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Fluggsesellschaft

Air Comet verliert Fluglizenz - Tausende Touristen sitzen fest

Die spanische Fluggesellschaft Air Comet ist am Ende. Das Madrider Verkehrsministerium hat dem hoch verschuldeten Unternehmen des spanischen Arbeitgeberpräsidenten Gerardo Díaz Ferrán die Fluglizenz entzogen.

Am Vortag hatte ein Londoner Gericht eine Pfändung der gesamten Flotte von Air Comet angeordnet, weil das Unternehmen einen Bankkredit nicht zurückgezahlt hatte. Darauf stellte die Gesellschaft ihren Flugbetrieb ein.

Seit Samstag verkaufte Air Comet bereits keine Tickets mehr. Air Comet verfügt gemäss spanischen Medienberichten über 13 geleaste Maschinen und hat 640 Beschäftigte, die nun ihren Job verlieren. Die Linie hatte sich auf Flüge zwischen Spanien und Lateinamerika spezialisiert.

Tausende von Passagieren sassen in Spanien und Lateinamerika fest. Bei den Betroffenen handelte es sich zu einem grossen Teil um Gastarbeiterfamilien aus Lateinamerika, die über die Weihnachtsfeiertage in ihre Heimatländer fliegen wollten. In Madrid blockierten Air-Comet-Fluggäste aus Protest eine Zufahrtsstrasse zum Flughafen der spanischen Hauptstadt.

Staatssekretärin Concha Gutiérrez begründete den einstweiligen Entzug der Fluglizenz damit, dass die Fluglinie "wirtschaftlich nicht überlebensfähig" sei. Das Unternehmen sei der Aufforderung der Regierung zur Vorlage eines Rettungsplans nicht nachgekommen.

Air Comet zahlte seinen Beschäftigten seit Monaten keine Löhne mehr und blieb auch die Sozialabgaben schuldig. Die Beschäftigten hatten Anfang Dezember gestreikt. Die Airline versprach daraufhin, die Gehälter nachzuzahlen.