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Ukraine-Newsblog

Alle Meldungen zum Krieg in der Ukraine bis zum 14. August 2025

Seit Ende Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Alle Neuigkeiten und Reaktionen dazu erfahren Sie in unserem Newsblog.

In Alaska treffen sich an diesem Freitag US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin, um über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs zu sprechen.

Nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird sich bei künftigen Verhandlungen über eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg kaum vermeiden lassen, auch über die Zukunft der von Russland kontrollierten ukrainischen Gebiete zu sprechen.

14:07 Uhr

Freitag, 15. August

Was bedeutet «Gebietstausch»? Und was ist die «Kontaktlinie»? Die wichtigsten Begriffe zum Alaska-Gipfel kurz erklärt

Bei den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine fallen immer wieder Begriffe, die von den Konfliktparteien unterschiedlich ausgelegt werden können. Themen, die auch beim Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska eine Rolle spielen dürften, sind etwa Waffenruhe, Gebietsabtretungen und Sicherheitsgarantien. Eine Auswahl:

Frontlinie, Kampflinie, Kontaktlinie

Die Frontlinie, an der die Kampfhandlungen zwischen ukrainischen und russischen Truppen laufen, ist mehr als 1.200 Kilometer lang. Sollte es zu einer Waffenruhe kommen, stellt sich auch die Frage, wie diese auf einer solch langen Linie überwacht werden kann. Kanzler Friedrich Merz (CDU) hatte von einer Kontaktlinie gesprochen, von der aus im Fall eines neuen Einfrierens des Konflikts auch die Verhandlungen über territoriale Fragen ausgehen soll. Der Begriff der Kontaktlinie kann unter Umständen noch mehr umfassen als die Kampflinie - nämlich die Stellen, an denen sich zwar verfeindete Kräfte gegenüberstehen, aber an denen nicht gekämpft wird.

Gebietsverzicht und «Gebietstausch»

Trump hatte im Vorfeld des Gipfels von einem möglichen «Gebietstausch» gesprochen und wohl gemeint, dass Russland sich aus einigen besetzten Teilen der Ukraine zurückzieht, um wiederum andere Gebiete, wo Kiew noch die Kontrolle hat, zu übernehmen. Aus Russland gibt es nur den Vorschlag, dass die Ukraine sich komplett aus dem Gebiet Donezk zurückziehen soll, in dem Moskau bereits zwei Drittel der Fläche kontrolliert; im Gegenzug würden die Kämpfe eingestellt. In jedem Fall wäre das ein Gebietsverzicht für die Ukraine, den der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski kategorisch abgelehnt hat. Zu tauschen gibt es aus Sicht der Ukraine nichts, weil das Land die zeitweise kontrollierten Teile der westrussischen Region Kursk wieder verloren hat.

«de facto» und «de jure»

Laut Nato-Generalsekretär Mark Rutte muss in territorialen Fragen zwischen einer «de facto» und einer «de jure» Anerkennung von Gebieten unterschieden werden. Russland könnte also faktisch bestimmte Gebiete kontrollieren, ohne dass EU-Staaten oder die Ukraine diese Gebiete als russisches Staatsgebiet anerkennen würden. Zudem würde ein Verzicht der Ukraine auf Territorien eine Änderung der ukrainischen Verfassung voraussetzen, die in Kriegszeiten nicht erlaubt ist und auch sonst nicht durchsetzbar wäre. Die Ukraine und die Europäer haben Trump aufgefordert, mit Putin beim Gipfel gar nicht erst über territoriale Fragen zu sprechen.

Sicherheitsgarantien

Mit sogenannten Sicherheitsgarantien geben Staaten oder internationale Organisationen einem Land verbindliche Zusagen, um dessen Schutz zu gewährleisten und vor externen Bedrohungen zu schützen. So sollen Sicherheitsgarantien für die Ukraine etwa Russland von weiteren Angriffen auf das Land abschrecken. Wie sie aussehen sollen, ist aber bisher unklar. Denkbar könnte etwa eine Beistandsklausel sein, wie die Nato-Staaten sie untereinander haben. Deutschland und weitere europäische Länder haben der Ukraine bereits standhafte Unterstützung zugesichert. Europäische Truppen etwa in der Ukraine lehnt Russland kategorisch ab.

Waffenruhe

Das Völkerrecht unterscheidet zwischen einer (meist vorübergehenden) Waffenruhe (Feuerpause) und einem vertraglich vereinbarten Waffenstillstand. Nach einer Waffenruhe kann die Wiederaufnahme der Kämpfe folgen. Sie kann aber auch verlängert werden und in einen vertraglich vereinbarten Waffenstillstand übergehen. (dpa)

13:37 Uhr

Freitag, 15. August

Trump-Putin-Gipfel in Alaska: Lawrow kommt im UdSSR-Pulli

Das Ukraine-Treffen in Alaska zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin beginnt mit einer Provokation: Russlands Aussenminister Sergej Lawrow trägt bei seiner Ankunft in Anchorage einen Pulli mit dem Schriftzug CCCP - auf deutsch: UdSSR. Ein Affront gegenüber der Ukraine und der übrigen ehemaligen Sowjet-Staaten.

Nach den Worten des Aussenministers kommt Russland mit einer klaren Position zum Gipfeltreffen mit den USA nach Alaska. Er wolle keinen Ergebnissen vorgreifen, sagte Lawrow bei der Ankunft in Anchorage dem staatlichen russischen Fernsehsender Rossija-24. «Wir wissen, dass wir Argumente haben, eine klare und verständliche Position. Wir werden sie darlegen.»

Vieles für das Treffen der Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump in dem nördlichen US-Bundesstaat sei beim Besuch des US-Unterhändlers Steve Witkoff in Moskau vergangene Woche vorbereitet worden. Man hoffe darauf, diese «nützliche Unterhaltung» fortzusetzen, sagte Lawrow.

Trump will bei dem Treffen über eine Waffenruhe in der Ukraine und ein Ende des Krieges sprechen. Putin, auf dessen Befehl Russland die Ukraine angegriffen hat, lässt bislang kein Einlenken erkennen. Wegen der Zeitverschiebung beginnt der Gipfel erst am späten Freitagabend Schweizer Zeit. (fho/dpa)

10:41 Uhr

Freitag, 15. August

Ukraine attackiert erneut russische Ölindustrie

Die ukrainische Armee hat in der Nacht vor dem amerikanisch-russischen Gipfeltreffen erneut die strategisch wichtige Ölindustrie Russlands mit Kampfdrohnen angegriffen. Russische und ukrainische Telegramkanäle berichteten von einem grossen Brand in der Ölraffinerie von Sysran im Gebiet Samara an der Wolga.

Der Gouverneur der russischen Region, Wjatscheslaw Fedorischtschew, bestätigte indes nur allgemein, dass das Gebiet Samara angegriffen worden sei. «Nach vorläufigen Angaben wurden 13 feindliche Drohnen abgeschossen», schrieb er auf Telegram. Sysran liegt etwa 800 Kilometer von der Ukraine entfernt. (dpa)

20:45 Uhr

Donnerstag, 14. August

Trump: Europäer könnten bei zweitem Putin-Treffen dabei sein

US-Präsident Donald Trump bringt eine Teilnahme europäischer Staats- und Regierungschefs an einem potenziellen zweiten Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin ins Gespräch. Trump betont seit Tagen, dass er den Gipfel mit Putin am Freitag in Alaska vor allem als Vorstufe zu einer zweiten Begegnung betrachte, an der auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski teilnehmen solle. Jetzt sagte Trump bei einem Auftritt im Weissen Haus: «Vielleicht holen wir auch einige europäische Führungspersonen dazu. Vielleicht auch nicht.»

Im Mittelpunkt des Treffens mit Putin wird der seit Februar 2022 laufende russische Angriffskrieg in der Ukraine stehen. Trump hatte im Wahlkampf behauptet, er werde den Krieg schnell beenden. Er denke, Putin und Selenski würden Frieden schliessen, sagte er nun.

Trump wich der Frage aus, ob er Putin in Verhandlungen den Zugang zu für die Elektronikbranche wichtigen seltenen Erden anbieten könnte. Auf die Frage, ob er einer Reduzierung von Nato-Truppen in Europa zustimmen würde, um Russland entgegenzukommen, sagte Trump, ein solcher Vorschlag sei ihm bisher nicht vorgelegt worden. «Und ich werde darüber für später nachdenken.» (dpa)

18:35 Uhr

Donnerstag, 14. August

Reporter ohne Grenzen in Russland unerwünscht

Das russische Justizministerium hat die internationale Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontières/RSF) für unerwünscht erklärt. Das Ministerium in Moskau veröffentlichte die Einstufung auf seiner Webseite. Die Aufnahme in das Register kommt einem Verbot in Russland gleich; russische Organisationen oder Privatpersonen dürfen keine Beziehungen zu unerwünschten Organisationen unterhalten.

Bislang hat Russland mehr als 250 ausländische Organisationen für unerwünscht erklärt, die meisten aus den EU-Staaten, den USA und der Ukraine. Reporter ohne Grenzen, gegründet 1985, setzt sich weltweit für Pressefreiheit ein und kümmert sich um inhaftierte Journalistinnen und Journalisten. Von der Zentrale in Paris gab es bislang keine Reaktion.

RSF erstellt jedes Jahr einen Index der Pressefreiheit. Russland gehört demnach auch 2025 zu den Staaten, in denen die Presse am wenigsten frei ist, und liegt auf Platz 171 von 180 Ländern. (dpa)

17:35 Uhr

Donnerstag, 14. August

Kreml: Beim Gipfel keine gemeinsame Erklärung geplant

Bei dem Gipfel von Kremlchef Wladimir Putin mit US-Präsident Donald Trump ist nach offiziellen Angaben aus Moskau keine gemeinsame Erklärung geplant. «Nein, es ist nichts zu erwarten, es wurde nichts vorbereitet, und es ist unwahrscheinlich, dass es irgendein Dokument geben wird», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge vor dem Treffen.

«Angesichts der Tatsache, dass es eine gemeinsame Pressekonferenz geben wird, wird der Präsident natürlich den Kreis der Vereinbarungen und Absprachen umreissen, die erreicht werden können», sagte Peskow vor dem Gipfel an diesem Freitag im US-Bundesstaat Alaska.

Er wäre aus seiner Sicht ein Fehler, jetzt schon zu versuchen, die Ergebnisse des Treffens vorwegzunehmen. Der Gipfel sei in kürzester Zeit vorbereitet worden. Trump habe eine äusserst ungewöhnliche Herangehensweise an die schwierigsten Fragen – und dafür gebe es in Moskau und bei Kremlchef Putin persönlich hohe Wertschätzung, sagte Peskow dem russischen Staatsfernsehen.

Die Sichtweise der Ukraine solle dann «bei folgenden Etappen» berücksichtigt werden, sagte Peskow. «Gegenwärtig geht es um ein russisch-amerikanisches Treffen auf höchster Ebene», sagte er. Zuvor hatte Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow gesagt, dass vor allem um eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt gehe bei dem Gipfel, aber auch um Fragen des bilateralen Verhältnisses.

Treffen auf Luftwaffenbasis

Das Treffen auf einer Luftwaffenbasis nahe der Stadt Anchorage ist das erste, seit Russland 2022 seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Trump hofft, ein Ende des Kriegs zu erreichen, wobei Putin bislang kein Einlenken erkennen lässt.

In der Nähe der Militärbasis, wo der Gipfel läuft, sind auf einem Gedenkfriedhof neun sowjetische Piloten, zwei Soldaten und zwei Zivilisten begraben, die zwischen 1942 und 1945 beim Transport von Flugzeugen aus den USA in die Sowjetunion im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes ums Leben kamen. «Das Treffen findet also in der Nähe eines historisch bedeutsamen Ortes statt, der an die Kampfbrüderschaft der Völker unserer Länder erinnert», sagte Uschakow. «Dies ist besonders symbolträchtig im Jahr des 80. Jahrestags des Sieges über Nazi-Deutschland und das militaristische Japan.» (dpa)

17:02 Uhr

Donnerstag, 14. August

Trump: 25 Prozent Risiko, dass Putin-Treffen nichts bringt

US-Präsident Donald Trump schliesst nicht aus, dass sein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin ergebnislos bleibt. Er sehe dafür eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, sagte Trump dem Sender Fox News Radio auf die Frage, ob er sich ein Scheitern bei dem Gipfel vorstellen könne.

Zugleich bekräftigte Trump, dass er das erste Gespräch in Alaska am Freitag vor allem als Vorbereitung für ein zweites Treffen betrachte. «Das zweite Treffen wird sehr, sehr wichtig sein - denn das wird das Treffen sein, bei dem sie einen Deal machen», sagte er.

Harte Konsequenzen? «Oh, sicher.»

Zugleich deutete Trump an, dass er sich bei einem Misserfolg anderen Dingen zuwenden könne. «In diesem Fall werde ich das Land führen, und wir haben Amerika bereits grossartig gemacht.» Auf die Frage, ob Russland dann mit Konsequenzen wie Sanktionen rechnen müsse, sagte Trump nur knapp: «Oh, sicher.» Danach betonte er gleich, dass die USA keine Soldaten in der Ukraine verloren hätten.

Am Vortag hatte Trump Putin mit «sehr schwerwiegenden Konsequenzen» gedroht, wenn er sich einem Ende Kampfhandlungen nach dem Treffen verweigere.

Der US-Präsident zeigte sich allerdings überzeugt, dass Putin nach Alaska komme, weil er einen Deal eingehen wolle. Er werde sehr schnell herausfinden, ob das so sei, sagte Trump. Das Treffen der beiden Staatschefs ist am Freitag für den späten Abend mitteleuropäischer Zeit angesetzt. (dpa)

16:11 Uhr

Donnerstag, 14. August

Trump und Putin stecken Positionen vor Treffen ab

Die USA und Russland stecken vor dem Gipfeltreffen von Donald Trump und Wladimir Putin ihre Positionen ab. Kremlchef Putin stellte am Vortag der Gespräche in Alaska neue Rüstungskontrollverträge in Aussicht - wenn es denn gelinge, den Ukraine-Konflikt zu lösen. US-Präsident Trump hatte zuvor mit «sehr schwerwiegenden Konsequenzen» für Moskau gedroht, wenn Putin die Kampfhandlungen in der Ukraine nach dem Treffen nicht beenden wolle. Seine Sprecherin Karoline Leavitt sprach zugleich von einem «hochkomplexen und brutalen Krieg», den Trump geerbt habe.

Bei dem Gipfel in Alaska am Freitag will Trump nach eigenen Worten zunächst die Rahmenbedingungen abklären. Zugleich gab er zu, dass er wohl nicht in der Lage sei, Putin von weiteren Angriffen auf die Ukraine abzuhalten. Er strebt ein rasches weiteres Treffen an, bei dem auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski dabei sein soll. Allerdings schränkte Trump ein, dass es ein solches Treffen nur geben könnte, wenn die erste Begegnung gut verlaufe. Der Gipfel soll am Freitag erst am späten Abend mitteleuropäischer Zeit (gegen 21.30 Uhr) beginnen. (dpa)

14:31 Uhr

Donnerstag, 14. August

EU-Kommission: Bald nächstes Sanktionspaket gegen Moskau

Die EU-Kommission hofft darauf, im September über das nächste Paket mit Strafmassnahmen gegen Russland abstimmen zu lassen. «Hoffentlich können wir es nächsten Monat verabschieden», sagte eine Sprecherin der EU-Kommission. Details zum möglichen Inhalt des Pakets nannte sie nicht.

Die Aussenbeauftragte der EU, Kaja Kallas, hatte jüngst nach einer Videokonferenz der EU-Aussenminister angekündigt, dass es ein 19. Paket geben werde. Die EU will es mit den Strafmassnahmen Russland schwieriger machen, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine fortzusetzen.

Sanktionen werden in der EU einstimmig von den Mitgliedsstaaten beschlossen. In der Vergangenheit war es dabei durchaus zu internen Debatten gekommen, etwa weil Ungarn und die Slowakei Strafen gegen Moskau blockiert hatten. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, ist also noch offen. (dpa)

14:27 Uhr

Donnerstag, 14. August

Ukraine und Russland tauschen weitere Gefangene aus

Die Ukraine und Russland haben erneut Gefangene ausgetauscht. «Ein neuer Austausch, 84 Leute», schrieb Präsident Wolodimir Selenski bei Telegram. Es handele sich um Soldaten und Zivilisten. Selenski dankte den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Hilfe bei der Organisation des Austauschs.

Dem ukrainischen Stab für Kriegsgefangenenbelange zufolge war es bereits der 67. Austausch seit Kriegsbeginn. Er wurde vollzogen einen Tag bevor sich US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin zu einem Gipfel im US-Bundesstaat Alaska treffen.

Den Kiewer Angaben zufolge kehrten 33 ukrainische Soldaten und 51 Zivilpersonen zurück. Ein Teil der Gefangenen war in den von Moskau kontrollierten ostukrainischen Separatistenregionen zwischen 2014 und 2022 inhaftiert worden, darunter drei Frauen aus den Gebieten Donezk und Luhansk. Am längsten sass ein Mann den Angaben nach seit 2014 mehr als 4000 Tage im Gefängnis.

Russland bestätigte den Vorgang. Das russische Verteidigungsministerium informierte über die Rückkehr von 84 russischen Kriegsgefangenen. Im Gegenzug seien allerdings 84 ukrainische Soldaten übergeben worden, hiess es. Der Austausch hat demnach an der Grenze zu Belarus stattgefunden. (dpa)

14:18 Uhr

Donnerstag, 14. August

Putin macht vor Treffen Versprechungen

Vor seinem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump hat der russische Staatschef Wladimir Putin neue Rüstungskontrollverträge in Aussicht gestellt - wenn es denn gelinge, den Ukraine-Konflikt zu lösen. Das sagte Putin nach Angaben des Kremls bei einem Vorbereitungstreffen auf die Begegnung mit Trump am Freitag im US-Bundesstaat Alaska.

Die US-Administration unternehme - wie er sagte - «recht energische und aufrichtige Anstrengungen», um die Kämpfe in der Ukraine zu beenden und zu Vereinbarungen zu kommen, die im Interesse aller beteiligten Seiten liegen. Dies könne auch langfristige Bedingungen für Frieden in Europa und der Welt insgesamt schaffen, «wenn wir in den nächsten Phasen zu Vereinbarungen im Bereich der Kontrolle strategischer Offensivwaffen übergehen», sagte der Kremlchef.

Rüstungskontrollverträge gelten nicht mehr

Mit strategischen Offensivwaffen sind interkontinentale Atomwaffen gemeint. Der Bereich der nuklearen Rüstung ist zwischen Russland und den USA fast nicht mehr geregelt, weil Verträge ausgelaufen sind oder aufgekündigt wurden.

Putin führt seit fast dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Trump würde den Krieg gern beenden, wobei unklar ist, wie er den Kremlchef dazu bewegen will. Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte, bei dem Gipfel werde es hauptsächlich um den Ukraine-Konflikt gehen. Es sollten aber auch andere Fragen besprochen werden. (dpa)

14:03 Uhr

Donnerstag, 14. August

Tote nach russischem Beschuss von Gebiet Cherson

Im südukrainischen Gebiet Cherson sind mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. Weitere sechs wurden verletzt, wie die Polizei des Gebiets mitteilte. Die Ortschaften Tschornobajiwka, Stepaniwka und Komyschany sind demnach mittels Mehrfachraketenwerfern beschossen worden. Dabei seien über 70 Wohnhäuser und auch landwirtschaftliche Gebäude beschädigt worden.

Die Ortschaften liegen am Rand der Gebietshauptstadt Cherson auf dem nördlichen Ufer des Stromes Dnipro. Der Fluss bildet an dieser Stelle die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen, es gibt immer wieder gegenseitigen Artilleriebeschuss über den Dnipro hinweg. (dpa)

13:51 Uhr

Donnerstag, 14. August

Putin stellt neue Rüstungskontrollverträge in Aussicht

Vor seinem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump hat der russische Staatschef Wladimir Putin neue Rüstungskontrollverträge in Aussicht gestellt - wenn es denn gelinge, den Ukraine-Konflikt zu lösen. Das sagte Putin nach Angaben des Kremls bei einem Vorbereitungstreffen auf die Begegnung mit Trump am Freitag im US-Bundesstaat Alaska.

Die US-Administration unternehme - wie er sagte - «recht energische und aufrichtige Anstrengungen», um die Kämpfe in der Ukraine zu beenden und zu Vereinbarungen zu kommen, die im Interesse aller beteiligten Seiten liegen. Dies könne auch langfristige Bedingungen für Frieden in Europa und der Welt insgesamt schaffen, «wenn wir in den nächsten Phasen zu Vereinbarungen im Bereich der Kontrolle strategischer Offensivwaffen übergehen», sagte der Kremlchef.

Rüstungskontrollverträge gelten nicht mehr

Mit strategischen Offensivwaffen sind interkontinentale Atomwaffen gemeint. Der Bereich der nuklearen Rüstung ist zwischen Russland und den USA fast nicht mehr geregelt, weil Verträge ausgelaufen sind oder aufgekündigt wurden.

Putin führt seit fast dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Trump würde den Krieg gern beenden, wobei unklar ist, wie er den Kremlchef dazu bewegen will. Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte, bei dem Gipfel werde es hauptsächlich um den Ukraine-Konflikt gehen. Es sollten aber auch andere Fragen besprochen werden. (dpa)

13:12 Uhr

Donnerstag, 14. August

Kreml nennt Zeitpunkt des Treffens von Trump und Putin

Der Kreml hat den Zeitpunkt für den Beginn für die am Freitag erwarteten Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin bekanntgegeben. «Alles beginnt morgen etwa gegen 11.30 Uhr lokaler Zeit (21.30 Uhr MESZ)», teilte der aussenpolitische Berater Putins, Juri Uschakow, gemäss russischen Nachrichtenagenturen mit. Hauptthema werde der russische Krieg in der Ukraine sein.

Nach den Gesprächen ist Uschakow zufolge eine gemeinsame Pressekonferenz von Putin und Trump geplant. Zur russischen Delegation werden neben Uschakow Aussenminister Sergej Lawrow, Verteidigungsminister Andrej Beloussow, Finanzminister Anton Siluanow und der für die US-Verhandlungen zuständige Kirill Dmitrijew gehören.

Am Freitag wird auf der US-Militärbasis Elmendorf-Richardson bei Anchorage ein Gipfeltreffen von Trump und Putin erwartet. Ziel der Gespräche ist vor allem das Erreichen einer Waffenruhe in der von Russland 2022 angegriffenen Ukraine. Kiew wird bei den Verhandlungen jedoch nicht vertreten sein. (dpa)

06:50 Uhr

Donnerstag, 14. August

Noch ein Tag bis zum Alaska-Gipfel: Trump droht Putin

Bangen und Hoffen am Tag vor dem amerikanisch-russischen Gipfel: Zwar sitzen die europäischen Staaten und Vertreter Kiews nicht mit am Tisch, wenn US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin am Freitag in Alaska über den Ukraine-Krieg sprechen. Aber sie haben Trump mit auf den Weg gegeben, was aus ihrer Sicht die Botschaft an Putin sein sollte. Der US-Präsident drohte Putin vorab mit «sehr schwerwiegenden Konsequenzen», falls sich Russlands Staatschef nicht auf ein Ende des von ihm befohlenen Angriffskriegs einlassen sollte.

Trump und Putin bei einem Treffen 2018 in Finnland.
Bild: Alexei Nikolsky / AP

«Der Weg zum Frieden kann nicht ohne die Ukraine festgelegt werden, und Verhandlungen können nur ein Ergebnis bringen, wenn sie während einer Waffenruhe stattfinden», bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Darin seien sich die Unterstützer der Ukraine in der sogenannten Koalition der Willigen einig, schrieb er auf der Plattform X.

Mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nahm Selenskyj von Berlin aus an einer Videoschalte dieses Bündnisses mit etwa 20 Ländern wie Grossbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Australien und Japan teil. Vorangegangen waren eine Schalte führender EU- und Nato-Staaten und der EU-Spitze sowie ein kollektives Telefonat mit Trump.

Merz: Europas Sicherheitsinteressen müssen gewahrt werden

«In Alaska müssen grundlegende europäische und ukrainische Sicherheitsinteressen gewahrt bleiben», verlangte Merz bei einem Auftritt mit Selenski im Kanzleramt. Er sprach mit Blick auf den Gipfel im nördlichsten US-Bundesstaat von «Hoffnung auf Bewegung» und «Hoffnung auf einen Frieden in der Ukraine».

Auch der britische Premierminister Keir Starmer will eine «realistische Chance» auf eine Waffenruhe in dem Krieg erkennen, den Russland mit seinem Überfall auf das Nachbarland vor fast dreieinhalb Jahren begonnen hatte. Trump habe die Vorarbeit für eine solche Kampfpause geleistet, sagte Starmer laut der britischen Nachrichtenagentur PA. Sein Credo: «Wir müssen aktive Diplomatie auf der einen Seite mit militärischer Unterstützung für die Ukraine und Druck auf Russland verbinden.»

Europäer fordern Waffenruhe vor Verhandlungen

Die Europäer und Ukrainer, allen voran Selenski, sind von den Gipfelberatungen ausgeschlossen. Sie befürchten, dass Trump und Putin sich auf Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland verständigen könnten, die Kiew strikt ablehnt.

Zu den Forderungen aus Europa, die Merz auflistete, gehört, dass die Ukraine bei einem Folgetreffen mit am Tisch sitzen muss. Vor Verhandlungen müsse es eine Waffenruhe geben. Wenn über Territorialfragen gesprochen werde, müsse der derzeitige Frontverlauf Ausgangspunkt sein. Eine völkerrechtliche Anerkennung russischer Eroberungen sei ausgeschlossen. Zudem brauche die Ukraine Sicherheitsgarantien und müsse auch eine starke Armee behalten.

Trump droht mit Konsequenzen - und schweigt zu Details

Trump, der sehr auf ein Treffen mit Putin gedrängt hat, drohte dem Kremlchef nun mit ernsten Folgen, falls dieser sich weiterhin einem Kriegsende verweigern sollte. Auf eine Rückfrage, ob er mit den Konsequenzen Zölle meine, ging der US-Präsident nicht ein. Trumps Äusserungen über Putin waren in den vergangenen Monaten schwankend - mal nannte er den Kremlchef vertrauenswürdig, dann wieder kritisierte er ihn. Der US-Präsident hat daraus bislang aber nicht die Konsequenz gezogen, den Druck auf Putin wirklich zu erhöhen.

Trump stellte erneut ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin in Aussicht. Sofern die beiden dies wünschten, könne er auch selbst daran teilnehmen. Allerdings wolle er zunächst abwarten, wie sein Gipfel mit Putin verlaufe - denn ebenso könnte es auch nicht zu einem weiteren Treffen kommen.

Bei dem Gipfel in Alaska will Trump nach eigenen Worten zunächst die Rahmenbedingungen abklären. Zugleich gab er zu, dass er wohl nicht in der Lage sei, Putin von weiteren Angriffen auf die Ukraine abzuhalten.

Russische Kampfdrohnen über der Ukraine

Über den östlichen Teilen der Ukraine herrschte am späten Mittwochabend zeitweise Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe ortete russische Drohnen am Himmel. Ausserdem berichteten ukrainische Warn-Apps von Raketenangriffen auf das Gebiet Tschernihiw nördlich von Kiew. Russland scheint seine nächtlichen Angriffe aber reduziert zu haben, seit das Treffen mit Trump im Raum steht.

Auf russischer Seite stellte gegen Mitternacht Ortszeit der Flughafen Wolgograd den Betrieb aus Sicherheitsgründen ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete - ein Zeichen dafür, dass in der Umgebung ukrainische Drohnen geortet wurden.

USA setzen für Gipfel Sanktionen gegen Russen aus

Der Gipfel zwischen Trump und Putin findet am Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Elmendorf-Richardson statt - unmittelbar vor den Toren von Anchorage, der grössten Stadt in Alaska. Über den Fernen Osten seines Riesenlandes kann Putin direkt in die abgelegene Region fliegen, Russland und die USA sind dort nur durch die Beringstrasse getrennt. Bis ins 19. Jahrhundert gehörte Alaska zu Russland, dann wurde das Gebiet vom Zarenreich an die USA verkauft.

Eigens für den Gipfel setzt die US-Regierung einige Russland-Sanktionen bis zum 20. August aus, wie das Finanzministerium in Washington mitteilte. In den vergangenen Jahren hatten die USA viele Behörden und Unternehmen aus Russland mit Sanktionen belegt. Wären sie in Kraft geblieben, hätte das den Betroffenen die Reise nach Alaska erschwert.

Wegen der Zeitverschiebung fällt das Treffen zwischen Trump und Putin in Europa in die späten Stunden des Freitags. Die Bundesregierung rechnet damit, dass Trump sowohl Selenskyj als auch die wichtigsten europäischen Partner am Freitagabend oder Samstagmorgen über die Ergebnisse unterrichtet. (dpa)

20:59 Uhr

Mittwoch, 13. August

Russland schränkt Anrufe auf WhatsApp und Telegram ein

Russland schränkt zur angeblichen Abwehr von Terroristen und Betrügern Anrufe mit den ausländischen Messengerdiensten WhatsApp und Telegram ein. Die russische Telekommunikationsbehörde Roskomnadsor sprach in einer Mitteilung in Moskau von Einschränkungen bei Sprachanrufen. Allerdings berichteten Nutzer in Russland auf der Störungs-Website Downdetector, dass auch Videoanrufe gestört seien.

Andere Funktionen von WhatsApp und Telegram seien nicht betroffen, teilte Roskomnadsor mit. Doch deren Telefondienste würden genutzt, um russische Bürger «zu betrügen, um Geld zu prellen, sie in Sabotage oder terroristische Aktivitäten zu verwickeln», hiess es. Tatsächlich sind auf den Messengern nicht nur Trickbetrüger aktiv, auch ukrainische Geheimdienste nutzen sie zur Kontaktaufnahme in Russland.

Die Einschränkungen würden zurückgenommen, wenn die ausländischen Messenger-Dienste sich an russische Gesetze hielten, teilte das Digitalministerium in Moskau der staatlichen Agentur zufolge mit.

WhatsApp gehört wie Facebook oder Instagram zum US-Konzern Meta von Mark Zuckerberg und weigert sich, Daten mit russischen Behörden zu teilen. Telegram wurde von dem Russen Pawel Durow entwickelt. Gegen Telegram gibt es in Russland, aber auch in anderen Ländern den Vorwurf, dass der Dienst zu wenig gegen kriminelle Nutzer vorgehe.

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine 2022 baut die Moskauer Führung die Kontrolle über den russischen Teil des Internets immer weiter aus. Ausländische Messengerdienste sollen durch eine einheimische App namens Max ersetzt werden, bei der Kritiker aber einen Zugriff der Behörden auf die Daten fürchten. (dpa)

20:03 Uhr

Mittwoch, 13. August

Trump droht Putin mit «schwerwiegenden Konsequenzen»

US-Präsident Donald Trump hat Kremlchef Wladimir Putin mit «sehr schwerwiegenden Konsequenzen» gedroht, sollte sich dieser nicht auf eine Beendigung des Ukraine-Kriegs einlassen. Darauf müsse sich Putin einstellen, falls er bei seinem Treffen mit Trump am Freitag in Alaska keinem Ende des Krieges zustimme, antwortete Trump auf eine entsprechende Frage. Auf eine Rückfrage, ob er mit den Konsequenzen Zölle meine, ging der Präsident nicht ein.

Trump stellte zudem erneut ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und Kremlchef Putin in Aussicht. Daran wolle er selbst ebenfalls teilnehmen, sofern Selenski und Putin dies wünschten, sagte der US-Präsident. Allerdings wolle er zunächst abwarten, wie sein für Freitag geplantes Zusammentreffen mit Putin in Alaska verlaufe - denn ebenso könnte es auch nicht zu einem weiteren Treffen kommen.

Der US-Präsident will sich zunächst am Freitag mit dem Kremlchef in Alaskas grösster Stadt Anchorage treffen und Lösungsansätze für den seit rund dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg finden. Bei diesem ersten Treffen wolle er zunächst die Rahmenbedingungen verstehen, sagte Trump. Zugleich gab er zu, dass er wohl nicht in der Lage sei, Putin von weiteren Angriffen auf die Ukraine abzuhalten.

Zu dem Gespräch am Freitag wurden weder der ukrainische Präsident Selenski noch die europäischen Partnerstaaten eingeladen. (dpa)

13:57 Uhr

Mittwoch, 13. August

Merz empfängt Selenski zu Ukraine-Schalten in Berlin

Der deutsche Kanzler Friedrich Merz hat den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zu den mit US-Präsident Donald Trump und anderen Europäern geplanten Videoschalten zur Zukunft der Ukraine empfangen.

Selenski traf mit einem Helikopter auf dem Gelände des Kanzleramts in Berlin ein und wurde dort freundschaftlich von Merz begrüsst. Zunächst war ein gemeinsames Mittagessen der beiden geplant.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski wird bei seiner Ankunft im Garten des Kanzleramts in Berlin von Bundeskanzler Friedrich Merz begrüsst.
Bild: John Macdougall / AP

Mit der persönlichen Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten in Berlin sendet Merz vor dem Alaska-Gipfel von Trump mit Kremlchef Wladimir Putin auch ein besonderes Zeichen der Solidarität mit Kiew an Trump wie an den russischen Präsidenten. Die virtuellen Beratungen mit Trump sollten um 15.00 Uhr beginnen.

Zeichen von Merz an Trump und Putin

Zuvor war um 14.00 Uhr eine Vorbesprechung mit engen europäischen Verbündeten der Ukraine geplant. Teilnehmen sollten die Staats- oder Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Polen und Finnland, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident António Costa, Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie Selenskyj.

Initiiert wurden die Schalten mit europäischen Staats- und Regierungschefs von Merz. Ziel ist es, eine gemeinsame Linie mit Trump zu finden, bevor dieser am Freitag im US-Bundesstaat Alaska Putin trifft. Im Anschluss an die Beratungen im Trump will der deutsche Regierungschef die Ergebnisse in der sogenannten Koalition der Willigen unter Federführung von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien nachbesprechen. (dpa)

13:27 Uhr

Mittwoch, 13. August

Beamte fischen mutmasslichen Russland-Kämpfer aus Grenzfluss in Estland

Estlands Grenzschutz hat einen Mann aufgegriffen, der mit einer Luftmatratze über den Grenzfluss Narva nach Russland gelangen und sich dort mutmasslich dem russischen Militär im Krieg gegen die Ukraine anschliessen wollte. Der 49 Jahre alte polnische Staatsbürger soll am 5. August kurz nach Mitternacht versucht haben, den Fluss zu überqueren, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Tallinn mitteilte.

Bei ihm seien Gegenstände mit Symbolen gefunden worden, die Unterstützung für Russlands Angriffskrieg signalisierten. Nähere Angaben dazu machten die Behörden nicht. Aus Sicherheitsgründen wurde der Mann für zwei Monate in Gewahrsam genommen, hiess es in der Mitteilung weiter.

Zur Untersuchung des Vorfalls wurde ein Strafverfahren wegen der Beteiligung an einer Aggressionshandlung eines ausländischen Staates oder dessen Unterstützung eingeleitet. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass der Mann aus Serbien nach Estland gereist war. Estland ist EU- und Nato-Mitglied, grenzt an Russland und zählt zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine. (dpa)

11:42 Uhr

Mittwoch, 13. August

Estland weist russischen Diplomaten aus

Estland hat einen Mitarbeiter der russischen Botschaft in Tallinn zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Auf Aufforderung des Aussenministeriums muss der Diplomat den baltischen EU- und Nato-Staat verlassen. Darüber sei der einbestellte Geschäftsträger der russischen Vertretung informiert worden, hiess es in einer Mitteilung. Begründet wurde die Ausweisung mit subversiven Aktivitäten. (dpa)

11:33 Uhr

Mittwoch, 13. August

Selenski sieht vor Gipfel keinen Friedenswillen bei Moskau

Wolodimir Selenski sieht vor dem USA-Russland-Gipfel keine Bereitschaft Moskaus, den Krieg in seinem Land zu beenden. Europa, die USA und die Ukraine müssten Russland zu einem Frieden zwingen, dazu brauche es mehr Druck, teilte Selenskyj bei Telegram mit. «Dieser Krieg muss enden. Es muss Druck auf Russland ausgeübt werden für einen fairen Frieden», sagte er.

Russland greift weiter an – Tote in Cherson

Vor den Gesprächen und dem Gipfel in Anchorage gingen die Kampfhandlungen unvermindert weiter. Die südukrainische Region Cherson meldete am Morgen drei Tote. Dort wurde in Tschornobajiwka eine Frau durch russischen Artilleriebeschuss getötet, wie Gouverneur Olexander Prokudin bei Telegram schrieb. Im Landkreis Beryslaw starben zudem ein Mann und eine Frau infolge einer Drohnenattacke auf ein Fahrzeug. Das russische Militär setzte in der Nacht dazu nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe Kampfdrohnen und Raketen gegen Ziele im Hinterland der Ukraine ein. Auch Russland meldete erneut Drohnenangriffe von ukrainischer Seite. (dpa)

09:56 Uhr

Mittwoch, 13. August

Hohe Sicherheitsstufe und Sperrungen wegen Selenski-Besuch

Der kurzfristige Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski in Berlin wird von umfangreichen Sicherheitsmassnahmen der Polizei begleitet. «Es wird zu kurzfristigen Sperrungen für Fahrzeuge aller Art und Fussgänger im gesamten Parlaments- und Regierungsviertel kommen», teilte die Berliner Polizei auf X mit.

Als Grund nannte die Behörde den Arbeitsbesuch eines Staatsgastes, ohne den Namen des ukrainischen Präsidenten zu nennen. Die Polizei empfahl, den Bereich weitläufig zu umfahren. Auch im S-Bahn- und U-Bahnverkehr kann es kurzfristig zu Ausfällen und Verzögerungen kommen. Wie die Polizei bereits mitteilte, ist der U-Bahnhof Bundestag geschlossen. Die Linie U5 fährt an diesem Bahnhof ohne Halt durch.

Die Polizei erfuhr erst kurzfristig von dem Staatsbesuch. «Dass das für die Polizei Berlin aufgrund der Kurzfristigkeit und der extremen Gefährdungsstufe des Staatsgastes natürlich eine echte Mammutaufgabe mit jeder Menge Massnahmen darstellt, kann sich jeder denken», sagte der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh.

Höchste Sicherheitsstufe

Für den ukrainischen Präsidenten gilt ebenso wie etwa für Regierungschefs aus den USA, Russland und Israel die höchste Sicherheitsstufe. Bei seinem Besuch im Mai waren nach Polizeiangaben rund 2400 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Im Regierungsviertel waren Spezialeinheiten mit Scharfschützen postiert, etwa auf dem Dach des Bundeskanzleramtes. Angaben dazu, wie viele Beamte heute im Einsatz sein werden, machte die Polizei zunächst nicht.

Selenski will in der Hauptstadt persönlich an den Videoschalten zum Alaska-Gipfel über die Zukunft seines Landes teilnehmen. Er werde am Mittag in Berlin erwartet, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Demnach sind ein kurzes Mittagessen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Statements gegen 16.00 Uhr geplant. Selenskis Pressesprecher Serhij Nikiforow bestätigte die Reise im ukrainischen Fernsehen.

Initiiert wurden die Schalten mit europäischen Staats- und Regierungschefs von Merz. Ziel ist es, eine gemeinsame Linie mit US-Präsident Donald Trump zu finden, bevor dieser am Freitag im US-Bundesstaat Alaska Kremlchef Wladimir Putin trifft. (dpa)

09:37 Uhr

Mittwoch, 13. August

Orban: Selenski hat Krieg gegen Russland schon verloren

Nach Auffassung des rechtspopulistischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban hat die Ukraine den Krieg gegen Russland bereits verloren. Das sagte Orban mit Blick auf das geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska.

«Er hat diesen Krieg verloren», sagte Orban in einem Video-Interview, das das rechtskonservative Internetportal «mandiner.hu» veröffentlichte. «Wir reden hier darüber, so als ob es sich um eine Kriegssituation mit offenem Ausgang handeln würde», fügte er hinzu. Das sei falsch. «Die Ukrainer haben diesen Krieg verloren, Russland hat den Krieg gewonnen.» Das Land kapituliere allein deswegen nicht, weil es mit Waffen und Geld von den Europäern versorgt werde. «Andernfalls wäre dieser Krieg längst zu Ende gewesen», sagte Orban weiter.

Am Vortag hatte Ungarns Regierung zudem die Mitunterzeichnung einer gemeinsamen Stellungnahme der anderen 26 EU-Staaten verweigert, in der die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüsst werden. Zur Begründung hatte Orban bei Facebook geschrieben, diese Erklärung versuche «Bedingungen für Verhandlungen festzulegen, zu denen die EU-Spitzenpolitiker gar nicht eingeladen wurden».

Ohnehin sei es «traurig genug, dass die EU an den Rand gedrängt worden sei. Schlimmer wäre nur noch, wenn wir von der Seitenlinie aus Anweisungen geben würden.» Ein EU-Russland-Gipfel bleibe als «einzig vernünftiger Schritt» übrig, schrieb der Rechtspopulist. (dpa)

08:47 Uhr

Mittwoch, 13. August

Selenski kommt zu Videoschalten nach Berlin

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski will heute nach Berlin kommen, um persönlich an den Videoschalten im Kanzleramt zum Alaska-Gipfel über die Zukunft seines Landes teilzunehmen. Er werde am Mittag in der Hauptstadt erwartet, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Zuvor hatten die «Bild» und die ARD berichtet. (dpa)

08:02 Uhr

Mittwoch, 13. August

«Ich kenne deine Demütigungen»: Warum unsere Korrespondentin Russland nach Jahrzehnten jetzt verlässt

Mehr als ihr halbes Leben lang widmete sich Inna Hartwich dem Land, das seinen Nachbarn überfallen hat und das eigene Volk wegen ein paar Worten hinter Gitter steckt. Ein geliebtes Land, ein abstossendes Land. Es ist Zeit zu gehen. (chm)

06:25 Uhr

Mittwoch, 13. August

Russland und Nordkorea bekräftigten Zusammenarbeit im Ukraine-Krieg

Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un und Russlands Präsident Wladimir Putin haben ihre militärische Zusammenarbeit im Ukraine-Krieg bekräftigt. Putin lobte bei dem Telefonat am Dienstag die «Tapferkeit, das Heldentum und die Selbstaufopferung» der nordkoreanischen Soldaten, die an der Seite der russischen Armee in der Grenzregion Kursk kämpfen, wie die nordkoreanische staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch berichtete.

Putin habe Kim offenbar auch Informationen über seine bevorstehenden Gespräche mit US-Präsident Donald Trump übermittelt, die am Freitag in Alaska stattfinden sollen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Kreml. In den nordkoreanischen Berichten wurde das Treffen mit Trump nicht erwähnt.

Kim habe Putin mitgeteilt, dass Pjöngjang «alle Massnahmen, die die russische Führung auch in Zukunft ergreifen wird», voll und ganz unterstützen werde, schrieb die KCNA. Man wolle die Beziehungen der beiden Länder in «allen Bereichen» ausbauen, wie im Rahmen eines Abkommens vorgesehen, das im vergangenen Jahr von Russland und Nordkorea unterzeichnet wurde.

Nach westlichen Angaben hat Nordkorea im Herbst vergangenen Jahres zwischen 10'000 und 12'000 Soldaten nach Russland entsandt, um Moskau im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Sie wurden nach Informationen Südkoreas Anfang des Jahres um 3000 bis 4000 Mann verstärkt. Regierungsvertreter der USA, Südkoreas und Japans haben die Befürchtung geäussert, dass Kim im Gegenzug umfangreiche Technologietransfers von Russland fordern könnte, was die Bedrohung durch sein Atomwaffenprogramm erhöhen könnte. (dpa)

20:20 Uhr

Dienstag, 12. August

Selenski: Werden Donbass nicht aufgeben

Die Ukraine wird nach den Worten von Präsident Wolodimir Selenski nicht auf den von Russland besetzten und kontrollierten Osten des Landes verzichten. Man könne und werde den Donbass nicht aufgeben, betonte Selenski im Gespräch mit Journalisten. «Der Donbass wäre für die Russen ein Sprungbrett für einen neuen, zukünftigen Angriff», sagte er kurz vor dem Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Putin, bei dem am Freitag ohne Beteiligung Kiews über Wege zu einem möglichen Frieden in der Ukraine gesprochen werden soll.

Schon die von Russland 2014 besetzte Halbinsel Krim sei «zu 100 Prozent» ein Sprungbrett für den Angriff auf die Südukraine gewesen. Zudem habe Russland in dem von Separatisten kontrollierten Donbass keine eigenen Kräfte eingesetzt, sondern Abtrünnige zur russischen Armee gemacht.

Jeder Rückzug ukrainischer Einheiten aus ihren Positionen im Donbass würde Moskau Vorbereitungen für einen neuen Angriff ermöglichen. Kremlchef Wladimir Putin hätte dann in einigen Jahren den Weg frei in die Regionen Charkiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk, so Selenski. (dpa)

20:05 Uhr

Dienstag, 12. August

Weisses Haus: Trump trifft Putin in Anchorage in Alaska

Das mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska findet nach Angaben des Weissen Hauses in der Stadt Anchorage statt. Am Freitagmorgen (Ortszeit) werde Trump zu dem Treffen aufbrechen, sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt. Der Republikaner will dort mit Putin über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sprechen.

Leavitt bestätigte, dass ein Einzelgespräch zwischen den beiden Präsidenten geplant sei. Einen genauen Zeitplan zu dem Treffen nannte sie nicht und verwies darauf, dass Details noch ausgearbeitet würden. Die Stadt liegt im Süden Alaskas. Anchorage ist die grösste Stadt des nördlichsten Bundesstaates der Vereinigten Staaten. (dpa)

19:30 Uhr

Dienstag, 12. August

Selenski: Russland fordert für Waffenruhe Rückzug aus Donezk

Russland verlangt im Rahmen einer möglichen Waffenruhe nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski einen Rückzug des ukrainischen Militärs aus der Region Donezk. Das teilte Selenski am Dienstag mit. Russland hatte die Region im September 2022 zusammen mit den Regionen Luhansk, Saporischschja und Cherson völkerrechtswidrig für annektiert erklärt, kontrolliert sie aber nur teilweise. (AP)

19:26 Uhr

Dienstag, 12. August

Lawrow und Rubio sprechen Details vor Alaska-Gipfel ab

Die Aussenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und Marco Rubio, haben sich vor dem Gipfel ihrer Präsidenten in Alaska beraten. Das Aussenministerium in Moskau teilte mit, die Minister hätten ihre Hoffnung geäussert, dass die besprochenen Details Erfolg hätten, hiess es. Konkreter wurde die kurze Mitteilung zu dem Telefonat allerdings nicht.

Am Freitag wollen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verhandeln. Trump stellt das Treffen in Alaska als Versuch dar, einem Ende der Kämpfe näherzukommen. Er sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland. Die Ukraine lehnt Gebietsabtretungen strikt ab. (dpa)

16:41 Uhr

Dienstag, 12. August

Selenski: Trump und Putin können nicht ohne uns entscheiden

Kurz vor dem geplanten USA-Russland-Gipfel hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski Entscheidungen zur Ukraine bei dem Treffen ausgeschlossen. «Zur Ukraine können sie ohne uns nichts beschliessen», sagte Selenski der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine zufolge in Kiew. Er hoffe, dass US-Präsident Donald Trump dies bewusst sei. Das Treffen von Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska am Freitag sei aber «fraglos wichtig für ihre bilateralen Beziehungen».

Selenski zeigte sich zudem überzeugt, dass es künftig zu einem Dreiertreffen zwischen Trump, Putin und ihm kommen werde, um den seit fast dreieinhalb Jahren dauernden Krieg in dem osteuropäischen Land zu beenden.

Auch Trump und Putin wollen über ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine verhandeln. Trump hatte mehrfach erklärt, das Blutvergiessen so schnell wie möglich beenden zu wollen. Zu Wochenbeginn sagte er, dass er mit Putin kein Abkommen zum Ukraine-Krieg abschliessen werde, weil dies nicht seine Aufgabe sei. (dpa)

12:52 Uhr

Montag, 11. August

Ukraine attackiert weitere Fabriken in Russland

In der zentralrussischen Region Nischni Nowogorod ist nach russischen Angaben mindestens ein Mensch infolge ukrainischer Drohnenangriffe getötet worden. Zwei weitere Mitarbeiter eines Industrieunternehmens mussten mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden, wie der Gouverneur des Gebiets, Gleb Nikitin, bei Telegram mitteilte. Der Angriff habe einer Fabrik bei der Stadt Arsamas gut 350 Kilometer östlich von Moskau gegolten.

Das russische Militär schoss eigenen Angaben nach im Verlauf der Nacht 39 ukrainische Drohnen über mehreren Regionen im Zentrum und der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ab. Am Abend zuvor war bereits von russischen Behörden über zwei Tote und drei Verletzte im zentralrussischen Gebiet Tula informiert worden.

Auch Russland setzte wieder Kampfdrohnen ein

Russland setzte seinerseits nach ukrainischen Angaben über 70 Drohnen gegen Ziele in der Ukraine ein. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind 59 im Norden, Süden und Osten des Landes abgefangen worden. Es habe an sechs Orten Einschläge von zwölf russischen Kampfdrohnen gegeben. Konkretere Angaben wurden nicht gemacht.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Beide Seiten setzen Kampfdrohnen gegen Ziele auch weit im Hinterland des Gegners ein. (dpa)

06:00 Uhr

Montag, 11. August

Rutte: Gespräche über ukrainische Gebiete wohl unvermeidbar

Vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zum Krieg in der Ukraine rückt die Debatte um mögliche Gebietsabtretungen des von Russland angegriffenen Landes in den Mittelpunkt. Nato-Generalsekretär Mark Rutte machte deutlich, dass sich Gespräche über die von Russland kontrollierten Gebiete bei künftigen Verhandlungen kaum vermeiden liessen.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, mahnte, den Fokus dabei nicht nur auf territoriale Fragen zu richten, sondern auf die Menschen. Unterdessen wollen die EU-Aussenminister bei einer Videokonferenz ihre nächsten Schritte besprechen.

«Europas Kerninteressen stehen auf dem Spiel», teilte die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas vor der Sondersitzung am heutigen Montag mit. Sie betonte, dass jede Vereinbarung zwischen den USA und Russland die Ukraine und die EU einschliessen müsse, «denn es geht um die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas». Russlands Aggression dürfe nicht belohnt werden - die vorübergehend russisch besetzten Gebiete gehörten zur Ukraine.

Rutte: Nach Waffenruhe wird es um territoriale Fragen gehen

Nato-Generalsekretär Rutte betonte zwar, die Ukraine sei ein souveräner Staat, der seine geopolitische Zukunft selbst bestimme. Dem US-Sender ABC sagte er aber auch: «Wir müssen im Moment zur Kenntnis nehmen, dass Russland einen Teil des ukrainischen Territoriums kontrolliert.» Nach einer Waffenruhe werde sich die Frage stellen, wie es in territorialen Fragen und mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine weitergehe.

Trump und Putin treffen sich Freitag - ohne Selenski?

Am Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Trump stellt das Treffen in Alaska als Versuch dar, einem Ende der Kämpfe näherzukommen. Er sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist nicht eingeladen. Dieser lehnt einen Verzicht auf die Gebiete kategorisch ab - und könnte darüber auch nicht allein entscheiden. Eine Abtretung würde eine Verfassungsänderung erfordern und wohl schwere innenpolitische Verwerfungen auslösen.

Der US-Nato-Botschafter schliesst allerdings eine Einladung an Selenski zu dem Treffen nicht aus. «Ich halte es durchaus für möglich», sagte Matthew Whitaker dem Sender CNN. Die Entscheidung werde von US-Präsident Trump getroffen. «Wenn er der Meinung ist, dass dies der beste Zeitpunkt ist, um Selenski einzuladen, dann wird er das tun», erklärte Whitaker. Bislang sei dazu noch keine endgültige Entscheidung gefallen, und es bleibe noch Zeit.

Mit Blick auf einen von Trump ins Spiel gebrachten «Gebietstausch» zwischen Russland und der Ukraine sagte Whitaker, es gehe darum, eine Einigung zu finden. Unterhändler berieten aktuell darüber, welche Gebiete betroffen sein könnten.

Selenski: Werden unsere Unabhängigkeit verteidigen

Selenski unterstrich in seiner abendlichen Videoansprache indirekt, dass er einen Deal zum Gebietstausch nicht akzeptieren werde. «Wir werden unser Land und unsere Unabhängigkeit auf jeden Fall verteidigen», betonte er. Und alles, was die Ukraine betreffe, müsse unter Beteiligung der Ukraine entschieden werden.

In dem Treffen am Freitag sieht der ukrainische Präsident einen neuen Täuschungsversuch Moskaus. «Wir verstehen die Absicht der Russen, Amerika zu täuschen – das werden wir nicht zulassen», sagte Selenskyj. Er schätze die Entschlossenheit Trumps, den Krieg zu beenden. Dennoch sei der einzige Grund für das fortgesetzte Töten in der Ukraine der Wunsch Putins, Krieg zu führen «und alle zu manipulieren, mit denen er in Kontakt kommt».

Botschafter Makeiev: Geht hier um Menschen

Angesprochen auf die Debatte, ob die Ukraine für einen Friedensschluss Teile ihres Staatsgebiets aufgeben sollte, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, im ZDF-«heute journal»: «Wir müssen verstehen, es geht nicht um Gebiete, es geht auch um Menschen.» Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer lebten heute unter russischer Besatzung. Da seien Hunderttausende Kinder, die zu russischen umerzogen würden. Auch welche Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten passierten, «können wir uns kaum vorstellen, weil wir kaum Zugänge haben». Deswegen könnten es sich die Ukraine und Europa nicht leisten, dies Putin zu überlassen.

Viele der kriegsmüden Menschen in der Ukraine hätten auch Verwandte in den besetzten Gebieten. Auch deswegen sei es nicht so einfach, Gebiete abzutreten, sagte Makeiev.

Vance: USA werden Ukraine-Krieg nicht mehr finanzieren

US-Vizepräsident JD Vance bekräftigte unterdessen, dass sich die Vereinigten Staaten finanziell aus der Unterstützung der Ukraine zurückziehen wollen. Trump und er seien der Auffassung, «dass die USA mit der Finanzierung des Ukraine-Kriegsgeschäfts durch sind», sagte Vance dem Sender Fox News in einem Interview, das schon vor ein paar Tagen aufgezeichnet wurde.

Man wolle eine friedliche Lösung finden und das Töten beenden. Die Amerikaner seien es leid, weiter ihre Steuergelder für diesen konkreten Konflikt auszugeben, so Vance. Das Interview wurde bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Treffens von Trump mit dem russischen Präsidenten Putin aufgezeichnet, aber erst am Sonntag vollständig ausgestrahlt.

Viele Verletzte bei russischem Luftschlag - Tote in Russland

Bei einem russischen Luftangriff mit Flugzeugbomben auf die südukrainische Grossstadt Saporischschja wurden unterdessen mindestens 20 Menschen verletzt. Wie Militärverwalter Iwan Fedorow auf Facebook mitteilte, traf eine der Gleitbomben einen Busbahnhof im Zentrum.

Russland meldete am späten Abend unter anderem zwei Tote bei einem ukrainischen Drohnenangriff in Tula. Unter Berufung auf den Gouverneur der Region berichtete die Nachrichtenagentur Tass von einem Luftangriff auf ein ziviles Unternehmen in der zentralrussischen Stadt - es habe dabei zudem drei Verletzte gegeben.

Tass meldete am Abend unter Berufung auf Behördenangaben den Abschuss Dutzender Drohnen in unterschiedlichen Regionen. Die Ukraine nutzt die Drohnenattacken in ihrem Abwehrkampf gegen den seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg, um Ziele im Hinterland des Gegners zu treffen und den militärischen Nachschub zu stören. Die Schäden und Opfer infolge dieser Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den vielen Toten und Verletzten sowie schweren Zerstörungen durch die russischen Attacken. (dpa)

20:41 Uhr

Sonntag, 10. August

Selenski: Russland will die USA täuschen

Wenige Tage vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska sieht der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski darin einen neuen Täuschungsversuch Moskaus. «Wir verstehen die Absicht der Russen, Amerika zu täuschen – das werden wir nicht zulassen», sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. Er schätze die Entschlossenheit Trumps, den Krieg zu beenden. Dennoch sei der einzige Grund für das fortgesetzte Töten in der Ukraine der Wunsch Putins, Krieg zu führen «und alle zu manipulieren, mit denen er in Kontakt kommt».

Selenski unterstrich indirekt, dass er einen von Trump angestrebten Deal zum Gebietstausch nicht akzeptieren werde. «Wir werden unser Land und unsere Unabhängigkeit auf jeden Fall verteidigen», betonte er. Und alles, was die Ukraine betreffe, müsse unter Beteiligung der Ukraine entschieden werden.

Dennoch seien sich die Ukraine und ihre Partner der Gefahren bewusst. «Alle sehen, dass Russland keinen einzigen konkreten Schritt in Richtung Frieden unternimmt, keinen einzigen Schritt zu Lande oder in der Luft, der Leben retten könnte.» Deshalb seien weitere Sanktionen und Druck erforderlich. «Es braucht Stärke – vor allem die Stärke der Vereinigten Staaten, die Stärke Europas, die Stärke aller Nationen der Welt, die Frieden und Ruhe in den internationalen Beziehungen wollen.» (dpa)

19:35 Uhr

Sonntag, 10. August

US-Senator: Deal im Ukraine-Krieg darf Aggressoren nicht ermutigen

Der republikanische US-Senator Lindsey Graham hat Erwartungen an ein mögliches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine formuliert. Vor dem für Freitag angesetzten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska sagte er in der Sendung «Meet the Press» des Senders ABC am Sonntag, ein guter Deal würde bedeuten, Russland und andere Aggressoren nicht dazu zu ermutigen, mit Gewalt Grenzen neu zu ziehen. Man könne einen Krieg aber nicht beenden, ohne zu reden.

Er hoffe, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj «Teil des Prozesses» sein werde, sagte Graham. Er habe vollstes Vertrauen, dass Trump Putin aus einer Position der Stärke gegenübertreten, auf die Belange Europas und das Bedürfnis der Ukraine achten werde, «diesen Krieg ehrenhaft zu beenden».

Die Ukraine werde nicht «jeden russischen Soldaten vertreiben», aber der Westen müsse Kiew mit robusten Sicherheitsgarantien ausstatten, einige seiner Truppen «als Stolperdrähte» vor Ort stationieren und der Ukraine weiter Waffen liefern, «damit Russland von der tödlichsten Armee auf dem europäischen Kontinent abgeschreckt wird». (dpa)

19:22 Uhr

Sonntag, 10. August

US-Vertreter: Einladung an Selenski nach Alaska noch möglich

Der US-Nato-Botschafter schliesst eine Einladung an den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zum amerikanisch-russischen Spitzentreffen in Alaska nicht aus. «Ich halte es durchaus für möglich», sagte Matthew Whitaker dem Sender CNN. Die Entscheidung werde von US-Präsident Donald Trump getroffen. «Wenn er der Meinung ist, dass dies der beste Zeitpunkt ist, um Selenski einzuladen, dann wird er das tun», erklärte Whitaker. Bislang sei dazu noch keine endgültige Entscheidung gefallen und es bleibe noch Zeit.

An diesem Freitag will Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska empfangen, um dort über eine mögliche Friedenslösung im seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln. Selenski befürchtet ebenso wie westliche Partner, dass Entscheidungen über die Ukraine hinweg getroffen werden könnten.

Mit Blick auf einen von Trump ins Spiel gebrachten «Gebietstausch» zwischen Russland und der Ukraine sagte Whitaker, es gehe darum, eine Einigung zu finden. Unterhändler berieten aktuell darüber, welche Gebiete betroffen sein könnten.

Selenski lehnt einen Verzicht auf ukrainische Gebiete kategorisch ab - und könnte darüber auch nicht allein entscheiden. Eine Abtretung würde eine Verfassungsänderung erfordern und schwere innenpolitische Verwerfungen auslösen.

Whitaker sagte, er nehme den ukrainischen Präsidenten beim Wort. Zugleich habe man in der Vergangenheit in anderen Konflikten gesehen, «dass beide Seiten bestimmte strategische Gebiete austauschen, die für sie von Vorteil sind, um ihr Territorium erfolgreich verteidigen zu können.» (dpa)

18:28 Uhr

Sonntag, 10. August

«Jeder in der Ukraine ist müde vom Krieg» – Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko zeichnet ein schonungsloses Bild von seiner Heimat

Die Frage, ob die Ukraine für einen Frieden mit Russland Gebiete abtreten soll, sorgt für zwiespältige Reaktionen innerhalb der Bevölkerung. (chm)

18:24 Uhr

Sonntag, 10. August

Vance: USA werden Ukraine-Krieg nicht mehr finanzieren

US-Vizepräsident JD Vance hat bekräftigt, dass sich die Vereinigten Staaten finanziell aus der Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland zurückziehen wollen. US-Präsident Donald Trump und er seien der Auffassung, «dass die USA mit der Finanzierung des Ukraine-Kriegsgeschäfts durch sind», sagte Vance dem Sender Fox News in einem Interview, das schon vor ein paar Tagen aufgezeichnet wurde.

JD Vance.
Bild: Kin Cheung / AP

Man wolle eine friedliche Lösung finden und das Töten beenden. Die Amerikaner seien es leid, weiter ihre Steuergelder für diesen konkreten Konflikt auszugeben, so Vance. Das Interview wurde bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Treffens von Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgezeichnet, aber erst am Sonntag vollständig ausgestrahlt.

Vance wiederholte die Haltung der Trump-Regierung, wonach die Europäer selbst für den Konflikt «direkt vor ihrer Haustür» verantwortlich seien. Wenn ihnen eine Lösung am Herzen liege, sollten sie sich direkter und substanzieller an der Finanzierung beteiligen, forderte er - etwa durch den Kauf von Waffen von US-Herstellern für die Ukraine. «Aber wir werden das nicht mehr selbst finanzieren», sagte Vance.

Am Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist bislang nicht eingeladen. (dpa)

16:59 Uhr

Sonntag, 10. August

Russland-Experte: Treffen mit Trump ist bereits ein Sieg für Putin

Der Russland-Experte Mark Galeotti sieht keine Anzeichen dafür, dass sich Kremlchef Wladimir Putin im Ukraine-Krieg unter Druck wähnt. Die Strategie, Städte im Osten der Ukraine einzukreisen, habe Russland einige Geländegewinne beschert, schrieb der Leiter der Londoner Beratungsfirma Mayak Intelligence in einer Analyse, die am Sonntag in der britischen Zeitung «Sunday Times» veröffentlicht wurde. Putin habe allem Anschein nach noch immer das Gefühl, sich auf der Siegerstrasse zu befinden.

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Bild: Mikhail Sinitsyn/Sputnik/Kremlin / EPA

Die weitere Verzögerung ernsthafter US-Schritte zur Erzwingung einer Waffenruhe und das Signal, das von dem für Freitag angesetzten Treffen mit Trump in Alaska ausgehe, «werden bereits Siege sein», schrieb Galeotti. Jede Übereinkunft, die Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland vorsehe, wäre für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Qual und politisch gefährlich, ergänzte er.

Selenskyjs Büroleiter Andrij Jermak unterstrich am Sonntag, dass Kiew versuchen werde, vor dem Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska die Position der Ukraine zu stärken. «Vor uns liegt eine wichtige Woche der Diplomatie», sagte er.

Trump hatte dem russischen Präsidenten eine Frist bis zum vergangenen Freitag gesetzt, um eine Waffenruhe mit der Ukraine zu erreichen. Doch statt der angedrohten Sanktionen kündigte er das Gipfeltreffen in Alaska an und deutete an, dass ein Friedensabkommen «einige Gebietsaustausche» beinhalten könnte. (dpa)

16:15 Uhr

Sonntag, 10. August

Ukraine: EU beruft Sondertreffen der Aussenminister ein

Vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine treffen sich die Aussenminister der EU-Staaten zu einer digitalen Sondersitzung. Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas möchte bei der Videokonferenz an diesem Montag die nächsten Schritte besprechen. «Europas Kerninteressen stehen auf dem Spiel», teilte sie mit.

Sie betonte, dass jede Vereinbarung zwischen den USA und Russland die Ukraine und die EU einschliessen müsse, «denn es geht um die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas». Russlands Aggression dürfe nicht belohnt werden, die vorübergehend russisch besetzten Gebiete gehörten zur Ukraine.

Am Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist nicht eingeladen.

Kallas appellierte an die USA, dass sie die Macht hätten, Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu zwingen. Druck der USA auf Moskau könne diesem Krieg eine Wende geben. Moskau werde erst dann aufhören, wenn es das Gefühl habe, dass es nicht mehr weitermachen könne. (dpa)

14:29 Uhr

Sonntag, 10. August

Badende sterben bei Explosionen im Gebiet Odessa

Im ukrainischen Gebiet Odessa am Schwarzen Meer sind drei Badende laut Behörden bei Explosionen im Wasser getötet worden. Die zwei Männer und eine Frau schwammen laut Gouverneur Oleh Kiper in nicht für den Badebetrieb freigegebenen Gewässern. In der Region besteht vielerorts wegen der seit Beginn des russischen Angriffskriegs ausgebrachten Seeminen Lebensgefahr. In Satoka seien ein Mann und eine Frau getötet worden, in Karolino-Buhas bei einer Explosion ein Mann, sagte Kiper.

Der Gouverneur veröffentlichte eine Liste mit 32 sicheren Stränden und mahnte die Badegäste, sich an die Hinweise der Behörden zu halten. Das Gebiet Odessa wird auch immer wieder von russischen Drohnen attackiert.

Die Explosionen ereigneten sich nach Angaben von Behörden etwa 50 Meter vom Ufer entfernt. Unklar war zunächst, um welche Art von Sprengsätzen es sich genau handelte. Sie detonierten demnach, als die Schwimmenden damit in Berührung kamen. Kiper sagte, dass Ermittler die beiden Fälle untersuchten. Zugleich warnte er, dass sowohl im Wasser als auch an Land der nicht freigegebenen Strandabschnitte Lebensgefahr bestehe. (dpa)

13:39 Uhr

Sonntag, 10. August

US-Kreise: Trump weiter offen für Gipfel-Teilnahme Selenskis

US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben aus Regierungskreisen weiterhin offen für eine Teilnahme des ukrainischen Präsidenten Wolodymir Selenski an einem Gipfeltreffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska. Das sagte ein Vertreter des Weissen Hauses, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AP.

Trump empfängt Putin am kommenden Freitag, um mit ihm über eine mögliche Friedenslösung im Ukraine -Krieg zu sprechen. Der Republikaner hat erklärt, er mache das Treffen mit Putin nicht davon abhängig, ob dieser auch einer Zusammenkunft mit Selenski zustimme. (dpa)

10:01 Uhr

Sonntag, 10. August

Öl-Brand und Toter in russischer Region nach Drohnenangriff

Bei ukrainischen Drohnenangriffen sind laut Behörden in Saratow an der Wolga ein Mensch getötet und mehrere weitere Bewohner verletzt worden. Trümmer abgeschossener Drohnen hätten mehrere Wohnblöcke beschädigt, teilte Gouverneur Roman Bussargin bei Telegram mit. Es gebe einen Toten, mehrere Bewohner hätten medizinische Hilfe gebraucht, sagte er. Er berichtete auch von Schäden in einem Betrieb, nannte aber keine Details.

In lokalen sozialen Netzwerken kursierten nicht überprüfbare Aufnahmen von einem Grossbrand. Ukrainische Medien berichteten, dass ein ölverarbeitender Betrieb das Ziel der Drohnenschläge gewesen und getroffen worden sei. Saratow erlebt immer wieder ukrainische Drohnenangriffe. Gouverneur Bussargin sicherte den betroffenen Bewohnern Hilfe zu.

Das russische Verteidigungsministerium berichtete am Morgen, es seien 121 ukrainische Drohnen zerstört oder abgefangen worden, die meisten über der Region Krasnodar im Süden, aber neben Saratow auch in den Regionen Brjansk, Belgorod und Woronesch. Das Militär selbst machte keine Angaben zu Schäden.

Die Ukraine nutzt die Drohnenattacken in ihrem Abwehrkampf gegen den seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg, um Ziele im Hinterland des Gegners zu treffen und den militärischen Nachschub zu stören. Die Schäden und Opfer infolge der ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den vielen Toten und Verletzten sowie schweren Zerstörungen durch die russischen Attacken. (dpa)

06:23 Uhr

Sonntag, 10. August

Gespräche in Alaska: Europäer mit eigenem Ukraine-Vorschlag

Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zur Ukraine machen europäische Staaten einen eigenen Vorschlag. «Wir halten weiterhin an dem Grundsatz fest, dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen. Der derzeitige Frontverlauf sollte der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein», heisst es in einer gemeinsamen Erklärung von Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, Grossbritannien, Finnland und der EU-Kommission. (dpa)

22:06 Uhr

Samstag, 9. August

Selenski erwartet ukrainische Teilnahme an Verhandlungen mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat eine Teilnahme Kiews an Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gefordert. «Der Weg zum Frieden für die Ukraine muss gemeinsam und nur gemeinsam mit der Ukraine bestimmt werden, das ist eine Frage des Prinzips», sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache.

Zuvor war er von seinem Büroleiter Andrij Jermak über Gespräche in Grossbritannien mit westlichen Sicherheitsberatern informiert worden. An den Unterredungen nahmen demnach US-Vizepräsident JD Vance und ungenannte Vertreter Grossbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Finnlands und Polens teil. «Das Treffen war konstruktiv», sagte Selenski. Für ein Kriegsende sei eine konsolidierte Position der Partner der Ukraine notwendig.

Der ukrainische Präsident erteilte dabei Gebietsabtretungen an Russland erneut eine Absage. «(Der russische Präsident Wladimir) Putin will, dass ihm die Eroberung des Südens unserer Regionen Cherson und Saporischschja und der kompletten Gebiete Luhansk, Donezk und der Krim verziehen wird. Diesen zweiten Versuch der Aufteilung der Ukraine durch Russland werden wir nicht zulassen», sagte der Staatschef.

Sollte dieser zweite Versuch gelingen, werde es einen dritten geben. «Daher beharren wir fest auf den klaren ukrainischen Positionen», unterstrich der Präsident. Mit dem ersten Versuch meinte Selenski dabei die russische Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim von 2014, die nur eine geringe Gegenreaktion des Westens hervorrief. (dpa)

16:40 Uhr

Samstag, 9. August

Tote nach Drohnenangriffen in russischer Grenzregion

n der westrussischen Grenzregion Belgorod sind infolge ukrainischer Drohnenangriffe mindestens drei Zivilisten getötet worden. Zwei weitere wurden verletzt, teilte der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram mit. Der Grossteil der Angriffe fand demnach im Landkreis Borissowka statt, der an das ukrainische Gebiet Charkiw grenzt. (dpa)

16:17 Uhr

Samstag, 9. August

Trump trifft Putin in Alaska zum Gipfeltreffen — wie reagiert Selenski auf die Vorschläge des russischen Präsidenten?

Der amerikanische Präsident will sich bereits am kommenden Freitag mit seinem russischen Amtskollegen treffen. Trump und Putin werden dabei über einen konkreten Friedensplan sprechen. (chm)

14:14 Uhr

Samstag, 9. August

Vier Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine

Ungeachtet des für kommende Woche geplanten Gipfeltreffens mit den USA setzt Russland seine Angriffe auf die Ukraine fort. In einem Vorort von Cherson habe eine Drohne am Samstag einen Kleinbus getroffen und zwei Menschen getötet, sagte Gouverneur Oleksandr Prokudin. Ausserdem habe es 16 Verletzte gegeben. In der Nachbarregion Saporischschja starben zwei Menschen, nachdem eine Drohne ihr Auto getroffen hatte, wie Gouverneur Ivan Fedorow sagte.

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Russland habe in der Nacht 47 Drohnen abgefeuert, von denen sie 16 abgefangen habe. Die anderen 31 hätten Ziele in 15 Ortschaften getroffen. Zwei russische Raketen habe Abwehr dagegen abgeschossen.

Angesichts der Bombardierung ukrainischer Städte hatte US-Präsident Donald Trump dem russischen Staatschef Wladimir Putin eine Frist bis Freitag gesetzt, um eine Waffenruhe mit der Ukraine zu erreichen. Andernfalls werde er nicht nur hohe Zölle gegen Russland verhängen, sondern auch gegen dessen Handelspartner. Am Freitag kündigte Trump ein Gipfeltreffen mit Putin für den 15. August in Alaska an, bei dem der ukrainische Präsident Wolodymir Selenski aussen vor bleibt. Fragen zum Stand der möglichen Sanktionen beantwortete das Weisse Haus anschliessend nicht.

Trump sprach von einem Abkommen, zu dem wahrscheinlich «ein Tausch von Gebieten» gehören werde. Einzelheiten nannte er nicht. Analysten legten nahe, Russland könne anbieten, sich aus ukrainischen Gebieten zurückzuziehen, die ausserhalb der vier Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson liegen, die Moskau völkerrechtswidrig annektiert hat, aber nicht vollständig kontrolliert.

Selenski forderte, für einen dauerhaften Frieden müsse die Ukraine mit am Verhandlungstisch sitzen. «Alle Entscheidungen, die ohne die Ukraine getroffen werden, sind gleichzeitig Entscheidungen gegen den Frieden. Sie werden nichts bringen. Das sind tote Entscheidungen. Sie werden niemals funktionieren», sagte er. Die in der ukrainischen Verfassung verankerte territoriale Integrität seines Landes sei nicht verhandelbar.

Ukrainische Regierungsvertreter hatten der Nachrichtenagentur AP zuvor gesagt, dass Kiew für ein Friedensabkommen empfänglich wäre, das de facto anerkennt, dass die Ukraine nicht in der Lage ist, von Russland besetzte Gebiete militärisch zurückzuerobern. (dpa)

11:52 Uhr

Samstag, 9. August

Russland nimmt Hunderte Quadratkilometer in Ostukraine ein

Russland hat in den vergangenen Monaten immer mehr Territorium im Osten der Ukraine eingenommen. Wie das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmässigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg schreibt, eroberten die russischen Bodentruppen im Juli höchstwahrscheinlich etwa 500 bis 550 Quadratkilometer an ukrainischem Territorium. Ähnlich viel Fläche sei im Juni eingenommen worden, nachdem diese Vorstösse bereits seit März zugenommen hätten.

Taktische Fortschritte macht Russland bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine demnach im Gebiet Donezk, das auch vor dem geplanten Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin eine wichtige Rolle spielt. Fast das gesamte Donezker Territorium südlich der Stadt Pokrowsk ist nach britischer Einschätzung mittlerweile von russischen Kräften besetzt. In der nordukrainischen Oblast Sumy nahe den russischen Gebieten Kursk und Belgorod habe Russland dagegen in den vergangenen beiden Wochen keinerlei beobachtbare Zugewinne verzeichnen können.

Medienberichten zufolge fordert Putin vor dem Gipfel mit Trump, dass Russland die volle Kontrolle über die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk bekommt. Dies würde die Preisgabe mehrerer Tausend Quadratkilometer Fläche und strategisch wichtiger Städte durch die ukrainische Armee bedeuten. Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenski lehnt Gebietsabtretungen ab. «Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken», sagte er in einer Videobotschaft. (cwu)

11:20 Uhr

Samstag, 9. August

Trump und Putin reden über Gebietsabtretungen der Ukraine

US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin scheinen bei ihren Überlegungen für ein Kriegsende grosse Gebietsabtretungen der Ukraine einzupreisen - Kiew lehnt dies strikt ab. «Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken», sagte Präsident Wolodymir Selenski in einer Videobotschaft in Kiew. «Die Antwort auf die territorialen Fragen der Ukraine steht in der Verfassung der Ukraine. Davon wird niemand abweichen, und niemand kann abweichen.»

Nach US-Medienberichten hat Kremlchef Wladimir Putin vor einem Gipfel mit US-Präsident Donald Trump gefordert, dass Russland die volle Kontrolle über die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk bekommt. Dies würde die Preisgabe mehrerer Tausend Quadratkilometer Fläche und strategisch wichtiger Städte durch die ukrainische Armee bedeuten.

Berichte: Moskau will Donezk und Luhansk ganz

Einem Bericht der Zeitung «Wall Street Journal» zufolge machte Putin diesen Vorschlag bei dem Besuch von US-Unterhändler Steve Witkoff am Mittwoch in Moskau. Am Freitag bestätigten das Weisse Haus und der Kreml, dass ein Gipfeltreffen Trumps mit Putin am 15. August im nördlichen US-Bundesstaat Alaska stattfinden soll.

Russland hat Teile der Gebiete Donezk und Luhansk im Kohle- und Industrierevier Donbass schon 2014 besetzt und sie in Volksrepubliken umbenannt. Kurz vor der Invasion am 24. Februar 2022 erkannte Moskau die Gebilde als unabhängig an und erklärte sie nach Scheinreferenden im Herbst 2022 zu russischem Staatsgebiet.

In Luhansk halten die ukrainischen Verteidiger nur noch wenige Quadratkilometer. Doch im heftig umkämpften Gebiet Donezk kontrolliert die ukrainische Armee noch ein Viertel der Fläche. Die russische Armee rückt allmählich, aber unter Verlusten vor. Eine Räumung würde bedeuten, dass die Ukraine die Kette gut befestigter Städte Slowjansk, Kramatorsk und Kostjantyniwka aufgeben müsste und anschliessend wehrloser wäre.

Trump spricht von Gebietsaustausch

Trump sprach in Washington vage von einem Austausch von Gebieten, die bislang entweder von russischen oder ukrainischen Truppen gehalten würden, «zum Wohl beider Seiten». Details nannte er nicht. «Wir schauen auf Territorium, das seit dreieinhalb Jahren umkämpft ist.» Es solle auch etwas zurückgegeben werden.

Dabei könnte es sich um kleine Brückenköpfe der russischen Armee in den ukrainischen Frontgebieten Sumy und Charkiw handeln. Russische Soldaten scheinen auch die Grenze zum Gebiet Dnipropetrowsk überschritten zu haben. Die Ukraine nimmt für sich in Anspruch, als Rest einer Offensive von 2024 noch Soldaten im russischen Gebiet Kursk stehen zu haben.

Über mögliche Tauschgeschäfte hat Trump nach dpa-Informationen auch die europäischen Partnerländer nach dem Witkoff-Besuch informiert. Unklar ist den Medienberichten zufolge, was die russische Gegenleistung über eine reine Einstellung der Kämpfe hinaus sein könnte. Ebenso offen ist die Frage von Sicherheitsgarantien für die Ukraine.

Was wird aus Saporischschja und Cherson?

Unklar bleibt auch das Schicksal der südukrainischen Gebiete Saporischschja und Cherson. Russland hat sie ebenfalls annektiert, beherrscht sie aber nur zum Teil. Der breite Strom Dnipro trennt beide Seiten. Durch die Eroberungen im Süden hat sich Russland eine Landbrücke zur bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim geschaffen.

Selenski kritisierte den von Trump und Putin gewählten Gipfelort Alaska. «Sehr weit weg von diesem Krieg, der in unserem Land tobt, gegen unser Volk, und der sowieso nicht ohne uns beendet werden kann, ohne die Ukraine», sagte er. Die Ukraine fürchtet genau wie die europäischen Staaten, als Hauptbetroffene bei den Entscheidungen der grossen Atommächte aussen vor zu bleiben.

Das Weisse Haus hatte bei den ersten Erwähnungen eines Gipfels davon gesprochen, dass auf das Zweiertreffen Trumps mit Putin ein Dreiertreffen mit Selenski folgen solle. Moskau lädt dagegen Trump zum zweiten Treffen nach Russland ein - damit ist Selenski erneut ausgeladen.

Trump sieht Hindernisse bei Selenski

Trump will ein Ende des Krieges erreichen. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat er aber Druck nicht auf Russland als Angreifer, sondern auf die angegriffene Ukraine ausgeübt. Trumps Ultimatum an Putin, den Krieg einzustellen, verstrich am Freitag und löste sich in den Vorbereitungen für den Gipfel auf.

Bei einem Auftritt im Weissen Haus mit den Präsidenten Armeniens und Aserbaidschans deutete Trump die Hürden der ukrainischen Verfassung als Hindernis für eine Lösung. Selenski müsse sich beeilen, politische Zustimmung in seinem Land zu organisieren «denn wir stehen kurz vor einem Deal». Der ukrainische Präsident solle aber alles bekommen, was er brauche, «denn er muss sich vorbereiten, etwas zu unterschreiben».

Die ukrainische Bevölkerung ist nach dreieinhalb Jahren unter pausenlosen russischen Angriffen kriegsmüde. Eine Abtretung von Gebieten würde aber schwere innenpolitische Verwerfungen hervorrufen. (dpa)

09:06 Uhr

Samstag, 9. August

Selenski sagt Nein zu geforderten Gebietsabtretungen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski lehnt die Gebietsabtretungen ab, die sich in Plänen Russlands und der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs abzeichnen. «Die Antwort auf die territorialen Fragen der Ukraine steht in der Verfassung der Ukraine. Davon wird niemand abweichen, und niemand kann abweichen», sagte er in einer Videobotschaft. «Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken.»

Medienberichten zufolge hat Kremlchef Wladimir Putin vor einem Gipfel mit US-Präsident Donald Trump gefordert, dass Russland die volle Kontrolle über die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk bekommt. Dies würde die Preisgabe mehrerer Tausend Quadratkilometer Fläche und strategisch wichtiger Städte durch die ukrainische Armee bedeuten.

Trump sprach in Washington von einem Austausch von Gebieten, die bislang entweder von russischen oder ukrainischen Truppen gehalten würden, «zum Wohl beider Seiten». Details nannte er nicht.

Trump und Putin planen ihr Gipfeltreffen für den 15. August im nördlichen US-Bundesstaat Alaska. «Sehr weit weg von diesem Krieg, der in unserem Land tobt, gegen unser Volk, und der sowieso nicht ohne uns beendet werden kann, ohne die Ukraine.», kritisierte Selenski. Die Ukraine verteidigt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen eine gross angelegte russische Invasion. (dpa)

14:30 Uhr

Freitag, 8. August

Ukrainische Soldaten glauben nicht an diplomatische Lösung des Kriegs

Ukrainische Soldaten, die Widerstand gegen die russischen Angriffstruppen auf dem Schlachtfeld leisten, halten eine diplomatische Lösung des Kriegs für unwahrscheinlich. Angesichts einer am (heutigen) Freitag auslaufenden Frist, die US-Präsident Donald Trump, dem russischen Staatschef Wladimir Putin gesetzt hat und im Vorfeld eines geplanten Gipfeltreffens der beiden sprach die Nachrichtenagentur AP mit Menschen, die vom Krieg direkt betroffen sind.

Ein Kommandeur in der Gegend Pokrowsk mit dem Rufzeichen Buda sagte, er glaube nicht, dass Moskau an Frieden interessiert sei. «Es ist unmöglich, mit ihnen zu verhandeln», sagte Buda der AP. «Die einzige Option ist es, sie zu besiegen.» In der südukrainischen Region Saporischschja sagte ein Kommandeur einer Haubitzen-Einheit, die ukrainischen Truppen seien entschlossen, die Invasion durch Russland zu stoppen. „Wir befinden uns auf unserem Land, es gibt keinen Ausweg. (dpa)

11:19 Uhr

Freitag, 8. August

Selenski verliert an Zustimmung in der Ukraine

In der Ukraine sinken die Zustimmungswerte für Präsident Wolodimir Selenski. Laut einer Umfrage des US-Instituts Gallup, die am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlicht wurde, waren Anfang Juli noch etwa zwei Drittel seiner Landsleute zufrieden mit Selenskis Amtsführung. Zu Beginn der russischen Grossinvasion 2022 hatte dieser Wert noch bei 84 Prozent gelegen.

Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Internationalen Instituts für Soziologie in Kiew zeigte einen deutlichen Rückgang der Zustimmungswerte im Zusammenhang mit einem inzwischen gestoppten Gesetz, das die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörden des Landes eingeschränkt hätte. Die Pläne hatten zu den seit Jahren grössten Protesten in der Ukraine geführt. Kritiker befürchteten, dass sich die Regierung in die Ermittlungen einmischen und möglicherweise ihre Anhänger vor einer Überprüfung schützen könnte.

Selenski lenkte ein und stellte mit einem neuen Gesetz die Unabhängigkeit der Behörden wieder her. Tetiana Schewtschuk vom Aktionszentrum gegen Korruption sagte, Selenski geniesse im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen immer noch das Vertrauen der Ukrainerinnen und Ukrainer. «Aber das bisherige Vertrauen, dass er alles korrekt und ohne Einflüsse von aussen durchführen wird, ist beschädigt», fügte sie hinzu. (dpa)

22:50 Uhr

Donnerstag, 7. August

Trump: Treffen mit Putin auch ohne Zusammenkunft mit Selenski

US-Präsident Donald Trump macht eine Zusammenkunft zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und Kremlchef Wladimir Putin nicht zur Bedingung seines eigenen Treffens mit Putin. «Nein, muss er nicht. Nein», antwortete der 79-Jährige auf eine Journalistenfrage, ob Putin Selenski treffen müsse, um sich ein Treffen mit ihm zu sichern.

Der russische Staatschef hofft nach eigenen Angaben auf ein Treffen mit Trump in der kommenden Woche. Ein möglicher Gipfelort könnten die Vereinigten Arabischen Emirate sein, erklärte Putin am Donnerstag nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Emirate, Scheich Mohammed bin Sajid Al Nahjan.

Zu einem möglichen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski sagte Putin, er habe schon mehrmals betont, dass er nichts dagegen hätte. Doch müssten zuvor bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Der ukrainische Präsident forderte unterdessen einen Platz für sein Land am Verhandlungstisch ein. «Die Ukraine hat keine Angst vor Treffen und erwartet dieselbe kühne Herangehensweise von der russischen Seite. Es ist an der Zeit, den Krieg zu beenden», schrieb Selenski bei Telegram. (dpa)

21:56 Uhr

Donnerstag, 7. August

UN-Sprecher äussert sich zurückhaltend über Treffen Trumps mit Putin

UN-Sprecher Farhan Haq hat sich zurückhaltend über die Erwartungen an ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin geäussert. «Wir müssen abwarten, was geschieht», antwortete er auf die Frage nach der Reaktion von UN-Generalsekretär António Guterres auf die Ankündigung des Treffens. «Aber wir begrüssen selbstverständlich alle Bemühungen, die im Einklang mit der UN-Charta, dem Völkerrecht und den Resolutionen der Generalversammlung und des Sicherheitsrats Frieden in der Ukraine schaffen sollen», sagte Haq.

Die Charta der Vereinten Nationen verpflichtet alle 193 Mitgliedstaaten, darunter Russland und die Ukraine, zur Achtung der Souveränität und territorialen Unversehrtheit anderer Staaten sowie zum Verzicht auf Gewaltanwendung. In mehreren Resolutionen fordern die Vereinten Nationen einen vollständigen Rückzug der russischen Streitkräfte aus der Ukraine. Russland war im Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert. (dpa)

20:02 Uhr

Donnerstag, 7. August

Friedensgespräche zur Ukraine Selenski will stärkeren europäischen Einfluss bei Russland-Gesprächen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich bei den laufenden US-amerikanischen Verhandlungen mit Russland über ein Kriegsende in der Ukraine für einen stärkeren europäischen Einfluss starkgemacht. «Alle zu treffenden Entscheidungen, um diesen Krieg zu beenden, und Sicherheit zu garantieren, betreffen tatsächlich das gesamte Europa und nicht nur einen», sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft. Das sei ein Krieg Russlands nicht nur gegen die Ukraine, sondern «in Europa und gegen Europa», so Selenski.

Deshalb sind laut Selenski Treffen auf europäischer Ebene für eine Abstimmung der Positionen geplant. «Die Stimme Europas muss auf die Prozesse Einfluss nehmen», sagte der Staatschef. Er plane hierzu nach Telefonaten mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, EU-Komissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) auch ein Telefongespräch mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni.

Tags zuvor war bekanntgeworden, dass US-Präsident Donald Trump kommende Woche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Beendigung des russisch-ukrainischen Krieges verhandeln könnte. Selenskiwürde dabei in einer späteren Phase zu den Gesprächen hinzugezogen werden.

Vertreter anderer europäischer Staaten wurden nur von den Plänen durch Washington in Kenntnis gesetzt. Noch im Frühjahr bestand Kiew unter der Formel «Nichts über die Ukraine, ohne die Ukraine» darauf, bei allen Gesprächen direkt beteiligt zu sein. (dpa)

18:20 Uhr

Donnerstag, 7. August

Hoffnungen auf Waffenruhe in Ukraine treiben den Dax

Dank neuer Hoffnungen auf einen baldigen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg hat die Erholung des Dax am Donnerstag ordentlich Fahrt aufgenommen. Positive Impulse kamen zudem von zunehmenden Erwartungen einer Zinssenkung der US-Notenbank im September. Im Anlegerfokus stand auch die Berichtssaison mit zahlreichen Unternehmenszahlen.

Der deutsche Leitindex überwand die runde Marke von 24.000 Punkten und schloss 1,12 Prozent im Plus bei 24.192,50 Punkten. An den beiden Vortagen war das Börsenbarometer noch knapp unter dieser Marke geblieben. Für den MDax der mittelgrossen Werte ging es am Donnerstag um 1,19 Prozent auf 31.331,47 Punkte nach oben. (dpa)

16:53 Uhr

Donnerstag, 7. August

Putin: Emirate möglicher Ort für Gipfel mit Trump

Der russische Staatschef Wladimir Putin hofft nach eigenen Angaben auf ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump in der kommenden Woche. Ein möglicher Gipfelort könnten die Vereinigten Arabischen Emirate sein, erklärte Putin am Donnerstag im Kreml nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Emirate, Scheich Mohammed bin Sajid Al Nahjan. Zu einem möglichen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski sagte Putin, er habe schon mehrmals betont, dass er nichts dagegen hätte. Doch müssten zuvor bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. (dpa)

15:02 Uhr

Donnerstag, 7. August

Kreml bestätigt Treffen zwischen Putin und Trump in den nächsten Tagen – worum es dabei wirklich geht

In die bisher fast ergebnislose Friedensdiplomatie kommt wieder Bewegung. Experten schwant aber trotzdem nichts Gutes. (chm)

14:49 Uhr

Donnerstag, 7. August

Putin: Treffen mit Selenski unter Bedingungen möglich – aber nicht jetzt

Der russische Präsident Wladimir Putin hält ein Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski zur Beendigung des Moskauer Angriffskrieges für möglich. Für solche Verhandlungen müssten aber die Voraussetzungen stimmen, und noch seien die Bedingungen dafür weit entfernt, sagte Putin im Kreml am Rande eines Treffens mit dem emiratischen Präsidenten Mohammed bin Sajid.

Sein für kommende Woche geplantes Treffen mit US-Präsident Donald Trump bestätigte Putin selbst auch das erste Mal öffentlich. Die Vereinigten Arabischen Emirate könnten ein passender Ort für einen Gipfel sein, sagte er.

Zuvor hatte Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow gesagt, dass sich Moskau und Washington schon auf den Ort geeinigt hätten. Er werde aber erst später offiziell bekanntgegeben. Putin sagte, dass Russland mehrere Freunde habe, die bereitstünden als Gastgeber. (dpa)

12:31 Uhr

Donnerstag, 7. August

Selenski zu« »Gipfel: Russland muss das Töten beenden

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Ziele für ein mögliches Gipfeltreffen mit den USA und Russland aufgestellt. «Erstens: Ein Ende des Tötens, und zwar muss Russland einer Waffenruhe zustimmen», schrieb Selenski auf der Plattform X.

Zweitens müsse der von US-Präsident Donald Trump angestossene Gipfel so angelegt sein, «damit das Treffen zu einem wirklich dauerhaften Frieden führen kann». Die Ukraine habe mehrfach gesagt, dass ein Ausweg aus dem Krieg am ehesten bei einem Treffen auf Ebene der Staatschefs zu finden sei. Drittens gehe es um langfristige Sicherheit, die zusammen mit den USA und Europa geschaffen werden müsse. (dpa)

10:35 Uhr

Donnerstag, 7. August

Treffen von Putin und Trump für die kommenden Tage vereinbart

Der russische Präsident Wladimir Putin wird sich nach Angaben des Kreml in den kommenden Tagen mit seinem US-Kollegen Donald Trump treffen. Beide Seiten seien dabei, Einzelheiten für den Gipfel auszuarbeiten, sagte Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow am Donnerstag. Diese würden dann später bekanntgegeben. Ein Ort für das Treffen sei bereits vereinbart.

Zuvor war aus dem Weissen Haus verlautet, Trump und Putin könnten sich in der kommenden Woche treffen. Eine Gewährsperson sagte der Nachrichtenagentur AP, es sei allerdings noch kein Termin für das Treffen festgelegt worden. Es wäre der erste Gipfel zwischen Putin und Trump, seit der US-Präsident seine zweite Amtszeit angetreten hat. (dpa)

10:16 Uhr

Donnerstag, 7. August

Über zwei Drittel der Ukrainer für baldige Verhandlungen mit Moskau

Die Ukrainer sind einer Umfrage zufolge zunehmend bereit, den Invasionskrieg Russlands durch Verhandlungen zu beenden. In einer Gallup-Umfrage von Anfang Juli sprachen sich sieben von zehn Ukrainerinnen und Ukrainern dafür aus, dass ihr Land so schnell wie möglich eine Einigung aushandeln sollte. Das ist eine deutliche Kehrtwende gegenüber 2022. Damals, kurz nach Kriegsbeginn, wollten noch etwa drei Viertel der Ukrainer bis zum Sieg weiterkämpfen. Jetzt war es nur noch ein Viertel.

Die meisten Ukrainer rechnen der Umfrage zufolge aber nicht mit einem baldigen Frieden. Nur etwa ein Viertel hält es für «sehr» oder «einigermassen» wahrscheinlich, dass die Kämpfe innerhalb der nächsten zwölf Monate enden werden. Dagegen hielten dies etwa 70 Prozent für «einigermassen» oder «sehr» unwahrscheinlich.

Seit Beginn seiner Grossinvasion im Februar 2022 hat Russlands unerbittlicher Beschuss von Wohngebieten hinter der Front nach UN-Angaben mehr als 12'000 ukrainische Zivilisten getötet. An der mehr als 1000 Kilometer langen Frontlinie erobern die russischen Invasoren langsam immer weitere Gebiete.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte im Juli sein Angebot erneuert, sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Moskau lehnte dies jedoch ab und beharrte auf seinen Maximalforderungen.

Ihren wichtigsten Unterstützer im Kampf gegen die russischen Invasoren sehen die Ukrainer zunehmend kritisch. Waren vor drei Jahren noch etwa zwei Drittel der Ukrainer mit der US-Regierung einverstanden, sind es inzwischen nur noch 16 Prozent. Die Zustimmung war schon 2024 auf 40 Prozent zurückgegangen. Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ist sie noch einmal deutlich gesunken. Die Zustimmung zu Deutschland stieg dagegen auf mittlerweile 63 Prozent. (dpa)

22:52 Uhr

Mittwoch, 6. August

Kreise: Trump kündigt baldiges Treffen mit Putin an

US-Präsident Donald Trump will sich in absehbarer Zeit mit Kreml-Chef Wladimir Putin zu Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Krieges treffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Berliner Regierungskreisen nach einem Telefonat von Trump mit mehreren europäischen Regierungschefs, darunter Kanzler Friedrich Merz (CDU). Über entsprechende Pläne berichteten auch die «New York Times» und weitere US-Medien.

Trump informierte die europäischen Partner über das Gespräch seines Sonderbeauftragten Steve Witkoff in Moskau zum Ukraine-Krieg. In dem Telefonat habe er auch seine Absicht angekündigt, sich persönlich mit Putin zu treffen, hiess es in deutschen Regierungskreisen. Dieser hatte zuvor den US-Unterhändler Witkoff für etwa drei Stunden im Kreml empfangen.

Trump schrieb anschliessend auf der Plattform Truth Social, Witkoff habe ein «äussert produktives» Treffen mit Putin gehabt. «Grosse Fortschritte wurden gemacht.» Details nannte Trump nicht. Er schrieb weiter, er selbst habe danach einige der europäischen Verbündeten informiert. Alle seien sich einig, dass der Krieg beendet werden müsse. Man werde «in den nächsten Tagen und Wochen» darauf hinarbeiten.

Trump informierte nach Angaben aus Kiew am Abend auch den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski über die Ergebnisse der Verhandlungen von Witkoff in Moskau.

Treffen bereits nächste Woche?

Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf zwei mit dem Plan vertraute Personen, dass Trump beabsichtige, sich bereits nächste Woche persönlich mit Putin zu treffen. Kurz darauf solle es demnach ein Dreier-Treffen mit Selenski geben. Ähnlich berichtete der TV-Sender CNN und berief sich unter anderem auch auf eine Quelle aus einer europäischen Regierung. (dpa)

19:39 Uhr

Mittwoch, 6. August

Trump lobt Fortschritte bei Treffen zwischen Witkoff und Putin

US-Präsident Donald Trump hat das Treffen seines Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als sehr produktiv beschrieben. In dem Gespräch seien «grosse Fortschritte» in Richtung einer möglichen Lösung des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine erzielt worden, schrieb Trump am Mittwoch auf seiner Plattform Truth Social.

Trump erklärte, er habe nach dem Treffen die europäischen Verbündeten über die Ergebnisse informiert. Sie würden in den kommenden Tagen und Wochen auf ein Ende des Russland-Ukraine-Krieges hinarbeiten. Details zu den Inhalten des Gesprächs nannte er nicht. (dpa)

14:01 Uhr

Mittwoch, 6. August

Ukraine: Russischer Angriff auf Station zu Gasverdichtung

Das russische Militär hat ukrainischen Angaben nach gezielt eine Gasverdichterstation in der südukrainischen Region Odessa angegriffen. «Der massive russische Drohnenangriff auf eine Schlüsselverdichtungsstation der Transbalkanroute zeugt davon, dass Moskau alle verfügbaren Mittel und Hebel für die Vernichtung der Energieunabhängigkeit der Europäer nutzt», sagte Energieministerin Switlana Hryntschuk gemäss einer Mitteilung.

Durch diese Pipeline sind Flüssiggas aus den USA, geliefert über griechische Terminals, und eine erste Testmenge an aserbaidschanischem Erdgas in die Ukraine gepumpt worden. Die Gaspipeline verläuft über Bulgarien und Rumänien.

Grossbrand nahe der rumänischen Grenze

Medienberichten zufolge gab es nach Drohnenangriffen bei dem Dorf Orliwka nahe der EU-Grenze an der Donau einen Grossbrand, der auch von rumänischer Seite beobachtet werden konnte. Das russische Verteidigungsministerium hatte dazu über Angriffe auf das Gastransportsystem der Ukraine informiert, ohne konkrete Orte zu nennen.

Vor dem kommenden Winter muss Kiew mehr Erdgas als üblich importieren. Russland hat erhebliche ukrainische Förderkapazitäten zerstört. Der Hauptimport läuft bisher über Routen aus Polen, der Slowakei und Ungarn. (dpa)

11:50 Uhr

Mittwoch, 6. August

Kreml gibt Treffen zwischen Trump-Gesandtem und Putin bekannt

Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, hat in Moskau den russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Der Kreml machte zunächst keine Angaben zu den Inhalten des Gesprächs am Mittwoch, jedoch läuft am Freitag eine Frist aus, die Trump Russland gesetzt hatte, um eine Waffenruhe mit der Ukraine zu vereinbaren. Sollte Moskau die Frist verstreichen lassen, hat der Republikaner den Handelspartnern Russlands hohe Zölle und andere wirtschaftliche Strafmassnahmen angedroht.

Die staatliche Nachrichtenagentur Tass veröffentlichte Aufnahmen, die Witkoff am frühen Mittwochmorgen bei einem Spaziergang durch den nur einen Steinwurf vom Kreml entfernten Sarjadje-Park zeigten. Begleitet wurde er von Kirill Dmitrijew, Putins Beauftragtem für Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dmitrijew spielte eine wichtige Rolle bei direkten Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei sowie in Gesprächen zwischen Moskau und Washington. (dpa)

10:25 Uhr

Mittwoch, 6. August

Tote bei russischem Bombenangriff auf Ferienlager

Bei einem russischen Bombenangriff auf ein Ferienlager im Süden der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere zwölf Personen seien bei dem Angriff nahe der Grossstadt Saporischschja verletzt worden, teilte Gouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit. Den genauen Ort nannte er nicht. Neben anderen Gebäuden seien neun kleine Ferienhütten beschädigt worden.

Durch russische Angriffe mit Drohnen und Artillerie in der Nacht wurden ukrainischen Angaben zufolge auch Gewerbebetriebe und ein Haus im Nachbargebiet Dnipropetrowsk beschädigt. Angegriffen wurden auch Orte ganz im Süden der Ukraine an der Donau. Ein Grossbrand war Medienberichten zufolge zudem von der rumänischen Stadt Tulcea im Donaudelta aus zu beobachten. (dpa)

09:42 Uhr

Dienstag, 5. August

Russland und Ukraine attackieren gegenseitig Bahnanlagen

Russland und die Ukraine verstärken gegenseitige Angriffe auf strategisch wichtige Bahnlinien. Bei einem nächtlichen russischen Luftangriff auf den ukrainischen Eisenbahnknotenpunkt Losowa wurden der Bahnhof und andere Gebäude der Infrastruktur beschädigt, wie der Zivilschutz mitteilte. Ein Bahnangestellter wurde demnach getötet, zehn weitere Personen wurden verletzt, wie die Staatsanwaltschaft des Gebietes Charkiw mitteilte.

Durch Losowa verlaufen Bahnlinien nach Charkiw und in die ostukrainischen Frontstädte Kramatorsk und Kostjantyniwka. Den Angaben nach wurde die Stadt von mehr als 30 russischen Kampfdrohnen attackiert. Bürgermeister Serhij Selenskyj sprach vom schwersten Angriff in mehr als drei Jahren Krieg.

Nachschub für die Front soll unterbrochen werden

Beide Kriegsparteien hoffen durch Beschädigung der Eisenbahn auf der anderen Seite den feindlichen Nachschub für die Front zu unterbrechen. Die Ukraine greift seit mehreren Wochen neben Raffinerien gezielt auch Bahnstrecken in Russland an. In der Nacht auf Dienstag wurde russischen Berichten zufolge die Station Tazinskaja im Gebiet Rostow attackiert. Zuverlässige Angaben gab es nicht. (dpa)

20:20 Uhr

Montag, 4. August

Zwei Tote im Gebiet Charkiw

Bei einem russischen Drohnenangriff sind in der Nähe von Wowtschansk im ostukrainischen Gebiet Charkiw zwei Menschen getötet worden. Der Mann und die Frau seien auf einem Moped unterwegs gewesen, als sie von der Drohne getroffen wurden, teilte die Polizei des Gebiets bei Telegram mit. Zugleich berichtete der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ebenfalls bei Telegram von seinem Frontbesuch in dem Gebiet und in der Stadt Charkiw.

Dabei informierte Selenski unter anderem darüber, dass Russland in der Region auch Söldner aus China, Tadschikistan, Usbekistan, Pakistan und afrikanischen Ländern einsetze. Details nannte er nicht. Der Präsident besucht immer wieder frontnahe Orte, um den Soldaten und Menschen für den Kampf gegen die russische Invasion Mut zuzusprechen. (dpa)

11:45 Uhr

Montag, 4. August

Russland greift mit Kinschal-Raketen ukrainischen Fliegerhorst an

Das russische Militär hat mit Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) Ziele in der Ukraine angegriffen. Mutmassliches Ziel war einer Mitteilung der ukrainischen Luftwaffe zufolge der Militärflugplatz Starokostjantyniw in der Westukraine. Konkret bestätigt wurde das zunächst nicht.

Nach vorläufigen Angaben habe es keine Toten oder Verletzten gegeben, schrieb der Gouverneur des Gebiets Chmelnyzkyj, Serhij Tjurin, bei Telegram. In der Hauptstadt Kiew war der Schall der vorbeifliegenden Hyperschallraketen zu hören. Dreimal wurde am Vormittag landesweit Luftalarm ausgerufen, weil in Russland Kampfjets Mig-31K-Jets starteten, die Kinschals in die Luft bringen.

In der kurz vor Mittag veröffentlichten Statistik der ukrainischen Luftwaffe war vorerst von einer Kinschal-Rakete die Rede. Zudem habe das russische Militär 162 Drohnen im Verlaufe der Nacht zum Montag eingesetzt. Alle bis auf eine seien entweder abgeschossen oder mittels elektronischer Abwehrmassnahmen zu Boden gebracht worden.

Brände im Gebiet Odessa

An neun Orten im Gebiet Odessa und im Kiewer Umland seien aufgrund von herabgestürzten Trümmern Brände ausgebrochen. Örtlichen Behörden zufolge seien die Brände schnell gelöscht worden. Schäden habe es an mehr als einem Dutzend Gebäuden gegeben. (dpa)

04:31 Uhr

Montag, 4. August

Trump: US-Gesandter vielleicht zur Wochenmitte in Russland

US-Präsident Donald Trump schickt seinen Sondergesandten Steve Witkoff wohl zur Wochenmitte nach Russland. Witkoff werde «vielleicht Mittwoch oder Donnerstag» dorthin reisen, sagte Trump vor Journalisten vor einem Rückflug nach Washington.

Das wäre dann unmittelbar vor Ablauf einer 10-Tage-Frist, die Trump dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesetzt hatte. In dieser Zeit soll eine Waffenruhe zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine erreicht werden. Seit Dienstag läuft die verkürzte Frist – danach will Trump Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängen.

Mit seiner Zoll-Drohung will der US-Präsident die wirtschaftliche Basis des Kremls weiter schwächen, indem vor allem grosse Abnehmer im Energie-Sektor wie China und Indien stärker unter Druck gesetzt werden. (dpa)

22:52 Uhr

Sonntag, 3. August

Ukraine meldet drei Tote nach russischem Beschuss

In der ukrainischen Region Saporischschja sind nach Behördenangaben drei Menschen bei russischen Attacken getötet worden. Angegriffen wurde die Siedlung Stepnohirsk, wie Militärgouverneur Iwan Fedorow bei Telegram schrieb. Dabei seien zwei Männer im Alter von 40 und 50 Jahren und eine 58-jährige Frau ums Leben gekommen. Ausserdem seien Privathäuser zerstört worden. Stepnohirsk liegt nur wenige Kilometer von der Front entfernt. (dpa)

10:26 Uhr

Sonntag, 3. August

Tote und Verletzte durch russischen Beschuss

Bei russischem Beschuss sind in den von Kiew kontrollierten Teilen der ukrainischen Gebiete Cherson und Donezk laut Behörden seit Samstag mindestens sieben Menschen getötet worden. Es habe auch mehr als 20 Verletzte in der Zivilbevölkerung gegeben, teilten die ukrainischen Verwaltungen für die Gebiete Donezk und Cherson mit. Russland hat grosse Teile der Regionen besetzt. Im Gebiet Donezk starben fünf Menschen in verschiedenen Städten, elf seien verletzt worden. In Cherson seien zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden, teilten die Behörden mit.

Auch am Morgen meldete die von Kiew kontrollierte Stadt Cherson Beschuss von russischer Seite. Die Besatzer hätten am Samstag zudem eine Autobrücke, eine Gasleitung und Autos beschädigt, hiess es. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Russland hatte die Gebiete Cherson, Donezk, Saporischschja und Luhansk 2022 zu seinem Staatsgebiet erklärt und versucht seither, sie komplett einzunehmen. (dpa)

08:25 Uhr

Sonntag, 3. August

Grossbrand in Sotschi nach ukrainischer Drohnenattacke

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Metropole Sotschi am Schwarzen Meer ist laut Behörden ein Öldepot in Flughafennähe in Brand geraten. Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien in ein Tanklager gestürzt und hätten das Feuer ausgelöst, teilte Gouverneur Wenjamin Kondratjew bei Telegram mit. Mehr als 100 Einsatzkräfte und 35 Löschfahrzeuge seien an der Stelle, um den Brand zu löschen. In sozialen Netzwerken veröffentlichten Anwohner Videoclips von dem riesigen Feuer. Zu sehen waren auch eine Drohne im Anflug vor der Explosion und zerstörte Gebäude.

Der Luftverkehr auf dem Flughafen wurde wegen der Drohnengefahr in der Nacht zeitweilig eingestellt, lief aber am Morgen wieder, wie ein Sprecher der Aufsichtsbehörde Rosawiazija mitteilte. In der Stadt am Schwarzen Meer ist jetzt Hochsaison für die Feriengäste. Die Rauchwolke von dem Feuer war weithin sichtbar, wie Augenzeugen berichteten.

Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von mehr als 90 ukrainischen Drohnen im Schwarzmeerraum und anderen Regionen. In der Liste der betroffenen Gebiete gab es keine Angaben zu Schäden oder Opfern. Ukrainische Medien berichteten breit über das Feuer in Sotschi. (dpa)

13:30 Uhr

Samstag, 2. August

Kremlnahe Experten sehen keine Gefahr durch Trumps Drohu

Kremlnahe Politiker und Experten in Moskau sehen in der von US-Präsident Donald Trump verfügten Verlegung von zwei Atom-U-Booten in die Nähe von Russland keine Bedrohung. Das sei keine Gefahr für Russlands Sicherheit, sagte der Ex-General und Duma-Abgeordnete Leonid Iwlew staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Die Stationierung solcher US-Waffen sei Russland bekannt. Der Parlamentsabgeordnete Viktor Wodolazki meinte, es sei sinnlos, Russland Angst machen zu wollen. Die Nuklearmacht habe weit mehr und besser ausgestattete Atom-U-Boote in den Weltmeeren – und dabei auch die US-Flotte im Visier.

Der Kreml und auch der von Trump wegen seiner Provokationen besonders kritisierte Ex-Präsident Dmitri Medwedew, Vizechef des nationalen Sicherheitsrates, hüllten sich weiter in Schweigen. Auch das Aussenministerium oder andere Stellen der russischen Führung, die sonst schnell reagieren, verzichteten allem Anschein nach demonstrativ auf Reaktionen. Der Abgeordnete Wodolazki meinte, dass es auf solche Äusserungen Trumps keine Antwort brauche, weil jedem klar sei, dass der US-Präsident dauernd seine Meinung ändere. Gleichwohl sei nicht klar, warum ein Präsident auf die Worte eines stellvertretenden Vorsitzenden eines Sicherheitsrates so reagiere. Wichtiger sei vielmehr ein Abkommen zwischen Moskau und Washington, mit dem alles Gerede über einen Dritten Weltkrieg ende. (dpa)

10:18 Uhr

Samstag, 2. August

Drei Tote bei ukrainischen Drohnenangriffen auf Russland

Bei ukrainischen Drohnenangriffen in der Nacht zu Samstag sind nach russischen Angaben in unterschiedlichen Teilen des Landes mindestens drei Menschen getötet worden. Ein Todesopfer meldete Gouverneur Juri Sljusar aus der Region Rostow. In Pensa, weiter entfernt von der Front, seien eine Frau getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden, als eine Drohne ein Geschäftsgelände getroffen habe, teilte Gouverneur Oleg Melnitschenko mit.

In der Region Samara stürzten Drohnentrümmer zu Boden und lösten ein Feuer aus. Ein älterer Bewohner kam dabei nach Angaben von Gouverneur Wjatscheslaw Fedorischtschew ums Leben. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Luftabwehr habe 112 Drohnen in acht russischen Regionen und der besetzten Halbinsel Krim zerstört. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland in der Nacht zu Samstag 53 Angriffs- und Täuschungsdrohnen ein. 45 davon seien abgefangen oder anderweitig unschädlich gemacht worden. (dpa)

06:22 Uhr

Samstag, 2. August

Trump lässt Atom-U-Boote verlegen: «näher an Russland»

Als Reaktion auf Aussagen des ehemaligen russischen Staatschefs Dmitri Medwedew hat US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben die taktische Verlegung zweier Atom-U-Boote angeordnet. Auf die Frage eines Journalisten des ultrakonservativen US-Senders Newsmax, ob die Boote dann näher an Russland seien, sagte er: «Ja, sie sind näher an Russland».

Trump hatte den Schritt am Freitag im Kontext seiner Auseinandersetzung mit Medwedew auf seiner Plattform Truth Social verkündet. Die Verlegung geschehe «nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äusserungen mehr als nur das sind», schrieb der Republikaner. Wohin genau die U-Boote verlegt werden sollten, sagte Trump zunächst nicht, sondern sprach lediglich von «geeigneten Regionen». Der Republikaner erklärte ebenfalls nicht, um welche U-Boote es sich genau handelt.

Laut einem früheren Bericht des Forschungsdienstes des US-Kongresses hat die Navy sowohl atomgetriebene U-Boote ohne und mit Atomwaffen an Bord.

Ultimatum an Russland war Auslöser des Streits

Der öffentliche Streit zwischen Trump und Medwedew zieht sich bereits seit Tagen. Ausgangspunkt war, dass Trump sein Ultimatum an Kremlchef Wladimir Putin von 50 auf zehn Tage verkürzt hatte: In dieser Zeit soll eine Waffenruhe zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine erreicht werden. Die Frist läuft Ende kommender Woche ab - danach will Trump Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängen, sollte es keine Einigung geben.

Medwedew drohte daraufhin auf der Plattform X unter anderem eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA an. Jedes Ultimatum sei demnach ein Schritt auf dem Weg zum Krieg. Trump bezeichnete er unter anderem als «Opa». Medwedew ist seit Kriegsbeginn wegen seiner notorischen antiwestlichen Ausfälle - teils garniert mit Atomdrohungen - bekannt.

Trump: «Wir sind absolut vorbereitet»

Trump sagte später vor Journalisten über die Verlegung der U-Boote: «Nun, wir mussten das tun». Es sei eine unangemessene Drohung ausgesprochen worden - deshalb müssten die USA vorsichtig sein. «Ich tue das also aus Gründen der Sicherheit für unsere Bevölkerung.» Medwedew habe über «Atom» gesprochen - und wenn es darum gehe, müssten die USA vorbereitet sein. «Und wir sind absolut vorbereitet», betonte Trump. Auf die Frage, ob sich seine Sicht auf Putin verändert habe, sagte Trump dem Sender Newsmax: «Er ist offensichtlich ein harter Brocken», in dieser Hinsicht habe sich seine Einschätzung nicht geändert. Aber er sei überrascht, dass Putin und er zahlreiche gute Gespräche gehabt hätten, die zu einem Ende des Krieges hätten führen können - und plötzliche flögen Bomben.

Der US-Präsident hatte am Donnerstag angekündigt, dass sein Sondergesandter Steve Witkoff nach seinem Besuch in Israel weiter nach Russland reisen soll. Details zu Witkoffs geplanter Reise nannte er nicht. Am Freitag hielt sich Witkoff zunächst noch im Nahen Osten auf und machte sich ein Bild von der Lage im Gazastreifen. (dpa)

23:12 Uhr

Freitag, 1. August

Charkiw: Elf Verletzte nach russischem Drohnenangriff

Bei einem schweren russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind laut Behörden mindestens elf Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien ein fünf Monate alter Säugling und zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren, teilten die Behörden mit. Die Drohne schlug demnach in der Nähe eines Wohnblocks ein, in dem Scheiben zu Bruch gingen. Fünf Verletzte werden im Krankenhaus behandelt, wie der Militärgouverneur Oleh Synjehubow in seinem Kanal bei Telegram mitteilte. (dpa)

21:55 Uhr

Freitag, 1. August

Belgorod: Zwei Tote nach ukrainischem Drohnenangriff

In der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind zwei Männer nach Behördenangaben bei einem Drohnenangriff getötet worden. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow sprach in seinem Kanal bei Telegram von einem ukrainischen Terrorangriff. Ein 18-Jähriger und der zweite Mann seien gerade auf dem Weg zu einer Bushaltestelle gewesen, als sie von der Drohne tödlich getroffen worden seien. (dpa)

19:37 Uhr

Freitag, 1. August

Trump zu Medwedew: Ich lasse Atom-U-Boote verlegen

US-Präsident Donald Trump hat wegen der Auseinandersetzung mit dem früheren russischen Staatschef Dmitri Medwedew die Verlegung zweier Atom-U-Boote angeordnet. Dies geschehe «nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äusserungen mehr als nur das sind», schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Wohin die U-Boote genau verlegt werden, war zunächst unklar. Trump schrieb lediglich von «geeigneten Regionen».

Weiter schrieb der US-Präsident: «Worte sind sehr bedeutend und können oft zu unbeabsichtigten Folgen führen». Er hoffe, dass das nicht einer dieser Fälle sein werde. (dpa)

13:49 Uhr

Freitag, 1. August

Kiew trauert um 31 Tote von russischem Beschuss

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es am Freitag einen offiziellen Tag der Trauer für 31 Todesopfer eines russischen Drohnen- und Raketenbeschusses gegeben, darunter fünf Kinder. Das jüngste Todesopfer vom Donnerstag sei zwei Jahre alt gewesen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymir Selenski. 16 der mehr als 150 Verletzten seien Kinder.

Die Zahl der Toten war in der Nacht zum Freitag gestiegen, als Rettungskräfte Trümmer durchsuchten. Bei dem russischen Beschuss war ein Teil eines neunstöckigen Wohngebäudes eingestürzt. Nach Behördenangaben wurden mehr als 100 weitere Gebäude beschädigt, darunter Häuser, Schulen, Kindergärten, medizinische Einrichtungen und Universitäten.

Selenski teilte mit, Russland habe im Juli mehr als 5100 Gleitbomben auf die Ukraine abgefeuert, mehr als 3800 Schahed-Drohnen und knapp 260 Raketen. Er rief am Freitag erneut zu strengeren Wirtschaftssanktionen anderer Länder gegen Russland auf. «Egal wie sehr der Kreml die Effektivität (von Sanktionen) bestreitet, sie funktionieren und müssen stärker sein», sagte Selenski. Offenbar nahm er damit Bezug auf Aussagen von US-Präsident Donald Trump vom Donnerstag. Dieser hatte geagt, die USA wollten Sanktionen gegen Moskau einführen, doch störten solche Massnahmen den russischen Präsidenten Wladimir Putin offenbar nicht.

Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha teilte mit, dass eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats für den (heutigen) Freitag beantragt worden sei. Ziel sei es, Putin zu einer «vollständigen, sofortigen und bedingungslosen Waffenruhe» zu drängen.

Unterdessen teilte die Denkfabrik Institute for the Study of War mit Sitz in Washington mit, dass die Stadt Tschassiw Jar im Osten der Ukraine vermutlich binnen der nächsten Tage an das angreifende Russland fallen werde. Dadurch hätte das russische Militär mehrere Möglichkeiten für Angriffe auf ukrainische Städte in der Region Donezk, «die das Rückgrat der Verteidigungsstellungen der Ukraine bilden», hiess es. (dpa)

09:44 Uhr

Freitag, 1. August

Zahl der Toten nach Angriff in Kiew steigt auf 28

Nach dem massiven russischen Angriff auf Kiew in der Nacht zum Donnerstag haben Einsatzkräfte weitere Tote aus den Trümmern geborgen. Damit wurden nach Angaben des Zivilschutzes insgesamt 28 Menschen getötet, am Vorabend hatte die Zahl der gemeldeten Opfer noch bei 16 gelegen. Unter den Toten sind demnach zwei Kinder im Alter von zwei und sechs Jahren sowie ein Jugendlicher im Alter von 17 Jahren. Verletzt wurden nach offiziellen Angaben rund 160 Menschen.

Auch in der Nacht zum Freitag attackierte Russland sein Nachbarland weiter. In der Region Saporischschja wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Iwan Fedorow ein 63-jähriger Mann getötet. Sein Haus sei getroffen worden. Ausserdem seien vier Menschen in der Region verletzt worden.

In der Region Dnipropetrowsk wurden ebenfalls vier Menschen bei Drohnenangriffen verletzt, wie Gouverneur Serjih Lyssak mitteilte. Darunter seien ein vier Jahre alter Junge und eine 14-Jährige. Zwei Bauernhöfe, ein Gymnasium und eine Post brannten demnach, auch auf dem Gelände eines Privathauses sei Feuer ausgebrochen.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge attackierte Russland sein Nachbarland in der Nacht mit 72 Drohnen - darunter neben Kampfdrohnen auch solche ohne oder mit wenig Sprengstoff, die als Köder eingesetzt werden, um die Flugabwehr zu überlasten. 44 Drohnen seien abgewehrt worden. Registriert wurden 28 Einschläge an neun Orten. Angegriffen wurden demnach die Frontgebiete Charkiw, Donezk, Dnipropetrowsk und Kiew. (dpa)

20:27 Uhr

Donnerstag, 31. Juli

Schwerer Luftangriff auf Kiew mit mindestens 15 Toten

Durch einen schweren russischen Luftangriff sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mindestens 15 Menschen getötet worden. Das teilte der Militärchef der Stadtverwaltung, Tymur Tkatschenko, auf Telegram mit. Bei der Attacke in der Nacht auf Donnerstag schlug eine Rakete in ein mehrstöckiges Wohngebäude ein.

Im Laufe des Tages wurden immer höhere Opferzahlen genannt, weil in den Trümmern weitere Leichen gefunden wurden. «Leider haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet, wie viele Menschen noch verschüttet sein könnten», schrieb Tkatschenko.

Unter den Toten waren nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski auch ein sechsjähriger Junge und dessen Mutter. Bis zum Abend wurden 145 Verletzte gezählt, darunter 14 Kinder. Nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko war dies die höchste Zahl verletzter Minderjähriger in einer Nacht in Kiew seit Kriegsbeginn.

Selenski: Kiew war das Hauptziel

Die ukrainische Hauptstadt war Selenski zufolge das Hauptziel der russischen Angriffe. Es seien aber auch das Umland von Kiew sowie die Regionen Dnipropetrowsk, Poltawa, Sumy, Mykolajiw attackiert worden. Moskau habe insgesamt mehr als 300 Drohnen und 8 Raketen abgefeuert. «Heute hat die Welt wieder einmal Russlands Antwort auf unseren mit Amerika und Europa geteilten Wunsch nach Frieden gesehen», schrieb Selenski.

Attacke auf frontnahe Stadt Kramatorsk

Bei einem russischen Angriff wurde in der ostukrainischen Industriestadt Kramatorsk mindestens ein Mensch getötet. Elf weitere seien verletzt worden, erklärte der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin. Ein fünfstöckiges Wohnhaus sei gezielt angegriffen worden. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach weiteren Opfern.

Filaschkin forderte die verbliebenen Einwohner der Stadt auf, aufgrund der näher rückenden Front in sicherere Gebiete des Landes zu fliehen. Die russisch-ukrainische Frontlinie verläuft circa 15 Kilometer südöstlich der Stadt.

Russland meldet Eroberung von Kleinstadt Tschassiw Jar

An diesem Frontabschnitt eroberte die russische Armee eigenen Angaben zufolge nach mehr als einem Jahr schwerer Kämpfe die Kleinstadt Tschassiw Jar. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zeitgleich verbreiteten Moskauer Militärblogger Videos, in denen Soldaten russische Flaggen im Westteil der Stadt hissten.

Eine ukrainische Bestätigung für die vollständige Eroberung gab es zunächst nicht. Ukrainische Militärbeobachter kennzeichnen in ihren Karten westliche Teile von Tschassiw Jar weiter als unter ukrainischer Kontrolle stehend. Eine Eroberung würde den russischen Truppen den Weg in Richtung der nur wenige Kilometer entfernten wichtigen Industriestadt Kostjantyniwka frei machen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion.

Feuer auf Gelände von Industriebetrieb in Russland

Ihrerseits griff die Ukraine nachts mit Drohnen russisches Gebiet an. In der Region Pensa verursachten die Drohnen einen Brand auf dem Gelände eines Industriebetriebs, wie Gouverneur Oleg Melnitschenko mitteilte. Schäden oder Verletzte gebe es nicht. Einem russischen Telegramkanal zufolge soll es in Pensa ein Elektronik-Unternehmen geben, das Computertechnik für das russische Verteidigungsministerium herstellt sowie einen Rüstungsbetrieb. (dpa)

16:20 Uhr

Donnerstag, 31. Juli

Korruptionsermittler: EU begrüsst Selenskis Rückzieher

Spitzenvertreter der EU haben den Rückzieher des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski bei einer umstrittenen Entscheidung zu Korruptionsermittlern begrüsst. Die Unterschrift Selenskis unter das Gesetz zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit der speziellen Antikorruptionsstaatsanwaltschaft und des nationalen Antikorruptionsbüros sei ein erfreulicher Schritt, kommentierten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa in einer gemeinsamen Nachricht. Die Rechtsstaats- und Antikorruptionsreformen der Ukraine sollten fortgesetzt werden. Sie blieben entscheidend für den Fortschritt der Ukraine auf ihrem Weg in die EU.

Selenski hatte zuvor erst in der vergangenen Woche ein Gesetz unterzeichnet, dass die beiden Antikorruptions-Einrichtungen faktisch der Generalstaatsanwaltschaft unterstellt. Daraufhin hatte es allerdings heftige Proteste in der ukrainischen Bevölkerung und auch in der EU gegeben. Beide Organe waren 2015 mit westlicher Förderung für den Kampf gegen Bestechung und Vetternwirtschaft bei hochrangigen Staatsangestellten und Politikern geschaffen worden.

Eine wirksame Korruptionsbekämpfung ist für die EU eine der Grundvoraussetzungen, um der Ukraine schnelle Fortschritte auf dem Weg zur angestrebten Mitgliedschaft in der Union zu ermöglichen. Das von Russland angegriffene Land gehört der Nichtregierungsorganisation Transparency International zufolge weiter zu den Staaten mit den grössten Korruptionsproblemen in Europa. (dpa)

13:31 Uhr

Donnerstag, 31. Juli

Ukraine: Parlament erneuert Unabhängigkeit von Korruptionsbekämpfern

Nach einer Protestwelle hat das ukrainische Parlament ein Gesetz zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit von zwei Behörden zur Korruptionsbekämpfung verabschiedet. Präsident Wolodimir Selenski hatte den Entwurf eingebracht, nachdem vor allem junge Menschen in ukrainischen Grossstädten gegen ein zuvor verabschiedetes, umstrittenes Gesetz protestiert hatten. Ausschlaggebend für die Gesetzesänderung war aber der Druck westlicher Staaten und der Europäischen Union auf Selenski gewesen.

Die Parlamentssitzung wurde erstmals seit dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 live im Fernsehen übertragen.

Auslöser der Proteste war ein eilig verabschiedetes Gesetz Mittwoch vergangener Woche. Damit wurden das Nationale Antikorruptionsbüro und die Spezielle Antikorruptionsstaatsanwaltschaft faktisch der Generalstaatsanwaltschaft unterstellt.

Das neue Gesetz stellt die Unabhängigkeit beider Behörden wieder her. Mitarbeiter mit Zugang zu Staatsgeheimnissen müssen sich aber künftig regelmässig Tests mit Lügendetektoren stellen. Befragt werden sie zu einer möglichen Zusammenarbeit mit Kriegsgegner Russland. (dpa)

10:36 Uhr

Donnerstag, 31. Juli

Moskau: Ukrainische Stadt Tschassiw Jar erobert

Die russische Armee hat nach mehr als einem Jahr schwerer Kämpfe eigenen Angaben zufolge die Kleinstadt Tschassiw Jar im ostukrainischen Gebiet Donezk erobert. Eine entsprechende Mitteilung veröffentlichte das Verteidigungsministerium in Moskau auf Telegram. Zeitgleich verbreiteten Moskauer Militärblogger Videos, in denen Soldaten russische Flaggen im Westteil der Stadt hissten.

Eine ukrainische Bestätigung für die vollständige Eroberung gibt es bislang nicht. (dpa)

07:15 Uhr

Donnerstag, 31. Juli

Tote und Dutzende Verletzte bei Luftangriffen auf Kiew

Bei massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind Medienberichten zufolge mindestens zwei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Von den mehr als 40 Verletzten kamen mehr als zwei Dutzend ins Krankenhaus, wie das Portal «The Kyiv Independent» unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Unter den Verletzten seien auch drei Polizisten. Präsident Wolodimir Selenski teilte am frühen Morgen auf Telegram ein Video, das ein zerstörtes Gebäude, Feuer und Rauchschwaden zeigte.

«The Kyiv Independent» zufolge brachen infolge der Angriffe zahlreiche Feuer aus, beschädigt wurden demnach unter anderem ein Krankenhaus, eine Bildungseinrichtung und Wohngebäude. Reporter berichteten von zahlreichen Explosionen in der Stadt.

Die Nachrichtenagentur RBK- Ukraine meldete unter Verweis auf Behördenangaben ein Feuer an einer Gasleitung durch herabgefallene Trümmerteile. Mehrere Menschen seien in einer Garage eingeschlossen, hiess es. (dpa)

20:24 Uhr

Mittwoch, 30. Juli

Major soll westliche Jets der Ukraine ausspioniert haben

Ein ukrainischer Luftwaffenoffizier soll nach Angaben des Geheimdienstes SBU für Russland Standorte und Einsatzpläne der wenigen westlichen Kampfjets des Landes ausspioniert haben. Der Major habe Daten über die Flugzeuge F-16 aus den USA, Mirage aus Frankreich sowie die ukrainischen Su-24 gesammelt, teilte der SBU in Kiew mit.

So habe der Mann dem Feind geholfen, Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainische Luftwaffenstützpunkte zu planen. Der Offizier wurde wegen Landesverrats festgenommen. Er habe als Pilotentrainer in der ukrainischen Luftwaffe gedient. Unabhängige Berichte zu dem Fall gab es nicht. «Wer die Seite der Okkupanten wählt, bekommt die gerechte Stärke der ukrainischen Justiz zu spüren», sagte Präsident Wolodimir Selenski.

F-16 helfen bei der nächtlichen Flugabwehr

Die von Russland angegriffene Ukraine hat nur wenige Dutzend westliche Kampfjets. Bei der F-16 sind 42 Lieferungen öffentlich bekannt, ein Grossteil wurde von den Niederlanden abgegeben. Die Maschinen kommen in der Ukraine weniger mit eigenen Angriffen zum Einsatz, spielen aber beim Abfangen russischer Drohnen und Raketen eine grosse Rolle.

Russland macht Jagd auf diese Jets. Es beschiesst zum Beispiel immer wieder den Luftwaffenstützpunkt Starokostjantyniw in der Westukraine, wo die ausländischen Flugzeuge vermutet werden. (dpa)

15:19 Uhr

Mittwoch, 30. Juli

Russland meldet nach Angriff auf ukrainische Heeresschule mehr Opfer

Nach einem Angriff auf eine Ausbildungsstätte der ukrainischen Armee gehen die Angaben zu den Opfern weit auseinander. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, rund 200 ukrainische Soldaten seien getötet oder verwundet worden. Von ukrainischer Seite wurden drei Tote und 18 Verletzte bestätigt.

Nach Angaben Moskaus wurde das 169. Ausbildungszentrum in Hontschariwske in der Region Tschernihiw von zwei Raketen vom Typ Iskander getroffen, eine bestückt mit Mehrfachmunition und eine weitere mit Sprengstoff. Ein vom Verteidigungsministerium veröffentlichtes Video zeigte mehrere kleinere Explosionen offenbar durch den Einschlag der ersten Rakete und eine grosse Detonation durch den Sprengstoff auf der zweiten.

Ein ähnlicher russischer Angriff ereignete sich im vergangenen September, als zwei ballistische Raketen eine ukrainische Militärakademie und ein nahe gelegenes Krankenhaus trafen und mehr als 50 Menschen töteten und über 200 weitere verletzten. (AP)

13:44 Uhr

Mittwoch, 30. Juli

Russland und China starten Marine-Manöver im Pazifik

Moskau und Peking beginnen an diesem Freitag im Japanischen Meer nach Angaben der russischen Kriegsmarine mit einem mehrtägigen Manöver. Die traditionelle russisch-chinesische Übung «Maritime Interaktion 2025» vom 1. bis 5. August habe ausschliesslich Verteidigungscharakter und sei nicht gegen irgendeinen Staat gerichtet, teilte die Pazifikflotte Moskauer Staatsmedien zufolge mit. Sie diene dem Austausch von Erfahrungen der russischen und der chinesischen Matrosen.

Russland und China wollen in der Region Stärke demonstrieren. Insbesondere Moskau zeigt sich immer wieder besorgt über die zunehmenden Aktivitäten der USA im pazifischen Raum.

Beteiligt seien auch U-Boote und Flugzeuge der Marine, hiess es in Moskau. «Auf See werden die Schiffe beider Länder ihre gemeinsamen Massnahmen zur Suche und Rettung auf See verbessern und U-Boot-Abwehr- und Luftabwehrübungen sowie gemeinsame Artillerieübungen in einem der maritimen Übungsplätze der Pazifikflotte absolvieren», teilte die russische Flotte mit. Der Führungsstab der Übung sei in Wladiwostok stationiert.

Die gemeinsamen Marineübungen mit China werden nach russischen Angaben seit 2012 regelmässig organisiert. Russland will durch solche Manöver zeigen, dass es trotz seines seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieges gegen die Ukraine breit aufgestellt ist. (dpa)

11:25 Uhr

Mittwoch, 30. Juli

Protest gegen Auftritt von Putin-Vertrauter: Klöckner beteiligt

Aus Protest gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Vertreter anderer EU-Staaten bei einer internationalen Konferenz in Genf demonstrativ den Saal verlassen. Dort trat Valentina Matwijenko auf. Als Vorsitzende des Föderationsrates, des russischen Parlamentsoberhauses, gilt sie als die mächtigste Frau Russlands. Die 76-Jährige steht als glühende Befürworterin des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf westlichen Sanktionslisten.

Die Schweiz verweist darauf, dass sie als Gastgeberin internationaler Konferenzen bei solchen Anlässen Ausnahmegenehmigungen für Einreisen erteilen muss. Es geht um eine alle fünf Jahre stattfindende Versammlung von Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten der Interparlamentarischen Union (IPU), die damit den Frieden fördern will.

«Mit seinem barbarischen Angriffskrieg gegen die Ukraine tritt Russland das Völkerrecht mit Füssen», teilte Klöckner anschliessend mit. «Den zynischen Versuchen der russischen Delegation, Geschichtsklitterung und eine Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben, schenken wir keine Aufmerksamkeit.»

Matwijenko hatte einen Auftritt vor kleinerem Publikum am Montag schon genutzt, um die Ukraine zu verunglimpfen. Ihr Auftritt im Westen wurde in Russland teils als Propagandaerfolg verbucht. Neben Matwijenko waren auch die ebenfalls sanktionierten Duma-Politiker Leonid Sluzki und Pjotr Tolstoi bei der Veranstaltung in Genf. (dpa)

06:50 Uhr

Mittwoch, 30. Juli

Selenski freut sich über weitere Millionen für Drohnen

Vor dem Hintergrund schwerer russischer Angriffe aus der Luft hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski eine weitere Partnerschaft für den Bau eigener Drohnen bekanntgegeben. Der Finanzierungsvertrag mit den Niederlanden für die Drohnenproduktion in der Ukraine werde in dieser Woche abgeschlossen, sagte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft. «Noch einmal 400 Millionen Euro für unsere ukrainischen Firmen, für unsere ukrainischen Drohnenhersteller», teilte er mit.

Die Ukraine baut derzeit mit westlicher Finanzierungshilfe stark die eigene Drohnenproduktion aus. Damit will Kiew das russische Übergewicht an der Front stoppen und sich - etwa mit Abfangdrohnen - auch gegen die russischen Angriffe aus der Luft wehren. Selenski erinnerte in seiner Videobotschaft an gleich mehrere tödliche Attacken im Tagesverlauf - die schwerste davon auf eine Haftanstalt, bei der 16 Menschen getötet und 43 weitere verletzt wurden.

Streit um Korruptionsermittler

Daneben ging Selenski aber auch kurz auf die Affäre um die Beschneidung der Vollmachten der Antikorruptionsbehörden im Land ein. Es sei wichtig, dass das Parlament in Kiew am Donnerstag sein Gesetzesprojekt verabschiede, um die normale Arbeit der Antikorruptionsbehörden zu garantieren, forderte er.

Erst in der vergangenen Woche hatte das Parlament ein Gesetz verabschiedet, dass die Unabhängigkeit der Behörden beschnitt; angeblich wegen prorussischer Umtriebe dort. Selenski hatte das Gesetz zunächst unterzeichnet. Wegen der zunehmenden Proteste hatte er später einen Rückzieher gemacht und versichert, das neue Gesetzesprojekt werde die Unabhängigkeit der Korruptionsermittler gewährleisten. (dpa)

05:00 Uhr

Mittwoch, 30. Juli

Nach Gesetzes-Eklat: Selenski korrigiert sich – doch der Schaden bleibt

Erst hebelte das ukrainische Parlament im Eiltempo die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörden aus, dann folgte der Protest – und nun die Rolle rückwärts. Der Präsident stellt sich dafür gegen Teile der eigenen Partei. (chm)

13:59 Uhr

Dienstag, 29. Juli

Ein Toter bei Drohnenangriff auf russische Region Rostow

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat russischen Angaben zufolge einen Bahnhof in der Region Rostow getroffen. Dabei habe es in Salsk einen Toten gegeben, sagte Verwaltungschef Juri Sljusar am Dienstag. Behörden zufolge geriet ein Güterzug in Brand. Ausserdem gingen in einem Personenzug Fensterscheiben zu Bruch. Die Fahrgäste wurden evakuiert. Der Zugverkehr über Salsk wurde ausgesetzt.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Flugabwehr habe in der Nacht 74 ukrainische Drohnen abgeschossen, darunter 43 über der Region Brjansk.

Die Ukraine hat im Kampf gegen russische Invasionstruppen ihre eigene Drohnentechnologie für Langstreckengeschosse entwickelt, mit der sie Öllager und Waffenfabriken angreift und den kommerziellen Flugverkehr stört. (dpa)

10:21 Uhr

Dienstag, 29. Juli

Mindestens 17 Tote bei russischem Angriff auf ukrainisches Gefängnis

Bei einem russischen Luftangriff auf ein Gefängnis in der Region Saporischschja sind nach ukrainischen Angaben mindestens 17 Insassen getötet worden. Weitere 80 hätten Verletzungen erlitten, als das russische Militär die Strafvollzugsanstalt Bilenkiwska mit vier Gleitbomben attackiert habe, teilte die staatliche Gefängnisbehörde am Dienstag mit. 42 Verletzte würden in Krankenhäusern behandelt.

Der Angriff am Montagabend habe den Speisesaal des Gefängnisses und das Verwaltungs- und Quarantänegebäude beschädigt, erklärte die Behörde weiter. Der Zaun um die Haftanstalt habe jedoch standgehalten. Fluchtversuche seien nicht gemeldet worden.

Regierungsvertreter verurteilten die Attacke und sagten, Gefängnisse gehörten zur zivilen Infrastruktur. Angriffe auf solche Einrichtungen seien nach internationalen Konventionen ein Kriegsverbrechen.

In der Region Dnipro trafen Raketen die Stadt Kamianske, wobei ein dreistöckiges Gebäude teilweise zerstört und nahe gelegene medizinische Einrichtungen beschädigt wurden. Unter ihnen waren eine Entbindungsklinik und eine städtische Krankenstation. Zwei Menschen wurden getötet und fünf verletzt, darunter eine schwangere Frau, die sich Gouverneur Serhij Lyssak zufolge in einem kritischen Zustand befand.

Weitere russische Angriffe trafen Gemeinden im Bezirk Synelnykiwskij, wobei mindestens ein Mensch getötet wurde. Zwei weitere erlitten Verletzungen. Laut Lyssak griffen russische Streitkräfte auch die Gemeinde Welykomychailiwska an, wobei eine 75-jährige Frau getötet und ein 68-jähriger Mann verletzt wurde. (dpa)

21:58 Uhr

Montag, 28. Juli

Selenski dankt Trump für Ultimatum an Moskau

Der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski hat den von US-Präsident Donald Trump mit einem neuen Zollultimatum verschärften Druck auf Russland als wichtigen Schritt zum Frieden gelobt. Russland tue alles, um den Krieg zu verlängern und der Ukraine zu schaden, sagte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft. «Wir haben wiederholt betont – und alle Partner wissen das –, dass Sanktionen ein Schlüsselelement sind.» Frieden durch Stärke sei möglich, weil Russland die Sanktionen und die daraus entstehenden Verluste spüre, zeigte sich Selenski optimistisch.

Zuvor hatte US-Präsident Trump angedroht, die Frist für neue Zölle gegen Russlands Handelspartner zu verkürzen. War ursprünglich von 50 Tagen die Rede, so setzte der 79-Jährige Moskau nun eine Frist von «zehn bis zwölf Tagen». Sollte in der Zeit keine Einigung über eine Waffenruhe oder ein Friedensabkommen erreicht sein, würden Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängt, kündigte Trump bei einem Treffen mit dem britischen Premier Keir Starmer an. Moskau hatte das Ultimatum kritisiert.

Selenski kündigte in seiner Rede eine Stärkung des Geheimdienstes SBU an. Mit einem entsprechenden Gesetz habe er speziell die Truppenstärke des Zentrums für Spezialoperationen erhöht. Diese Einheit gehöre zu den schlagkräftigsten bei der Verteidigung gegen die russische Invasion. Der SBU hatte Anfang Juni einen aufsehenerregenden Schlag gegen Russlands strategische Bomberflotte geführt. Auf LKW geladene Drohnen hatten Militärflugplätze weit im russischen Hinterland angegriffen und dabei etwa ein Dutzend Bomber zerstört, mit denen Russland die Ukraine attackiert. (dpa)

14:45 Uhr

Montag, 28. Juli

Zolldrohungen: Trump will Frist für Putin verkürzen

In den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine will Trump den Druck auf Russland erhöhen. Er werde die Frist von 50 Tagen für deutlich höhere Zölle für Russlands Handelspartner reduzieren, sagte Trump vor einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer. (dpa)

12:46 Uhr

Montag, 28. Juli

Flugausfälle: Hacker und Kreml sprechen von Angriff

In Moskau sind nach einem mutmasslichen Angriff proukrainischer Hackergruppen Dutzende Flüge ausgefallen. Die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot sprach zunächst von etwa 60 gestrichenen Flügen am Airport Scheremetjewo und gab eine Störung in ihren IT-Systemen als Grund dafür an. Experten des Unternehmens arbeiteten daran, die Arbeit der Server wiederherzustellen, um den planmässigen Flugverkehr wieder aufzunehmen, hiess es.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von alarmierenden Nachrichten. «Die Bedrohung durch Hacker ist eine Gefahr, die es für alle grossen Unternehmen gibt, die der Bevölkerung dienen», sagte er der Agentur Interfax zufolge.

Proukrainische Hacker der Gruppen Silent Crow und Cyberpartisanen BY teilten mit, sie hätten eine seit einem Jahr vorbereitete Operation gegen Aeroflot ausgeführt. Die russische Generalstaatsanwaltschaft leitete ein Strafverfahren ein wegen illegalen Eindringens in die Computersysteme.

Hacker: IT-Systeme zerstört und Daten abgefangen

Auch ukrainische Medien zitierten aus Mitteilungen der Hacker, die demnach einen «strategischen Schlag» gegen Russlands grösste Airline für sich reklamierten. Die gesamte IT-Infrastruktur sei unter ihre Kontrolle gebracht, 7.000 Server seien zerstört worden.

Es seien zwölf Terabyte an Daten gesammelt worden. Für den russischen Inlandsgeheimdienst FSB und andere Stellen der Cybersicherheit Moskaus sei dies eine Botschaft, dass sie nicht in der Lage seien, die Schlüssel-IT-Infrastruktur zu schützen.

Störungen immer wieder auch durch ukrainische Drohnen

Passagiere, die in die Ferien fliegen wollten, sassen auf dem Flughafen Scheremetjewo fest und wurden gebeten, Anzeigen auf den Reisetableaus zu verfolgen. Hunderte mussten ihr Gepäck wieder in Empfang nehmen und den Flughafen verlassen. Betroffen waren Inlands- und Auslandsflüge.

Schon in den vergangenen Wochen gab es immer wieder Einschränkungen im russischen Flugverkehr, darunter auch auf den anderen Moskauer Hauptstadtflughäfen Domodedowo, Wnukowo und Schukowski. Grund dafür waren die Gefahr durch ukrainische Drohnenangriffe. Die Fluggesellschaften beklagten massive Einbussen durch die häufigen Sperrungen des Luftraums.

In der Ukraine wiederum sind schon seit mehr als drei Jahren wegen des russischen Angriffskrieges keine Passagierflüge mehr möglich. Ukrainische Kommentatoren schrieben, dass nun auch die Russen merkten, wie es ist, nicht mehr in die Ferien fliegen zu können. (dpa)

06:00 Uhr

Montag, 28. Juli

Verletzte in Kiew bei russischen Luftangriffen auf Ukraine

Bei erneuten russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine sind Berichten zufolge in Kiew mindestens acht Menschen verletzt worden. «The Kyiv Independent» schrieb unter Berufung auf Militärverwaltungschef Timur Tkatschenko, unter den Verletzten sei ein dreijähriges Kind. Vier Menschen kamen demnach ins Krankenhaus, einer sei in kritischem Zustand.

Das Portal berichtete unter Berufung auf eigene Reporter, erste Explosionen seien in der Hauptstadt am späten Abend zu hören gewesen. Eine erneute Welle habe es in den frühen Morgenstunden gegeben. Unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko hiess es, die Luftverteidigung sei in Kiew aktiv.

Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete zudem von Drohnenangriffen und Explosionen in der zentralukrainischen Stadt Kropywnyzkyj.

Russland hat die Ukraine in den vergangenen Wochen immer wieder mit ungewöhnlich vielen Kampfdrohnen angegriffen. Das russische Militär will damit die ukrainische Flugabwehr überlasten. Neben Kampfdrohnen hat das russische Militär zuletzt auch Raketen eingesetzt. (dpa)

12:14 Uhr

Samstag, 26. Juli

Tote nach Angriffen in Ukraine und Russland

Bei nächtlichen Angriffen sind nach Behördenangaben mehrere Menschen in der Ukraine und in Russland getötet worden. Russland habe in der Nacht einen kombinierten Angriff mit Raketen und Drohnen gestartet, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. Attackiert wurden demnach die Regionen um die Städte Sumy, Charkiw und Dnipro. «Solche Angriffe können sicherlich nicht ohne Antwort bleiben, und ukrainische weitreichende Drohnen stellen eine sicher», schrieb er. Russische Militärunternehmen, Logistik und Flugplätze müssten erkennen, dass Russlands eigener Krieg echte Folgen für sie habe.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland nachts 208 Drohnen und Drohnenattrappen, 12 ballistische Raketen vom Typ Iskander-M sowie 15 Marschflugkörper verschiedener Typen ab. Davon wurden demnach 183 Drohnen und 17 Raketen und Marschflugkörper abgeschossen. Hauptziel der Attacke war demnach die Region Dnipropetrowsk. Der dortige Gouverneur Serhij Lyssak schrieb bei Telegram von einer «schrecklichen Nacht». In der Stadt Dnipro und Umgebung seien drei Menschen getötet und sechs verletzt worden.

Bei einem Angriff auf Charkiw mit Gleitbomben, Raketen und Drohnen wurden dem Bürgermeister Ihor Terechow zufolge fünf Menschen verletzt, darunter drei Einsatzkräfte, die bei einem zweiten Schlag vor Ort waren. Wohnhäuser, ein ziviles Unternehmen und Strassen seien beschädigt worden. Charkiw liegt nur etwa 25 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und war bereits in den vergangenen Tagen Ziel massiver Angriffe. Drei Verletzte gab es Militärgouverneur Oleh Hryhorow zufolge ausserdem in der Region Sumy. (dpa)

16:33 Uhr

Freitag, 25. Juli

Tote durch russische Angriffe in der Südostukraine

In den Gebieten Donezk und Saporischschja sind durch russische Angriffe mindestens drei Zivilisten getötet worden. In den Städten Pokrowsk und Myrnohrad seien zwei Männer russischen Drohnenangriffen zum Opfer gefallen, teilte der Gouverneur der ostukrainischen Region Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Eine Person sei zudem in Pokrowsk verletzt worden.

Fünf weitere Verletzte gab es demnach durch russischen Artilleriebeschuss in den Städten Kostjantyniwka und Druschkiwka. Filaschkin erneuerte seine Aufforderung an die verbliebenen Zivilisten, das umkämpfte Gebiet unverzüglich zu verlassen.

Im angrenzenden Gebiet Saporischschja ist Behördenangaben nach ein Mann ebenfalls durch eine Drohnenattacke getötet worden. Dies sei im Dorf Poltawka im Landkreis Polohy geschehen, schrieb der Gebietsgouverneur Iwan Fedorow bei Telegram. Infolge russischer Artillerieattacken seien im Landkreis Saporischschja im Dorf Wesseljanky und in der weiter südlich gelegenen Stadt Stepnohirsk zwei Menschen verletzt worden. Russische Truppen sollen Medienberichten zufolge bereits am Rand von Stepnohirsk stehen. (dpa)

14:45 Uhr

Freitag, 25. Juli

Verletzte nach russischem Bombenangriff auf Charkiw

In der ostukrainischen Grossstadt Charkiw sind infolge eines russischen Bombenangriffs mindestens 14 Menschen verletzt worden. Der Angriff habe einer medizinischen Einrichtung gegolten, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, bei Telegram mit. Vier Überlebende konnten aus den Trümmern geborgen werden. Nach zwei weiteren werde gesucht.

Erst am Vortag waren bei Angriffen mit Gleitbomben mehr als 40 Menschen in der Stadt verletzt worden. Charkiw ist nur etwa 25 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. (dpa)

07:04 Uhr

Freitag, 25. Juli

Selenski kündigt Lügendetektortests für Staatsdiener an

Nach scharfer Kritik der EU und massiven Protesten Tausender Ukrainer hat Präsident Wolodimir Selenski in Kiew einen Gesetzentwurf zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Anti-Korruptionsbehörden vorgelegt. Um einen russischen Einfluss in den staatlichen Stellen auszuschliessen, sollen aber alle Mitarbeiter mit Zugang zu Staatsgeheimnissen Lügendetektortests unterzogen werden, kündigte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft an. «Und das müssen regelmässige Kontrollen sein», sagte er.

Zuvor hatte er demnach einen entsprechenden neuen Gesetzentwurf zur Arbeit der Anti-Korruptionsbehörden in das Parlament – die Oberste Rada – eingebracht. Dieser sieht Lügendetektortests innerhalb von sechs Monaten vor. Trotzdem gab es in Kiew und anderen Städten des Landes erneut Proteste gegen Selenskis erst am Dienstag trotz Kritik in einem Eilverfahren unterschriebenes Gesetz, mit dem die Anti-Korruptionskämpfer der Generalstaatsanwalt und damit letztlich auch dem Präsidenten unterstellt werden sollten.

Demonstrationen am dritten Tag infolge

Die Protestierenden forderten die Verabschiedung des neuen Gesetzes, dass den Anti-Korruptionskämpfern ihre bisherigen Vollmachten wieder zubilligt. In Kiew versammelten sich die Demonstranten den dritten Tag infolge in Sichtweite des Präsidentensitzes, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Die Zahl der Versammelten blieb aber mit einigen Hundert hinter den Zahlen des Vortags zurück.

«Der Gesetzentwurf stellt alle prozessualen Vollmachten wieder her und garantiert die Unabhängigkeit vom Nationalen Antikorruptionsbüro (NABU) und der Spezialisierten Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP)», schrieben die beiden Behörden nach Bekanntwerden von Selenski neuem Gesetzestextes auf ihren Telegramkanälen. NABU und SAP waren demnach an der Ausarbeitung des Gesetzentwurfs beteiligt.

Abstimmung über korrigiertes Gesetz bisher ohne Termin

Ein Zeitpunkt der Abstimmung in der Rada war zunächst nicht klar. Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk versprach bei Facebook, das Dokument in der nächsten Sitzung zur Abstimmung zu stellen. Abgeordneten zufolge ist die Oberste Rada allerdings erst einmal bis Mitte August in den Sommerferien.

Zuvor viel Unverständnis für Gesetz

Die Gesetzesänderung am Dienstag hatte nicht nur Proteste in verschiedenen Städten ausgelöst. Auch in der EU stiess die Entscheidung auf Unverständnis. Der NABU und SAP waren 2015 mit westlicher Hilfe gegründet worden, um die notorische Korruption vor allem bei hochrangigen Politikern und in der Verwaltung zu bekämpfen. Das in die EU strebende Land gilt der Nichtregierungsorganisation Transparency International nach trotz aller Reformen als eines der korruptesten Länder Europas.

Kritiker warfen Selenski autoritäre Tendenzen vor, indem er sich die lange Zeit unabhängige Behörden unterwerfen wollte. Dass er nun scheiterte, bezeichneten Kommentatoren als eine herbe politische Niederlage, die den Präsidenten angeschlagen zurücklasse.

Selenski setzt auf Unterstützung von Kanzler Merz

Selenski informierte nach eigenen Angaben auch Kanzler Friedrich Merz (CDU) über die jetzigen Änderungen. Er habe «Deutschland eingeladen, sich an der Begutachtung des Gesetzentwurfs durch Experten zu beteiligen. Friedrich hat mir seine Bereitschaft zur Unterstützung zugesichert.» Geplant sei auch eine Einbeziehung anderer europäischer Partner wie Grossbritannien und die EU.

«Wir waren uns alle einig, dass es keine Einmischung oder Einflussnahme Russlands auf die Funktionsweise unserer Antikorruptionsinfrastruktur geben darf», teilte Selenski nach einem Treffen mit den Behördenvertretern mit. «Jeder, der Zugang zu Staatsgeheimnissen hat – und das gilt nicht nur für das NABU und die SAP, sondern auch für das Staatliche Büro für Ermittlungen, unsere nationale Polizei – muss sich einem Lügendetektortest unterziehen. Und das müssen regelmässige Kontrollen sein», sagte Selenski.

Schon bisher gab es solche Tests, aber nicht in der nun geplanten Dichte. Das NABU teilte allerdings am Abend erleichtert mit, dass laut dem Gesetzentwurf nicht der Geheimdienst SBU die Tests führe, sondern eine verwaltungsinterne Kontrollstelle. Der auf der Rada-Seite veröffentlichte Text spricht aber bei der ersten Kontrolle nach Inkrafttreten des Gesetzes explizit vom SBU. Alle nachfolgenden Kontrollen sollen mindestens alle zwei Jahre durch interne Kontrollorgane erfolgen.

Selenski kündigt Antwort auf russische Angriffe an

Der ukrainische Präsident verurteilte in seiner Abendbotschaft einmal mehr die andauernden russischen Angriffe – ungeachtet der direkten Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau am Mittwoch in Istanbul. Russland zeige mit den Attacken – wie auf den Markt in Odessa und auf die Stadt Charkiw, wo es mehr als 40 Verletzte gab -, dass es kein Interesse an einem Frieden habe. Auch viele andere Städte waren einmal mehr Ziele russischer Drohnen- und Bombenangriffen, es gab Tote und Verletzte.

«Natürlich werden wir Russland auf all das antworten», kündigte Selenski an. Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen den seit mehr als drei Jahren andauernden Moskauer Angriffskrieg immer wieder auch russisches Staatsgebiet an. Bei einem Drohnenangriff auf das russische Gebiet Kursk starb eine Frau, wie Behörden dort am Abend mitteilten. Insgesamt stehen die Zahlen der Opfer und die Schäden in keinem Verhältnis zu den massiven Zerstörungen, vielen Toten und Verletzten durch die russischen Angriffe in der Ukraine. (dpa)

20:50 Uhr

Donnerstag, 24. Juli

Zwei Tote bei russischen Angriffen auf ostukrainisches Kostjantyniwka

Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Kostjantyniwka sind nach Angaben eines Gouverneurs zwei Frauen getötet worden. Zudem seien 14 Menschen am Donnerstag bei dem Angriff mit vier Gleitbomben und Artilleriebeschuss verletzt worden, sagte Gouverneur Wadym Filaschkin.

Russland warf am Donnerstagmorgen auch zwei Gleitbomben auf die Innenstadt von Charkiw, der zweitgrössten ukrainischen Stadt, wie Gouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. Mindestens 42 Menschen wurden Behördenangaben zufolge verletzt, darunter zwei Babys, ein zehnjähriges Mädchen und zwei 17 Jahre alte Kinder.

Nach Behördenangaben wurden auch Odessa im Süden und Tscherkassy in der Mitte der Ukraine angegriffen. Bei den Drohnen- und Raketenangriffen auf die beiden Städte seien elf Menschen verletzt worden, darunter ein neunjähriges Kind. Zudem seien historische Wahrzeichen und Wohngebäude beschädigt worden.

Bei einem nächtlichen ukrainischen Drohnenangriff auf das russische Sotschi seien zwei Frauen getötet worden, hiess es von russischer Behördenseite. Elf weitere Menschen seien verletzt worden. Bei dem Angriff sei ein Öldepot getroffen worden. (dpa)

13:32 Uhr

Donnerstag, 24. Juli

Dutzende Verletzte nach russischen Bombenangriffen auf Charkiw

Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 33 Menschen verletzt worden. Moskaus Militär habe am Vormittag mit zwei Schlägen mit Gleitbomben das Stadtzentrum attackiert, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram. Demnach schlug eine Bombe neben einem mehrstöckigen Wohngebäude ein und 15 Autos gerieten in Brand. Zuvor hatte Terechow von einem weiteren Treffer auf ein ziviles Unternehmen geschrieben.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski schrieb auf der Plattform X: «Das sind völlig sinnlose Angriffe ohne jeglichen militärischen Zweck.» Russlands einzige Absicht sei, die Aggression und das Töten fortzusetzen. Deswegen brauche die Ukraine Unterstützung bei der Verteidigung, starke Flugabwehrsysteme und eine ausgeweitete Waffenproduktion. Dazu veröffentlichte er Fotos und ein Video, die Zerstörungen und Rettungseinsätze zeigen. (dpa)

06:25 Uhr

Donnerstag, 24. Juli

Gefangenenaustausch vereinbart – neues Gesetz

Bei ihren Verhandlungen in der Türkei haben sich Russland und die Ukraine auf einen weiteren Gefangenenaustausch geeinigt - Angriffe beider Seiten gingen derweil nachts unvermindert weiter. Russland meldete Tote, die Ukraine Luftangriffe auf mehrere Gebiete.

Unterdessen kündigte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ein neues Gesetz zur Funktion von Antikorruptionsorganen an. Erneut hatten am Mittwoch Tausende Ukrainer für die Rücknahme der jüngst in Kraft getretenen Gesetzgebung zur Korruptionsbekämpfung in der Hauptstadt Kiew sowie vielen anderen Grossstädten demonstriert. Die Demonstranten fürchten um die Unabhängigkeit der Korruptionsermittler im Land.

Gespräche in Türkei: Gefangenenaustausch - keine Waffenruhe

Es sollen jeweils 1.200 Gefangene beider Seiten übergeben werden, wie der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski nach den Gesprächen vor Journalisten in Istanbul sagte. Seinen Angaben zufolge sollen zudem entlang der Front im seit mehr als drei Jahre währenden Ukraine-Krieg weiter Schwerverletzte ausgetauscht werden. Kiew bestätigte die geplante Fortsetzung der Austausche, nannte aber keine konkreten Zahlen. Medinski sagte weiter, Russland habe zudem die Rückgabe von 3.000 weiteren ukrainischen Gefallenen angeboten.

Die Gespräche am Mittwochabend begannen mit knapp anderthalb Stunden Verspätung. Zuvor hatten sich die beiden Chefunterhändler zu einem kurzen Vieraugengespräch getroffen. Die Unterredung in grosser Runde dauerte lediglich 40 Minuten. Der türkische Aussenminister Hakan Fidan sagte vor Beginn der Verhandlungen, das ultimative Ziel sei ein Waffenstillstand, der den Weg zum Frieden ebne. Ein Durchbruch dafür bei dieser dritten Verhandlungsrunde galt jedoch bereits vorher als unwahrscheinlich.

Bereits früher vereinbarter Austausch im Gange

Am Abend wurde bekannt, dass der letzte Austausch Gefangener, der bei Verhandlungen im Juni vereinbart worden war, vollzogen worden sei. «Zurzeit befinden sich die russischen Soldaten auf dem Territorium der Republik Belarus», teilte das Verteidigungsministerium in Moskau bei Telegram mit. Nach Angaben Medinskis wurden jeweils 250 Kriegsgefangene ausgetauscht. Insgesamt belaufe sich die Zahl der Ausgetauschten auf gut 2.400.

Wenig später bestätigte Selenski den aktuellen Austausch. «Heute fand bereits die neunte in Istanbul vereinbarte Austauschrunde statt», schrieb er bei Telegram. Mehr als 1.000 Ukrainer seien von den Russen zurückgegeben worden.

Neues Gesetz zur Korruptionsbekämpfung soll kommen

Mit Blick auf das nun neu angekündigte Gesetz zur Korruptionsbekämpfung versprach Selenski in seiner am Abend veröffentlichten Videobotschaft, es werde die Antwort auf alle Sorgen der Demonstranten sein und die Unabhängigkeit der Behörden zur Korruptionsbekämpfung gewährleisten. Er warf den Instituten erneut «russischen Einfluss» vor. Das neue Gesetz werde das verhindern. Details nannte Selenski allerdings nicht.

Auch Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko warb bei einem Treffen mit den Botschaftern der G7-Staaten für die kommende Novelle. «Die Regierung der Ukraine ist auf Nulltoleranz gegenüber der Korruption eingestellt», schrieb die Regierungschefin bei Telegram. Das neue Gesetz werde alle vorhandenen Unstimmigkeiten beseitigen und die Unabhängigkeit der Antikorruptionsinfrastruktur stärken.

Proteste reissen nicht ab

Allein in der Hauptstadt Kiew versammelten sich am Mittwoch wieder in Hörweite des Präsidentensitzes und trotz geltendem Kriegsrecht nach Medienberichten mindestens 1.500 Menschen. Auch in über einem Dutzend weiteren Grossstädten wie Lwiw, Charkiw und Odessa kam es zu Demonstrationen. Die Teilnehmerzahlen überstiegen die Werte des Vortages deutlich, als es zu ersten spontanen Versammlungen gekommen war.

Denn Tags zuvor hatte das Parlament in Kiew im Eiltempo Gesetznormen beschlossen, die das 2015 geschaffene Nationale Antikorruptionsbüro (NABU) und die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP) weitgehend der Generalstaatsanwaltschaft unterstellen. Spontan protestierten in mehreren Grossstädten Tausende vor allem junge Menschen gegen die Novelle und forderten ein Veto des Präsidenten. Dieser unterzeichnete das Gesetz am Dienstagabend, und es trat nach der Veröffentlichung sofort in Kraft.

Angriffe gehen weiter - Russland meldet Tote

Bei einem nächtlichen ukrainischen Drohnenangriff in Russland im Badeort Sotschi am Schwarzen Meer wurde russischen Angaben nach eine Frau getötet. Die Zivilistin sei durch herabfallende Trümmerteile umgekommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das regionale Krisenzentrum. Eine weitere Frau sei schwer verletzt worden, hiess es.

Tass meldete zudem den Tod eines Zivilisten im russisch besetzten Gebiet Donezk im Osten der Ukraine. Dieser sei bei einem ukrainischen Angriff auf eine Wohnsiedlung in Horliwka getötet worden, hiess es unter Berufung auf die russische Besatzungsverwaltung.

Die Darstellung konnte nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Angaben.

Am späten Abend hatte Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium den Abschuss von mehr als 20 Drohnen über dem Schwarzen und dem Asowschen Meer sowie über Krasnodar im Süden des Landes gemeldet.

Auch wieder Angriffe auf Ukraine

Medienberichten zufolge gingen auch die zuletzt intensivierten, massiven russischen Angriffe auf die Ukraine unvermindert weiter. Die ukrainische Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete unter Berufung auf Behördenangaben von nächtlichen Drohnenangriffen auf die Hafenstadt Odessa die südliche Stadt Mykolajiw. In Odessa seien laut dem Gouverneur Oleh Kiper Sehenswürdigkeiten in der Altstadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, beschädigt. RBK-Ukraine zufolge war auch die zentralukrainische Stadt Tscherkassy Ziel von Luftangriffen.

Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie auch immer wieder Ziele in Russland an. Die Schäden und Opfer stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskrieges auf ukrainischer Seite. (dpa)

23:59 Uhr

Mittwoch, 23. Juli

Russland und Ukraine tauschen weitere Gefangene aus

Russland und die Ukraine haben den letzten Austausch Gefangener vollzogen, der bei Verhandlungen im Juni vereinbart worden war. «Zurzeit befinden sich die russischen Soldaten auf dem Territorium der Republik Belarus», teilte das Verteidigungsministerium in Moskau bei Telegram mit. Nach Angaben des russischen Verhandlungsführers Wladimir Medinski wurden jeweils 250 Kriegsgefangene ausgetauscht. Insgesamt belaufe sich die Zahl der Ausgetauschten auf gut 2'400.

Wenig später bestätigte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski den aktuellen Austausch. «Heute fand bereits die neunte in Istanbul vereinbarte Austauschrunde statt», schrieb der Staatschef bei Telegram. Mehr als 1'000 Ukrainer seien von den Russen zurückgegeben worden.

Am Mittwochabend verständigten sich die Kriegsparteien bei Gesprächen in Istanbul auf einen neuen Gefangenenaustausch. Nach russischen Angaben geht es um jeweils 1'200 Personen. (dpa)

21:00 Uhr

Mittwoch, 23. Juli

Russisch-ukrainische Verhandlungen nach einer Stunde beendet

Unterhändler aus Moskau und Kiew haben sich vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine zu Verhandlungen in der Türkei getroffen. Das Treffen im Istanbuler Ciragan-Palast war nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass nach weniger als einer Stunde beendet. Ergebnisse waren zunächst nicht bekannt.

Die Erwartungen waren gering. Einen Durchbruch für eine Friedenslösung hatten beide Kriegsparteien als unwahrscheinlich bezeichnet. Dafür waren die Positionen zu gegensätzlich. (dpa)

19:09 Uhr

Mittwoch, 23. Juli

Selenski kündigt neues Gesetz zu Antikorruptionsorganen an

Vor dem Hintergrund neuer Proteste in mehreren ukrainischen Grossstädten hat Präsident Wolodymyr Selenskyj ein neues Gesetz zur Funktion von Antikorruptionsorganen angekündigt. Es werde die Antwort auf alle Sorgen der Demonstranten sein und die Unabhängigkeit der Behörden zur Korruptionsbekämpfung gewährleisten, versprach er in seiner am Abend veröffentlichten Videobotschaft. Der Staatschef warf den Instituten erneut «russischen Einfluss» vor. Das neue Gesetz werde das verhindern. Details nannte Selenskyj allerdings nicht.

Tags zuvor hatte das Parlament in Kiew im Eiltempo Gesetznormen beschlossen, welche das 2015 geschaffene Nationale Antikorruptionsbüro (NABU) und die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP) weitgehend der Generalstaatsanwaltschaft unterstellen. Spontan protestierten in mehreren Grossstädten Tausende vor allem junge Menschen gegen die Novelle und forderten ein Veto des Präsidenten. Dieser unterzeichnete das Gesetz noch am Abend und es trat nach der Veröffentlichung sofort in Kraft.

Nach dem prowestlichen Umsturz in der Ukraine 2014 wurde mit Hilfe der USA und der EU ein System von Organen geschaffen, das vor allem die Korruption bei hochrangigen Politikern und in der Verwaltung bekämpfen sollte. (dpa)

06:16 Uhr

Mittwoch, 23. Juli

Selenski meldet Verlust von französischem Mirage-Kampfjet

Die Ukraine hat einen ihrer französischen Mirage-Kampfjets wegen eines technischen Defekts verloren und damit einen weiteren Rückschlag bei ihrer Luftverteidigung erlitten. Die «sehr effektive Maschine» sei aber nicht von Russland abgeschossen worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski am frühen Morgen in seiner auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft - ohne weitere Details zum Absturz mitzuteilen. Der Pilot habe es geschafft, sich selbst zu retten.

Die Luftwaffe teilte mit, die Maschine sei am Dienstagabend wegen eines Fehlers «des Luftverkehrs-Equipments» abgestürzt. Der Pilot habe das Versagen der Ausrüstung gemeldet und dann das Flugzeug per Schleudersitz verlassen. Es habe keine Verletzten oder Tote gegeben.

Im Februar hatte die Ukraine die ersten Mirage-Kampfjets von Frankreich erhalten. Sie sollen von ukrainischen Piloten geflogen werden, die in Frankreich ausgebildet wurden. Wie viele Maschinen genau geliefert wurden und wie viele Kampfflugzeuge Frankreich dem von Russland angegriffenen Land insgesamt zur Verfügung stellen will, gab das französische Verteidigungsministerium nicht bekannt. Französische Medien berichteten, dass Frankreich 6 von 26 Mirage 2000-5, über die die Luftwaffe verfüge, abgeben wolle. (dpa)

20:20 Uhr

Dienstag, 22. Juli

Mehr als 50'000 Internetseiten in Russland gesperrt

Russland schränkt das freie Internet zunehmend ein. Die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor blockierte nach Angaben des Digitalministers Maksut Schadajew zuletzt den Zugang zu 56'000 Seiten, die sich weigerten, von Moskau als «extremistisch» eingestufte Inhalte zu entfernen.

Zugleich verteidigte er ein neues umstrittenes Gesetz, das die Suche nach solchen Inhalten unter Strafe stellt. Auf «gewöhnliche Nutzer» kämen keine Probleme zu, sagte Schadajew.

Das fragliche Gesetz wurde am Dienstag in dritter und letzter Lesung mehrheitlich durch das Parlament in Moskau, die Staatsduma, verabschiedet. Russischen Medien zufolge stimmten mehr als 60 Abgeordnete dagegen.

Viel Kritik schon vor Verabschiedung des Gesetzes

Das Gesetz sieht Geldstrafen für die bewusste Suche nach als «extremistisch» eingestuften Inhalten im Internet vor. So werden vor allem diejenigen eingestuft, die den Kreml kritisieren - beispielsweise der Anti-Korruptions-Fonds des in Haft gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny.

Das Gesetz löste schon vor seiner Verabschiedung Kritik aus. Kremlkritische Medien schrieben von der schlimmsten Verschärfung der Internetkontrolle seit Jahren. Es war auch die Rede von einer «Kriminalisierung» des Lesens im Netz. Vor der dritten Lesung gab es in Moskau Proteste und Festnahmen vor der Staatsduma.

Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin erklärt die Bereitschaft zu Korrekturen. Es sei notwendig, die Umsetzung zu kontrollieren, damit keine unschuldigen Menschen betroffen sind, damit nicht die betroffen sind, die für ihre Arbeit alle Informationen auswerten müssen, sagte er.

Russland weitet Zensur im Internet zunehmend aus

Moskau baut Kontrolle und Zensur im Internet vor allem seit Beginn der grossangelegten Invasion in die Ukraine vor mehr als drei Jahren aus. Nicht nur Seiten sind gesperrt, Online-Dienste sind teils so stark gedrosselt, dass sie ohne Virtuelles Persönliches Netzwerk (VPN) praktisch nicht mehr nutzbar sind. Aber auch die VPN werden zunehmend blockiert. Wer für sie wirbt, dem droht nach einer ebenfalls verabschiedeten Gesetzänderung ebenfalls eine Geldstrafe. (dpa)

18:58 Uhr

Dienstag, 22. Juli

Moskau bestätigt Verhandlungen am Mittwoch

Russland hat in seinem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg den Termin für eine neue Verhandlungsrunde mit der Ukraine für diesen Mittwoch in Istanbul nach Angaben der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax bestätigt. Die russische Delegation erwarte, dass das der Hauptverhandlungstag werde, meldete die Agentur unter Berufung auf Moskauer Verhandlungskreise. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski den Termin genannt. Der Kreml allerdings hatte dies noch am Dienstagnachmittag nicht bestätigt.

Das Treffen werde wieder in Istanbul stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow lediglich. Die russische Delegation soll erneut Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski anführen.

Chefunterhändler auf ukrainischer Seite wird trotz seines Rücktritts als Verteidigungsminister einmal mehr Rustem Umjerow. Er habe den zum Sekretär des nationalen Sicherheitsrats ernannten Umjerow mit der Aufstellung der neuen Delegation beauftragt, schrieb Selenski am Dienstag auf Telegram. (dpa)

17:58 Uhr

Dienstag, 22. Juli

Konflikt zwischen Russland und Aserbaidschan spitzt sich zu

Die Töne zwischen Russland und der benachbarten Kaukasusrepublik Aserbaidschan werden vor dem Hintergrund des von Moskau begonnenen Ukraine-Kriegs zunehmend schärfer. Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte Baku davor, das Verhältnis beider Länder wegen des Kriegs aufs Spiel zu setzen. Moskau setze darauf, «die hoffentlich kurze Phase der Abkühlung der bilateralen Beziehungen zu durchschreiten», sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Auslöser des Moskauer Tadels waren Äusserungen des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev, der in einem Interview mit ukrainischen Journalisten seine Solidarität mit dem angegriffenen Land bekundete. Er rief Kiew dazu auf, sich nicht mit der russischen Besetzung einzelner Landesteile abzufinden und diese so zurückzuerobern, wie es Aserbaidschan mit Berg-Karabach getan habe. 2020 eroberte Baku die von Armeniern bewohnte Konfliktregion in einem kurzen Krieg gegen seinen Nachbarn.

Russische Militärblogger reagierten empört und forderten teilweise «eine Demonstration der Stärke; nicht nur Waffengerassel, sondern konkrete gewalttätige Massnahmen.» Von einer Verletzung der nationalen Ehre war die Rede.

Klage wegen Flugzeugabsturz

Hintergrund der zunehmenden Spannungen ist der Abschuss eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugs durch eine russische Boden-Luft-Rakete Ende 2024. Die Maschine war im Anflug auf Grosny, wo zu dem Zeitpunkt die russische Flugabwehr gegen ukrainische Drohnen im Einsatz war. Bei der Notlandung kamen 38 Menschen ums Leben. Aserbaidschan beklagt, dass Russland nie die Schuld für den Vorfall anerkannt habe. Aliyev kündigte zuletzt an, deshalb vor internationalen Gerichten Klage einreichen zu wollen.

Eine Reihe von Strafverfahren gegen Aserbaidschaner im russischen Uralgebiet belastet das Verhältnis zusätzlich. Bei den Festnahmen Ende Juni starben zwei Aserbaidschaner. Baku sah dies als ethnisch motiviertes Vorgehen und reagierte mit harten Festnahmen gegen Russen im eigenen Land, darunter auch Journalisten von Moskauer Staatsmedien. (dpa)

12:37 Uhr

Dienstag, 22. Juli

Selenski bekräftigt Gesprächsangebot an Putin

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat am Dienstag sein Angebot für ein direktes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erneuert. «Die Ukraine wollte diesen Krieg nie, und es ist Russland, das diesen Krieg beenden muss, den es selbst begonnen hat», schrieb Selenski bei Telegram. (dpa)

09:41 Uhr

Dienstag, 22. Juli

Kind stirbt bei nächtlichen russischen Angriffen auf Ukraine

Bei erneut schweren russischen Angriffen aus der Luft ist in der Ukraine in der Nacht ein Kind ums Leben gekommen. Der zehnjährige Junge sei durch den Einschlag von gelenkten Gleitbomben in einem Wohnhaus in Kramatorsk getötet worden, schrieb der Bürgermeister der Grossstadt im Gebiet Donezk, Olexander Hontscharenko, auf Facebook. Fünf weitere Personen wurden demnach verletzt.

Kramatorsk gehört zu einem Ballungsgebiet in Donezk, das die Ukrainer auch drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs noch kontrollieren. Inzwischen ist die Front aber so nahe gerückt, dass das russische Militär die Stadt mit schweren Gleitbomben attackieren kann, die 3ine Reichweite von bis zu 40 Kilometer haben. (dpa)

06:09 Uhr

Dienstag, 22. Juli

Selenski kündigt Verhandlungen mit Russland für Mittwoch an

Die Ukraine und Russland wollen ihre direkten Gespräche nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski an diesem Mittwoch in Istanbul wieder aufnehmen. Allerdings werde es dabei nicht um eine Waffenruhe oder ein Ende des Kriegs gehen, sagte Selenski bei einem Treffen mit ukrainischen Diplomaten. Für Kiew gehe es darum, die Rückkehr Kriegsgefangener und von Russland verschleppter Kinder in die Ukraine voranzutreiben sowie ein Treffen auf Präsidentenebene vorzubereiten.

Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für die neuen Gespräche - allerdings hatte Moskau bereits seit längerem auf einen neuen Termin in Istanbul gedrängt. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass nannte unter Verweis auf eine nicht näher genannte Quelle den Donnerstag als Termin.

Selenski sagte in seiner Videobotschaft, er habe mit dem ukrainischen Chefunterhändler, Rustem Umjerow, über die Vorbereitungen eines Gefangenenaustausches und ein weiteres Treffen mit der russischen Seite in der Türkei diskutiert. Umerov habe berichtet, dass das Treffen am Mittwoch geplant sei. (dpa)

21:06 Uhr

Montag, 21. Juli

Kiew und Paris verhandeln über Drohnenproduktion in der Ukraine

Der französische Aussenminister Jean-Noël Barrot hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski über eine Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen gesprochen. Dabei sei es am Montag in Kiew auch um die Entscheidung französischer Unternehmen gegangen, Drohnen in der Ukraine zu bauen, teilte Selenski im Internet mit. Ein weiteres Thema sei die Unterstützung der Ukraine auf dem Weg zu einer Mitgliedschaft in der EU gewesen.

Barrot besuchte auch Gegenden in der ukrainischen Hauptstadt, die bei russischen Angriffen getroffen worden sind. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko traf eine Drohne den Eingang einer U-Bahnstation, in der Dutzende Menschen Schutz gesucht hatten. Auf Videos im Internet war zu sehen, wie der Bahnsteig im Rauch verschwand. Er müsse gründlich belüftet werden, sagte Klitschko. Am schwersten traf es den Stadtteil Darnyzkyj, wo ein Kindergarten, ein Supermarkt und Lagerhallen in Brand gerieten. (dpa)

20:44 Uhr

Montag, 21. Juli

Selenski: Neue Verhandlungen mit Russland am Mittwoch

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski soll die nächste Verhandlungsrunde mit dem Aggressor Russland am Mittwoch in Istanbul stattfinden. Das habe ihm der ukrainische Chefunterhändler, Rustem Umjerow, berichtet, sagte Selenski in einer Videobotschaft. Es werde ein neuer Gefangenenaustausch vorbereitet.

Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für die neuen Gespräche - allerdings hatte Moskau bereits seit längerem auf einen neuen Termin in Istanbul gedrängt. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte den Termin am Mittwoch unter Verweis auf eine nicht näher genannte Quelle.

Selenski kündigte zudem neue Angriffe auf Ziele in Russland an. «Wenn (der russische Präsident Wladimir) Putin so verrückt nach den Shahed-Drohnen und Terror ist, dann muss man ihm die Logistik nehmen», sagte Selenski. Dazu benötige die Ukraine auch mehr Flugabwehrsysteme, um grössere Teile des Landes vor russischen Drohnen und Raketen schützen zu können.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Im Mai und Juni fanden erstmals seit dem Frühjahr 2022 zwei Gesprächsrunden der Kriegsparteien in Istanbul statt. Bei den Verhandlungen einigten sich die Seiten hauptsächlich auf Austausche von Gefangenen und Soldatenleichen. Eine unter anderem von den USA geforderte Waffenruhe wurde bisher nicht erreicht. (dpa)

18:06 Uhr

Montag, 21. Juli

Kiew will über neuen Austausch und Präsidententreffen reden

Gespräche über einen Waffenstillstand und die Beendigung des seit mehr als drei Jahren laufenden Kriegs stehen nach Vorstellungen Kiews nicht auf der Themenliste der nächsten Verhandlungsrunde mit Russland. Bei dem Treffen gehe es für Kiew zunächst darum, die Rückkehr eigener Kriegsgefangener und von Russland verschleppter Kinder in die Ukraine voranzutreiben und ein Treffen auf Präsidentenebene vorzubereiten, sagte Präsident Wolodimir Selenski bei einem Treffen mit ukrainischen Diplomaten.

«Wir brauchen mehr Dynamik in den Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs», begründete Selenski sein Beharren auf einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Resultate seien nur bei Gesprächen auf höchster Ebene zu erwarten, sagte der ukrainische Staatschef. Mitte Mai war Selenski bereits vergeblich in Erwartung eines Treffens mit Putin in die Türkei gereist.

Der Kreml hat bislang direkte Verhandlungen zwischen den Präsidenten mit der Begründung abgelehnt, dass solche Gespräche, um Ergebnisse zu bringen, gut vorbereitet sein müssten. Dazu seien zunächst auf unterer Ebene die nötigen Voraussetzungen zu schaffen.

Bislang wenig Fortschritte

In den ersten zwei Runden direkter Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau im Mai und Juni haben sich beide Seiten auf einen grossen Gefangenenaustausch und die Rückgabe von Gefallenen geeinigt. Selenski hatte am Wochenende Moskau neue Verhandlungen im Laufe der Woche vorgeschlagen. Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte das Interesse Moskaus an den Gesprächen, die wie die beiden vorangegangenen Runden im Mai und Juni in Istanbul stattfinden sollen. Medienberichten zufolge steht ein Treffen am 24. oder 25. Juli im Raum, der genaue Termin werde noch abgestimmt. (dpa)

16:06 Uhr

Montag, 21. Juli

Ukraine braucht weitere Milliarden Euro für Waffenproduktion

Die Ukraine benötigt zur Steigerung ihrer Waffenproduktion eigenen Angaben nach in diesem Jahr umgerechnet über fünf Milliarden Euro an zusätzlichen Militärhilfen. Das sei notwendig, um mehr ferngesteuerte Drohnen, Abfangdrohnen und weitreichende Waffen herzustellen, sagte Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei einem virtuellen Treffen im sogenannten Ramstein-Format. Er bat laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine die Partner-Länder darum, bereits jetzt Mittel für 2026 bereitzustellen.

Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj rief ebenfalls zu einer Erhöhung der Militärhilfen auf. «Uns fehlen weiter dringend Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen, weitreichende Waffen, Artilleriegranaten, Panzertechnik, Evakuierungsausrüstungen, Systeme der elektronischen Kriegsführung, Radare, Drohnensysteme und anderes», sagte der General. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen sei die russische Aggression zu stoppen.

An dem bereits 29. Treffen nahmen unter Leitung von Deutschland und Grossbritannien 50 Partner-Staaten der Ukraine teil. Das Land wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit massiver westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. (dpa)

14:11 Uhr

Montag, 21. Juli

Ukraine braucht laut Pistorius fünf Patriot-Systeme

Zur Verteidigung gegen die russischen Luftangriffe benötigt die Ukraine nach Darstellung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) fünf zusätzliche Patriot-Systeme. Deutschland werde dazu beitragen, dass die Ukraine diese dringend benötigten Waffen so schnell wie möglich erhalte, sagte Pistorius bei einem virtuellen Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe.

Deutschland will die Ukraine mit zwei weiteren Patriot-Systemen unterstützen. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine Milliarde Euro in den USA zu kaufen und direkt in die Ukraine zu bringen. Da sie aber nicht sofort lieferbar sind, soll nun die Bundeswehr zunächst zwei von ihren noch neun Patriots an die Ukraine abgeben und später Ersatz aus den USA bekommen.

Deutschland finanziert laut Pistorius auch die Beschaffung weitreichender Drohnen aus ukrainischer Produktion. «Sie zerstören russische Flugzeuge, Drohnen und Raketen auf dem Boden, bevor sie eine Bedrohung für die Ukraine, ihre Städte oder Infrastruktur darstellen können», sagte der Verteidigungsminister. «Die ersten der von Deutschland finanzieren Systeme werden in den kommenden Tagen an die ukrainischen Streitkräfte ausgeliefert und können sofort eingesetzt werden.» (dpa)

13:49 Uhr

Montag, 21. Juli

Moskau bestätigt Interesse an Verhandlungen mit Kiew

Der Kreml hat Interesse an der vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski vorgeschlagenen dritten Verhandlungsrunde zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende bestätigt. Beim vergangenen Treffen hätten beide Seiten ihre Positionspapiere ausgetauscht, erinnerte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zu diesen stünden nun ein Meinungsaustausch und Verhandlungen bevor, bisher seien sie völlig gegensätzlich, sagte er russischen Agenturen zufolge. Es sei noch «grosse diplomatische Arbeit» vonnöten.

Selenski hatte am Wochenende ein Treffen noch im Laufe der Woche vorgeschlagen. Laut Peskow gibt es noch kein endgültig fixiertes Datum. Von russischer Seite gebe es keine Änderungen an der Zusammensetzung der Delegation, teilte er mit. Als Russlands Chefunterhändler fungierte bei den vergangenen beiden Gesprächsrunden in Istanbul Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski.

Im Mai haben Kiew und Moskau erstmals seit drei Jahren wieder bilateral miteinander verhandelt. Bei diesem und einem späteren Treffen im Juni in Istanbul vereinbarten beide Seiten einen grossen Gefangenenaustausch und die Rückgabe von Gefallenen. Schritte über eine Beendigung des im Februar 2022 von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden hingegen nicht besprochen. (dpa)

11:15 Uhr

Montag, 21. Juli

Selenski: Zwei Tote und 15 Verletzte bei russischen Angriffen

Bei einer der grössten russischen Luftangriffswellen der vergangenen Monate sollen in der Ukraine mindestens zwei Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden sein. Das berichtete Präsident Wolodimir Selenski am Montag. Unter den Verletzten sei auch ein zwölfjähriges Kind.

Der nächtliche Drohnen- und Raketenbeschuss der Hauptstadt Kiew begann kurz nach Mitternacht und dauerte bis etwa sechs Uhr morgens. Die Bewohner der Stadt wurden von Maschinengewehrfeuer, dem Surren der Drohnen und lauten Explosionen wach gehalten. In einem Bezirk gerieten nach Angaben von Behördenvertretern ein Kindergarten, ein Supermarkt und Lagerhallen in Brand.

Laut der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland 426 Schahed- und Täuschungsdrohnen sowie 24 Raketen ein. 200 Drohnen seien abgefangen worden, 203 weitere seien elektronisch gestört worden oder vom Radar verschwunden.

Die Angriffe unterstrichen vor einem virtuellen Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am heutigen Montag den dringenden Bedarf des angegriffenen Landes an westlicher Militärhilfe. Militäranalysten rechnen mit einer weiteren Eskalation der Angriffe auf die Ukraine - parallel zu einer Ausweitung der russischen Drohnenproduktion. (dpa)

06:06 Uhr

Montag, 21. Juli

Russischer Luftangriff auf Kiew – mindestens ein Toter

Russland hat seine Luftangriffe auf Kiew ukrainischen Angaben zufolge mit unverminderter Härte auch in der Nacht zu Montag fortgesetzt. Die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt meldete mindestens einen Toten infolge der Angriffe. Verwaltungschef Tymur Tkatschenko schrieb auf Telegram, ein Verletzter sei ins Krankenhaus gebracht worden. In mehreren Bezirken seien Gebäude in Brand geraten, darunter ein Hochhaus, ein Supermarkt und das Gelände eines Kindergartens.

Beschädigt worden sei auch der Eingang einer U-Bahnstation, schrieb er weiter. Medienberichten zufolge soll dichter Rauch im Inneren der Station sein, in der Menschen Schutz vor dem Angriff gesucht hätten.

Der Bürgermeister von Kiew und Leiter der zivilen Verwaltung, Vitali Klitschko, teilte auf Telegram mit, die Luftabwehr sei im Einsatz. Der Feind greife die Hauptstadt weiter an. Die Menschen sollten in den Schutzräumen bleiben. (dpa)

22:24 Uhr

Sonntag, 20. Juli

Dutzende russische Angriffe – Kämpfe in Ostukraine dauern an

Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich im Tagesverlauf erneut schwere Kämpfe entlang der Front im Osten der Ukraine geliefert. Wie der Generalstab in Kiew auf Facebook mitteilte, wurden von verschiedenen Abschnitten insgesamt 122 russische Angriffe gemeldet, die teils auch von Artillerie und der russischen Luftwaffe unterstützt wurden. Bei den Luftangriffen seien 71 gelenkte Gleitbomben auf ukrainische Stellungen abgeworfen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Der Schwerpunkt der russischen Angriffe lag demnach einmal mehr bei Pokrowsk. Dort hätten russische Einheiten 36 Angriffe aus verschiedenen Stossrichtungen unternommen, erklärte das Militär.

Die Stadt Pokrowsk liegt im Westen der ostukrainischen Region Donezk an einem strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Sie ist seit Monaten schwer umkämpft und inzwischen fast völlig zerstört. Die ukrainischen Verteidiger konnten den Vormarsch der russischen Besatzer auf die Stadt bremsen. Allerdings ist es den russischen Truppen inzwischen gelungen, im Norden und vor allem im Süden der Stadt vorzurücken, so dass der Stadt eine Einkesslung droht. (dpa)

19:36 Uhr

Sonntag, 20. Juli

Kreml-Sprecher: Russland hält an Kriegszielen fest

Moskau hält vor möglichen neuen Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine weiter an seinen Kriegszielen fest. «Das Wichtigste für uns ist, unsere Ziele zu erreichen. Unsere Ziele sind klar», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow einem Reporter des russischen Staatsfernsehens am Sonntag.

Gleichzeitig betonte er, dass der russische Präsident Wladimir Putin wiederholt seinen Wunsch geäussert habe, den Konflikt in der Ukraine so bald wie möglich friedlich beizulegen. «Dies ist ein langwieriger Prozess, der Anstrengungen erfordert, und es ist nicht leicht.»

Der Kreml hat mehrfach erklärt, dass ein Friedensabkommen den Rückzug der Ukraine aus vier von Russland im September 2022 illegal für annektiert erklärten Regionen beinhalten müsse. Moskau fordert von Kiew zudem, keinen Nato-Beitritt mehr anzustreben und strikte Beschränkungen für das Militär zu akzeptieren. Die ukrainische Regierung und ihre westlichen Verbündeten haben diese Forderungen zurückgewiesen.

US-Präsident Donald Trump hatte am vergangenen Montag angekündigt, Handelspartner Russlands mit hohen Zöllen zu bestrafen, sollte es nicht bis zum 2. September zu einer Einigung für ein Kriegsende kommen. (dpa)

17:47 Uhr

Sonntag, 20. Juli

Kiew greift Moskau vor Verhandlungen massiv mit Drohnen an

Die russische Hauptstadt erlebt ihre bisher schlimmsten Drohnenangriffe. Es gibt viele Schäden, der Flugverkehr liegt lahm. Ukraines Präsident Selenski übt so Druck vor möglichen Verhandlungen aus. (dpa)

12:27 Uhr

Sonntag, 20. Juli

Moskau: Schäden durch Drohnen und Probleme im Flugverkehr

Die Ukraine hat mit neuen Drohnenangriffen auf Moskau als Antwort auf Russlands Angriffskrieg massive Verkehrsbehinderungen auf den vier Flughäfen der russischen Hauptstadt ausgelöst. Im Stadtbezirk Selenograd wurden durch die Drohnenschläge zudem zahlreiche Hochhäuser beschädigt; Autos gerieten in Brand, wie auf Bildern zu sehen war, die Anwohner in sozialen Netzwerken veröffentlichten. Die Behörden in Selenograd bestätigten das; demnach gingen auch viele Scheiben zu Bruch.

Bewohner veröffentlichten auch Fotos ihrer verwüsteten Wohnungen, wie im Telegram-Kanal «chp_Zelenograd» zu sehen war. Bürgermeister Sergej Sobjanin räumte Schäden ein, sie seien aber nicht schwer – und würden beseitigt. Wie in der Nacht meldete Sobjanin auch am Vormittag immer wieder den Abschuss ukrainischer Drohnen, die Kurs auf Moskau genommen hätten. Die Zahl stieg auf über 20 bis zur Mittagszeit.

Umleitungen und Verspätungen im Flugverkehr

Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija meldete Einschränkungen auf den vier Hauptstadtflughäfen Scheremetjewo, Wnukowo, Domodedowo und Schukowski. Weil Starts und Landungen dort wegen der Drohnengefahr zeitweise nicht möglich waren, wurden ankommende Flüge auf andere Flughäfen umgeleitet, darunter nach St. Petersburg.

Rosawiazija-Sprecher Artjom Korenjako, der selbst betroffen war, bat die Passagiere um Verständnis und Geduld. «Wie viele befinde ich mich jetzt schon mehrere Stunden im Flugzeug», sagte er in einem Videoclip von seinem Sitz aus. Aber die Flugsicherheit habe Priorität. Wegen Drohnenalarm kommt es immer wieder zu Flugausfällen und Verspätungen. Fluggesellschaften klagen mitten in den Schulferien, in denen viel Betrieb herrscht, über massive finanzielle Verluste.

Auch Russland griff die Ukraine wieder mit Drohnen an

Die Ukraine, die ihre Drohnenproduktion massiv ausbaut, will mit ihren Gegenangriffen den Krieg auch nach Russland zurücktragen. Russland selbst griff die Ukraine auch in der Nacht zum Sonntag wieder mit Dutzenden Drohnen an. Die ukrainische Luftverteidigung gab ihre Zahl mit 57 an, deutlich weniger als am Vortag. 18 dieser unbemannten Flugobjekte seien abgeschossen worden. Es habe auch viele Einschläge gegeben. Zu Schäden machte die Flugabwehr keine Angaben.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa)

09:53 Uhr

Sonntag, 20. Juli

Mobilfunk-Abschaltungen behindern Alltag in russischen Städten

Immer öfter ist in Russland der Zugang zum Internet temporär gesperrt. Von offizieller Seite heisst es, dies sei notwendig, um ukrainische Drohnenangriffe zu vereiteln. Die Menschen im Land haben dadurch noch weniger Möglichkeiten, sich unabhängig zu informieren. (dpa)

06:00 Uhr

Sonntag, 20. Juli

«Dieser Sommer ist der letzte Versuch»: In Russland wächst der Ukraine-Frust

Moskau nimmt die neuen Drohungen seitens Donald Trump ernst. Im Land herrscht mit Blick auf die Front in der Ukraine immer mehr Skepsis. (chm)

05:00 Uhr

Sonntag, 20. Juli

Der wundersame Wandel der Melania Trump – brachte sie ihren Donald gar zur Ukraine-Wende?

Lange war sie verschwunden, jetzt zeigt sich Melania Trump wieder an der Seite ihres Mannes. Sie wirkt gelöster – und könnte sogar politischen Einfluss auf den Präsidenten haben. (chm)

20:23 Uhr

Samstag, 19. Juli

Kiew schlägt Moskau für kommende Woche Verhandlungen vor

Die Ukraine hat Russland für kommende Woche neue Verhandlungen für eine Waffenruhe vorgeschlagen. Präsident Wolodimir Selenski teilte in einer in Kiew verbreiteten Videobotschaft mit, dass der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Rustem Umjerow, Moskau ein Treffen in der nächsten Woche vorgeschlagen habe. Ein genaues Datum nannte er nicht. Selenski sagte auch, dass die Ukraine zu einem Treffen auf Führungsebene bereit sei.

Russland hatte zuletzt immer wieder die Bereitschaft dazu erklärt. Der Kreml forderte Kiew fast täglich zu einer Fortsetzung der im Frühjahr begonnenen Gespräche in Istanbul auf. Ursprünglich hatte Moskau eine neue Verhandlungsrunde bereits in der zweiten Juni-Hälfte erwartet. In dieser Woche war der US-Sondergesandte Keith Kellogg in Kiew, der ebenfalls zu neuen Verhandlungen mit Moskau gedrängt haben dürfte.

Selenski sagte, das auch ein neuer Austausch von Gefangenen vorgesehen sei. Darauf hatten sich die Kriegsparteien bei ihren ersten Verhandlungsrunden geeinigt. Der ukrainische Präsident hatte Umjerow, der zuletzt als Verteidigungsminister die Gespräche führte, aufgefordert, die Verhandlungsdynamik zu erhöhen. Es müsse alles getan werden, um einen Waffenstillstand zu erreichen, sagte er. «Die Ukraine ist zu einem solchen Treffen bereit.»

Moskau sah zuletzt «positives Signal» von Selenski

Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte erst am Freitag begrüsst, dass Selenski erklärt hatte, dass der Verhandlungsprozess mehr Dynamik brauche. «Das ist ein positives Signal. Und hier sind wir uns absolut einig: Wir sind auch dafür, den Verhandlungsprozess zu beschleunigen», sagte Peskow.

Die Ukraine und Russland hatten im Frühjahr ihre direkten Verhandlungen in Istanbul für eine mögliche Beendigung des Moskauer Angriffskrieges wieder aufgenommen - erstmals seit 2022. Dabei gab es bisher vor allem humanitäre Aktionen wie den Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückgabe von Soldatenleichen. Eine von der Ukraine geforderte volle und bedingungslose Waffenruhe ist aber nicht in Sicht.

Moskau beharrt auf Maximalforderungen

Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Für eine Beendigung der Invasion stellt Moskau Maximalforderungen, die Kiew kategorisch ablehnt. Zu den russischen Bedingungen gehören etwa der Verzicht Kiews auf einen Nato-Beitritt und die Anerkennung der von Moskau annektierten Gebiete.

Anfang der Woche hatte auch US-Präsident Donald Trump den Druck gegenüber Russland erhöht und eine Waffenruhe innerhalb von 50 Tagen gefordert. Er drohte Moskau dabei mit Sanktionen und Strafzöllen, inklusive Strafgebühren für Russlands Handelspartner. (dpa)

15:47 Uhr

Samstag, 19. Juli

Selenski: Mehr als 300 Luftangriffe auf Ukraine

Ukrainische Städte sind nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenski in der vergangenen Nacht Ziele Hunderte russischer Luftangriffe gewesen. Es habe mehr als 300 Drohnenattacken und mehr als 30 Angriffe mit Raketen und Marschflugkörpern gegeben, teilte Selenski am Morgen bei Telegram mit und veröffentlichte dazu Fotos von den Zerstörungen.

Im Kreis Synelnykowe starben am Morgen zwei Menschen bei einem russischen Raketenschlag, wie der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mitteilte. Zerstört worden seien unter anderem eine Schule und eine Kultureinrichtung, auch private Gebäude seien beschädigt worden und Autos ausgebrannt.

In Odessa am Schwarzen Meer sei ein Wohnhaus beschädigt worden, teilte Selenski mit. Er bestätigte Angaben von Behörden aus der Nacht, wonach ein Mensch getötet und sechs weitere verletzt wurden.

Gouverneur: «Höllische Nacht» in Pawlohrad

Betroffen waren demnach unter anderem auch die Regionen Donezk, Cherson und Saporischschja. In Sumy sei wichtige Infrastruktur zerstört worden. Tausende Haushalte seien dort ohne Strom. «Es sind immer noch Drohnen in der Luft», sagte Selenski. Die Flugabwehr zerstöre die Ziele weiter. Zudem seien Rettungskräfte im Einsatz.

Besonders viele Angriffe habe es in der Stadt Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk gegeben, wo ein Wohngebäude und wichtige Infrastruktur beschädigt worden seien, sagte Selenski. Militärgouverneur Lyssak sprach von einer «höllischen Nacht». «Der massivste Angriff auf die Stadt. Eine Explosion nach der anderen. Russische Terroristen griffen mit Raketen und Drohnen an», schrieb er bei Telegram.

Selenski: Flugwehr rettet Leben

Die Zahlen der russischen Angriffe lagen damit wieder deutlich höher als in den vergangenen Tagen. Die Führung in Moskau zeigte sich damit einmal mehr unbeeindruckt von den Sanktionen der EU, die am Freitag das 18. Paket mit Strafmassnahmen verabschiedet hatte.

Präsident Selenski mahnte erneut an, dass die Ukraine eine Stärkung ihrer Flugabwehr brauche. «Die gemeinsame Waffenproduktion, Investitionen in die Herstellung von Drohnen in der Ukraine, einschliesslich Abfangdrohnen, die Bereitstellung von Luftverteidigungssystemen und Raketen für sie sowie die Möglichkeit, sie hier in der Ukraine zu produzieren - all das rettet Leben und wird von der Ukraine gerade jetzt gebraucht», sagte er. (dpa)

13:55 Uhr

Samstag, 19. Juli

Russland sagt grosse Militärschau für August ab

Russland hat sein traditionell zur Demonstration militärischer Stärke im August organisiertes Armeeforum samt der üblichen Waffenschau abgesagt. Das internationale militärtechnische Forum «Army-2025» werde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Organisatoren. Gründe wurden nicht genannt.

Die Ausstellung von Rüstungsgütern, darunter auch militärische Neuentwicklungen wie Drohnen, war vom 11. bis 14. August im Militärpark Patriot unweit von Moskau geplant. Ein neues Datum wurde nicht genannt.

Hohe Drohnengefahr im Moskauer Gebiet

Laut Webseite des Forums wurden zu der Veranstaltung mehr als 1500 Teilnehmer erwartet, geplant war eine Ausstellung von mehr als 28'000 Exponaten. Im vergangenen Jahr waren Delegationen aus mehr als 100 Ländern eingeladen. Die seit 2015 organisierte Fachmesse gilt als wichtigste Präsentationsplattform für das russische Verteidigungsministerium.

Unklar war, ob womöglich Sicherheitsbedenken zu der Entscheidung führten. Im Moskauer Gebiet werden inzwischen fast täglich ukrainische Drohnen nach Angaben des Verteidigungsministeriums abgeschossen. Immer wieder ist wegen der Drohnengefahr der Luftverkehr eingeschränkt.

Zudem ist Russland in seinem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine gebunden. Kremlchef Wladimir Putin hatte ungeachtet des Krieges angeordnet, dass die russische Rüstungsindustrie ihre vertraglichen Verpflichtungen bei Waffenlieferungen an andere Staaten weiterhin erfüllen müsse. (dpa)

12:28 Uhr

Samstag, 19. Juli

Russische Regionen melden Explosionen nach Drohnenangriffen

Die Ukraine hat bei ihrer Verteidigung gegen Moskaus Angriffskrieg erneut auch Ziele in Russland mit Drohnen angegriffen. Im Gebiet um die russische Hauptstadt Moskau berichteten Bewohner von massiven Explosionen – die Flugabwehr schoss nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als ein Dutzend ukrainische Drohnen ab. Bürgermeister Sergej Sobjanin meldet inzwischen täglich ukrainische Drohnenangriffe.

Erneut kam es Einschränkungen beim Betrieb der Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Scheremetjewo. Mitten in den Schulferien klagen viele Reisende über Flugausfälle und Verspätungen.

Im Gebiet Rostow nahe der Grenze zur Ukraine musste der Zugverkehr nach Bahnangaben zeitweise eingestellt werden, nachdem Teile abgeschossener Drohnen auf Eisenbahnanlagen gefallen waren. 50 Fernzüge und einige Nahverkehrsbahnen waren demnach betroffen. In der Stadt Kamensk seien zudem Privathäuser durch Drohnenteile in Brand geraden, teilte Gouverneur Juri Schljussar mit. Eine Frau sei verletzt worden.

Ukraine wehrt sich gegen russische Angriffe

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in der Nacht und am Morgen mehr als 80 ukrainische Drohnen abgeschossen. Einmal mehr war demnach auch die an der Grenze zur Ukraine gelegene Region Brjansk betroffen. Das Ministerium machte wie immer keine Angaben zu Schäden.

Die Ukraine, die sich seit mehr als drei Jahren gegen Moskaus Angriffskrieg wehrt, will mit den Angriffen auf Ziele im russischen Hinterland vor allem den militärischen Nachschub des Gegners treffen. Die Schäden und Opfer infolge der ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den vielen Toten und Verletzten sowie schweren Zerstörungen durch die russischen Attacken.

Der Chef der ukrainischen Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia, Oleksandr Perzowskyj, beklagte bei Facebook zunehmende russische Angriffe auf zivile Züge, die keine militärischen Güter transportierten. Vor allem mit Kohle beladene Güterzüge seien betroffen. (dpa)

11:18 Uhr

Samstag, 19. Juli

Ukraine meldet tödlichen Beschuss durch Russland

Bei einem russischen Angriff auf die Ukraine in der Nacht zum Samstag ist nach Behördenangaben mindestens ein Mensch getötet worden. Das Opfer sei bei einem Drohnen- und Raketenangriff auf die Hafenstadt Odessa im Süden des Landes ums Leben gekommen, teilte Bürgermeister Hennadij Truchanow bei Telegram mit. Fünf Menschen sollen nach einem Feuer in einem Wohngebäude gerettet worden sein. Laut Präsident Wolodimir Selenski wurden sechs Menschen in Odessa verletzt, darunter ein Kind. Zudem soll wichtige Infrastruktur in der nordostukrainischen Region Sumy beschädigt worden sein.

Selenski teilte auf der Plattform X mit, Russland habe mehr als 300 Drohnen abgefeuert. Zudem seien mehr als 30 Marschflugkörper eingesetzt worden. Selenski bedankte sich bei Staats- und Regierungschefs, die verstünden, «wie wichtig es ist, unsere Vereinbarungen schnell umzusetzen», um die Verteidigung der Ukraine zu stärken. Dabei wird eine gemeinsame Waffenproduktion, Drohnenherstellung und Lieferung von Luftabwehrsystemen angestrebt.

Russland hat seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Das hat die Hoffnung auf einen Erfolg bei den Bemühungen um ein Ende des seit 2022 andauernden Angriffskriegs geschmälert.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es habe in der Nacht 71 ukrainische Drohnen abgeschossen. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin gab an, es seien 13 Drohnen auf dem Weg in die russische Hauptstadt abgeschossen worden. (dpa)

10:12 Uhr

Samstag, 19. Juli

Selenski: Mehr als 300 Luftangriffe auf Ukraine

Ukrainische Städte sind nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenski in der vergangenen Nacht Ziele Hunderte russischer Luftangriffe gewesen. Es habe mehr als 300 Drohnenattacken und mehr als 30 Angriffe mit Raketen und Marschflugkörpern gegeben, teilte Selenski am Morgen bei Telegram mit und veröffentlichte dazu Fotos von den Zerstörungen. In Odessa am Schwarzen Meer sei ein Wohnhaus beschädigt worden. Er bestätigte Angaben von Behörden aus der Nacht, wonach ein Mensch getötet wurde – und sechs weitere verletzt wurden.

Betroffen waren demnach unter anderem auch die Regionen Dnipropetrowsk, Donezk, Cherson und Saporischschja. In Sumy sei wichtige Infrastruktur zerstört worden. Tausende Haushalte seien dort ohne Strom. «Es sind immer noch Drohnen in der Luft», sagte Selenski. Die Flugabwehr zerstöre die Ziele weiter. Zudem seien Rettungskräfte im Einsatz.

Besonders viele Angriffe habe es in der Stadt Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk gegeben, wo ein Wohngebäude und wichtige Infrastruktur beschädigt worden seien, sagte Selenski. Der Militärgouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, sprach von einer «höllischen Nacht». «Der massivste Angriff auf die Stadt. Eine Explosion nach der anderen. Russische Terroristen griffen mit Raketen und Drohnen an», schrieb er bei Telegram.

Selenski: Flugwehr rettet Leben

Die Zahlen der russischen Angriffe lagen damit wieder deutlich höher als in den vergangenen Tagen. Die Führung in Moskau zeigte sich damit einmal mehr unbeeindruckt von den Sanktionen der EU, die am Freitag das 18. Paket mit Strafmassnahmen verabschiedet hatte.

Präsident Selenski mahnte erneut an, dass die Ukraine eine Stärkung ihrer Flugabwehr brauche. «Die gemeinsame Waffenproduktion, Investitionen in die Herstellung von Drohnen in der Ukraine, einschliesslich Abfangdrohnen, die Bereitstellung von Luftverteidigungssystemen und Raketen für sie sowie die Möglichkeit, sie hier in der Ukraine zu produzieren - all das rettet Leben und wird von der Ukraine gerade jetzt gebraucht», sagte er.

Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. (dpa)

05:00 Uhr

Samstag, 19. Juli

Donald Trump: «Ich bin noch nicht fertig mit Putin»

In einem Interview mit BBC gibt der US-Präsident Einblick in Persönliches, er äussert sich zu seinem Meinungsumschwung bei der Nato – und er spricht über den russischen Präsidenten. Wir publizieren Auszüge im O-Ton. (chm)

11:41 Uhr

Freitag, 18. Juli

Selenski lobt Sanktionspaket und fordert weitere Schritte

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat der EU für das 18. Sanktionspaket gegen den russischen Angriffskrieg gedankt und weitere Strafmassnahmen gegen Moskau gefordert. «Dieser Beschluss ist von grundlegender Bedeutung und kommt zur rechten Zeit, vor allem jetzt, da Russland die Brutalität der Angriffe auf unsere Städte und Dörfer verstärkt hat», schrieb Selenski in den sozialen Netzwerken. Es würden zudem mit den ukrainischen Partnern und im Land selbst neue Sanktionsentscheidungen vorbereitet.

Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha sprach von einem der stärksten Sanktionspakete bisher. Das werde die Kosten des Krieges für Russland noch einmal deutlich erhöhen. Russland müsse zu einer vollständigen und bedingungslosen Waffenruhe gezwungen werden und den Krieg gegen die Ukraine beenden, schrieb er bei X.

Kiew hebt Sanktionen gegen Nord-Stream-Pipelines hervor

Selenski hob hervor, dass das neue Sanktionspaket vor allem auch darauf gerichtet sei, Russlands für den Krieg wichtige Einnahmen aus dem Ölverkauf weiter zu drosseln. Zudem lobte er die Massnahmen gegen eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 1 und eine Nutzung der Pipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland.

Der Bau der Pipelines sei eine Vorbereitung für den Angriffskrieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine gewesen, sagte Selenski. Drei der insgesamt vier Nord-Stream-Röhren waren 2022 bei bisher nicht aufgeklärten Sprengstoffanschlägen schwer beschädigt worden. «Die gesamte Infrastruktur für Russlands Krieg muss blockiert werden», sagte der Präsident. (dpa)

08:09 Uhr

Freitag, 18. Juli

Einigung in Brüssel: EU verhängt neue Russland-Sanktionen

Die EU verhängt wegen des anhaltenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine neue Sanktionen. Vertreter der Mitgliedstaaten verständigten sich in Brüssel nach wochenlanger Blockade durch die Slowakei auf die Verabschiedung des mittlerweile 18. Pakets mit Strafmassnahmen, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. (dpa)

Haben ihren Widerstand aufgegeben: Der slowakische Premierminister Robert Fico und der ungarische Premierminister Viktor Orban.
Bild: Omar Havana / AP

06:00 Uhr

Freitag, 18. Juli

Slowakei gibt Blockade neuer Russland-Sanktionen der EU auf

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat überraschend angekündigt, die Blockade neuer EU-Sanktionen gegen Russland zu beenden. Er habe den Vertretern der Slowakei die Anweisung gegeben, schon an diesem Freitag ihre Zustimmung zum 18. EU-Sanktionspaket zu erteilen, sagte er in einem Facebook-Video.

Es wäre «kontraproduktiv» für die Interessen der Slowakei als EU-Mitglied, das Vorgehen weiter zu blockieren. Hintergrund von Ficos Blockade war ein Streit um eine EU-Verordnung, die einen völligen Gasimportstopp aus Russland ab 2028 zur Folge hätte.

In Brüssel wurde damit gerechnet, dass das Sanktionspaket damit nun endlich beschlossen werden kann. Bereits an diesem Freitagmorgen könnten die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten zu einem Sondertreffen zusammenkommen, hiess es aus EU-Kreisen.

Ausfall russischer Gaslieferungen

Der Slowakei ging es eigentlich gar nicht um die Russland-Sanktionen. Gegen diese gebe es keine Bedenken, hatte es in Bratislava bisher stets geheissen. Die slowakische Regierung wolle aber eine EU-Verordnung verhindern, die einen völligen Gasimportstopp aus Russland ab 2028 vorsieht. Die Slowakei hat einen bis 2034 laufenden Liefervertrag mit dem russischen Gaskonzern Gazprom und fürchtet, bei einem vorzeitigen Ausstieg zu riesigen Strafzahlungen durch ein internationales Schiedsgericht verurteilt zu werden.

Fico erklärte das Einlenken in seinem Video nun damit, dass die Slowakei nach intensiven Verhandlungen in der Sache wichtige Zusagen bekommen habe. «Die bestätigten Garantien seitens der EU betreffen den Gaspreis und eventuelle Lieferengpässe, Transitgebühren sowie die Möglichkeit eine Krisensituation auszurufen, wenn es zu extremen Preisen oder Gasmangel kommt.» Damit würde notfalls ein Krisenmechanismus ausgelöst, der bis zu einer zeitweisen Aufhebung des Importverbots für russisches Gas reichen könnte.

Noch am Mittwochabend hatte Fico erklärt, die Slowakei werde die Sanktionen so lange weiter blockieren, bis die Frage russischer Energielieferungen ab 2028 geklärt sei. Das habe er in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt. Statt vager Unterstützungsversprechen müsse es konkrete Garantien geben.

Bedenken aus Malta

Neben der Slowakei hatte zuletzt nur noch Malta Bedenken gegen die geplanten Massnahmen, die die russischen Einkünfte aus dem Export von Öl in Drittstaaten reduzieren sollen. Das Land befürchtet ungerecht grosse Nachteile für heimische Schifffahrtsunternehmen, wenn der sogenannte Ölpreisdeckel zu stark gesenkt wird.

Diplomaten zeigten sich zuletzt aber zuversichtlich, dass Malta das Sanktionspaket am Ende nicht aufhalten werde.

Auch Sanktionen gegen Nord-Stream-Pipelines

Das neue Sanktionspaket soll auch den russischen Finanzsektor treffen. Zudem ist vorgesehen, durch Sanktionen eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Gaspipelines Nord Stream 1 und eine Nutzung der Pipelines von Nord Stream 2 auszuschliessen.

Die Röhren verlaufen durch die Ostsee von Russland nach Deutschland und könnten Russland im Fall einer Nutzung Milliardengewinne ermöglichen. Dafür müssten sie allerdings wieder repariert werden. Eine der zwei Röhren von Nord Stream 2 wurde bei einem Anschlag im September 2022 zerstört, ebenso wie die Stränge der bereits genutzten Nord-Stream-1-Pipeline. (dpa)

17:00 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

Selenski tauscht seine Regierung aus – mit einer grossen Überraschung: Das sind die wichtigsten Köpfe

Der ukrainische Präsident verfolgt mit seiner Kabinettsumbildung vor allem ein Ziel: Donald Trump zu gefallen. (chm)

15:52 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

US-Nato-Botschafter: Wir erwarten, dass die Europäer zahlen

Der US-amerikanische Nato-Botschafter geht davon aus, dass die Ukraine trotz des amerikanischen Rückzugs aus der Finanzierung von Waffenhilfen keine neuen Engpässe fürchten muss. Er denke nicht, dass sich viel an dem ändern werde, was bereitgestellt werde, sagte Matthew Whitaker in Brüssel im Gespräch mit Journalisten. Es ändere sich nur, dass die USA jetzt erwarteten, dass die Europäer für die Waffenhilfen bezahlten.

Der Plan sei, dass in den USA hergestellte Verteidigungsausrüstung an die europäischen Verbündeten verkauft werde - und diese sie dann der Ukraine zur Verfügung stellten. Die Koordinierung werde über die Nato laufen.

Ein Patriot-System aus den USA.
Bild: Keystone

USA wollen Beitrag auf Augenhöhe

Whitaker äusserte sich im Hauptquartier des Bündnisses zu Fragen zu den jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte am Montag nach rund sechsmonatigen Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine deutlich gemacht, dass die USA nun grundsätzlich wieder zu neuen Waffenlieferungen an die Ukraine bereit sind. Gleichzeitig soll es diese aber nur dann geben, wenn andere Nato-Partner dafür zahlen. Europa werde nun seinen Beitrag zur Verteidigungsunterstützung für die Ukraine auf Augenhöhe mit den Vereinigten Staaten bringen, sagte Whitaker.

Zu Details äusserte er sich nicht. Fraglich ist derzeit vor allem, ob die USA auch von der Ukraine dringend benötigte Luftverteidigungssysteme von Typ Patriot abgeben würden. Deutschland hat sich bereits grundsätzlich bereiterklärt, etwa zwei Milliarden Euro für zwei Systeme zur Verfügung zu stellen. Bislang ist aber unklar, woher sie kommen sollen.

Whitaker sagte, es gebe derzeit Gespräche auf höchster Ebene zu dem Thema. Er persönlich habe Anfang der Woche auch mit dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius gesprochen. Dies sei sehr hilfreich gewesen. (dpa)

13:52 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

Neue ukrainische Regierung soll heimische Waffenproduktion steigern

Die neue ukrainische Regierung soll nach dem Willen von Präsident Wolodimir Selenski die heimische Waffenproduktion ausbauen. Die Ukraine solle innerhalb von sechs Monaten die Hälfte ihres Waffenbedarfs im eigenen Land herstellen, sagte Selenski in einer Videoansprache in der Nacht zum Donnerstag. «Was wir brauchen, ist eine grössere Kapazität, um den Krieg auf russisches Territorium zurückzudrängen - dorthin, von wo aus er begonnen hat», fügte er hinzu.

Das ukrainische Parlament bestätigte am Donnerstag die bisherige Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko als neue Regierungschefin. Sie hatte das Rohstoffabkommen mit den USA ausgehandelt und tritt die Nachfolge von Denys Schmyhal an, dem am längsten amtierenden Ministerpräsidenten in der Geschichte der Ukraine.

Laut Selenski stammen derzeit bereits fast 40 Prozent der vom ukrainischen Militär eingesetzten Waffen aus der heimischen Rüstungsproduktion. Weil die Ungewissheit darüber wächst, wie viele Waffenlieferungen der Westen noch bereitstellen kann und wie schnell er liefert, ist die Ukraine bestrebt, ihre Produktion zu steigern und ihre Angriffe auf russischem Boden auszuweiten.

Derweil war noch unklar, wann die von US-Präsident Donald Trump versprochenen Waffen die Ukraine erreichen könnten. Insbesondere Patriot-Raketensysteme sind für die strapazierte ukrainische Flugabwehr entscheidend - auch im Hinblick auf den Schutz der heimischen Rüstungsproduktion.

Der Nato-Oberkommandierende in Europa, General Alexus Grynkewich, sagte der Nachrichtenagentur AP, die Vorbereitungen für Waffentransfers in die Ukraine seien im Gange. Die Nato arbeite eng mit Deutschland zusammen, um Patriot-Systeme zu liefern. Die Systeme sollten so schnell wie möglich verlegt werden. Die Zahl der zu verlegenden Waffen sei geheim. (dpa)

05:20 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

Tote und Verletzte bei Angriffen in Ukraine und Russland

Bei gegenseitigen Attacken im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat es auf beiden Seiten erneut Tote und Verletzte gegeben. Bei einem russischen Gleitbombenangriff auf Dobropillja nahe der Frontlinie starben ukrainischen Angaben nach zwei Menschen, Dutzende wurden verletzt. Russland meldete in der Nacht zwei Tote nach ukrainischen Drohnenangriffen im Westen Russlands sowie den Abschuss mehrerer Drohnen auch nahe der Hauptstadt. In der Ukraine richten sich die Blicke heute auf das Parlament in Kiew: Dort soll über die neue Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und ihr Kabinett abgestimmt werden.

Angriff in Dobropillja mit grossen Schäden

Der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, berichtete vom Abwurf einer 500-Kilogramm-Bombe über dem belebten Stadtzentrum von Dobropillja. «The Kyiv Independent» meldete unter Berufung auf Filaschkin, Ziel sei ein Einkaufszentrum im Herzen der Stadt gewesen. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Zahlreiche Geschäfte und Hunderte Wohnungen seien beschädigt worden.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski schrieb kurz nach der Attacke auf der Plattform X von «entsetzlichem, dummem russischem Terror» und dem «Versuch, so viele Menschen wie möglich zu töten».

Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 lebten fast 30'000 Menschen in der Stadt.

Ukrainische Medien berichteten zudem von einem Drohnenagriff mit Verletzten im Süden in der Stadt Nikopol.

Drohnenangriffe auf Moskau, Tote in Belgorod

Russland meldete seit dem Abend massive Drohnenangriffe durch die Ukraine. In der westrussischen Grenzregion Belgorod wurden eine Frau und ein Mann getötet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den dortigen Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete. Er sprach von Verletzten und beschädigten Häusern und teilte zudem ein Video einer russischen Abfangdrohne bei der Abwehr einer ukrainischen Drohne.

In der westrussischen Stadt Woronesch seien drei Minderjährige beim Einschlag von Trümmerteilen zuvor abgeschossener Drohnen in ein mehrstöckiges Haus verletzt worden, meldete Tass unter Berufung auf den Gouverneur Alexander Gussew. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete laut der Agentur auf Telegram, dass in der Nacht drei Drohnen, die sich auf die Hauptstadt zubewegten, abgewehrt werden konnten.

Angaben des russischen Verteidigungsministeriums vom Abend zufolge waren Dutzende Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk und Lipezk abgefangen worden.

Die Ukraine setzt bei der Verteidigung gegen die russische Invasion auch weitreichende Drohnen gegen das russische Hinterland ein. Die Schäden und die Zahl der Opfer stehen aber in keinem Verhältnis zu den von Moskau im Nachbarland angerichteten Zerstörungen.

Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Kiews Parlament stimmt über neue Ministerpräsidentin ab

In Kiew wird das Parlament heute über die Bestätigung der neuen Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und ihres Kabinetts abstimmen. Zuvor muss die bisherige Vize-Regierungschefin ihre neuen Minister in der Obersten Rada vorstellen.

Der am Mittwoch entlassene Regierungschef Denys Schmyhal soll künftig den im Krieg mit Russland wichtigen Posten des Verteidigungsministers übernehmen. Der scheidende Minister Rustem Umjerow soll Botschafter in den USA werden. Das Vorschlagsrecht für den Verteidigungs- und den Aussenminister liegt bei Präsident Selenski.

Selenski hatte Swyrydenko am Montag mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Der Verfassung nach hätte der Vorschlag formell zunächst von der Parlamentsmehrheit kommen müssen. Schmyhal hatte den Posten des Regierungschefs seit März 2020 inne - also schon lange vor dem russischen Einmarsch vom Februar 2022. (dpa)

18:44 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Tote und Verletzte nach Gleitbombenangriff in der Ostukraine

In der Ostukraine sind bei einem russischen Gleitbombenangriff in der Stadt Dobropillja mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere 14 wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Es sei eine 500-Kilogramm-Bombe auf das belebte Stadtzentrum abgeworfen worden. Unter den Trümmern der beschädigten Gebäude werden demnach noch weitere Opfer vermutet.

Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 lebten fast 30'000 Menschen in der Stadt. (dpa)

17:32 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Ukrainisches Parlament stimmt über neue Regierung ab

Das ukrainische Parlament wird an diesem Donnerstag über die Bestätigung der neuen Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und ihres Kabinetts abstimmen. Zuvor muss die bisherige Vize-Regierungschefin ihre neuen Minister in der Obersten Rada vorstellen.

Der am Mittwoch entlassene Regierungschef Denys Schmyhal soll künftig den im Krieg mit Russland wichtigen Posten des Verteidigungsministers übernehmen. Der scheidende Minister Rustem Umjerow soll Botschafter in den USA werden. Das Vorschlagsrecht für den Verteidigungs- und den Aussenminister liegt bei Präsident Wolodimir Selenski.

Selenskyj hatte Swyrydenko am Montag mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Der Verfassung nach hätte der Vorschlag formell zunächst von der Parlamentsmehrheit kommen müssen. Schmyhal hatte den Posten des Regierungschefs seit März 2020 inne - also schon lange vor dem russischen Einmarsch vom Februar 2022. (dpa)

16:23 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Europol geht nach Cyberangriffen gegen prorussische Gruppe vor

Die europäische Polizeibehörde Europol hat eine prorussische Gruppe ins Visier genommen, die für Cyberangriffe gegen die Ukraine und deren Verbündete verantwortlich gemacht wird. Der internationale Polizeieinsatz «Eastwood» sei gegen die sogenannte Gruppe NoName057(16) gerichtet gewesen, teilte Europol am Mittwoch mit.

Diese habe auch mit Angriffen in Schweden, Deutschland und der Schweiz zu tun gehabt. Europol berichtete, bei dem Einsatz sei «Angriffs-Infrastruktur bestehend aus mehr als einem hundert Computersystemen weltweit» lahmgelegt worden.

Die niederländischen Behörden haben die prorussische Gruppe für Angriffe auf mehrere Gemeinden und Organisationen verantwortlich gemacht, die Verbindungen zum Nato-Gipfel in den Niederlanden im Juni hatten. Europol erklärte, die Gruppe habe zunächst ukrainische Einrichtungen angegriffen und sei dann dazu übergangen, Verbündete der Ukraine im russischen Angriffskrieg ins Visier zu nehmen. Viele der Betroffenen seien Nato-Mitgliedsländer.

Laut Europol sind in Deutschland sechs Haftbefehle gegen Verdächtige in Russland erlassen worden. Zwei von ihnen sollen die beiden Chefs der Gruppe sein. Fünf standen auf der Europol-Webseite der meistgesuchten Verdächtigen in Europa. Die Polizeibehörde teilte mit, eine verdächtige Person sei in Frankreich in Untersuchungshaft gekommen, eine weitere Person sei in Spanien festgenommen worden.

Auch die US-Bundespolizei FBI war den Angaben zufolge an dem Einsatz gegen die Gruppe beteiligt. (AP)

14:06 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

ISW: Putin glaubt an Sieg Russlands in der Ukraine durch langen Atem

Der russische Präsident Wladimir Putin glaubt nach Einschätzung von Militäranalysten an einen Sieg in der Ukraine durch sein grösseres Durchhaltevermögen. Putin sei von einer Siegestheorie überzeugt, nach der «Russland seine Kriegsziele erreichen kann, indem es auf dem Schlachtfeld weiterhin schleichende Fortschritte erzielt und die westliche Unterstützung für die Ukraine und ihre Verteidigungsfähigkeit überdauert», erklärte die in Washington ansässige Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) am Dienstag.

Unterdessen setzte der Kreml auch in der Nacht zum Mittwoch seine Luftangriffskampagne gegen das Nachbarland fort. US-Präsident Donald Trump hatte am Montag angekündigt, Handelspartner Russlands mit hohen Zöllen zu bestrafen, sollte es nicht bis zum 2. September zu einer Einigung für ein Kriegsende kommen. (dpa)

14:05 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Kreml nennt Europäer nahe dem Irrsinn und droht mit Atomwaffen

Der Kreml hat den europäischen Ländern offenen Militarismus vorgeworfen und einmal mehr den möglichen Einsatz von Atomwaffen angedeutet. Die europäischen Länder gäben Unsummen für Waffen aus, um den Krieg in der Ukraine weiter zu befeuern, sagte Kremlsprecher Peskow. «Vor dem Hintergrund eines solchen an Irrsinn grenzenden emotionalen Zustands auf dem europäischen Kontinent ist es äusserst schwierig, irgendetwas zu prognostizieren», erklärte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Zugleich erinnerte er an die erst vor kurzer Zeit umgeschriebene russische Atomdoktrin. Dort sei eindeutig festgehalten, dass schon das «Anstiften» nichtatomarer Staaten zu feindlichen Handlungen gegen Russland durch Atommächte als Aggression gelte. Atommächte in Europa sind Grossbritannien und Frankreich. Schon mehrfach seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die russische Führung Atomdrohungen geäussert, um den Westen von einer stärkeren Unterstützung des überfallenen Landes abzuhalten.

Obwohl Russland in den Verhandlungen mit der Ukraine über ein Kriegsende bislang keine Kompromissbereitschaft gezeigt hat, gab Peskow erneut dem Nachbarland die Schuld für die stockenden Gespräche. Er rufe alle Staaten dazu auf, die Ukrainer zu neuen Verhandlungen anzuhalten, sagte er. Die bislang letzte Verhandlungsrunde zwischen den Kriegsparteien fand Mitte Juni in Istanbul statt. Dabei wurde ein Gefangenenaustausch vereinbart. Einen Termin für neue Gespräche gibt es bislang nicht - laut Moskau hat Kiew keine entsprechenden Vorschläge gemacht. (dpa)

11:17 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Russland überzieht Ukraine mit Angriffen aus der Luft

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen aus der Luft überzogen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski wurde vor allem die Energieinfrastruktur angegriffen, er sprach ausserdem von 15 Verletzten.

«Russland ändert seine Strategie nicht», schrieb Selenski auf der Plattform X. «Und um diesem Terror wirksam zu begegnen, müssen wir unsere Verteidigung stärken: Mehr Flugabwehrsysteme, mehr Abfangjäger und mehr Entschlossenheit - damit Russland unsere Antwort spürt.»

Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Moskau in der Nacht mit einer Rakete des Typs Iskander-M und 400 Drohnen und Drohnenattrappen angegriffen habe. Davon seien 198 Drohnen abgeschossen und 145 Drohnenattrappen mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden. Die Hauptziele der Angriffe waren demnach Krywyj Rih, Charkiw und Winnyzja.

Bei russischen Drohnenangriffen auf die westukrainische Stadt Winnyzja sind nach Behördenangaben acht Menschen verletzt worden. Fünf Angestellte von Unternehmen hätten Verbrennungen erlitten, schrieb die stellvertretende Militärgouverneurin Natalja Sabolotna bei Facebook. Drei Passanten seien leicht verletzt worden.

In Krywyj Rih, Selenskis Geburtsstadt, kam es in der Folge der Attacken zu Stromausfällen, die Wasserversorgung musste nach Behördenangaben auf Generatoren umgestellt werden.

Die ukrainischen Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. (dpa)

10:19 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Lettland übergibt 15 Transport-Radpanzer an Ukraine

Lettland hat der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg geleistet. Das baltische EU- und Nato-Land hat 15 Transport-Panzer an die ukrainischen Streitkräfte geliefert. Die Fahrzeuge vom Typ Patria 6x6 wurden von Regierungschefin Evika Silina bei einem Besuch in Kiew an die Armee übergeben, wie die lettische Staatskanzlei und das Verteidigungsministerium in Riga am Dienstagabend mitteilten.

«Die Unterstützung Lettlands für die Ukraine besteht nicht nur aus Worten, sondern aus konkreten Taten», wurde Silina in der Mitteilung zitiert. Lettland will in diesem Jahr insgesamt 42 Transport-Panzer an die Ukraine liefern, die in einer Produktionsstätte des finnischen Herstellers Patria in dem Baltenstaat produziert werden. Weiter will die Regierung in Riga Drohnen und weitere Militärausrüstung im Gesamtwert von 70 Millionen Euro bereitstellen und bis zu 4000. ukrainische Soldaten ausbilden.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Das an Russland und dessen engen Verbündeten Belarus grenzende Lettland gehört zu den entschlossensten Unterstützern Kiews. (dpa)

06:01 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Russland setzt Angriffe ungeachtet von Trumps Ultimatum fort

Ungeachtet des Ultimatums von US-Präsident Donald Trump an Kremlchef Wladimir Putin greift Russland Ziele in der Ukraine mit unverminderter Härte an. Im ostukrainischen Gebiet Charkiw wurden Behördenangaben zufolge mindestens zwei Zivilisten durch russische Angriffe getötet. In der südostukrainischen Grossstadt Krywyj Rih kam es infolge russischer Angriffe mit Drohnen und mindestens einer Rakete zu massiven Stromausfällen. Derweil machte Trump klar, der Ukraine keine Langstreckenraketen bereitstellen zu wollen.

Trump hatte vor kurzem nicht nur Waffenlieferungen für die Ukraine angekündigt, sondern Russlands Präsidenten Wladimir Putin am Montag eine Frist gesetzt: Wenn es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine innerhalb von 50 Tagen keinen Deal gebe, dann würden die USA hohe Zölle gegen Russlands Handelspartner erheben. Russland kritisierte die angekündigten Waffenlieferungen und angedrohten Sanktionen und wies sie als schädlich für die Friedensbemühungen zurück.

Trump: Selenski sollte nicht auf Moskau zielen

Derweil sagte Trump auf die Frage, ob er bereit sei, der Ukraine Langstreckenraketen bereitzustellen: «Nein, das ist nicht unsere Absicht.» Der Republikaner wurde zudem gefragt, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski Moskau oder andere Ziele tiefer in Russland ins Visier nehmen sollte. Trump antwortete darauf: «Nein, er sollte nicht auf Moskau zielen».

Der US-Präsident sah sich mit diesen Fragen konfrontiert, nachdem die «Financial Times» berichtet hatte, Trump habe die Ukraine zu Angriffen tief im russischen Hinterland ermutigt. Bei einem Telefonat mit Selenski habe er gefragt, ob Kiew Russlands Hauptstadt Moskau oder die zweitgrösste Stadt des Landes, St. Petersburg, treffen könne, falls die USA Langstreckenwaffen lieferten, schrieb die Zeitung unter Berufung auf zwei mit dem Gespräch vertraute Personen.

Mehrere US-Medien zitierten daraufhin Trumps Sprecherin Karoline Leavitt übereinstimmend mit der Aussage, dass Trump lediglich eine Frage gestellt, jedoch nicht zu weiteren Tötungen aufgerufen habe. Darauf angesprochen, warum er Putin weitere 50 Tage gebe, um seinen Krieg gegen die Ukraine fortzuführen, antwortete Trump: «Ich denke nicht, dass 50 Tage sehr lang sind.» Ausserdem könne auch früher etwas passieren.

Am Abend (Ortszeit) sagte der Republikaner vor Journalisten zudem mit Blick auf den Ukraine-Krieg, dass vor Ort keine amerikanischen Soldaten eingesetzt werden würden. Er habe seit seiner Ankündigung am Montag nicht mit Putin gesprochen, erklärte Trump auf Nachfrage.

Stromausfall in ukrainischer Grossstadt nach russischem Angriff

Russland setzte seine Angriffe auf die Ukraine auch in der Nacht fort. Im Gebiet Charkiw kamen dabei nach Angaben der Staatsanwaltschaft des Gebiets mindestens zwei Zivilisten ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Im Dorf Prykolotne im Landkreis Kupjansk sei ein Mann durch eine ferngesteuerte Drohne getötet worden. In der zugehörigen Kreisstadt kam demnach ein zweiter Mann infolge einer russischen Attacke ums Leben.

Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von Kupjansk entfernt. Vor dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 lebten mehr als 26.000 Menschen in der Stadt.

Auch in der Grossstadt Charkiw selbst gab es Drohnenangriffe. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, bei Telegram mit. Ziel der Angriffe war den Angaben nach ein ziviles Unternehmen in der Millionenstadt.

Der Militärverwaltungschef Olexander Wilkul teilte auf Telegram mit, in der Grossstadt Krywyj Rih sei es nach russischen Angriffen zu Stromausfällen gekommen. «Es gab etwa 20 Einschläge», schrieb er. Die Wasserversorgung werde auf Generatoren umgestellt. Er warnte vor nicht ausreichendem Wasserdruck in höheren Etagen. Der ukrainische Präsident Selenski stammt aus der Industriestadt, die vor dem russischen Einmarsch noch mehr als 600.000 Einwohner hatte.

In Kiew warnte Bürgermeister Vitali Klitschko ebenfalls vor Angriffen. Die Luftabwehrkräfte seien im Einsatz, die Menschen sollten in Schutzräumen bleiben, schrieb er auf Telegram.

Wegen der Gefahr durch Drohnenattacken war im Grossteil des osteuropäischen Landes Luftalarm ausgelöst worden. Die Ukraine wehrt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Das russische Militär greift dabei immer wieder Anlagen an, die für die Stromversorgung wichtig sind.

Kellogg: «America First»-Modell für Ukraine erreichen

Derweil schrieb der US-Sondergesandte Keith Kellogg auf der Plattform nach einem Treffen mit dem ukrainischen Aussenminister Andrij Sybiha am Dienstag in Kiew, sie hätten besprochen, wie die USA und die Ukraine zusammenarbeiten könnten, um den Krieg unter Bedingungen zu beenden, die zu einem dauerhaften Frieden beitrügen. «Die Vereinigten Staaten unterstützen Frieden durch Stärke – und wir helfen der Ukraine dabei, ein «America First»-Modell für ihr eigenes Land zu erreichen.»

Kellogg war am Montag zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen.

Ukrainisches Parlament entlässt die Regierung

Heute soll das Parlament in Kiew über die Entlassung der Regierung von Denys Schmyhal entscheiden. Mit der Bildung der neuen Regierung hat Präsident Selenskyj Vizeministerpräsidentin Julia Swyrydowa beauftragt. Die Minister ihres neuen Kabinetts sollen am Donnerstag im Parlament bestätigt werden.

Ministerpräsident Schmyhal hatte am Dienstag seinen Rücktritt eingereicht. Er soll Verteidigungsminister Rustem Umjerow ablösen, der wiederum als neuer Botschafter in den USA vorgesehen ist. Konkrete Gründe für die Regierungsumbildung wurden nicht genannt. (dpa)

05:54 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Stromausfälle nach russischem Luftangriff auf Kryryj Rih

In der südostukrainischen Grossstadt Krywyj Rih ist es nach russischen Angriffen mit Drohnen und mindestens einer Rakete zu Stromausfällen gekommen. «Es gab etwa 20 Einschläge», teilte der Militärverwaltungschef Olexander Wilkul bei Telegram mit. Die Wasserversorgung werde auf Generatoren umgestellt. Er warnte vor nicht ausreichendem Wasserdruck in höheren Etagen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski stammt aus der Industriestadt, die vor dem russischen Einmarsch noch mehr als 600.000 Einwohner hatte.

Drohnenangriffe gab es nach Behördenangaben auch in der ostukrainischen Grossstadt Charkiw. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, bei Telegram mit. Ziel der Angriffe war den Angaben nach ein ziviles Unternehmen in der Millionenstadt.

Wegen der Gefahr durch Drohnenattacken war im Grossteil des osteuropäischen Landes Luftalarm ausgelöst worden. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Das russische Militär greift dabei immer wieder Anlagen an, die für die Stromversorgung wichtig sind. (dpa)

21:22 Uhr

Dienstag, 15. Juli

Trump: Keine Langstreckenraketen für die Ukraine geplant

Die USA haben nach Angaben von Präsident Donald Trump nicht vor, der Ukraine Langstreckenraketen bereitzustellen. Auf die Frage, ob er dazu bereit sei, antwortete Trump vor Journalisten: «Nein, das ist nicht unsere Absicht.»

Der Republikaner wurde zudem gefragt, ob der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski Moskau oder andere Ziele tiefer in Russland ins Visier nehmen sollte. Trump antwortete darauf: «Nein, er sollte nicht auf Moskau zielen».

Der US-Präsident sah sich mit diesen Fragen konfrontiert, nachdem die «Financial Times» berichtet hatte, Trump habe die Ukraine zu Angriffen tief im russischen Hinterland ermutigt. Bei einem Telefonat mit Selenski habe er gefragt, ob Kiew Russlands Hauptstadt Moskau oder die zweitgrösste Stadt des Landes, St. Petersburg, treffen könne, falls die USA Langstreckenwaffen lieferten, schrieb die Zeitung unter Berufung auf zwei mit dem Gespräch vertraute Personen.

Mehrere US-Medien zitierten daraufhin Trumps Sprecherin Karoline Leavitt übereinstimmend mit der Aussage, dass Trump lediglich eine Frage gestellt, jedoch nicht zu weiteren Tötungen aufgerufen habe.

Trump hatte Russlands Präsident Wladimir Putin am Montag eine Frist gesetzt: Wenn es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine innerhalb von 50 Tagen keinen Deal gebe, dann würden die USA hohe Zölle gegen Russlands Handelspartner erheben.

Darauf angesprochen, warum er Putin weitere 50 Tage gebe, um seinen Krieg gegen die Ukraine fortzuführen, antwortete Trump: «Ich denke nicht, dass 50 Tage sehr lang sind.» Ausserdem könne auch früher etwas passieren. (dpa)

20:11 Uhr

Dienstag, 15. Juli

«Wolodimir, kannst du Moskau treffen?»: Trump soll Selenski im Privatgespräch zu Militärschlägen animiert haben

Der amerikanische Präsident will Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zwingen. Deshalb schlägt Donald Trump nun neue Töne an, wie die «Financial Times» am Dienstag berichtete. (chm)

17:17 Uhr

Dienstag, 15. Juli

Aussenministern gelingt keine Einigung zu Russland-Sanktionen

Die Aussenminister der EU-Staaten haben keinen Durchbruch in den Verhandlungen über ein neues Paket mit Russland-Sanktionen erzielen können. Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas sagte nach den Beratungen in Brüssel, sie sei traurig, dass keine Einigung gelungen sei. Hoffnung sei nun, dass es an diesem Mittwoch eine Entscheidung geben könne.

Kallas kritisierte bei einer Pressekonferenz insbesondere die Slowakei für ihre Blockade. Das Land fordert für seine Zustimmung das Versprechen, dass es kompensiert wird, wenn ein Plan der EU-Kommission für einen Importstopp russischen Gases zu wirtschaftlichen Schäden führen sollte. Dieser Plan ist nicht Teil des Sanktionspakets, für die Slowakei aber so wichtig, dass sie das 18. Sanktionspaket als Druckmittel nutzt.

Kallas sagte, die Forderungen der Slowakei seien von der Europäischen Kommission erfüllt worden. Der slowakische Ministerpräsident bezeichnete die Zusagen hingegen als unzureichend.

Neben der Slowakei hatte nach Angaben von Diplomaten auch noch Malta Bedenken gegen Massnahmen, die die russischen Einkünfte aus dem Export von Öl in Drittstaaten reduzieren soll. Das Land befürchtet ungerecht grosse Nachteile für heimische Schifffahrtsunternehmen, wenn der sogenannte Ölpreisdeckel zu stark gesenkt wird.

Das mittlerweile 18. Paket mit Strafmassnahmen der EU soll insbesondere die russischen Einkünfte aus dem Export von Öl in Drittstaaten weiter reduzieren und unter anderem den russischen Finanzsektor treffen. Zudem ist vorgesehen, durch Sanktionen eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Gaspipelines Nord Stream 1 und eine Nutzung der Pipelines von Nord Stream 2 auszuschliessen.

Die Röhren verlaufen durch die Ostsee von Russland nach Deutschland und könnten Russland im Fall einer Nutzung Milliardengewinne ermöglichen. Dafür müssten sie allerdings wieder repariert werden. Eine der zwei Röhren von Nord Stream 2 wurde bei einem Anschlag im September 2022 zerstört, ebenso wie die Stränge der bereits genutzten Nord-Stream-1-Pipeline. (dpa)

16:36 Uhr

Dienstag, 15. Juli

EU-Staaten verlängern Schutz für Ukrainer bis 2027

Die EU-Mitgliedsstaaten haben die Verlängerung des Schutzes für Flüchtlinge aus der Ukraine um ein weiteres Jahr beschlossen. Damit behalten die Betroffenen weiterhin - zunächst bis März 2027 - Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Sozialleistungen und zur medizinischen Versorgung, ohne ein Asylverfahren durchlaufen zu müssen, wie es in einer Mitteilung hiess.

Parallel beraten die EU-Länder über eine Empfehlung der Kommission zur Vorbereitung einer koordinierten Rückkehrstrategie und möglicher Bleibeperspektiven. Geflüchteten soll der Wechsel in andere Aufenthaltsformen etwa mit Arbeits- oder Studentenvisa erleichtert werden. Zugleich soll der Weg für eine schrittweise Rückkehr in die Ukraine geebnet und besser über Rückkehrmöglichkeiten informiert werden. (dpa)

13:17 Uhr

Dienstag, 15. Juli

Kreml: Trump-Erklärung Signal für Fortsetzung des Kriegs

Russland sieht den von US-Präsident Donald Trump anvisierten Ankauf von amerikanischen Waffen durch Nato-Staaten für die Ukraine nicht als Signal für Friedensbemühungen. Solche Entscheidungen nehme die ukrainische Seite als Zeichen für eine Fortsetzung des Krieges wahr, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland werde sich auch noch Zeit nehmen, die Erklärungen Trumps zu analysieren.

Es handele sich um ernstzunehmende Äusserungen des US-Präsidenten, von denen einige direkt an Kremlchef Wladimir Putin gerichtet seien. Peskow sagte, dass er da nicht vorpreschen und Putins mögliche Bewertungen abwarten wolle.

Moskau bereit sei, die Gespräche für eine Lösung des Konflikts fortzusetzen und auf ein Signal aus Kiew warte. Es hatte zwei Treffen gegeben, für ein geplantes drittes gibt es bisher keinen Termin. Russland stellte immer Maximalforderungen für eine Friedenslösung, die von der Ukraine abgelehnt werden. (dpa)

06:22 Uhr

Dienstag, 15. Juli

Selenski dankt Trump für mehr Waffen und Druck auf Moskau

Die Ukraine reagiert verhalten auf die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, massiv Waffen liefern und den Druck auf Russland erhöhen zu wollen. «Vielen Dank für die Bereitschaft, die Ukraine zu unterstützen und weiterhin zusammenzuarbeiten, um das Morden zu beenden und einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schaffen», schrieb der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski nach einem Telefonat mit Trump auf der Plattform X. Es sei Russland, das zu Friedensgesprächen gezwungen werden müsse. «Und genau das geschieht gerade.»

Zuvor hatte Trump angekündigt, den Europäern Waffen für die Ukraine zu verkaufen. Zudem kündigte er Zölle von 100 Prozent für die Unterstützer Moskaus an, falls es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges nicht innerhalb von 50 Tagen eine Übereinkunft gibt. Trump sagte über die Waffen: «Wir kaufen sie nicht, aber wir werden sie herstellen.» Nato-Generalsekretär Mark Rutte erwähnte bei dem Deal auch Raketen und Munition.

Matt Whitaker, US-Botschafter bei der Nato, sagte dem Sender CNN, es seien Sanktionen gegen Länder geplant, die Öl aus Russland kauften. Es gehe um Zölle für Länder wie Indien und China. «Das wird wirklich dramatische Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben.»

Selenski will US-Sondergesandten alle Infos zukommen lassen

Selenski schrieb nach dem Telefonat mit Trump weiter, man habe vereinbart, öfter miteinander zu telefonieren und künftig Schritte zu koordinieren. «Danke, Mr. President! Danke Amerika!» Dieser Krieg dauere nur wegen Russland und Putin an, sagte Selenski zuvor in seiner abendlichen Videoansprache.

Er betonte, dass Kiew dem US-Sondergesandten Keith Kellogg alle Informationen über die Lage an den Fronten und Russlands neue Offensivvorbereitungen zukommen lassen werde. «Russland hat immer noch die Mittel dazu - die Mittel, um das Leben seiner Nachbarn zu zerstören.» Aber die Welt wisse inzwischen, «wo sie zuschlagen muss, damit Putin den Schmerz spürt und Russland die Notwendigkeit verspürt, den Frieden zu suchen». Russlands Finanzmittel für den Krieg müssten definitiv gekürzt werden.

Kellogg war am Montag zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen.

Klitschko wirft Trump Zögerlichkeit vor

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, wirft Trump wegen der Fristsetzung gegen Russland allerdings Zögerlichkeit vor. Einerseits freue er sich über die Welle der Unterstützung aus den USA, andererseits aber verstehe er nicht den Grund, Putin 50 Tage Zeit zu geben, sagte Klitschko in der ARD-Talkshow «Maischberger».

In 50 Tagen könnten noch viel mehr Menschen in der Hauptstadt und in der ganzen Ukraine umgebracht werden, es könnten noch viel mehr Gebäude beschädigt werden, sagte Klitschko: «Deswegen: Wieso solche Verzögerung?» Er denke, dass Trump noch hoffe, Putin werde den Krieg stoppen, versuchte Klitschko seine Frage zu beantworten. Er selbst gehe aber nicht davon aus, weil Putin nur Stärke verstehe.

Pistorius appelliert an Nato-Verbündete

Verteidigungsminister Boris Pistorius appellierte an die europäischen Nato-Verbündeten, sich am Kauf von US-Waffen für die Ukraine zu beteiligen. «Klar ist, und das ist ein Appell an alle anderen europäischen Mitgliedstaaten der Nato: Hier müssen alle gewissermassen ihre Portemonnaies öffnen», sagte Pistorius vor dem Heimflug von einem Besuch in Washington den ARD-«Tagesthemen».

Mit Blick auf Trumps Ankündigung sagte Pistorius: «Ob es wirklich eine Kehrtwende ist, das wird sich zeigen. Entscheidend ist, dass sich hier die Tonlage verändert hat.» Das sei ein «wichtiges Signal für die Ukraine, aber auch für Europa insgesamt» und ein «bedeutender Fortschritt». Es sei wichtig, dass die USA dabei seien. «Mir ist lieber, die Vereinigten Staaten sind drinnen als draussen. Weil sie einfach Produktionskapazitäten haben und Systeme liefern können, die wir nicht haben.»

Lieferung von Patriot-Systemen wird vorbereitet

Deutschland und die USA bereiten gemeinsam die Lieferung von zwei weiteren Patriot-Luftverteidigungssystemen im Wert von etwa zwei Milliarden Euro in die Ukraine vor. Finanziert werden soll die Lieferung von Deutschland. Letzte technische, logistische und finanzielle Details müssten aber noch geklärt werden, sagte Pistorius nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen Pete Hegseth in Washington. Sie würden aber «für uns beide lösbar erscheinen, deswegen werden wir uns schnell an die Arbeit machen».

Die Ukraine brauche dringend zusätzliche Luftverteidigungssysteme, sagte Pistorius. Vor einigen Wochen habe er Hegseth deswegen in einem Telefonat bereits den Vorschlag gemacht, den USA zwei Patriot-Systeme abzukaufen, um sie in die Ukraine zu liefern. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder Deutschland kauft zwei sofort verfügbare Systeme aus US-Beständen, die dann von dort direkt in die Ukraine geliefert werden. Oder die Bundeswehr stellt der Ukraine zunächst zwei ihrer Systeme zur Verfügung und bekommt später Ersatz aus den USA.

Merz würdigt Trumps Ankündigung

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) würdigte die Ankündigung von Trump, der Ukraine Waffen zu liefern, als «wichtige Initiative». «Hierüber haben Präsident Trump und ich in den letzten Tagen mehrfach beraten. Ich habe ihm zugesichert: Deutschland wird sich entschieden einbringen», teilte Merz auf der Plattform X mit. (dpa)

22:27 Uhr

Montag, 14. Juli

Lieferung von zwei Patriot-Systemen wird vorbereitet

Deutschland und die USA bereiten gemeinsam die Lieferung von zwei weiteren Patriot-Luftverteidigungssystemen im Wert von etwa zwei Milliarden Euro in die Ukraine vor. Finanziert werden soll die Lieferung von Deutschland. Letzte technische, logistische und finanzielle Details müssten aber noch geklärt werden, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Pete Hegseth in Washington. Sie würden aber «für uns beide lösbar erscheinen, deswegen werden wir uns schnell an die Arbeit machen».

Die Ukraine brauche dringend zusätzliche Luftverteidigungssysteme, sagte Pistorius. Vor einigen Wochen habe er Hegseth deswegen in einem Telefonat bereits den Vorschlag gemacht, den USA zwei Patriot-Systeme abzukaufen, um sie in die Ukraine zu liefern. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder Deutschland kauft zwei sofort verfügbare Systeme aus US-Beständen, die dann von dort direkt in die Ukraine geliefert werden. Oder die Bundeswehr stellt der Ukraine zunächst zwei ihrer Systeme zur Verfügung und bekommt später Ersatz aus den USA.

Mit den Patriot-Raketen («Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target») können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper abgefangen werden. Die Ziele können auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern getroffen werden. Die mobile Startstation erinnert an grosse Lastwagen und enthält bis zu vier Startbehälter. Nach US-Militärangaben können damit insgesamt je nach Konfiguration bis zu 16 Abwehrraketen geladen werden. (dpa)

17:53 Uhr

Montag, 14. Juli

Trump enttäuscht von Telefonaten mit Putin

Ein Journalist fragt Trump, ob er Patriot-Raketen in die Ukraine schicken werde oder Patriot-Batterien. Trump antwortet mit: «Alles». Er fügt hinzu, dass die Länder ihre eigenen Patriots in die Ukraine schicken werden – die USA würden diesen Ländern Ersatz schicken.

Trump ist der Meinung, Moskau müsse sich mehr auf den Handel als auf den Ukraine-Krieg fokussieren. Russland habe ein enormes Potenzial und solle seine Ressourcen für den Handel statt für einen Krieg nutzen. Er spreche viel mit Putin, so Trump. Die Gespräche seien angenehm – doch sie würden «nichts mehr bedeuten», wenn Raketen in Städten einschlagen würden. (hkl/watson/dpa)

17:31 Uhr

Montag, 14. Juli

Trump droht Russland mit Strafzöllen, Rutte kündigt «massive» Waffenlieferungen an

US-Präsident Donald Trump droht Handelspartnern Russlands mit Zöllen in Höhe von etwa 100 Prozent. Diese würden erhoben, wenn es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine innerhalb von 50 Tage keinen Deal gebe, sagt der Republikaner bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weissen Haus.

Rutte erklärt zudem, dass die Ukraine in den Besitz «massiver Mengen» an militärischer Ausrüstung gelangen werde. Dazu würden Luftabwehrsysteme, Raketen und Munition zählen. Es sei eine erfreuliche Nachricht für die Ukraine, so Rutte. Für die Waffenlieferungen dankt er ausdrücklich Donald Trump. (hkl/watson/dpa)

17:00 Uhr

Montag, 14. Juli

Russland versucht, Ukrainer gegeneinander aufzuhetzen

Die Mobilisierung ist in der ukrainischen Bevölkerung ein heikles Thema. Angriffe auf Rekrutierungszentren werden zum Mittel der psychologischen Kriegsführung.

14:39 Uhr

Montag, 14. Juli

Ukraine: Vize-Ministerpräsidentin soll neue Regierung leiten

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Swiridenko mit der Leitung der Regierung beauftragt. Der Staatschef teilte nach einem Gespräch mit Swiridenko bei Telegram mit, sie solle die Regierung umbilden. Den bisherigen Regierungschef Denys Schmyhal hatte Selenski bereits 2020, also noch vor dem russischen Angriffskrieg, ernannt.

Die Ernennung solle dazu dienen, das Wirtschaftspotenzial der Ukraine besser zu entfalten. Er habe mit Swiridenko auch über Massnahmen zur Verbesserung der Hilfen für die Bürgerinnen und Bürger im Land und über eine Vervielfachung der Rüstungsproduktion gesprochen, gab Selenski bekannt.

Zudem gab es zuletzt immer mehr Spekulationen um eine weitere wichtige Personalie: Verteidigungsminister Rustem Umjerow wurde als möglicher Botschafter in Washington gehandelt. Selenski wolle mit der Ablösung der bisherigen Botschafterin Oksana Markarowa US-Präsident Donald Trump entgegenkommen, hiess es in Medienberichten. Die Republikaner werfen demnach Markarowa eine zu grosse politische Nähe zu den Demokraten vor.

Die Ukraine steht wegen des russischen Angriffskrieges nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich und politisch schwer unter Druck. Darauf reagiert Selenski nicht zum ersten Mal mit personellen Veränderungen. (dpa)

14:04 Uhr

Montag, 14. Juli

Tote in Sumy und Charkiw nach russischen Angriffen

Bei russischen Angriffen sind nach Angaben ukrainischer Behörden drei Menschen getötet worden. In der Region Sumy im Nordosten der Ukraine seien bei mehreren Angriffen zwei Männer getötet und zehn Menschen verletzt worden, schrieb die Staatsanwaltschaft des Gebiets bei Facebook. In der Region Charkiw sei bei einer Attacke ebenfalls ein Mann getötet worden, teilte der Militärgouverneur Oleh Synjehubow mit. Ausserdem gab es demnach sieben Verletzte.

Nach Angaben der Luftwaffe feuerte das russische Militär in der Nacht vier umfunktionierte Flugabwehrraketen und 136 Drohnen und Drohnenattrappen auf die Ukraine ab. Davon seien 108 Drohnen abgeschossen oder mit elektronischen Mitteln zu Fall gebracht worden. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. (dpa)

13:37 Uhr

Montag, 14. Juli

Kreml wirft Kiew Verzögerungstaktik bei Verhandlungen vor

Russland hat der Ukraine erneut vorgeworfen, Verhandlungen über die Beendigung des vor mehr als drei Jahren von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs zu verzögern. «Es ist offensichtlich, dass Kiew keine Eile hat», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Moskau sei bereit für eine dritte Gesprächsrunde, warte aber immer noch auf Vorschläge Kiews für einen Termin.

Russische und ukrainische Unterhändler haben sich im Mai und später noch einmal im Juni erstmals seit gut drei Jahren zu bilateralen Verhandlungen getroffen. Ergebnis der Treffen war ein grosser Gefangenenaustausch. Zudem haben beide Seiten Positionspapiere über einen Weg zum Frieden ausgetauscht.

Russland rückt nicht von Maximalforderungen ab

Die Standpunkte der Kriegsparteien sind aber noch weit voneinander entfernt. Speziell Russland ist bislang nicht von seinen öffentlich geäusserten Maximalforderungen abgerückt, während die Ukraine auf Druck der US-Administration einige Forderungen wie den Nato-Beitritt oder den Rückzug russischer Truppen bis an die Landesgrenzen aufgegeben hat.

Beobachter werten Peskows Äusserungen als Versuch, den Ärger von US-Präsident Donald Trump über die Kompromisslosigkeit von Putin Richtung Kiew zu lenken. Zugleich zeigte sich Peskow entspannt mit Blick auf Trumps Ankündigung, Patriot-Systeme für die Ukraine an die EU zu verkaufen. Russland habe nie eine Pause in den Rüstungslieferungen bemerkt. «Die Lieferungen von Waffen, Munition und Militärtechnik aus den USA in die Ukraine wurden und werden weiter fortgesetzt», sagte Peskow. (dpa)

10:51 Uhr

Montag, 14. Juli

Ukraine: Tote und Verletzte bei russischen Angriffen in Sumy

Bei einem russischen Angriff in der nordukrainischen Region Sumy sollen zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden sein. Die zuständige Staatsanwaltschaft erklärte, unter den Verletzten sei auch ein siebenjähriges Kind. Bei dem Luftangriff auf die Stadt Schostka seien am Montag Gleitbomben und Drohnen eingesetzt worden.

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Russland habe vier Raketen des Typs S-300/400 auf das Land abgefeuert und 136 Schahed- und Täuschungsdrohnen eingesetzt. 61 Drohnen seien abgefangen, 47 weitere elektronisch gestört worden oder mitten im Flug vom Radar verschwunden.

Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von elf ukrainischen Drohnen über russischen Grenzregionen, der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim und dem Schwarzen Meer. (dpa)

10:10 Uhr

Montag, 14. Juli

Trump-Gesandter in Kiew eingetroffen

Der US-Sondergesandte für Russland und die Ukraine, Keith Kellogg, ist am Montag in Kiew eingetroffen. Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, sagte, bei den Gesprächen werde es um «Verteidigung, Stärkung der Sicherheit, Waffen, Sanktionen, den Schutz unserer Bevölkerung und die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten» gehen. Russland wolle keine Waffenruhe. «Frieden durch Stärke», laute das Prinzip von US-Präsident Donald Trump. Die Ukraine unterstütze diesen Ansatz, sagte Jermak.

Trump kündigte in der vergangenen Woche eine wichtige Erklärung zu Russland für den heutigen Montag an. Er hatte im Wahlkampf behauptet, er werde den Krieg in der Ukraine innerhalb eines Tages beenden. Von Kreml-Chef Wladimir Putin zeigt er sich zusehends frustriert. Der republikanische US-Senator Lindsey Graham hatte am Sonntag einen Kurswechsel der Regierung im Umgang mit Moskau angedeutet. (AP)

03:58 Uhr

Montag, 14. Juli

Trump: Verkaufen Patriot-Systeme für Ukraine an EU

US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben Patriot-Waffensysteme an die Europäische Union verkaufen, damit sie an die Ukraine geliefert werden können. Vor Journalisten in den USA sagte er: «Für uns wird das ein Geschäft sein, und wir werden ihnen Patriots senden, die sie dringend brauchen.» Die Zahl der Waffen stehe noch nicht fest, so der Präsident. «Die EU zahlt dafür. Wir zahlen nichts, aber wir werden liefern», sagte er. Welche Länder zahlen sollen, blieb offen.

Donald Trump.
Bild: Jacquelyn Martin / AP

Gespräche in Washington und in Kiew

Die kommenden Stunden könnten entscheidend sein für die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland: Trump sprach von einem Treffen am Montag (10.00 Uhr Ortszeit) mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Einem US-Medienbericht zufolge will Trump ebenfalls heute eine Erklärung zu seiner Russland-Politik abgeben. Zudem wird Trumps Sonderbeauftragter Keith Kellogg heute zu Gesprächen in Kiew erwartet. Daneben will der deutsche Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Washington über die weitere Unterstützung der Ukraine sprechen.

Selenski: Zählen auf Amerika

Mit Blick auf die möglichen Veränderungen in der US-Politik erwartete der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski «positive Veränderungen» für die Interessen seines Landes. Die führenden Militärs der Ukraine seien angewiesen worden, dem US-Sonderbeauftragten Kellogg alle «uns vorliegenden Informationen über das Potenzial Russlands und unsere Perspektiven zu präsentieren», sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache.

Auch die Geheimdienste würden Kellogg «vollständige Informationen» bieten. «Wir zählen auch darauf, dass Amerika voll und ganz versteht, was getan werden kann, um Russland zum Frieden zu zwingen.» (dpa)

17:37 Uhr

Sonntag, 13. Juli

Russland verstärkt Angriffe auf Inseln im Dnipro-Flussdelta

Russische Truppen haben ihre Bemühungen zur Eroberung der Inseln im Dnipro-Flussdelta südlich der Hafenstadt Cherson verstärkt. Die Zahl der täglichen Angriffe habe sich von zwei bis drei auf inzwischen sechs bis zehn erhöht, sagte Wladislaw Woloschin, Sprecher der für diesen Abschnitt zuständigen ukrainischen Streitkräfte, dem staatlichen Fernsehen. «Der Feind will damit bestimmte Brückenköpfe in der Region bilden», erklärte Woloschin.

Die russischen Angriffe seien bisher abgeschlagen worden. Die ukrainischen Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

16:53 Uhr

Sonntag, 13. Juli

Russische Truppen erobern Siedlung Karl Marx

Russische Truppen haben nach eigener Darstellung die Siedlung Karl Marx in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Damit sei die Eroberung der von Russland beanspruchten Region Donezk beinahe vollständig abgeschlossen, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf Militärs. Lediglich zwei Siedlungen stünden noch unter der Kontrolle ukrainischer Einheiten. Aus Kiew gab es dafür keine Bestätigung.

In den ehemaligen Gebieten der einstigen Sowjetunion gibt es viele Ortsnamen mit Bezug auf die damals herrschende Kommunistische Partei und deren führende Politiker. So gibt es eine Vielzahl von Siedlungen mit dem Namen Karl Marx oder auch des Staatsgründers Lenin. (dpa)

09:31 Uhr

Sonntag, 13. Juli

Kim Jong Un: «Bedingungslose» Unterstützung im Ukraine-Krieg

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat bei einem Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow bekräftigt, Russland bedingungslos im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, sagte Kim gegenüber Lawrow, dass man «in allen strategischen Fragen die gleichen Ansichten» habe und «die von der russischen Führung getroffenen Massnahmen zur Beseitigung der Ursachen der Ukraine-Krise (...) auch in Zukunft bedingungslos unterstützen» werde.

Das Treffen zwischen Kim und Lawrow war am Samstag in der nordkoreanischen Küstenstadt Wonsan, wo der nordkoreanische Machthaber kürzlich die Fertigstellung einer neuen Ferienanlage zelebriert hatte. (dpa)

22:59 Uhr

Samstag, 12. Juli

Selenski verspricht neue Waffen gegen russische Angriffe

Die von russischen Angriffen immer wieder schwer getroffene Ukraine soll nach Angaben ihres Präsidenten Wolodimir Selenski schon bald bessere Waffen zum Schutz der eigenen Städte haben. «Wir nähern uns einer mehrstufigen Vereinbarung über neue Patriot-(Flugabwehr-)Systeme und den dazugehörigen Raketen», sagte Selenski in seiner Videobotschaft.

Demnach investiert das Land zudem in die Drohnenproduktion, speziell die Herstellung von Abfangdrohnen. Weiterhin werde die Ukraine mit Gegenangriffen auf russisches Territorium reagieren. Dies sei sehr effektiv, sagte Selenski. (dpa)

06:48 Uhr

Samstag, 12. Juli

Berichte: Erneut heftige Luftangriffe auf Westen der Ukraine

Russland hat Medienberichten zufolge in der Nacht erneut Regionen im Westen der Ukraine angegriffen. Orte weit ab der Frontlinie seien mit Drohnen und Raketen attackiert worden, schrieb «The Kyiv Independent». Unter Berufung auf eigene Reporter hiess es, in den westlichen Städten Lwiw und Czernowitz seien Explosionen zu hören. Ebenso habe der öffentlich-rechtliche Sender Suspline eine Explosion in der Stadt Lutsk gemeldet. Wie «The Kyiv Independent» weiter berichtete, hatte die Luftwaffe vor ballistische Raketen und Drohnen aus Russland gewarnt, die Richtung Westen zielten. Unter Berufung auf Behördenangaben waren Drohnen in der Nacht auch im Anflug etwa auf die Regionen Ternopil und Wolhynien, so das Portal.

Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete, dass in Wolhynien Luftalarm ausgelöst worden sei. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, in den Schutzräumen zu bleiben, wie es weiter hiess. In Lwiw sei infolge der Angriffe ein Feuer in einem Gebäude ausgebrochen, wie es unter Berufung auf den Bürgermeister hiess. Unter Berufung auf die polnische Luftwaffe berichtete «The Kyiv Independent», dass das Nachbarland Kampfflugzeuge zum Schutz seines eigenen Luftraums im Einsatz habe. (dpa)

19:37 Uhr

Freitag, 11. Juli

Selenski bestätigt geplante Wiederaufnahme von US-Waffenlieferungen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach eigenen Angaben von den USA und den europäischen Verbündeten neue Waffenlieferungen in Aussicht gestellt bekommen. «Allen Berichten nach sind die (gestoppten) Waffenlieferungen wieder aufgenommen worden», sagte der Staatschef in einer Videobotschaft. Kommende Woche seien Gespräche zur militärischen Unterstützung unter anderem mit dem US-Sondergesandten Keith Kellog geplant. «Wir bereiten auch neue europäische Rüstungspakete vor», sagte Selenski. Zudem erwarte er «starke Schritte» bezüglich neuer Sanktionen gegen Russland.

Die USA hatten vergangene Woche für kurze Zeit einen Teilstopp bereits zugesagter Waffenlieferungen verhängt. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. (dpa)

11:29 Uhr

Freitag, 11. Juli

Lawrow: Merz verbreitet Nazi-Parolen

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz vorgeworfen, antirussische Losungen wie zu Nazi-Zeiten für eine Militarisierung Deutschlands zu nutzen. Es sei «völliger Unsinn», Russland als Gefahr zu bezeichnen, sagte Lawrow in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. «Ich hoffe, dass jeder Politiker mit einem gesunden Menschenverstand das begreift.» Merz habe sich für einen Kurs der Militarisierung Deutschlands entschieden, sagte der Minister und kritisierte, dass der Kanzler keine «Mittel der Diplomatie» gegenüber Moskau mehr sehe.

«Wenn Herr Merz der Meinung ist, dass die friedlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, muss er beschlossen haben, sich auf Kosten seines Volkes ganz der Militarisierung Deutschlands zu widmen, um dann wieder auf Nazi-Parolen herumzureiten – für eine Abwehr der Bedrohungen, die von Russland ausgingen», sagte Lawrow. Er äusserte sich bei einer Pressekonferenz des Aussenministertreffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. (dpa)

15:55 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

Zahl der Verletzten nach russischen Angriffen auf Kiew steigt auf 22

Nach einer weiteren Nacht russischer Drohnen- und Raketenangriffe auf Kiew ist die Zahl der Verletzten in der Hauptstadt nach ukrainischen Angaben auf mehr als 20 gestiegen. Mindestens 22 Menschen seien verletzt worden, teilte Militärverwaltungschef Tymur Tkatschenko mit. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Bei der etwa zehnstündigen Angriffswelle in der Nacht zum Donnerstag seien viele Einwohnerinnen und Einwohner in der Dunkelheit mit Decken, Haustieren und Kindern in U-Bahn-Stationen geflüchtet, sagte Tkatschenko.

Nach Angaben der ukrainischen Behörden setzte Russland 397 Schahed- und Täuschungsdrohnen sowie Marschflugkörper und ballistische Raketen gegen Kiew und fünf andere Regionen ein. (dpa)

13:37 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

Neue Milliardenhilfe für Wiederaufbau der Ukraine

Die Ukraine kann beim Wiederaufbau des schwer vom Krieg gezeichneten Landes mit weiteren Milliardenhilfen aus dem Westen rechnen. Auf einer internationalen Konferenz in Rom wurde ein neuer europäischer Fonds zur Beseitigung der Kriegsschäden auf den Weg gebracht, an dem sich die Privatwirtschaft beteiligen soll. Das Geld soll insbesondere in die Reparatur und den Neubau von Energieanlagen fliessen, aber auch in Industriebetriebe und digitale Rechenzentren.

Der neue Fonds umfasst nach Angaben aus Berlin zunächst eine Milliarde Euro. Nach offiziellen Angaben wurden im Rahmen von bislang vier Wiederaufbau-Konferenzen mehr als 16 Milliarden Euro mobilisiert. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau werden von der Weltbank auf mehr als 500 Milliarden Euro geschätzt.

Wieder Angriffe mit mehr als 400 Drohnen und Raketen

An dem zweitägigen Treffen in Rom sind etwa 60 Länder und darüber hinaus internationale Organisationen und private Unternehmen beteiligt. Parallel dazu steht am Donnerstagnachmittag eine Videoschalte der militärischen «Koalition der Willigen» auf dem Programm, die von Frankreich und Grossbritannien geführt wird.

Wolodimir Selenski warb dafür, zusätzlich zur Militärhilfe eine «Koalition zum Wiederaufbau» zu bilden. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin warf er vor, sein Land mit «reinem Terror» zu überziehen. «Putin hat nur zwei Verbündete: Terror und den Winter.»

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz versicherte Selenski weitere Hilfe. Zugleich appellierte Merz an US-Präsident Donald Trump, Europa nicht im Stich zu lassen. Trump lässt immer wieder Zweifel an der US-Unterstützung für die Ukraine aufkommen, auch wenn er Putin zuletzt vorwarf, «Bullshit» zu reden.

EU bereitet neues Paket an Strafmassnahmen gegen Moskau vor

Die EU will zudem über Sanktionen den Druck auf Russland erhöhen, an den Verhandlungstisch zu kommen. Derzeit ist ein weiteres Paket an Strafmassnahmen in Vorbereitung - das 18. bereits. Am Mittwoch hatte Papst Leo XIV. bei einem Treffen mit Selenski angeboten, dass Friedensgespräche im Vatikan stattfinden könnten. Allerdings gibt es bislang keinerlei Hinweise darauf, dass dies in absehbarer Zeit geschehen könnte.

Deutschland hat der Ukraine seit Kriegsbeginn im Februar 2022 direkte zivile Unterstützung von etwa 34 Milliarden Euro und etwa 38 Milliarden Euro militärische Unterstützung zur Verfügung gestellt. Hinzu kommt der deutsche Anteil an Hilfen der Europäischen Union. (dpa)

05:58 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

USA signalisieren Bereitschaft für mehr Ukraine-Hilfen

Angesichts der heftigen russischen Luftangriffe auf die Ukraine signalisieren die USA und ihre Verbündeten Bereitschaft, Kiew weitere Hilfen zur Verfügung zu stellen. Die USA werden nach Angaben von Präsident Donald Trump den Wunsch der Ukraine nach einem zusätzlichen Flugabwehrsystem vom Typ Patriot prüfen. Die in der «Koalition der Willigen» zusammengeschlossenen Unterstützerstaaten der Ukraine wollen heute in einer Videoschalte über weitere Hilfen beraten.

Auch in der Nacht zu Donnerstag griff Russland die Ukraine massiv an. Dabei kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, weitere 13 wurden verletzt, wie Militärverwaltungschef Tymur Tkatschenko bei Telegram schrieb. Die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur in mehreren Wellen mit Drohnen und Raketen attackiert. Im Zentrum der Dreimillionenstadt war heftiges Flugabwehrfeuer zu hören. Behördenangaben nach lösten herabstürzende Drohnentrümmer in mehreren Stadtteilen Brände aus. In mehr als der Hälfte des Landes war Luftalarm ausgelöst worden.

Menschen ruhen sich während eines russischen Angriffs in Kiew, Ukraine, am frühen Donnerstag, 10. Juli 2025, in einer Metrostation aus, die als Bombenschutzraum genutzt wird.
Bild: Efrem Lukatsky / AP

In der Nacht zu Mittwoch hatte Russland die Ukraine mit Raketen und einer Rekordzahl an Drohnen angegriffen. Insgesamt wurden ukrainischen Angaben zufolge 728 Drohnen des ursprünglich iranischen Typs Shahed sowie dessen Attrappen Richtung Ukraine gestartet. Der bisherige «Rekord» an russischen Drohnen in einer Nacht lag bei etwas mehr als 500.

Trump zu Patriot-Wunsch: «Wir werden es uns ansehen müssen»

Am Dienstag hatte das «Wall Street Journal» (WSJ) berichtet, dass Trump erwäge, dem Land angesichts der massiven russischen Angriffe ein weiteres Patriot-Waffensystem zu schicken. Auf die Frage, ob er das bestätigen könnte, sagte Trump: «Sie (die Ukrainer) würden es gerne haben. Sie haben darum gebeten.» Er fügte hinzu: «Wir werden es uns ansehen müssen.» Es sei ein sehr, sehr teures System.

Die Ukraine benötigt dringend Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot, um sich besser vor den ständigen russischen Luft- und Raketenangriffen schützen zu können. Das in den USA hergestellte Patriot-Flugabwehrraketensystem zählt zu den modernsten der Welt.

Sollten sich die USA dafür entscheiden, wäre es das erste Mal, dass Trump die Lieferung eines grösseren Waffensystems an Kiew genehmigt, das über die von der Regierung seines Vorgängers Joe Biden genehmigte Anzahl hinausgeht. Trump hatte sich zuletzt verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Moskaus Militär versucht seit Wochen, die Flugabwehr des Nachbarlandes zu überlasten.

Selenski spricht mit US-Sondergesandten über Waffenlieferungen

Selenski hatte Kellogg bereits am Mittwoch getroffen. Angesichts der zunehmenden russischen Angriffe habe man über Waffenlieferungen und die Stärkung der Luftverteidigung diskutiert, teilte Selenski auf der Plattform X mit. Zudem hätten sie über den Kauf amerikanischer Waffe und die gemeinsame Herstellung von Verteidigungsgütern gesprochen. (dpa)

02:03 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

Neue Wellen russischer Luftangriffe auf Kiew

Die russische Armee hat die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht erneut in mehreren Wellen mit Drohnen und Raketen angegriffen. Im Zentrum der Dreimillionenstadt war heftiges Flugabwehrfeuer zu hören. Bei einer Angriffswelle mit ballistischen Raketen erschütterten gut ein Dutzend Explosionen von mutmasslichen Flugabwehrraketen die Stadt. Eines der Angriffsziele war Militärbeobachtern zufolge der Militärflughafen bei Wassylkiw südlich von Kiew.

Die ukrainische Luftwaffe hatte vor dem Anflug der Raketen und Dutzenden Kampfdrohnen gewarnt. Behördenangaben nach lösten herabstürzende Drohnentrümmer in mehreren Stadtteilen Brände aus. Mindestens sechs Menschen wurden verletzt. In mehr als der Hälfte des Landes war Luftalarm ausgelöst worden.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion und drängt wegen intensiver werdender russischer Angriffe auf eine Verstärkung der Flugabwehr durch die westlichen Verbündeten. (dpa)

23:11 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Nach Lieferstopp: USA schicken wieder Waffen in die Ukraine

Nach einer Aussetzung der Militärhilfe für die Ukraine hat die US-Regierung die Lieferung einiger Waffen an das von Russland attackierte Land wieder aufgenommen. Dies teilten zwei US-Regierungsmitglieder der Nachrichtenagentur AP am Mittwoch mit. (dpa)

14:14 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Papst empfängt Selenski in Sommerresidenz

Kurz vor einer neuen internationalen Ukraine-Konferenz in Italien ist der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski von Papst Leo XIV. empfangen worden. Selenski besuchte das Oberhaupt der katholischen Kirche in dessen Sommerresidenz Castel Gandolfo in der Nähe von Rom, wie der Vatikan mitteilte. Weitere Angaben machten beide Seiten zunächst nicht. An diesem Donnerstag beginnt in Rom eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine, die sich seit mehr als drei Jahren gegen einen Angriffskrieg aus Russland verteidigt.

Für Selenski und Leo war es bereits das zweite persönliche Treffen. Der ukrainische Präsident hatte Mitte Mai auch an der Messe zur Einführung des ersten Papstes aus den USA teilgenommen. Der Pontifex hat seither immer wieder zum Frieden in der Ukraine aufgerufen, ohne Erfolg. Selenski hat Leo auch schon zu einem Besuch nach Kiew eingeladen. (dpa)

14:06 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Russland könnte bald 1000 Drohnen pro Nacht einsetzen

Russland arbeitet nach Einschätzung von Militäranalysten intensiv an der Steigerung seiner Produktionskapazitäten für Kampfdrohnen. Bald könne Russland in der Lage sein, die Ukraine nachts mit 1000 Drohnen anzugreifen, teilte die in Washington ansässige Denkfabrik Institute for the Study of War am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Hintergrund der Produktionssteigerung in Russland sei die immer grössere Rolle von Drohnen in Frontkämpfen und die Tendenz zu zunehmend umfangreichen nächtlichen Angriffen auf das Nachbarland.

Auch die Ukraine hat ihre Fähigkeit zu Drohnenangriffen erweitert und erreicht inzwischen Ziele tief im Inneren Russlands. (dpa)

13:43 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Kreml reagiert gelassen auf Trumps Ärger

Die russische Führung reagiert unbeeindruckt auf die scharfen Unmutsbekundungen von US-Präsident Donald Trump über Kremlchef Wladimir Putin. «Wir sehen das ziemlich gelassen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die Rhetorik Trumps zeichne sich seit jeher durch eine «ziemlich harte Stilistik» aus. Daher setze Russland auf die Fortsetzung des Dialogs mit den USA.

Trump hatte sich zuletzt verärgert über Putin gezeigt. Der sei zwar stets höflich, doch die Gespräche mit ihm über einen Frieden in der Ukraine hätten keinen Fortschritt gebracht. In dem Zusammenhang droht der US-Präsident mit der Wiederaufnahme der Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine.

Kreml will auch noch eine «Pufferzone»

Laut Peskow sind die russischen Truppen weiter auf dem Vormarsch, um eine «Pufferzone» in der Ukraine zu schaffen, also einen Landstreifen entlang der Grenze im Nachbarland zu besetzen. Diese «Pufferzone» ist eine neue Forderung Putins zusätzlich zu den Gebieten, die die Ukraine nach Ansicht Moskaus ohnehin abtreten soll.

Moskau erwarte von Kiew Terminvorschläge für eine neue Verhandlungsrunde in Istanbul, sagte Peskow. Bisher haben sich russische und ukrainische Unterhändler zweimal in der Metropole am Bosporus getroffen. Fortschritte zur Beendigung des Kriegs gab es bislang nicht - beide Seiten einigten sich lediglich auf den Austausch von Kriegsgefangenen, der anschliessend in mehreren Runden vollzogen wurde. (dpa)

13:41 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Kreml meldet Abschuss von 86 ukrainischen Drohnen

Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zum Mittwoch 86 ukrainische Drohnen abgefangen. Die Drohnen seien über sechs Regionen abgeschossen worden, darunter auch Moskau. Am Moskauer Flughafen Scheremetjewo und am Flughafen Kaluga ausserhalb von Moskau wurde der Flugverkehr vorübergehend eingestellt.

Laut dem Gouverneur der Region Kursk, Alexander Chinschtein, wurden bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die Gebietshauptstadt Kursk kurz vor Mitternacht drei Menschen getötet und sieben verletzt, darunter ein fünfjähriger Junge. (dpa)

13:16 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Selenski: Russland setzt mit Angriffen auf Westukraine Zeichen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sieht in nächtlichen Angriffen Russlands auf Gebiete im Westen der Ukraine einen weiteren Beleg für den mangelnden Friedenswillen Moskaus. Der Kreml setze damit ein Zeichen, erklärte Selenski am Mittwoch. Er forderte die Verbündeten der Ukraine auf, russisches Öl stärker zu sanktionieren und auch Strafmassnahmen gegen Länder zu verhängen, die den Krieg durch den Kauf von russischem Öl mitfinanzieren. «Jeder, der Frieden will, muss handeln», betonte Selenski, der am Mittwoch bei einem Besuch in Italien Papst Leo XIV. treffen wollte.

Laut Selenski wurde bei den jüngsten russischen Angriffen die Stadt Luzk im Nordwesten der Ukraine, nahe der Grenze zu Polen und Belarus, am schwersten getroffen. Es seien jedoch auch zehn weitere Regionen beschossen worden. (dpa)

13:13 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Tonaufnahme: Trump soll Putin mit Bomben auf Moskau gedroht haben

Der amerikanische Nachrichtensender CNN hat eine Tonaufnahme veröffentlicht , auf der Donald Trump erzählt, wie er dem russischen Präsidenten Putin damit gedroht habe, Moskau zu bombardieren.

Die Aufnahme soll bei einem Treffen mit Spendern im Wahlkampf 2024 entstanden sein. Trump sagt darin:

«Zu Putin habe ich gesagt: Wenn du in die Ukraine einmarschierst, werde ich Moskau in Grund und Boden bomben. Ich sage dir, ich habe keine andere Wahl.» Putin habe ihm nicht geglaubt, so der heutige US-Präsident. «Aber er glaubte mir zu zehn Prozent.»

Auch gegenüber Chinas Präsidenten Xi Jinping habe er eine Drohung ausgesprochen, sagt Trump in der Tonaufnahme. Sollte Xi es wagen, in Taiwan einzufallen, würden die USA «Peking in Grund und Boden bomben».

«Er hielt mich für verrückt. Aber wir hatten nie ein Problem. Er fragte: ‹Peking?› Ich sagte: Ich habe keine Wahl. Ich muss euch bombardieren.»

Der US-Präsident ergänzte, es reiche bereits, wenn solche Drohungen zu fünf oder zehn Prozent glaubwürdig seien, um Kriege zu verhindern.

Trump macht Biden verantwortlich

Donald Trump behauptet immer wieder, Russland hätte seine Invasion in die Ukraine nie gestartet, wäre er im Amt gewesen. Für den Ausbruch des Angriffskriegs im Februar 2022 macht er den damaligen US-Präsidenten Joe Biden mitverantwortlich.

Trump sagte vor seiner Wahl 2024, er werde den Ukraine-Krieg innert 24 Stunden beenden. Russland und die Ukraine führten in seiner neuen Amtszeit Gespräche in der Türkei. Doch inzwischen ist der US-Präsident zur Einsicht gekommen, dass ein Frieden weiter auf sich warten lässt. (rbu/watson)

12:38 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte macht Moskau für Abschuss von Flug MH17 verantwortlich

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Russland für den Abschuss des Passagierfluges MH17 im Jahr 2014 über der Ukraine verantwortlich gemacht. (dpa)

09:34 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Schwerster Angriff seit Kriegsbeginn: 728 Drohnen und 13 Raketen

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht eine Rekordzahl von Drohnen auf sein Nachbarland abgefeuert. 728 Schahed- und Täuschungsdrohnen sowie 13 Raketen seien in Richtung Ukraine gestartet, teilte die Luftwaffe am Mittwoch mit. Die Flugabwehr habe 296 Drohnen und sieben Raketen abgeschossen. Weitere 415 Drohnen seien vom Radar verschwunden oder elektronisch so gestört worden, dass sie vom Kurs abgekommen seien.

Es ist gemäss Wolodimir Selenski der schwerste Luftangriffen seit Kriegsbeginn. Selenski veröffentliche in einem Post auf X Bilder und Videos des russischen Angriffes. «Ein weiterer Beweis dafür, dass Sanktionen notwendig sind», schrieb er dazu.

Die Angriffe hätten sich vor allem gegen die westukrainische Region Wolhynien und deren Hauptstadt Luzk gerichtet, hiess es. Wolhynien grenzt an Polen und Belarus. In Luzk nutzt die ukrainische Armee mehrere Flugplätze. (cam/dpa)

06:25 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

«Washington Post»: Trump scheint Lage um Ukraine endlich zu verstehen

US-Präsident Donald Trump erwägt einem Bericht zufolge die Lieferung eines zusätzlichen Luftabwehrsystems an die Ukraine und deutet damit einen möglichen Kurswechsel seiner Haltung in dem Krieg an. Dazu schreibt die US-Zeitung «Washington Post»:

«Zum dritten Mal in weniger als sechs Monaten hat (US-) Verteidigungsminister Pete Hegseth Waffenlieferungen an die Ukraine aussetzen lassen, und Präsident Donald Trump hat diese Entscheidung rückgängig gemacht. (...) In allen drei Fällen überraschte das Einfrieren der Waffen durch das Pentagon Trumps Verbündete und den Kongress, und Russland beschoss zivile Ziele in Kiew, bevor der Präsident den Kurs der Regierung änderte. (...)

In den kommenden Jahren müssen die USA ihre Munitionsvorräte erweitern und ihre Kapazitäten für eine schnelle Produktion ausbauen, um sicherzustellen, dass Amerika seine Macht weltweit ausüben kann. Aber die Ukraine braucht sofort Munition, um einen anhaltenden russischen Angriff zu überstehen. In den Kampf der Ukraine zu investieren, ein grosses Land in den Einflussbereich des Westens einzubeziehen und künftige russische Aggressionen abzuwehren, sind erhebliche Opfer an US-Material wert – mehr als die USA derzeit bereitstellen (...). Trump zeigt Anzeichen, dass er dies endlich verstanden hat. Er sollte dafür sorgen, dass auch seine Mitarbeiter dies tun.» (dpa)

05:03 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Selenski erwartet baldige Waffenlieferung

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski machte nach neuen Gesprächen mit US-Vertretern deutlich, bald Waffenlieferungen aus den USA zu erwarten. «Das betrifft vor allem die Flugabwehr und ebenfalls alle anderen Elemente der Lieferungen aus Amerika», sagte der Staatschef in seiner täglichen Videobotschaft.

Er habe Verteidigungsminister Rustem Umjerow und dem Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj Anweisung gegeben, «alle Kontakte mit der amerikanischen Seite» zu intensivieren. Aus Washington seien die nötigen Erklärungen und Entscheidungen für eine Aufhebung des Teilstopps von Rüstungslieferungen gekommen.

Die Ukraine benötigt dringend Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot, um sich besser vor den ständigen russischen Luft- und Raketenangriffen schützen zu können. Wegen der stärker werdenden Attacken drängt Kiew die westlichen Verbündeten dazu, die Flugabwehr des Landes zu stärken. Laut «WSJ» wird auch geprüft, ob andere Länder Kiew weitere Patriot-Systeme zur Verfügung stellen könnten.

CNN: Hegseth informierte Weisses Haus nicht über Lieferstopp

Vergangene Woche hatte es noch geheissen, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen - darunter auch Flugabwehrraketen - gestoppt haben. Der Sender CNN berichtete nun unter Berufung auf fünf mit der Angelegenheit vertrauten Personen, Verteidigungsminister Pete Hegseth habe das Weisse Haus nicht informiert, bevor er vergangene Woche die Unterbrechung der Waffenlieferungen an die Ukraine genehmigt habe. Dies habe der Regierung hektische Bemühungen ausgelöst, die Gründe für die Unterbrechung zu verstehen und sie dem Kongress und der ukrainischen Regierung zu erklären.

Russland greift weiter an

Russland griff in der Nacht Medienberichten zufolge erneut mit Raketen und Drohnen auch Regionen im Westen des Landes Hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt an. Unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe berichtete «The Kyiv Independent», Drohnen bewegten sich auf die Städte Lutsk, Chmelnyzkyj und Ternopil zu.

Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete, die Bewohner der nordwestlichen Stadt Lutsk seien angewiesen, Schutz zu suchen. Dem Regionalrundfunk zufolge waren Explosionen in der Stadt zu hören.

Laut «The Kyiv Independent» wurden zudem in Orten näher an der Frontlinie wie Sumy, Saporischschja oder Dnipro Explosionen gemeldet. Zudem hätte Reporter von Explosionen in der Hauptstadt Kiew berichtet. Dem Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge sei das Zentrum angegriffen worden und die Luftabwehr aktiv. Nahe der Hauptstadt sei eine Frau verletzt worden, wie es unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung hiess.

Die Luftwaffe hatte zuvor am Abend vor Raketen und Drohnen aus Russland gewarnt. Demnach war mindestens eine der schwer abfangbaren Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) in Richtung des westukrainischen Gebiets Schytomyr abgefeuert worden. Es hatte Luftalarm im ganzen Land gegeben.

Tote auch aus Kursk gemeldet

Derweil wurden in der westrussischen Stadt Kursk nach russischen Behördenangaben mindestens drei Menschen durch eine Drohne getötet. Weitere sechs Menschen wurden verletzt, wie Gouverneur Alexander Chinschtein am Dienstag bei Telegram mitteilte. Er warf der ukrainischen Armee einen Angriff auf einen Strand der Grossstadt mit mehr als 400.000 Einwohnern vor. Kursk liegt nur gut 90 Kilometer von der russisch-ukrainischen (dpa)

04:14 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Angriffe im Westen der Ukraine – Explosionen in Lutsk

Russland hat die Ukraine in der Nacht Medienberichten zufolge erneut mit Raketen und Drohnen überzogen. Auch Regionen im Westen des Landes Hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt seien anvisiert worden, wie etwa «The Kyiv Independent» berichtete. Unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe hiess es, Drohnen bewegten sich auf die Städte Lutsk, Chmelnyzkyj und Ternopil zu.

Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete, die Bewohner der nordwestlichen Stadt Lutsk seien angewiesen, Schutz zu suchen. Dem Regionalrundfunk zufolge waren Explosionen in der Stadt zu hören.

Laut «The Kyiv Independent» wurden zudem in Orten näher an der Frontlinie wie Sumy, Saporischschja oder Dnipro Explosionen gemeldet. Zudem hätte Reporter von Explosionen in der Hauptstadt Kiew berichtet. Dem Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge sei das Zentrum angegriffen worden und die Luftabwehr aktiv. Nahe der Hauptstadt sei eine Frau verletzt worden, wie es unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung hiess.

Die Luftwaffe hatte zuvor am Abend vor Raketen und Drohnen aus Russland gewarnt. Demnach war mindestens eine der schwer abfangbaren Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) in Richtung des westukrainischen Gebiets Schytomyr abgefeuert worden. Es hatte Luftalarm im ganzen Land gegeben.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Täglich setzt die russische Armee Kampfdrohnen und Raketen gegen Ziele im ukrainischen Hinterland ein. Wegen der stärker werdenden Attacken drängt Kiew die westlichen Verbündeten dazu, die Flugabwehr des Landes zu stärken. (dpa)

02:14 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Bericht: Trump erwägt Lieferung von Flugabwehrsystem an Kiew

US-Präsident Donald Trump erwägt einem Medienbericht zufolge, der Ukraine angesichts der massiven russischen Angriffe ein zusätzliches Flugabwehrsystem vom Typ Patriot zu schicken. Das berichtete das «Wall Street Journal» (WSJ) unter Berufung auf zwei Beamte. Demnach bat das Weisse Haus das Pentagon um Optionen für die Lieferung zusätzlicher Waffen, darunter auch ein Patriot-System. Es wäre das erste Mal, dass Trump die Lieferung eines grösseren Waffensystems an Kiew genehmigt, das über die von der Regierung seines Vorgängers Joe Biden genehmigte Anzahl hinausgeht.

Am Dienstag hatte sich Trump verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt und ihm vorgeworfen, «eine Menge Blödsinn» aufzutischen. Zuvor hatte er sich erneut für ein schnelles Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgesprochen und betont, dass er überhaupt nicht glücklich sei mit Putin. Deshalb würden die USA einige Verteidigungswaffen in die Ukraine schicken - er habe das genehmigt. Vergangene Woche hatte es noch geheissen, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen - darunter auch Flugabwehrraketen - gestoppt haben.

Ukraine benötigt dringend Patriot-Systeme

Die USA haben Kiew bislang drei Patriot-Systeme zur Verfügung gestellt, Deutschland hat weitere drei geliefert und ein Konsortium europäischer Länder hat eines geschickt, teilte ein ehemaliger Pentagon-Beamter laut «WSJ» mit. Allerdings seien nicht alle gleichzeitig einsatzbereit wegen Wartungsarbeiten.
Die Ukraine benötigt dringend Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot, um sich besser vor den ständigen russischen Luft- und Raketenangriffen schützen zu können. Laut WSJ werde auch geprüft, ob andere Länder Kiew weitere Patriot-Systeme zur Verfügung stellen könnten.

Das in den USA hergestellte Patriot-Flugabwehrraketensystem zählt zu den modernsten der Welt. Mit ihm werden feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen - abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper. Mit einem Radar stuft das Patriot-System zunächst ein, welche Flugobjekte am Himmel zum Feind gehören. Im Bedrohungsfall feuern Soldaten im Leitstand die Lenkflugkörper ab, um die Ziele unschädlich zu machen.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Moskaus Militär versucht seit Wochen, die Flugabwehr des Nachbarlandes zu überlasten. (dpa)

23:23 Uhr

Dienstag, 8. Juli

Russland: Tote nach Drohnenangriff in Kursk

In der westrussischen Stadt Kursk sind nach russischen Behördenangaben mindestens drei Menschen durch eine Drohne getötet worden. Weitere sechs Menschen wurden verletzt, wie Gouverneur Alexander Chinschtein bei Telegram mitteilte. Er warf der ukrainischen Armee einen Angriff auf einen Strand der Grossstadt mit über 400'000 Einwohnern vor. Kursk liegt nur gut 90 Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt.

Zur gleichen Zeit hatte die russische Armee einen grossen Drohnenangriff auf das Nachbarland gestartet. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion und hatte nach einem überraschenden Vorstoss vergangenes Jahr über mehrere Monate grössere Teile im Grenzgebiet besetzt. (dpa)

22:48 Uhr

Dienstag, 8. Juli

Russland startet Angriff mit Drohnen und Kinschal-Rakete

Das russische Militär hat neue Luftangriffe auf Ziele in der Ukraine mit Kampfdrohnen und Raketen gestartet. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe ist mindestens eine der schwer abfangbaren Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) in Richtung des westukrainischen Gebiets Schytomyr abgefeuert worden. Militärbeobachtern zufolge könnte der Militärflughafen Oserne das Angriffsziel gewesen sein. Eine Bestätigung dafür gab es nicht.

In der Hauptstadt Kiew war der Schall einer vorbeifliegenden Rakete zu hören. Wegen der Raketengefahr wurde kurzzeitig Luftalarm für das gesamte Land ausgerufen. Zusätzlich wurde vor dem Einsatz Dutzender Kampfdrohnen gewarnt.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Täglich setzt die russische Armee Kampfdrohnen und Raketen gegen Ziele im ukrainischen Hinterland ein. Wegen der stärker werdenden Attacken drängt Kiew die westlichen Verbündeten dazu, die Flugabwehr des Landes zu stärken. (dpa)

19:20 Uhr

Dienstag, 8. Juli

Trump: «Von Putin eine Menge Blödsinn aufgetischt»

US-Präsident Donald Trump zeigt sich zunehmend verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. «Wir bekommen von Putin eine Menge Blödsinn aufgetischt», sagte Trump im Weissen Haus. «Er ist die ganze Zeit sehr nett, aber es stellt sich heraus, dass es bedeutungslos ist.» Bereits am Montag (Ortszeit) hatte Trump sich für ein schnelles Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgesprochen und betont, dass er überhaupt nicht glücklich sei mit Putin.

Putin behandele die Menschen nicht richtig, er töte zu viele Menschen, führte Trump nun aus. Deshalb würden die USA einige Verteidigungswaffen in die Ukraine schicken - er habe das genehmigt. Am Montag hatte das US-Verteidigungsministerium bekanntgegeben, dass es auf Anweisung Trumps zusätzliche Verteidigungswaffen an die Ukraine schickt. Die Ankündigung erfolgte knapp eine Woche nachdem bekanntgeworden war, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen an die Ukraine - darunter auch Flugabwehrraketen - zunächst gestoppt hatte.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Moskaus Militär versucht seit Wochen, die Flugabwehr des Nachbarlandes zu überlasten. (dpa)

16:49 Uhr

Dienstag, 8. Juli

Trump kritisiert Putin und vollzieht eine Kehrtwende

Die USA stellen der Regierung in Kiew wieder Patriot-Raketen und Munition zur Verfügung. Was steckt hinter dieser überraschenden Ankündigung von Präsident Donald Trump?

13:20 Uhr

Dienstag, 8. Juli

Russische Angriffe: Ein Toter und mehrere Verletzte in Cherson

Bei russischen Drohnenangriffen auf Cherson im Süden der Ukraine sind ein Mensch getötet und mehrere Personen verletzt worden. Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft warf die russische Armee Sprengstoff von einer Drohne aus auf ein ziviles Auto ab. Der 66-jährige Fahrer habe das nicht überlebt. Bei mehreren Angriffen am Vormittag wurden der Militärverwaltung zufolge neun Menschen verletzt. Erst am Montag war ein Mann in Cherson durch einen Drohnenangriff getötet worden.

Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Russland mit 4 umfunktionierten Flugabwehrraketen und 54 Drohnen und Drohnenattrappen angegriffen habe. Davon seien 34 abgeschossen oder durch elektronische Mittel zu Boden gebracht worden.

Das russische Verteidigungsministerium gab am Morgen an, drei ukrainische Drohnen über dem Gebiet Belgorod abgeschossen zu haben. (dpa)

06:49 Uhr

Dienstag, 8. Juli

Trump liefert weiter Waffen in die Ukraine

US-Präsident Donald Trump will die Ukraine trotz eines jüngst bekanntgewordenen teilweisen US-Lieferstopps weiter mit Waffen versorgen. Auf die Frage eines Journalisten, ob er beabsichtige, weitere Waffen in die Ukraine zu liefern, sagte der Republikaner: «Wir werden noch weitere Waffen schicken. Sie müssen in der Lage sein, sich zu verteidigen. Sie werden sehr schwer getroffen.» Vorrangig solle es sich dabei um Verteidigungswaffen handeln.

Erst vergangenen Dienstag war bekanntgeworden, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen – darunter auch Flugabwehrraketen – an die Ukraine gestoppt haben. Das US-Verteidigungsministerium erklärte dazu, dass die USA dabei seien, ihre eigenen Fähigkeiten zu überprüfen – und auch Hilfen für andere Länder gestoppt hätten.

Trump sprach sich erneut für ein schnelles Ende des Kriegs aus. Der Krieg sei eine schreckliche Sache. Er hasse es, wenn Menschen getötet würden wie in der Ukraine und in Russland. Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei er überhaupt nicht glücklich. Trump betonte: «Ich beende Kriege.»

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Moskaus Militär versucht seit Wochen, die Flugabwehr des Nachbarlandes zu überlasten.

Nach Trump-Gespräch: Selenski will Botschafterin wechseln

Derweil kommt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski Trump einem Medienbericht zufolge offenbar bei einer wichtigen Personalentscheidung entgegen. Die «Financial Times» berichtete unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen, die beiden Staatschefs hätten in einem Telefonat die Ablösung der ukrainischen Botschafterin in den USA, Oxana Markarowa, vereinbart. Ihre Teams würden weitere Beratungen über mögliche Kandidaten durchführen, die von beiden Seiten geprüft werden sollten.

Auch das US-Portal Bloomberg berichtete unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, die beiden Präsidenten hätten in einem Telefonat am Freitag über die Ablösung der Botschafterin gesprochen.

Markarowa, die seit 2021 als Botschafterin in Washington arbeitet, wurde von einigen Republikanern eine zu grosse Nähe zu den Demokraten vorgeworfen. Ihre Entlassung könnte ein Versuch Selenskis sein, Trump in einer für die Ukraine heiklen Zeit zu beschwichtigen. (dpa)

21:59 Uhr

Montag, 7. Juli

Selenski kündigt Ausweitung der Drohnenproduktion an

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat eine Ausweitung der Drohnenproduktion gemeinsam mit den Verbündeten auch für die Nachkriegszeit angekündigt. «Wir arbeiten auch mit unseren Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Produktion in ihren Ländern so effizient wie möglich ist - für unsere gemeinsame Verteidigung jetzt und für die Zeit nach dem Krieg - für das Arsenal unserer Partner», sagte der Staatschef in seiner Tageszusammenfassung.

Die Zusammenarbeit finde mit allen Ländern statt, die mit Investitionen, Einzelteilen und Produktionsstätten helfen können. «Schritt für Schritt» würden dabei Finanzierungslücken für die Herstellung von Drohnen und Abfangdrohnen geschlossen. Erst vergangene Woche hatte Kiew in Dänemark neue Abkommen zur Drohnenherstellung unterzeichnet.

Selenski kündigte hierbei ein Treffen der von Grossbritannien und Frankreich geführten sogenannten «Koalition der Willigen» um die am Donnerstag und Freitag in Rom geplante Wiederaufbaukonferenz an. Hauptthema sei weiter die Flugabwehr und dabei insbesondere die Abwehr von Drohnenangriffen.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Aufgrund von immer stärker werdenden russischen Drohnenangriffen auf Ziele im ukrainischen Hinterland drängt Kiew die Unterstützerstaaten zu neuen Militärhilfen. (dpa)

20:45 Uhr

Montag, 7. Juli

Nach Rinikers Besuch: Selenski bedankt sich bei der Schweiz

Nach seinem Besuch bei der Schweizer Nationalratspräsidentin Maja Riniker hat sich Präsident Wolodimir Selenski bei der Schweiz bedankt.

«Ich hatte die Gelegenheit, mich mit Maja Riniker, der Präsidentin des Schweizer Nationalrats, zu treffen. Ich bin dankbar, dass dieser Besuch nicht nur Kiew, sondern auch andere Regionen unseres Landes umfasst – das ist äusserst wichtig», so Selenski.

Weiter schreibt das ukrainische Staatsoberhaupt, dass er besonders den Beschluss der Schweiz schätze, fünf Milliarden Franken für den Wiederaufbau der Ukraine bereitzustellen. «Mit diesen Mitteln können wir gemeinsam viele vielversprechende humanitäre Projekte umsetzen.»

Auch das Thema der verschleppten Kinder wurde angesprochen. Die Ukraine hofft, dass die Schweiz sich aktiv an den Bemühungen beteiligt, um alle Kinder in ihre Heimat, die Ukraine, zurückzubringen.

Selenski bedankte sich abschliessend für das «gute Gespräch» und für die friedensfördernden Initiativen der Schweiz sowie ihre verlässliche und konsequente Unterstützung für das ukrainische Volk. (cam)

18:23 Uhr

Montag, 7. Juli

Rätsel um erschossenen Moskauer Minister – Putin feuerte ihn kurz vor seinem Tod

Wenige Stunden nach seiner Entlassung durch Kremlchef Wladimir Putin ist Russlands Verkehrsminister Roman Starowoit mit einer Schusswunde in der Schläfe nahe seinem Wohnort gefunden worden. «Die Umstände des Vorfalls werden derzeit ermittelt. Die Hauptversion ist Selbstmord», sagte die Sprecherin der Ermittlungsbehörde, Swetlana Petrenko. Nach ihren Angaben wurde die Leiche des 53-Jährigen in dessen Privatauto gefunden.

Der kremlnahe Telegram-Kanal «Shot» mit mehr als einer Million Abonnenten zeigte aber am frühen Abend Videos, wie Ermittler Starowoits Leiche nicht aus dem Wagen ziehen, sondern aus einem Gebüsch tragen. Zu sehen ist zudem ein Tesla, den der Minister privat gefahren haben soll. Auch seine Assistentin ist auf Videos zu sehen, sie soll seine Geliebte gewesen sein und den Familienvater identifiziert haben.

Viele Fragen und ein zweiter Todesfall im Ministerium

Zuvor hatten zahlreiche russische Medien berichtet, dass sich der Politiker an seinem Wohnort Odinzowo im Moskauer Gebiet erschossen haben soll. Die Pistole soll neben ihm gelegen haben.

Mehrere Blogger bezweifelten die offizielle Version des Ermittlungskomitees und meinten, dass der Fall viele Fragen aufwerfe. Für verschiedene Berichte, nach denen sich der Minister noch im Amt bereits am Wochenende das Leben genommen haben soll, gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.

Mehrere Medien berichteten überdies von einem weiteren rätselhaften Todesfall im Verkehrsministerium am Montag. Ein namentlich vielfach genannter ranghoher Beamter im Alter von 42 Jahren soll dort bei einer Sitzung gestorben sein. Die Rede ist von einem Herzstillstand – eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Spekulationen um Machtspiele und Mord

Kommentatoren in politischen Telegram-Kanälen spekulierten, dass Starowoit im Zuge von Machtspielen auch erschossen oder zum Selbstmord gedrängt worden sein könnte. Andere Fälle von strafrechtlicher Verfolgung von Ministern oder ranghohen Beamten hätten in der Vergangenheit gezeigt, dass auch eine Verurteilung zu einer Haftstrafe kein Grund dafür sei, sich das Leben zu nehmen, weil die Haftbedingungen für solche Angehörige des Machtapparats komfortabel seien und die Strafen auch nicht bis zu Ende abgesessen würden, hiess es.

In dem am Montag in Moskau veröffentlichten Dekret Putins zur Entlassung des Politikers stehen keine Gründe, warum der erst im Mai vorigen Jahres beförderte frühere Gouverneur des westrussischen Gebiets Kursk seinen Posten schon wieder räumen musste. Auch Kremlsprecher Dmitri Peskow äusserte sich nicht zu den Gründen. Die bisweilen verwendete Formulierung von einem Vertrauensverlust fehlte in dem Dekret, wie Peskow bestätigte.

Zum geschäftsführenden Verkehrsminister wurde Andrej Nikitin ernannt, der bisher Starowoits Stellvertreter war. (dpa)

15:46 Uhr

Montag, 7. Juli

Russlands Verkehrsminister nach Entlassung tot gefunden

Der gerade erst von Kremlchef Wladimir Putin entlassene Verkehrsminister Roman Starowoit ist Moskauer Behördenangaben zufolge tot mit einer Schusswunde in einem Auto gefunden worden. Das teilte das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mit.

«Die Umstände des Vorfalls werden derzeit ermittelt. Die Hauptversion ist Selbstmord», sagte die Sprecherin der Ermittlungsbehörde, Swetlana Petrenko. Zuvor hatten auch russische Medien berichten, dass sich der 53-jährige Politiker an seinem Wohnort Odinzowo im Moskauer Gebiet erschossen haben soll.

In dem am Montag in Moskau veröffentlichten Erlass zur Entlassung stehen keine Gründe, warum der erst im Mai vorigen Jahres beförderte frühere Gouverneur des westrussischen Gebiets Kursk seinen Posten schon wieder räumen musste. Auch Kremlsprecher Dmitri Peskow nannten keinen Grund. Zum geschäftsführenden Verkehrsminister wurde Andrej Nikitin ernannt, der bisher Starowoits Stellvertreter war.

Unklar war, warum sich Starowoit das Leben genommen haben könnte. Dem Politiker der Kremlpartei Geeintes Russland hätten laut Medien Versäumnisse angelastet werden können aus seiner Zeit als Gouverneur des Gebiets Kursk, in dem ukrainische Truppen im August vorigen Jahres Dutzende Ortschaften eingenommen hatten. (dpa)

15:17 Uhr

Montag, 7. Juli

Nationalratspräsidentin Maja Riniker zu Besuch in Kiew

Die Nationalratspräsidentin Maja Riniker befindet sich in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Gemäss einer Medienmitteilung steht im Mittelpunkt des mehrtägigen Besuches der Austausch mit dem ukrainischen Parlament.

Zudem möchte sich die Aargauerin vor Ort die Lage in der Ukraine nach über drei Jahren Krieg persönlich anschauen und Schweizer Unterstützungsprojekte vor Ort besuchen. (cam)

14:04 Uhr

Montag, 7. Juli

Ukrainische Behörden melden zehn Tote bei russischen Angriffen

Bei russischen Angriffen auf die Ukraine sind nach Angaben der Behörden in verschiedenen Regionen des Landes mindestens zehn Menschen getötet worden. 38 weitere, darunter drei Kinder, seien in einem Zeitraum von 24 Stunden zwischen Sonntag und Montag verletzt worden, hiess es in den Mitteilungen. Der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, meldete am Montag auf Telegram allein sieben Tote und neun Verletzte vom Vortag.

Eine Person wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Oleh Kiper in der südukrainischen Stadt Odessa getötet. Zwei weitere Tote gab es in Sumy im Norden, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Mindestens 27 Menschen wurden in der nordöstlichen Region Charkiw verletzt. In zwei Stadtteilen der Hauptstadt Kiew verursachten herabfallende Drohnentrümmer bei nächtlichen Drohnenangriffen Schäden. (dpa)

12:35 Uhr

Montag, 7. Juli

Moskau greift mit Drohnen an – Tote und Verletzte in Ukraine

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen aus der Luft überzogen. In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Oleh Kiper ein Mann getötet und zivile Infrastruktur beschädigt. Auch in der Region Cherson im Süden des Landes kam ein 35-Jähriger bei einem Drohnenangriff ums Leben, wie Militärgouverneur Olexander Prokudin dort mitteilte.

Der Mann sei bei einem Angriff auf einen Traktor bei der Stadt Beryslaw tödlich verletzt worden. In der nordostukrainischen Stadt Charkiw wurden Bürgermeister Ihor Terechow zufolge 27 Menschen bei den nächtlichen Drohnenattacken verletzt, darunter drei Kinder. Die Angriffe trafen demnach Wohnhäuser in zwei Stadtteilen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland in der Nacht 101 Drohnen und Drohnenattrappen ein. Davon seien 58 abgeschossen und 17 mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden. Ausserdem habe Moskau vier umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300/400 abgefeuert. (dpa)