Die Stadtpolizei Zürich hat gegenüber Inside Paradeplatz bestätigt, dass sie in der Nacht auf Freitag, 19. September, aufgrund eines medizinischen Vorfalls im Zürcher Kreis 4 im Einsatz war. Vor Ort habe lediglich der Tod von Heer festgestellt werden können, die Todesumstände würden derzeit untersucht.
Seit 2007 gehörte Heer als Vertreter des Kantons Zürich dem Nationalrat an, von 1995 bis 2008 war er Mitglied des Zürcher Kantonsrates. Während vieler Jahre präsidierte er die kantonale Zürcher SVP. Seit 2011 war er Teil der Schweizer Delegation des Europarates.
«Fredi Heer und ich waren in vielen Bereichen Verbündete», sagt Doris Fiala am Telefon. Die Alt-Nationalrätin der FDP zeigt sich sehr betroffen. «Wir sassen lange Zeit gemeinsam im Europarat und haben für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie gekämpft. Fredi Heer war einer der renommiertesten Schweizer Wahlbeobachter, die es jemals gab. Ein sehr intelligenter, internationaler Mensch.»

Fiala und Heer hätten bei Wahlbeobachtungen im Ausland viel Zeit gemeinsam verbracht. «Da sassen wir teils irgendwo abseits der grossen Städte in einem Restaurant und redeten über Gott und die Welt.»
Auch der Zürcher SVP-Nationalrat Benjamin Fischer zeigt sich sehr betroffen vom frühen Tod seines Parteikollegen.
Er betont gegenüber watson: «Alfred Heer war eine Ausnahmefigur, er wird bei der SVP und in der Politik eine riesige Lücke hinterlassen.»

Fischer sagt, dass Heer auch in der linken Stadt Zürich immer gute Wahlresultate eingefahren habe. «Er war bodenständig, nahe bei den Leuten, direkt, teils hemdsärmelig und trotzdem immer auf einem gewissen Niveau. Was er sagte, hatte Intellekt und Substanz. Heer war keiner, der sich für die Leute verstellt und einfach populistisch dahergeredet hat.»
Heer sei für ihn trotz des Altersunterschieds zu einem Freund geworden, sagt Fischer. «Ich habe als junger Politiker viel von ihm lernen können.»
Auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter trauert um Alfred Heer. Sie kondoliert den Angehörigen Heers auf X:
Bundesrat Albert Rösti erfuhr kurz vor Beginn einer Medienkonferenz vom Tod Alfred Heers. Er sagte: «Es ist mir ein grosses Bedürfnis, hier seinen Angehörigen zu kondolieren und viel Kraft zu wünschen.»
Die Anteilnahme ist riesig. Viele Exponentinnen und Exponenten aus der Politik melden sich auf X und Bluesky zu Wort und drücken ihr Mitgefühl aus:
Aufgrund seines Amtes im Europarat verfügte Alfred Heer auch international über ein grosses Netzwerk. Auf X spricht Theodoros Rousopoulos, Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, sein Beileid aus:
Der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, äusserte sich auf X zu Heers plötzlichem Tod. «Als langjähriger Kollege hat er das politische Leben in der Schweiz und in Europa geprägt, insbesondere durch sein Engagement im Rat», schrieb er. Auch der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, Theodoros Rousopoulos, reagierte auf den unerwarteten Tod des Zürchers. «Mit grosser Bestürzung und Fassungslosigkeit habe ich vom Tod von Herrn Alfred Heer erfahren, einem langjährigen und äusserst aktiven Mitglied der Versammlung», schrieb der Grieche auf X. «Wir werden ihn vermissen und in Erinnerung behalten.»