Geiseln kritisierten die beiden Politiker deshalb heftig. Ben-Gvir lehnt ein Ende des Gaza-Kriegs ab, solange die Hamas nicht besiegt ist.
Oppositionsführer Jair Lapid sicherte Regierungschef Benjamin Netanjahu unterdessen zu, dass seine Partei das Parlament unterstützen werde, damit der Waffenruhe-Deal trotz des Widerstands von Ben-Gvir und Smotrich umgesetzt werden könne.
US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich mitgeteilt, dass Israel die notwendigen Bedingungen für den Abschluss einer auf 60 Tage begrenzten Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt habe. Während dieser Zeit würden die USA mit allen Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden. Trump forderte die Hamas auf, dem Abkommen zuzustimmen. (dpa)
10:30 Uhr
Mittwoch, 2. Juli
Iran wirft Israel Versuche zur Destabilisierung vor
Rund eine Woche nach Inkrafttreten der Waffenruhe wirft der Iran Israel vor, das Land destabilisieren zu wollen. In der Provinz Sistan und Belutschistan nahmen Einheiten der Revolutionsgarden fünf mutmassliche Agenten fest, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Die Gruppe soll in direktem Kontakt mit israelischen Geheimdiensten gestanden und gezielt Aktionen sowie Sabotageakte im Landesinneren geplant haben.
Die Provinz Sistan und Belutschistan gilt wirtschaftlich als schwächer als der Rest des Landes und ist in den vergangenen Jahren von schweren Dürren getroffen worden. Immer wieder kommt es dort zu Anschlägen militanter Gruppen – anders als im übrigen Iran. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört der sunnitischen Richtung des Islam an, im Gegensatz zur schiitischen Staatsreligion. Die Provinz grenzt an Afghanistan und Pakistan.
Erst am Dienstag hatte die iranische Polizei in der Provinz Lorestan nahe der Westgrenze nach eigenen Angaben einen mutmasslichen Waffenschmuggel verhindert. Eine Lieferung von 20.000 Patronen für Kalaschnikow-Sturmgewehre sei beschlagnahmt worden. (dpa)
11:13 Uhr
Mittwoch, 2. Juli
Trump: Israel stimmt Gaza-Deal zu – Warten auf Hamas
Israel hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump einem aktualisierten Vorschlag für eine zunächst auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt. Während dieser Zeit würden die USA mit allen Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er forderte die islamistische Hamas mit Nachdruck auf, den Vorschlag ebenfalls zu akzeptieren. «Ich hoffe zum Wohle des Nahen Ostens, dass die Hamas diesen Deal annimmt, denn es wird nicht besser werden - ES WIRD NUR SCHLIMMER WERDEN», schrieb er.
Nachdem kürzlich nach 12 Tagen Krieg eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran zustande gekommen war, drängt Trump nun auf einen Durchbruch auch im Gazastreifen, wo sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas seit fast 21 Monaten hinzieht. Die 60-tägige Waffenruhe, über die bereits seit Monaten verhandelt wird, wäre ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Vertreter aus Katar und Ägypten, die sich sehr für den Frieden eingesetzt hätten, würden diesen «endgültigen Vorschlag» nun an die Hamas überbringen, schrieb Trump.
Willigt die Hamas ein?
Es gab zunächst keine Anzeichen dafür, dass die Terrororganisation bereit ist, die Bedingungen des Abkommens zu akzeptieren. Unklar ist, ob der jüngste Vorschlag den zentralen Knackpunkt bisheriger Verhandlungsrunden berücksichtigt: die Forderung der Hamas nach einer festen Zusage, dass die Waffenruhe zum dauerhaften Ende des Krieges führen wird. Man habe Ideen vorgebracht mit dem Ziel, «die Israelis dazu zu bringen, zuzustimmen. Und das haben sie getan», sagte ein US-Beamter der US-Nachrichtenseite «Axios».
Israel habe den «notwendigen Bedingungen» zugestimmt, um die 60-tägige Waffenruhe abzuschliessen, schrieb Trump. Nächste Woche wird er Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu in Washington empfangen. Auf die Frage, wie entschieden er gegenüber Netanyahu auftreten werde mit Blick auf eine Beendigung des Gaza-Kriegs, hatte Trump zuvor gesagt: «sehr entschieden». Netanyahu wolle den Krieg auch beenden. Er gehe davon aus, dass es nächste Woche eine Vereinbarung geben werde, sagte Trump, nachdem er bereits vor einigen Tagen eine mögliche Waffenruhe in Gaza in Aussicht gestellt hatte.
Israel fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab
Israels Luftabwehr fing unterdessen nach Armeeangaben erneut eine aus dem Jemen auf Israel abgefeuerte Rakete ab. Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen erklärte, Ziel sei der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv gewesen. Zudem seien Drohnen Richtung «drei sensibler» Ziele geschickt worden.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte der Miliz daraufhin: «Nachdem wir den Schlangenkopf in Teheran geschlagen haben, werden wir auch die Huthi im Jemen schlagen», sagte Katz nach Angaben seines Büros. «Wer die Hand gegen Israel erhebt – dem wird die Hand abgeschlagen.» Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die Huthi-Miliz Israel mit Raketen und Drohnen an - als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen.
Bericht: Israel zu Verhandlungen bereit
Trumps Mitteilung zum Gaza-Krieg sei nach mehrstündigen Gesprächen im Weissen Haus zwischen seinem Sondergesandten Steve Witkoff und dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten Ron Dermer erfolgt, schrieb «Axios». Sie hätten einen aktualisierten Vorschlag Katars für eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln diskutiert. Dermer habe gesagt, Israel akzeptiere ihn und sei bereit, indirekte Gespräche mit der Hamas aufzunehmen, zitierte die Nachrichtenseite einen ranghohen Beamten.
«Alles wird zu Staub zerfallen»
Die israelische Nachrichtenseite «ynet» zitierte ranghohe Quellen, die in die Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln in Gaza eingeweiht seien, wonach sowohl aufseiten der Hamas als auch Israels die Motivation bestehe, voranzukommen und Verhandlungen aufzunehmen – auch ohne absolute Garantien für ein Ende des Krieges. Es müssten aber noch «einige Differenzen» überbrückt werden, bevor man von einem Durchbruch sprechen könne.
Israelische Beamte warnten laut «Axios», dass das Militär seine Einsätze in Gaza ausweiten werde, sollten die Verhandlungen über eine Waffenruhe und einen Geiseldeal nicht bald vorankommen. Man werde mit der Stadt Gaza im Norden und den zentralen Gebieten Gazas dasselbe machen wie mit Rafah im Süden. «Alles wird zu Staub zerfallen», wurde ein ranghoher israelischer Beamter zitiert. «Es ist nicht unsere bevorzugte Option, aber wenn es keine Bewegung in Richtung eines Geiseldeals gibt, haben wir keine andere Wahl.»
Netanyahu berät weiteres Vorgehen
Für Israels Führung muss jede langfristige Waffenruhe die Entmachtung der Hamas, die Auflösung ihres militärischen Flügels und die Verbannung ihrer ranghohen Kommandeure beinhalten. Israel möchte, dass der Gazastreifen von lokalen palästinensischen Beamten verwaltet wird, die weder der Hamas noch der im Westjordanland regierenden und von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geführten Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) angehören.
Laut israelischen Medien trifft Netanyahu Trump am Montag im Weissen Haus. Nach der Waffenruhe mit dem Iran rückten nun ein mögliches Abkommen mit Syrien sowie eine umfassende Vereinbarung in den Fokus, die ein Ende des Gaza-Kriegs sowie die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel vorsehe, hatte die «Times of Israel» dazu geschrieben.
Bevor er nach Washington reist, wird Netanyahu laut der Nachrichtenseite «ynet» am Samstagabend erneut das Sicherheitskabinett in Jerusalem einberufen. Im Mittelpunkt der Beratungen sollen die Verhandlungen über einen Geiseldeal und die Fortsetzung der Kämpfe im Gazastreifen stehen. Nach offiziellen israelischen Angaben werden noch 50 Entführte im abgeriegelten Gazastreifen festgehalten, davon sollen mindestens 20 noch am Leben sein.
Auslöser des Krieges war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Seither wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 56.000 Palästinenser in Gaza getötet. Die unabhängig kaum überprüfbare Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern. (dpa)
21:11 Uhr
Dienstag, 1. Juli
Israel: «86 Prozent der Raketen aus dem Iran abgefangen»
Die israelische Raketenabwehr hat nach offiziellen Angaben während des jüngsten Kriegs mit dem Iran 86 Prozent der aus dem feindlichen Land abgefeuerten ballistischen Raketen abgefangen. Verbesserte Versionen der Raketenabwehr Arrow (Pfeil) seien in den vergangenen Monaten in das mehrstufige Abwehrsystem integriert worden, die letzte davon erst eine Woche vor Beginn des Kriegs, teilte das Verteidigungsministerium mit. (dpa)
22:48 Uhr
Montag, 30. Juni
Berichten zufolge soll sich Netanyahu in der kommenden Woche mit Trump treffen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wird Berichten zufolge am kommenden Montag US-Präsident Donald Trump in Washington treffen. Das berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Von Israels Regierung gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt hatte zuvor auf einer Pressekonferenz gesagt, Netanyahu habe Interesse bekundet, sich mit dem US-Präsidenten in Washington zu treffen, und man arbeite an einem Termin dafür.
Zum Inhalt des möglichen Treffens wurde zunächst nichts bekannt.
Trump hatte wenige Tage nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran gesagt, man sei nahe dran an einer Feuerpause im Gaza-Krieg.
Trump hatte Netanyahu bereits im März empfangen - und Anfang Februar als ersten ausländischen Gast in seiner neuen Amtszeit. (dpa)
21:17 Uhr
Montag, 30. Juni
FBI und NSA: Waffenruhe bedeutet nicht Ende iranischer Cyberangriffe
Trotz der kürzlich vereinbarten Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel müssen die USA weiterhin mit iranischen Cyberangriffen rechnen. Die von Washington vermittelte Waffenruhe habe diese Bedrohung nicht abgewendet, teilten die Bundespolizei FBI und der Geheimdienst NSA am Montag mit.
Hackergruppen, die Teheran unterstützen, könnten weiterhin versuchen, kritische Infrastruktur zu stören oder lahmzulegen, etwa im Bereich der Stromversorgung, des Verkehrswesens oder in der Wirtschaft, erklärten die beiden Dienste. Auch Rüstungsunternehmen und andere US-Firmen mit Verbindungen nach Israel könnten weiter ins Visier geraten.
Die Mitteilung enthielt Empfehlungen zur Stärkung der digitalen Abwehr, wie die regelmässige Installation von Software-Updates und die Nutzung sicherer Passwortverwaltungssysteme.
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hatten Hacker amerikanische Banken, Rüstungs- und Energieunternehmen attackiert, dabei aber keine grösseren Störungen verursacht. (dpa)
19:50 Uhr
Montag, 30. Juni
Palästinenser: Mindestens 30 Tote bei Angriff auf Café in Gaza
Bei einem israelischen Angriff auf ein Café im Gazastreifen sollen mindestens 30 Menschen getötet worden sein. Das berichtete Fares Auad, Leiter des Rettungsdienstes des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im nördlichen Gazastreifen, am Montag in Übereinstimmung mit Augenzeugen. Viele der Verletzten seien in kritischem Zustand, erklärte er.
Ein Augenzeuge, Ali Abu Ateila, sagte, er habe sich in dem Café in der Stadt Gaza aufgehalten, als dieses plötzlich von einem israelischen Kampfjet angegriffen worden sei. Das Café sei voller Frauen und Kinder gewesen. Das Gebäude sei wie bei einem Erdbeben erschüttert worden. Es habe vorher keine Warnung gegeben.
Das Al-Baka-Café war ein Treffpunkt für Anwohner, die eine Internetverbindung und einen Ort zum Aufladen ihrer Handys benötigten. Videos, die in sozialen Medien zirkulierten, zeigten blutige und entstellte Leichen auf dem Boden sowie Verletzte, die in Decken weggetragen wurden. (dpa)
19:47 Uhr
Montag, 30. Juni
Israel Katz: Stehen vor Abschluss des Einsatzes in Gaza
Rund eine Woche nach Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran ist laut dem israelischen Verteidigungsminister Israel Katz auch im Gaza-Krieg ein Ende nah. «Wir stehen nun vor dem Abschluss des Einsatzes in Gaza», sagte Katz nach Angaben seines Büros. Er erinnerte demnach auch an Israels Ziele, darunter die Freilassung aller Geiseln sowie der Niederlage der Hamas, die Israel im Gaza-Krieg erreichen wolle.
US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende gesagt, er rechne kommende Woche mit einer Feuerpause im Gaza-Krieg. Es blieb aber zunächst unklar, worauf Trump seine optimistische Aussage stützte. (dpa)
15:46 Uhr
Montag, 30. Juni
Palästinenser: Mindestens 22 Tote im Gazastreifen
Das israelische Militär soll im Gazastreifen mindestens 22 Palästinenser getötet haben. Zeugen, Krankenhäuser und das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium berichteten, viele der Opfer hätten sich am Montag um humanitäre Hilfen bemüht.
Das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis teilte mit, es habe die Leichen von elf Menschen aufgenommen, die bei der Rückkehr von einem Verteilungszentrum der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) erschossen worden seien. Sie seien etwa drei Kilometer von der Einrichtung entfernt unter Beschuss geraten. Eine weitere Person sei in der Nähe einer GHF-Einrichtung in Rafah getötet worden.
Das Gesundheitsministerium erklärte, zehn weitere Menschen seien an einem Lagerhaus der Vereinten Nationen im nördlichen Gazastreifen getötet worden. (AP)
14:15 Uhr
Montag, 30. Juni
Kreise: Syrien und Israel sprechen über «Sicherheitsvereinbarungen»
Israel und Syrien führen informierten syrischen Kreisen zufolge direkte Gespräche über begrenzte Sicherheitsvereinbarungen sowie einen möglichen Rückzug israelischer Truppen aus Gebieten im Süden Syriens. Die Gespräche sollen den Informationen zufolge in Jordanien stattfinden. Auch der syrische Verteidigungsminister Marhaf Abu Kasra soll anwesend gewesen sein.
Syriens Übergangspräsident Ahmad al-Scharaa hatte bereits Anfang Mai bestätigt, dass es indirekte Gespräche zu einem möglichen Friedensprozess mit Israel gebe. Al-Scharaa lehnt Regierungskreisen zufolge jedoch derzeit ein umfassenderes Friedensabkommen mit Israel ab. Er soll demnach einen vollständigen israelischen Rückzug aus den seit Anfang Dezember eingenommenen Gebieten fordern und widersetzt sich entschieden einer Ausweitung der Pufferzone im Süden Syriens.
In israelischen Medien hiess es, es könnte sich aktuell um einen ersten Schritt zu einem «militärischen Sicherheitsabkommen» handeln. Dies beinhalte unter anderem die Verpflichtung zur Einhaltung des Waffenstillstandsabkommens von 1974 zwischen Israel und Syrien, berichtete der Sender N24.
Der israelische Aussenminister Gideon Saar bekräftigte zudem bei einer Pressekonferenz mit seiner österreichischen Amtskollegin Beate Meinl-Reisinger erneut, Israel sei an einer Normalisierung der Beziehungen zu Syrien und auch dem nördlichen Nachbarland Libanon interessiert. (dpa)
14:11 Uhr
Montag, 30. Juni
Irans Luftraum bleibt weitgehend dicht
Der Luftraum über dem Iran bleibt weitgehend geschlossen. Die bestehende Teilsperrung werde bis Dienstag, 14.00 Uhr (Ortszeit; 12.30 Uhr MESZ) verlängert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher.
Einige Lockerungen und Überfluggenehmigungen gelten bereits. Der Flughafen in Teheran, Hauptziel internationaler Flüge, bleibt weiterhin geschlossen. Das Tracking-Portal Flightradar verzeichnete vereinzelte Flüge über dem Iran. (dpa)
13:09 Uhr
Montag, 30. Juni
Bericht über 13 Tote bei Angriff im Süden des Gazastreifens
Bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens sind einem Medienbericht zufolge mindestens 13 Palästinenser getötet worden. Dutzende weitere seien verletzt worden, als die Armee auf Menschen in der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfsgüter gefeuert habe, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.
Laut Wafa waren am Morgen auch zehn Menschen bei israelischem Bombardement im Bereich eines Lagerhauses im Süden der Stadt Gaza getötet worden.
Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hatte ähnliche Berichte über tödliche Vorfälle in ihren Hilfszentren in der Vergangenheit dementiert. Die umstrittene Stiftung hatte ihren Einsatz im vergangenen Monat nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Nach eigenen Angaben hat sie seitdem mehr als 50 Millionen Mahlzeiten an Menschen in dem umkämpften Küstenstreifen verteilt. (dpa)
07:49 Uhr
Montag, 30. Juni
AP-Quelle: CIA-Chef sieht grossen Rückschlag für Irans Atomprogramm
Nach einem geheimen Briefing für US-Abgeordnete zu Schäden an den iranischen Atomanlagen durch die Angriffe der USA sind neue Details bekanntgeworden. CIA-Direktor John Ratcliffe erklärte bei dem Briefing in der vergangenen Woche, dass die Angriffe die einzige iranische Metallverarbeitungsanlage zerstört und damit dem iranischen Atomprogramm einen gewaltigen Rückschlag versetzt hätten, wie am Sonntag (Ortszeit) aus Regierungskreisen verlautete.
Ratcliffe habe den Kongressvertretern auch mitgeteilt, dass nach Einschätzung der Geheimdienste der grösste Teil des angereicherten Urans des Irans wahrscheinlich unter den Trümmern der Atomanlagen Isfahan und Fordo begraben liege. Diese beiden Anlagen waren Ziel der US-Angriffe. Und selbst wenn das Uran noch intakt sei, könne der Iran aufgrund des Verlusts der Metallumwandlungsanlage in den nächsten Jahren keine Atombombe bauen, sagte eine Gewährsperson. (dpa)
19:02 Uhr
Sonntag, 29. Juni
Palästinenser: Dutzende Menschen bei Angriffen in Gaza getötet
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es nach palästinensischen Angaben wieder Dutzende Tote gegeben. Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz meldete 35 Getötete seit dem Morgen.
Augenzeugen meldeten ausserdem elf Tote bei einem Angriff auf ein Wohngebäude am Abend in Dschabalija im Norden des Gebiets. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee sagte auf Anfrage, dem Bericht nachzugehen.
Laut Zivilschutz sollen elf Menschen in der Nähe zweier Verteilstellen für Hilfsgüter der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Zentrum des Gazastreifens sowie in Rafah im Süden von israelischen Soldaten getötet worden sein.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, in einem Fall hätten nördlich der Stadt Rafah israelische Soldaten auf Wartende geschossen. Gründe dafür wurden nicht genannt. Dabei seien fünf Menschen getötet und Dutzende verletzt worden, hiess es in dem Bericht. Auch diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär teilte auf Anfrage ebenfalls mit, den Berichten über beide Vorfälle nachzugehen.
Umstrittene Stiftung: Bislang zwölf Mitarbeiter der GHF getötet
Die GHF teilte mit, sie habe ihre Güter ohne Zwischenfälle verteilt. Die Hamas versuche aber, die Versorgung zu stören. Laut Stiftung wurden bislang zwölf lokale Mitarbeiter getötet und weitere gefoltert. «In den vergangenen Tagen hat die Hamas zudem bewaffnete Mitglieder in der Nähe von humanitären Zonen postiert», hiess es in einer Stellungnahme der Stiftung.
Immer wieder gibt es Berichte über Tote durch israelischen Beschuss bei den Verteilstellen für humanitäre Hilfe der von Israel und den USA unterstützte GHF. Die Stiftung sprach von «ungenauer Berichterstattung»: Ihre Verteilstellen würden oftmals mit gewaltsamen Vorfällen in Verbindung gebracht, die sich etwa in der Nähe von UN-Hilfskonvois ereignen würden. Auch diese Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig prüfen.
Israel versucht mit dem Einsatz der GHF, Hilfsorganisationen der UN und andere humanitäre Organisationen zu umgehen. Ausserdem soll verhindert werden, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet.
Israels Armee meldete einen getöteten Soldaten im Norden des Gazastreifens. Berichten zufolge kam der 20-Jährige durch einen Sprengsatz ums Leben. (dpa)
17:45 Uhr
Sonntag, 29. Juni
Trump: Iran brachte vor US-Angriffen kein Uran in Sicherheit
US-Präsident Donald Trump geht nach eigener Aussage nicht davon aus, dass der Iran vor den US-Angriffen auf seine Atomanlagen angereichertes Uran in Sicherheit gebracht hat. Medienberichte über möglicherweise verlagerte Uranmengen wies der Republikaner in einem Interview des Senders Fox News zurück. «Sie haben nichts weggebracht», sagte Trump.
Die USA hätten die Angriffe nicht angekündigt, daher habe es kaum Vorbereitungszeit gegeben. «Sie wussten nicht, dass wir kommen», sagte Trump. Es sei zudem äusserst schwierig, gefährlich und wegen des Gewichts auch logistisch aufwendig, angereichertes Uran zu verlagern.
Laut dem US-Präsidenten gab es Hinweise auf Aktivitäten an einer Anlage kurz vor dem Angriff – zwar nannte er den Standort Fordo nicht ausdrücklich, sprach aber von einer «sehr tief gelegenen» Einrichtung. Vor Ort seien Fahrzeuge und Bauarbeiter gesehen worden, die versucht hätten, Eingänge zu versiegeln. «Das waren Leute, die mit Beton gearbeitet haben. Sie wollten den Eingang abdichten, wo die Bombe wahrscheinlich einschlagen würde», sagte Trump. Es sei seiner Einschätzung nach jedoch kein Uran verlagert worden. Die US-Waffe habe die Versiegelung ausserdem «durchschlagen wie Butter».
Führung in Teheran beharrt darauf, keine Atomwaffen bauen zu wollen
Der Iran besitzt einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge unter anderem mehr als 400 Kilogramm Uran mit einem nahezu waffentauglichen Reinheitsgrad von 60 Prozent. Nach Angaben von Diplomaten könnten damit einige Atomwaffen hergestellt werden, sollte das Material auf 90 Prozent weiter angereichert werden. Die IAEA ist nach den Angriffen der USA und Israels im Iran daran interessiert, den Verbleib dieses Materials zu verifizieren. «Wir wissen nicht, wo sich dieses Material befinden könnte», sagte IAEA-Chef Rafael Grossi zuletzt dem Sender CBS News.
Die Führung in Teheran beharrt darauf, keine Atomwaffen bauen zu wollen, doch in vielen Ländern wuchs zuletzt die Sorge, dass sie immer näher an die Fähigkeit rückt, Kernwaffen herzustellen. (dpa)
15:58 Uhr
Sonntag, 29. Juni
Starlink-Nutzern im Iran drohen Peitschenhiebe und Haft
Die Nutzung des amerikanischen Satelliten-Internetdienstes Starlink ist Menschen im Iran künftig verboten. Das hat das Parlament in Teheran beschlossen, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete. Verstösse können mit Geldstrafe, Peitschenhieben und bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet werden.
Wie stark Starlink, das dem Tech-Milliardär Elon Musk gehört, im Iran genutzt wird, ist nicht bekannt. Die Kosten dürften aber das Budget eines durchschnittlichen Haushalts in dem Land übersteigen. Starlink ist eine der wenigen Alternative, auf die Iranerinnen und Iraner zurückgreifen können, wenn die Führung das Internet abstellt - wie jüngst geschehen während des Krieges mit Israel.
Das Parlament stimmte zudem für eine Verschärfung der Strafen wegen mutmasslicher Spionage. Auch «operative Kooperation» solle künftig mit der Todesstrafe geahndet werden. Was damit genau gemeint ist, wurde aus der Mitteilung nicht deutlich. Beobachter gehen aber davon aus, dass diese Regelungen als weiteres Mittel der Einschüchterung von Kritikern dient.
Beide Entscheidung müssen noch vom Wächterrat gebilligt werden. Die Zustimmung gilt in den Fällen als Formsache. (dpa)
14:04 Uhr
Sonntag, 29. Juni
Israel verlangt Evakuierungen im Norden des Gazastreifens
Das israelische Militär hat eine Massenevakuierung von Palästinensern aus weiten Teilen des nördlichen Gazastreifens angeordnet. Die Anordnung gelte für Stadtteile im Osten und Norden von Gaza-Stadt sowie das Flüchtlingslager Dschabalia, erklärte Militärsprecher Awichai Adraee am Sonntag. Die Menschen dort sollten nach Süden in das Gebiet Muwasi ziehen.
Der Norden des Gazastreifens ist bereits durch frühere Kämpfe schwer verwüstet. Eine derzeit laufende israelische Militäroffensive zielt darauf ab, Palästinenser in den Süden Küstengebiets zu bringen, damit die Streitkräfte im Norden freier agieren können, um Kämpfer der militant-islamistischen Hamas zu bekämpfen. Nach Ansicht von Menschenrechtsgruppen käme eine solche Verlegung von Zivilisten einer Zwangsumsiedlung gleich. (dpa)
13:05 Uhr
Sonntag, 29. Juni
Iran meldet 71 Tote
Nach dem israelischen Angriff auf das Teheraner Ewin-Gefängnis vor einer Woche bangen zahlreiche Angehörige weiter um das Schicksal ihrer inhaftierten Familienmitglieder. Mindestens 71 Menschen sollen getötet worden sein, sagte Justizsprecher Asghar Dschahangir laut dem Justizportal Mizan. Demnach sollen Gefängnispersonal, Wehrpflichtige, Häftlinge und Familienangehörige von Häftlingen unter den Toten sein. Unabhängig verifizieren lassen sich die Zahlen nicht - auch weil die Führung in Teheran keinen Zutritt zu dem Gefängnis gewährt. (dpa)
12:17 Uhr
Sonntag, 29. Juni
Grosses Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen
Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat nach eigenen Angaben eines der grössten Hamas-Netzwerke im Westjordanland seit Jahren zerschlagen. In den vergangenen drei Monaten seien bei täglichen Einsätzen mehr als 60 Verdächtige in Hebron festgenommen worden, teilte der Geheimdienst mit.
Das Netzwerk der islamistischen Terrororganisation habe zeitnah Anschläge in Israel und dem Westjordanland geplant. Im Rahmen der Ermittlungen wurden laut Schin Bet Schusswaffen, Handgranaten, grosse Mengen Munition sowie ein unterirdisches Waffenversteck sichergestellt.
Die Verdächtigen sollen unter anderem Schiesstrainings durchgeführt, Bomben gebaut und Informationen über israelische Ziele gesammelt haben. Zudem sei eine Beteiligung einiger Festgenommener an früheren tödlichen Anschlägen nachgewiesen worden.
So wurde unter anderem ein Mann festgenommen, der am Anschlag vom 31. August 2010 beteiligt gewesen sein soll, bei dem vier Israelis in der Nähe von Hebron erschossen wurden. Auch Verdächtige, die Waffen für einen Anschlag bei Jerusalem im November 2023 geliefert haben sollen, wurden laut Schin Bet gefasst.
Ein ranghoher Mitarbeiter von Schin Bet sprach von der «grössten und komplexesten Ermittlung» im Westjordanland seit einem Jahrzehnt. Gegen die Festgenommenen werden demnach Anklagen vorbereitet, darunter wegen Mordes sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. (dpa)
22:08 Uhr
Samstag, 28. Juni
Israel greift Ziele im Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Ziele der Hisbollah im Libanon angegriffen. Bei einem Angriff in der Nähe von Kounin im Süden des Landes sei ein Terrorist der vom Iran unterstützten Miliz getötet worden, teilte das Militär mit. Der Mann sei für die Koordinierung der Panzerabwehrraketen der Hisbollah zuständig gewesen und habe während des Krieges Angriffe mit Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet geleitet.
Das Gesundheitsministerium in Beirut bestätigte den Toten in Kounin und meldete ausserdem zwei Tote sowie Verletzte nach einem israelischen Drohnenangriff in der Gemeinde Mahrouna in der Nähe der Stadt Tyros im Süden des Landes. Von Israels Militär gab es dazu zunächst keine Angaben.
Israel und die Hisbollah hatten sich Ende November vergangenen Jahres nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah-Miliz hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Das israelische Militär greift dennoch nahezu täglich in seinem Nachbarland an. Bei den Angriffen kommt es auch immer wieder zu Toten. (dpa)
20:51 Uhr
Samstag, 28. Juni
Israels Armee: Ranghoher Hamas-Kommandeur in Gaza getötet
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist nach Angaben der Armee ein hochrangiger Kommandeur der islamistischen Hamas getötet worden. Wie das Militär weiter mitteilte, galt Hakem Al-Issa als einer der Gründer der Hamas. Er war demnach vor allem im militärischen Flügel der Terrororganisation tätig. Er soll zudem eine wichtige Rolle bei der Planung und Durchführung des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 gespielt haben.
Al-Issa war nach Armeeangaben einer der letzten hochrangigen Kommandeure der Hamas im Gazastreifen. Zuletzt fungierte er demnach als Chef einer wichtigen Einheit der Terrororganisation und arbeitete am strukturellen Wiederaufbau der Hamas nach rund anderthalb Jahren Gaza-Krieg. (dpa)
18:37 Uhr
Samstag, 28. Juni
Palästinenser: Unzählige Tote bei israelischen Angriffen in Gaza
Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. Seit den frühen Morgenstunden seien mindestens 56 Menschen bei mehreren Angriffen in verschiedenen Gebieten des Gazastreifens ums Leben gekommen, hiess es aus medizinischen Kreisen. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Den Angaben zufolge wurden bei einem Angriff in der östlichen Gaza-Vorstadt Tuffah in der Nähe eines ehemaligen Schulgebäudes elf Menschen getötet. Der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa lag eine höhere Totenzahl bei jenem Vorfall vor. Wafa meldete zudem, unter den Toten seien auch Kinder. Der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz berichtete darüber hinaus von etwa 45 Toten bei weiteren Angriffen des israelischen Militärs in dem Gebiet. Auch diese Angaben liessen sich zurzeit nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
18:12 Uhr
Samstag, 28. Juni
UNHCR: Iran und Pakistan zwangen 1,2 Millionen Afghanen zur Rückkehr
Pakistan und der Iran haben in diesem Jahr nach UN-Angaben bereits mindestens 1,2 Millionen Afghaninnen und Afghanen zur Rückkehr in ihre Heimat gezwungen. Mehr als die Hälfte von ihnen sei aus dem Iran gekommen, teilte das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge am Samstag mit. Die Regierung in Teheran habe ihnen bis zum 20. März Zeit gegeben, freiwillig auszureisen oder ausgewiesen zu werden. Die pakistanischen Behörden haben etwa 1,3 Millionen Afghanen eine Ausreisefrist bis Montag gesetzt.
Nach Angaben des UNHCR hat der Iran in diesem Jahr mehr als 366'000 Afghanen abgeschoben, darunter auch Flüchtlinge und Menschen in flüchtlingsähnlichen Situationen. Allein am Donnerstag hätten 36'100 Afghanen die Grenze überquert. Pakistan will in diesem Jahr insgesamt drei Millionen Afghanen ausweisen.
Iran und Pakistan weisen seit 2023 Ausländer aus, die sich nach Meinung der Behörden illegal in diesen Ländern aufhalten. Sie setzten ihnen Fristen und drohten ihnen mit Abschiebung, falls sie das Land nicht von sich aus verlassen. Die beiden Regierungen bestreiten, dass sie dabei besonders Afghanen ins Visier nehmen, die vor Krieg, Armut oder der Taliban-Herrschaft aus ihrer Heimat geflohen sind.
Das UNHCR warnte, eine derart massenhafte Rückführung könne die Situation in Afghanistan destabilisieren. «Afghanische Familien werden wieder einmal entwurzelt, kommen mit nur wenigen Habseligkeiten an, sind erschöpft, hungrig und haben Angst vor dem, was sie in einem Land erwartet, das viele von ihnen noch nie betreten haben», sagte der UNHCR-Vertreter in Kabul, Arafat Jamal. Besonders Frauen und Mädchen seien besorgt, weil sie in Afghanistan eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und grundlegender Rechte wie Bildung und Beschäftigung befürchteten.
Die Taliban hatten Anfang des Monats Rückkehrern eine Amnestie und Hilfe versprochen. Am Samstag teilten sie mit, eine Delegation sei in die Provinz Herat an der Grenze zum Iran gereist. Man versuche, Rückkehrern die Wiedereingliederung zu erleichtern, erklärte der stellvertretende Taliban-Sprecher Hamdullah Fitrat im Kurznachrichtendienst X. (dpa)
14:20 Uhr
Samstag, 28. Juni
Iran: Ankläger von Nobelpreisträgerin Mohammadi bei Angriff getötet
Der Staatsanwalt des berüchtigten Ewin-Gefängnisses in Teheran ist bei dem israelischen Angriff auf die Haftanstalt getötet worden. Ali Ghanaatkar sei am Montag ums Leben gekommen und werde in Ghom beerdigt, teilte die iranische Justiz über die Nachrichtenagentur Misan mit. Ghanaatkar hat unter anderem Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi angeklagt und wurde wegen seines Vorgehens von Menschenrechtsgruppen immer wieder kritisiert.
Die Physikerin Mohammadi ist etliche Male festgenommen und zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Eine Haftstrafe bekam sie, weil sie im Ewin-Gefängnis einen Protest gegen die Hinrichtung einer anderen politischen Gefangenen im Frauentrakt organisiert hatte. 2023 erhielt sie den Friedensnobelpreis, den sie wegen ihrer Haft nicht selbst entgegennehmen durfte.
Im Ewin-Gefängnis werden auch Menschen aus westlichen Ländern und mit doppelter Staatsangehörigkeit festgehalten, die der Iran immer wieder als Druckmittel in Verhandlungen mit dem Westen einsetzt. Es gibt Sonderbereiche für politische Gefangene und Häftlinge mit Verbindungen in den Westen, die von der paramilitärischen Revolutionsgarde betrieben werden. Sanktionen der USA und der EU zielen auf die Haftanstalt ab. (dpa)
14:00 Uhr
Samstag, 28. Juni
Gesundheitspersonal meldet mindestens 60 Tote im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben mindestens 60 Menschen getötet worden. Zwölf Menschen seien im Palästina-Stadion in Gaza-Stadt ums Leben gekommen, teilte das Personal des Schifa-Krankenhauses mit, in das die Leichen gebracht wurden. In dem Stadion seien Vertriebene untergebracht. Weitere acht Menschen seien in Wohnungen zu Tode gekommen. In Muwasi im Süden habe es sechs Tote gegeben, als ihr Zelt getroffen wurde.
Die Angriffe begannen bereits am späten Freitagabend. Mehr als 20 Tote wurden nach Angaben des Gesundheitspersonals ins Nasser-Krankenhaus gebracht. Bei einem Angriff am Samstagmittag wurden elf Menschen auf einer Strasse im Osten von Gaza-Stadt getötet. Helfer brachten ihre Leichen in das Al-Ahli Krankenhaus.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Hoffnungen auf eine Waffenruhe geweckt. «Wir denken, dass wir innerhalb der nächsten Woche eine Waffenruhe erreichen werden», sagte er am Freitag im Weissen Haus. Ein Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AP, der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, werde nächste Woche zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen, den Iran und andere Themen in Washington eintreffen. (dpa)
14:09 Uhr
Samstag, 28. Juni
Gesundheitspersonal meldet 49 Tote im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben mindestens 49 Menschen getötet worden. Zwölf Menschen seien im Palästina-Stadion in Gaza-Stadt ums Leben gekommen, teilte das Personal des Schifa-Krankenhauses mit, in das die Leichen gebracht wurden. In dem Stadion seien Vertriebene untergebracht. Weitere acht Menschen seien in Wohnungen zu Tode gekommen. In Muwasi im Süden habe es sechs Tote gegeben, als ihr Zelt getroffen wurde.
Die Angriffe begannen am späten Freitagabend und dauerten bis Samstagmorgen. Mehr als 20 Tote wurden nach Angaben aus dem Gesundheitspersonal ins Nasser-Krankenhaus gebracht. (dpa)
14:15 Uhr
Samstag, 28. Juni
Hunderttausende Iraner betrauern getötete Kommandeure in Teheran
Hunderttausende Iraner sind in Teheran zu einer Trauerfeier für die bei den israelischen Angriffen getöteten Spitzenmilitärs zusammengeströmt. Lastwagen fuhren die Särge des Chefs der Revolutionsgarde, General Hossein Salami, des Leiters des ballistischen Raketenprogramms der Garde, General Amir Ali Hadschisadeh, und anderer durch das Zentrum der Hauptstadt, während die Menge an der 4,5 Kilometer langen Strecke rief: «Tod Amerika» und «Tod Israel».
Das Staatsfernsehen zeigte Aussenminister Abbas Araghtschi und den Chef der für Auslandsoperationen zuständigen Kuds-Einheit der Revolutionsgarde, der bei den Angriffen verletzt worden ist. General Esmail Kaani kam in Zivil und stützte sich auf einen Stock. Dagegen war der oberste geistliche Führer Ajatollah Ali Chamenei nicht auf den Bildern zu sehen. Der 86-Jährige ist seit Beginn der israelischen Angriffe am 13. Juni nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Es waren die ersten öffentlichen Trauerfeiern für hochrangige Kommandeure seit Inkrafttreten der Waffenruhe Anfang dieser Woche. Zu sehen waren auch Bilder des Grabes für Stabschef Mohammed Bagheri. Andere Opfer sollten in ihren Heimatstädten beigesetzt werden. Staatsmedien berichteten, an dem Trauerzug hätten mehr als eine Million Menschen teilgenommen - eine Zahl, die sich nicht unabhängig prüfen liess. (dpa)
08:03 Uhr
Samstag, 28. Juni
Immer mehr kehren nach Teheran zurück
Seit Beginn der Waffenruhe mit Israel kehren immer mehr Menschen in die iranische Hauptstadt Teheran zurück. Das berichten Einwohner der Stadt und lokale Medien. Viele Bewohner der Millionenstadt waren vor den israelischen Angriffen vor allem in den Norden ans Kaspische Meer oder in die gebirgige Region im Osten des Landes geflohen. Ein Alltag wie vor dem Krieg herrscht in Teheran allerdings weiter nicht.
Bewohner sagen, sie litten weiter unter Angst und Panik und erzählen, sie hätten nach wie vor einen gepackten Koffer bereitstehen. Andere sagen, sie seien auch aus finanziellen Gründen wieder zurückgekehrt, da sie sich Hotels oder andere Ausweichunterkünfte nicht auf Dauer leisten könnten. Ein Anwohner berichtete, erstmals seit Beginn der Angriffe am 13. Juni habe er am Freitag wieder im Stau gestanden. An mehreren Orten sei bereits damit begonnen worden, zerstörte Infrastruktur wieder herzurichten.
Teheran war das Ziel schwerer Luftangriffe Israels während des zwölftägigen Krieges. In der Stadt wurden vor allem militärische Einrichtungen attackiert, aber auch Wohngebäude wurden zum Ziel. In der Metropole gibt es kaum Schutzräume. Dem Leiter der lokalen Wohnungsbaustiftung zufolge wurden allein in Teheran 332 Gebäude oder etwa 3'500 Wohneinheiten beschädigt, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. (dpa)
20:10 Uhr
Freitag, 27. Juni
Trump fordert weiter Inspektionen von Irans Atomanlagen
US-Präsident Donald Trump setzt weiter auf unabhängige Inspektionen des iranischen Atomprogramms. Der Präsident bejahte die Frage eines Journalisten, ob die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) Irans Atomanlagen auch weiterhin kontrollieren sollte. «Oder jemand, ja, oder jemand, den wir respektieren», inklusive der USA selbst, sagte Trump im Weissen Haus.
Als Reaktion auf die israelischen und US-Angriffe auf iranische Atomanlagen hatte Irans Parlament zuletzt für eine Aussetzung der Zusammenarbeit mit der IAEA gestimmt, bis die «Sicherheit» der nuklearen Anlagen gewährleistet ist. Nach Angaben der Atomenergiebehörde in Wien hat Teheran das Aussetzen der Kooperation bislang nicht offiziell mitgeteilt.
Trump würde Iran bei Bedarf auch erneut bombardieren
Auf die Frage, ob er Irans Atomanlagen erneut bombardieren lassen würde, falls es wieder Sorgen über Teherans Urananreicherung gebe, sagte Trump: «Sicher, ohne Frage, absolut.» Der Iran dürfe keine Atomwaffen haben. Die jüngsten Angriffe hätten das Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen, bekräftigte er.
Trump hatte jüngst angedeutet, dass es bald neue Gespräche mit Teheran über das Atomprogramm geben soll. Er nannte jedoch keine Details. Sollte es dazu kommen, dürfte der Iran das mögliche Zulassen unabhängiger Inspektionen als Teil seiner Verhandlungsstrategie nutzen.
Teheran bestreitet, Atomwaffen anzustreben. Das Atomprogramm diene nur zivilen Zwecken, heisst es dort. Die USA, Israel und andere Länder verdächtigen den Iran jedoch, Atombomben zu entwickeln.
Geplante Tötung von Ajatollah Chamenei?
Auf seiner Plattform Truth Social schrieb Trump erneut, dass die USA während ihrer Angriffe genau gewusst hätten, wo sich der oberste Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, versteckte. Aber er habe Israel und dem US-Militär nicht erlaubt, ihn zu töten. In Grossbuchstaben schrieb er: «Ich habe ihn vor einem sehr hässlichen und schmählichen Tod gerettet.» Am Ende des Kriegs habe er von Israel auch gefordert, Kampfjets zurückzubeordern, die «direkt auf dem Weg nach Teheran» gewesen seien, um dort ihren bislang grössten Angriff durchzuführen - «vielleicht den letzten Schlag», schrieb Trump weiter. Die Angaben des Präsidenten liessen sich nicht unmittelbar überprüfen.
Trump schrieb zudem, dass er in den vergangenen Tagen an einer möglichen Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran gearbeitet habe. Das hätte dem Land eine viel bessere Chance für eine schnelle und komplette Erholung von dem Krieg gegeben, so Trump weiter. Doch dann habe sich Chamenei mit einer wütenden und hasserfüllten Stellungnahme zu Wort gemeldet. (dpa)
16:55 Uhr
Freitag, 27. Juni
Iran protestiert nach Krieg beim UN-Menschenrechtsrat
Der Iran hat nach dem Krieg mit Israel formal Protest beim UN-Menschenrechtsrat eingelegt. In einem Brief an Hochkommissar Volker Türk kritisierte ein Regierungsvertreter Angriffe auf Kliniken, Wohngebiete und Nuklearanlagen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Dabei handele es sich um eindeutige Verletzungen der «grundlegenden Prinzipien des Völkerrechts».
Inzwischen herrscht nach wechselseitigem Beschuss beider Seiten eine Waffenruhe. Israel und andere westliche Staaten befürchten, dass der Iran heimlich eine Atombombe bauen will - dies wollte Israel nach eigenen Angaben mit seinen Attacken vereiteln. Der Iran betont stets, mit dem Atomprogramm nur zivile Zwecke zu verfolgen.
Der Iran war in der Vergangenheit selbst Gegenstand von Beratungen im UN-Menschenrechtsrat. Nach den landesweiten Protesten im Herbst 2022 setzte der Rat etwa eine unabhängige Kommission ein, um das gewaltsame Vorgehen iranischer Sicherheitskräfte gegen Demonstranten zu untersuchen. (dpa)
15:09 Uhr
Freitag, 27. Juni
Iran verlängert weitgehende Sperrung seines Luftraums
Der Iran hat die weitgehende Sperrung seines Luftraums trotz der Waffenruhe mit Israel erneut verlängert. Die Massnahme gelte zunächst für einen weiteren Tag bis Samstag, 14.00 Uhr Ortszeit (12.30 Uhr MESZ), berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher.
Einige Lockerungen und Überfluggenehmigungen gelten aber bereits, und zwar für den Osten des Landes. Der Flughafen in Teheran, Hauptziel internationaler Flüge, bleibt weiterhin geschlossen. Das Tracking-Portal Flightradar verzeichnete vereinzelte Flüge im Osten und entlang der Südostküste Irans. (dpa)
13:29 Uhr
Freitag, 27. Juni
Irans Aussenminister lässt Beginn von Gesprächen mit den USA offen
Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi hat Erwartungen an einen baldigen Beginn von Atomverhandlungen mit den USA gedämpft. Es gebe «keine Vereinbarung über die Wiederaufnahme der Gespräche», sagte Araghtschi in einem Interview des iranischen Staatsfernsehens, das am späten Donnerstagabend ausgestrahlt wurde. «Es wurde kein Zeitpunkt festgelegt, es wurde kein Versprechen abgegeben, und wir haben noch nicht einmal über die Wiederaufnahme der Gespräche gesprochen.»
Araghtschi sagte, die Bombenangriffe der USA auf drei iranische Atomanlagen vom vergangenen Wochenende machten Gespräche «komplizierter und schwieriger». Die Angriffe hätten schwere Schäden verursacht. Dagegen hatte der oberste iranische Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei gesagt, die Angriffe hätten «nichts Wesentliches erreicht». (dpa)
13:27 Uhr
Freitag, 27. Juni
Israels Luftwaffe greift Hisbollah-Stellungen im Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Stellungen der Schiitenmiliz im Libanon angegriffen. Es habe sich um einen Teil eines unterirdischen Hisbollah-Stützpunkts gehandelt, der bereits zuvor Ziel israelischer Angriffe gewesen sei, zitierten israelische Medien einen Armeesprecher. Die Hisbollah habe versucht, unterirdische Stellungen im Bereich der strategisch gelegenen Kreuzritterfestung Beaufort wiederherzustellen und damit gegen die Waffenstillstandsvereinbarung verstossen.
Auf Bildern in libanesischen Medien waren mehrere hohe Rauchsäulen zu sehen. Aus Sicherheitskreisen in Beirut war zu hören, es habe mindestens fünf schwere Luftschläge auf Hügeln nahe der Stadt Nabatije gegeben. Über Tote und Verletzte gab es zunächst keine Angaben. Lokalen Medienberichten zufolge suchten die Menschen in Nabatije Schutz aus Angst vor den weithin hörbaren Explosionen. (dpa)
06:16 Uhr
Freitag, 27. Juni
Schäden im Iran: Gemischte Reaktionen nach geheimem Briefing im Senat
Nach einem geheimen Briefing zu den Schäden an iranischen Atomanlagen nach den US-Angriffen gehen die Reaktionen der US-Senatoren weit auseinander. Während die Republikaner die Mission als eindeutigen Erfolg bezeichneten, äusserten sich die Demokraten skeptisch. Dabei kritisierten sie vor allem, dass US-Präsident Donald Trump dem Kongress nicht genügend Informationen zur Verfügung stellt. Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, sagte, das Briefing habe «mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet». «Es besteht kein Zweifel, dass dem Programm Schaden zugefügt wurde», sagte der demokratische Senator Chris Murphy, «aber Behauptungen, wir hätten ihr Programm ausgelöscht, scheinen der Vernunft nicht standzuhalten».
Die republikanischen Senatoren zeigten sich mehrheitlich zufrieden. Senator Tom Cotton sprach von einem «schweren Schlag» und einem «katastrophalen Schaden», der verursacht worden sei. Senator Lindsey Graham sagte: «Ihre operativen Fähigkeiten wurden ausgelöscht. Heute Abend arbeitet dort niemand mehr. Es war sehr effektiv. Es gibt keinen Grund, diese Standorte in nächster Zeit anzugreifen.» Unterdessen wägten die Senatoren ihre Unterstützung für eine Resolution ab, mit der bekräftigt werden soll, dass Trump die Zustimmung des Kongresses einholen muss - bevor er weitere militärische Massnahmen gegen den Iran ergreift.
Die Demokraten und einige Republikaner sind der Ansicht, dass das Weisse Haus mit dem Angriff auf den Iran ohne Abstimmung mit dem Kongress seine Befugnisse überschritten hat. Sie forderten auch mehr Einblick in die Geheimdienstinformationen, auf die sich Trump stützte, als er die Angriffe genehmigte. (dpa)
05:51 Uhr
Freitag, 27. Juni
Iran prüft nach US-Angriffen Rückkehr an Verhandlungstisch
Nach den US-Angriffen auf die iranischen Atomanlagen will Präsident Donald Trump eine neue Verhandlungsrunde über das Nuklearprogramm einläuten. Ob und wann sich die Unterhändler aus Washington und Teheran an einen Tisch setzen, ist allerdings noch unklar. «Wir haben im Moment noch nichts geplant», sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt. Der US-Präsident hatte beim Nato-Gipfel neue Gespräche mit dem Iran für die kommende Woche angekündigt, allerdings keine Details genannt.
Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi bestätigte zwar den Austausch mit mehreren Kollegen, zeigte sich gegenüber neuen Atomverhandlungen mit den USA allerdings zurückhaltend. «Aber was die Verhandlungen mit den USA betrifft, so evaluieren wir gerade, was das Beste für unsere nationalen Interessen ist», sagte er dem Staatssender IRIB. Bislang gebe es weder Pläne noch Zusagen für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen.
CNN: Milliardeninvestitionen in ziviles Atomprogramm in Aussicht
Um der iranischen Regierung eine Rückkehr an den Verhandlungstisch schmackhaft zu machen, wird laut einem Bericht von CNN in Washington über ein milliardenschweres Investitionspaket in ein ziviles Atomprogramm im Iran diskutiert. Bedingung sei, dass künftig kein Uran mehr angereicht werde, berichtete der US-Sender unter Berufung auf mehrere mit den Plänen vertraute Personen. Neben Investitionen von bis zu 30 Milliarden US-Dollar in das zivile Atomprogramm sei die Aufhebung einiger Sanktionen gegen den Iran sowie die Freigabe gesperrter Bankkonten bei ausländischen Banken im Gespräch.
Teheran wirft IAEA Mitschuld an Angriffen auf Atomanlagen vor
Die iranische Regierung plane derzeit nicht, den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zu empfangen, sagte Irans Aussenminister Araghtschi. Das iranische Parlament stimmte zuletzt für eine Aussetzung der Zusammenarbeit mit der IAEA, bis die «Sicherheit» der nuklearen Anlagen gewährleistet ist. Iranische Offizielle hatten in den vergangenen Tagen der IAEA und Grossi vorgeworfen, wegen ihrer Berichte über das iranische Atomprogramm eine Mitschuld an den Angriffen Israels und der USA auf den Iran zu tragen.
Grossi hatte einen Tag nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran mitgeteilt, er wolle so bald wie möglich selbst in den Iran reisen und Araghtschi treffen. Grossi betonte zuletzt wiederholt die Notwendigkeit, dass IAEA-Inspekteure ihre Arbeit wieder aufnehmen und die iranischen Atomanlagen nach den Angriffen besichtigten.
Iran räumt «erhebliche» Schäden an Atomanlagen ein
Die Schäden an den iranischen Atomanlagen nach den israelischen und US-Angriffen seien «erheblich», sagte Irans Aussenminister Araghtschi. Es war das erste Mal, dass sich ein hochrangiger Regierungsvertreter zu den Folgen der Angriffe auf das Atomprogramm äusserte und solche eingestand. Wie stark die Nuklearanlagen bei den Angriffen mit bunkerbrechenden Bomben genau beschädigt wurden, ist unklar. Nach Einschätzung des US-Auslandsgeheimdiensts CIA würde es Jahre dauern, die Anlagen wieder aufzubauen. Ein vorläufiger Bericht des US-Militärgeheimdienstes DIA hingegen kam zu dem Schluss, das Atomprogramm sei lediglich um einige Monate zurückgeworfen worden. (dpa)
20:34 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Weisses Haus zu neuen Iran-Gesprächen: «Noch nichts geplant»
Details für mögliche neue Gespräche zwischen dem Iran und den USA sind nach Angaben des Weissen Hauses völlig offen. Auf die Frage, ob sie zu potenziellen Verhandlungen nächste Woche Details nennen könnte, antwortete die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Karoline Leavitt, bei einer Pressekonferenz: «Wir haben im Moment noch nichts geplant».
Trump hatte am Mittwoch beim Nato-Gipfel neue Gespräche mit dem Iran für die kommende Woche angekündigt, nannte allerdings ebenfalls keine Details. Eine Bestätigung aus Teheran für eine neue Verhandlungsrunde über das iranische Atomprogramm gibt es bislang nicht. (dpa)
19:25 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
EU-Gipfel ruft Iran und Israel zu Zurückhaltung auf
Die EU-Staats- und Regierungschefs fordern alle Parteien im Nahen Osten zu Zurückhaltung und zur Einhaltung des Völkerrechts auf. In einer in Brüssel beschlossenen Gipfelerklärung bekräftigen sie, der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen. Zudem heisst es, die Europäische Union werde sich weiterhin an allen diplomatischen Bemühungen beteiligen, um Spannungen in der Region abzubauen. Eine Lösung der Atomfrage könne nur durch Verhandlungen erreicht werden. (dpa)
17:45 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Palästinenser: Dutzende Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder Dutzende Tote gegeben. Seit dem Morgen seien dabei 45 Palästinenser ums Leben gekommen, hiess es aus medizinischen Kreisen in dem Küstengebiet. Darunter seien fünf Todesopfer, die im Zentrum des Gazastreifens in der Nähe eines Verteilzentrums auf humanitäre Hilfe gewartet hätten und durch israelischen Beschuss getötet worden seien. Bei dem Vorfall habe es auch Dutzende Verletzte gegeben. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie habe in der Nacht in der Nähe von Soldaten im Zentrum des Gazastreifens eine Ansammlung von Menschen registriert. Als sich Verdächtige den Soldaten genähert hätten, hätten diese Warnschüsse abgegeben. Der Armee seien «Berichte über mehrere Verletzte in dem Gebiet» bekannt. Eine erste Untersuchung deute aber darauf hin, dass die gemeldete Zahl der Verletzten nicht mit den Informationen des Militärs übereinstimme. Zu Toten machte das Militär zunächst keine Angaben. Israels Armee prüfe die Einzelheiten des Vorfalls, hiess es in einer Mitteilung weiter.
Zu anderen Angriffen im Gazastreifen gab es zunächst keine Stellungnahme der Armee. Das israelische Militär geht dort eigenen Angaben nach gegen die Hamas und andere Terrororganisationen vor. (dpa)
17:17 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Hegseth: Uran vor Angriffen wohl nicht aus Atomanlagen weggeschafft
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth geht nicht davon aus, dass der Iran vor den Angriffen der USA auf seine Atomanlagen noch hoch angereichertes Uran weggeschafft hat. «Mir sind keine Informationen bekannt, wonach die Dinge nicht dort waren, wo sie sein sollten - ob sie nun bewegt wurden oder etwas anderes», sagte Hegseth am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Bei dem Pentagon-Briefing schilderten der Verteidigungsminister und Generalstabschef Dan Caine ausführlich den Einsatz gegen die iranischen Atomanlagen. Informationen darüber, wie weit die Angriffe das iranische Atomprogramm zurückgeworfen haben, blieben sie aber schuldig. Ein durchgesickerter Bericht des US-Geheimdiensts DIA hatte nahe gelegt, dass die Schäden gar nicht so gross waren wie von US-Präsident Donald Trump behauptet. Der DIA relativierte diese Einschätzung aber anschliessend wieder und betonte, für eine echte Beurteilung sei es noch zu früh. (dpa)
16:16 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
USA: Angriffe auf Fordo liefen wie geplant
Die Angriffe auf die iranische Uran-Anreicherungsanlage Fordo sind nach US-Angaben so verlaufen wie geplant. «Wir bewerten unsere Hausaufgaben nicht selbst», sagte US-Generalstabschef Dan Caine bei einer Pressekonferenz im Pentagon. Dafür seien die Geheimdienste zuständig. Doch nach den Angriffen auf die tief in den Berg gebaute Anlage in Fordo stünden einige Dinge fest.
Die Waffen seien ordnungsgemäss getestet und mit der richtigen Geschwindigkeit abgeworfen worden. Sie hätten die vorgesehenen Ziele getroffen. Ausserdem «funktionierten die Waffen wie vorgesehen, das heisst: Sie explodierten», betonte Caine. Die bunkerbrechenden Bomben des Typs GBU-57, die nach US-Angaben unter anderem auf die Atomanlage Fordo abgeworfen wurden, seien so konstruiert, dass man keinen Einschlagkrater sehe. Sie würden sich tief eingraben und dann ihre Wirkung entfalten. (dpa)
14:29 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Irans Luftraum bleibt weitgehend gesperrt
Auch nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel bleibt der iranische Luftraum weitgehend gesperrt. Die Massnahme werde bis Freitag 14.00 Uhr Ortszeit (12.30 Uhr MESZ) verlängert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher. Einige Lockerungen und Überfluggenehmigungen seien für den Landesosten beschlossen worden. Der Hauptstadtflughafen in Teheran, Hauptziel internationaler Flüge in den Iran, bleibe weiterhin geschlossen. (dpa)
12:54 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Ajatollah Chamenei: Iran hat Sieg über Israel errungen
Der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Khamenei, hat sein Land als Sieger des Krieges mit Israel dargestellt. Teheran habe einen Sieg über den Erzfeind errungen, sagte Khamenei am Donnerstag in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit Beginn einer Waffenruhe mit Israel am Dienstag.
Während der israelischen Luftangriffe hatte sich Khamenei versteckt gehalten. US-Präsident Donald Trump schrieb noch vor dem Eingreifen der USA im Iran auf seiner Plattform Truth Social, die USA wüssten, wo Khamenei sich aufhalte. Sie würden ihn aber vorerst nicht töten. (dpa)
12:57 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Irans oberster Führer meldet sich erstmals nach Waffenruhe
Erstmals nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat sich dessen oberster Führer Ajatollah Ali Khamenei zu Wort gemeldet. Das iranische Volk habe «seine Würde, seine herausragende und aussergewöhnliche Persönlichkeit gezeigt», sagte der 86 Jahre alte Religionsführer in einer Videobotschaft, aus der die staatliche Nachrichtenagentur Irna zitierte. Das «zionistische Regime» - gemeint ist Israel - sei «niedergestreckt und zermalmt» worden, sagte das Staatsoberhaupt. (dpa)
10:25 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Student in Israel wegen Verdachts der Spionage für Iran festgenommen
Ein Student in Israel ist wegen des Verdachts der Spionage für den Iran festgenommen worden. Der 22-Jährige soll Sicherheitsvergehen begangen und im Auftrag iranischer Agenten Aufgaben erfüllt haben, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und der Polizei hiess. Der junge Mann, der an der Universität Ben Gurion in Beerscheva Informationssysteme studiere, stamme aus der arabischen Ortschaft Deir al-Asad im Norden Israels. Er sei im Verlauf des Monats Juni festgenommen worden, es solle gegen ihn Anklage erhoben werden, hiess es weiter. Es war zunächst unklar, ob er vor oder während des zwölftägigen Kriegs gegen den Iran festgenommen wurde.
Der Student habe bereits seit mehreren Monaten Kontakt mit einem iranischen Agenten gehabt. Dabei soll er gegen Bezahlung «sicherheitsrelevante Handlungen» vorgenommen haben, deren Einzelheiten er von seinem iranischen Verbindungsmann erhalten habe – darunter der Versuch, eine Person zu verletzen, das Ausstreuen von Nägeln auf einer Hauptstrasse in Beerscheva sowie das Anheizen spaltender gesellschaftlicher Diskussionen. Er habe aus Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen gehandelt. In den vergangenen Jahren hatte es häufiger Festnahmen von Israelis gegeben, die der Spionage für den Erzfeind Iran verdächtigt wurden. (dpa)
10:23 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Iran-Geheimdienst: Einstellung israelischer Operationen nicht das Ende
Der iranische Geheimdienst bleibt trotz der Waffenruhe Irans mit Israel in höchster Alarmbereitschaft. «Die Einstellung der feindlichen Militäroperationen bedeutet nicht das Ende seiner bösartigen und feindseligen Handlungen», hiess es in einer Pressemitteilung laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Zu den Massnahmen gehörten noch immer, Informationen über das Land zu sammeln, Falschinformationen zu verbreiten und die nationale Einheit zu schwächen. Verdächtige Fälle müssten daher unter allen Umständen gemeldet werden.
Im Iran kam es Medienberichten zufolge bereits zu Dutzenden Verhaftungen und auch zu Hinrichtungen im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen seit Beginn des Krieges mit Israel. Im Land herrscht Sorge, die Führung in Teheran könne den Vorwurf für das Vorgehen gegen Kritiker und Oppositionelle missbrauchen. Israel hat die iranische Führung mit seinen Angriffen empfindlich getroffen - bei den Operationen wurden bereits mehr als 20 hochrangige militärische Schlüsselfiguren getötet. (dpa)
06:39 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Pentagon und Militär äussern sich zu Angriff auf Atomanlagen
Wie stark sind die Atomanlagen des Irans bei den jüngsten US-Angriffen beschädigt worden? Zu dieser strittigen Frage will sich US-Verteidigungsminister Pete Hegseth heute gemeinsam mit hochrangigen Militärs auf einer Pressekonferenz äussern. Nach Angaben des US-Auslandsgeheimdiensts CIA sollen die iranischen Atomanlagen bei den Angriffen am Sonntag schweren Schaden genommen haben. Ob das so zutrifft, ist nicht klar - und lässt sich derzeit auch kaum unabhängig überprüfen.
In einer als «streng geheim» eingestuften Ersteinschätzung des Militärgeheimdienstes DIA hatte es zunächst geheissen, das iranische Atomprogramm sei durch die schweren Luftangriffe der US-Streitkräfte nur um einige Monate zurückgeworfen worden. Das Weisse Haus kritisierte die Veröffentlichung von Erkenntnissen aus diesem Gutachten durch US-Medien und wies die Darstellung als falsch zurück. Präsident Donald Trump beharrt darauf, dass die Atomanlagen komplett vernichtet worden seien. (dpa)
03:49 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Ist der geistliche Führer des Irans noch an der Macht?
Nun rätselt sogar das iranische Staatsfernsehen ganz offen über den Gesundheitszustand des geistigen Landesführers Ayatollah Ali Khamenei. Wie die «New York Times» berichtet, erhielt das Staatsfernsehen aus dem Publikum zahlreiche Anfragen zum Verbleib von Khamenei, weil dieser sich seit mehr als einer Woche nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigte. In einer Livesendung wurde gar schon der Leiter von Khameneis politischem Archiv-Büro zum Gesundheitszustand des Landesführers gefragt. Er vermied jedoch eine direkte Antwort.
Dies nährt die Zweifel, ob Khamenei noch regierungsfähig ist und derzeit wirklich die Entscheidungen im Iran trifft. Mohsen Khalifeh, der Chefredaktor der iranischen Tageszeitung «Khaneman», sagte in einem Interview: «Die tagelange Absenz von Khamenei macht uns allen, die ihn lieben, grosse Sorgen».
Insiderquellen berichten zudem von Problemen bei der Entscheidungsfindung in der Regierung. Während der Ayatollah nicht erreichbar ist, würden verschiedene Fraktionen aus seinem engen Zirkel um die Vormacht streiten. Beim Deal mit den USA etwa soll der formale Staatschef Massud Peseschkian eine grosse Rolle gespielt haben. Er habe darauf bestanden, dass der Iran an den Verhandlungstisch mit den USA zurückkehre und mit seinen Verbündeten in Khameneis Zirkel die konservativen Kreise überstimmt. Inwiefern Khamenei an der Entscheidung beteiligt war, ist nicht klar. Nur Stunden vor Bekanntgabe des Friedensdeals postete Khameneis Account auf «X» eine Durchhalteparole, die einem Waffenstillstand widersprach, letztlich aber ohne Konsequenz blieb.
Beobachter prüfen die Lage nun ganz genau. Sanam Vakil, der Direktor für den Nahen Osten der Chatham-House-Forschergruppe, erklärte, dass Khameneis Absenz auch ein Zeichen der extremen Vorsicht sein könnte - obwohl Donald Trump offiziell erklärt hat, dass er keinen kurzfristigen Regimewechsel im Iran mehr anstrebt. «Sollte Khamenei sich in den nächsten Tagen bis Wochen zum Aschura-Fest nicht mehr zeigen, wäre das ein schlechtes Zeichen». Er müsse sein Gesicht zeigen, um sein Gesicht zu wahren. ( smr )
22:43 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
CIA: Angriff hat Irans Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen
Die US-Angriffe im Iran haben Teherans Atomprogramm nach Einschätzung des Auslandsgeheimdienstes CIA schweren Schaden zugefügt. Der Wiederaufbau der wichtigen zerstörten Atomanlagen würde «Jahre» dauern, erklärte CIA-Chef John Ratcliffe. Die neuen Erkenntnisse stützen sich demnach auf eine Quelle, die sich in der Vergangenheit als «zuverlässig und zutreffend» erwiesen habe. Die CIA analysiere die Folgen der Angriffe auch weiterhin.
US-Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard sprach auf der Plattform X ebenfalls davon, dass ein möglicher Wiederaufbau der Anlagen in Fordo, Natans und Isfahan Jahre dauern würde. Bei ihr und der CIA blieb unklar, welche neuen Erkenntnisse zu der neuen Einschätzung geführt haben.
Mit den Angaben stützen Gabbard und die CIA die Aussagen von Präsident Donald Trump, der von einer völligen Zerstörung der Anlagen spricht. Er charakterisierte die von ihm befohlenen Angriffe vom Wochenende als Todesstoss für das iranische Atomprogramm.
Eine am Dienstag bekanntgewordene erste Einschätzung des Militärgeheimdienstes DIA hingegen sah das iranische Atomprogramm wohl nur um einige Monate zurückgeworfen. Das Weisse Haus kritisierte die Veröffentlichung von Erkenntnissen des als «streng geheim» eingestuften Gutachtens durch US-Medien und wies diese als falsch zurück.
Trump spricht von «vollständiger Zerstörung»
Trump wies die Medienberichte als «Fake News» zurück. Beim Nato-Gipfel in Den Haag sagte er vor Journalisten mit Blick auf die Atomanlagen: «Ich glaube, es war eine totale Auslöschung.» Er sprach von einer «perfekten Operation» des US-Militärs.
US-Generalstabschef Dan Caine hatte sich am Sonntag zurückhaltender geäussert. Zur Wirkung der Angriffe, bei denen auch massive bunkerbrechende Bomben zum Einsatz kamen, sagte er, es gebe an den Atomanlagen «schwere Schäden und Zerstörung».
Israel hatte vor knapp zwei Wochen einen Krieg gegen seinen Erzfeind Iran begonnen. Mit massiven Luftangriffen gegen Ziele im ganzen Land wollte es Irans Atomprogramm und die Entwicklung ballistischer Raketen stoppen. Inzwischen gilt in dem Konflikt eine Waffenruhe.
Der Iran hat stets betont, dass sein Atomprogramm nur zivilen Zwecke diene, nicht der Entwicklung von Atomwaffen. (dpa)
05:49 Uhr
Donnerstag, 26. Juni
Siedler greifen Palästinenserdorf an – drei Tote durch Schüsse
Nach einem Angriff israelischer Siedler auf ein palästinensisches Dorf im Westjordanland ist es dort zu tödlichen Konfrontationen gekommen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden in dem Dorf Kufr Malik drei Palästinenser durch Schüsse getötet. Sieben weitere Menschen seien verletzt worden, einer davon lebensgefährlich. Nach Angaben von Einwohnern gaben Siedler und Soldaten Schüsse ab.
Der palästinensische Bürgermeister berichtete, mehr als 100 Siedler hätten das Dorf angegriffen und dabei Fahrzeuge und Häuser in Brand gesetzt. Die israelische Armee teilte in einem Post auf der Plattform X ebenfalls mit, Dutzende Israelis hätten Besitz im Dorf Kufr Malik angezündet. Anschliessend sei es zu Konfrontationen zwischen israelischen und palästinensischen Zivilisten gekommen, die sich gegenseitig mit Steinen beworfen hätten. Daraufhin seien Soldaten und Polizeikräfte in den Ort gekommen und hätten versucht, die Auseinandersetzung zu beenden. Ein Soldat sei leicht verletzt worden.
«Anschliessend eröffneten mehrere Terroristen aus dem Inneren des Dorfes das Feuer und warfen Steine auf die Sicherheitskräfte», teilte die Armee mit. «Diese erwiderten das Feuer in Richtung der Schützen und Steinewerfer.» Es habe mehrere Tote und Verletzte gegeben. Fünf israelische Tatverdächtige seien während des Vorfalls festgenommen worden. (dpa)
19:46 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Mossad-Chef: Wir bleiben im Iran aktiv
Mossad-Chef David Barnea hat angekündigt, Israels Auslandsgeheimdienst werde auch nach dem Krieg im Iran aktiv bleiben. In einem seltenen Video ist Barnea bei einer Dankesrede vor Agenten seiner Organisation zu sehen. «Wir werden dort sein, so wie wir bis jetzt dort waren», sagte Barnea über Einsätze des Geheimdienstes im Iran. Man werde «alle Projekte im Iran, die wir auf tiefste Weise kennen», weiter genau beobachten, kündigte er an.
Israel habe im Krieg Ziele erreicht, «die vorher fantastisch erschienen». Israel sei deshalb heute «ein sicherer, stärkerer Staat, der auf die Zukunft vorbereitet ist». Er dankte auch «unserem Partner, der CIA, für die gemeinsamen Aktivitäten».
Barnea sagte zudem: «Ich würde euch gerne sagen, es ist abgeschlossen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es immer noch 50 Geiseln im Gazastreifen gibt - 30 Leichen und 20 lebendige Entführte - und es ist unsere moralische Pflicht, sie zurückzubringen.»
Mossad soll Grossangriff auf Iran vorbereitet haben
Den israelischen Grossangriff auf den Iran haben Berichten zufolge Mossad-Agenten unterstützt und vorbereitet. Dabei sollen sie auch tief im Inneren des Irans im Einsatz gewesen sein. Unter anderem platzierten und bedienten sie demnach Präzisionswaffen und Drohnen mitten im Land, um Luftabwehrstellungen und Raketensilos zu zerstören. Im Iran gab es während des Kriegs eine Verhaftungswelle angeblicher Mossad-Spione.
Am Wochenende hatten die USA an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran eingegriffen und iranische Atomanlagen bombardiert. US-Präsident Donald Trump hatte danach davon gesprochen, dass die Atomanlagen in Isfahan, Natans und Fordo zerstört worden seien. Anschliessend verkündete er eine Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien. (dpa)
18:48 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Trump vergleicht Iran-Angriff mit US-Atombombenabwurf 1945
US-Präsident Donald Trump hat eine Parallele der Atombombenabwürfe über Japan zum US-Angriff auf Irans Atomanlagen gezogen. «Wenn man sich Hiroshima und Nagasaki ansieht, dann weiss man, dass auch dort ein Krieg endete», sagte Trump bei seiner Abschlusspressekonferenz zum Nato-Gipfel in Den Haag.
Hintergrund sind Zweifel an der Wirksamkeit der Angriffe im Iran. Trump wehrt sich gegen Berichte von CNN und der «New York Times». Die beiden Medien berichten unter Berufung auf den US-Militärgeheimdienst, dass die iranischen Atomanlagen weniger schwer beschädigt worden sein sollen als von ihm und Israels Premier Benjamin Netanyahu dargestellt. Trump nannte das «Fake News».
Die USA hatten die Atombomben im August 1945 über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Schätzungsweise 120'000 Einwohner wurden bei den Abwürfen sofort getötet, eine ähnlich hohe Zahl starb später an Verbrennungen und Folgen der atomaren Verstrahlung. . Bis heute sind es die einzigen Atomwaffeneinsätze in einem Krieg gewesen. (dpa)
16:57 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Trump: Verhandlungen mit Iran kommende Woche
US-Präsident Donald Trump hat neue Gespräche mit dem Iran für die kommende Woche angekündigt. Trump nannte am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag keine Details.
US-Kampfflugzeuge hatten am Sonntag die Nuklearanlagen in Fordo, Natans und Isfahan angegriffen. Trump wiederholte vor Journalisten zum Ende des zweitägigen Gipfels, dass der Iran keine nuklearen Kapazitäten mehr habe. «Sie sind in die Luft gegangen», sagte er.
Trump reagierte damit erneut auf Berichte von CNN und der «New York Times», die sich auf einen vertraulichen Bericht beriefen, wonach Teherans Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen sei. (dpa)
14:57 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Iran kritisiert Lob von Nato-Chef für US-Angriffe: «Schande»
Der Iran hat empört auf das Lob von Nato-Generalsekretär Mark Rutte an US-Präsident Donald Trump für die Angriffe auf iranische Atomanlagen reagiert. «Es ist eine Schande, eine Abscheulichkeit und eine Verantwortungslosigkeit, dass der Generalsekretär der Nato einen «wirklich aussergewöhnlichen» kriminellen Akt der Aggression gegen einen souveränen Staat beglückwünscht», schrieb der Sprecher des iranischen Aussenministeriums Ismail Baghai auf der Plattform X. «Wer Ungerechtigkeit billigt, dem mangelt es an Integrität. Wer eine Straftat unterstützt, gilt als Mittäter.»
Trump hatte zuvor - vor Beginn des Nato-Gipfels in Den Haag - den Screenshot einer persönlichen Nachricht Ruttes veröffentlicht. Darin lobte der Nato-Chef den US-Präsidenten für dessen Befehl der Angriffe auf iranische Atomanlagen. «Glückwunsch und vielen Dank für Dein entschlossenes Handeln im Iran», schrieb der Niederländer dazu. «Das war wirklich aussergewöhnlich und etwas, das sich sonst niemand getraut hat. Es macht uns alle sicherer.» (dpa)
13:53 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Iranisches Aussenministerium: Atomanlagen sind schwer beschädigt
Die iranischen Atomanlagen sind bei den US-Angriffen am Wochenende laut dem Aussenministerium in Teheran schwer beschädigt worden. Ministeriumssprecher Esmail Baghaei wollte am Mittwoch im Gespräch mit dem Sender Al-Dschasira keine Details nennen, räumte aber ein, dass die Angriffe mit bunkerbrechenden Bomben erheblich gewesen seien. «Unsere Nuklearanlagen sind schwer beschädigt worden, das ist sicher», sagte er. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben nicht.
11:31 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Trump bleibt dabei: «Ich glaube, es war eine totale Auslöschung»
US-Präsident Donald Trump geht nach wie vor von einer Zerstörung der Atomanlagen im Iran durch die US-Bombardierung aus. «Ich glaube, es war eine totale Auslöschung», sagte er beim Nato-Gipfel vor Journalisten in Den Haag. Und über Iran: «Ich glaube, sie hatten keine Chance, etwas herauszuholen, weil wir schnell gehandelt haben.» Trump fasste zusammen: «Das war eine perfekte Operation.»
Trump reagierte auf Berichte von CNN und der «New York Times», die sich auf einen vertraulichen Bericht beriefen, wonach Teherans Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen sei. Demnach gehe eine erste geheimdienstliche Einschätzung davon aus, dass das Bombardement vom Wochenende Irans unterirdische Atomanlagen nicht zerstören konnte. Beide Medien beriefen sich auf mit dem Bericht des militärischen Geheimdienstes (DIA) vertraute Beamte.
Trump wies schon vor Stunden die Berichte als «Fake News» zurück und schrieb, man habe die Atomanlagen «vollständig zerstört». Und der US-Präsident unterstellte auf dem Nato-Gipfel, dass die beiden Medien den Bericht so auslegten, um die Regierung schlecht aussehen zu lassen. Trump setzt nach eigenen Angaben auf baldige Informationen aus Israel zum genauen Ausmass der Aktion. (dpa)
11:14 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Militärsprecher Israels: Irans Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen
Ein Sprecher der israelischen Armee hat sich zu den Auswirkungen der Angriffe der USA und Israels auf Atomanlagen im Iran geäussert. Israel habe das iranische Atomprogramm seiner Einschätzung nach erheblich beschädigt und es um Jahre zurückgeworfen, erklärte Brigadegeneral Effie Defrin am Mittwoch.
Am Dienstag trat in dem Konflikt eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft, die unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump zustande kam. (dpa)
10:56 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Trump: Waffenruhe zwischen Israel und Iran läuft «sehr gut»
US-Präsident Donald Trump hat sich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran gezeigt. Diese entwickle sich «sehr gut», sagte er am Mittwoch zu Journalisten beim Nato-Gipfel in Den Haag. «Sie werden keine Bombe haben, und sie werden nicht anreichern», sagte er mit Blick auf das iranische Atomprogramm. (dpa)
09:28 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Iran will Zusammenarbeit mit Atomenergiebehörde aussetzen
Der Iran will die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vorübergehend aussetzen. Dies hat das Parlament in Teheran beschlossen, wie der Staatssender IBIB berichtete. Zwei wichtige Gremien müssen noch zustimmen: der Wächterrat und der Sicherheitsrat. (dpa)
13:54 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
Das Weisse Haus schäumt vor Wut über eigenen Geheimdienstbericht
Wie schwer wurden Irans Atomanlagen beschädigt? Donald Trump lobte seinen Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen als «totalen Erfolg» – doch ein geheimer US-Bericht kommt zu einem anderen Schluss.
06:26 Uhr
Mittwoch, 25. Juni
USA rüsten sich für mögliche Rackeakte Irans
Der Iran dürfte sich im Kampf gegen die USA nicht auf den Nahen Osten beschränken. Das Netzwerk seiner Geheimdienste könnte den Fokus vielmehr auf neue Operationen in den USA legen – und zwar unabhängig davon, ob die in der Nacht auf Dienstag ausgerufene Waffenruhe im Krieg gegen Israel hält oder nicht. Das Heimatschutzministerium in Washington spricht jedenfalls von einer «erhöhten Bedrohungslage».
Bislang sind keine konkreten Attentatspläne des Irans als Vergeltung für die amerikanischen Luftangriffe vom Wochenende öffentlich bekannt. Die US-Bundespolizei FBI ist aber laut eigenen Angaben mit allen Ressourcen im Einsatz, um gewaltsame Racheakte zu verhindern. Auch die Sicherheitsbehörden in grossen amerikanischen Städten wie New York betonen, sie seien in höchster Alarmbereitschaft.
Die Sorge ist nicht aus der Luft gegriffen. In den vergangenen Jahren soll der Iran immer wieder versucht haben, prominente US-Politiker oder Kritiker der eigenen Regierung auf amerikanischem Boden zu töten. Ausserdem starteten iranische Hacker wiederholt Cyberangriffe auf Ziele innerhalb der USA. Ein wiederkehrendes Muster bei den verhinderten Attentaten der Islamischen Republik war laut Angaben Washingtons der versuchte Einsatz von nicht-iranischen Auftragsmördern. (dpa)
23:02 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Medien: US-Angriff hat Irans Atomprogramm nur verlangsamt
Medienberichten zufolge haben die US-Angriffe im Iran Teherans Atomprogramm nach Einschätzung eines vertraulichen Berichts nur um einige Monate zurückgeworfen. Eine erste geheimdienstliche Einschätzung geht davon aus, dass das Bombardement vom Wochenende Irans unterirdische Atomanlagen nicht zerstören konnte, wie die Zeitung «New York Times» und der Sender CNN berichteten. Beide Medien beriefen sich auf mit dem Bericht des militärischen Geheimdienstes (DIA) vertraute Beamte.
US-Präsident Donald Trump hatte nach den US-Angriffen davon gesprochen, dass die Atomanlagen in Isfahan, Natans und Fordo zerstört worden seien. Die Rede war von einem Todesstoss für das iranische Atomprogramm. (dpa)
21:28 Uhr
Dienstag, 24. Juni
AP-Quelle: Trump lehnte gegenüber Israel weitere US-Angriffe ab
Donald Trump hat nach dem Bombardement iranischer Atomanlagen vom Wochenende AP-Informationen zufolge weitere US-Angriffe abgelehnt. Trump habe dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu im Anschluss an die US-Angriffe vom Sonntag klargemacht, dass er keine weiteren Offensivaktionen des US-Militärs erwarten dürfe, sagte ein hoher US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AP. Nach Auffassung des Präsidenten hätten die USA jede unmittelbare Bedrohung durch den Iran beseitigt. Netanyahu habe verstanden, dass sich die USA nicht weiter militärisch in den Konflikt einmischen wollten. (dpa)
21:23 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Kriegsparteien geben sich vordergründig zufrieden
Mohammad Bagher Ghalibaf, einer der hochrangigsten Politiker im Iran, hat die heute getroffene Vereinbarung indirekt gelobt. «Dass wir die Offensive unseres Gegners stoppen konnten, ohne seine Forderungen bezüglich des Atom-Aufbauprogramms zu akzeptieren, bedeutet, dass wir die Wünsche unseres Gegners komplett ignorieren konnten und im Sinne der Interessen der grossen und heldenhaften Iranischen Nation vorwärts gehen können», sagte der Iranische Parlamentspräsident zur staatsnahen Nachrichtenagentur «Mehr». ( smr )
20:52 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Märkte erholen sich – Flughäfen öffnen sich
Erleichterung an der Börse, weil das Abkommen zwischen dem Iran und Israel zu halten scheint. Die Ölpreise sinken, während die Aktien wieder steigen. Die Erholung der Märkte ist in den USA besonders spürbar, nachdem gestern der Ölpreis in den letzten Tagen den grössten Einbruch innerhalb der vergangen drei Jahre verzeichnet hatte. Auch der Reiseverkehr im Nahen Osten nimmt wieder Fahrt auf. Der Flughafen in Tel Aviv ist wieder geöffnet worden. ( smr )
19:22 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israel: Einsatz gegen Iran trotz Waffenruhe nicht vorbei
Trotz einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran geht Israels Kampf gegen die Islamische Republik nach Angaben des israelischen Generalstabschefs Ejal Zamir weiter. «Wir haben eine wichtige Phase abgeschlossen, aber der Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei», sagte Zamir laut Armeeangaben, ohne Details zu nennen, wie dieser von nun an aussehen werde. Israel trete jetzt in eine neue Phase ein, sagte er zugleich. «Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza – um die Geiseln nach Hause zu bringen und das Hamas-Regime zu stürzen.»
Zu dem Krieg im Iran sagte der israelische Militärchef weiter: «Wir haben das iranische Atomprojekt um Jahre zurückgeworfen, und dasselbe gilt für sein Raketenprogramm.» Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
18:59 Uhr
Dienstag, 24. Juni
China sichert dem Iran Unterstützung zu
Im Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat sich China erneut an die Seite der Regierung in Teheran gestellt. Man unterstütze den Iran bei der Wahrung seiner Souveränität und Sicherheit und beim Erreichen einer echten Waffenruhe, sagte der chinesische Aussenminister Wang Yi am Dienstag in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi. (dpa)
18:08 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Iran erklärt sich zu Rückkehr «an den Verhandlungstisch» bereit
Der iranische Präsident hat sich dazu bereit erklärt, «an den Verhandlungstisch» zurückzukehren. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. (watson.ch)
17:09 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Palästinenser: Wieder Dutzende Tote nahe Gaza-Hilfszentren
In der Nähe zweier Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder Dutzende Tote gegeben. Mindestens 44 Menschen seien ums Leben gekommen, teilten medizinische Behörden im Gazastreifen mit.
Nördlich der Stadt Rafah im Süden des Gebiets seien 25 Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt worden, als israelische Soldaten das Feuer auf Wartende eröffnet hätten, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.
Das Al-Awda-Krankenhaus in Nuseirat teilte mit, nach einem ähnlichen Vorfall im Zentrum des Küstenstreifens seien 19 Leichen und mehr als 100 Verletzte in die Klinik gebracht worden. Die Menschen warteten den Angaben zufolge auf humanitäre Hilfe. Es habe sich um unbewaffnete Zivilisten gehandelt. Augenzeugen berichteten von einem israelischen Luftangriff auf die wartende Menschenmenge. Von der israelischen Armee gab es auch zu diesem Bericht zunächst keine Stellungnahme. (dpa)
15:05 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Trump bekräftigt: Kein Sturz der Führung im Iran angestrebt
US-Präsident Donald Trump hat nach widersprüchlichen Aussagen zu den Zielen der US-Angriffe auf den Iran bekräftigt, dass er keinen Sturz der Führung in Teheran anstrebe. Das sagte Trump am Dienstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. (dpa)
14:57 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israel: Nach Gespräch mit Trump keine Angriffe auf Iran
Israel hat offiziellen Angaben zufolge nach einem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump auf weitere Angriffe auf den Iran verzichtet. Trump habe in dem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sein Vertrauen in die Stabilität der zuvor verkündeten Waffenruhe betont, teilte Netanjahus Büro mit. (dpa)
14:52 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Trump: Iran wird Atomanlagen niemals wieder aufbauen
US-Präsident Donald Trump hat dem Iran einen Wiederaufbau seiner Atomanlagen in Abrede gestellt. «Der Iran wird seine Atomanlagen niemals wieder aufbauen», schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social – komplett in Grossbuchstaben.
Der Iran möchte an seinem Atomprogramm festhalten. Wie stark die Anlagen nach Luftangriffen Israels und der USA tatsächlich beschädigt wurden, ist laut Experten bislang unklar. (dpa)
14:08 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Trump: Israelische Kampfjets kehren um
US-Präsident Donald Trump sieht Anzeichen für den Erfolg seines Appells an Israel und den Iran, sich an die am Dienstagmorgen in Kraft getretene Waffenruhe zu halten. «Israel wird den Iran nicht angreifen. Alle Flugzeuge werden beidrehen und nach Hause zurückkehren», teilte er auf seiner Plattform Truth Social mit. Niemand werde zu Schaden kommen. «Die Waffenruhe ist in Kraft.»
Zuvor hatte der Republikaner Israel auf seiner Plattform Truth Social dazu aufgefordert, seine Piloten nach Hause zu rufen. Das israelische Militär hatte nach dem Beginn der Waffenruhe Raketenangriffe aus dem Iran vermeldet, die das iranische Militär im Staatsfernsehen dementieren liess. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, er habe die Streitkräfte angewiesen, wieder «Ziele des Regimes und der Terrorinfrastruktur» im Iran anzugreifen und zu zerstören.
Vor seiner Abreise zu einem Nato-Gipfel in Den Haag zeigte sich Trump vor Journalisten im Weissen Haus von beiden Seiten enttäuscht. Sowohl Israel als auch der Iran hätten die Waffenruhe verletzt. Die beiden Länder bekämpften einander bereits so lange und so hart, «dass sie nicht wissen, was zum Teufel sie tun». Israel sei kurz nach der getroffenen Vereinbarung direkt wieder losgezogen, weil es sich von einer Rakete verletzt gefühlt habe, die im Nirgendwo gelandet sei, beklagte er. (dpa)
Donald Trump: «Sie haben keine Ahnung, was zum Teufel sie da tun»
13:50 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Trump: Waffenruhe zwischen Iran und Israel ist in Kraft
Die Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel ist laut US-Präsident Donald Trump weiterhin in Kraft. Israel werde den Iran nicht angreifen, alle Flugzeuge würden umkehren, schrieb der Republikaner auf Truth Social. Zuvor hatte er beiden Ländern vorgeworfen, die Waffenruhe verletzt zu haben. (dpa)
13:15 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Trump fordert von Israel: Keine Bomben auf Iran
US-Präsident Donald Trump hat Israel aufgefordert, den Iran nicht weiter anzugreifen. Das Land solle keine Bomben abwerfen, postete er auf der Online-Plattform Truth Social. «Bringt eure Piloten nach Hause, jetzt.» Er wirft sowohl dem Iran als auch Israel vor, die gerade erst in Kraft getretene Waffenruhe gebrochen zu haben. «Ich glaube, beide haben sie verletzt», sagte der Republikaner vor Journalisten in Washington. (dpa)
13:05 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Iran wirft Israel Bruch der Waffenruhe vor
Nach dem Vorwurf des Waffenruhe-Bruchs aus Israel hält auch der Iran dem Erzfeind Verstösse gegen die Einigung vor. Israel habe drei Mal die Waffenruhe gebrochen und unterschiedliche Orte im Land angegriffen, zitierte die Nachrichtenagentur Fars die iranischen Streitkräfte.
Teheran wiederum hatte nach vorherigen Angaben des israelischen Militärs mindestens eine Rakete auf den Norden Israels abgefeuert. Israels Verteidigungsminister Israel Katz kündigte harte Gegenangriffe in Teheran an. (dpa)
13:00 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Trump: Israel und Iran haben Waffenruhe verletzt
US-Präsident Donald Trump hat sowohl Israel als auch dem Iran die Verletzung der am Dienstagmorgen ausgerufenen Waffenruhe vorgeworfen. Er sei nicht zufrieden mit Israel, sagte Trump vor seiner Abreise zum Nato-Gipfel. (dpa)
12:42 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israels Oppositionsführer: Grossteil iranischer Uran-Vorräte zerstört
Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid geht davon aus, dass bei den Angriffen auf die iranischen Atomanlagen ein Grossteil des dort gelagerten, angereicherten Urans zerstört worden ist. «Wir denken, dass jedenfalls der Grossteil davon weg ist, aber nicht alles», sagte Lapid am Dienstag im Auswärtigen Ausschuss des britischen Unterhauses.
Lapid zufolge erlitt der Iran damit bei seinen nuklearen Ambitionen einen erheblichen Dämpfer. «Wir wissen nur noch nicht genau in welchem Umfang», sagte der Oppositionelle, der die Angriffe auf den Iran öffentlich unterstützt hatte. Lapid räumte gegenüber den britischen Abgeordneten ein, dass der Iran wahrscheinlich einen Teil des Urans aus den angegriffenen Anlagen herausgeschmuggelt habe. Aber er betonte: «Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Orten, an die sie das Uran schmuggeln können. Man nimmt es nicht in einem Koffer mit und stellt es zu Hause ab, bis das Feuer aufhört.» (dpa)
11:50 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Medien: Insassen aus angegriffenem Ewin-Gefängnis verlegt
Nach dem israelischen Angriff auf das berüchtigte Ewin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran sollen Insassen Berichten zufolge in andere Haftanstalten verlegt worden sein. Das schrieb das Webportal der Tageszeitung «Shargh». Das Gefängnis war am Montag Ziel israelischer Angriffe geworden. Die Haftanstalt ist seit Jahrzehnten als Ort schwerer Menschenrechtsverletzungen gefürchtet.
Der genaue Schaden an dem Gebäude ist nicht bekannt. Während einige Medien von Zerstörung am Eingang berichteten, sagte der Justizsprecher im Staatsfernsehen, der Innenteil und ein Bürogebäude seien angegriffen worden. In unbestätigten Berichten war die Rede von Dutzende Toten und Verletzten. (dpa)
11:16 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Von der Leyen begrüsst Trumps Waffenstillstands-Ankündigung
EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen hat die Ankündigung eines Waffenstillstands zwischen Israel und dem Iran durch US-Präsident Donald Trump begrüsst. «Dies ist ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der Stabilität in einer angespannten Region. Dies muss unsere gemeinsame Priorität sein», schrieb von der Leyen auf X.
«Wir fordern den Iran auf, sich ernsthaft auf einen glaubwürdigen diplomatischen Prozess einzulassen. Denn der Verhandlungstisch bleibt der einzig gangbare Weg nach vorn.»
Nach Angaben Trumps ist die Waffenruhe bereits in Kraft getreten. Irans staatlicher Rundfunk bestätigte die Waffenruhe, kurz darauf auch die israelische Regierung. Jedoch feuerte der Iran nach israelischen Militärangaben kurze Zeit später mindestens eine Rakete auf Israel. Der Iran bestreitet dies. (dpa)
10:59 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Iran bestreitet Angriffe nach Waffenruhe
Der Iran hat Berichten zufolge bestritten, nach Inkrafttreten der Waffenruhe Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Das meldete die den iranischen Revolutionsgarden nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim. Der iranische Sicherheitsrat bestätigte die Waffenruhe in einem Statement. Man halte aber «den Finger am Abzug».
Dem israelischen Militär zufolge hat Teheran mindestens eine Rakete auf den Norden Israels abgefeuert. Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat dem Iran harte Gegenangriffe in Teheran angedroht. (dpa)
10:41 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Iran will Atomprogramm ohne Unterbrechung fortsetzen
Der Iran will nach den Angriffen auf seine wichtigsten Nuklearanlagen an seinem Atomprogramm festhalten. Man wolle den Produktionsprozess ohne Unterbrechung fortsetzen, sagte der Leiter der iranischen Atomenergiebehörde (AEOI) Mohammed Eslami im Staatssender IRIB. Derzeit werde noch der Schaden an den Anlagen ermittelt.
Das Ausmass der Zerstörung nach Angriffen lsraels und der USA auf die Atomanlagen des Landes ist auch laut Experten noch unklar. Die USA hatten etwa die unterirdische Anlage Fordo mit bunkerbrechenden Bomben angegriffen. Präsident Donald Trump sprach danach von der vollständigen Zerstörung wichtiger Anlagen. Bestätigt ist das nicht.
Israels erklärtes Ziel in dem Krieg war es, Teherans Atomprogramm zu stoppen und die von Irans Waffenprogrammen ausgehende Gefahr für das jüdische Volk zu beseitigen. Teheran hat stets betont, dass sein Atomprogramm nur zivilen Zwecke diene, nicht der Entwicklung von Atomwaffen. Allerdings liegt eine Anreicherung von Uran auf 60 Prozent, wie im Iran geschehen, weit über dem üblichen Niveau für konventionelle zivile Kernkraftwerke. Für Atomwaffen muss Uran auf über 90 Prozent angereichert werden. (dpa)
10:13 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israel ordnet energische Reaktion auf iranischen Beschuss an
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat eine energische Reaktion auf iranischen Raketenbeschuss nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen den beiden Ländern angeordnet. «Ich habe die israelische Armee angewiesen, mit heftigen Angriffen auf Ziele des Regimes im Herzen Teherans kraftvoll auf die Verletzung des Waffenstillstands zu reagieren», kündigte Katz in einer Mitteilung an. Mehr als zwei Stunden nach dem Beginn der Feuerpause habe Teheran noch Raketen auf Israel abgefeuert, teilte das Militär zuvor mit. (dpa)
10:00 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israelischer Minister nach neuem Raketenangriff: «Teheran wird beben»
Nach Berichten über einen iranischen Raketenangriff auf Israel trotz einer Waffenruhe hat ein israelischer Minister mit Gegenangriffen gedroht. «Teheran wird beben», schrieb der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich in einem Post auf der Plattform X.
Nach israelischen Medienberichten wurde mindestens eine Rakete in Richtung der Hafenstadt Haifa abgefeuert. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es habe bei dem Angriff keine Verletzten gegeben.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump das Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran verkündet. Auch die beiden Kriegsparteien bestätigten die Feuerpause. (dpa)
09:48 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Trotz Waffenruhe: Israel meldet neue Raketenangriffe aus dem Iran
Ungeachtet einer Waffenruhe hat der Iran nach israelischen Militärangaben wieder Raketen auf Israel abgefeuert. In zahlreichen Ortschaften im Norden des Landes heulten die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Die Menschen wurden aufgerufen, erneut Schutzräume aufzusuchen. Ein israelischer TV-Reporter berichtete, es seien Explosionen zu hören gewesen.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump das Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran verkündet. Auch die beiden Kriegsparteien bestätigten die Feuerpause. (dpa)
09:29 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israels Militär bleibt nach Waffenruhe in erhöhter Einsatzbereitschaft
Das israelische Militär bleibt nach Angaben seines Sprechers auch nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit dem Iran in erhöhter Bereitschaft. Im Krieg mit dem Erzfeind Iran habe die Armee «alle ihre Ziele erreicht», teilte Militärsprecher Effie Defrin mit. Der Generalstabschef Ejal Zamir habe die Armee angewiesen, hart auf jeden Verstoss gegen die Waffenruhe zu reagieren, sagte der Sprecher weiter.
Vor Inkrafttreten der Waffenruhe seien noch rund 20 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Israel habe in der Nacht noch Ziele in Teheran angegriffen. «Auch in diesen Momenten ist die Luftwaffe weiterhin bereit, Drohungen abzuwehren und rasche Angriffsoperationen umzusetzen», sagte der Sprecher. (dpa)
08:29 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Netanyahu: Israel akzeptiert Waffenruhe mit dem Iran
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Einigung auf eine Waffenruhe mit dem Iran bestätigt. Israel habe seine Kriegsziele erreicht, teilte Netanyahu am Dienstag mit. Daher habe Israel dem Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump für eine Waffenruhe mit dem Iran zugestimmt.
Kurz zuvor noch längste Raketensalve aus Iran
Kurz zuvor hatten die mächtigen Revolutionsgarden noch sechs Raketensalven auf Israel abgefeuert. Dabei kamen laut einem örtlichen Rettungsdienst in Beerscheva mindestens fünf Menschen ums Leben, 20 weitere wurden verletzt. Es war die längste iranische Raketenangriffswelle seit Beginn des Krieges. Inzwischen könne die Bevölkerung die Schutzräume verlassen, teilte die Armee mit.
Zunächst werde der Iran für zwölf Stunden die Waffen schweigen lassen, dann Israel für zwölf Stunden, hatte Trump in der Nacht auf Social Truth geschrieben. Danach gelte der Krieg als beendet. Das wäre demnach Mittwochmorgen (MESZ).
Ob der Krieg damit wirklich dauerhaft beendet sein wird, ist ungewiss. Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben in den vergangenen Stunden im Westen des Irans Raketenabschussrampen angegriffen und zerstört.
«Doppelte existenzielle Bedrohung beseitigt»
In der Mitteilung der israelischen Regierung hiess es, man habe «eine doppelte, unmittelbare existenzielle Bedrohung beseitigt – sowohl im Bereich des iranischen Atomprogramms als auch der ballistischen Raketen».
Die israelische Armee habe darüber hinaus «die vollständige Lufthoheit über Teheran erlangt, die militärische Führung schwer getroffen und Dutzende zentrale Regierungsziele im Iran zerstört», hiess es weiter. Israel danke Trump und den USA «für ihre Unterstützung bei der Verteidigung und ihre Beteiligung an der Beseitigung der iranischen Atombedrohung».
Israel werde auf jede Verletzung der Waffenruhe mit aller Härte reagieren, hiess es weiter. Die israelische Bevölkerung sei aufgerufen, weiterhin die Anweisungen des Heimatschutzkommandos zu befolgen, bis die vollständige Umsetzung der Waffenruhe bestätigt sei. (dpa)
08:26 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Mindestens neun Tote bei israelischem Angriff im Iran
Bei israelischen Angriffen vor Beginn einer Waffenruhe sind laut iranischen Quellen mindestens neun Menschen in der nordiranischen Stadt Rascht getötet worden. 33 Menschen seien bei dem Angriff auf ein Wohnviertel verletzt worden, schrieb die Nachrichtenagentur Tasnim. Staatsmedien berichteten zudem, dass ein ranghoher iranischer Atomwissenschaftler am Morgen bei israelischen Angriffen getötet worden sei.
Bei einem iranischen Angriff auf Israel am Morgen kamen laut einem örtlichen Rettungsdienst in Beerscheva mindestens fünf Menschen ums Leben, 20 weitere wurden verletzt. (dpa)
07:37 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Trump: Waffenruhe zwischen Israel und Iran hat begonnen
Zwischen Israel und dem Iran ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump eine zuvor von ihm angekündigte Waffenruhe in Kraft getreten. Das teilte er auf seiner Plattform Truth Social mit. «Die Waffenruhe ist jetzt in Kraft. Bitte verstossen Sie nicht dagegen!», schrieb er. (dpa)
07:19 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israel schliesst seinen Luftraum
Israel hat seinen Luftraum für alle Passagierflugzeuge gesperrt. Dies betreffe alle Flüge, die am Dienstag landen und abfliegen sollten, einschliesslich Notflüge, teilte die israelische Flughafenbehörde mit. Grund sei der weiterhin andauernde Raketenbeschuss durch den Iran. Einige Flüge mussten über dem Mittelmeer kreisen, wie israelische Medien berichteten.
Israels Flughäfen sind seit Beginn des Krieges mit dem Iran geschlossen, aber eine Handvoll Notflüge konnten in den vergangenen Tagen starten und landen. (dpa)
07:13 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Iranische Medien: Waffenruhe mit Israel in Kraft getreten
Irans Revolutionsgarden haben nach Angaben aus Teheran elf Raketen vor Inkrafttreten einer Waffenruhe auf Israel abgefeuert. Iranische Medien berichteten, die Waffenruhe mit Israel sei gemäss der Vereinbarung um 7.30 Uhr Teheraner Zeit (6.00 Uhr/MESZ) in Kraft getreten.
Auch Irans staatlicher Rundfunk hatte die von US-Präsident Donald Trump verkündete Waffenruhe mit Israel bestätigt. Dem Feind sei eine Waffenruhe «aufgezwungen» worden, hiess es im Staatsfernsehen. Kurze Zeit später feuerten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, noch mehrere Raketen auf Israel. Dabei kamen mindestens vier Menschen ums Leben. (dpa)
07:04 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Nach Trumps Waffenruhe-Deadline: Israel meldet weiteren Beschuss
Trotz der Ankündigung einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran von US-Präsident Donald Trump hat Israel am Dienstag erneut von weiteren iranischen Angriffen berichtet. Trump hatte die Frist für das Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen den beiden Ländern auf Mitternacht (Ortszeit Washington) gesetzt. Auch danach warnte Israel die Bevölkerung vor iranischem Raketenbeschuss. Noch vor der Deadline hatte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom drei Tote und acht Verletzte nach iranischen Angriffen gemeldet. (dpa)
06:20 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Jetzt müsste die Waffenruhe laut Trumps Plan in Kraft treten
Berichte von gegenseitigen Angriffen nahmen zuletzt ab. Eine eindeutige Bestätigung für das Ende aller kriegerischen Aktivitäten steht noch aus. Die Vorzeichen sind aber verhalten optimistisch. ( smr )
06:15 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israel meldet drei Tote bei iranischem Beschuss
Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom sind bei iranischem Raketenbeschuss am Dienstagmorgen mindestens drei Menschen getötet und acht verletzt worden. Ein Wohnhaus im Süden Israels sei schwer beschädigt worden. In den Trümmern wird nach Angaben des Rettungsdienstes noch mindestens eine verschüttete Person vermutet. Zahlreiche Anwohner hätten während der Angriffe knapp zwei Stunden lang in Luftschutzkellern ausharren müssen.
Die israelischen Berichte über den iranischen Raketenbeschuss erfolgten etwa eine Stunde nach der Ankündigung des iranischen Aussenministers Abbas Araghtschi, die Angriffe auf Israel einstellen zu wollen - sofern das Land ab vier Uhr (Ortszeit Teheran) ebenfalls keine Angriffe mehr startet. (dpa)
05:29 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Iranisches Staatsfernsehen vermeldet Waffenruhe
Im Krieg zwischen Israel und dem Iran deutet sich eine Einstellung der Kämpfe an. Schon in wenigen Stunden sollen die Waffen schweigen. Der Iran feuerte noch in den Morgenstunden weitere Raketen auf Israel ab, signalisierte aber Bereitschaft zur Waffenruhe, sofern Israel seine «illegale Aggression» gegen das iranische Volk einstellt. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung für Trumps angekündigten Waffenstillstand. Heute Abend startet in Den Haag der erste Nato-Gipfel seit dem Wiedereinzug von Trump ins Weisse Haus. (dpa/smr)
03:33 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Republikaner feiern sich und die Trump-Regierung - zu früh?
Der US-Vizepräsident JD Vance hat den Krieg zwischen Israel und dem Iran als «wichtigen Moment des Neustarts für die gesamte Region» bezeichnet. Die US-Regierung hoffe, dass die Iraner eine wichtige Lektion gelernt hätten: Sollte das Land künftig versuchen eine Atomwaffe zu bauen, «werde es wieder mit einer sehr, sehr mächtigen amerikanischen Armee konfrontiert sein», sagte Vance im US-Fernsehsender Fox News - nur wenige Minuten nachdem Präsident Trump eine schrittweise Waffenruhe zwischen den beiden Ländern auf seiner Plattform Truth Social angekündigt hatte. Ob diese allerdings tatsächlich kommt und hält, ist noch unklar. Sowohl der Iran als auch Israel führten nach Trumps Friedens-Ankündigung auch weiter Angriffe durch. Das ist nicht per se ein Widerspruch zu Trumps Plan, der vorsieht, dass eine Feuerpause erst am frühen Dienstagmorgen in Kraft tritt. Aber auch kein gutes Omen. (dpa/smr)
01:34 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Israels Armee weitet Evakuierungsaufruf für Teheran aus
Kurz vor der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat die israelische Armee Evakuierungsaufrufe für weitere Teile der iranischen Hauptstadt Teheran ausgegeben. Die Armee warnte in persischer Sprache auf der Plattform X die Bewohner von zwei Stadtbezirken vor bevorstehenden Luftangriffen und veröffentlichte dazu entsprechende Karten. Wenige Stunden zuvor hatte die Armee bereits die Bewohner eines anderen Bezirks zur Evakuierung aufgerufen. Seither gab es aus dem Iran Berichte über Explosionen in der Hauptstadt.
Kurz vor den erneuten Evakuierungsaufrufen hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, dass in wenigen Stunden eine «komplette und absolute» Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft treten werde. Damit solle der dann seit zwölf Tagen währende Krieg beendet werden, schrieb Trump auf Truth Social. Zunächst werde der Iran für zwölf Stunden eine Waffenruhe einhalten, dann auch Israel für zwölf Stunden. Nach Ablauf dieser 24 Stunden gelte der Krieg dann als beendet. Das wäre demnach Mittwochmorgen (MESZ). (dpa)
00:52 Uhr
Dienstag, 24. Juni
Laut Trump Waffenruhe zwischen Iran und Israel vereinbart
Nach Angaben des US-Präsidenten Donald Trump haben Israel und Iran eine vollständige Waffenruhe vereinbart. Diese soll schrittweise und innerhalb von 24 Stunden in Kraft treten, wie der Präsident auf seiner Plattform Truth Social am Montag (Ortszeit) mitteilte. Die Waffenruhe stehe für ein «offizielles Ende» des Krieges und sei eine wichtige Veränderung in den Feindseligkeiten, die auf einen US-Schlag gegen drei iranische Atomanlagen am vergangenen Wochenende folgten, schrieb Trump in den für ihn gewohnten Versalien. (dpa)
22:47 Uhr
Montag, 23. Juni
Katar: Iran feuerte 19 Raketen ab
Der Iran hat nach Angaben Katars während des Angriffs auf einen US-Stützpunkt in dem Golfstaat 19 Raketen abgefeuert. Eine Rakete sei eingeschlagen, habe aber niemanden verletzt, sagte Generalmajor Schajek al-Hadschri am Montag.
Zunächst seien sieben Raketen aus dem Iran abgefeuert worden, erklärte Al-Hadschri. Alle seien über dem Persischen Golf von der katarischen Luftabwehr abgefangen worden. Der Iran habe daraufhin zwölf weitere Raketen gestartet, von denen elf über katarischem Gebiet abgefangen worden sein. Eine habe jedoch den US-Stützpunkt getroffen. Wie gross der Schaden in der militärischen Anlage war, war nicht klar. (dpa)
22:05 Uhr
Montag, 23. Juni
Trump zu Angriffen in Katar: Iran hat uns vorgewarnt
Der Iran hat die Vereinigten Staaten nach Angaben von Präsident Donald Trump vor dem Angriff auf den US-Militärstützpunkt in Katar gewarnt. Vielleicht könne der Iran jetzt zu Frieden und Harmonie im Nahen Osten übergehen - er werde Israel auch mit Nachdruck ermuntern, das ebenfalls zu tun, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. (dpa)
21:27 Uhr
Montag, 23. Juni
Vergeltung wurde von den USA erwartet
Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, äusserte sich laut BBC zum iranischen Raketenangriff auf US-Stützpunkte in Katar: «Ich habe heute früh ein geheimes Briefing über all das bekommen. Das ist die Vergeltung, die erwartet wurde.» Wie die USA auf diesen Angriff reagiere, sei Sache des Präsidenten, so Johnson. (hkl, watson.ch)
20:56 Uhr
Montag, 23. Juni
Arabische Länder verurteilen Irans Angriff in Katar
Saudi-Arabien hat den iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in Katar als «eklatanten Verstoss gegen das Völkerrecht und die Prinzipien guter Nachbarschaft» verurteilt. Das Vorgehen Irans sei «unter keinen Umständen akzeptabel oder zu rechtfertigen», hiess es in einer Erklärung des Aussenministeriums. Das einflussreiche Königreich bekräftigte seine uneingeschränkte Solidarität mit dem «brüderlichen Staat Katar».
Auch Jordanien verurteilte den iranischen Angriff und sprach von einer «eklatanten Verletzung der Souveränität» sowie einer «gefährlichen Eskalation». In einer Stellungnahme des Aussenministeriums forderte Amman ein Ende der Eskalationen in der Region und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch.
«Ein ernsthafter Dialog sei der einzige Weg, um die aktuellen Krisen zu überwinden, die Sicherheit und Stabilität der Region zu wahren und die Bevölkerung zu schützen», hiess es vom Aussenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate .
Ägypten rief zu Deeskalation auf und zeigte sich besorgt wegen der jüngsten Angriffe. International müssten Anstrengungen unternommen werden, um die Spannungen abzubauen, so das Aussenministerium in Kairo.
Der Angriff stelle eine Eskalationsstufe dar, vor der der Irak stets gewarnt habe, hiess es aus dem Aussenministerium in Bagdad. Diese Eskalation lasse auf eine weitere Verschärfung der Spannungen schliessen und markiere eine gefährliche und beispiellose Wendung im Verlauf des Konflikts.
Der Oman , der noch bis vor kurzem als Vermittler zwischen den USA und dem Iran agierte, bezeichnete die Attacke als inakzeptabel. Sie würde zu nur noch mehr Zerstörung führen und die Sicherheit der Region weiter untergraben. Friedliche Verhandlungen müssten wiederhergestellt werden, teilte das Aussenministerium mit. (dpa)
20:51 Uhr
Montag, 23. Juni
Trump wütet auf Social Media
Im Verlauf der letzten Stunden kamen immer mehr Zweifel auf, ob das iranische Atomprogramm tatsächlich so stark zerstört wurde, wie Donald Trump es behauptete. Tatsächlich ist die Beweislage momentan äusserst dünn.
Der US-Präsident hört die Kritik nicht gerne. Auf seinem Social-Media-Kanal Truth Social wütet er gegen die kritischen Medien. Die Atomanlagen seien komplett zerstört worden, behauptet er, ohne dabei Beweise vorzulegen.
Zu den Angriffen auf die US-Militärbasen hat sich Trump noch nicht geäussert. (cma, watson.ch)
20:16 Uhr
Montag, 23. Juni
Pentagon: Nach Irans Angriff keine Berichte über Verletzte
Bei dem iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in Katar sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums ersten Erkenntnissen zufolge keine US-Bürger verletzt worden. Der Luftwaffenstützpunkt Al Udeid in Katar sei mit ballistischen Raketen kurzer und mittlerer Reichweite angegriffen worden, erklärte ein Vertreter des Ministeriums. «Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Berichte über amerikanische Verletzte.» Die Lage werde weiterhin genau beobachtet, erklärte er weiter. (dpa)
20:11 Uhr
Montag, 23. Juni
Bericht: Israel will Krieg mit Iran bis Ende der Woche beenden
Israel strebt nach einem Medienbericht ein Ende des Kriegs mit dem Iran bis Ende der Woche an. Der öffentlich-rechtliche Kan-Sender berichtete dies unter Berufung auf israelische Sicherheitskreise. Israel habe die meisten seiner Kriegsziele im Iran erreicht. In Israel umfasst das Wochenende Freitag und Samstag, am Sonntag beginnt die Arbeitswoche.
Es stelle sich allerdings die Frage, welche Ziele die iranische Führung nach den Angriffen auf US-Ziele in Katar noch verfolge, hiess es weiter in dem Kan-Bericht. Man warte in Israel auf die Entscheidung des obersten Führers der Islamischen Republik, Ali Chamenei, nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen.
Sollten die USA nach den iranischen Gegenangriffen noch weiter in den Krieg einsteigen, werde auch Israel seine Attacken fortsetzen, «um die Erfolge weiter zu vertiefen». (dpa)
20:05 Uhr
Montag, 23. Juni
Golfstaaten schliessen Luftraum
Nach dem iranischen Angriff auf einen Militärstützpunkt in Katar haben die Golfstaaten Bahrain und Kuwait ihre Lufträume geschlossen. (dpa)
19:52 Uhr
Montag, 23. Juni
Wichtigster US-Stützpunkt in Syrien in Alarmbereitschaft
Der wichtigste Stützpunkt im Nordosten Syriens, auf dem noch US-Truppen stationiert sind, ist in voller Alarmbereitschaft und wird für mögliche Angriffe durch den Iran oder mit dem Iran verbündeten Gruppen mobilisiert, so eine syrische Sicherheitsquelle gegenüber Reuters. (lyn, watson.ch)
19:46 Uhr
Montag, 23. Juni
US-Präsident im «situation room»
Laut dem Guardian soll sich Donald Trump angeblich im «situation room» des Weissen Hauses befinden, zusammen mit Dan Caine, Vorsitzender des US-Generalstabs, und Pete Hegseth, Verteidigungsminister, wo sie die drohenden Vergeltungsmassnahmen vonseiten Irans im Auge behalten.
Offenbar war die US-Regierung über den iranischen Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Al Udeid in Katar informiert, so der Guardian. (lyn, watson.ch)
19:38 Uhr
Montag, 23. Juni
Iran gab Vorwarnung an Katar
Gemäss eines US-Medienberichts hat der Iran den Angriff auf den US-Stützpunkt in Katar mit den örtlichen Behörden abgesprochen. Zudem habe es eine Vorwarnung gegeben, um die Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten, berichtet die «New York Times».
In einer Erklärung von Irans oberster Sicherheitsbehörde heisst es, dass der Iran die gleiche Anzahl von Bomben eingesetzt hat, wie die USA bei ihren Angriffen auf die iranischen Atomanlagen. (fan)
19:22 Uhr
Montag, 23. Juni
Katar: Alle iranischen Raketen abgefangen
Katar hat den iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in dem Golfemirat scharf verurteilt. Die Luftabwehrsysteme hätten den Angriff vereitelt und die iranischen Raketen erfolgreich abgefangen. Es handle sich um eine «eklatante Verletzung» der Souveränität und des Luftraums des Landes.
«Katar behält sich das Recht vor, direkt und in einem dem Ausmass dieser offensichtlichen Aggression angemessenen Rahmen sowie im Einklang mit dem Völkerrecht zu reagieren», erklärte der Sprecher des Aussenministeriums Madschid al-Ansari. (dpa)
19:14 Uhr
Montag, 23. Juni
Iran greift als Vergeltung US-Basen in Katar und Irak an
Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen einen US-Militärstützpunkt in Katar angegriffen. Die Operation mit dem Namen «Verheissung des Sieges» habe begonnen, hiess es in einer Erklärung der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
Angegriffen wurde auch der Stützpunkt Ain al-Assad im Westirak, auf dem US-Truppen stationiert sind, wie ein irakischer Sicherheitsbeamter der Nachrichtenagentur AP sagte.
Der Angriff in der katarischen Hauptstadt Doha galt dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete. Welche Ziele im Irak attackiert wurden, war zunächst unklar. Ein israelischer Repräsentant sagte mehreren Medien, der Iran habe insgesamt zehn Raketen auf US-Ziele in Katar abgefeuert. Katar hatte kurz vor den Angriffen die Sperrung seines Luftraums mitgeteilt.
Augenzeugen in Doha berichteten, dass zwei Minuten lang Explosionsgeräusche zu hören gewesen waren. Am Himmel seien Flugobjekte, mutmasslich Drohnen, geflogen.
Kurz vor der Bestätigung der Angriffe in Katar und dem Irak hatte der iranische Präsident, Massud Peseschkian, auf X geschrieben: «Wir haben den Krieg weder begonnen noch angestrebt. Doch wir werden die Aggression gegen den Iran nicht unbeantwortet lassen.» (dpa)
19:26 Uhr
Montag, 23. Juni
Macron: US-Angriffe auf Iran haben keinen legalen Rahmen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran als nicht legitim bezeichnet. «Man muss es so sagen, wie es ist: Es gibt keinen legalen Rahmen für diese Schläge», sagte Macron in Norwegens Hauptstadt Oslo bei einem Staatsbesuch. Auch wenn die Bestrebungen legitim seien, nukleare Strukturen im Iran zu neutralisieren, gebe es keinen legalen Rahmen für die Angriffe. (dpa)
17:12 Uhr
Montag, 23. Juni
Israel sieht nach Angriffen Kriegsziele fast erreicht
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen ist Israel weiter massiv gegen militärische Ziele und Kommandozentralen des Irans vorgegangen. Mehr als 50 Kampfflugzeuge hätten bei der jüngsten Angriffswelle militärische Ziele in Teheran angegriffen, sagte ein Sprecher des israelischen Militärs.
Unterdessen deutete Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu ein Ende der Angriffe in nicht allzu ferner Zukunft an. Israelische Medien wie etwa Channel 12 sprachen von «Tagen». Unklar bleibt, ob dann auch der Iran die Kämpfe einstellen wird.
Es gehe darum, «die beiden konkreten Bedrohungen unserer Existenz zu beseitigen: die nukleare Bedrohung und die Bedrohung durch ballistische Raketen», sagte Netanyahu. «Wir kommen diesen Zielen Schritt für Schritt näher. Wir sind kurz davor, sie zu erreichen», fügte er hinzu. Aber man werde auch «nicht zu früh aufhören». (dpa)
15:54 Uhr
Montag, 23. Juni
Weisses Haus begründet Angriffe im Iran mit «unmittelbarer Bedrohung»
Das Weisse Haus hat sein Eingreifen in den bewaffneten Konflikt zwischen Israel und dem Iran mit einer unmittelbaren Gefährdungslage begründet. Der Iran habe eine «unmittelbare Bedrohung» dargestellt, sagte Regierungssprecherin Karoline Leavitt dem US-Sender ABC am Montag. Donald Trump sei der «erste Präsident, der den Mumm hat, tatsächlich etwas dagegen zu unternehmen». Die US-Angriffe hätten dem Iran die Fähigkeit genommen, eine Atombombe zu bauen, sagte Leavitt. Die Regierung sei davon überzeugt, dass in den angegriffenen Anlagen angereichertes Uran gelagert worden sei. «Der Präsident hätte die Angriffe nicht gestartet, wenn wir uns dessen nicht sicher gewesen wären.» (dpa)
14:18 Uhr
Montag, 23. Juni
Putin verspricht dem Iran Unterstützung
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi in Moskau empfangen. Bei dem Treffen am Montag im Kreml bezeichnete Putin die Angriffe der USA auf den Iran als «absolut unprovozierte Aggression», für die es keine Rechtfertigung oder Grundlage gebe. «Wir bemühen uns, dem iranischen Volk Hilfe zu leisten», sagte Putin und verwies auf Russlands «langjährige, gute und verlässliche Beziehungen» zum Iran.
Araghtschi dankte Russland für die Verurteilung des Vorgehens der USA und Israels gegen den Iran. Er sprach von einem Verstoss gegen internationale Regeln und Normen. «Wir verteidigen unsere Souveränität und unser Land, und unsere Verteidigung ist legitim», sagte Araghtschi.
Der russische Präsident sagte indes nicht, worin die Unterstützung bestehen könnte. Auch sein Sprecher Dmitri Peskow sagte, es hänge davon ab, was der Iran brauche. Russland hat seine Vermittlung in dem eskalierenden Konflikt angeboten. Der Iran ist ein enger Verbündeter Moskaus und liefert auch Kampfdrohnen für Putins Krieg gegen die Ukraine. (dpa)
12:09 Uhr
Montag, 23. Juni
Israel bestätigt Beschuss von Evin-Gefängnis
Israel hat Einrichtungen der iranischen Regierung angegriffen, darunter das berüchtigte Evin-Gefängnis am Stadtrand von Teheran. Das teilte das israelische Verteidigungsministerium am Montag mit. Zuvor hatte das iranische Staatsfernsehen Schwarz-Weiss-Aufnahmen veröffentlicht, die einen Angriff auf das Tor der Haftanstalt zeigen sollen. Iranische Medien gingen von einem Drohnenangriff aus.
In dem Gefängnis werden Menschen aus westlichen Ländern und mit doppelter Staatsangehörigkeit festgehalten, die der Iran immer wieder als Druckmittel in Verhandlungen mit dem Westen einsetzt. Es gibt Sonderbereiche für politische Gefangene und Häftlinge mit Verbindungen in den Westen, die von der paramilitärischen Revolutionsgarde betrieben werden. Sanktionen der USA und der EU zielen auf die Haftanstalt ab.
Die iranische Uran-Anreicherungsanlage Fordo ist Berichten iranischer Staatsmedien zufolge erneut attackiert worden. Das Staatsfernsehen meldete am Montag, Behördenvertreter in der Provinz Ghom hätten die Attacke auf Fordo bestätigt. (dpa)
09:23 Uhr
Montag, 23. Juni
Mit diesem Bomber-Trick täuschten die USA die Welt
Beim jüngsten Angriff der USA auf iranische Atomanlagen nutzte das amerikanische Militär ein raffiniertes Täuschungsmanöver. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf das US-Verteidigungsministerium berichtet, wurden B-2-Tarnkappenbomber zunächst öffentlichkeitswirksam beim Start in Richtung Pazifik gesichtet – scheinbar auf dem Weg zur US-Basis auf Guam.
Während Medien weltweit über diesen Flug spekulierten, flog jedoch ein anderer B-2-Verband unbemerkt in die entgegengesetzte Richtung – nach Osten, direkt in Richtung Iran. Dort griffen die Bomber in der Nacht auf Sonntag die Atomanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan mit bunkerbrechenden Bomben an.
Die Irreführung war erfolgreich – die iranische Führung rechnete nicht mit einem Angriff zu diesem Zeitpunkt. US-Präsident Donald Trump überwachte die Operation persönlich aus dem Situation Room.
Ziel der Aktion war es laut Pentagon, die Angriffsflugzeuge möglichst schnell und unbemerkt zum Einsatzort zu bringen und den Gegner durch die scheinbare Westbewegung in falscher Sicherheit zu wiegen. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums erklärte gemäss Wall Street Journal: «Es war eine klare Täuschung, die entscheidend für den Überraschungseffekt war.» (chm/dpa)
06:29 Uhr
Montag, 23. Juni
Australien befürwortet US-Angriff auf den Iran
Die australische Regierung begrüsst den US-amerikanischen Angriff auf drei Atomanlagen im Iran. «Wir unterstützen Massnahmen, die den Iran daran hindern, eine Atomwaffe zu bekommen, und genau darum geht es hier», sagte Australiens Aussenministerin Penny Wong. Ihre Äusserungen in einer Sendung des Fernsehsenders Channel Nine News am Montag waren deutlicher als eine Erklärung, die ihre Regierung unmittelbar nach den Angriffen am Wochenende abgegeben hatte. Darin hatte sich die australische Regierung zunächst neutral gegenüber den Angriffen geäussert. «Letztendlich wollen wir Deeskalation und Diplomatie», sagte Wong am Montag.
Die Aussenministerin wollte sich zunächst nicht dazu äussern, ob die Vereinigten Staaten australische Satellitenkommunikation oder Signalaufklärung eingesetzt haben. Beide Länder sind Mitglieder der Five-Eyes-Partnerschaft zum Austausch von Informationen. Wong sagte jedoch, die USA hätten deutlich gemacht, dass es sich um einen einmaligen Angriff handele. (dpa)
05:39 Uhr
Montag, 23. Juni
Trump kokettiert mit Machtwechsel im Iran
US-Präsident Donald Trump signalisiert nach den Bombardierungen der Atomanlagen im Iran durch das US-Militär Unterstützung für einen Wechsel der Führung der Islamischen Republik. «Es ist nicht politisch korrekt, den Begriff «Regime Change» zu verwenden», schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. «Aber wenn die derzeitige iranische Führung nicht in der Lage ist, den Iran wieder grossartig zu machen, warum sollte es dann nicht einen Regime Change geben??? MIGA!!!»
Mit dem Kürzel aus vier Buchstaben spielte Trump auf seinen Slogan «Make America Great Again» (MAGA) an – hier bezogen auf den Iran. Die USA rechtfertigen ihre Angriffe auf die iranischen Atomanlagen mit der Gefahr einer nuklearen Bewaffnung Teherans. US-Aussenminister Marco Rubio hatte in einem Interview des Senders CBS erneut betont, die Angriffe hätten nicht das Ziel gehabt, die iranische Führung zu stürzen. Ähnlich hatten sich Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident JD Vance geäussert.
Wie gross die erzielten Schäden an den Atomanlagen seien, werde geprüft, betonte US-Generalstabschef Dan Caine. Der oberste Militär der USA widersprach damit indirekt Präsident Donald Trump, der kurz nach den Angriffen von einer völligen Zerstörung gesprochen hatte. Auf seiner Plattform Truth Social verteidigte Trump seine Wortwahl. Wie Satellitenbilder zeigten, seien alle Atomanlagen im Iran «monumental» beschädigt worden. Die Formulierung der vollständigen Zerstörung sei zutreffend, behauptete Trump.
«Zu diesem Zeitpunkt ist niemand - auch nicht die IAEA - in der Lage, unterirdische Schäden an Fordo zu bewerten», sagte dagegen der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. (dpa)
22:46 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Iranischer Staatssender: Explosionen im Osten Teherans
Im Osten der iranischen Hauptstadt Teheran ist es nach Angaben des staatlichen Fernsehens zu Explosionen gekommen. Dort seien mehrere Militärstützpunkte, berichtete der iranischen Staatssender IRIB. Unter anderem befindet sich dort ein hochsensibler militärischer Komplex in der Vorstadt Partschin.
Nach Angaben des israelischen Militärs greifen die Streitkräfte derzeit militärische Infrastruktureinrichtungen in Teheran und im Westen des Irans an. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
22:15 Uhr
Sonntag, 22. Juni
IAEA-Chef: «Niemand kann unterirdische Schäden an Fordo bewerten»
Nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi, dem UN-Sicherheitsrat den seiner Behörde bekannten Zustand der drei attackierten Anlagen beschrieben.
An der gut befestigten unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo seien Krater zu sehen, sagte Grossi bei einer Dringlichkeitssitzung des Gremiums in New York. «Zu diesem Zeitpunkt ist niemand - auch nicht die IAEA - in der Lage, unterirdische Schäden an Fordo zu bewerten.»
In Isfahan seien anscheinend Tunneleingänge, die zur Lagerung von angereichertem Material benutzt worden seien, getroffen worden. In Natans sei eine Kraftstoffanreicherungsanlage getroffen worden. Der Iran habe die IAEA darüber informiert, dass es ausserhalb der drei Anlagen keinerlei Strahlungsanstieg gegeben habe. (dpa)
21:28 Uhr
Sonntag, 22. Juni
UN-Chef ruft nach US-Angriff zu Zurückhaltung und Diplomatie auf
UN-Generalsekretär António Guterres hat nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran zu Zurückhaltung und Diplomatie aufgerufen. «Die Menschen in der Region können keinen weiteren Zyklus der Zerstörung ertragen», sagte Guterres bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. «Und doch riskieren wir es jetzt, in ein Rattenloch von Vergeltung nach Vergeltung abzusinken.»
Anstelle dessen müsse zu Diplomatie übergegangen werden, forderte Guterres. «Zivilisten müssen geschützt werden. Die sichere Meeresschifffahrt muss garantiert werden.» Die Vereinten Nationen stünden jederzeit zur Unterstützung bereit. «Ich rufe die Mitglieder dieses Gremiums - und alle UN-Mitgliedsstaaten - dazu auf, mit Vernunft, Zurückhaltung und Dringlichkeit zu handeln. Wir können - und dürfen - den Frieden nicht aufgeben.» (zen)
19:02 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Irans Vizeaussenminister: Macht keinen Sinn, zu verhandeln
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Irans Vizeaussenminister Madschid Tacht-Rawantschi Gespräche mit den USA oder Israel ausgeschlossen. «Es macht überhaupt keinen Sinn, weiter zu verhandeln», sagte er in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» auf die Frage, ob der Iran Kontakt mit den USA oder Israel aufnehmen werde. Der Iran wolle keine Gespräche nur um der Gespräche willen führen.
Tacht-Rawantschi sagte, das iranische Militär wisse genau, was zu tun sei. Westliche Länder sowie die UN und die Atomenergiebehörde IAEA forderten zuvor, die Lage zu entschärfen und eine diplomatische Lösung zu finden. In den Wochen vor der Eskalation leierte US-Präsident Donald Trump mehrere Atomgesprächsrunden mit Teheran an. Jetzt - nach den Angriffen - sind die USA nach eigenen Angaben erneut offen für Gespräche. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Nachmittag gesagt, er könne bestätigen, dass öffentliche und private Nachrichten an die Iraner geschickt worden seien – um ihnen die Möglichkeit zu geben, an den Verhandlungstisch zurückzukommen. (dpa)
18:41 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Anti-US-Demonstrationen in Teheran und anderen iranischen Städten
Nach den US-Angriffen im Iran sind zahlreiche Menschen in Teheran und weiteren iranischen Städten bei Demonstrationen auf die Strassen gegangen. Unter ihnen war auch der iranische Präsident Massud Peseschkian, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete. Teilnehmer der staatlich organisierten Demonstrationen skandierten Parolen gegen die USA und Israel. (dpa)
18:20 Uhr
Sonntag, 22. Juni
USA ziehen Botschaftspersonal aus dem Libanon ab
Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran ziehen die USA einen grossen Teil ihres Botschaftspersonals im Libanon ab. Das Aussenministerium habe für die Vertretung in der libanesischen Hauptstadt Beirut die Abreise von Diplomaten und von Familienmitgliedern angeordnet, erklärte die US-Botschaft. Davon ausgenommen sei nur bestimmtes Krisen-Personal.
Als Grund nannte die Botschaft die «volatile und unvorhersehbare Sicherheitslage in der Region». Zuvor hatten die USA unter anderem bereits im Irak, einem Nachbarland des Irans, ihr diplomatisches Personal reduziert und Angehörige ausreisen lassen. (dpa)
18:00 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Aussenminister beraten in Brüssel über Krieg im Nahen Osten
Die Aussenminister der EU-Staaten beraten an diesem Montag (9.30 Uhr) bei ihrem Juni-Treffen in Brüssel über die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten. Nach dem Eintritt der USA in Israels Krieg gegen den Iran wird es vor allem um die Frage gehen, wie die Europäer möglicherweise zu einer Rückkehr zur Diplomatie beitragen können. Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas hatte kurz nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mitgeteilt, alle Seiten sollten nun einen Schritt zurückzutreten, an den Verhandlungstisch zurückkehren und eine weitere Eskalation verhindern.
Weiteres Thema des Treffens soll ein interner EU-Prüfbericht sein, nach dem Israel mit seinem Vorgehen im Gazastreifen gegen festgelegte Grundsätze für eine enge Zusammenarbeit mit der EU verstösst. Für die Regierungen der Länder und die EU stellt sich nun die Frage, ob und wie sie auf die Analyse reagieren. Die Optionen reichen vom Aussetzen des derzeitigen Partnerschaftsabkommens bis hin zu wirtschaftlichen Sanktionen. So könnten etwa Zollerleichterungen aufgehoben und Israels Zugang zum EU-Forschungsförderungsprogramm Horizon blockiert werden. (dpa)
17:35 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Expertin: Iran hat angereichertes Uran womöglich weggeschafft
Eine Abrüstungsexpertin geht davon aus, dass der Iran einen Teil seines hoch angereicherten Urans nicht mehr in den von den USA in der Nacht angegriffenen Atomanlagen gelagert hatte. Mit ziemlicher Sicherheit seien diese Vorräte an gut gesicherte und nicht bekannte Orte gebracht worden, wo sie vor möglichen israelischen oder amerikanischen Angriffen sicher seien, sagte Darya Dolzikova vom Forschungsinstitut Royal United Services Institute. Es sei auch unklar, welche geheimen Anlagen im Iran noch existieren könnten, in denen Teheran Zentrifugen zur Anreicherung betreibe und an Waffen arbeite.
Der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, hatte bereits nach Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran behauptet, iranische Uranvorräte seien verlegt worden. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AP, ob das wirklich passiert sein könnte, gab die Internationale Atomenergiebehörde IAEA zunächst keine Einschätzung ab. (dpa)
17:14 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Israels Präsident: Fordern nicht, dass USA in Krieg ziehen
Israel zieht die USA nach Angaben des Staatspräsidenten Izchak Herzog nicht in einen Krieg. Sein Land hätte durchweg klargemacht, dass es US-Präsident Donald Trump die Entscheidungen überlasse, sagte Herzog im US-Sender CNN. Schliesslich sei es um die nationalen Sicherheitsinteressen Amerikas gegangen.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Kriegs fügte er hinzu: «Wir haben nicht die Absicht und wir fordern nicht, dass Amerika jetzt in den Krieg zieht, weil die Iraner Israel bedrohen.» Die Entscheidung über ein Eingreifen der USA sei getroffen worden, weil das iranische Atomprogramm eine Gefahr für die Sicherheitsinteressen «der gesamten freien Welt» dargestellt habe. Die USA seien als Anführer dieser Welt durch das Atomprogramm tatsächlich gefährdet gewesen - «deshalb war es der richtige Schritt, dies zu tun».
Nun sei der Moment über Diplomatie nachzudenken - die müsse allerdings effektiv sein, betonte Herzog. Bislang sei Diplomatie gescheitert, weil die Iraner ständig gelogen hätten. (dpa)
16:19 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Vance: «Führen nicht Krieg gegen Iran, sondern gegen Atomprogramm»
US-Vize JD Vance setzt nach dem Schlag gegen drei Atomanlagen im Iran auf die Rückkehr zu Gesprächen. «Wir führen keinen Krieg gegen den Iran, sondern gegen Irans Atomprogramm», sagte der Vizepräsident dem TV-Sender NBC. «Wir wollen keinen Krieg mit Iran.» Man wolle Frieden, allerdings einen Frieden ohne ein Atomprogramm.
Wenn die Iraner dieses Programm ein für alle Mal aufgeben sollten und US-Militär nicht angreifen, könne das Land gute Beziehungen zu den USA haben. Es gebe nun eine Möglichkeit für einen «Reset». (dpa)
15:50 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Macron ruft Irans Präsidenten zu Verhandlungen auf
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Irans Präsident Massud Peseschkian gesprochen. «Nach den Schlägen in der Nacht habe ich zur Deeskalation aufgerufen und dazu, dass der Iran in diesem gefährlichen Kontext äusserste Zurückhaltung übt, um eine Rückkehr zum diplomatischen Weg zu ermöglichen», sagte Macron.
Macron habe sich auch mit Saudi-Arabien, dem Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar beraten, hiess es aus dem Élysée-Palast. Geplant war auch der Austausch mit europäischen Partnern. Am Abend wollte Macron den nationalen Sicherheitsrat mit Blick auf die Lage im Nahen Osten einberufen. (dpa)
15:19 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Meloni fordert Parteien an den Verhandlungstisch
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen dringt Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine diplomatische Lösung. «Italien wird sich weiter dafür einsetzen, die Parteien an den Verhandlungstisch zu bringen», schrieb sie auf X. Am Morgen hatte Meloni eine Telefonkonferenz mit Regierungsmitgliedern und Geheimdienstchefs einberufen, um unter anderem über die Lage der Landsleute in der Region zu sprechen.
Aus dem italienischen Aussenministerium hiess es, man werde alles tun, um jene Landsleute, die es wünschen, so schnell wie möglich auszufliegen. Aussenminister Antonio Tajani zufolge soll heute ein Flug aus Sharm El-Sheikh in Ägypten starten mit Menschen, die aus Jerusalem und Tel Aviv kommen. (dpa)
15:06 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Roter Halbmond: Keine Toten bei US-Angriff in Iran
Die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen haben laut einer Hilfsorganisation keine Todesopfer gefordert. Es seien elf Menschen verletzt worden, wovon vier in ein Krankenhaus eingeliefert worden seien, zitierte die Nachrichtenagentur Mehr den Chef des iranischen Roten Halbmondes, Pir-Hussein Kuliwand.
In der Nacht hatten die USA unter anderem mit Langstreckenbombern drei Standorte des iranischen Atomprogramms angegriffen. Der Iran hatte umgehend nach den US-Angriffen mit Konsequenzen gedroht. Aussenminister Abbas Araghtschi sprach auf X von «dauerhaften Folgen». (dpa)
14:59 Uhr
Sonntag, 22. Juni
US-Regierung: Wir haben die Iraner kontaktiert
Die USA sind nach dem Schlag gegen den Iran nach eigenen Angaben offen für Gespräche. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte auf die Nachfrage eines Journalisten nach diplomatischen Möglichkeiten: Er könne nur bestätigen, dass öffentliche und private Nachrichten an die Iraner über mehrere Kanäle geschickt worden seien - um ihnen die Möglichkeit zu geben, an den Verhandlungstisch zurückzukommen.
Bis vor Kurzem hatten die USA über längere Zeit immer wieder mit dem Iran über das Atomprogramm verhandelt. (dpa)
14:25 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Papst fordert Ende der Gewalt in Nahost, Warnung vor Abgrund
Papst Leo XIV. hat beim traditionellen Angelusgebet auf dem Petersplatz eindringlich zur Beendigung der Gewalt im Nahen Osten aufgerufen. Jedes Mitglied der internationalen Gemeinschaft habe die moralische Verantwortung, «die Tragödie des Krieges zu beenden, bevor sie zu einem unvermeidlichen Abgrund wird», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. «Die Nationen sollen ihre Zukunft mit Werken des Friedens gestalten, nicht mit Gewalt und blutigen Konflikten!», so der 69-Jährige.
Es sei ein dramatisches Szenario, das auch Israel und Palästina einschliesse, so der Papst. Dabei betonte er, es gebe keine «fernen» Konflikte, wenn die Würde des Menschen auf dem Spiel stehe. «Heute mehr denn je ruft und fleht die Menschheit nach Frieden», betonte der erste Papst aus den Vereinigten Staaten. Es sei ein Ruf, der nach Verantwortung und Vernunft verlange und der nicht von Waffenlärm und Rhetorik übertönt werden dürfe. «Krieg löst keine Probleme, sondern verstärkt sie und hinterlässt tiefe Wunden in der Geschichte der Völker, die Generationen benötigen, um zu heilen», sagte der Papst.
Ein bewaffneter Sieg könne den Schmerz der Mütter, die Angst der Kinder und die geraubte Zukunft nicht ausgleichen. Zudem drohe das Leid der Bevölkerung vor allem in Gaza und anderen Gebieten, in Vergessenheit zu geraten – gerade dort, wo humanitäre Hilfe immer dringender benötigt werde. (dpa)
14:24 Uhr
Sonntag, 22. Juni
US-Regierung: Angriffe im Iran «überwältigender Erfolg»
Die US-Angriffe gegen drei Atomanlagen im Iran waren nach Angaben von Verteidigungsminister Pete Hegseth ein «unglaublicher und überwältigender Erfolg». Es seien kraftvolle und gezielte Angriffe gewesen, sagte er vor Journalisten. Kein anderes Militär der Welt hätte dies leisten können, sagte Hegseth. Er betonte, der Angriff habe sich nicht gegen das iranische Volk oder die iranischen Streitkräfte gerichtet. Hegseth wiederholte auch US-Präsident Donald Trumps Warnung, dass das US-Militär «schnell und entschlossen» reagieren würde, falls es nun Angriffe auf US-Ziele in der Region geben sollte. (dpa)
14:22 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Berichte: Explosionen in Buschehr - Standort von Irans einzigem AKW
In der iranischen Hafenstadt Buschehr ist es Medienberichten zufolge zu mehreren Explosionen gekommen. Die Stadt, in der Irans einziges Atomkraftwerk steht, sei am Sonntagnachmittag von mehreren Detonationen erschüttert worden, berichteten drei iranische Medienportale. Was die Explosionen auslöste und ob sie in Zusammenhang mit den US-Angriffen auf die iranischen Atomanlagen standen, war zunächst unklar. Auch in der Stadt Jasd im Zentraliran waren am Sonntag Explosionen zu hören. Bewohnern zufolge könnte Israel dort ein Kraftwerk und eine Militärkaserne bombardiert haben. (dpa)
14:12 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Modi spricht mit Präsident des Irans - Indien ruft zu Deeskalation auf
Der indische Premierminister Narendra Modi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Irans Präsident Massud Peseschkian gesprochen. Er habe dabei seine tiefe Besorgnis über die Eskalation der Lage im Iran zum Ausdruck gebracht, schrieb Modi auf der Plattform X. «Wir haben unseren Aufruf zur sofortigen Deeskalation, zum Dialog und zur Diplomatie als Weg nach vorn sowie zur baldigen Wiederherstellung von Frieden, Sicherheit und Stabilität in der Region bekräftigt.»
Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt, ist eine Atommacht und Erzrivale des Nachbarlandes Pakistan - ebenfalls eine Atommacht sowie ein an den Iran grenzender Staat. Nach einem Terroranschlag im indischen Teil Kaschmirs am 22. April mit 26 Toten war es zu Gefechten an der Grenze zu Pakistan und gegenseitigen Luftangriffen gekommen. Am 10. Mai wurde eine Waffenruhe verkündet - nach Darstellung des US-Präsidenten Donald Trump hatte er diesen vermittelt. Pakistan schlug ihn am Samstag wegen seiner Vermittlerrolle in dem Konflikt für den Friedensnobelpreis vor. Modi hingegen hatte am Mittwoch in einem Telefonat mit Trump erklärt, dass es keine Vermittlung der USA gegeben habe. (dpa)
14:00 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Israels Präsident: Trumps Entscheidung verändert Zukunft von Nahost
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als mutigen Schritt begrüsst. «(US-Präsident Donald) Trump hat eine historische Entscheidung getroffen, die die Zukunft des Nahen Ostens zweifelsohne verändern wird», zitierte ihn die Nachrichtenseite «ynet» bei dem Besuch eines nach Angriffen des Irans zerstörten Gebäudes in Tel Aviv. Trumps Entscheidung sei historisch und ziele darauf ab, «uns und die ganze Welt von der nuklearen Bedrohung zu befreien», sagte Herzog weiter. (dpa)
13:40 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Revolutionsgarde: Iran feuert «Chorramschahr-4»-Rakete auf Israel ab
Nach den Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen hat Teheran eigenen Angaben zufolge eine seiner grössten ballistischen Raketen auf Israel abgefeuert. 40 Raketen seien am Sonntag zum Einsatz gekommen, darunter die «Chorramschahr-4», teilte die iranische Revolutionsgarde mit. Das Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen, die offenbar von einem Test dieses Raketentyps stammten, und schrieb ebenfalls, sie sei auf Israel abgefeuert worden. Das israelische Militär teilte daraufhin mit, die dabei genutzten Raketenabschussrampen seien sofort neutralisiert worden.
Nach iranischen Angaben hat die Rakete eine Reichweite von 2000 Kilometern und kann einen Sprengkopf mit einem Gewicht von 1500 Kilogramm tragen, so viel wie keine andere Rakete im iranischen Arsenal. Auch der Transport mehrerer Gefechtsköpfe soll möglich sein. Das israelische Gesundheitsministerium meldete mehr als 80 Verletzte bei der jüngsten iranischen Angriffswelle in der Nacht sowie am Sonntagmorgen. Von einem mehrstöckigen Haus in Tel Aviv wurde die Fassade weggerissen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP vor Ort sehen konnten.
Ob es der «Chorramschahr-4» gelang, die israelische Raketenabwehr zu überwinden, war zunächst nicht klar. Die «Chorramschahr-4» ist nach einer iranischen Stadt benannt, die während des iranisch-irakischen Krieges in den 1980er Jahren Schauplatz schwerer Kämpfe war. Die Rakete wird auch «Cheibar» genannt, nach einer jüdischen Festung, die im 7. Jahrhundert von den Muslimen erobert wurde - im heutigen Saudi-Arabien. (dpa)
13:36 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Völkerrechtler: US-Angriff auf Iran war rechtswidrig
Der Angriff der USA auf Atomanlagen im Iran war aus Sicht des Völkerrechtsexperten Jochen von Bernstorff «eindeutig rechtswidrig». «Ich sehe da wenig Spielraum für eine völkerrechtliche Rechtfertigung», sagte der Professor für Staatsrecht, Völkerrecht, Verfassungslehre und Menschenrechte an der Universität Tübingen der Deutschen Presse-Agentur. Die Amerikaner seien derzeit nicht selbst angegriffen worden, insofern liege kein Fall von individueller Selbstverteidigung vor.
Da aber auch im Fall von Israel das Argument Selbstverteidigung nach einhelliger Meinung nicht greife, könnten sich die USA nach Einschätzung von Bernstorffs nicht auf kollektive Selbstverteidigung berufen. «Das gibt den Amerikanern kein Recht zur militärischen Unterstützung der israelischen Angriffe.» Sollte der Iran nun zurückschlagen, müsse er sich an humanitäres Völkerrecht und Kriegsrecht halten. Er dürfe also keine zivilen Objekte angreifen, sagte der Experte, der auch schon im Auswärtigen Amt und am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg gearbeitet hat.
Der Iran habe aber ein Recht auf Selbstverteidigung, solange der Angriff besteht oder unmittelbar danach. «Zurückschlagen des bewaffneten Angriffs ist erlaubt. Aber es muss verhältnismässig zum Aggressionsakt der USA sein.» Die Ziele müssten eine militärische Funktion haben, damit der Angriff gerechtfertigt sei. «Das Völkerrecht macht beim Gewaltverbot keinen Unterschied zwischen einem Mullah-Regime und einer Demokratie», sagte von Bernstorff. Politische Erwägungen - etwa dass die Islamische Republik keine Atomwaffen besitzen solle - spielten keine Rolle für die völkerrechtliche Frage, ob man gegen einen anderen Staat Gewalt anwendet.
Ein präventives Selbstverteidigungsrecht gegen Gefahren, die sich in der Zukunft realisieren könnten, erkenne das Völkerrecht nicht an, erklärte der Fachmann. Auch dann nicht, wenn es sich um zukünftige Bedrohungen durch den Besitz von Massenvernichtungswaffen handele.
Da der Angriff der USA aus seiner Sicht völkerrechtswidrig war, würde im Fall eines Gegenschlags kein Nato-Bündnisfall greifen. «Es besteht dann keine Pflicht beizustehen.» Eine Mitwirkung an einem bewaffneten Angriff könnte sogar eher als Beihilfeleistung eingestuft werden. «Es gibt keinen Bündnisfall, solange das Vorgehen der USA nicht völkerrechtskonform ist.» (dpa)
13:23 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Auch Grossbritannien will Staatsbürger aus Israel ausfliegen
Grossbritannien will in wenigen Tagen Staatsangehörige aus Israel ausfliegen. Man bereite einen Flug vor, um schutzbedürftige Briten und ihre engsten Familienangehörigen Anfang nächster Woche aus Israel und den palästinensischen Gebieten zu holen, teilte das britische Aussenministerium mit. Dortige Landsleute wurden gebeten, ihr Interesse an Rückflügen nach Grossbritannien mit einem neuen Online-Formular anzumelden. Weitere Flüge werden demnach je nach Nachfrage und der aktuellen Sicherheitslage in Betracht gezogen.
Es handle sich um einen gefährlichen und volatilen Augenblick im Nahen Osten, hiess es aus dem Aussenministerium, ohne dass dabei der Krieg zwischen Israel und dem Iran explizit erwähnt wurde. Die Sicherheit britischer Staatsbürger in Israel und den palästinensischen Gebieten habe weiterhin oberste Priorität, weshalb die Regierung Flüge für diejenigen vorbereite, die ausreisen wollten. Die Betroffenen müssten für ihren Sitz jedoch selbst zahlen.
Damit dürfte Grossbritannien schon bald dem Beispiel Deutschlands folgen, das bislang mehrere Sonderflüge für Deutsche und enge Familienangehörige organisiert hat, die wegen des Krieges mit dem Iran in Israel festsassen. Eine weitere Maschine war erst am Samstagnachmittag in der jordanischen Hauptstadt Amman abgehoben. Der Sonderflug startete von dort aus, weil der Luftraum über Israel weiterhin gesperrt ist. (dpa)
13:22 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Frankreich warnt vor Ausweitung des Kriegs mit dem Iran
Frankreich hat nach den Angriffen der USA auf Atomanlagen im Iran beide Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen, um eine Eskalation und Ausweitung des Konflikts zu vermeiden. Frankreich sei davon überzeugt, dass eine dauerhafte Lösung des Atomstreits nur durch eine Verhandlungslösung im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags erreicht werden könne, sagte Aussenminister Jean-Noël Barrot. Paris sei weiterhin bereit, in Verbindung mit seinen Partnern dazu beizutragen.
Barrot sagte, Frankreich sei weder an den US-Angriffen noch an deren Vorbereitung beteiligt gewesen. Man habe mit Besorgnis von den Angriffen auf drei Standorte des iranischen Atomprogramms in der vergangenen Nacht Kenntnis genommen. Frankreich habe wiederholt seine sehr entschiedene Ablehnung dagegen zum Ausdruck gebracht, dass der Iran Zugang zu Atomwaffen erlangen könnte. (dpa)
13:20 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Satellitenaufnahmen zeigen Schäden rund um Atomanlage Fordo
Auf Satellitenaufnahmen vom Sonntag sind Schäden rund um die in der Nacht von den USA angegriffene iranische Atomanlage Fordo zu sehen. An der Flanke des Berges, in den die Anlage hineingebaut wurde, wurde offenbar an mehreren Stellen Fels und Erdreich weggesprengt. Der Verlauf des Bergrückens war anders als in vorherigen Aufnahmen, und wo vorher braune Stellen waren, scheint jetzt grauer Fels zu sehen zu sein.
Die Aufnahmen stammen vom Unternehmen Planet Labs PBC und wurden von der Nachrichtenagentur AP mit vorherigen Satellitenbildern verglichen. Die neuen Aufnahmen legen nahe, dass die USA bei dem Angriff auf Fordo tatsächlich sogenannte Bunkerbrecher-Bomben einsetzten, um zu der Anlage tief unter der Erde vorzudringen. Der Iran hat bisher keine konkreten Angaben zu den Schäden im Inneren der Atomanlage gemacht. (dpa)
13:19 Uhr
Sonntag, 22. Juni
IKRK-Präsidentin: «Welt kann keinen grenzenlosen Krieg verkraften»
Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana Spoljaric, hat nach dem Eintritt der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran zu einer Deeskalation aufgerufen. «Die Welt kann keinen grenzenlosen Krieg verkraften. Die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ist keine Wahl - sie ist eine Verpflichtung», sagte Spoljaric am Sonntag in einer Mitteilung des IKRK. Die jüngste Eskalation drohe, die Region und die gesamte Welt in einen Krieg mit unumkehrbaren Folgen zu stürzen. (dpa)
13:18 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Armeesprecher: US-Angriffe im Iran in Abstimmung mit Israel
Die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran sind nach Angaben des israelischen Armeesprechers in enger Abstimmung mit Israel vollzogen worden. Der Generalstabschef sei seit dem Beginn des Krieges mit dem Iran in engem Kontakt mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen gewesen, sagte Effie Defrin in einem Pressestatement. Der Austausch sei kürzlich noch enger geworden. Defrin erklärte jedoch nicht, wann genau Israel über die US-Angriffe auf die iranischen Atomanlagen informiert wurde. (dpa)
13:16 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Irans Revolutionsgarden senden Warnung in Richtung von US-Militärbasen
Die Revolutionsgarden im Iran haben vor dem Hintergrund der US-Angriffe auf Atomanlagen eine warnende Botschaft in Richtung der US-Militärbasen in der Region ausgesprochen. «Mit dem Angriff auf die friedlichen Atomanlagen haben sie sich de facto selbst direkt in Gefahr gebracht», teilten die Elitetruppen der iranischen Armee laut der Nachrichtenagentur Fars mit. Das US-Militär hat viele Stützpunkte rund um den Persischen Golf, etwa in Bahrain und Katar. Sie sind Luftlinie nicht sehr weit vom Iran entfernt und könnten zu Zielen werden. In der gesamten Region sind aktuell rund 40.000 US-Soldatinnen und Soldaten stationiert. (dpa)
13:12 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Russland verurteilt US-Angriff auf Irans Atomanlagen
Russland hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen «entschieden verurteilt». Die «verantwortungslose Entscheidung» der USA den Iran zu bombardieren, verstosse gegen das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen, teilte das russische Aussenministerium in Moskau mit. Der UN-Sicherheitsrat müsse darauf reagieren. Der Angriff habe auch der Nichtverbreitung von Atomwaffen einen Schaden zugefügt. Moskau erwarte daher eine klare Reaktion der internationalen Atomenergieorganisation IAEA. (dpa)
12:23 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Arabische Länder sorgen sich vor weiterer Eskalation
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen wächst in arabischen Ländern die Sorge vor einer weiteren Eskalation. Alle militärischen Operationen müssten sofort eingestellt werden, betonte das katarische Aussenministerium. Die aktuellen Entwicklungen könnten katastrophale Folgen haben. Der Golfstaat rief zu sofortiger Deeskalation auf, die diplomatischen Kanäle müssten wieder geöffnet werden. Auch Ägypten zeigte «äusserste Besorgnis», wie es in einer Erklärung des Aussenministeriums hiess. Die jüngsten Ereignisse im Iran gefährdeten sowohl den regionalen als auch den internationalen Frieden. Ägypten mahnte ein weiteres Mal, dass weitere Aktionen die Region in Chaos stürzen könnten.
Die Behörden im Golfstaat Bahrain rieten Mitarbeitern im öffentlichen Dienst «wegen regionaler Spannungen» unterdessen, im Homeoffice zu arbeiten. Zudem wurden Bürger gebeten, Strassen nur bei Bedarf zu nutzen, um Einsatzkräften den Weg freizuhalten. Auch andere Länder wie Saudi-Arabien, der Oman, Irak und der Libanon äusserten Sorge über die aktuellen Entwicklungen. (dpa)
12:16 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Irans Aussenminister will noch am Sonntag nach Moskau reisen
Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi will nach den US-Angriffen auf die Atomanlagen seines Landes noch am Sonntag nach Moskau reisen. Dort sei ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin geplant, sagte Araghtschi am Sonntag in Istanbul. Er betonte, dass der Iran das Recht habe, sich selbst zu verteidigen. «Die kriegstreiberische, gesetzlose Regierung in Washington ist allein und in vollem Umfang für die gefährlichen Folgen und weitreichenden Auswirkungen ihrer Angriffshandlung verantwortlich», sagte der Aussenminister weiter. (AP)
12:07 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Irans Aussenminister: Nach US-Angriffen Diplomatie keine Option
Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi sieht nach den US-Angriffen auf die Atomanlagen seines Landes derzeit keine Chance für Verhandlungen. Grundsätzlich sollte die Tür zur Diplomatie immer offen stehen, aber das sei im Moment nicht der Fall, sagte Araghtschi am Sonntag in Istanbul. Es gebe keine rote Linie mehr, die die USA nicht überschritten hätten. Und die gefährlichste sei der Angriff auf die Atomanlagen in der Nacht gewesen, sagte Araghtschi weiter. (AP)
12:05 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Starmer: Iran muss an Verhandlungstisch zurückkehren
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat die britische Regierung den Iran zur Rückkehr zu Verhandlungen aufgerufen. «Das Atomprogramm des Irans stellt eine ernste Bedrohung für die internationale Sicherheit dar», erklärte der britische Premier Keir Starmer am Morgen auf der Plattform X. Dem Iran dürfe niemals gestattet werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, und die USA hätten Massnahmen ergriffen, um diese Bedrohung einzudämmen. Die Lage in Nahost bleibe instabil, Stabilität in der Region habe Priorität, stellte Starmer fest.
«Wir fordern den Iran auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine diplomatische Lösung zu erreichen, um diese Krise zu beenden.» Die USA hatten Stunden zuvor an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran eingegriffen und laut US-Präsident Donald Trump Irans «entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung» komplett zerstört. Die iranische Führung drohte daraufhin mit Konsequenzen. (dpa)
12:03 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Oman ruft zu sofortiger Deeskalation in Nahost-Region auf
Der Oman hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als «rechtswidrige Aggression» bezeichnet. Das Vorgehen der USA im aktuellen Krieg zwischen dem Iran und Israel drohe, den Konflikt auszuweiten, erklärte das Aussenministerium in Maskat und rief zu einer sofortigen Deeskalation auf.
«Die Massnahmen der USA stellen einen schwerwiegenden Verstoss gegen das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen dar, die den Einsatz von Gewalt sowie die Verletzung der nationalen Souveränität verbieten», hiess es in der Erklärung. Darin wurde auch das legitime Recht betont, nukleare Programme zu friedlichen Zwecken zu entwickeln. Der Oman war in der vergangenen Monaten als Vermittler in den festgefahrenen Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran tätig. (dpa)
11:58 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Iran will Austritt aus Atomwaffensperrvertrag beraten
Das iranische Parlament will einem Bericht zufolge über den Austritt des Landes aus dem Atomwaffensperrvertrag beraten. In einer angekündigten Sondersitzung des Sicherheitsausschusses im Parlament solle zudem die mögliche Schliessung der Strasse von Hormus diskutiert werden, sagte Sara Fallahi, Abgeordnete und Ausschussmitglied, laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Ein genauer Termin wurde nicht genannt.
Die etwa 55 Kilometer breite Meerenge Strasse von Hormus zwischen dem Iran und Oman gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport, etwa für Ausfuhren aus Saudi-Arabien - und wegen der Angriffe der USA sind ohnehin Verwerfungen auf dem Ölmarkt zu befürchten. Der Iran hat bereits mehrfach mit einem Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag gedroht, der es Ländern ohne Nuklear-Arsenal verbietet, an solche Waffen zu gelangen. (dpa)
11:48 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Schweizer Schutzmachtmandat für die USA im Iran läuft weiter
Das Schweizer Schutzmachtmandat für die USA im Iran läuft trotz der neusten Entwicklungen weiter. Das teilte das Aussendepartement der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit. Die Schweiz steht damit weiterhin als Übermittlerin zwischen den beiden Parteien zur Verfügung.
«Die Schweiz ist bereit, ihre guten Dienste zur Verfügung zu stellen, falls es die involvierten Parteien wünschen», hiess es vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag.
Das Schutzmachtmandat könne geografisch unabhängig wahrgenommen werden, so das EDA. Schweizer Diplomaten befinden sich keine mehr im Iran. In der Nacht auf Freitag waren die Botschafterin Nadine Olivieri Lozano und weitere Mitarbeitende mit Fahrzeugen nach Aserbaidschan ausgereist. (watson.ch)
11:56 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Von der Leyen dringt auf diplomatische Lösung
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen dringt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf eine diplomatische Lösung. «Jetzt ist der Moment für den Iran gekommen, sich auf eine glaubwürdige diplomatische Lösung einzulassen», schrieb von der Leyen auf der Plattform X. «Der Verhandlungstisch ist der einzige Ort, um diese Krise zu beenden.» Die Spannungen im Nahen Osten hätten einen neuen Höhepunkt erreicht, nun müsse Stabilität Vorrang haben, so von der Leyen weiter. Die Achtung des Völkerrechts sei von entscheidender Bedeutung. «Der Iran darf niemals in den Besitz der Bombe gelangen», schrieb sie. (dpa)
11:54 Uhr
Samstag, 22. Juni
Pakistan verurteilt US-Angriffe im Iran
Die pakistanische Regierung hat die Angriffe der USA auf Atomanlagen im Iran verurteilt. Erst am Samstag hatte die Atommacht Pakistan - ein Nachbarland des Iran - verkündet, US-Präsident Donald Trump wegen seiner Vermittlung im Konflikt zwischen Indien und Pakistan für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen. «Wir bekräftigen, dass diese Angriffe gegen alle Normen des Völkerrechts verstossen, und dass der Iran gemäss der UN-Charta das legitime Recht hat, sich zu verteidigen», hiess es nun vom Aussenministerium in Islamabad.
«Die beispiellose Eskalation von Spannungen und Gewalt aufgrund der anhaltenden Aggression gegen den Iran ist zutiefst beunruhigend. Jede weitere Eskalation der Spannungen wird schwerwiegend schädliche Auswirkungen auf die Region und darüber hinaus haben.» Pakistan hatte auch die Angriffe Israels im Iran seit der Nacht zum 13. Juni verurteilt. (dpa)
10:36 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Saudi-Arabien tief besorgt über Entwicklungen in der Region
Saudi-Arabien hat sich nach den US-Angriffen auf Nuklearanlagen im Iran tief besorgt über die aktuellen Entwicklungen gezeigt. Die internationale Gemeinschaft müsse sich bemühen, um die aktuelle Lage zu entschärfen, hiess es in einer Erklärung des Aussenministeriums.
«Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, unter diesen äusserst sensiblen Umständen ihre Bemühungen zu verdoppeln, um eine politische Lösung zu erreichen, die ein Ende der Krise ermöglicht und eine neue Phase der Sicherheit und Stabilität in der Region einleitet», so das Aussenministerium in Riad. Saudi-Arabien unterhält enge Beziehungen zur US-Regierung unter Präsident Donald Trump, der das Land erst vergangenen Monat besucht hatte. Im Jahr 2023 hatten Saudi-Arabien und sein regionaler Rivale Iran nach siebenjähriger Eiszeit die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart. (dpa)
09:58 Uhr
Sonntag, 22. Juni
IAEA-Chef Grossi beruft Notfalltreffen ein
Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi, ein Sondertreffen einberufen. Der Gouverneursrat der Behörde soll am Montag zusammenkommen, schrieb Grossi auf der Plattform X.
Nach vorherigen Angaben und ersten Erkenntnissen der IAEA wurde bei den Angriffen keine Strahlung ausserhalb der Einrichtungen freigesetzt. Die USA hatten in der Nacht zum Sonntag an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und drei Atomanlagen attackiert. Darunter war auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo. (dpa)
12:01 Uhr
Sonntag, 22. JUni
Israelische Armee birgt Leichen von drei Geiseln aus Gaza
Bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen sind nach Angaben der Armee die Leichen von drei Geiseln geborgen worden. Die sterblichen Überreste der drei seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bereits am Samstag in dem Küstengebiet gefunden worden, teilte die Armee mit. Die Bergung sei dank «genauer Geheimdienstinformationen» möglich gewesen, hiess es weiter.
Bei ihnen handelt es sich nach Angaben der Armee um Ofra Keidar, Jonathan Samerano und Shay Levinson. Keidar stammte demnach aus dem Kibbuz Beeri im Süden Israels. Beeri liegt nur etwa drei bis vier Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Keidar wurde nach Armeeangaben während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 getötet und ihre Leiche anschliessend in den Gazastreifen verschleppt. Samerano befand sich demnach während des Massakers auf dem Nova-Musikfestival. Er floh in Richtung des Kibbuz Beeri und wurde von Terroristen auf dem Weg getötet. Levinson diente in der Armee und fiel nach Angaben des Militärs im Kampf. Seine Leiche wurde ebenfalls in den Küstenstreifen verschleppt.
Das Forum der Geiselfamilien teilte mit: «Unsere Herzen sind heute bei den Familien Keidar, Samerano und Levinson. Neben der Trauer und dem Schmerz ist ihre Rückkehr ein gewisser Trost für die Familien, die 625 Tage lang in Angst, Ungewissheit und Zweifel ausgeharrt haben.» Das Forum dankte den Behörden, forderte aber auch die rasche Rückführung der weiter festgehaltenen Geiseln. Es befinden sich auch mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs noch Geiseln im Gazastreifen. Nach der Bergung von Keidar, Samerano und Levinson werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, von denen nach offiziellen israelischen Angaben weniger als die Hälfte am Leben sein soll. (dpa)
09:57 Uhr
Samstag, 22. Juni
Libanon: Wollen nicht in Krieg hinein gezogen werden
Angesichts der Eskalation zwischen Israel, dem Iran und den USA sorgt sich der Libanon, Teil des Kriegs zu werden. Der Libanon dürfe sich nicht in den eskalierenden Konflikt hinziehen lassen, betonte Ministerpräsident Nauaf Salam auf der Plattform X. Nun sei es umso wichtiger, im nationalen Interesse zu handeln. Dieses sehe vor, den Libanon nicht in aktuelle regionale Auseinandersetzungen zu verwickeln.
Im Zuge des Gaza-Kriegs kam es im vergangenen Jahr auch zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon zum Krieg mit Israel. Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützen Hisbollah. Beide Seiten werfen sich Verstösse vor. Die israelische Luftwaffe greift nahezu täglich weiter im Libanon an. Seit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und dem Iran besteht im Libanon, die Sorge, die Hisbollah könnte als Verbündeter des Irans Teil des Konflikts werden. Die Schiitenorganisation gilt jedoch seit dem eigenen Krieg mit Israel als deutlich geschwächt. (dpa)
09:38 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Bericht: Mann in Iran wegen Spionage exekutiert
Wenige Stunden nach den US-Angriffen ist ein Mann im Iran laut der mit den Revolutionsgarden verbundenen Nachrichtenagentur Tasnim exekutiert worden. Der Mann sei in der Stadt Isfahan wegen des Vorwurfs der Spionage hingerichtet worden, heisst es in dem Bericht. Im Iran wächst nach den Ereignissen in der Nacht die Angst, die Führung in Teheran könne Regimekritiker unter dem Vorwand der Zusammenarbeit mit dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad verhaften und hinrichten lassen.
Eine Atomanlage in Isfahan war eines der Ziele laut US-Angaben. Iranische Sicherheitsbehörden hatte bereits zuvor eine Verhaftungswelle eingeleitet. Iranische Medien berichteten über Dutzende Festnahmen seit Beginn des Krieges mit Israel. Seit Jahren kritisieren Menschenrechtler die Anwendung der Todesstrafe im Iran. Sie werfen der Justiz Intransparenz und unfaire Prozesse vor. (dpa)
09:36 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Irans Revolutionsgarden verkünden erneute Raketensalve gegen Israel
Die iranischen Revolutionsgarden haben einen weiteren Angriff auf Israel verkündet. Langstreckenraketen hätten dabei etwa den Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv, ein Forschungszentrum sowie Kommando- und militärische Einrichtungen anvisiert, schrieb die Nachrichtenagentur Fars. Aus Israel wurden Angriffe auf die Standorte bisher nicht bestätigt. (dpa)
08:59 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Netanyahu nach US-Schlag im Iran: Habe Versprechen gehalten
Mit den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen sieht Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eines seiner zentralen Versprechen im Krieg gegen den Iran eingelöst. In einer Videoansprache an die Bürger Israels erklärte er, sein Wort gegenüber den Menschen gehalten zu haben: Zu Beginn der Offensive gegen die Islamische Republik habe er angekündigt, dass die iranischen Atomanlagen auf die eine oder andere Weise zerstört würden. «Dieses Versprechen wurde gehalten.»
Der US-Angriff sei in Abstimmung zwischen ihm und US-Präsident Donald Trump sowie zwischen den Armeen beider Länder erfolgt, sagte der israelische Regierungschef weiter. Die USA hatten Stunden zuvor an der Seite Israels in den Krieg eingegriffen und laut Trump Irans «entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung» komplett zerstört. Unter den Zielen war auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo. (dpa)
08:57 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Israels Armee: Neue Angriffe auf Ziele im Westen Irans
Israels Armee hat nach Raketenangriffen aus dem Iran erneut Ziele in dem Land bombardiert. Die Luftwaffe habe «eine Reihe von Angriffen auf militärische Ziele im Westen des Iran begonnen», teilte das israelische Militär mit. (dpa)
08:56 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Irak zu US-Angriffen: Kriege bringen nur Zerstörung
Der Irak hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als «ernsthafte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten» verurteilt. Militärische Massnahmen könnten niemals den Dialog oder diplomatische Bemühungen ersetzen, hiess es in einer Erklärung des Medienbüros des Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani.
Eine Fortsetzung der Angriffe berge das Risiko einer unkontrollierbaren Eskalation. «Kriege bringen nur Zerstörung mit sich», hiess es weiter. Der Irak rief die internationale Gemeinschaft sowie die Vereinten Nationen dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und zur Vermeidung von Krisen beizutragen. (dpa)
08:49 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Iranische Friedensnobelpreisträgerin: «Ein langer Krieg hilft dem Mullah-Regime»
Shirin Ebadi kämpft seit mehr als 40 Jahren für Menschenrechte und Demokratie im Iran. Dafür wurde sie vom Mullah-Regime in Teheran verfolgt – und 2003 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Militärschläge Israels gegen die iranische Führung sieht Ebadi trotz ihrer Ablehnung der Ayatollahs kritisch. Die Menschenrechtlerin, die seit 2009 in London im Exil lebt, hofft nach wie vor auf einen friedlichen Regimewechsel im Iran. Mehr noch: Ebadi kritisiert, dass die Mullahs wegen der militärischen Schwächung derzeit nur noch brutaler gegen die eigene Zivilbevölkerung vorgehen würden.
Die 78-Jährige fürchtet deshalb, dass die Widerstandsbewegung im Iran von Israels Krieg gegen die Führung der Islamischen Republik nicht nur nicht profitiert, sondern sogar geschwächt wird. «Ein langer Krieg hilft dem Mullah-Regime», sagt Ebadi im Gespräch mit «SonntagsBlick». Je mehr Infrastruktur zerstört werde, desto zermürbter werde die Bevölkerung – und desto mehr verfingen die Beschwörungen der Regime-Unterstützer, dass bei einem Umsturz ein Bürgerkrieg drohe.
Shirin Ebadi hofft deshalb darauf, dass die Regimegegner – gemäss Umfragen sind das mehr als 80 Prozent der Bevölkerung – trotz der massiven Repressionen erneut gemeinsam aufstehen. Entscheidend sei dabei das Internet, sagt Ebadi. «Um sich zu organisieren, müssen die Iranerinnen und Iraner Informationen austauschen können. Deshalb wurde das Internet nach Kriegsausbruch abgestellt», sagt die Friedensnobelpreisträgerin. Das Regime in Teheran habe Angst vor der eigenen Bevölkerung. (has)
07:58 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Mehrere Verletzte nach Raketenangriff auf Israel
Bei den erneuten Raketenangriffen des Irans auf Israel sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes 16 Menschen verletzt worden. Es habe mindestens zehn Einschläge gegeben, auch im Zentrum des Landes. In der Küstenmetropole Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören. Inzwischen könne die Bevölkerung die Schutzräume wieder verlassen, teilte das israelische Militär mit.
Such- und Rettungskräfte seien an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz, von wo eingeschlagene Geschosse gemeldet worden seien. Bei der Attacke wenige Stunden nach den US-Bombardierungen im Iran waren etwa 30 Raketen auf Israel abgefeuert worden, berichtete Irans staatlicher Rundfunk. (dpa)
07:40 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Irans Führer Khamenei trifft Vorbereitungen für seine Nachfolge
Der oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat Berichten zufolge Vorkehrungen für den Fall eines Attentats auf ihn getroffen. Die «New York Times» schreibt unter Berufung auf iranische Funktionäre, dass das religiöse und weltliche Oberhaupt des Iran drei mögliche Nachfolger benannt habe, sollte er von Israel getötet werden. (has)
07:29 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Behörde: US-Angriffe auf Irans Atomanlagen setzte keine Strahlung frei
Der US-Angriff auf die Atomanlagen im Iran hat nach Einschätzung der internationalen Atombehörde IAEA keine Strahlung ausserhalb der Einrichtungen freigesetzt. «Nach Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran – darunter Fordo – kann die IAEA bestätigen, dass bislang keine Erhöhung der Strahlenwerte ausserhalb der Anlagen gemeldet wurde», teilte die Behörde am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Man werde weitere Einschätzungen zur Lage im Iran abgeben, sobald weitere Informationen vorliegen. (dpa)
07:06 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Scharfe Kritik von Top-Demokraten nach US-Angriffen im Iran
Führende Demokraten haben die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Ziele im Iran anzugreifen, scharf kritisiert und auch die Rechtmässigkeit des Militäreinsatzes infrage gestellt. Kein Präsident sollte das Recht haben, dieses Land auf eigene Faust und ohne klare Strategie in den Krieg zu führen, erklärte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer. Der Republikaner Trump müsse dem Kongress und den Menschen in Amerika Rede und Antwort stehen.
«Die Gefahr eines grösseren, längeren und vernichtenderen Kriegs ist nun dramatisch angestiegen», erklärte Schumer. Genauso wie Schumer forderte der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, eine sofortige Unterrichtung des Kongresses durch die Regierung. «Präsident Trump hat das Land in Bezug auf seine Absichten getäuscht, hat es versäumt, eine Ermächtigung des Kongresses für den Militäreinsatz einzuholen und geht das Risiko einer amerikanischen Verstrickung in einen potenziell desaströsen Krieg im Nahen Osten ein», erklärte Jeffries. Die Gefahr, dass die USA in einen Krieg verwickelt würden, habe «dramatisch zugenommen».
Schumer sprach sich zudem dafür aus, ein Gesetz in den Senat einzubringen, dass das Recht des Präsidenten begrenzen würde, ohne Zustimmung des Kongresses Militäreinsätze im Ausland zu befehlen. Das Vorhaben hat angesichts der Mehrheit der Republikaner in der Kammer jedoch keine realistischen Erfolgsaussichten. Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, warf Trump vor, rechtswidrig gehandelt zu haben. Mit der Anordnung des Militäreinsatzes ohne Zustimmung des Parlaments habe Trump «die Verfassung ignoriert», erklärte die Abgeordnete. Von seinen Republikanern, die aktuell in beiden Kongresskammern die Mehrheit haben, bekam Trump hingegen reichlich Lob und Zustimmung für die Angriffe auf die iranischen Atomanlagen. (dpa)
07:18 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Neuer iranischer Raketenangriff auf Israel
Wenige Stunden nach den US-Bombardierungen im Iran haben die iranischen Revolutionsgarden erneut Raketen auf Israel gefeuert. In Israel heulten die Sirenen, wie die israelischen Streitkräfte auf Telegram mitteilten. Bei der Attacke wurden etwa 30 Raketen eingesetzt, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete. Die Revolutionsgarden - Irans Elitestreitmacht - hatten zuletzt am Freitag ballistische Raketen auf Israel gefeuert und dabei Ziele in der Mittelmeerstadt Haifa getroffen. (dpa)
06:59 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Trump: Falls der Iran angreift, wird viel härter zurückgeschlagen
Nach den US-Luftangriffen auf Atomanlagen im Iran hat Präsident Donald Trump die Führung in Teheran mit einer drastischen Drohung ermahnt, keine Vergeltungsschläge gegen US-Ziele durchzuführen. In Grossbuchstaben schrieb er auf seiner Plattform Truth Social: «Jegliche Vergeltung des Irans gegen die Vereinigten Staaten von Amerika wird mit einer viel grösseren Wucht beantwortet werden, als sie heute Abend zu beobachten war.»
Der Iran könnte nach den Angriffen auf die iranischen Atomanlagen auch US-Ziele angreifen - zum Beispiel Stützpunkte der Streitkräfte. Das US-Militär hat im Nahen Osten rund 40.000 Soldatinnen und Soldaten stationiert. Die Stützpunkte in Bahrain und Katar am Persischen Golf etwa sind Luftlinie nicht weit vom Iran entfernt. Zudem könnte der Iran US-Ziele auch über verbündete schiitische Milizen im Nachbarland Irak angreifen lassen. (dpa)
06:57 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Israels Aussenminister: Trump ist wahrer Freund des jüdischen Volkes
Der israelische Aussenminister Gideon Saar hat die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran als historische Entscheidung beschrieben. US-Präsident Donald Trump habe damit «seinen Namen mit goldenen Buchstaben in die Geschichtsbücher eingetragen», schrieb Saar in einem Post auf der Plattform X. Trump habe bewiesen «dass er den Titel Führer der freien Welt verdient» und werde «für immer als ein wahrer Freund des jüdischen Volkes und des Staates Israel in Erinnerung bleiben».
Saar schrieb zudem, die israelische Entscheidung, Angriffe auf das iranische Atomprogramm zu fliegen, habe «die Gefahr der Auslöschung des Volkes Israel aufgehoben». Er lobte die Rolle des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und dessen «Entschlossenheit und Weisheit». Nach israelischer Darstellung ist das wichtigste Ziel des Krieges, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern und gegen dessen Raketenprogramm vorzugehen. Die iranische Führung hingegen dementiert seit Jahren, den Bau von Kernwaffen anzustreben - und pocht auf das Recht, Atomkraft für friedliche Zwecke zu nutzen. (dpa)
07:03 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Trump: Iranische Atomanlagen sind komplett zerstört
Nach der Bombardierung durch das US-Militär sind Irans «entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung» nach Angaben von Präsident Donald Trump komplett zerstört. Das Ziel der USA sei die Zerstörung der iranischen Kapazitäten zur Uran-Anreicherung gewesen und die Beendigung der nuklearen Bedrohung durch den «weltweit grössten staatlichen Sponsor des Terrors», erklärte Trump. Er könne der Welt nun berichten, dass die Angriffe ein «spektakulärer militärischer Erfolg» gewesen seien. Der Iran habe seit 40 Jahren gesagt: «Tod für Amerika, Tod für Israel».
Trump bedankte sich bei dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und dem israelischen Militär für die grossartige Arbeit, die es geleistet habe. Vor allem aber wolle er den «grossartigen amerikanischen Patrioten», die die Maschinen geflogen hätten und dem gesamten Militär der Vereinigten Staaten zu den Angriffen gratulieren. So etwas hätte die Welt seit vielen, vielen Jahrzehnten nicht mehr gesehen. (dpa)
06:56 Uhr
Sonntag, 22. Juni
US-Medien: Bei Angriffen im Iran auch von U-Booten gefeuert
Das US-Militär hat bei seinen Angriffen auf drei iranische Atomanlagen übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch von U-Booten aus gefeuert. Die U-Boote hätten rund 30 Marschflugkörper auf die Ziele in den Städten Isfahan und Natans abgefeuert, berichteten etwa die «New York Times» und der Sender CNN unter Berufung auf einen Vertreter der US-Regierung. Bei den Geschossen soll es sich um TLAM-Raketen gehandelt haben, die zur Familie der Tomahawk-Marschflugkörper gehören.
Die unterirdische Atomanlage Fordo sei hingegen mit Tarnkappenbombern vom Typ B-2 angegriffen worden. Sie hätten sechs der jeweils mehr als 13 Tonnen schweren Bunkerbrecherbomben vom Typ GBU-57 abgeworfen, hiess es in den Berichten weiter. (dpa)
06:53 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Hamas verurteilt US-Angriffe auf iranische Atomanlagen
Die islamistische Hamas hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als «unverhohlene Aggression» verurteilt. Die Angriffe stellten eine «gefährliche Eskalation» dar und bedrohten den Frieden und die internationale Sicherheit, hiess es in einer Mitteilung der palästinensischen Terrororganisation. Die USA folgten damit blind der Agenda Israels. Der Angriff werde den Willen des iranischen Volkes jedoch nicht brechen, mit dem man sich solidarisch erkläre, lautete es weiter in der Stellungnahme der Hamas. Die Hamas gilt als wichtiger Verbündeter des Irans. (dpa)
06:24 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Irans Aussenminister droht nach US-Angriff mit Konsequenzen
Irans Aussenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. «Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben», schrieb der Minister auf der Plattform X. (dpa)
06:18 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Iran bestätigt Angriffe auf Atomanlagen
Der Iran bestätigte einen Angriff auf die Atomanlagen des Landes. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete allerdings nur, dass ein Teil des Bereichs um die Uran-Anreicherungsanlage Fordo beschädigt worden sei. Sie zitierte einen Sprecher des Krisenstabs der betroffenen Provinz Ghom, demzufolge die Lage in den Gebieten nun jedoch wieder ruhig sei. Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter der Provinz Isfahan bestätigte laut der mit den mächtigen Revolutionsgarden verbundenen Nachrichtenagentur Tasnim zudem Angriffe «in der Nähe» der Atomanlagen von Isfahan und Natans.
Nach dem US-Angriff auf Fordo besteht nach Darstellung einer iranischen Behörde kein Risiko. Es bestehe keinerlei Gefahr für die Bevölkerung von Ghom und die umliegenden Gebiete, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Krisenmanagementzentrale der betroffenen Provinz. Die Anlage Fordo liegt etwa 100 Meter tief unter der Erde. Es ist unklar, ob bei einer schweren Bombardierung radioaktive Strahlung aus der Anlage austritt.
Wärmebilder von Nasa-Satelliten zeigten unterdessen auffällige Wärmequellen, die auf Brände infolge der Bombardierung bei der Anlage hindeuten. Irans Atomenergieorganisation verurteilte die US-Angriffe auf ihre Nuklearanlagen scharf. Die Organisation rief die Weltgemeinschaft auf, die Bombardierungen ebenfalls zu verurteilen. Die Angriffe auf die Atomanlagen Fordo, Natans und in Isfahan bezeichnete die Organisation als «barbarischen Aktion», die gegen internationales Recht verstosse. Vorwürfe machte Teheran auch der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Die Angriffe seien «unter der Gleichgültigkeit oder gar Mitwirkung» der IAEA erfolgt. Irans Atomorganisation erklärte, dass trotz der «bösartigen Verschwörungen der Feinde» Irans Nuklearprogramm nicht gestoppt werde. (dpa)
06:23 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Israel verschärft Zivilschutz-Regeln
Israel hat nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran die Zivilschutz-Regeln für seine eigene Bevölkerung verschärft. Mit Billigung des Verteidigungsministers Israel Katz und nach einer Lageeinschätzung sei beschlossen worden, dass in allen Landesteilen nur noch essenzielle Aktivitäten erlaubt seien, hiess es in einer Mitteilung der Armee. Die Öffentlichkeit müsse sich an Anweisungen des Heimatschutzes halten. (dpa)
06:21 Uhr
Sonntag, 22. Juni
Bericht: USA setzten Tarnkappenbomber ein
Der israelische Armeesender berichtete unter Berufung auf israelische Repräsentanten, die USA hätten Israel vor dem Angriff über den Plan informiert. Es seien Tarnkappenbomber vom Typ B-2 eingesetzt worden, berichtete der israelische Journalist Barak Ravid auf der Plattform X unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Beamten. Diese Flugzeuge sind als einzige in der Lage, schwere sogenannte Bunkerbrecher-Bomben abzuwerfen, die laut Experten nötig sind, um die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo zu treffen. (dpa)
06:15 Uhr
Sonntag, 22. Juni
UN-Chef warnt vor katastrophalen Folgen für die Welt
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sprach von einer «mutigen Entscheidung» des US-Präsidenten. «Ihre mutige Entscheidung, die nuklearen Anlagen Irans mit der gewaltigen und gerechten Macht der Vereinigten Staaten ins Visier zu nehmen, wird die Geschichte verändern», sagte Netanyahu in einer Video-Botschaft. Vor den Angriffen hatte Trump betont, der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atombombe gelangen. Eigentlich war er mit dem Ziel zur Wahl angetreten, die USA nicht in neue Kriege zu führen.
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich nach den US-Angriffen «zutiefst beunruhigt» und warnte vor katastrophalen Folgen für die Welt. «In dieser gefährlichen Stunde ist es von entscheidender Bedeutung, eine Spirale des Chaos zu vermeiden», sagte Guterres in der Nacht. Die Mitgliedsstaaten seien aufgefordert, ihren Verpflichtungen aus der UN-Charta nachzukommen. «Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorne ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist der Frieden», sagte Guterres. (dpa)
06:04 Uhr
Sonntag, 22. Juni
USA greifen Irans Atomanlagen an
Die USA haben an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und nach Angaben von US-Präsident Donald Trump Atomanlagen attackiert. Irans «entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung» seien komplett zerstört, sagte Trump im Weissen Haus. Bombardiert worden seien die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo sowie die Standorte Natans und Isfahan. Iran müsse sich jetzt für den Weg des Friedens entscheiden, sonst würden künftige Attacken viel grösser, drohte Trump.
Ob die Islamische Republik ungeachtet dieser scharfen Drohung Vergeltung gegen US-Stützpunkte in der Region üben wird, bleibt abzuwarten. «Wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir die anderen Ziele mit Präzision, Schnelligkeit und Geschick angreifen, die meisten von ihnen können in wenigen Minuten ausgeschaltet werden», warnte Trump die Führung in Teheran. Das Ziel der USA sei die Zerstörung der iranischen Kapazitäten zur Anreicherung gewesen und die Beendigung der nuklearen Bedrohung durch den «weltweit grössten staatlichen Sponsor des Terrors», erklärte Trump. Auf den Stützpunkten des US-Militärs in der Region - etwa im Irak, in Katar oder in Kuwait - sind US-Medien zufolge insgesamt gut 40.000 Soldaten stationiert. (dpa)
22:14 Uhr
Samstag, 21. Juni
Israels Militärsprecher: Drei iranische Kampfjets zerstört
Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe im Zentraliran sind nach Angaben eines Militärsprechers auch iranische Kampfjets am Boden attackiert worden. Militärsprecher Effie Defrin sagte am Abend, drei Kampfflugzeuge vom Typ F-14 seien zerstört worden.
Weiter sagte Defrin, nach den israelischen Angriffen der vergangenen Tage seien die iranischen Raketenabschusskapazitäten mittlerweile stark beeinträchtigt. «Wir greifen jedes Element der Raketenproduktionskette an und hindern das iranische Militär daran, seine strategischen Fähigkeiten auszubauen», sagte er. «Die Raketenabschusskapazitäten des iranischen Regimes sind nur noch ein Bruchteil dessen, was sie zu Beginn der Operation waren.»
Als grossen Erfolg wertete er, dass in der auslaufenden Woche die meisten der rund 1.000 vom Iran gegen Israel gestarteten Drohnen abgefangen worden seien. (dpa)
19:00 Uhr
Samstag, 21. Juni
Chamenei trifft Vorbereitungen für Nachfolge
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat Berichten zufolge Vorkehrungen im Falle eines Attentats auf ihn getroffen. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf nicht näher benannte iranische Funktionäre, dass Irans religiöses und weltliches Oberhaupt drei mögliche Nachfolger benannt habe, sollte er von Israel getötet werden.
Die «New York Times» berichtet, Chamenei halte sich in einem Bunker auf, meide elektronische Kommunikationsmittel und kommuniziere mit seinen Kommandeuren über einen vertrauten Assistenten. Sein genauer Aufenthaltsort ist unklar. In den vergangenen Tagen richtete er in unregelmässigen Abständen Botschaften an die Bevölkerung und erneuerte seine Drohungen gegen Israel. (dpa)
17:56 Uhr
Samstag, 21. Juni
Iran beginnt neuen Drohnenangriff auf Israel
Der Iran hat nach eigenen Angaben einen neuen Angriff mit Drohnen auf Israel begonnen. Im Einsatz seien Dutzende sogenannte Kamikazedrohnen der regulären Streitkräfte, teilte der staatliche Rundfunk mit. Nach Darstellung der iranischen Armee handelte es sich um zwei Angriffswellen. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung. (dpa)
16:08 Uhr
Samstag, 21. Juni
Macron will Atomverhandlungen mit Iran beschleunigen
Nach Gesprächen über eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts mit dem Iran hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt, die Verhandlungen weiter vorantreiben zu wollen. Das erklärte Macron auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem iranischen Amtskollegen Massud Peseschkian. Macron schrieb, er sei überzeugt, dass es einen Weg gebe, den Krieg zu beenden. «Um das zu erreichen, werden wir die von Frankreich und seinen europäischen Partnern geführten Verhandlungen mit dem Iran beschleunigen.»
Peseschkian habe ihn angerufen, erklärte der französische Präsident in dem Post. Macron habe in dem Telefonat seine «tiefe Besorgnis» über das iranische Atomprogramm zum Ausdruck gebracht. «Der Iran darf niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen, und es liegt am Iran, umfassende Garantien dafür zu geben, dass seine Absichten friedlich sind», betonte er. Der Iran bestätigte das Gespräch zunächst nicht. (dpa)
15:27 Uhr
Samstag, 21. Juni
Moderate Kräfte im Iran wollen Chamenei zum Umdenken bewegen
Moderate Politiker im Iran wollen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei angesichts des Krieges mit Israel dazu bewegen, der US-Forderung nach einem Stopp der Urananreicherung nachzugeben. In einem Brief wollen führende Vertreter der Reformbewegung ein Einlenken Chameneis erzielen, um die Zukunft der Islamischen Republik zu sichern und den Frieden wiederherzustellen. Initiiert wurde der Vorstoss nach Informationen aus Teheran unter anderem von Ex-Präsident Mohammed Chatami und dem früheren Aussenminister Mohammed-Dschawad Sarif.
Die Politiker des Reformlagers im Iran befürworten Verhandlungen mit dem Westen. Sarif hatte bereits vor zehn Jahren das Wiener Atomabkommen für den Iran mitverhandelt, das US-Präsident Donald Trump 2018 einseitig aufkündigte. Die Anhänger der Reformbewegung setzen auf den Erhalt des Status quo der Islamischen Republik und streben Veränderungen innerhalb des bestehenden politischen Systems an. (dpa)
13:42 Uhr
Samstag, 21. Juni
Internetverbindung im Iran zum Teil wiederhergestellt
Im Iran ist der Internetzugang zum Teil wiederhergestellt worden. Iranerinnen und Iraner berichteten am Samstag in den sozialen Medien davon, per FaceTime oder WhatsApp Kontakt zu Angehörigen aufgenommen zu haben. Erstmals seit Tagen hatten Landsleute die Gelegenheit, Freunde und Familie anzurufen. Die eng mit der iranischen Regierung verbundene Nachrichtenagentur Tasnim meldete unter Berufung auf den Informationsminister, der Zugang zum «internationalen» Internet sollte bis 20.00 Uhr Ortszeit im Iran wiederhergestellt sein.
Die iranischen Behörden hatten in dieser Woche die Telefon- und Internetverbindungen für die Menschen im Land gekappt und das mit angeblichen Bedrohungen für die Cybersicherheit durch Israel begründet. Dadurch hatten iranische Zivilisten keine Ahnung, wo und wann mit neuen Angriffen Israels zu rechnen sei - obwohl das israelische Militär in der iranischen Landessprache über seine Online-Kanäle Warnungen herausgab. Nach dem Einschlag von Raketen wussten Iranerinnen und Iraner wegen des fehlenden Internetzugangs stunden- oder tagelang nicht, ob ihre Angehörigen überlebt hatten. (dpa)
12:42 Uhr
Samstag, 21. Juni
Türkischer Aussenminister: «Israelisches Problem» im Nahen Osten
Der türkische Aussenminister Hakan Fidan hat islamische Länder zur Solidarität mit dem Iran aufgerufen. Fidan sprach am Samstag bei einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul von einer «andauernden Aggression und Besatzungspolitik» Israels, die deutlich machten, dass «ein israelisches Problem», wie er es nannte, in der Region vorliege. Auf dieses müsse man eingehen. Das israelische Vorgehen könne breitere Instabilität in der Region verursachen, sagte Fidan. (dpa)
12:41 Uhr
Samstag, 21. Juni
Araghtschi: US-Eingreifen in Krieg wäre «sehr gefährlich»
Der Iran hat die USA vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg mit Israel gewarnt. Es wäre «sehr bedauerlich» und für alle «sehr gefährlich», sollten die USA sich «der Aggression» anschliessen, sagte Irans Aussenminister Abbas Araghtschi am Rande des Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) vor Reportern in der türkischen Metropole Istanbul. Das berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira. Teheran sei «leider» zu dem Schluss gekommen, dass die USA von Anfang an an der Aggression beteiligt gewesen seien, sagte er demnach weiter. Die US-Regierung würde das zwar zurückweisen, aber der Iran habe viele Hinweise, dass Washington vom ersten Tag an beteiligt gewesen sei.
Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung, beteiligt sich bislang aber nicht an den Angriffen auf den Iran, wie in Washington betont wird. Trump will diplomatischen Bemühungen eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge noch rund zwei Wochen Zeit geben, bevor er eine Entscheidung über eine mögliche Kriegsbeteiligung der USA trifft. Araghtschi betonte in Istanbul ein weiteres Mal, dass mögliche Gespräche nur stattfinden könnten, wenn die israelischen Angriffe gestoppt würden. (dpa)
12:39 Uhr
Samstag, 21. Juni
UN-Flüchtlingshilfswerk fordert Deeskalation
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat zur Deeskalation im Krieg zwischen Israel und dem Iran aufgerufen und auf Auswirkungen der Kämpfe verwiesen. Einige Menschen aus der Hauptstadt Teheran und anderen Teilen des Irans seien in Nachbarländer gegangen, berichtete die Behörde am Samstag. Zudem hätten Menschen in Israel wegen Angriffen Zuflucht in anderen Gegenden des Landes oder im Ausland gesucht.
Das UNHCR rief Länder im Nahen Osten auf, Menschen Zuflucht zu gewähren. Zudem drang es darauf, den Zugang zu humanitärer Hilfe zu ermöglichen. «Diese Region hat bereits mehr als genug Krieg, Verlust und Vertreibung erlebt - wir können nicht zulassen, dass sich eine weitere Flüchtlingskrise entwickelt», teilte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, mit. «Genau jetzt ist die Zeit für Deeskalation. Wenn Menschen einmal zur Flucht gezwungen sind, gibt es keinen schnellen Weg zurück», warnte er. (dpa)
12:38 Uhr
Samstag, 21. Juni
Iranischer Aussenminister warnt vor Beteiligung der USA an Krieg
Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi hat die USA vor einer Verwicklung in den Krieg zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Es wäre «sehr, sehr gefährlich für jeden», sollten die Vereinigten Staaten aktiv werden, sagte Araghtschi am Samstag in Istanbul auf der Heimreise von Verhandlungen in Genf. In der Schweiz hatte er sich mit den Aussenministern Grossbritanniens, Frankreichs und Deutschlands sowie der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas getroffen. Eine Beteiligung des US-Militärs «wäre sehr bedauernswert», ergänzte der Iraner. (dpa)
12:37 Uhr
Samstag, 21. Juni
Vorwurf der Spionage für Israel: 22 Festnahmen im Iran
In der iranischen Provinz Ghom sind 22 Menschen unter dem Verdacht festgenommen worden, Verbindungen zu israelischen Geheimdiensten zu unterhalten. Das berichtete die regierungsnahe Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf die dortige Geheimdienstpolizei. Die Beschuldigten stünden im Verdacht, mit den Spionagediensten des «zionistischen Regimes» in Kontakt gestanden zu haben, so die Behörde laut Insa.
Ausserdem werde ihnen die «Verunsicherung der öffentlichen Meinung» sowie die «Unterstützung des kriminellen Regimes (Israel)» vorgeworfen. Einzelheiten zu den konkreten Vorwürfen oder zu den Identitäten der Festgenommenen wurden nicht veröffentlicht. Die iranischen Behörden haben inmitten des Krieges mit Israel eine Verhaftungswelle eingeleitet. Iranische Medien berichteten über Dutzende Festnahmen landesweit in den vergangenen Tagen. (dpa)
12:35 Uhr
Samstag, 21. Juni
Chamenei-Berater droht IAEA-Chef
Ein ranghoher Berater des iranischen Staatsoberhaupts Ali Chamenei hat dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, gedroht. Grossi werde «zahlen» müssen, sobald der Krieg zwischen dem Iran und Israel vorbei sei, teilte Berater Ali Laridschani am Samstag in den sozialen Medien mit. Viele iranische Regierungsvertreter machen Grossi für den überraschenden Angriff Israels auf den Iran von vergangener Woche verantwortlich, weil der Behördenchef widersprüchliche Angaben zum Status des iranischen Atomprogramms gemacht habe. (AP)
12:33 Uhr
Samstag, 21. Juni
Israels Armee bestätigt Angriff auf Atom-Einrichtung in Isfahan
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht Angriffe auf eine Atom-Einrichtung in der iranischen Stadt Isfahan geflogen. Ziel der Angriffe seien die Fertigungsanlagen für Uran-Zentrifugen in der Anlage gewesen, teilte ein Militärrepräsentant mit. Bereits am ersten Tag der israelischen Offensive im Iran wurde die Nuklearindustrie in Isfahan angegriffen. Die jüngsten Angriffe sollten der Anlage weiteren Schaden zufügen, hiess es. Nach Angaben des iranischen staatlichen Rundfunks unter Berufung auf einen Sicherheitsbeamten seien infolge des Angriffs in Isfahan keine schädlichen Stoffe ausgetreten.
Der Beamte rief die Bevölkerung auf, sich von der Anlage fernzuhalten. Neben dem Angriff auf Isfahan habe es auch Angriffe auf andere Gebiete in Zentraliran gegeben. Es wurden keine Todesopfer gemeldet. Mehrere wichtige Bestandteile des iranischen Atomprogramms sind in Isfahan angesiedelt. Nach Angaben des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, wurden bislang vier Gebäude beschädigt. Darunter waren ein Chemielabor, eine Anlage zur Bearbeitung von Uran-Erz, eine Fabrik zur Herstellung von Reaktor-Brennstoff sowie ebenfalls eine im Bau befindliche Anlage zur Herstellung von Uranmetall. (dpa)
10:09 Uhr
Samstag, 21. Juni
Israel: Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden im Iran getötet
Die israelische Armee hat nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz einen Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in der iranischen Stadt Ghom getötet. Es handele sich dabei um den Anführer des Palästina-Korps der Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, Said Izadi, hiess es in einer Mitteilung von Katz. Er soll demnach die islamistische Hamas während des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 finanziert und bewaffnet haben. Katz bezeichnete den Angriff als «grossen Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe».
Nach den Worten von Katz handelte es sich um einen Angriff auf Izadis Wohnung mitten in Ghom. «Der lange Arm Israels wird alle seine Feinde erreichen», so Katz. Die Al-Kuds-Brigaden der Revolutionsgarden sind dem obersten iranischen Führer, Ajatollah Ali Chamenei, unterstellt, dem die Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte Wort gibt. Ihre offizielle Aufgabe ist es, die Iran nahestehenden politische Gruppen im Ausland zu unterstützen und dort verdeckte Operationen im Auftrag der Revolutionsgarden auszuführen. (dpa)
10:05 Uhr
Samstag, 21. JUni
Irans Aussenminister zu Gipfel in Istanbul eingetroffen
Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi ist in Istanbul eingetroffen, um an einer Sitzung des Aussenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) teilzunehmen. Das der iranischen Regierung nahestehende Webportal «Iran Nuances» zeigte Bilder seiner Ankunft in der türkischen Metropole. Auf Vorschlag des Irans würden bei dem Treffen insbesondere die israelischen Angriffe auf den Iran im Mittelpunkt stehen, sagte Araghtschi. Er werde am Rande des Gipfels auch Gespräche mit offiziellen Repräsentanten führen, sagte er dem Portal zufolge ohne genauere Details zu nennen.
Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu werden zu dem zweitägigen Gipfel hunderte Teilnehmer erwartet. Darunter seien 43 Minister und auch einige stellvertretende Minister. Unter den Teilnehmern seien auch hochrangiger Vertreter internationaler Organisationen, wie den Vereinten Nationen oder der Arabischen Liga. (dpa)
08:12 Uhr
Samstag, 21. Juni
Israel greift weiter im Libanon an - ein Toter
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Freitag erneut einen Terroristen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon getötet. Der Angriff sei in der Nähe von Baraschit im Süden des Landes erfolgt. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete kurz vor Mitternacht, dass eine Person auf einem Motorrad getroffen worden sei. Das Gesundheitsministerium in Beirut bestätigte, dass eine Person bei einem Drohnenangriff bei Baraschit getötet worden sei. Weitere Details zu dem Opfer wurden nicht genannt. Die Hisbollah äussert sich seit längerem nicht mehr Opferangaben aus ihren eigenen Reihen.
Das israelische Militär gab an, dass die Marine darüber hinaus eine militärische Infrastruktur der Hisbollah im Süden des Landes angegriffen zu haben. Es soll sich um eine Stellung der Elite-Einheit der Schiitenmiliz gehandelt haben. (dpa)
06:08 Uhr
Freitag, 21. Juni
Iran: Angriff auf Ghom, Explosion in Isfahan
Bei einem israelischen Angriff auf die iranische Stadt Ghom ist nach Angaben staatsnaher Medien mindestens eine 16-jährige Person getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete das der iranischen Regierung nahestehende Onlineportal «Iran Nuances». Bei dem Angriff sei ein Wohngebäude getroffen worden.
Ghom liegt rund 50 Kilometer nördlich der Uran-Anreicherungsanlage in Fordo. Die Anlage gilt als das wichtigste Ziel Israels in dem aktuellen Krieg. Nach Angaben von «Iran Nuances» kam es auch in der zentraliranischen Stadt Isfahan zu einer Explosion. Die Luftabwehr sei dort aktiviert worden. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. In Isfahan liegt ein wichtiges Atomforschungszentrum. (dpa)
06:10 Uhr
Samstag, 21. Juni
Druck auf Iran wächst - Diplomatische Lösung noch möglich?
Im Krieg zwischen Israel und dem Iran erscheint eine diplomatische Lösung zunehmend ungewiss. In der Nacht lieferten sich die Erzfeinde erneute Angriffe. Trotz wachsenden Drucks auch angesichts eines möglichen Kriegseintritts der USA an der Seite Israels lehnt der Iran nach den Worten von Aussenminister Abbas Araghtschi Verhandlungen ab, solange Israels Angriffe andauerten. Israels Führung zeigt jedoch keine Anzeichen, die vor einer Woche begonnene Militärkampagne im Iran einzustellen. «Wir müssen uns auf einen länger dauernden Einsatz einstellen», sagte Israels Generalstabschef Ejal Zamir. «Wir haben den komplexesten Einsatz unserer Geschichte begonnen.»
Israel schätzt, dass seine Angriffe im Iran die Entwicklung einer Atombombe durch die Islamische Republik um Jahre verzögert haben. «Ich glaube, laut den Einschätzungen, die wir hören, haben wir die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert», sagte der israelische Aussenminister Gideon Saar in einem «Bild»-Interview. Israel habe viel erreicht, werde aber «nicht aufhören, bis wir alles getan haben, was möglich ist, um diese Bedrohung zu beseitigen», sagte Saar.
In einem anderen Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK sagte er: «Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird. Der Iran hat versucht, den Weg Nordkoreas einzuschlagen, weil er glaubt, dass die Sicherheit seines Regimes durch Atomwaffen gewährleistet wird. Aber wir werden das im Iran nicht zulassen». Auf die Frage von NHK, ob Israel bereit sei, eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran zu akzeptieren, sagte Saar: «Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine (diplomatische) Lösung anstrebt. Der Iran versucht, die internationale Gemeinschaft zu täuschen».
US-Präsident Donald Trump hält die jüngsten Vermittlungsbemühungen der Europäer für nicht zielführend. «Der Iran will nicht mit Europa sprechen. Sie wollen mit uns sprechen. Europa kann dabei nicht helfen», sagte Trump auf die Frage eines Journalisten, ob die Gespräche der Europäer hilfreich gewesen seien. Es gebe aktuell Kontakte der USA mit dem Iran, und man werde sehen, was passiere.
Die Aussenminister von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien hatten sich am Freitag in Genf mit ihrem iranischen Kollegen Araghtschi getroffen. Die Europäer und auch Teheran wollen die Gespräche fortsetzen.
Trump: Israel «gewinnt» den Krieg aktuell
Araghtschi betonte allerdings: «Solange die Angriffe Israels andauern, werden wir mit keiner Partei verhandeln.» Zu einer Forderung aus Teheran, wonach es vor Verhandlungen eine Waffenruhe bräuchte, sagte Trump, es sei schwierig, das von Israel zu verlangen, weil Israel in dem Krieg aktuell gewinne. Eine solche Forderung wäre einfacher, wenn die eine Seite nicht die Oberhand hätte. Trump will diplomatischen Bemühungen eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge noch rund zwei Wochen Zeit geben, bevor er eine Entscheidung über eine mögliche Kriegsbeteiligung der USA trifft. Auf dem Weg in sein Wochenende sagte Trump vor Journalisten am Freitag am Flughafen in Morristown im Bundesstaat New Jersey, «zwei Wochen sind das Maximum».
Iran: Wissen nicht, ob wir USA noch vertrauen können
In einem Gespräch mit dem US-Sender NBC News in Genf zweifelte Irans Aussenminister daran, dass Washington an diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges interessiert ist. Araghtschi äusserte den Verdacht, dass die USA vorherige Verhandlungen mit der Islamischen Republik nur als Deckmantel für Israels Offensive nutzten. «Sie hatten vielleicht diesen Plan im Kopf und brauchten die Verhandlungen nur, um ihn zu verschleiern», sagte Araghtschi. «Wir wissen nicht, wie wir ihnen noch vertrauen können. Was sie getan haben, war in Wirklichkeit ein Verrat an der Diplomatie», sagte er.
Erneute Angriffe
Die israelische Luftwaffe griff unterdessen erneut Ziele im mehr als 1000 Kilometer entfernten Iran an. Man habe mit einer Serie an Attacken gegen Raketenlager und Abschusseinrichtungen im Landesinneren des Irans begonnen, gab die Armee in der Nacht bekannt. Kurz zuvor hatte der Iran seinerseits Israel mit Raketen angegriffen, die jedoch anscheinend abgefangen werden konnten. Es gab keine Berichte über Einschläge. Trümmer einer abgefangenen Rakete verursachten Medien zufolge zwar ein Feuer auf dem Dach eines Wohnhauses, Schäden in Wohnungen gebe es aber wohl nicht. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte das Militär mit.
Am Vortag waren bei einem iranischen Raketenbeschuss in der israelischen Mittelmeerstadt Haifa laut dem Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer. (dpa)
20:50 Uhr
Freitag, 20. Juni
Palästinenser melden wieder Dutzende Tote nahe Hilfszentren
Das israelische Militär hat nach palästinensischen Angaben erneut Dutzende Palästinenser in der Nähe von Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen getötet. Im Zentrum des Gebiets seien 23 Menschen ums Leben gekommen, die dort auf Hilfsgüter der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gewartet hätten, hiess es aus medizinischen Kreisen des Küstengebiets. Palästinensische Angaben dazu, wie genau die Menschen getötet wurden, gab es zunächst keine.
Zudem sollen laut medizinischen Kreisen mindestens elf Menschen durch israelischen Beschuss in der Nähe einer GHF-Verteilstelle in Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden sein. Auch sie hätten auf Lebensmittel gewartet.
Israels Armee teilte auf Anfrage zu dem Vorfall im Zentrum des Gazastreifens mit, in der Nacht habe sich dort eine Gruppe in der Nähe von israelischen Soldaten versammelt. «Einer ersten Untersuchung zufolge witterten die Truppen eine Bedrohung und gaben Warnschüsse ab. Trotz wiederholter Warnungen und Warnschüsse rückten mehrere Verdächtige weiter auf die Truppen zu», hiess es in einer Mitteilung. Ein Fluggerät habe die Verdächtigen daraufhin angegriffen und getötet. Der Vorfall werde derzeit geprüft, so die Armee. Zu dem zweiten Vorfall sagte die israelische Armee, dieser sei ihr nicht bekannt.
Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
18:16 Uhr
Freitag, 20. Juni
Atom-Behörde: Verunreinigung in iranischer Anlage
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA berichtet von akuter Gefahr von Strahlung und chemischen Substanzen in der iranischen Atomanlage Natans. Zwar liege die Strahlung im Aussenbereich des Gebäudekomplexes im normalen Bereich, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. «Innerhalb der Anlage Natans kommt es jedoch sowohl zu radiologischer als auch zu chemischer Kontamination.»
Es sei möglich, dass Uranisotope in der Anlage verteilt seien, so Grossi weiter. «Die Strahlung besteht hauptsächlich aus Alphateilchen und stellt beim Einatmen oder Verschlucken eine erhebliche Gefahr dar.» Die grösste Gefahr aber gehe von der chemischen Verunreinigung dort aus. Die Anlage war vor einigen Tagen von Israel angegriffen worden.
Grossi warnte das mächtigste UN-Gremium zudem vor Angriffen auf andere Anlagen wie das Atomkraftwerk Buschehr am Persischen Golf. Dort seien Tausende Kilogramm an nuklearem Material gelagert. Ein direkter Angriff würde «zu einer sehr hohen Freisetzung radioaktiver Substanzen in die Umwelt führen», sagte Grossi. «Ebenso könnte ein Einschlag, der die einzigen beiden Stromversorgungsleitungen des Kraftwerks lahmlegt, zum Schmelzen des Reaktorkerns führen.»
Auch im Falle eines Angriffs auf einen Atomforschungsreaktor bei Teheran könnten weitreichende Schutzmassnahmen für Teile der iranischen Hauptstadt nötig werden. (dpa)
16:53 Uhr
Freitag, 20. Juni
Berichte: Israelischer Angriff auf iranische Hafenstadt Buschehr
Israel soll iranischen Berichten zufolge die Hafenstadt Buschehr angegriffen haben. In der Grossstadt am Persischen Golf sei die Luftabwehr aktiviert worden, berichtete das iranische Nachrichtenportal «Ruydad24». Informationen zum Ziel des Angriffs waren zunächst nicht bekannt. In den sozialen Medien berichteten Nutzer über einen Angriff auf eine Luftwaffenbasis am Flughafen in Buschehr. In der Hafenstadt befindet sich das einzige Atomkraftwerk Irans. (dpa)
15:21 Uhr
Freitag, 20. Juni
Israels Armee: Neuer Raketenangriff aus dem Iran
Israels Armee hat einen neuen Raketenangriff aus dem Iran gemeldet. Der Iran habe weitere ballistische Raketen abgefeuert, teilte das israelische Militär mit. Luftabwehrsysteme seien im Einsatz, um die Geschosse abzufangen. In mehreren Gegenden des Landes gab es den Angaben nach Raketenalarm. Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten wurde angewiesen, in Schutzräume zu gehen.
Unbestätigten Berichten zufolge soll es Einschläge gegeben haben, darunter in der Küstenstadt Haifa. Über mögliche Opfer oder Schäden war zunächst nichts bekannt. (dpa)
14:21 Uhr
Freitag, 20. Juni
Schweizer Botschafterin flieht vor den Bomben Israels
Botschafterin Nadine Olivieri Lozano hat den Iran in der Nacht auf Freitag verlassen, zusammen mit den letzten sieben Schweizer Mitarbeitenden. Das gab Aussenminister Ignazio Cassis am Freitag an einer Medienkonferenz in Bern bekannt. Die Diplomatinnen und Diplomaten reisten auf dem Landweg nach Aserbeidschan aus. Von dort werden diese Personen in die Schweiz zurückkehren», sagte Cassis.
Die Botschaft sowie das Gebäude der Sektion Fremde Interessen sind vorübergehend geschlossen, «nur der Hauswart ist noch da». Die 23 lokalen Angestellten verbleiben in Teheran, man stehe mit ihnen in Kontakt, sagte der Aussenminister. Die Schweiz erfüllt die guten Dienste im Rahmen des Schutzmachtmandats für die USA weiterhin.
Eine erste Gruppe der Botschaftsangestellten sowie Angehörige der EDA-Angestellten hatten Teheran bereits am Dienstag verlassen, wie diese Zeitung meldete. Damals teilte das Aussendepartement (EDA) auf Anfrage mit, Botschafterin Olivieri bleibe in der iranischen Hauptstadt: «Der Schweizer Kanal, welcher im Rahmen des Schutzmachtmandats die Interessen der USA im Iran wahrnimmt, ist derzeit aktiv – für beide Seiten und in beide Richtungen.»
Offensichtlich hat sich die Sicherheitslage in der Zwischenzeit weiter verschärft. Dies nicht zuletzt, weil die Schweizer Botschaftsangestellten im gleichen Stadtteil im Norden Teherans wohnen wie manche militärischen und politischen Führer des Mullah-Regimes. Dieses Gebiet ist deshalb stark von israelischen Luftangriffen betroffen.
Hinzu kamen kleinere, antiamerikanische Kundgebungen von Regime-Anhängern in Teheran vor dem Gebäude der Sektion Fremde Interessen, wo die Schweiz konsularische Dienstleistungen im Rahmend es Schutzmachtmandats für die USA erbringt. (sbü.)
14:18 Uhr
Freitag, 20. Juni
Aktivisten: Mehr als 650 Tote im Iran
Eine Woche nach Kriegsbeginn sind im Iran durch israelische Angriffe Aktivisten zufolge mehr als 650 Menschen getötet worden. Nach Angaben des in den USA ansässigen Menschenrechtsnetzwerks HRANA kamen bei den Angriffen 657 Menschen ums Leben, 2.037 wurden verletzt. Die Aktivisten stützen sich bei ihrer Arbeit auf ein dichtes Netz von Informanten und öffentlich zugängliche Quellen. Die Regierung selbst veröffentlicht keine täglichen Zahlen zu Verletzten und Todesopfern.
Den Aktivisten zufolge zählen zu den Todesopfern mindestens 263 Zivilisten und 164 Militärangehörige. 230 weitere Tote sowie rund 1.500 Verletzte wurden bislang nicht näher identifiziert. HRANA berichtete zudem von Angriffen auf zivile Infrastruktur. In der Hauptstadt Teheran sei ein Kinderkrankenhaus von einem Projektil getroffen worden – ohne Verletzte. In der Provinz Ilam wurde ein Feuerwehrgebäude beschädigt. Bei einem israelischen Angriff auf eine Autofabrik im Westen des Landes kam es zu einem Grossbrand mit Opfern. (dpa)
13:12 Uhr
Freitag, 20. Juni
Macron: Diplomaten werden Iran in Genf Verhandlungen anbieten
Die Aussenminister Frankreichs, Deutschlands und Grossbritanniens werden nach Angaben von Präsident Emmanuel Macron in Genf dem Iran Verhandlungen anbieten. Die Diplomaten würden am Freitag ein «umfangreiches, diplomatisches und technisches Verhandlungsangebot» unterbreiten, liess der französische Präsident wissen. Das sei eine Reaktion auf die Gefahr, die das iranische Atomprogramm darstelle.
«Keiner kann ernsthaft glauben, dass dieser Gefahr allein mit dem derzeitigen Einsatz (Israels) begegnet werden kann», sagte Macron. «Warum? Weil es einige Anlagen gibt, die stark geschützt sind und weil heute niemand genau weiss, wo das Uran ist, das auf 60 Prozent angereichert ist. Also müssen wir die Kontrolle über (das iranische Atom-)Programm durch technische Expertise und Verhandlung zurückerlangen.» (dpa)
12:55 Uhr
Freitag, 20. Juni
Katz: Armee soll Angriffe auf staatliche Ziele im Iran verstärken
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, ihre Angriffe im Iran auszuweiten und dabei verstärkt Ziele der Regierung in Teheran ins Visier zu nehmen. Auf diese Weise solle das «Regime» destabilisiert werden, sagte Katz. Staatliche Symbole sollten angegriffen und eine umfassende Evakuierung der Bevölkerung Teherans herbeigeführt werden.
Katz kündigte zudem an, Einrichtungen und Wissenschaftler, die mit dem iranischen Atomprogramm in Verbindung stehen, weiter angreifen zu wollen. Erklärtes Kriegsziel Israels ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu hindern. Katz deutete jedoch bereits mehrfach an, dass Israel noch andere Ziele in dem Krieg mit dem Iran verfolgen könnte. Erst am Donnerstag hatte er dem iranischen Staatschef Chamenei gedroht, dieser könne «nicht weiter existieren». (dpa)
11:41 Uhr
Freitag, 20. Juni
UN arbeiten an Krisenplänen für Iran-Flüchtlinge
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bereitet sich auf grössere Flüchtlingsgruppen aus dem Iran vor. «Wir erstellen Krisenpläne», sagte UNHCR-Chef Filippo Grandi der Deutschen Presse-Agentur. «Wir haben sie noch nicht veröffentlicht, weil wir nicht genügend Informationen haben und weil wir die Entwicklung abwarten. Aber wir planen auf jeden Fall.»
Es gebe bereits unbestätigte Berichte über Ankömmlinge aus dem Iran in Armenien, Aserbaidschan und Turkmenistan, sagte Grandi. «Ich vermute, dass es sich um Menschen aus den Städten handelt, die schnell fliehen können. Sie verfügen über einige Mittel und können der Bedrohung durch Bomben schnell entkommen.» Bislang habe noch kein Land das UNHCR um Hilfe gebeten.
Zudem beherberge der Iran selbst mehr Flüchtlinge als jedes andere Land, sagte Grandi. Dort lebten 3,5 Millionen Menschen aus Afghanistan. Deshalb habe das UNHCR auch ein grosses Büro im Iran. Es sei aber schwierig, sich einen Überblick über die Lage der Flüchtlinge oder intern Vertriebenen zu verschaffen, weil die Kollegen die meiste Zeit vor israelischen Angriffen Zuflucht im Bunker suchen müssten. (dpa)
10:56 Uhr
Freitag, 20. Juni
Irans Aussenminister lehnt Verhandlungen während Angriffen ab
Irans Aussenminister Abbas Araghtschi hat Verhandlungen angesichts der anhaltenden israelischen Angriffe abgelehnt. Solange diese Angriffe nicht aufhörten, gebe es grundsätzlich keinen Raum für Gespräche und Diplomatie, sagte Araghtschi in einem Interview mit dem iranischen Portal SNN. Man sei nicht bereit, mit irgendjemandem zu verhandeln. Es gebe keinen Kontakt mit den Amerikanern. (dpa)