Der Technologiekonzern ABB hat kriminelle Aktivitäten bei seiner südkoreanischen Niederlassung entdeckt. Laut einer derzeitigen Schätzung werden diese Unterschlagung und Veruntreuung von Geldern die Ergebniszahlen 2016 mit rund 100 Millionen Dollar belasten.
Als Konsequenz der laufenden Untersuchung wird ABB den Geschäftsbericht für das Jahr 2016 bis spätestens 16. März veröffentlichen. Der Treasurer (Kassenwart) der Tochtergesellschaft in Südkorea wird verdächtigt, Unterlagen gefälscht sowie mit Dritten zusammengearbeitet zu haben, um Unternehmensgelder zu veruntreuen, wie es in einer ABB-Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Die Aktien des Technologiekonzerns ABB haben am Mittwochvormittag in einem stagnierenden Gesamtmarkt zugelegt. Dies obwohl das Unternehmen am Morgen über massive Unterschlagungen in der südkoreanischen Tochtergesellschaft berichtet hatte.
ABB kooperiert mit den Behörden
Nachdem die verdächtigte Person der südkoreanischen Niederlassung am 7. Februar verschwunden sei, habe ABB erhebliche finanzielle Unstimmigkeiten in Südkorea aufgedeckt. Der Konzern habe unmittelbar danach eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Zudem bestehe eine Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden.
Nach derzeitiger Schätzung weisen diese kriminellen Aktivitäten eine Belastung vor Steuern von rund 100 Millionen Dollar aus. ABB hat nach eigenen Angaben schadensmindernde Massnahmen eingeleitet. Zudem seien die Kontostände der weltweiten Bankkonten überprüft worden. Man könne bestätigen, dass diese spezielle Situation ausschliesslich auf Südkorea zutreffe.
Der Konzern macht ausserdem mit personellen Wechseln von sich reden. (sda/mwa)